Bizarrer Hartz-IV-Fragebogen der Hamburger ARGE

Begonnen von Kater, 12:08:53 Sa. 25.August 2007

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Kater

ZitatBIZARRER HARTZ-IV-FRAGEBOGEN - "Schauen Sie gern Filme mit viel Gewalt?"

In der Hamburger Arbeitsagentur werden Hartz-IV-Empfänger nach Informationen des SPIEGEL mit einem bizarren Fragebogen konfrontiert. Essgewohnheiten, Videovorlieben, sogar Einstellungen zur Liebe will die Behörde wissen. Man wolle nur "passgenauer" helfen, beteuert die Agentur.

Hamburg - Im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft (Arge) team.arbeit.hamburg erstellt die Gesellschaft für Innovationsforschung und Beratung (GIB) systematisch Psychogramme, in denen Arbeitslose auch nach sehr persönlichen Neigungen und Fähigkeiten gefragt werden.

Besucherin in einer Arbeitsagentur: "Passgenaue Instrumente"
Das Amt will dabei nicht nur wissen, ob die Hartz-IV-Empfänger ihren Speiseplan gern mit "exotischen Gerichten (z. B. aus Indien, Japan und Mexiko)" aufpeppen. Von Interesse sind offenbar auch ihre Antworten auf die Frage, ob "das Leben in der DDR gar nicht so schlecht war", ob "gern Filme angeschaut werden, in denen viel Gewalt vorkommt" oder ob man es schön fände, wenn "eine Liebe ein ganzes Leben hält".

Schließlich taucht gar die Frage auf, ob "Dinge wie Tarot, Kristalle oder Mandalas" dem Arbeitslosen helfen können, "in schwierigen Lebenssituationen die richtige Entscheidung zu treffen" und ob "christliche Wertvorstellungen keine Rolle spielen".

Die Hamburger Behörde für Wirtschaft und Arbeit verspricht sich von der Aktion, "ein umfangreiches Profil der Kunden zu erhalten", um "passgenauere Instrumente für den Förderbedarf" zu entwickeln, so ein Mitarbeiter der Grundsatzabteilung.

Tatsächlich macht das Beispiel offenbar Schule. Nach Angaben der GIB, die den Fragebogen mit finanzieller Unterstützung durch den EU-Sozialfonds entwickelt hat, werden ähnliche Befragungen auch in zahlreichen anderen Städten durchgeführt.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,501955,00.html

Troll

Ach, "passgenauer helfen", bei was denn?
Der Videoauswahl, Menügänge in einem Restaurant, eine Frau fürs Leben, oder gar eine DDR für Arbeitslose basteln, vielleicht geben Tarot-Karten oder eine Kristallkugel darüber Auskunft was da mit Hilfe der ARGEN gebastelt werden soll.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Ratrace

Tja, die Schweinebande der Fallmanager hat Angst vor Leuten, die dieses System ablehnen:
Zitat"Von Interesse sind offenbar auch ihre Antworten auf die Frage, ob "das Leben in der DDR gar nicht so schlecht war"

...ebenso wie vor Leuten, die vielleicht mal gerne das kleine Hackebeilchen schwingen würden, um den Sachbearbeiter einen Kopf kürzer zu machen:
Zitat"Schauen Sie gern Filme mit viel Gewalt?"

Auch scheint es von Interesse zu sein, ob der zu liquidierende Arbeitslose zu Bedarfsgemeinschaften neigt:
Zitat"...ob man es schön fände, wenn ""eine Liebe ein ganzes Leben hält...", "...ob "christliche Wertvorstellungen keine Rolle spielen"
Natürlich ist der Christenquatsch auch auf die Frage zur Gewaltneigung anwendbar.

Falls meine Sachbearbeiterin mich mal fragt, wie ich denn so in Liebesdingen drauf bin...
Nee, das schreibe ich lieber nicht.

Nachtrag: Beim Lesen dieser Nachricht war ich zunächst geschockt, dann amüsiert, jetzt bin ich stinkesauer: Warum zur Hölle machen die scheißdoofen deutschen Lemminge so etwas wieder mit? Ich platze gerade... selbst ein ausgewiesener Flachkopf muß doch erkennen, daß diese Fragen vollkommen an jeder datenschutzrechtlichen Bestimmung vorbei gehen und nicht beantwortet werden müssen. Man muß den Pennern vom Amt ja nicht einmal seine Telefonnummer hinterlassen.
Schon wieder diese Obrigkeitshörigkeit. Ich kann es echt nicht mehr ertragen.
Das einzig Freie im Westen sind die Märkte.

Kater

@Ratrace

naja, aus dem Artikel geht ja nicht hervor, wie wahrheitsgemäß der Fragebogen dann wirklich ausgefüllt wird...

Ratrace

Ist wohl richtig, allerdings hätte ich gerne gelesen, daß die Mehrheit der ALOs den Sachbearbeitern den Fragebogen um die Ohren gehauen hätte oder ihn sogar juristisch hätte prüfen lassen, gefolgt von einer Anzeige gegen den Sachbearbeiter wegen Rechtsbeugung und Nötigung und vieler Beschwerden an die Amtsleitung und an die Dienstaufsichtsbehörde. Stattdessen lese ich, daß der Fall Schule macht, also irgendwie wohl Anklang finden muß.
Das einzig Freie im Westen sind die Märkte.

RetroVirus

Ob die Leute Dumm genug sind so einen Hinterfotzigen Bogen aus zu füllen,man darf gespannt sein !
Your garden is in a perfect shape!
I mess it up, I'm a human ape
Hell yeah!

I am your enemy No.1, No.1, No.1

Kermit

Hm, ich glaube, ich würde das als Scherz auffassen und entsprechend antworten ;)


ZitatDas Amt will dabei nicht nur wissen, ob die Hartz-IV-Empfänger ihren Speiseplan gern mit "exotischen Gerichten (z. B. aus Indien, Japan und Mexiko)" aufpeppen.

Ja vor allem eine Neigung zum Kanibalismus mit Spezialitäten wie gekochte Fallmanager


Zitatob "das Leben in der DDR gar nicht so schlecht war"

ja, denn dort lag nichts im ARGEN und es gab keine Fallmanager



Zitatgern Filme angeschaut werden, in denen viel Gewalt vorkommt

Ja, besonders mit Fallmanagern als blutige Opfer


Zitat" oder ob man es schön fände, wenn "eine Liebe ein ganzes Leben hält".

zu meinem Fallmanager ganz bestimmt nicht...


Zitatob "Dinge wie Tarot, Kristalle oder Mandalas" dem Arbeitslosen helfen können

Nein, die Voodoo-Puppe von meinem Fallmanager funktioniert leider nicht. Und die Todeskarte lege ich meinem Fallmanager vergebens bei jedem Besuch

Strombolli

Als groben Scherz sehe ich das auch. Schon schade wie sich Weltstädte sich aus Dusseligkeit schaden...

Ich würde den Fragebogen scherzhaft gerne ausfüllen und hier reinstellen!
Gibts den irgendwo als Download?

Meine eigenen Recherchen haben in der Kürze der ISDN-Zeit nichts ergeben.
Hat jemand einen Link?
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

Efeu

Wenn mir sowas vorgelegt würde, dürfte sich der oder die SB auch die selben Fragen von mir anhören. Sicher gäbe es dann aber eine fadenscheinige "Begründung", weshalb der SB solche Fragen nicht zu beantworten hat.
Das kann doch alles gegen einen verwendet werden: Sobald man offen zugibt, dass man nicht nur seichte Komödien anschaut und keiner christlichen Glaubensgemeinschaft angehört könnten die Alarmglocken angehen, dass da ein denkender (also nicht uneingeschränkt unterwürfiger und potenziell gefährlicher) Mensch sitzt, gegen den man vorgehen muss.

Was glaubt ihr eigentlich wer das veranlasst hat? Ob das wirklich von ganz
oben kam?

Ich frage mich langsam wirklich, welchen Weg dieses Land einschlägt, um sein Volk zum Auswandern oder zum Selbstmord zu bewegen :rolleyes:

@ratrace: Mich erschreckt diese Duckmäuserei auch. Oder auch dass anscheinend viele nicht wissen dass in solchen Fragen keinerlei Auskunftspflicht besteht. Vielleicht sind sie auch einfach zu überrascht oder meinen dass eine Auskunftsverweigerung negativ gewertet würden. Ich würde so etwas nicht ausfüllen.

@Strombolli: Die Originalfragen oder ein Scan des Fragebogens würden mich auch sehr interessieren. Nur damit wir wissen, was uns evtl. noch bundesweit bevorsteht.

mousekiller

Hm... fangen wir mal an...

ZitatDas Amt will dabei nicht nur wissen, ob die Hartz-IV-Empfänger ihren Speiseplan gern mit "exotischen Gerichten (z. B. aus Indien, Japan und Mexiko)" aufpeppen.

Indien? Japan? Mexiko? Essen die anders als wir?

ZitatVon Interesse sind offenbar auch ihre Antworten auf die Frage, ob "das Leben in der DDR gar nicht so schlecht war"

Was verstehen sie unter "gar nicht mal so schlecht?"

Zitatob "gern Filme angeschaut werden, in denen viel Gewalt vorkommt"

Definieren sie bitte "Filme mit viel Gewalt". Krieg ich nen Gutschein fürs Kino, damit ich mir mal ein Bild machen kann?  :P

Zitatoder ob man es schön fände, wenn "eine Liebe ein ganzes Leben hält".

Auf diese Frage verweigere ich die Antwort, meinen aktuellen Familienstand entnehmen sie bitte meinen Akten...

ZitatSchließlich taucht gar die Frage auf, ob "Dinge wie Tarot, Kristalle oder Mandalas" dem Arbeitslosen helfen können, "in schwierigen Lebenssituationen die richtige Entscheidung zu treffen"

Gibts da nen Kurs wo man so was lernt? Krieg ich das als Fortbildung bezahlt?  LOL

Zitat"christliche Wertvorstellungen keine Rolle spielen".

Bitte erklären sie mir doch mal "christliche Wertvorstellungen" näher....

Ergo: der gesamte Fragebogen würde bei mir warscheinlich dann so in etwa aussehen. Mal sehen, was die daraus für mich ableiten :D
Wenn man keine Ahnung hat - einfach mal die Fresse halten.

Efeu

ZitatOriginal von mousekiller
Zitat"christliche Wertvorstellungen keine Rolle spielen".

Bitte erklären sie mir doch mal "christliche Wertvorstellungen" näher....

Ergo: der gesamte Fragebogen würde bei mir warscheinlich dann so in etwa aussehen. Mal sehen, was die daraus für mich ableiten :D

Hmm, ich glaube die meinen sowas wie hier beschrieben: http://www.kirchenopfer.de/
Würde passen. :rolleyes:

Und jetzt ich ;)

ZitatDas Amt will dabei nicht nur wissen, ob die Hartz-IV-Empfänger ihren Speiseplan gern mit "exotischen Gerichten (z. B. aus Indien, Japan und Mexiko)" aufpeppen.

Also ich versuche manchmal, Buchstabensuppe mit Stäbchen zu essen. Leider klappt es nicht optimal ;(

ZitatVon Interesse sind offenbar auch ihre Antworten auf die Frage, ob "das Leben in der DDR gar nicht so schlecht war"

Zumindest waren die Brillen ausgefallener.
(Der Beweis
hier.)

Zitatob "gern Filme angeschaut werden, in denen viel Gewalt vorkommt"

Jetzt wo Sie es sagen, fällt mir auf dass ich bei gewaltloseren Filmen immer einschlafe 8o3

Zitatoder ob man es schön fände, wenn "eine Liebe ein ganzes Leben hält".

Natürlich nicht, deshalb verschicke ich zu goldenen Hochzeiten auch immer Trauerkarten und bekunde meine aufrichtige Anteilnahme ;)

ZitatSchließlich taucht gar die Frage auf, ob "Dinge wie Tarot, Kristalle oder Mandalas" dem Arbeitslosen helfen können, "in schwierigen Lebenssituationen die richtige Entscheidung zu treffen"

Ganz neugierig: Meinen Sie, sowas würde funktionieren?
(Anmerkung: Mandalas sind nichts weiter als Ausmalbilder zur Entspannung!)

Zitat"christliche Wertvorstellungen keine Rolle spielen".

Ich behaupte mal ganz dreist: Meine sind wesentlich höher. :]
Wie sieht es denn bei Ihnen aus?

Pinnswin

dazu auch hier:

http://www.nittaya.de/viewtopic.php?p=517971

Zitatsteht doch jedem frei, die Fragen nach gutdünken zu beantworten,   - meine Lieblingsgerichte sind gegrillte Katze überbacken mit ein paar Speisehundhäppchen.   - ohne ausreichende Gewaltfilme könnte man diese Situation überhaupt nicht ertragen,   ansonsten spielt man mit dem Gedanken, zum Islam zu konvertieren.     --- es lebe die Desinformation

Lg
Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

euerHofnarr

das einfach die steigerung einer Frchheit. Immer sachen fragen die sowas von IRRELEVANT sind.
Wenn irgendjemand daten haben möchte soll er doch ein Markt-/Meinungsforschungsinstitut beauftragen und dafür Geld bezahlen.


Der Fragebogen dürfte nur aus zwei Fragen bestehen:
1. sind sie Arbeitslos   ja - nein
2. wie hoch ist ihre Miete ? (Brutto-warm-aufgerundet (Nachweise nicht erforderlich))




ich hoffe dieser ganze kram wird sich bald von grundauf verändern !

beickmann

"Bevor man die Welt verändert, wäre es vielleicht wichtiger, sie nicht zugrunde zu richten."
Paul Claudel (1868-1955)

geschfreak

Die Beantwortung dieser Fragen ist für die eigentliche Leistungsberechnung völlig entbehrlich, da die Fragen (eigentlich) keinen Einfluß auf das ALG II haben.

Meine Vermutung ist es aber, daß die Hamburger ARGE ein ganz anderes Ziel mit diesen Fragebögen verfolgt. :aggressiv>
MFG

geschfreak

Onkel Tom

Ich vermute, anhand der Fragen, das die ARGE nun eine Analyse darüber betreiben will..

1. Ob sich ALG II BezieherInnen noch irgendetwas extra leisten können..
2. In wieweit sich ALG II BezieherInnen von der Realität mit der ARGE ablenken..
3. Ob die Frust - Schmerzgrenze überschritten ist und wie hoch der Anteil deren ist.
4. Ist man Kooperativ und dämlich genug, diesen Fragebogen ehrlich zu beantworten.

Ich glaube, das die ARGE Muffe vor Repressalien von ARGE - Gepeinigten schieben
und deswegen solche Fragebögen beantwortet haben wollen.
Damit könnten sie ermitteln, wie weit sie es noch treiben können, bis es knallt.

Ein PDF - Scan des Fragebogen würde mich auch interessieren.
Lass Dich nicht verhartzen !

Alex22

Mit solchen "Fragen" / Aktionen werden die Menschen langsam auf Veränderungen eingestimmt. Wer jetzt nicht dagegen vorgeht wird morgen ein Gesetz erleben, das dan Datenschutz unter bestimmten bedingungen für Erwerbslose aufhebt.
Analog zur Beweislastumkehr und der eheähnlichen Gemeinschaften.
Ganz klare Verstöße gegen die Verfassung und den Persönlichkeitsrechten.
Jetzt wird wieder ein Wirtschaftsboom dahergeredet und die nicht Arbeitenden werden als verweigerer bezeichnet und neue Gesetze werden das verfestigen und wieder wird es enger für die Überflüssigen.

Eivisskat

"Gaga-Fragebogen kostet 790000 Euro
Ist das gut angelegtes Steuergeld? Wirtschaftsbehörde räumt Unbehagen ein"...

http://www.mopo.de/2007/20070828/hamburg/politik/gaga_fragebogen_kostet_790000_euro.html

Edit: Bemerkenswert auch, dass die Befragung bereits im April begann, 2500 Leute befragt wurden und die Sache erst jetzt (fast September) an die Öffentlichkeit kommt. D.H. doch dass 2500 Schafe über 5 Monate lang diesen idiotischen, diskriminierenden Test ausfüllen, ohne zu protestieren.
Dazu fällt mir auch nichts mehr ein...:wallbash>

Pinnswin

Aber - es ist doch nur für unsere Gesundheit?

http://www.gib.nrw.de/de/job/jobfit_regional.htm?id=26575

ZitatHOME / WEGE IN ARBEIT / MODELLVORHABEN

und Zack, haben wieder duzenden unnötige Sesselpfurzer einen Vollzeitjob, Rentenansprüche und ein Ego-Portmonee, was sich spazieren zu tragen lohnt.

Es Lebe der Filz! Natürlich auf Kosten der SteuerzahlerInnen.
Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

Alex22

Diese Aktion ist vordergründig sicher peinlich. Bei genauerer Betrachtung wird das eigentliche Ziel des SGB II jedoch mit diesem Instrument unterstützt.
Der Staat finanziert die Teilung der Gesellschaft. Die guten in Töpfchen, die Schlechten...


Zitat"Die Fragen beweisen, dass die Verantwortlichen in der Wirtschaftsbehörde vom Alltag unter Hartz IV keine Ahnung haben", sagte der SPD-Sozialpolitiker Dirk Kienscherf. "Der Fragebogen blamiert die Fragenden", so Kienscherf. Gemeinsam mit dem Sprecher für Arbeitsmarktpolitik der SPD-Fraktion, Hans-Christoff Dees, hat Kienscherf eine Kleine Anfrage an den Senat eingereicht. In ihr wollen die Abgeordneten unter anderem wissen, wer inhaltlich und organisatorisch für den Fragebogen verantwortlich ist, welche Schlüsse aus den Antworten gezogen werden sollen und was das Ganze kostet.

Herr Kienscherf ist entweder naiv, oder an dieser Aktion bezteiligt. Seine Partei hat Hartz IV zu verantworten.
Die Verantwortlichen in der Wirtschaftsbehörde wissen sehr wohl warum sie diese Fragebögen verteilen. Das ist psycholgische Kriegsführung. Um so mehr die ARGEn über die Menschen wissen, die sie aus dem Leistungsbezug verdrängen sollen, umso erfolgreicher kann ,,Schikanieren und Entsorgen" umgesetzt werden.
Hier sehen wir wie der Gegner sich formiert, finanziert und welche Ziele er anstrebt. Die Ziele verden in einer verklausolierten Sprache ziemlich deutlich vorgetragen.
Siehe hier:
 
Fördern und Fordern -
Begleitung des SGB II

Wilddieb Stuelpner

Hat sich das der besagte HH-Arge-Chef einfallen lassen, den Ihr gestern im Forum vorgestellt hattet?

Der Mann hat dann öffentliche Gelder für so einen Quatsch zweckentfremdet verschwendet und hoffentlich sich schnellstens vor einem Gericht zu verantworten.

Was hat dieses Psychogramm mit amtlicher Arbeitsförderung und -vermittlung von Arbeitslosen und den zu vermittelnden Job zu tun?

Wollen die noch Laborbefunde des behandelnden Arztens demnächst verlangen, um mittels Blut-, Stuhl- und Urinproben die Paßfähigkeit zu möglichen Vorgesetzten festzustellen?

Und wird so ein Psychogramm auch gegen AG angewendet? Wenn ja, wette ich, daß da der akquirierende Arbeitsvermittler vom Pförtner mit einem eleganten Tritt in den Achtersteven vor's Werkstor befördert wird.

Eivisskat

ZitatOriginal von Alex22
Siehe hier:
 
Fördern und Fordern -
Begleitung des SGB II

Eine ganz gruselige Firma diese G.I.B:!
Mensch beachte die Downloads, z.B. diesen: "Entwicklung des Fallmanagements zur Integration der Arbeit".


>>http://www.gib.nrw.de/de/download/index.htm?id=26575&pid=220

""Im neugeschaffenen Fallmanagement sind zwei wesentliche Entwicklungsstränge für die praktische Umsetzung erkennbar. Zum einen die Orientierung an der Lebenswelt der Kunden, zum anderen die ökonomische Orientierung an den Zielen der Organisation und der Auftraggeber.
In der Lebensweltorientierung der FallmanagerInnen werden
kommunikative Rationalität, Prozessorientierung, die Akzeptanz von Unordnung, Klientenorientierung, Qualität und auch Subjektivität verlangt. In der Orientierung auf die ökonomischen Ziel in der Arbeitsmarktförderung werden dagegen eine instrumentelle Rationalität, Ergebnisorientierung, das Primat von Ordnung und Eindeutigkeit, Auftragsorientierung, Quantität und Objektivität verlangt, um den Anforderungen des gesetzlichen Auftrages zu genügen. Beide Orientierungen müssen sich im Handlungsspektrum der FallmangerInnen wiederfinden, wie es im Grundsatz des Förderns und Forderns auf eine Formel gebracht wird.""

Eivisskat

ZitatOriginal von joachimkuehnel
Hat sich das der besagte HH-Arge-Chef einfallen lassen, den Ihr gestern im Forum vorgestellt hattet?

.

Den Fragebogen hat sich (meine ich) die Grusel-Fa. G.I.B. siehe oben einfallen lassen, sicherlich im Auftrag des HH Senats und dieses schrecklichen Steils.
Dieser verläßt jetzt anscheinend demnächst HH >http://www.abendblatt.de/daten/2007/08/27/786795.html

aber ob danach Alles Gut wird bezweifle ich.
LG

Wilddieb Stuelpner

ZitatOriginal von Kater
.... Tatsächlich macht das Beispiel offenbar Schule. Nach Angaben der GIB, die den Fragebogen mit finanzieller Unterstützung durch den EU-Sozialfonds entwickelt hat, werden ähnliche Befragungen auch in zahlreichen anderen Städten durchgeführt. ...

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,501955,00.html[/quote]

Ist das mit dem Fragebogen nun wieder so eine illegale Schleichwerbung übereifriger Beamtenhirsche aus dem Münteferingschen BMAS gegen Arbeitslose auf des Steuerzahlers Kosten so wie gestern in der Sendung Report aus Mainz die von der Leyen für ihr letztes Elterngeldprojekt einen von ihren Pressereferenten verfassten, schleichwerberischen Journalistenbeitrag unter die Redaktionsstuben kleinerer Druck- und Zeitungsverlage, Rundfunk- und Lokalfernsehsender auf des Steuerzahlers Kosten entgegen der Landesmediengesetze brachte und so die Unabhängigkeit der Medien ad absurdum führte.

ARD/SWR, Sendung "Report aus Mainz" vom 27.08.2007: Landesmedienanstalt prüft Fall verbotener politischer Werbung des Bundesfamilienministeriums

DJV Chef Michael Konken: ,,Das ist Propaganda in bester Form."

Mainz – Nach Recherchen des ARD Politikmagazins REPORT MAINZ hat das Bundesfamilienministerium sendefertige Hörfunkberichte und gelayoutete Zeitungsartikel zum neu eingeführten Elterngeld über eine Agentur im redaktionellen Teil von Hörfunksendern und Zeitungen platziert.

Aufgrund der Recherchen will die Landesmedienanstalt NRW die Hörfunkbeiträge des Bundesfamilienministeriums überprüfen. Peter Widlok, Sprecher der Landesmedienanstalt NRW sagte dazu in REPORT MAINZ:

,,Nach meiner ersten Einschätzung handelt es sich um unzulässige politische Werbung um Schleichwerbung. Beides ist nach dem Rundfunkstaatsvertrag nicht zu zulässig, ist verboten."

Der DJV Vorsitzende Michael Konken bewertet die Beiträge gegenüber REPORT MAINZ als Propaganda: "Das ist Propaganda in bester Form. Es kann einfach nicht sein, dass Steuergelder für derartige Zwecke eingesetzt werden, um Menschen zu manipulieren."

Produziert wurden die Berichte von der Hörfunkwerbefirma Schlenker public relations mit Kommentartext, Original-Tönen von Betroffenen und einem Statement der Ministerin. Nach Angaben der Agentur wurden diese Beiträge über 300 mal ausgestrahlt und erreichten 55 Mio. Hörer.

Nicht nur im Hörfunk auch in der Presse hat die Agentur A & B One komplett ausgearbeitete PR Texte für das Familienministerium platziert. Von der Überschrift über das Layout bis hin zum Bild stammen diese Berichte aus der Agentur und wurden nach Recherchen von REPORT MAINZ eins zu eins im redaktionellen Teil verschiedener kleiner Lokalzeitungen und auch in Wochenblättern abgedruckt.

In einem dieser Artikel heißt es zum Beispiel:

,,Mama ging mit dem Kleinen in den Sandkasten und Papa zur Arbeit. Immer weniger Frauen können und wollen das akzeptieren. (...) Höchste Zeit also, (...) es jungen Männern zu erleichtern, für den Nachwuchs da zu sein."

Kritische Stimmen oder andere politische Meinungen fehlen in den Berichten völlig.

Der DJV Bundesvorsitzende Michael Konken forderte das Ministerium auf, solche Praktiken einzustellen: ,,Die hier die Verantwortung tragen, die müsste man auch zur Rechenschaft ziehen."

Sowohl die Agentur als auch das Ministerium verteidigten ihr Vorgehen gegenüber REPORT MAINZ. In einer schriftlichen Stellungnahme des Bundesfamilienministeriums heißt es:

,,Ob und wie die Redaktionen von diesen Angeboten im einzelnen Gebrauch machen, liegt ausschließlich in der Hoheit der Redaktionen selbst."

Wilddieb Stuelpner

Ah ja, der Mann wird gegangen und fällt wie üblich die CDU-Treppe in der Bundesagentur für Arbeit nach oben, damit er flächendeckenden Schaden im CDU-Sinne gegen Arbeitslose anrichten kann

Wilddieb Stuelpner

ZitatOriginal von Efeu

ZitatVon Interesse sind offenbar auch ihre Antworten auf die Frage, ob "das Leben in der DDR gar nicht so schlecht war"

Zumindest waren die Brillen ausgefallener.
(Der Beweis
hier.)

Dieser Youtube-Filmclip entstammt der DDR-Sendung "Das Verkehrsmagazin" und stellt die kleinen Neuerungen am Trabant 601 nach einer Leipziger Messe vor - PuR-verschäumtes Lenkrad, analoge Kraftstoffanzeige, armaturennahe Benzinhahnverlängerung und eine elektrische Scheibenwaschanlage mit Intervallschaltung waren damals die Verbesserungen für die de luxe-Ausführung des Trabbi. Fehlen tut hier noch die LED-Mäusekino-Kraftstoffmomentananzeige, die es später auch noch gab. Und völlig unterschlagen werden so manche gelungene Eigenerfindungen der Trabbifahrer, die so manche Sendung von "Außenseiter - Spitzenreiter" oder die DDR-Autozeitung "Der Deutsche Strassenverkehr" (war Bück-Dich-Ware) vorstellte. Ich denke da an Verbesserung der Winterheizleistungen im Trabant durch Gipsummantelungen des Ansaugkrümmers oder das Dachzelt für Campingfreunde, wo man zwingend eine Anhängerkupplung brauchte, um die Zugstiegsleiter zum Zelt montieren zu können.



Das Dachzelt "Sachsenruh" wurde von der Firma Müller in Limbach-Oberfrohna (Sachsen) entwickelt und hergestellt. Zum Aufstellen war eine Anhängerkupplung nötig, um die erforderliche Stabilität zu erreichen. Seinen Höhepunkt hatte das Zelt in den 70er Jahren.

Quelle: http://www.autoweblog.de/50226711/camping_mit_dem_trabantdachzelt_sachsenruh.php

Der Mann am Lenkrad, der die Neuerungen vorstellt, dürfte das DDR-übliche Kassengestell sich ausgesucht haben.

Kater

ZitatFDP und SPD kritisieren Hamburger Hartz-IV-Fragebögen
AFP - vor 1 Stunde 30 Minuten

Hamburg (AFP) - Politiker von FDP und SPD haben die Praxis der Hamburger Wirtschaftsbehörde kritisiert, Hartz-IV-Empfänger "indiskrete" Fragebögen ausfüllen zu lassen. Unter anderem wird darin nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung nach Essens-Vorlieben ("Ich esse gern exotische Gerichte, zum Beispiel aus Indien, Japan oder Mexiko") und Fernseh-Gewohnheiten ("Ich schaue mir gern Filme an, in denen viel Gewalt vorkommt") gefragt. FDP-Generalsekretär Dirk Niebel sagte der Zeitung: "Das riecht nach Überwachungsstaat und nicht nach sinnvoller Hilfe bei der Arbeitsplatz-Gewinnung."

Der SPD-Arbeitsmarktexperte Andreas Steppuhn bezeichnete die Fragen als "unzulässig". "Die Menschen haben einen Anspruch, mit Würde behandelt zu werden", sagte er dem Blatt. Der Sprecher des Hamburger Wirtschaftssenators Gunnar Uldall (CDU) rechtfertigte die Umfrage als "in der Marktforschung gang und gäbe." Die Behörde verspreche sich dadurch "einen differenzierteren Umgang bei der Vermittlung von Hartz-IV-Empfängern."

http://de.news.yahoo.com/afp/20070828/tde-d-arbeit-arbeitslose-a4484c6_2.html

Kater

ZitatOriginal von Eivisskat
Den Fragebogen hat sich (meine ich) die Grusel-Fa. G.I.B. siehe oben einfallen lassen, sicherlich im Auftrag des HH Senats und dieses schrecklichen Steils.

die G.I.B. Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbH aus Bottrop ist nicht Urheber des Hamburger Fragebogens, der betreffende Fragebogen ist von der Gesellschaft für Innovationsforschung und Beratung (GIB) ausgearbeitet worden

http://www.gib-online.de

Eivisskat

Die beiden Firmen kann Mensch in ihrer Gruseligkeit ja glattweg verwechseln, nicht wahr? ;)
LG

Kater


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