chefduzen.de - Forum der Ausgebeuteten

Wat Noch => Theoriebereich => Thema gestartet von: korruption-ohne-grenzen am 00:48:10 Sa. 17.November 2007

Titel: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: korruption-ohne-grenzen am 00:48:10 Sa. 17.November 2007
was bedeutet Kapitalismus eigentlich ?

Kapitalismus =

1) Ausbeutung von Natur, Mensch, Tier

a)
Umweltzerstörung:
- Vernichtung der grünen Lunge unseres Planeten
Grund: sinnlose Produkte (z. B. Luxusmöbel), Gewinnung von Anbaufläche für landwirtschaftliche Produkte (z. B. Sojabohnen, Mais etc.)
Folgen: CO2-Anstieg (die fehlenden Bäume binden keinen Kohlenstoff mehr, die Maschinen die zum Fällen der Bäume benutzt werden stoßen CO2 aus, die landwirtschaftliche Bewirtschaftung bedeutet erhöhten CO2- Ausstoß), Vernichtung von Tier- und Pflanzenarten (welche wichtige Funktionen im Kreislauf der Natur haben)
- Ausbeutung der Meere durch übermäßigen Fischfang
Grund: gestiegene Nachfrage für bestimmte Sorten von Fisch, nur noch Fischerei im großen Maßstab ist gewinnbringend
Folgen: Artensterben, Eingriff in die Nahrungskette der im Meer lebenden Tiere (was zusätzlich Arten zerstört)
- Ausbeutung von Rohstoffen: Erdöl, Metalle, Kohle, Baumaterial
Grund: größtenteils sinnlose Industrie benötigt alle Sorten von Rohstoffen (für Maschinen, Fabriken, Infrastruktur, Luxusprodukte wie z. B. Kreuzfahrtschiffe, Luxuskarossen, architektonische ''Wunderwerke'' für Politik und Wirtschaft, z. B. in Berlin zu bestaunen oder auch in anderen Metropolen), Erdöl für Autos, LKW's, Bagger, Schiffe, Generatoren etc. - wie viele davon sind wohl überflüssig ? -, Kohle zur Energiegewinnung
Folgen: Zerstörung des Antlitzes der Erde und damit von Fauna und Flora, Ölkatastrophen, immenser CO2- Anstieg, Klimaerwärmung, Verlust an immensen Gebieten von Natur durch Städtebildung und Infrastruktur

b) Ausbeutung von Mensch und Tier:
- Arbeiter werden benötigt um den Reichen das Leben ''schön und leicht'' zu machen (bei uns), wir selber wiederum leben von der Sklavenarbeit der Menschen in den sog. Entwicklungsländern oder Billiglohnländern
Folgen: wir erleben es tagtäglich
- Tiere werden in Massen ''produziert'', gehalten oder ausgebeutet für unsere Ernährung und unser ''Wohlbefinden'' (Fleisch, Eier, Felle, Pelze, als Futter für andere Tiere, Elfenbein)
Folgen: dieser massive Eingriff in die Tierwelt bringt den natürlichen Kreislauf durcheinander (von der einen Art gibt's zu viele, von der anderen zu wenige, wiederum andere sterben ganz aus)

2) Wirtschaftswachstum

wenn die Wirtschaft wächst bedeutet dies, daß Gewinnung und Verbrauch von Rohstoffen steigen, daß mehr CO2 ausgestoßen wird, daß noch mehr gebaut wird, daß noch mehr sinnlose Produkte (wie z. B. für die Unterhaltungsindustrie)  produziert werden, daß mehr Menschen mehr haben wollen (den größeren Wagen, das größere Fernsehgerät, das größere Haus, ein zusätzlicher Wagen, Vergrößerung des Grundstücks etc.).

Folgen: da alle unter 2) genannten Produkte und Gegenstände irgendwann einmal kaputt gehen oder ersetzt werden müssen bedeutet dies, daß diese recycelt werden oder auf den Müll müssen. Dies wiederum bedeutet einen zusätzlichen Verbrauch von Erdöl (nicht nur für Maschinen, Kunststoffe werden auch daraus hergestellt) und eine weitere Zerstörung der Natur durch zusätzliche Mülldeponien. Da Erdöl begrenzt ist und man nicht alle Maschinen mit Sonnenenergie oder Wasserkraft betreiben kann und Kunststoffe schonmal gar nicht daraus hergestellt werden können führt dies früher oder später zum Einbruch aller Rohstoffreserven und/ oder deren Verwertung. Straßen können nicht mehr gebaut werden, Autos werden zu reinen Schrottobjekten, Häuser zerfallen, Infrastruktur wird zerstört, die Natur kann sich erholen ;)

Wirtschaftswachstum kann also nur von begrenzter Dauer sein und führt zur Zerstörung seiner selbst.

3) Bevölkerungswachstum
- dieses begründet sich teilweise im Kapitalismus (Arbeitskräfte werden benötigt) und führt automatisch zu einer Spaltung der Gesellschaft, vielmehr der gesamten Menschheit in arm und reich, denn der Kapitalismus kann aus den oben genannten Gründen nicht für alle von Vorteil sein.

Folgen: Hunger, Elend, Tod, Krieg, Kulturverlust, Verlust der Menschlichkeit. Kurzum: der Planet geht kaputt, die Selbstzerstörung ist in vollem Gange

wie kann also ein System wie der Kapitalismus, daß sich kontinuierlich selbst zerstört von so vielen Menschen gut geheißen werden ? Tatsache ist, daß fast jedem diese Sachverhalte bekannt sind, aber die Reichen und Mächtigen unserer Erde nicht bereit sind ihren Reichtum und ihre Macht aufzugeben, denn sie müssen ja nicht für die Zukunft planen (nach uns die Sintflut-Denken), und wir, der Rest der Menschheit uns mit dem Alltag einfach abfinden und aufgrund der eigenen Zwänge (wie z. B. der Notwendigkeit zur Nahrungsaufnahme), unserer Gleichgültigkeit gegenüber unserem Heimatplaneten und aus vielen anderen Gründen auch nichts verändern wollen. Der Planet geht kaputt und wir schauen alle dabei zu. Da können die Amis ja davon träumen neue Rohstoffquellen auf dem Mond oder Mars zu erschließen, aber wie realistisch ist das ? Da müßte es schon sowas wie den Warp-Antrieb wie bei Enterprise geben, damit wir mit diesem System weiter kämen. Und das ist nun völlig illusorisch.

wie heißt es doch so schön: die Natur braucht den Menschen nicht, aber der Mensch braucht die Natur - also liegt die Lösung des Problems doch eigentlich auf der Hand, oder ? Wir müssen uns der Natur anpassen und nicht umgekehrt. Wir müssen uns damit abfinden, daß wir nur diesen einen Planeten haben, auf dem der Glaube an ein grenzenloses Wachstum (sowohl in Wirtschaft und Bevölkerung) völlig utopisch ist. Wenn wir uns darüber im Klaren sind müssen wir, die wir bereit sind uns zu ändern, nur noch die richtigen Schlüsse und Konsequenzen ziehen und alles veranlassen, um diesen Planeten noch zu retten und die verursachten Schäden zu beheben.
Titel: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: mainschwaermer am 21:14:14 Sa. 17.November 2007
wer hatte das noch einmal gesagt... erst wenn der letzte Baum gefällt ist, werdet ihr merken, daß man Geld nicht essen kann?
Titel: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: euerHofnarr am 22:08:08 Sa. 17.November 2007
ein Aufkleberfabrikant aus den 70ern.
Titel: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: euerHofnarr am 22:18:04 Sa. 17.November 2007
ist...

... ein goldenes Stück Scheisse. (JBO)
... ein Apfel; aussen glänzend, innen faul. ("Anatomie")
... ein Gefängnis mit goldenen Gitterstäben.
... die Illusion wählen zu können.

... das die Leute denken, dass der Kreislauf von Produktion und Konsum der einzige ist, an den man sein Leben verschwenden kann.
Titel: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: korruption-ohne-grenzen am 22:36:09 Sa. 17.November 2007
Zitatwer hatte das noch einmal gesagt... erst wenn der letzte Baum gefällt ist, werdet ihr merken, daß man Geld nicht essen kann?

guckst Du hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Weissagung_der_Cree
Titel: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: korruption-ohne-grenzen am 21:30:57 So. 18.November 2007
zu Punkt 3), Abschnitt 3:

es ist nicht nur so, daß uns unsere eigenen Bedürfnisse davon abhalten etwas zu verändern. Sind diese Bedürfnisse einmal befriedigt, d.h. haben wir genug zu essen, ein eigenes Dach über dem Kopf, ein Auto, eine Familie, Geld, dann sind wir sogar bereit dieses System zu verteidigen. Unterbewußt ist uns das auch klar. Denn wer kennt sie nicht die klugen Sprüche: ''geh' arbeiten, dann kommst Du auf andere Gedanken.'' Oder: ''nur ein Arbeitsloser kommt auf solche Ideen''. Diese Äußerungen implizieren aber gleichzeitig, daß jeder, der Zeit hat über solche Dinge zu reflektieren, immer zu demselben Schluß kommt: dieses System ist absolute Scheiße. Jemand, der also in eine Situation gerät oder schonmal geraten ist, in der er vom Staat allein gelassen oder gar auf mafiöse Art und Weise ausgebeutet wird/ wurde wird diese Gedanken schonmal zumindest in Ansätzen gehabt haben. Selbst wenn man dann wieder den Weg in die ''Schöne-heile-Welt-Gesellschaft'' zurückfindet wird dieser Eindruck bleiben und man wird vielleicht zu gegeber Zeit bereit sein, die Dinge ''anzupacken''.

Menschen, die diese Erfahrungen nicht machen kommen nicht von alleine auf die Idee, daß der Kapitalismus den Untergang unseres Planeten bedeuten kann. Sie sind (teilweise schon von Geburt an ;)) durch ihre von Geld und Wohlstand geblendeten Sinne unfähig, diese prekäre Situation zu erkennen. Sie sind sogar bereit jeden zu verachten und zu bekämpfen, der das System kritisiert. Deshalb kommt es auch immer erst dann zu Umstürzen, Revolutionen oder einfach nur zu einem Umdenken wenn es genügend Menschen gibt, denen es dreckig geht (sei es durch Massenarbeitslosigkeit, Krieg, Hunger, Armut, Repressionen, Diktatur).

Irgendwann jedoch, wenn es nicht zu einem Umdenken kommen sollte, wird sich das rächen: sei es durch die Klimaerwärmung und die sich durch sie anbahnenden Umweltkatastrophen, durch Rohstoffmangel, durch Überbevölkerung, vielleicht auch durch einen dritten Weltkrieg, oder sogar durch eine Kombination dieser Ereignisse.
Titel: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Rote Fraktion am 15:27:00 Di. 20.November 2007
Das Merkels Reisen in der letzten Zeit nicht grundlos waren, ahnen die meisten schon. Die Besuche bei Bush und Sarkozy dienten vor allem der Vorbereitung des neuen Angriffkrieges der USA gegen den Iran.
Nicht nur das der Dollar immer schwächer wird, auch die sogenannte "Immobilienkrise" zeigen, der Kapitalismus ist auch im Mutterland USA am Ende. Die sogennante "Immobilienkrise" könnte aber auch ganz einfach eine Kriegskrise sein, die USA sind derartig verschuldet, das die "befreundeten" Staaten und ihre Banken die Kriege der USA garantiert mit Krediten mit finanzieren!
Spätestens jetzt, wenn unser Regime beginnt sich an immer mehr Kriegen zu beteiligen, wird es Zeit, dieses Regime zu stürzen, und Merkel und die Mit-Kriegstreiber und Demokratie-Feinde wie Schäuble und Jung endgültig in die Wüste zu schicken.
Einen interessanten Bericht zu den Kriegvorbereitungen mit deutscher Beteiligung lesen Sie hier:

http://politblog.net/krieg-terrorismus/fuehrt-merkel-deutschland-und-europa-in-einen-angriffskrieg-gegen-den-iran.htm

Auch um sonst täglich informiert zu sein sollte man öfter hier rein schauen, anstatt auf die gleichgeschalteten Medien wie SPIEGEL reinzufallen:

http://politblog.net/
Titel: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: korruption-ohne-grenzen am 11:42:27 Mi. 21.November 2007
ZitatAktiviert Merkel die Selbstzerstörung?

Nein. Vielmehr gehört sie zu den Leuten, die versuchen sie mit allen Mitteln aufzuhalten, auch wenn dies einen Krieg bedeuten würde, sprich: wieder bei dem ''Adam und Eva'' des Kapitalismus von neuem beginnen. (s. auch Thread Geld)

Andere versuchen die Selbstzerstörung aufzuhalten indem sie vorgeben sie wollen etwas gegen die Umweltzerstörung tun oder sich zum Umweltschutz selbst verpflichen, wobei sich diese Ausdrucksweise erstmal ''gut anhört'' und den unzufriedenen Bürger ''besänftigen'' soll (z. B. die Konzerne, wie neulich Bayer). Aber dies ist schon ein Widerspruch in sich ... Konzerne und Umweltschutz  :tongue:
Titel: Re:Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 15:45:04 Mo. 28.März 2011
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fd1.stern.de%2Fbilder%2FHumor%2Fgreserlenz%2Fgreser_08_11_fitin_615_425.jpg&hash=895d55b4b8dc858d6d904d5a9965f775f0631ab6)
Titel: Re:Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 13:40:35 Sa. 23.April 2011
Zitat"Kapitalismus ist kein naturgegebenes System"
von Johanna Ruzicka


Die US-Historikerin Joyce Appleby erzählt in einem neuen Buch die Geschichte des Kapitalismus. Im Gespräch mit Johanna Ruzicka erläutert sie die wichtigsten Kräfte dieses weiterhin erfolgreichsten aller Systeme.

***

STANDARD: Wie kamen Sie zu der Idee, ein Buch über den Kapitalismus zu schreiben?

Appleby: Nun, ich habe mich mit diesem Thema bereits lange beschäftigt. Ich war immer betroffen von der Art, wie wir, meiner Meinung nach häufig fälschlicherweise, glauben, dass Kapitalismus naturgegeben ist. Dabei ist er kein einheitliches System aus fein säuberlich aufeinander abgestimmten Elementen. Vielmehr ist es eine Ansammlung von Vorgehensweisen und Institutionen, sodass Menschen ihren wirtschaftlichen Interessen nachgehen können. Kapitalismus ist mehr ein soziales, ja kulturelles System denn ein ökonomisches.

STANDARD: Was macht da den Unterschied aus?

Appleby: Ein soziales System kann verändert werden, nach Belieben gestaltet. Es kann modifiziert werden hin zu mehr oder weniger sozialer Ausprägung. Wir tun immer so, als ob Kapitalismus naturgegeben wäre. Wie das Wetter, das wir ja auch nicht regulieren. Dabei ist Kapitalismus ein System, das wir geschaffen haben und das beeinflusst wird von unseren Regeln und Werten.

STANDARD: Aber in den USA denken viele, dass der Kapitalismus aus viel zu vielen Regeln besteht und dass er sich dann am besten entfaltet, wenn er möglichst wenig, am besten gar keine Regulierung hat.

Appleby:  Ja, die Republikaner denken so. Doch wäre es wichtig, dass den Menschen klar wird, dass es ganz bei ihnen liegt, wie sie ihr wirtschaftspolitisches System gestalten.

STANDARD: Der österreichische Ökonom Joseph Schumpeter meint, dass Kapitalismus schöpferische Zerstörung benötigt. Sind wir gerade wieder in einer solchen Phase ?

Appleby: Was er sagte, ist, dass es bei einer erfolgreichen technologischen Revolution immer auch zu einer Zerstörung des Vorhergehenden kommt. Das war es, was er schöpferische Zerstörung nannte. Schumpeter war ein sehr genauer Beobachter der Gesellschaft. Als erster Ökonom erkannte er die Bedeutung von Innovation in einer Ökonomie.

STANDARD: Europa und die USA haben unterschiedliche Wege eingeschlagen, wie sie ihren Kapitalismus gestalten. Welcher Weg ist der bessere?

Appleby: Man kann das so nicht sagen: Wer ist der Bessere. Ich denke aber, dass gerade jetzt, in der Finanzkrise, Europa einen viel besseren Weg eingeschlagen hat. Es gibt in den USA sehr viele Kräfte, die das soziale Netz, das wir haben, noch weiter ausdünnen wollen. Das wäre natürlich schrecklich. Aber die Europäer müssen erkennen, dass sie einen Preis für ihre soziale Stabilität zahlen. Es ist der Preis, dass es weniger Innovationsfreudigkeit in Europa gibt als in den USA und dass es deshalb auch zu weniger Startup-Firmen kommt.

STANDARD: Wo sehen Sie den Anfang des Kapitalismus. Wo war die erste kapitalistische Gesellschaft?

Appleby: Die Wurzeln dafür liegen im England des 17. Jahrhunderts. Und bei den landwirtschaftlichen Verbesserungen, zu denen es damals gekommen ist. Es kam damals zu Innovationen, die es erlaubten, dass man Arbeitskraft und Geld in andere Bereiche als in die Landwirtschaft stecken konnte. Und es war die Erfindung der Dampfmaschine, die das möglich machte. Nur in England sieht man dieses innovative Momentum. Die Holländer waren zur selben Zeit viel, viel reicher, aber sie haben keine Innovationen gesetzt. Es waren nicht die Handelsausweitungen, die den Kapitalismus ermöglichten.

STANDARD
: Beim Umgang mit der aktuellen Finanzkrise: Hat der Kapitalismus einen guten Job gemacht?

Appleby: Wir sind, denke ich, noch immer zu nahe am Abgrund, um das abschließend beurteilen zu können. In der Vergangenheit wurden viel zu große Wagnisse eingegangen. Die Probleme, die daraus resultieren, haben wir noch nicht geregelt. Aber in Europa gibt es das Bekenntnis zu sozialer Stabilität. Wichtig ist auch, dass die Regierungen eine stärkere Rolle in Wirtschaftsfragen spielen wollen. Das kann zu Reformen führen, die Europa sogar führend im Finanzsektor werden lassen. Aber wir haben die Rezession noch nicht hinter uns gelassen.

JOYCE APPLEBY (82) lehrte viele Jahre Geschichte an der University of California in Los Angeles und war Präsidentin der American Historical Association.
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fimages.derstandard.at%2Ft%2F12%2F2011%2F04%2F22%2F1303300975529.jpg&hash=df1bd1fe5dcb2051658cb9413a8130fedbc81504)
Joyce Appleby: "Die unbarmherzige Revolution" . Murmann Verlag, Hamburg, 686 Seiten, 37 Euro
(DER STANDARD, Print-Ausgabe, 23./24./25.4.2011)
Titel: The Crisis of Global Capitalism and the Specter of 21st Century Fascism
Beitrag von: ProgressiveProletarian am 23:02:43 Fr. 06.Mai 2011
Eine besondere Herausforderung ist, dass sich global - je nach politischen Eigenheiten in anderer Form - ähnliche Prozesse abspielen.

Lesenswertes Fazit aus dem lesenswerten Beitrag von William I. Robinson:

ZitatThe Moral Circuit of Accumulation-Exploitation-Exclusion

One new structural dimension of 21st century global capitalism is the dramatic expansion of the global superfluous population – that portion marginalized and locked out of productive participation in the capitalist economy and constituting some 1/3rd of humanity. The need to assure the social control of this mass of humanity living in a planet of slums gives a powerful impetus to neo-fascist projects and facilitates the transition from social welfare to social control, or police, states. The system becomes ever more violent.

Theoretically stated – under the conditions of capitalist globalization the state's contradictory functions of accumulation and legitimation cannot both be met. Economic crisis intensifies the problem of legitimation for dominant groups so that accumulation crises such as the present one generates social conflicts and appear as spirally political crises. In essence, the state's ability to function as a "factor of cohesion" within the social order breaks down to the extent that capitalist globalization and the logic of accumulation or commodification penetrates every aspect of life, so that "cohesion" requires more and more social control.

Displacement and exclusion has accelerated since 2008. The system has abandoned broad sectors of humanity, who are caught in a deadly circuit of accumulation-exploitation-exclusion. The system does not even attempt to incorporate this surplus population, but rather tries to isolate and neutralize its real or potential rebellion, criminalizing the poor and the dispossessed, with tendencies towards genocide in some cases.

As the state abandons efforts to secure legitimacy among broad swaths of the population that have been relegated to surplus – or super-exploited – labor, it resorts to a host of mechanisms of coercive exclusion: mass incarceration and prison-industrial complexes, pervasive policing, manipulation of space in new ways, highly repressive anti-immigrant legislation, and ideological campaigns aimed at seduction and passivity through petty consumption and fantasy.

A 21st fascism would not look like 20th century fascism. Among other things, the ability of dominant groups to control and manipulate space and to exercise an unprecedented control over the mass media, the means of communication and the production of symbolic, images, and messages, means that repression can be more selective (as we see, e.g., in Mexico or Colombia), and also organized juridically so that mass "legal" incarceration takes the place of concentration camps. Moreover, the ability of economic power to determine electoral outcomes allows for 21st century fascism to emerge without a necessary rupture in electoral cycles and a constitutional order.

The United States cannot be characterized at this time as fascist. Nonetheless, all of the conditions and the processes are present and percolating, and the social and political forces behind such a project are mobilizing rapidly. More generally, images in recent years of what such a political project would involve spanned the Israeli invasion of Gaza and ethnic cleansing of the Palestinians, to the scapegoating and criminalization of immigrant workers and the Tea Party movement in the United States, genocide in the Congo, the U.S./United Nations occupation of Haiti, the spread of neo-Nazis and skinheads in Europe, and the intensified Indian repression in occupied Kashmir.

The counterweight to a 21st century fascism must be a coordinated fight-back by the global working class. The only real solution to the crisis of global capitalism is a massive redistribution of wealth and power downward towards the poor majority of humanity. And the only way such redistribution can come about is through mass transnational struggle from below.

Der ganze Artikel: http://www.zcommunications.org/the-crisis-of-global-capitalism-and-the-specter-of-21st-century-fascism-by-william-i-robinson (http://www.zcommunications.org/the-crisis-of-global-capitalism-and-the-specter-of-21st-century-fascism-by-william-i-robinson)
Titel: Re:Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 20:09:12 Fr. 04.August 2017
Der Kapitalismus erzeugt mit der wachsenden Ungleichheit und der zunehmenden Ungerechtigkeit seine Feinde selbst.
Die Herrschende Klasse hat zunehmend Panik vor der eigenen Bevölkerung.

ZitatBetonbauten wie Bunker, Gesichtserkennung und Überwachungskameras: Die europäische Stadt erinnert immer mehr an ein Kriegsgebiet
http://www.sueddeutsche.de/kultur/architektur-die-ueberwachte-stadt-1.3614977?reduced=true (http://www.sueddeutsche.de/kultur/architektur-die-ueberwachte-stadt-1.3614977?reduced=true)
Titel: Re:Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Troll am 09:52:45 Sa. 05.August 2017
ZitatDie Herrschende Klasse hat zunehmend Panik vor der eigenen Bevölkerung.

Ja, einen größeren Widerstand können sie eigentlich nur noch gewaltsam/blutig niederschlagen, mögliche alternative Wege wurden ja weitgehend aus den politischen Köpfen verbannt bzw. globalisiert unmöglich gemacht.

Es sind ja Verschwörungstheorien wenn behauptet wird der vorangetriebene Ausbau der Sicherheitsinfrastruktur würde gar nicht der Bevölkerung nützen sondern letztlich sogar gegen die Bevölkerung eingesetzt werden, aber nein, garnienicht, niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten.

Dank der Globalisierung wird die Welt zum Dorf, zum Potemkinschen Dorf.

Titel: Re:Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Rudolf Rocker am 10:54:25 Sa. 05.August 2017
ZitatEs sind ja Verschwörungstheorien wenn behauptet wird der vorangetriebene Ausbau der Sicherheitsinfrastruktur würde gar nicht der Bevölkerung nützen sondern letztlich sogar gegen die Bevölkerung eingesetzt werden, aber nein, garnienicht, niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten.
Ein Beispiel: Die BFE+ Einheiten wurden unter dem Vorwand aufgestellt, man müsse im Falle eines terroristischen Angriffes, bei dem die Angreifer mit Sturmgewehren bewaffnet sind, Polizeieinheiten mit gleichwertiger Bewaffnung haben. Ähnliches galt für SEK- Einheiten.
Und plötzlich sieht man bei den G20- Demonstrationen in HH diese Einheiten mit Sturmgewehren rumlaufen.
Die anderen überwachungstechnischen Maßnahmen wärend des G20 habe ich ja im entsprechenden Thread gepostet.
Titel: Re:Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 19:50:40 Sa. 06.Januar 2018
Ein kurzes Beispiel, wie der Kapitalismus in einem Leserbrief einer Provinzeitung beschrieben wird:

ZitatAusbeutung überall

Betrifft: Artikel "Ohne Tafeln werden immer mehr Rentner nicht satt", EJZ vom 22. Dezember


Die dpa-Meldung übt sich wieder in Manipulation durch eine verharmlosende Sprache wie "Armut sei der Nährboden für das Gefühl abgehängt zu sein". Wer arm ist, ist abgehängt. Eine offensichtliche Tatsache, keine Gefühlsduselei! Dazu kommt, wie der Verbandsvorsitzende der Tafeln, Herr Brühl, zitiert wird: "Armut ist damit letztlich auch Wegbereiter des Extremismus." Grund genug also für jeden Politiker, dem ein Ende zu bereiten. Aber es bedarf nicht in erster Linie Mut, das Sozialsystem umzustellen, sondern den Willen, und der ist bei Politikern und Parteien der Bundesregierungen der letzten Jahrzehnte nicht vorhanden. Die Lösung wird nicht von den Parteien kommen, die den Schaden angerichtet haben, und auch nicht von denen, die sich alternativ nennen aber den gleichen neoliberalen Kurs weitermachen wollen. Es geht ja nicht um kleine Kurskorrekturen. Wenn laut Oxfam acht Menschen so viel besitzen wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung zusammen - ein Verhältnis, das jede reale Vorstellungskraft sprengt - ist doch wohl grundsätzlich einiges in Unordnung.

"Wachstum schafft Arbeitsplätze" lautet die ideologische Propaganda des herrschenden neoliberalen Kapitalismus. Entstanden ist dagegen Ausbeutung am Arbeitsplatz inklusive Krieg um Rohstoffe, Rohstoffverschwendung und Umweltschäden. Wir können nur hoffen, wenn wir selbst handeln.

Reinhard Rengel, Karwitz
https://www.ejz.de/ejz_53_111446088-28-_Ausbeutung-berall.html (https://www.ejz.de/ejz_53_111446088-28-_Ausbeutung-berall.html)
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 14:50:36 Fr. 22.Februar 2019
Zitat ,,Sei brav, Sklave"
Interview. Europa führt einen Vernichtungskrieg gegen soziale Errungenschaften, sagt Virginie Despentes


der Freitag: Frau Despentes, Sie haben Emmanuel Macrongewählt. Sind Sie enttäuscht?

Virginie Despentes: Nein. Er wurde gewählt, weil viele unter uns nicht Marine Le Pen als Präsidentin wollten. Aber wir wussten, dass er der Kandidat der großen Patrons war, von der Hochfinanz unterstützt, und dass sein Programm dem seiner Vorgänger entspricht, nämlich die phänomenale systematische Bereicherung der Superreichen abzusichern – ein Programm, das eine Katastrophe für das gesamte Land bedeutet.

Wie können die demokratischen und humanistischen Werte und die soziale Marktwirtschaft gerettet werden?

Was die Werte angeht: Das ist schon verkackt. Die Flüchtlingskrise in Europa verbietet uns, von Humanismus zu sprechen. Und die Missachtung der Stimmen des griechischen Volkes verbietet uns, noch von Demokratie zu sprechen. Da darf man sich nichts vormachen: Diese Werte wurden bereits geopfert. Die Austeritätspolitik in allen Ländern Europas wiederum ist ein Vernichtungskrieg, der alle sozialen Errungenschaften, die durch die Kämpfe der Bevölkerung im 20. Jahrhundert erreicht wurden, zerstören soll. Man will die europäischen Bevölkerungen auf das Armuts- und Elendslevel des 18. Jahrhunderts zurückfahren.

Meinen Sie das im Ernst?

Ja. Nie war die Klasse der Reichsten entschlossener, einen derart gewalttätigen Krieg gegen die arbeitenden Schichten zu führen. Es wirkt, als ob die Reichsten sich krass rächen wollten, als ob sie den Eindruck hätten, die letzten 50 Jahre erniedrigt worden zu sein. Und jetzt sollen wir für die letzten Jahrzehnte, als anständige Lebensbedingungen herrschten, teuer zahlen. Klar ist: Die Reichsten ertragen es nicht mehr, dass ihre Macht irgendeine Begrenzung erfährt – ökologisch, politisch oder ethisch.

weiter: https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/sei-brav-sklave


ZitatVirginie Despentes wurde 1969 in Nancy geboren. Ihr Debütroman Baise-moi 1994 war ein Bestseller in Frankreich und wurde 2000 von ihr selbst verfilmt. 2006 folgte das feministische Essay King Kong Theorie, ab 2015 dann die gefeierte Vernon-Subutex-Trilogie
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: counselor am 15:49:29 Fr. 22.Februar 2019
Da zeigt der Kapitalismus sein wahres Gesicht. Das wird für eine weitere Polarisierung in der Gesellschaft sorgen.
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 19:01:37 Sa. 23.Februar 2019
Eigentlich ist alles so simpel.
Man sieht, wie radikal die Reichen immer reicher werden und die Mehrheit immer weiter verarmt.
Das ganze wird begleitet und einer immensen Umweltzerstörung.
Es sollten die besten Voraussetzungen für Massenproteste sein.

Wir haben aber eine Kultur des Individualismus, bzw. der Vereinzelung und Vereinsamung.
Jeder kackt für sich allein ab.
Wie wir es schaffen sollen, aus dieser Situation heraus wieder zu einer gemeinsamen Gegenwehr zu kommen, bleibt die Frage. Wir brauchen Solidarität und nicht nur eine Gegenwehr, sondern einen Gegenangriff. Wir müssen den Reichen den Reichtum und den Mächtigen die Macht entreißen.

Wir müssen erst einmal zusammenkommen.
Nicht im Netz, sondern wirklich.
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 10:12:27 Sa. 20.April 2019
Es hat fast etwas tröstliches. Der Kapitalismus ist derart außer Rand und Band und siegestrunken, da ist ihm selbst die eigene Logik abhandengekommen. Es scheinen alle Instanzen einer Selbstregulierung sich selbst zerstört zu haben, es gibt nur noch die Plünderung und Selbstbereicherung. Die sogenannten Eliten und deren Handlanger zeigen immer weniger Realitätsbezug. Ein dekandeter Haufen Irrer, umgeben von Lakaien und undurchdringbarem Filz.

Die Sozialdemokratie (und der DGB) waren stets der Arzt am Krankbett des Kapitalismus. Man hat abgefedert und vermittelt, damit es ja nicht unruhig wird im Land. Doch diese Vermittler sind zu erbärmlichen Witzfiguren verkommen, die noch eine paar verstäubte Vokabeln der Arbeiterbewegung aus der Mottenkiste holen, um dann doch eine neoliberale Politik voranzutreiben. Auch dieser SPD/DGB Sumpf hat jeglichen Plan verloren und es geht dort nur noch um persönliche Karrieren (, die oftmals in die Wirtschaft führen).

Ich finde es gut, daß diese ganzen verlogenen Konzepte der Vermittlung und der Abfederung den Bach runter sind. Dieser Glaube an einen guten Kapitalismus in Form einer sozialen Marktwirtschaft (im Gegensatz zu einen "Raubtierkapitalismus") und an eine "Arbeiterpartei" in Form einer SPD unter Willy Brandt war ein Haufen Dreck, der den Leuten nur falsche Hoffnungen gemacht hat. Ein wenig Parfum auf einem Riesenberg Scheiße.

Kapitalismus ist Kapitalismus. Jetzt bekommen auch wir eine Ahnung, was er bedeutet und wie er sich auf das Leben des Einzelnen auswirkt. Bisher bekamen das eher die Menschen in den armen Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas zu spüren. Im Herzen der Bestie, in Europa und den USA, hielt man mit sozialen Almosen und der Möglichkeit zu ein wenig Konsum die Menschen ruhig. Doch jetzt ist Schluß mit Sozialstaat und Abfederung. Parfum und Rosa Brillen wirken nicht mehr. Es gibt nur noch zwei Seiten. Diejenige, die sich auf Biegen und Brechen bereichert und die, die beklaut und entrechtet wird.

Es ist fast schon rührend, wie ein paar Gestalten aus der Herrschenden Klasse selbst darauf hinweisen, daß sie den Ast absägen, auf dem sie sitzen.

ZitatDas kapitalistische System muss mit Nachdruck reformiert werden
Die reichsten Männer der USA fordern bessere Bedingungen für Normalverdiener. Die Politik sollte genau hinhören. Einfacher als jetzt wird es nicht mehr werden.
https://www.handelsblatt.com/meinung/kommentare/kommentar-das-kapitalistische-system-muss-mit-nachdruck-reformiert-werden/24191866.html?ticket=ST-3468802-x1DruW6vekQAdjX931XF-ap5

Zitat Sinnsuche der Wirtschaft
Blackrock-CEO Larry Fink: ,,Der Kapitalismus ist zu weit gegangen"
Der Chef des weltgrößten Vermögensverwalters Blackrock will, dass sich Unternehmen stärker für die Gesellschaft engagieren. Das sei sogar gut fürs Geschäft.


(...)
In Zeiten großer politischer Umwälzungen und gelähmter Regierungen müssten Unternehmen die Lücke schließen, die Regierungen hinterlassen, fordert Fink. ,,Ich glaube, die Unternehmen werden gar keine andere Wahl haben."

Der Blackrock-Chef mischt sich damit in die Kapitalismus-Debatte ein, die derzeit leidenschaftlich an der Wall Street geführt wird. Erst Anfang April hat Ray Dalio, der Gründer des weltgrößten Hedgefonds Bridgewater, vor einer Revolution gewarnt, wenn die sozialen Ungleichgewichte in den USA nicht beseitigt würden.

,,Es gibt eine gewisse gesellschaftliche Frustration, weil der Kapitalismus für immer weniger Leute funktioniert. Und in manchen Fällen muss man sagen: Der Kapitalismus ist zu weit gegangen", räumt auch Fink ein, dessen Konzern Kundengelder in Höhe von 6,5 Billionen US-Dollar verwaltet.
(...)
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/management/sinnsuche-der-wirtschaft-blackrock-ceo-larry-fink-der-kapitalismus-ist-zu-weit-gegangen/24225508.html?ticket=ST-3440878-Z13GMpo5rlacSUlrkXay-ap5

Oder hier:
ZitatDie Kritik an der dominierenden Wirtschaftsordnung des Westens wächst auch unter ihren Befürwortern stark.
(...)
Der Kapitalismus ist relativ plötzlich und für alle sichtbar erkrankt. So feiert das Virus des Sozialismus ein Comeback und infiziert einmal mehr die junge Generation.
https://www.boerse-online.de/nachrichten/meinungen/woran-der-kapitalismus-aktuell-krankt-1028105033

ZitatAttacke auf die Reichen

,,Die neue Wut auf den Kapitalismus", so lautete unlängst die große Überschrift auf der ersten Seite der "Zeit". In dem Artikel heißt es, nicht ohne Sympathie für diese Positionen: ,,Der Angriff auf das Kapital läuft auf breiter Front... Es wird also ungemütlich für die Reichen – wenn nicht am Ende doch wieder andere die Rechnung bezahlen."

Sogar im Herzland des Kapitalismus geraten Reiche zunehmend in die Defensive. Eine repräsentative Befragung durch das Institut Ipsos MORI zeigt, dass jüngere Amerikaner Reiche äußerst kritisch sehen – ganz anders übrigens als ältere Amerikaner. Während vier der fünf von jungen Amerikanern am häufigsten genannten Persönlichkeitsmerkmale reicher Menschen negativ sind (Materialismus, Überheblichkeit, Gier, Egoismus), überwiegen bei den älteren Amerikanern mit vier von fünf Zuordnungen die positiven Beschreibungen (Fleiß, Intelligenz, Einfallsreichtum, Wagemut) von Reichen.(...)

Auch in Deutschland wird die Stimmung gegen ,,gierige Banker", ,,raffgierige Manager" und generell gegen ,,die Superreichen" geschürt. Die Wohnungsmieten sind in Berlin und anderen deutschen Städten in den vergangenen Jahren stark gestiegen.
(...)
https://www.theeuropean.de/rainer-zitelmann/15531-wut-auf-den-kapitalismus

Damit ist klar, warum jetzt die Faschisten so massiv gepuscht werden, durch die Medien und auch finanziell durch die Wirtschaft. Die Klasse sol gegeneinander aufgehetzt werden, gegen Migranten, gegen Linke, gegen Moslems, gegen Juden, gegen Homosexuelle, geben Obdachlose, gegen Drogenabhängige... Es sollen Gewalt und Chaos herrschen und ein starker, autoritärer Staat.

Als Antwort darauf, ein wenig Klartext:

Zitat»Das kapitalistische System ist lebensgefährlich«

Der Kapitalismus wird eines Tages verschwinden, ist sich der Soziologieprofessor Jean Ziegler sicher


Ziegler wird am Karfreitag 85 Jahre alt und ruft zum Widerstand auf. Seine Osterbotschaft lautet: »Der Kapitalismus muss zerstört werden, bevor er uns und den Planeten zerstört.« Im nd-Interview erklärt der Schweizer Soziologieprofessor, dass das Bewusstsein dafür in der heutigen Jugend erwacht sei und beispielhaft sein sollte für die älteren Generationen.

Die von der Schwedin Greta Thunberg initiierte Bewegung »Fridays for Future« lobt er deshalb. »Ich freue mich über diese mutigen Kinder. Wir erleben eine unglaubliche, noch nie dagewesene Protestwelle, ohne politische Lobby und dennoch unverzagt. Etwas ganz Neues ist im Entstehen«, Der Globalisierungskritiker sieht in ihr ein Hoffnungszeichen, eine Kampfansage an die kannibalische Weltordnung. »Das kapitalistische System ist extrem giftig, lebensgefährlich für die Natur und für die Menschen«, ist Ziegler überzeugt.

Was der ehemalige UN-Sonderberichterstatter damit meint? In zahlreichen Metropolen der Welt lasse sich die Luft nicht mehr atmen, weil sie voller Giftstoffe ist, Millionen Arbeiter und Angestellte kommen tagtäglich mit giftigen Materialien in Berührung, die ihre Gesundheit schädigen, Lebensmittel sind mit Pestiziden verseucht, Millionen Menschen werden krank durch verschmutztes Grundwasser und verseuchte Flüsse.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1117076.jean-ziegler-das-kapitalistische-system-ist-lebensgefaehrlich.html

Mit einigen inhaltlichen Überschneidungen:
ZitatJean Ziegler: Der Kapitalismus muss zerstört werden

Der bekannteste Globalisierungskritiker der Gegenwart sieht in ihr ein Hoffnungszeichen, eine Kampfansage an die kannibalische Weltordnung. »Das kapitalistische System ist extrem giftig, lebensgefährlich für die Natur und für die Menschen«, ist der Schweizer Soziologieprofessor überzeugt.


,,Ich freue mich über diese mutigen Kinder, bin stolz auf sie. Wir erleben eine unglaubliche, noch nie dagewesene Protestwelle, ohne politische Lobby und dennoch unverzagt. Etwas ganz Neues ist im Entstehen", kommentiert Jean Ziegler in einem Interview für die in Berlin erscheinende Tageszeitung ,,neues deutschland" die von der Schwedin Greta Thunberg initiierte Bewegung ,,Friday vor Future".

Der bekannteste Globalisierungskritiker der Gegenwart sieht in ihr ein Hoffnungszeichen, eine Kampfansage an die kannibalische Weltordnung. »Das kapitalistische System ist extrem giftig, lebensgefährlich für die Natur und für die Menschen«, ist der Schweizer Soziologieprofessor überzeugt.

Im »nd«-Interview zählt der ehemalige UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung die Sünden des Kapitalismus auf:

In zahlreichen Metropolen der Welt lasse sich die Luft nicht mehr atmen, weil sie voller Giftstoffe ist; Millionen Arbeiter und Angestellte kommen tagtäglich mit giftigen Materialien in Berührung, die ihre Gesundheit schädigen; Lebensmittel sind mit Pestiziden verseucht; Millionen Menschen werden krank durch verschmutztes Grundwasser und verseuchte Flüsse. Jean Ziegler, der am Karfreitag (19.4.) 85 Jahre alt wird, ruft zum Widerstand auf. Seine Osterbotschaft lautet: »Der Kapitalismus muss zerstört werden, bevor er uns und den Planeten zerstört.«
https://nex24.news/2019/04/jean-ziegler-der-kapitalismus-muss-zerstoert-werden/

Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Troll am 19:50:28 Mi. 24.April 2019
ZitatUSA im Niedergang? – Aber in der EU so mächtig wie noch nie

Richtig: Volkswirtschaft und Industrie in den USA schrumpfen, die Mehrheit der Bevölkerung verarmt. Das moralische Ansehen der Supermacht ist weltweit geschwunden, unter den kriegsführenden ,,America First"-Präsidenten Bush, Obama und noch beschleunigt unter Trump. Aber Investoren, Militärs, Geheimdienste und Berater der USA sind in der Europäischen Union präsent, mehr denn je. Und Regierungen und Leitmedien sind Komplizen – besonders in Deutschland.
...
...

HTML5: https://www.nachdenkseiten.de/upload/podcast/190424_USA_in_der_EU_so_maechtig_wie_noch_nie_NDS.mp3
Quelle: NDS (https://www.nachdenkseiten.de/?p=51122)

GottseiDank keine Verschwörung.
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 15:39:12 So. 05.Mai 2019
Das kapitalistische System fliegt uns gerade um die Ohren.
Die alte Propaganda mag nicht mehr recht funktionieren, wenn die Bedingungen für immer beklopptere Arbeit immer unerträglicher, die Mieten unbezahlbar und die Natur zerstört werden.
Immerhin gibt es erstaunliche Wendungen in der öffentlichen Diskussion.

ZitatLinksruck in der Wirtschaftspolitik:
Keine Macht für niemand

Deutschland diskutiert über Industriepolitik und Sozialismus - beides geht meilenweit an den eigentlich anstehenden Fragen vorbei.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/a-1265822.html

Es lohnt aber nicht, weiterzulesen. Ich habe noch nie einen Artikel von Henrik Müller gelesen, der halbwegs erträglich war. Der ist geisteskrank und redet wirres Zeug:
ZitatDie Mehrheitssozialdemokraten haben sich derweil aus der Wirtschaftspolitik weitgehend abgemeldet und konzentrieren sich ganz auf den Ausbau des Sozialstaats.
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: BGS am 18:59:52 So. 05.Mai 2019
In det Tat irre.

MfG

BGS
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: counselor am 19:39:03 So. 05.Mai 2019
ZitatKevin Kühnerts Systemkritik - Anstöße zu einer notwendigen Reformdebatte

Mit geradezu hysterischer Polemik, deren Heftigkeit verblüfft, haben Wirtschaftsverbände und Sprecher von Unternehmen, unterstützt von vielen Medien und Politiker*innen auf ein Interview des Juso-Chefs Kevin Kühnert reagiert.

Quelle: https://www.sozialismus.de/kommentare_analysen/detail/artikel/kevin-kuehnerts-systemkritik/

Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 09:00:51 Di. 07.Mai 2019
Endlich beginnt wieder eine Diskussion, die in den letzten Jahrzehnten kaum möglich war...
ZitatGrünes Wachstum ist eine Illusion

Der Kapitalismus, den wir kennen, ist nicht mit dem Überleben des Planeten vereinbar. Es ist höchste Zeit, das wir ein neues Wirtschaftssystem designen


Den größten Teil meines Erwachsenendaseins habe ich gegen den ,,Kapitalismus der Konzerne", den ,,Konsumkapitalismus" und die ,,kapitalistische Vetternwirtschaft" gewettert. Ich habe lange gebraucht, bis mir klar wurde, dass nicht das Adjektiv das Problem darstellt, sondern das Nomen. Während andere den Kapitalismus gern und schnell abgelehnt haben, ging dies bei mir äußerst langsam und widerwillig vonstatten. Zum Teil lag das daran, dass ich keine klare Alternative erkennen konnte. Anders als manche Antikapitalisten konnte ich mich nie für den Staatskommunismus begeistern, mich hemmte sein quasi-religiöser Charakter. Im 21. Jahrhundert zu sagen ,,Der Kapitalismus versagt" ist wie im 19. Jahrhundert zu sagen ,,Gott ist tot". Das ist säkulare Blasphemie und erfordert ein Maß an Selbstvertrauen, das ich nicht hatte.

Doch mit zunehmendem Alter habe ich zwei Dinge erkannt. Erstens, dass es das System selbst ist und eben nicht nur eine bestimmte Ausprägung des Systems, das uns unaufhaltsam in eine Katastrophe taumeln lässt. Zweitens, dass man keine definitive Alternative parat haben muss, um sagen zu können, dass der Kapitalismus scheitert. Die Aussage steht für sich.

Das war die Einleitung zu diesem gut lesbaren Artikel:
https://www.freitag.de/autoren/the-guardian/gruenes-wachstum-ist-eine-illusion
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Frauenpower am 16:15:13 Fr. 10.Mai 2019
Diskussion bei phoenix unter den den Linden mit Katja Kipping:

ZitatDer Reichtums-Streit - Wie sozial ist unsere Marktwirtschaft?
https://www.katja-kipping.de/de/article/1575.der-reichtums-streit-wie-sozial-ist-unsere-marktwirtschaft.html
ZitatPlötzlich diskutiert das Land die Systemfrage. Politiker und Experten streiten aktuell, ob die Reichtumsverteilung in Deutschland systemisch ungerecht ist. Über die Überwindung des Kapitalismus und demokratischem Sozialismus diskutiere ich mit Helge Fuhst Prof. Michael Hüther vom Institut der deutschen Wirtschaft.

Violeta Tomic ist die "Frontfrau" von der Europäischen Linken und sie ist kürzlich interviewt wurden. Sie sagte auch, dass Umweltschutz mit dem Kapitalismus nicht möglich sei. https://www.youtube.com/watch?v=xXicEH1P68s weil es im Kapitalismus um unbegrenzten Wachstum geht.

Passend kam gerade aktuell das Ergebnis einer Studie heraus: https://www.br.de/nachrichten/wissen/biodiversitaet-bericht-weltartenschutzrat-ipbes,RPgAGdm
Zitat"Wir erodieren global die eigentliche Basis unserer Volkswirtschaften, Lebensgrundlagen, Nahrungsmittelsicherheit und Lebensqualität." Robert Watson, Vorsitzender des Weltbiodiversitätsrates IPBES
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 08:39:31 Sa. 11.Mai 2019
Es ist wenig verwunderlich, daß der DGB jetzt gern wieder Arzt am Krankenbett des Kapitalismus sein möchte.

ZitatDie Gewerkschaften dringen auf eine Debatte über die Soziale Marktwirtschaft.

Der Kapitalismus sei in Teilbereichen aus den Fugen geraten, sagte der DGB-Vorsitzende Hoffmann der ,,Neuen Osnabrücker Zeitung". Es sei deshalb eine berechtigte Frage, wie man den sozialen Zusammenhalt unter den Bedingungen des rasanten Wandels stärken könne. Konkret sprach sich Hoffmann für mehr Investitionen in Bildung und eine moderne Infrastruktur sowie die Einführung einer Grundrente ohne Bedürftigkeitsprüfung aus. Zudem plädierte er für eine mutige Zukunftsdebatte über ökologische Herausforderungen und die Verteilung von Reichtum.

Die höchst unterschiedliche Entwicklung der Einkommen oben und unten zeige, dass da etwas auseinander falle, und das könne man nicht ignorieren. Die Menschen hätten ein sehr feines Gespür für soziale Gerechtigkeit, meinte der DGB-Chef.
https://www.deutschlandfunk.de/kapitalismus-gewerkschaften-draengen-auf-debatte-ueber.2932.de.html?drn:news_id=1005901

Der Kapitalismus ist in Teilbereichen aus den Fugen geraten?
Der Kapitalismus geht seinen ganz normalen Weg und tut was er muß. Profitmaximierung und Wachstum, Wachstum, Wachstum. Daß Mensch und Natur dabei auf der Strecke bleiben, ist unvermeidlich. Deshalb ist es wichtig sich Gedanken zu machen um eine Alternative zum Kapitalismus.

Was will der verkackte DGB? "Investitionen" für Bildung und Infrastruktur, womit er wohl staatliche Zuschüsse zum Wohle der Wirtschaft meint. Ansonsten will er eine soziale Abfederung, weil dieses System sich die armen Menschen zum Feind macht. DGB Chef Hoffmann hofft darauf, daß man mit ein paar Zugeständnissen den Glauben an den Scheißkapitalismus erhalten kann.

Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: BGS am 22:08:34 Sa. 11.Mai 2019
Hoffentlich hofft Hoffmann vergeblich.

MfG

BGS
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: dagobert am 23:35:31 Sa. 11.Mai 2019
ZitatDie Menschen hätten ein sehr feines Gespür für soziale Gerechtigkeit, meinte der DGB-Chef.
Nur zur Erinnerung: Die DGB-Rechtsabteilung hat die H4-Sanktionen als verfassungswidrig angesehen - Hoffmann selbst hat sich für die Beibehaltung der Sanktionen ausgesprochen, widerspricht damit seiner eigenen Rechtsabteilung.
Und der Typ faselt von sozialer Gerechtigkeit?
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 10:56:17 Mi. 29.Mai 2019
ZitatAmerika zweifelt am Kapitalismus
...
Ist unser System am Ende? Und ist der Sozialismus womöglich die bessere Wahl?

Es sind vor allem die Jüngeren, die diese ketzerischen Fragen stellen. Fast jeder Zweite in der Altersgruppe der Millennials und Generation Z erklärte kürzlich in einer Umfrage im Auftrag des Nachrichtenportals "Axios", dass er lieber in einem sozialistischen Land leben würde.
...
So richtig in Schwung gebracht hat die Sache aber nun ausgerechnet jemand, der in einer Kommandozentrale des sich schnell drehenden Geldes sitzt: Ray Dalio, Gründer des weltgrößten Hedgefonds Bridgewater Association, der auf ein persönliches Vermögen von geschätzt 17 Milliarden Dollar kommt.
...
Für die Mehrheit der Amerikaner jedoch "funktioniert Kapitalismus heute nicht gut". Stattdessen produziere das System eine Spirale wachsender Ungleichheit. Dalios Warnung: Was sich nicht weiterentwickelt, das sterbe: "Und das trifft nun auf den Kapitalismus zu."
...
Die wachsende Sympathie junger Leute für die sozialistische Alternative versetze die Unternehmer in Angst und Schrecken, glaubt der Präsident der Ford Foundation, Darren Walker. "Für sie ist das unglaublich furchterregend", sagte er der "Financial Times"...
https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/usa-amerika-zweifelt-am-kapitalismus-a-1269693.html
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 08:35:30 So. 04.August 2019
Zitat,,Viele reiche Leute sagen: Unser kapitalistisches System ist kaputt"

Der Nobelpreisträger Joseph Stiglitz hält die Leistung der US-Wirtschaft für überschätzt. Der Ökonom sorgt sich nicht nur um seine Heimat, sondern auch um den Zustand Europas.


Stiglitz, der an der New Yorker Columbia University lehrt, erwartet, dass eine anhaltende Phase der Unsicherheit die Wirtschaft belasten wird, nicht nur in den USA. Die Vereinigten Staaten seien schließlich nicht das einzige Land mit einem radikalen Staatschef. ,,Boris Johnson in Großbritannien ist der Champion der Unberechenbarkeit. Und es gibt viele andere Beispiele. Wir sind in einer Ära, in der die Wähler gern jenen ihre Stimme geben, die eigenartig sind", so Stiglitz.
https://www.handelsblatt.com/politik/international/joseph-stiglitz-viele-reiche-leute-sagen-unser-kapitalistisches-system-ist-kaputt-/24852236.html?utm_source=pocket-newtab&ticket=ST-2074031-PtwazxvhqmpddXTdgzUV-ap5

Das Kapitalistische System war schon immer kaputt!

Es rettete sich stets durch Wachstum, doch die Grenzen sind erreicht.
Die Menschen können nicht mehr als zum Burnout zu arbeiten. Die Umwelt ist nicht unbegrenzt zu verheizen.
Bisher löste man zu große Krisen durch einen Krieg. Alles kaputtschlagen, um es wieder aufzubauen.

Wir kennen die bisherigen Erfahren und können sehen, was gerade passiert.

Ich verstehe nicht, warum es an Selbstbewußtsein fehlt, neue Wege zu suchen.
Man trottet lieber den Leuten hinterher, die behaupten, diese schreckliche Wirklichkeit gäbe es nicht.
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Troll am 09:51:20 So. 04.August 2019
Da sehe ich in Deutschland einen harten Kern des Kapitalismus, es bröckelt an allen Ecken und Enden, man will es einfach nicht war haben, alles lebt und verweist auf vergangene ruhmreiche Zeiten, Wirtschaft und Politik Hand in Hand, Konservative und Rechte überschlagen sich mit Vorschlägen schneller in der Zeit zurückreisen zu können als der oppositionelle Bruder im Geiste.
Aus den Parteien kommt weniger als nichts, nur weiter, weiter, weiter so, sie frickeln jeden Tag am selbst verursachten Debakel, bis zum Untergang, auf ein einsehen hoffen ist Hoffnungslos.
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: counselor am 10:34:22 So. 04.August 2019
Die Rezession ist im Anmarsch. Wir werden mit der Vernichtung vieler Arbeitsplätze konfrontiert werden und mit weiteren Angriffen auf unsere soziale Stellung in diesem System.
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Troll am 09:39:27 Mi. 28.August 2019
ZitatDie Seele in neoliberalen Zeiten (Georg Rammer)

Verrohung der Weltpolitik: Der Präsident der führenden Weltmacht droht 80 Millionen Menschen die Auslöschung an (Trump gegen Iran). Die EU lässt Tausende Flüchtlinge ertrinken, stellt die Daseinsvorsorge dem Markt anheim und verwertet die Menschen als Humankapital. In Teilen der Gesellschaft steigt der Hasspegel. Was befeuert die geballte Wucht der menschenfeindlichen Impulse und Taten? Vielleicht dies: Die Propagandisten des »homo oeconomicus« haben geflissentlich übersehen, dass der Mensch eine Seele hat.

Wie die meisten Kriege beginnt auch der Siegeszug des Neoliberalismus mit einer Lüge. Weder führt die angeblich reine Marktorientierung (die aber ständig massive Staatseingriffe beansprucht) zu einer gerechten Verteilung, noch bewirkt sie allgemeine Zufriedenheit durch die Freiheit von Angst und Unterdrückung. Eher schon den Sozialrassismus, den der Staat durch »Narrative« zu verschleiern sucht. Der Neoliberalismus hat die Herrschaft der Konzerne etabliert und von der parlamentarischen Demokratie nur noch eine Hülle übrig gelassen. Aber die Frage bleibt: Wie kommt eine pseudowissenschaftliche Wirtschaftstheorie in die Köpfe und beeinflusst Denken, Fühlen und Verhalten?
...

Quelle: Ossietzky (http://www.ossietzky.net/15-2019&textfile=4852)

Und wie klärt man die Bevölkerung darüber auf das sie nur ein Spielball in diesem freien Marktes sind? Wenn aus einer Ecke Zweifel aufkommen die Gehör findet gibt es verbale Prügel aus allen neoliberalen Kanälen die es gibt, es darf nur einen, den einzig wahren Gott geben.
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 12:18:22 Mi. 28.August 2019
Wir müssen uns diesem ganzen Wahn wohl von verschiedenen Seiten nähern.
Ich halte die Frage nach den seelischen Zuständen der Menschen in neoliberalen Zeiten nicht nur für berechtigt, sondern für hilfreich.

An anderer Stelle im Forum gibt es eine Menge Beiträge über die "Opioidkrise" in den USA. Die sollte man sich auch einmal psychologisch, bzw. politisch ansehen. Es sind die abgehängten ländlichen Regionen gleichzeitig Hochburgen der Drogenepidemie und der Zustimmung zu Trump. Das wurde von einigen Journalisten schon beschrieben. Daß es vergleichbare Zusammenhänge beim Methkonsum und der Zustimmung zu AfD und Pegida in eher ostdeutschen Regionen gibt, habe ich jedenfalls noch nie gelesen, doch es ist eine Tatsache.

Die menschliche Seele hält die Demütigungen, die sie erfährt, nur in Maßen aus. Irgendwann wird sie "krank" (obwohl es ja eigentlich die Verhältnisse sind, die krank sind). Und das Ergebnis ist entweder zerstörerisch nach innen (Drogenmißbrauch, Depression, Selbstverletzung und Suizid) oder nach außen (Häusliche Gewalt, ziellose, blinde Gewalt, rassistische Übergriffe, Amokläufe).

Trump, AfD und Pegida versprechen die Rückkehr zu guten alten Zeiten, die es so niemals gegeben hat. Aber es gab einmal bessere soziale Absicherungen und weniger zerstörte soziale, zwischenmenschliche Strukturen. Diese sozialen Fortschritte waren das Ergebnis von Kämpfen der Arbeiterbewegung. Doch an den Zusammenhang will man nicht erinnern. Der Einzelne ist hilflos, atomisiert, verängstigt, ja völlig in Panik und Trump, AfD und Co. vereinen die Vereinzelten und Verzweifelten durch einem gemeinsamen Feind, den Migranten und den Linken. In der Zusammerottung werden diese verzweifelten Seelen zu einem gefährlichen Mob. Sie haben bereits die positiven Vebindundgen zum Leben verloren, sie zeigen keinerlei Menschlichkeit und spiegeln letztendlich nur die unmenschlichen Verhältnisse wider. Bei Pegidaaufmärschen skandierten sie in Richtung der Flüchtenden auf dem Mittelmeer: "Absaufen! Absaufen!"

Wenn das Leben schon nichts wert ist, sollen einfach die anderen sterben. Und wenn das Recht des Stärkeren herrscht, dann will man sich auf die Seite des Gewinners schlagen.

Ich denke, die Motivation der Gelbwesten und derjenigen, die zu den ersten Pegidamärschen gegangen sind, war sehr ähnlich. Es war ein vages Gefühl der Unzufriedenheit bis hin zu Angst und Verzweiflung. In Frankreich lehnte man jedoch Führer und Stellvertreter ab und wollte sich selbst schlau machen in unzähligen Diskussionen, über die Ursachen des eigenen Elends und Möglichkeiten eines Auswegs. In Deutschland war es umgekeht, man ließ sich entmündigen und das Maul verbieten und die politische Schulung und Führung übernahmen die strategisch ausgewählten Redner auf dem Podium. (Ich behaupte weiterhin, daß Lutz Bachmann V-Mann des Verfassungsschutzes ist!) Pegida gelang es, die Unzufriedenheit nach unten zu lenken, gegen Schwächere.

Die Gelbwestenbewegung lehrte hingegen den Herrschenden das Fürchten. Gelbwesten berichteten davon, wie sie mit den Treffen auf dem Kreisverkehr nicht nur ihre Einsamkeit beendeten, sondern auch ihre psychischen Probleme überwanden.

ZitatUnd wie klärt man die Bevölkerung darüber auf das sie nur ein Spielball in diesem freien Marktes sind?

Da sind wir bei der wichtigen Frage des Kommunizierens und Diskutierens. Wie und wo?

Ich halte die Rolle der Medien für absolut zentral und wünsche mir eine viel offensivere Diskussion zu dem Thema.

Ich erinnere am Rande nochmal an de Rolle von Alfred Hugenberg
(https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/99/Bundesarchiv_Bild_183-J05504%2C_Berlin%2C_25_Jahre_UFA.jpg)

https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Hugenberg

Und ich halte einen kritischeren Umgang mit dem Internet für notwendig. Das Internet ist nicht "unser" Medium und das Internet ist nicht "frei". Das Internet ist ein Spiegel knallharter Macht- und Eigentumsverhältnisse. Das Internet wird immer problematischer durch die gezielte und massenhafte Verbreitung von Desinformation und gleichzeitiger Beschränkung des freien Zugangs (Paywalls) zu Informationen.

Wir sollten nicht nur kritischer mit dem Internet umgehen, sondern uns auch Gedanken machen über Kommunikations- und Diskussionsstrukturen jenseits dieser Technologie.
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: counselor am 17:12:41 Mi. 28.August 2019
Ich bekomme da auch immer eine Wut, wenn die Regierung meine Lebensverhältnisse negativ verändert. Seit Wochen überschlagen sich die Politiker mit Vorschlägen zur Steuererhöhung unter dem Vorwand des Klimaschutzes. Das macht mich wütend. Nur richtet sich meine Wut gegen die da oben und nicht gegen Flüchtlinge.

Wie man mit Zumutungen des Kapitalismus umgeht, ist eine Frage der Denkweise. Hier wird viel durch die Massenmedien und YouTube, Facebook und Twitter manipuliert.

Und auch ich halte Lutz Bachmann für einen V-Mann des Verfassungsschutzes.
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: counselor am 05:25:17 Mi. 11.September 2019
ZitatKapitalismus und Konsum

In der Debatte um den Klimawandel steht individuelles Konsumverhalten oft an vorderster Stelle. Dabei erzwingt der Kapitalismus auf unterschiedliche Weise klimaschädliches Konsumverhalten. Wie kann dagegen eine nachhaltige Produktion aussehen?

Quelle: https://www.klassegegenklasse.org/kapitalismus-und-konsum/
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 16:05:36 Mi. 26.Februar 2020
Fest steht, daß der Kapitalismus ideologisch nicht mehr überzeugt und der Glaube an das ewige Wachstum ins Wanken gerät.

ZitatKapitalismus am Pranger

25. Februar 2020 · Die Löhne sind hoch, die Arbeitslosigkeit ist niedrig, der Sozialstaat wächst. (Bitte, wie??) Trotzdem glaubt mehr als jeder zweite Deutsche, dass der Kapitalismus mehr schadet als nutzt. Dahinter steckt nicht nur Gejammer.


Der Kapitalismus ist in der Defensive, sozialistisches Gedankengut auf dem Vormarsch. Auch in Deutschland. Kürzlich sorgte das ,,Edelman Trust Barometer" für Aufsehen, wonach 55 Prozent der Deutschen meinen, dass der Kapitalismus mehr schadet als nutzt. Einer Allensbach-Umfrage zufolge haben gerade mal 48 Prozent ,,vom Wirtschaftssystem in Deutschland eine gute Meinung". Dafür stimmen 45 Prozent in einer Ipsos-Befragung mit der Aussage überein, ,,dass sozialistische Ideale gegenwärtig wertvoll für den gesellschaftlichen Fortschritt sind".
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/arm-und-reich/kapitalismus-am-pranger-16650118.html

Die FAZ mag zwar behämmert sein, aber sie macht sich Sorgen. Das freut mich.
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Onkel Tom am 11:05:26 Do. 27.Februar 2020
Das..

Zitat
...
An schmerzhafte Reformen haben Union und SPD seit Jahren nicht mal gedacht, stattdessen hat die Regierung die Sozialausgaben des Bundes in den vergangenen sieben Jahren um 35 Milliarden Euro erhöht.
...

durfte wohl auch nicht fehlen..  :(

Naja, sind 60% voll, kann das ja noch werden, das wir gegänwärtiges überwinden..
Immer dieses Mehrheitsproblem..  ::)
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Troll am 12:24:33 Mo. 02.März 2020
Ende des Kapitalismus | Fabian Scheidler | Vortrag 2017
https://youtu.be/m0VANUugOJg
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Tiefrot am 13:52:50 Di. 03.März 2020
Nanu, seit wann ist Ken Jebsen bzw. einer seiner Kanäle ernst zu nehmen ?  :o

Der Vortrag ist aber nicht schlecht.
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 11:40:03 Fr. 13.März 2020
Zitat...Wirtschaft ... in arger Bedrängnis...
...wichtiger Absatzmarkt...
...Unternehmen haben zu kämpfen...

Wann geht es wieder bergauf? Die kommenden Wochen werden entscheidend sein.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wirtschaft-coronavirus-china-1.4836126?utm_source=pocket-newtab

Hier wieder dieser Dreck, den die Medien zur Normalität erklären.
Es wird nicht zuerst gefragt, wie es den Menschen geht, es geht allein ums Wohlergehen der Wirtschaft.

"Wann geht es wieder bergauf?"(für die Wirtschaft)
Nein! Neiiiiin!!!!!!
Ich halte es für alles andere als erstrebenswert, daß es mit der Zerstörung der Umwelt und dem Verschleißen von Arbeitskräften wieder "bergauf" geht! Ich will diesen ganzen Dreck nicht mehr. Das macht uns nur krank und kaputt.

Eine Wirtschaftskrise ist eine Chance diese sogenannte "Normalität" zu hinterfragen.
Eine Wirtschaftskrise ist aber immer ein Moment des Angriffs auf unsere sozialen Bedingungen. Wir müssen uns auf eine Gegenwehr vorbereiten.
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Troll am 12:16:13 Fr. 13.März 2020
Wir sind in der Denke verknüpft. geht es der Wirtschaft schlecht, geht es zwangsläufig uns schlecht, ist in gewissem Maß nachvollziehbar, aber unserer Wirtschaft kann es schwindelig gut gehen, dann löst sich diese Zwangsverknüpfung auf magische Weise um uns nicht beteiligen zu müssen. Ein übersteigertes Anspruchsdenken wirft uns der ewig Wachstums geile Markt dann vor.
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: dagobert am 17:21:28 Sa. 02.Mai 2020
ZitatIm Kapitalismus hängt alles am Konsum. Der ist mit der Corona-Pandemie in die Sinnkrise geraten. Hat die Wirtschaft, wie wir sie kennen, ihren Zenit überschritten?
https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-05/konsum-kapitalismus-coronavirus-wirtschaftskrise-globalisierung/komplettansicht
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Ferragus am 13:15:36 Di. 19.Mai 2020
Um noch mal auf die erste Frage zurück zukommen: was ist das eigentlich Kapitalismus? Er verändert sich offenbar. In der marxistischen Diskussion kann man die Analyse von drei Stadien finden: den Frühkapitalismus, den Hochkapitalismus (bis 1900 etwa,zeitliche und örtliche Eingrenzung ist aber schwierig) und den Spätkapitalismus/Monopolkapitalismus.
Der letzte Begriff muss weiter getrieben, auch in Konfrontation mit solchen Phrasen wie Neoliberalismus, soziale Marktwirtschaft und Finanzmarkt-Kapitalismus gebracht werden bzw. müsste man sich erst einmal auf den Stand der fortgeschrittensten Analysen bringen. Dummerweise hat es die Theorie in unseren dürftigen Zeiten sehr schwer - das gehört zur Diagnose dazu, theoretisches Denken stirbt ab, wird zur Verwaltung vergangener Gedanken&Denker und zur Beschreibung von sogenannten Tatsachen heruntergebracht.

Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Troll am 09:54:41 Mi. 20.Mai 2020
"Drogensucht" würde ich es nennen was den Kapitalismus antreibt, selbst "mehr" scheint nie genug.
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 10:51:59 Mi. 20.Mai 2020
Die Multimilliardäre Richard Branson, Jeff Bezos und Elon Musk gehen wohl davon aus, daß dieses Wirtschaftssystem und ihr Treiben den Planeten unbewohnbar hinterlassen. Sie wollen sich neue Planeten suchen und investieren Unsummen in ihre privaten Raumfahrtprojekte.
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Troll am 11:24:12 Mi. 20.Mai 2020
Ja, und sie glauben offensichtlich an ihr eigenes unendliches Leben um das ggf. nutzen zu können.
Von der Gesellschaft verehrte Multimilliardäre, Vordenker, innovative Geister, asoziale Utopisten, ich bekomme diesen ekligen Dreck einfach nicht vom Schuh, jaja, der schaft es ohne mein zutun (z.b. halbwegs gehen zu können) dominant stinkend an meine Treter, wie von Zauberhand, oder eher Medienhand (Legendenschreiberlinge). Gefickt eingeschädelt das Ganze, meine Hochachtung für all diese Zufälle (Sachzwänge).
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 16:56:17 Do. 25.Juni 2020
Jeder halbwegs kritische Geist sieht doch das Offensichtliche: Dieses System funktioniert nicht.
Es hinterläßt eine Schneise der Verwüstung.

Das ach so seriöse bürgerliche Blatt ZEIT gibt sich völlig überrascht:

ZitatDürfen sich denn Manager in Deutschland alles herausnehmen?

Wirecard, Lufthansa, Tönnies: Da rettet der Staat die Wirtschaft vor den Folgen von Corona und was kriegt er als Dank zurück? Skandale. Die Ordnungsmacht hat versagt.
https://www.zeit.de/2020/27/unternehmen-wirtschaft-staat-wirecard-toennies-lufthansa-cure-vac

Ordnungsmacht!?!
Der Staat schützt die Eliten vor Kritik, Kontrolle, Protest und Widerstand.
Das versteht er unter "Ordnung". Die ZEIT sieht es nicht anders und wundert sich über das Resultat.
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 10:25:51 Mo. 05.Oktober 2020
Mir geht Spiegelkolumnistin Sibylle Berg ziemlich auf den Sender. Ich mache jetzt mal eine Ausnahme und empfehle einen Text, in dem sie sich über unser Wirtschaftssystem äußert...
ZitatWas für ein ungemein schwaches, anfälliges, korruptes und unmenschliches System der Kapitalismus ist, zeigt sich in Krisen.
https://www.spiegel.de/kultur/ausbeutung-und-ungerechtigkeit-sie-merken-ich-bin-richtig-sauer-kolumne-a-269e1390-33cb-4b1d-aed6-1fc79ce47a8f
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Troll am 12:06:52 Di. 20.Oktober 2020
Vergessen, dies ist Werbung!
https://youtu.be/b1uM-MNuCxI
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Troll am 09:19:11 Do. 22.Oktober 2020
Der Corona-Schock und die Weltwirtschaft von morgen. Heiner Flassbeck und Jens Berger im Gespräch

https://youtu.be/pFz_bOPACME

Via NDS (https://www.nachdenkseiten.de/?p=66050)
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 19:40:23 Sa. 19.Dezember 2020
Der Kapitalismus entwickelt sich prächtig:

ZitatIn Großbritannien leben Millionen Kinder in Familien, die nicht ausreichend Nahrung haben. Zum ersten Mal unterstützt Unicef mit einem Notfallplan nun Essenspakete in London.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/london-unicef-verteilt-fruehstueckspakete-fuer-die-weihnachtsferien-a-55afd60b-7f4b-4ed9-93fe-e6bbbe02c45b
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 08:40:18 Fr. 29.Januar 2021
Wirecard wurde jahrelang von der Politik und der gesamten Mainstreampresse bejubelt, obwohl seit langem klar war, daß da falsch gespielt wird.

Der Kapitalismus basiert auf Selbstbereicherung, Abzocke und die Stars des Systems sind sogar nach bürgerlichem Recht kriminell:

ZitatBankraub in Aschheim
Jan Marsalek hat das konzerneigene Geldinstitut offenbar systematisch ausgeplündert.
https://www.wiwo.de/politik/deutschland/maut-desaster-der-sonnenkoenig-andreas-scheuer-und-sein-letzter-grosser-auftritt/26863456.html
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 10:21:58 So. 14.Februar 2021
Auch aus kapitalistischer Sicht sind die Entwicklungen, die dieses Wirtschaftssystem hervorbringt, schlichtweg negativ und bedrohlichlich. Wenn Filz, Korruption und Selbstbereicherung Überhand nehmen, setzen sich Typen wie Andreas Scheuter durch. Inkompetent, unfähig, karrieregeil. Die für die Warenproduktion und die Warenzirkulation notwendige Infrastruktur geht den Bach runter. Die Autobahnbrücken bröseln, in Italien ist eine privatisierte Autobahnbrücke eingestürzt. Post- und Bankfilealen werden dichtgemacht. Man ist froh, wenn überhaupt noch Post und Pakete irgendwo irgendwann ankommen. Der Support für Technik und Dienstleistungen wird in Callcentern von inkompetenten Leuten abgewickelt.

Überall versucht man noch ein paar Cent einzusparen. Bei den Aktionären wird mit Koks und Champus gefeiert. Aber so kann man nicht einmal einen Kapitalismus vernüftig führen, wenn sich die durchgeknallten Gierhälse einen Scheißdreck für das Funktionieren des Systems interessieren, sondern nur für ihren kurzfristigen Profit.
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 10:20:28 So. 28.Februar 2021
(https://abload.de/img/8fk9u.jpg) (https://abload.de/image.php?img=8fk9u.jpg)
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 17:25:18 So. 30.Mai 2021
Zitat Aktien-Analyse
Bis zu 832 Prozent Gewinnplus im ersten Quartal: Diese sieben Aktien haben noch weiteres Potenzial
Den Rekordkursen im Dax folgen im ersten Quartal Rekordgewinne – und Analysten trauen einigen Konzernen noch mehr zu.
https://www.handelsblatt.com/finanzen/anlagestrategie/trends/aktien-analyse-bis-zu-832-prozent-gewinnplus-im-ersten-quartal-diese-sieben-aktien-haben-noch-weiteres-potenzial/27222958.html

Die Aktionäre füllen sich die Taschen, ohne einen Finger krumm gemacht zu haben.
Das Geld kommt nicht aus den Aktien, sondern aus der Arbeit unzähliger Menschen. Umverteilung von unten nach oben.

Da hilft doch kein Herumgedoktere mit ein wenig Erbschafts- und Reichensteuer.
Das ganze System ist für'n Arsch und nicht zu retten.
Im Ernst: Die Verhältnisse und die gesamte Ungerechtigeit sind derart radikal, da sollten unsere Antworten entsprechend sein.
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: counselor am 17:37:27 So. 30.Mai 2021
ZitatDa hilft doch kein Herumgedoktere mit ein wenig Erbschafts- und Reichensteuer.

Zumal die Kapitalisten diese Steuern auch nicht zulassen werden.
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 12:20:36 Mi. 09.Juni 2021
Zitat von: counselor am 17:37:27 So. 30.Mai 2021
ZitatDa hilft doch kein Herumgedoktere mit ein wenig Erbschafts- und Reichensteuer.

Zumal die Kapitalisten diese Steuern auch nicht zulassen werden.

Realsatire:

ZitatZahlreiche amerikanische Multi-Milliardäre haben Recherchen zufolge in den vergangenen Jahren kaum oder gar keine Einkommenssteuer gezahlt.

Das treffe auch auf einige der prominentesten US-Bürger zu, heißt es in einem Bericht der Investigativ-Plattform ,,Propublica". Unter ihnen seien etwa Amazon-Gründer Bezos, Tesla-Chef Musk, die Investoren Icahn und Soros sowie der frühere New Yorker Bürgermeister Bloomberg. Illegal seien die Steuervermeidungsstrategien aber nicht gewesen. Grundlage des Berichts war eine anonyme Quelle mit Datenmaterial der US-Steuerbehörde IRS.
https://www.deutschlandfunk.de/investigativ-plattform-superreiche-us-prominente-zahlen.2932.de.html?drn:news_id=1267897
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Troll am 19:24:59 Mi. 09.Juni 2021
Zum Thema:

ZitatDaten-Leak: Die 25 reichsten US-Milliardäre zahlen kaum Steuern

Mit zahlreichen legalen und illegalen Steuertricks schaffen es die Ultrareichen, kaum Steuern auf ihr stark wachsendes Vermögen zu zahlen. Nun veröffentlichten Investigativjournalist:innen von ProPublica das Ausmaß der Steuervermeidung.
...
Bezos Milliardengeschäft mit Amazon

Der Multimilliardär und Amazon-Gründer Jeff Bezos treibt das System der ,,Steueroptimierung" auf die Spitze. Im Jahr 2007 etwa zahlte er gar keine Steuern. Im selben Jahr verdoppelte sich der Wert von Amazon: Sein persönliches Vermögen schoss um 3,8 Milliarden Dollar in die Höhe.

Dass Bezos keine Steuern gezahlt hat, war clever eingefädelt und doch vollkommen legal. Er gab in dem Jahr ein Einkommen von ,mickrigen' 47 Millionen Dollar an, auf das er durch Verluste bei anderen Investitionen und Abschreibungen schlussendlich keine Steuern zahlen musste.

Im Jahr 2011 kassierte er sogar eine Rückzahlung aus der US-amerikanischen Steuerkasse. Weil sein Vermögen über das Jahr hinweg etwa bei 18 Milliarden Dollar stehen blieb, konnte er sogar eine Steuergutschrift für seine Kinder in Höhe von 4.000 Dollar herausholen.
...

Quelle: perspektive (https://perspektive-online.net/2021/06/daten-leak-die-25-reichsten-us-milliardaere-zahlen-kaum-steuern/)

Siehste, es gibt viele Staaten die hart gegen drohende Verarmung kämpfen.
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 09:14:33 Do. 17.Juni 2021
Dieses kapitalistische Dreckssystem zerstört nicht nur unsere Lebensgrundlagen, es zerstört auch seine eigenen Grundlagen. Das System läuft auf Autopilot.

Alles soll immer schneller und immer kostengünstiger funktionieren. Das Prinzip der Just-in-Time-Prokduktion macht alles störanfälliger. Funktioniert ein Rädchen im großen Getrtiebe nicht mehr, gerät alles ins Stocken.

Seit der Coronaepidemie können wir beobachten, daß die kapitalistische Produktionsweise immer weniger funzt. Es dauerte Ewigkeiten bis wir Masken kaufen konnten. Nicht einmal das pflegerische Personal konnte mit ausreichend Masken versorgt werden. Dann stoppten die Bänder der Autoindustrie, weil nicht genügend Chips geliefert werden konnten. Ein querstehendes Schiff im Suezkanal unterbrach zahlreiche Lieferketten. Das Nichtfunktionieren von Produktion und Logistik scheint zur neuen Normalität zu werden:

ZitatMangel an Chips, Gummi, Holz
"Außer in Kriegszeiten nie in so einer Situation"

Rohstoffe und Zwischengüter, die vor der Pandemie noch selbstverständlich und in großen Mengen zu haben waren, sind plötzlich Mangelware. Die Preise explodieren.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Ausser-in-Kriegszeiten-nie-in-so-einer-Situation-article22613740.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 09:31:11 Di. 22.Juni 2021
Alles geht den Bach runter, selbst die Produktionsabläufe funktionieren immer weniger. Die Zockerei funktioniert aber glänzend.

Bombenmstimmung im Casino:
ZitatInvestmentbanking
2,5 Billionen Dollar in fünf Monaten: Das globale Fusionsgeschäft boomt

Global ist der M&A-Markt auf Rekordkurs. Doch hierzulande stockt das Fusionsgeschäft. Experten sehen verschiedene Gründe – und erwarten eine rasante Aufholjagd zum Jahresende.
https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/banken/investmentbanking-das-fusionsgeschaeft-boomt-nur-nicht-in-deutschland/27305936.html
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 11:23:56 Fr. 25.Juni 2021
Ach, was wurde damals über die DDR hergezogen. Diese "Mangelwirtschaft" sei ein typisches Beispiel für das Nicht-Funktionieren der Sozialistischen Planwirtschaft.

Nun bringt der Kapitalismus selbst eine Mangelwirtschaft hervor.

ZitatGlobale Warenengpässe
Teurer, später, knapper: Warum die Mangelwirtschaft nicht mehr verschwinden wird
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/globale-warenengpaesse-teurer-spaeter-knapper-warum-die-mangelwirtschaft-nicht-mehr-verschwinden-wird/27359956.html

Und für einen immer größeren Teil der Gesellschaft wird der Geldmangel zu einem Problem. Da ist es egal, wie vielfältig und bunt das Warenangebot hinter der Schaufensterscheibe sein mag, wenn man es sich nicht leisten kann.
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Troll am 17:16:57 Fr. 25.Juni 2021
Fabio De Masi, ein letztes mal im BT zu Wirecard.

https://youtu.be/QLgL2IyILzM

Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Troll am 17:23:20 Di. 13.Juli 2021
ZitatArbeits-Armut, Renten-Armut: Bisheriger Höchststand in Deutschland

Eine Bilanz der Ära Merkel: Die Verschärfung des Arbeits-Unrechts nach der Agenda 2010, die Schützenhilfe für US-Investoren, die ungleiche Behandlung der Ostdeutschen und die Spaltung Deutschlands. Dies ist Teil eins von zwei. Von Werner Rügemer.
...

https://www.nachdenkseiten.de/upload/podcast/210712-Arbeits-Armut-Renten-Armut-Bisheriger-Hoechststand-in-Deutschland-NDS.mp3
Quelle: NDS (https://www.nachdenkseiten.de/?p=74156)

Endlos, ermüdend!
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Tiefrot am 17:38:55 Mi. 14.Juli 2021
An einigen Stellen haben sich mir die Nackenhaare aufgestellt...
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Troll am 13:04:32 Do. 15.Juli 2021
ZitatEine Bilanz der Ära Merkel – Teil zwei

Im ersten Teil des Artikels wurden unter anderem die Verschärfung des Arbeits-Unrechts nach der Agenda 2010, die Schützenhilfe für US-Investoren und die ungleiche Behandlung der Ostdeutschen thematisiert. Hier wird nun unter anderem auf die Frauen- und Rentenarmut und auf das Verhältnis der EU zu den USA eingegangen. Von Werner Rügemer.
...

https://www.nachdenkseiten.de/upload/podcast/210715_Eine_Bilanz_der_Aera_Merkel_Teil_zwei_NDS.mp3
Quelle: NDS (https://www.nachdenkseiten.de/?p=74289)
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Troll am 09:39:25 Sa. 17.Juli 2021
ZitatVideo: Die Story im Ersten: Geld. Macht. Politik.

Die Volksvertreter und der Druck der Lobbys

Die Doku geht der Frage nach, wie der Kampf um politischen Einfluss in der Praxis funktioniert. Wie groß sind die Verflechtungen zwischen Politik und Wirtschaft? Und wie groß ist der Schaden, der dadurch entsteht?

https://pdvideosdaserste-a.akamaihd.net/dach/2021/07/08/5a21ef57-9a7e-4e24-a15d-907b110b015f/960-1_935267.mp4
Quelle: ARD (https://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/sendung/geld-macht-politik-100.html)
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Troll am 11:09:14 Sa. 17.Juli 2021
Erklärbären  ;)

Grundeinkommen, Wirtschaftskrise & Kapitalismus - MAURICE HÖFGEN (Berater für Finanzen im Bundestag)

https://youtu.be/BmD_r2Ja178

-> https://youtu.be/iFe7KXGfB3k

So gewinnt linke Politik wieder! | Mit Wolfgang M. Schmitt
https://youtu.be/iFe7KXGfB3k
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: counselor am 11:50:56 Sa. 17.Juli 2021
Die Modern Monetary Theory (MMT) kurz erklärt:

* Banken schaffen Kredit und Geld aus dem Nichts. Eine Bank braucht zur Kreditvergabe keine Einlagen, keine Ersparnisse, keine Reserven und (außer Bargeld) auch kein Zentralbankgeld. So etwas wie Kredit- oder Geldknappheit gibt es demzufolge nicht.
* Der Kredit geht den Einlagen und dem Sparen voraus. Giralgeld und damit Einlagen und auch daraus entstehende Ersparnisse werden durch Kredit geschaffen. Alles Geld entsteht aus Kredit.
* Zusätzlich und neben der Kredit- und Giralgeldschöpfung der Banken existiert eine staatliche Geldschöpfung. Der Staat bestreitet seine Ausgaben immer mittels Geldschöpfung durch die Zentralbank. Er braucht zu seiner Finanzierung keine Steuern. Ganz im Gegenteil schafft er durch seine Ausgaben erst das Geld, das zur Steuerzahlung vorhanden sein muss. Die Steuerzahlung dient lediglich der wirtschaftspolitischen Lenkung.
* Demzufolge kann ein Staat mit einer eigenen Währung niemals Pleite gehen, da er seine Geldmittel selber schaffen kann.
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Troll am 12:28:20 Sa. 17.Juli 2021
Nochmal zu Lobbyismus:

https://rbbmediapmdp-a.akamaihd.net/content/3b/5f/3b5f9cbe-6a7c-4a61-b99a-2b397787203c/3b5f9cbe-6a7c-4a61-b99a-2b397787203c_hd-1800k.mp4

Quelle: rbb (https://www.rbb-online.de/kontraste/archiv/kontraste-vom-15-07-2021/ausgebremst-windkraft-in-der-krise.html)
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 11:54:23 Di. 27.Juli 2021
ZitatMusk-Firma bricht eigene Rekorde
Tesla macht erstmals über eine Milliarde Dollar Quartalsgewinn

Der US-Elektroautobauer Tesla hat so viel Geld verdient wie noch nie in drei Monaten.
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/musk-firma-bricht-eigene-rekorde-tesla-macht-erstmals-ueber-eine-milliarde-dollar-quartalsgewinn/27456136.html

Die Verhältnisse in den USA: Die Obdachlosigkeit ist riesig. Ein Großteil der Bevölkerung verfügt über keine Krankenversichterung. Die Lebenserwartung sinkt. Profite sprudeln und der Reichtum einiger wächst ins Unermeßliche.

Möge ihnen dieses Dreckssystem um die Ohren fliegen!
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Troll am 09:23:50 Mi. 28.Juli 2021
Ist eine Welt ohne Wachstum möglich? - WOHLSTAND FÜR ALLE Ep. 103
https://youtu.be/zv37sLJIMyA
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Troll am 10:42:02 Di. 03.August 2021
Zitat...

In den USA versuchen die Republikaner regelmäßig, solche Reformen umzusetzen. Das Ergebnis sind jedes Mal stark steigende Defizite. Für die Idee, dass sich Steuersenkungen quasi selbst finanzieren, hat sich der Ausdruck Voodoo-Ökonomie eingebürgert. Sehen Sie beim FDP-Konzept Chancen, dass das funktionieren könnte, zumal alle Parteien ja auch gleichzeitig enorme Investitionen in Infrastruktur und Klimaschutz versprechen?

Die Versuche, so etwas in den USA umsetzen, gelten mehrheitlich als gescheitert, das stimmt. Unmöglich muss es deswegen aber nicht sein. In Modellen wie unserem sind die Auswirkungen der Wahlprogramme mit allen ihren Aspekten und kaum abschätzbaren Reaktionen von Unternehmen und Arbeiternehmern auf solche Anreize letztlich nicht genau darstellbar. Wenn man entsprechende wirtschaftsliberale Grundannahmen zugrunde legt, ist es zumindest nicht unlogisch.
...

Quelle: n-ntv (https://www.n-tv.de/wirtschaft/Milliardenplus-bei-Linken-dickes-Minus-bei-Liberalen-article22689486.html) via NDS (https://www.nachdenkseiten.de/?p=74812#h04)

Voodoo-Ökonomie von einem Voodoo-Priester erklärt, dann funktioniert auf mysteriöse Weise sogar Voodoo wofür die Amis offensichtlich jahrelang zu doof waren. Die Realität muß irgend wann ein einsehen haben und sich an den Theorien der konservativen Geldelite orientieren. Bisher alles gescheitert aber jetzt wird unser Geist die Realität entgültig besiegen.
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: BGS am 19:29:42 Di. 03.August 2021
Zitat von: Troll am 10:42:02 Di. 03.August 2021
... aber jetzt wird unser Geist die Realität entgültig besiegen.

Amen ;D

MfG

BGS
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 17:30:52 Fr. 06.August 2021
Die Klassenverhältnisse zeigen sich immer krasser.
Es gab in der Menschheitsgeschichte noch nie eine so gewaltige Anhäufung von Reichtum. Gleichzeitig breitet sich selbst in den reichen Ländern die Armut aus und im Globalen Süden ist die Armut existenzbedrohend, lebensbedrohend für Millionen.
In der Politischen Kultur und in der Alltagskultur können wir einen Rückfall über Jahrhunderte wahrnehmen.
Ich wurde heute am Flaschencontainer angeschnorrt. Der Typ hat mich mit "gnädiger Herr" angesprochen.

Passend dazu diese aktuelle Schlagzeile:
ZitatAngestellte von Musk-Firma müssen ihn jetzt ,,großer Anführer" nennen
https://www.focus.de/finanzen/news/kult-unternehmer-grosser-anfuehrer-tesla-boss-elon-musk-macht-mitarbeitern-sprech-vorgaben_id_13547783.html

Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Troll am 12:55:51 Sa. 07.August 2021
Ich halte Musk auch für ein großes A., nein, sogar für ein riesiges A., fände es als exklusive Standardanrede für ihn durchaus angemessen und verdient.
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 11:07:58 Mi. 18.August 2021
Zitat VCI-Prognose
,,Kraftvolles Comeback": Deutsche Chemieindustrie steuert auf Rekordkurs – auch bei den Preisen
Umsatz und Investitionen der Branche erreichen 2021 historisch hohe Werte. Kunststoffe und Chemikalien sind weltweit begehrt und bleiben teuer.
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/vci-prognose-kraftvolles-comeback-deutsche-chemieindustrie-steuert-auf-rekordkurs-auch-bei-den-preisen/27526392.html

Die einen müssen den Gürtel enger schnallen, die anderen verdienen sich dumm und dämlich.

Die Vertiefung des Grabens zwischen Arm und Reich allein zerstört den Kapitalismus noch nicht.
Ob es zu Widerstand und Aufständen kommt, ist offen und kein Automatismus.

Das Warten auf die "Selbst"-Zerstörung des Kapitalismus ist wenig empfehlenswert. Das Ergebnis könnte sein: ein weitgehend zerstörter Planet, eine zu einem Großteil vernichtete Menschheit. Mit den übriggebliebenen Leuten kann dann ein neuer Kapitalismus aufgebaut werden, so wie man es nach den letzten beiden Weltkriegen gemacht hat.

Es bedarf aktiver revolutionärer Handlungen. Der Militärapparat und der Militarismus müssen angegriffen werden. Die Eigentumsverhältnisse müssen in Frage gestellt werden. Die Enteignungskampagnen gegen die Wohnungsbaukonzerne sind ein guter Anfang.

Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Nikita am 21:27:20 Di. 21.September 2021
"Das Lager ist die Straße". Haut richtig gut hin.

"Äh das mit dem Peak Kapitalismus hat ja in ein Wespennest getreten. Hier ist ein Leserbrief dazu:
Peak Kapitalismus haben wir auch. Ein Familienmitglied wartet schon seit mehr als 6 Monaten auf seinen Neuwagen (deutscher Hersteller), jeden Monat wird die Lieferung um einen Monat verschoben, angeblich wegen Chipmangel.
Daimler ist ja immer noch in einigen Werken in Kurzarbeit.
Küchenplanung haben wir jetzt auch erstmal abgebrochen, weil bei zu vielen Geräten Lieferzeiten noch nicht einmal genannt werden konnten.
Ich musste mir letztens einen neuen Mülleimer für die Küche kaufen (so einer, der beim Türeöffnen mit rauskommt). Bauhaus: nicht vorrätig und nicht lieferbar. Hornbach: ebenso. Bei Obi habe ich dann den letzten bekommen. Mülleimer!

Frag mal die Industrie ob genug Holz da ist. Oder Papier. Oder oder oder...

Immerhin haben wir noch keine food shortage.

Und hier ein noch krasserer Leserbrief aus der Schweiz:
Ist hier in der Schweiz und Deutschland ähnlich.
Dacia Sandero Stepway Automat kaufen? Lieferung in 8 Monaten (Schweiz).
Preis des Dacia Sandero Stepway Automat in Deutschland: Januar 2021: EUR 12'800, aktuell EUR 16'500 aufwärts.
Anmerkung: Das ist ein Auto.
Electrolux Geschirrspüler: 12 Wochen Lieferfrist.
Neue Einbauküchen von z.B. Schüller? Ab 2022 kriegst du Material geliefert, Produktion vollständig ausgelastet (oder ggf. Materialrückstand, keine Ahnung).
Schalungsbretter für Betonierarbeiten? Im Mai hiess es: November 2021.
Brauchst du eine fertige Bau-Baracke? Ostern 2022.

STIHL (die mit den Kettensägen) hat bei uns in der Schweiz 10 bzw. 15km von mir entfernt zwei Produktionsstandorte.
Vor ca. 3 Monaten haben die für Stahl bis zum 3-fachen(!!!) des Handelswertes bezahlt und anderen den Stahl weggekauft.
Grund: die Auftragsbücher sind so krass gefüllt dass sich für STIHL Lohnt den Aufschlag zu bezahlen um die Aufträge durchzuführen.
Die Arbeiter sind am Limit, es wurden gemäss zwei unabhängigen Personen zwischen 450 und 500 neue temporäre Angestellte (a.k.a. Leiharbeiter) eingestellt (was über 25% der Belegschaft ausmacht) und die Produktion läuft am Limit.

Willst du ein Haus bauen? Preisdifferenz nur Material innert einem Jahr +10-13%.
Hast du das Material organisieren und bezahlen können? Keine Arbeiter.

Lehrling im 3. Lehrjahr Elektriker (Bau) - darf offiziell maximal 45h arbeiten (normal 42 bis 42.5h).
Er fängt um 07:00 an, hört um 19:30 auf, Dreiviertelstunde Mittag, morgens und abends Pause.
Arbeitszeitkontrolle durch irgendein Amt bei einem 6 Mann Betrieb? Fehlanzeige.
Er kommt am Abend nach Hause, isst, und geht eventuell duschen (nicht immer) und klappt dann zusammen.

Aktuell arbeitet er 55-60h pro Woche weil... Samstag gibt´s auch Arbeit vom Chef, das wird dann "anders" bezahlt.

Soviel zu diesem Thema.

Er hing dann noch ein Update an:
Noch etwas (ja, ich war/bin am Umbauen und es war der schlechteste Zeitpunkt aber die Küche fiel auseinander):
Vinylböden.
Bei der Produktion von Vinylböden wird ein Abfallprodukt aus der Flugbenzin / Kerosinraffinerie benötigt. Und da "dank" Corona weniger geflogen wurde gab es weniger Abfall. Es hatte nichts mit dem Texas-Kälteeinbruch anfangs Jahr zu tun.
Im April/Mai hiess es: Produkt XY haben wir nicht an Lager, sie können entweder die neue Lieferung ab August abwarten oder sie verbauen das Design AB, von dem haben wir noch soundsoviel an Lager.

Im Umkreis von 400km konnte ich zum damaligen Zeitpunkt das letzte Palett organisieren, anstatt CHF 38/m² für CHF 62/m² - sprich 63% teurer...

Heilige Scheiße!"
https://blog.fefe.de/?ts=9fb4d16f
------------
https://blog.fefe.de/?ts=9fb7332b

"Leserbrief aus den USA:
Ich weiß nicht, wie das in Deutschland ist, aber in den USA sind wir gerade bei Peak Kapitalismus angekommen.p>Autoproduktion um die Hälfte reduziert wegen Mikrochips, d.h. Autohändler sind leer und für Gebrauchtwagen werden Mondpreise aufgerufen.
Der IKEA bei uns empfiehlt größere Einkäufe, wie eine komplette Kücheneinrichtung Schritt für Schritt zu machen, d.h. die Einzelteile über mehrere Monate verteilt zu kaufen, bis man alles zusammen hat, da nie alles auf einmal verfügbar ist. "Supply problems" seit mehr als 12 Monaten.

Die Spülmaschinenbestellung kann sich auch schonmal mehrere Monate verschieben, bevor die ankommt. "Microchip shortage"? "supply shortage"? Who knows.

Die Schulspeisung reduziert die Anzahl der angebotenen Mittagessen von 3 auf 1.5 wegen "national food shortage".

Und den Bus zur Schule können sie auch nicht mehr anbieten, "national driver shortage". Die reaktivieren jetzt Ruheständler, um das zu kompensieren.

Bauarbeiten, z.B., Badrenovierung, plant man jetzt für frühestens nächstes Jahr.

Bei Bauprojekten, die gerade laufen, muss man damit rechnen, dass alles 1-2 Monate später geliefert wird.

Weia!
Update: Kumpels berichten mir gerade, dass sie bei IKEA in Deutschland auch keine Küche kaufen konnten, weil die ganzen Elektrogeräte nicht lieferbar sind, selbst wenn man versucht, sich die aus mehreren Filialen zusammenzuklauben."
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Nikita am 14:42:16 Mi. 22.September 2021
Das Thema Liefer-Apokalypse und die Machenschaften dahinter scheint weltweit und in großem Ausmaß stattzufinden. In den Medien scheint mir das Thema angesichts der Größe nicht angemessen abgebildet zu werden. Teilweise kaufen große Firmen Jahresproduktionen auf, um kleine Firmen zu zerstören. Teilweise wird gezielt die Menge in der Produktion klein gehalten, um ein Vielfaches zu kassieren. Im Wesentlichen sind es aber die fragilen Strukturen, die der Kapitalismus erzeugt hat.

Fefe wird wohl gerade überschwemmt von Hinweisen aus verschiedenen Branchen. Ein paar Highlights:

"ein Freund arbeitet bei Weber, einem großem Hersteller von Verpackungsmaschinen (also Stückpreis ca. sechsstellig). Die lösen ihren Chipmangel, indem sie Waschmaschinen und ähnliches Küchengroßgerät kaufen, die Chips da rausholen und den Rest wegwerfen. Da weiß man dann, warum es einen Mangel an Küchengroßgeräten gibt.
...
Weitere im Spoiler:

[spoiler]
Wir bekommen erst im Mai nächsten Jahres wieder ein paar FPGAs um unsere Produkte zu bauen und müssen uns so lange anderen Geschäftsfeldern zuwenden, weil unser Hauptgeschäft so lange brach liegen wird. Als die Lager der Distributoren leer wurden stiegen die Preise schrittweise bis auf das zehnfache, bis es dann nichts mehr gab."

"unser Einkauf hat letztes Jahr sicher einen Monat damit verbracht, einen bestimmten Dioden-Typ (nichts außergewöhnliches, eine Standard-Diode in Standard-SMD-Bauform halt) zu bekommen. Dabei brauchen wir nur niedrig 4-stellig davon. Der Zulieferer hat dann Restbestände (B-Ware!) aufgekauft mit 100% Aufschlag - deren Kontakte dann oxidiert waren. Letztlich konnten wir dann mit Glück einen Restposten eines passenden Alternativtypen aufreiben.
Nur, um es klar zu sagen: Wenn Du ein Bauteil (in passender Bauform) nicht mehr bekommen kannst, dann heißt das, dass Du die Platine neu designen musst. Das kann heißen, dass Du z.B. die EMV-Tests neu machen musst. Das kann Deine Produktion Monate lahmlegen, weil das externe EMV-Test-Labor erst dann wieder freie Termine hat ...
EMV ist die elektromagnetische Verträglichkeit, d.h. der Nachweis, dass das Gerät ordentlich geschirmt ist und die Emissionen unter den Grenzwerten ist.
Dazu passend Preiserhöhungen: Kunststoffgranulat für Spritzguss ist in der letzten Woche (!) teilweise um 80% teurer geworden.
Dass das Ersatzteil (ein Plastikbehälter - "Mülleimer") für eine Absaugung plötzlich nicht mehr "2 Monate Lieferzeit - Ende September" sondern seit dieser Woche "unbestimmt" als Liefertermin hat, wundert mich auf einmal nicht mehr ..."

"Ich arbeite bei [Unternehmen] in der regionalen Beschaffung. Wir beliefern unter anderem die Pharmaindustrie mit Geräten für die Impfstoffproduktion, sprich der Laden läuft wie noch nie.
Die globalen Kollegen drehen fast durch, was Elektronikbeschaffung angeht, speziell Chips sind der Horror. Preise sind teilweise nur Stunden gültig, wer zuerst kommt bzw. am meisten zahlt, bekommt die Teile. Standardlieferzeiten für elektronische Bauteile bis zu 70 Wochen.

Andere Materialien, Metalle, Kunststoff, Verpackungen, egal in welcher Form, sind ebenfalls ein Alptraum, jedoch noch nicht ganz so schlimm. Es hält sich jedoch hartnäckig folgende Begründung:

Neben diversen Ursachen wie Holzkäfern, Texassturm, Wasserknappheit in Taiwan usw gibt es zwei Hauptprobleme:

die Rohstoffhersteller haben ihre Kapazitäten zu weit runtergefahren und bekommen sie nicht mehr aufgebaut
(meiner Meinung nach näher an der Wahrheit) Die Rohmaterialproduzenten, speziell im Metallbereich, mussten die letzten Jahre preislich immer untendurch. Und die nutzen jetzt gnadenlos aus, dass die Wirtschaft anzieht und halten die Kapazitäten knapp bzw. die Preise hoch und holen so die Verluste der letzten Jahre wieder rein.
Wenn du jetzt an deine Kunden liefern musst, weil du sonst eine Konventionalstrafe auf dem Tisch hast, zahlst du jeden Preis. Wenn nicht, hast du halt gerade einen Engpass.
Mit dem bisschen, was die Chinesen für andere Märkte übrig lassen, saniert sich im Moment die komplette Lieferkette."

"Ein Leser weist noch auf ein anderes Problem bei Lieferengpässen hin: Die irreführenden Lagerbestände-Anzeigen.
Brauchst du ein gutes, günstiges 1 Bay NAS?
Nimm ein [Produktname1], hat 110MBps Datendurchsatz, baue eine 12 oder 16TB HDD ein, fertig.
Und ich habe für einen Endkunden das letzte(!) online in der Schweiz verfügbare [Produktname1] ergattern können.
Alternative ist ein neueres, etwas langsameres [Produktname2], von denen gibt es in der Deutschschweiz noch *effektiv* 33 an Lager.

"Aber ... Lagerbestand beim Onlineshop A. ist ja 25, B. hat auch 25, T. auch 25, Shop P. auch 25, Shop M. auch 25, und Shop I. auch 25, und Shop S. ja auch 25. Nur Shop D. hat 8, Shop G. auch nur 8. Wo liegt das Problem?"

Weil Shop A. der Distributor ist und

B. der Onlineshop von Distributor A. ist
S. zwar eine eigenständige Firma ist, jedoch den Lagerbestand von Distributor A. anzeigt
T. ein Tochterunternehmen der Firma S. ist und auch den Lagerbestand von Distributor A. anzeigt
M. und I. ein Brand der Firma C. sind, ebenfalls den Lagerbestand von Distributor A. anzeigen
D. und G. sind Brands der Firma D.G. AG (die Schweizer wissen wen ich meine), die haben das in ihrem eigenen Lager.
Also nicht (7 x 25) + (2 x 8) sondern effektiv 25+8.
Und ich habe nur die grossen Shops kurz überflogen, die kleinen Shops sind via Concerto Pro an die Distributoren angeschlossen."

"Die chemische Industrie hat ganz ähnliche Probleme, sprich Lieferzeiten die früher mal 1-2 Wochen waren sind jetzt eher 10-20 und die Preise schießen durch die Decke seit Jahresanfang. Arbeite bei nem Wasch- und Reinigungsmittelhersteller und die Rohstoffe sind im Durchschnitt über alle Rohstoffe seit Januar diesen Jahres um 30% gestiegen. Das nimmt man aber hin, weil man aktuell froh ist überhaupt Rohstoffe zu bekommen.
Immer mehr Rohstoffe werden auch unter Allokation gestellt. Ein großer Tensidhersteller hat das Jahr schon 2 mal Force Majeur (aka Produktionsausfall) gemeldet und in nächster Zeit wird es noch schlimmer, weil China in und um die Winterspielorte ihre Industrie stilllegt um die Luftqualität zu erreichen. Begonnen haben sie schon beim Phosphor und weitere Produkte werden folgen.

Viele Rohstoffe kommen/kamen aus Asien aufgrund niedriger Preise (selbst inkl Transport). Aber mittlerweile sind die Containerpreise exorbitant gestiegen (2020 haben wir etwa 700 - 1000 Euro pro Container aus China gezahlt, heute sind es ca 12000 Euro) und die Lieferzeit ist ungewiss. Und selbst wenn bis dahin alles geklappt hat, wird es aktuell schwer nen LKW zu finden der es vom Hafen zur Firma transportiert."

"Ich wollte unlängst (orange KG) Kanalrohre kaufen: Bauhaus nix, Hornbach nix, Obi nix. Ein Bauunternehmer hat mir letztens dann den Grund erzählt: Die Lagerplätze bei Pipelife (ein Hersteller) sindw zum Bersten voll - ist aber bereits an die großen Baufirmen verkauft und wird nur dort gegen Lagergebühr gebunkert - die haben einfach mal den Jahresbedarf (auf)gekauft und der liegt nun dort, damit ihn kleinere nicht bekommen. Und genau das ist das Problem. Die großen mit entsprechend Kleingeld kaufen einfach mal alles auf und der Rest schaut durch die Finger. Hier müsste meines Erachtens nach auch die Politik durchgreifen und das unterbinden. Wenn Stihl den Stahl für das nächste Jahr aufkauft ist das zwar eine nette Pressemitteilung, bedeutet aber, dass die Menge auch irgendwoher kommen muss - aber nicht aus zusätzlicher Produktion, sondern dass sie jemand anderem fehlen wird, der bisher so fair war, das nicht Versorgungsschädigend im Voraus zu bunkern, sondern Just-In-Time nachzukaufen. Wir haben keinen Materialengpass oder Rohstoffmangel. Wir haben ein Spekulationsproblem!"

"Dazu passend: der Betrieb in dem ein Kumpel arbeitet hat im Schnitt pro Tag 2 ganze LKW an Fracht versendet. Die Spedition (eine der größten) schickt aber nur noch einen. Also die nächste größere Spedition angerufen. Die wollten gar keine neuen Kunden, und holen nun gnädigerweise 4 Paletten pro Tag ab, also quasi nichts. Angeblich hat das auch damit zu tun, dass die großen Speditionen im ersten Lockdown die Bestellungen für neue LKW storniert haben, aber immer welche aus dem Leasing rauslaufen, kaputtgehen etc, diese Speditionen also immer weniger LKW zur Verfügung haben (auch wenn es auf der Autobahn nicht wirklich danach aussieht)"

etc. etc. etc.[/spoiler]
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Nikita am 12:08:10 Do. 23.September 2021
Ein Beitrag eines Insiders zum Thema das Lager ist die Straße. Komplette Ignoranz eines Konzerns gegenüber Umwelt und Menschen, die dort arbeiten.

https://blog.fefe.de/?ts=9fb5b288

"[l] Setzt euch mal stabil hin. Der Leserbrief hier hat mir gerade echt die Schuhe ausgezogen. Achtung, harter Tobak.
ich arbeite bei einem internationalen Logistikkonzern mit mehreren tausend LKWs und kann hier vielleicht einen Bogen zu den Einwürfen spannen, dass manche hier Probleme haben überhaupt Speditionsdienstleistungen (LKWs) beanspruchen zu können.
Mein Arbeitgeber ist ziemlich tief in der Kontraktlogistik, wir machen für Firmen z.b. die komplette Lagerhaltung, Versandabwicklung usw. also einen recht großen Teil des Supply-Chain-Management. Z.b. hängen wir da bei unseren Kunden direkt in der Auftragsverwaltung mit unserer IT drinnen und beliefern die Just-In-Time mit den nötigen Teilen für deren Produktion, viele Kunden haben die komplette Lagerfläche zu uns Ausgelagert und wir halten je nach Kundenwunsch X Stück pro Artikel in unseren Lagern vor welche schon seit Monaten aus allen Nähten platzen.

Nun zu der eigentlichen Perversion und etwas "insight" zu solchen Geschäften.

Kein einziger unserer LKWs fährt irgendwo leer hin um etwas aufzuladen um dann halbgefüllt irgendwo wieder abzuladen. Wir sehen LKWs als rollende Lagerfläche und haben ziemlich ausgeklügelte Systeme damit ein LKW immer voll ist. Bevor ein LKW also halb gefüllt irgendwo hinfährt, befüllen wir die andere hälfte des LKWs mit Lagerbestand und kutschieren den "sinnlos" in der Weltgeschichte herum. Warum tun wir das? Bis zu einem gewissen Füllstand eines LKW mit Lagergut (variiert je nach Strecke/Dauer) ist der m²-Preis im "rollenden Lager" günstiger, als neue Lagerflächen zu kaufen. Ein Großteil unserer LKW-Flotte fährt bereits mit über 70 % Lagergut, heißt im Umkehrschluss, dass wir nur noch 30 % der Fläche pro LKW mit eigentlichen Speditionsaufgaben beschicken können, im Normalfall ist das Verhältnis eigentlich genau umgedreht und wir haben nach oben wohl immer noch Luft um noch mehr Lagergut profitabel in die LKWs "auszulagern", einer der Haupttreiber ist der immer weiter steigende m²-Preis für Boden in Mitteleuropa, daher verlegen wir immer mehr Lagerfläche in Billigländer der EU und zirkulieren dann mit den LKWs den Lagerbestand zu den Lagern nahe am Kunden in Mitteleuropa.

In Anbetracht der Klimakatastrophe ist das natürlich furchtbar. Verkürzt gesagt kann man behaupten, dass wir 70 % unseres hauseigenen LKW-Verkehrs und dessen Abgase der Allgemeinheit aufbürden, weil uns die Rollenden Lager trotz der Verschmutzung billiger kommen als neue Lagerflächen zu kaufen. Das ist Peak Kapitalismus und erklärt auch warum es zur zeit schwer ist einen LKW aufzutreiben, denn wir sind bei weitem nicht die einzigen Logistiker die das machen. Wenn du also das nächste mal einen LKW auf der Autobahn siehst kannst du davon ausgehen, dass der Großteil der Fracht überhaupt nicht dort hin muss, wo der LKW gerade hinfährt."
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: counselor am 17:46:26 Do. 23.September 2021
https://youtu.be/9WbBDCltb0I
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: counselor am 02:30:15 Sa. 25.September 2021
https://youtu.be/jeygcQjzIC0
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 09:38:45 Mo. 04.Oktober 2021
ZitatGrünes Wachstum gibt es nicht
Klimakrise. Es ist unmöglich, das derzeitige Niveau der Wirtschaft beizubehalten, ohne die Umwelt zu zerstören. Nur mit weniger von allem ist eine Katastrophe abzuwenden
https://www.freitag.de/autoren/the-guardian/gruenes-wachstum-gibt-es-nicht-klimakrise-artensterben-klimawandel
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: dagobert am 10:41:41 Mo. 04.Oktober 2021
Auf den Punkt gebracht.
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Strombolli am 14:11:41 Mo. 04.Oktober 2021
Sehr guter Artikel. - Wenn eine Gesellschaft seit nunmehr 50 Jahren explizit (Club Of Rome) vor dem Wachstumswahn gewarnt ist und immer so weiter macht, als gäbe es kein Morgen, sich 1990 zum Sieger über den bösen Kommunismus aufspielt, Neo-Liberalismus SPIELT, systembedingte Blasen aufbaut, Löhne drückt, Marx' Weissagungen nach und nach erfüllt... braucht sich doch nicht zu wundern, wenn es mal zu Ende geht! - Nur ...  so lange die breite Bevölkerung den Medien glaubt, auf eine FDP immer wieder hereinfällt, die seit 40 Jahren immer nur Versprechungen abgibt, realen SOZIALEN Fortschritt verhindert ... wird noch einige Zeit vergehen.

Ach, haben sich die naiven Massen doch alles selbst eingebrockt. Verblendet von den Medien des Kapitals und dem schönen Schein einer zutiefst unmenschlichen Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung.
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 12:53:39 Do. 14.Oktober 2021
Ich finde den Artikel der Zeit recht bescheuert.
Er zeigt aber, daß die Mehrheit der Menschen eine Ahnung davon hat, daß es so nicht weitergeht.

Ich habe ein Paar Zeilen aus dem Text herausgepickt.

ZitatDie Deutschen haben gelernt, mit dem Virus zu leben. Die "neue Normalität", von der so oft die Rede war, ist da, auch wenn sie heute niemand mehr so nennt.
...
Doch diesem privaten Optimismus steht ein Pessimismus entgegen, wenn es um die Allgemeinheit, den Staat und die Gesellschaft geht.

59 Prozent der Menschen glauben, dass sich das gesellschaftliche Leben nicht positiv entwickeln wird. Nur 26 Prozent stimmt das Wirken von Politikern und Parteien optimistisch, was die Bewältigung von Zukunftsaufgaben angeht. 61 Prozent sagen, dass Deutschland vor einem Niedergang stehe.
...
88 Prozent gaben an, dass der Gesellschaft durch Krisen wie Corona oder den Klimawandel "drastische Veränderungen" bevorstünden. 76 Prozent waren der Ansicht, dass "die jüngere Generation es nicht mehr so gut haben wird wie wir".
...
"Durch die Allgegenwart schwerer Krisen ist die Bevölkerung verunsichert, das Vertrauen in eine bessere Zukunft ist fundamental erschüttert."
...
https://www.zeit.de/2021/42/zukunft-studie-corona-klimawandel-optimismus
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 09:56:32 So. 17.Oktober 2021
Der Kapitalismus glänzte stets mit seinen Mythen und seinen stärksten Staaten und Regionen. Das waren die USA und der "Freie Westen"®.

Von dem Glanz der USA ist nicht mehr viel übrig, ein großer Teil der Bevölkerung lebt im Auto oder im Zelt, die "Opioidkrise" hat bisher 450.000 Menschen das Leben gekostet, die Bevölkerung scheint sich gegenseitig zu erschießen,  jeden Tag kommen zwischen 50 und 60 Menschen dabei um, knapp 20.000 Menschen starben 2020 durch eine Kugel, etwa 3 Menschen pro Tag sterben durch eine Polizeikugel. Ein Rechtspopulist konnte sich mit Famlienclan und Lakaien im Weißen Haus mit fragwüdigen Methoden im Amt halten und nach seiner Ablösung kam es zu keiner spürbaren politischen oder sozialen Verbesserung im Land.

Deutschland hat noch immer aus unerfindlichen Gründen den Ruf, hier würden Ordnung und großteils auch Rechtsstaatlichkeit herrschen. Ein Blick in den Thread "Außer Kontrolle" genügt zu sehen, wie mafiös die Politik ist und wie sehr die Korruption herrscht und dieses System nur noch auf Autopilot läuft. Man staunt, wie gut das noch funktioniert.

Einige unserer Nachbarstaaten kriegen bereits den Stempel "Failed State". Die Niederlande hann man guten Gewissens einen Narcostaat nennen. https://www.fr.de/panorama/geregelter-ausnahmezustand-90852497.html

Nun überlegt man, ob nicht auch Österreich ein "Failed State" ist.
Zitat Jung, gierig, rücksichtslos
Österreich. Das System Kurz ist zwar schwer angeschlagen, aber noch nicht erledigt. Droht das Land, ein ,,failed state" zu werden?
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/praepotent-bis-zum-aufprall

Der Kapitalismus ist lange Jahre mit der bürgerlichen parlamentarischen Demokratie gut gefahren. Jetzt wird es immer autoriärer. Oligarchen setzen sich mit Hauen und Stechen durch wie einst die Aristokraten.
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 09:37:13 Fr. 11.Februar 2022
ZitatWie die Wall Street es wieder krachen lässt
Eine Flasche Champagner für 7500 Dollar und knapp 1000 Dollar für ein Steak: Im Nachtleben von New York sind die Banker wieder obenauf. Ihre Boni sind dieses Jahr so üppig, dass sogar die Aktionäre grummeln.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/wie-die-wall-street-es-wieder-krachen-laesst-teure-partys-und-luxusautos-a-5c1da607-79b8-490d-a357-6c0b577a3007

Ich glaube, die staunen selbst, daß es noch so ruhig ist.
Titel: Re: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Tiefrot am 14:01:42 Fr. 11.Februar 2022
Wundert mich wenig.
Diese "Reichtümer" werden ja als Beweis besonderen Fleißes
und Könnens gesehen. Die übrigen Menschen nehmen das
eher noch als Ansporn, sich wie die Geldsäcke und Spekulanten zu verhalten,
bzw. da erstmal hin zu kommen.  ::)
Titel: Aw: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 10:44:08 So. 22.Januar 2023
Die radikale Umverteilung von unten nach oben scheint sich sogar zu beschleunigen:

ZitatBootsbranche nach dem Corona-Boom
Je größer die Yacht, desto größer die Nachfrage


(...) Trotz gestiegener Preise verkaufen sich die Luxus-Boote wie von selbst. Es sei in dieser Klasse offenbar nicht relevant, ob die Yacht 300.000 oder 350.000 Euro koste (...).
https://www.wiwo.de/unternehmen/industrie/bootsbranche-nach-dem-corona-boom-je-groesser-die-yacht-desto-groesser-die-nachfrage/28934192.html?wt_mc=zeitparkett

Der Abschnitt hat mir auch gefallen:
ZitatSein Familienunternehmen sieht sich als das Porsche der maritimen Industrie und verkauft Sportboote, die in James Bond-Filmen bei Verfolgungsjagden für den Adrenalinkick sorgen. Schon Frauschers Opa baute zwischen den Kriegsjahren Segelboote für Kunden im deutschsprachigen Raum.

Das ist nur das Mittelfeld der Yachten.

Der Soziologe Grégory Salle hat ein Buch geschrieben über die Superreichen und ihre Yachten:
ZitatSuperreiche auf Superyachten
Einmal volltanken für 1,5 Millionen Dollar


(...) Die Yachten seien wie ein Zipfel, an dem man zieht, um die ganze Geschichte eines fehlgeleiteten Kapitalismus zu entrollen, schreibt Salle. Es seien eben nicht nur die obskuren Marotten von braungebrannten Milliardären, die es zu bekämpfen gelte. Man müsse die Ursache angehen: die wachsende Ungleichheit. (...)
https://www.deutschlandfunkkultur.de/superreiche-auf-superyachten-gr-gory-salle-luxus-und-stille-im-kapitalozaen-102.html

Noch ein Zitat aus dem Buch:
Zitat,,Wenn der Rest der Welt erfährt, wie es ist, auf einer Yacht zu leben, wird man die Guillotine wieder hervorholen."
Titel: Aw: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Kuddel am 11:09:40 Di. 24.Januar 2023
ZitatEU-Emissionshandel
Superjachten bleiben abgabenfrei

Die EU hat sich auf eine Ausweitung des Emissionshandels verständigt. Auch der Schiffsverkehr wird künftig einbezogen. Doch nach NDR-Informationen wird es weiter Ausnahmen geben - unter anderem für große Jachten.
https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr/jachten-treibhausgase-klima-101.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
Titel: Aw: Kapitalismus - ein System mit aktivierter Selbstzerstörung
Beitrag von: Onkel Tom am 11:23:12 Di. 24.Januar 2023
Frechheit und Kuschelkurs für Bonzen  >:(
Welcher Bonze hat denn welchen Politiker "Handgeld" zugesteckt ?

Hmm.. Hatte ja ca.2008 das Spiel "Schiffe versenken" zu "Bonzen versenken"
ummodelliert.. Wo habe ich blos den Spielplan gelassen ? suchsuch.
Als Online-Game hier hatte es seinen unterhaltsamen Reiz wie z.B.
"Supermolli auf B3" u.s.w.  ;D