Mit dem Kapitalismus erfolgreich zurück in die Sklaverei

Begonnen von namron, 09:30:24 Di. 28.August 2007

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Strombolli

Gutes Statement, admin. - Ich war für 10 Monate im Berufsleben und bin jetzt (möglichst kurz) wieder draussen. Die Geschichten, die ich erlebt habe bereicherten mich, haben aber nichts an meiner Grundeinschätzung der Lage verändert. Eher bestärkt, dass wir in einer ähnlichen Zeit leben, wie damals kurz vor dem gelenkten Zusammenbruch der DDR.

Was mich nach wie vor unheimlich wurmt, ist die Uneinigkeit der Ausgebeuteten. Das ist die perfide Methode des Kapitals, die immer wieder Erfolg hat. Man schaue sich nur das Pegida-Legada-Da-da-da.. an oder die Reaktionen der Unternehmer (aktuell DHL, Karstadt...) auf den Mindestlohn.

Und ob hier oder bei FB, bestimmte Meinungen werden (bewusst?) mißverstanden, in eine Ecke gestellt ... und damit paralysiert. Und schon ist man raus.
Zeitweilig oder für immer.

Reales Leben ist in jedem Fall besser. - Leider musste ich einen regionalen Funktionär der Linken kennenlernen, der Spitze Ansichten hatte und mir viele Anregungen und Informationen, Denkanstöße gab. Leider war er aber zur eigenen Existenzsicherung seines Arbeitsplatzes doch eine Art geheimes "Kollegenschwein". Ich unterstelle ihm mal keinen Vorsatz, sondern nur Verinnerlichung seines Gehorsams aus NVA-Zeiten.

Will sagen, die subtile Bespitzelung der Kollegen untereinander, ihrer Meinungen, ihrer Leben ist fast schlimmer, als die der Stasi. Die heutige "Stasi" sind die mittleren Chefs in den Unternehmen. Zum persönlichen Vorteil sammeln sie alle nur denkbaren Belanglosigkeiten um dann mit raffinierten Methoden die Menschen zu disziplinieren. Hat bei mir nicht geklappt, aber man konnte ja "günstig" einen befristeten Arbeitsvertrag auslaufen lassen.

Nein, wir haben ganz neue (im Grunde uralte) Methoden und Strukturen zu bekämpfen und haben weder Leute, Ausbildung, Mittel und Durchhaltevermögen, noch das kapitalparteiliche Recht auf unserer Seite. Damit will ich nicht sagen, dass unser Kampf chancenlos ist. Aber er wird noch lange dauern ohne einen impuls von Aussen, der massenweise Menschen zum radikalen Umdenken ihrer Lebensansprüche bringt.

Ich kenne keinen im Umkreis von 25 km der den Arsch in der Hose hätte, mit offenem Visier, kompromisslos und offensiv, unter aller Leute Augen zu kämpfen.
Er wäre ein Einzelkämpfer, der erst einmal medienwirksam unmöglich gemacht werden würde. - Mir sitzen die gegenwärtigen Sieger der Geschichte noch zu fest im wackelnden Sattel.
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
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Rudolf Rocker

Ich kann diese allgemeine Resignation und Hoffnungslosigkeit ja zum Teil verstehen.
Im Arbeitsleben fallen dir die eigenen Kollegen in den Rücken, wenn Du versuchst, die Arbeitsbedingungen zu verbessern.
Als Erwerbsloser jagen dir andere Erwerbslose ein Messer in den Rücken.
Das hat es schon immer gegeben, aber ich habe den Eindruck das es viel schlimmer geworden ist als noch vor 20 Jahren.
Die tägliche Gehirnwäsche durch die Medien hat ihre Wirkung nicht verfehlt.
Da die Menschen aber durchschauen, das da was nicht stimmen kann (die Widersprüche sind einfach zu groß) fangen sie an, sich selber Informationen im Internet zu besorgen und sich danach ihr Weltbild zu stricken.
Das ist aber leider nur mit einem gebotenen Maß an Skepsis ratsam, weil im Internet nunmal unglaublich viel Müll und Gesülze steht.
Jede Meldung muss nachrecherchiert werden. Welche Quelle? Wer behauptet sowas? Ich kann da nicht einfach nur konsumieren und glauben; ich muss auch nachdenken!
Ich glaube an diesem Punkt ist auch efeu zerbrochen!
Plötzlich kamen von ihr Postings zum Thema:"Antisemitismus ist eine Erfindung der Juden, den gibt es gar nicht."
Da wurde ich schon hellhörig. Dann ging es ziemlich schnell und es kamen immer mehr rechtsoffene Argumente.
Darauf angesprochen kam ja nur das von admin angesprochene: Sorry, aber ich bin raus. Das bringt doch alles nichts.

Es ist ja schwer zuzugeben, wenn man merkt das man sich verrannt hat. Aber wenn man das merkt sollte man umkehren und nicht aus trotz einfach weiter laufen. Da wartet nämlich nur eine Wand!


Strombolli

RR. Siehe Pegida und Co. - Wieviele Bürger sind da ehrlichen Herzens mitgelaufen, bis sie gemerkt "worden" haben, dass diese Verantsaltung "irgendwie" doch was Anderes als die damaligen Montagsdemos waren. Selbst ich hatte schon fast die Schuhe an und das Auto gesattelt. Es wäre eine gute Gelegenheit gewesen, wenn da nicht der falsche "Anlaß" auf den Fahnen stand. In Nachherein sinniere ich, ob die ganze Aktion nicht ein gesteuerter Coup eines Geheimdienstes war.... Ablenkung, falsche Fährte mal so als Stichwort.

Für mich ist der Kampf nicht zuende. Nirgends, nicht bei CD, nicht bei FB (wo ich natürlich anders heiße, mit Klarnamen wie das die AGB vorschreiben ;-) ) nicht im realen Leben, nicht in meinen Korrespondenzen oder anderweitigen Wortmeldungen. Bloß immer wieder scheitert es, wenn es daran geht, sich zu organisieren und zu treffen.
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Rudolf Rocker

ZitatRR. Siehe Pegida und Co. - Wieviele Bürger sind da ehrlichen Herzens mitgelaufen, bis sie gemerkt "worden" haben, dass diese Verantsaltung "irgendwie" doch was Anderes als die damaligen Montagsdemos waren. Selbst ich hatte schon fast die Schuhe an und das Auto gesattelt.

Naja, außer in Dresden nicht besonders viele!
Und die Ableger hier im Westen waren von vornherein fast auschließlich mit dem selben Personal besetzt wie herkömmliche Nazidemos.
Schon von Anfang an konnte hier eine deutliche Überzahl bei den Gegendemos beobachtet werden.
In München waren es gestern wieder 15.000 Menschen.
Damit haben die Pegida- Bratzen nicht gerechnet, das sie eine so große Gegenbewegung ins Leben gerufen haben.
Wie gesagt: Die einzige Ausnahme ist Dresden. Und Dresden liegt in Sachsen und in Sachsen schafft es sogar die NPD in die Landesregierung!

Diese FB- Scheiße nervt mich auch gewaltig!
Selbst in linksradikalen Kreisen wird fast nur noch über FB mobilisiert.
Ich finde das katastrophal!
Warum nicht über eine normale Homepage!
Die Bullen und VS (nicht nur die NSA) lachen sich kaputt darüber, das die Leute im Internet sämtliche Strukturen offenlegen.
Das wird sich bitterböse rächen!

Rudolf Rocker


Strombolli

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Schluepferstuermer

lg Schlüpferstürmer

Die Massenmedien sind schon lange die 4. Macht im Staat.
Wir haben folglich Legislative, Judikative, Exekutive und Primitive.
"Bild" Euch Eure Meinung
----

Wer die CxU und SPD in ihrer Terrorherrschaft gegen das eigene Volk lobt, lobt ihren braungefärbten Nazicharakter!!

Kuddel

ZitatZwangsarbeit
Wie viele Sklaven für uns schuften

Die Geschichte der Sklaverei ist wohl so alt wie die Menschheit. Auch heute ist es noch ein Geschäft mit Milliarden-Profiten.


Für 700 Liter Brandwein war im 17. Jahrhundert an der Westküste Afrikas ein Sklave zu haben. In Amerika kostete vor dem Bürgerkrieg ein 18-Jähriger 10 000 bis 12 000 Dollar. Da waren wir längst in der Neuzeit angekommen. Die Geschichte der Sklaverei reicht indes viel weiter zurück – sie ist wohl so alt wie die Menschheit. Und sie wird täglich noch immer auf grausame Weise fortgeschrieben.

Erst vergangene Woche enthüllten Reporter der amerikanischen Nachrichtenagentur AP das Schicksal von Seafood-Sklaven auf einer indonesischen Insel. Was die Journalisten ein Jahr lang recherchierten, verschlägt einem die Sprache: Hunderte Männer, meist Migranten aus dem bitterarmen Birma, müssen bis zu 22 Stunden auf Schiffen schuften. Sie werden in Käfigen ,,gehalten", bekommen kaum Lohn, dürfen die Insel weitab ihrer Heimat nicht verlassen, werden misshandelt oder gar getötet, wenn sie aufbegehren.

Kontrolle, Zwang und Gewalt zum Zweck der Ausbeutung eines Menschen – der Fall der Fischer erfüllt die typischen Merkmale moderner Leibeigenschaft, wie sie auch der renommierte US-amerikanische Sklaverei-Forscher Kevin Bales beschreibt.

So viele Menschen wie nie in der Geschichte sind davon betroffen. Nach einer Studie der australischen Stiftung ,,Walk Free" vom November 2014 sind weltweit 35,8 Millionen Menschen Opfer moderner Sklaverei. Darunter fallen nach Definition von ,,Walk Free" alle Formen von Leibeigenschaft, Zwangsarbeit und Menschenhandel. Die Schätzungen der UN, deren Internationale Arbeitsorganisation (ILO) das Phänomen enger definiert, geht immer noch von global rund 21 Millionen Sklaven aus.

Am Anfang der Lieferkette

Sie malochen in Steinbrüchen, nähen in Textilfabriken, bedienen Freier oder bauen WM-Stadien in Katar. Organisierte Kriminelle, skrupellose Fabrik- und Minenbesitzer machen mit Sklaverei Milliarden. Nach UN-Angaben werden durch Zwangsarbeit einschließlich sexueller Ausbeutung weltweit Profite von jährlich 150 Milliarden Dollar (110 Milliarden Euro) erzielt.

Und wir Konsumenten hängen mit drin in diesem menschenverachtenden Geschäft – das zeigt auch das aktuelle Beispiel der Seafood-Sklaven. Was sie aus dem Meer fischen, wird zur Weiterverarbeitung nach Thailand verschifft und landet schließlich auch in deutschen Supermärkten und Restaurants, wie die AP-Rechercheure herausfanden. Wer hier zugreift, kauft Erzeugnisse aus Sklaverei, trägt dazu bei, dass Zwangsarbeitsverhältnisse bestehen bleiben.

Zugegeben – es ist für Verbraucher in der Regel nur schwer durchschaubar, wo Zwangsarbeit im Spiel ist. Denn Sklaverei steht oft am Anfang einer langen Lieferkette. Sie ist vor allem auf Plantagen, in Minen, Steinbrüchen und in den frühen Stufen der Rohstoffverarbeitung zu finden. Nicht nur Fisch, auch T-Shirts, Schokolade, Kaffee, das Smartphone und viele andere Produkte sind damit sklavereiverdächtig.

,,Billig" ist meist schon einmal ein erster Hinweis darauf, dass etwas im Produktionsverlauf nicht stimmen könnte und andere den Preis für unser Schnäppchen zu zahlen haben. Aber auch teure Markenartikel garantieren noch nicht, dass es sich um menschenwürdige Arbeit handelt.

Selbsttest in elf Schritten

Eine Antwort darauf, wie viele Menschen unser persönlicher Konsum versklavt, will die US-amerikanische Nichtregierungsorganisation ,,Made in a Free World" mit einem Selbsttest geben. Nach dem Vorbild des CO2-Fußabdruck-Rechners kann sich jeder auf der Webseite http://slaveryfootprint.org/ die Anzahl der Sklaven ermitteln lassen, die für ihn schuften.

In elf Schritten fragt der interaktiv gestaltete Online-Test differenziert die persönlichen Konsum- und Lebensgewohnheiten ab: Es geht um die Wohnverhältnisse, um Ernährung, Kleidung, Kosmetika, Schmuck, elektronische Geräte und die eigenen Freizeitaktivitäten. Die individuelle Bilanz am Ende der Befragung (,,33 Sklaven arbeiten für Dich") lässt die meisten Nutzer schwer schlucken.

Plakativ, aber keineswegs aus der Luft gegriffen sind die Ergebnisse. Hinter der Webseite steckt die kalifornische Non-Profit-Organisation Fair Trade Fund, deren Projekt vom US-Außenministerium mitfinanziert wird. ,,Wir haben für den Sklaven-Fußabdruck einen Algorithmus programmiert, der berechnet, wie hoch die Risikofaktoren unserer Kleidung und Geräte sind", erklärt Justin Dillon, Leiter des Projektes. Basis der Kalkulation sind Informationen über 400 Produktgruppen, die in ihre Rohstoffe zerlegt werden. Ihnen wird jeweils eine durchschnittliche Zahl von Sklaven zugeordnet.

Neuerdings bietet ,,Made in a free World" auch Unternehmen die Möglichkeit, ihre Zulieferkette zu überprüfen. Eine neue Software errechnet nach Eingabe eines internationalen Produktcodes innerhalb weniger Sekunden, wie hoch das Risiko von Sklavenarbeit ist.
Es geht den Machern der Webseite darum, das Bewusstsein von Verbrauchern für einen verantwortlichen Konsum zu schärfen. Denn die Entwicklung des ,,Global Slavery Index" der Stiftung ,,Walk Free" zeigt, dass die Zahl moderner Sklaven immer noch steigt. Und sie werden immer billiger. Im weltweiten Durchschnitt, sagt Soziologe Bales, kostet ein Sklave heute nur noch etwa 90 Dollar.
http://www.fr-online.de/arbeit--unsere-religion-/zwangsarbeit-wie-viele-sklaven-fuer-uns-schuften,30242698,30273816.html

Schluepferstuermer

http://www.spiegel.de/forum/wirtschaft/lobbyisten-deutschland-paradies-fuer-einfluesterer-thread-273288-1.html

Damit hat man es sogar in den Leitmedien geschafft, einmal etwas auszusprechen, was nicht ganz bekloppte wußten.
Aber da nennt man es verniedlicht Lobbyismus. Korruption wäre treffender.

Bestimmt aber taucht sowas ganz schnell unter, damit man das Bashing gegen Griechenland aufrechthalten kann.

Schäuble ist ja ehrewürdiger und hat sich nie etwas zu schulden kommen lassen. Nicht wahr?
Was sehr viele vergessen haben, er hat nur ein bißerl Geld im Koffer gehabt.
lg Schlüpferstürmer

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Kuddel

ZitatUnfreie Arbeit
Der lange Schatten der Sklaverei

Sklaverei war lange legitim und weltweit verbreitet - und ihre Folgen sind nach wie vor zu spüren. Heute ist sie eher die Ausnahme, aber ausgebeutet werden Arbeitskräfte noch immer. Auf verschiedene Arten und an verschiedenen Orten - auch in Deutschland.


Von Lennart Pyritz


"Das ist ein Menschheitsphänomen, das gab's vom Paläolithikum bis heute, von Ozeanien über Europa, Afrika, bis zu den Amerikas. Und auch wenn es als legale Institution heute weltweit geächtet ist, gibt es nach wie vor Sklaverei-ähnliche Ausbeutungszustände." Wegen der regional und zeitlich unterschiedlichen Ausprägungen sei es schwierig, das Phänomen Sklaverei zu definieren, sagt Jan-Christoph Marschelke. Er ist einer der Herausgeber des Buches "Slavery as a global and regional phenomenon" und arbeitet an der Forschungsstelle Kultur- und Kollektivwissenschaft der Universität Regensburg.

Er nennt stattdessen eine Reihe für Sklaverei charakteristischer Elemente: "Das sind einmal die Unterwerfung anderer Menschen und zwar zum Zweck der Ausbeutung ihrer Arbeitskraft. Und dazu kommt eine ständige Bedrohung durch Gewalt. Und durch diese Gewalt, aber insbesondere dann auch durch die Möglichkeit, dass man Menschen kaufen und verkaufen kann, eine Verdinglichung, die sie quasi zu Sachen macht."

Sklaverei führte zu Modernisierung des Banken- und Versicherungswesens

Gerade diese Verdinglichung der Menschen grenze Sklaverei ab von ähnlichen Phänomenen wie Schuldknechtschaft oder der Zwangsarbeit von Häftlingen. Die meiste Zeit ihres Bestehens war Sklaverei institutionalisiert und rechtlich legitim. Und ein Beispiel für frühen globalisierten Handel zwischen Europa, Afrika und Amerika ab dem 16., 17. Jahrhundert. "Ganz schematisch überlegt: Was steckt in so einem transatlantischen Sklavenhandel drin? Da hat jemand das Ziel, er will eine Schiffsladung Sklaven verkaufen. Das heißt, dass ist eine Unternehmung, da muss ich investieren, da gibt es eine Rendite aber auch ein Risiko. Das fängt an in Europa, dass ich möglicherweise einen Kredit aufnehmen muss. Dann muss ich ein Schiff besorgen und Waren einkaufen, die ich in Afrika dann gegen die Sklaven eintausche. Das heißt: Ich kurbele Bankwesen und Wirtschaft in Europa an. Dann habe ich ein Ausfallrisiko, weil viele Sklaven sterben oder auch ein Schiffbruch passieren kann. Das heißt, ich muss mich irgendwie versichern oder mein Investitionsrisiko streuen. Allgemein wird gesagt: So etwas wie das Banken- und Versicherungswesen in Europa, das hat einen großen Modernisierungsschub erlebt durch die Sklaverei."

Durch die europäischen Kolonialmächte wurde auch das europäische Sklaverei-Verständnis in die neue Welt gebracht, sagt Klaus Weber, Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt Oder. Für die Arbeit auf den Plantagen in der Karibik und in Nordamerika wurden allerdings nicht von Beginn an Afrikaner versklavt. Bis in Europa die Arbeitskräfte durch einen Wirtschaftsaufschwung im 17. Jahrhundert immer teurer wurden, griffen die Betreiber auf europäische Vertragsarbeiter zurück. "Diese Vertragsarbeiter sind in der Mehrheit auch nicht freiwillig dorthin gegangen. Es waren entweder Strafgefangene oder soziale Randgruppen wie Nicht-Sesshafte, Prostituierte, Waisen, arme Leute wurden auch deportiert", sagt Weber.

Sklaverei wurde abgeschafft - unfreie Arbeit nicht

Neben den zwangsweise Deportierten verpflichteten sich weitere Europäer freiwillig zu einer meist über vier oder sechs Jahre laufenden Arbeit in der Neuen Welt - in der Regel angesichts schlechter Lebensaussichten in der Heimat. Dabei hatten sie keine direkten Verträge mit den Plantagenbesitzern. Vielmehr wurden ihre Verträge, die sie in Amsterdam, London oder Liverpool vor Mittelsmännern schlossen, vor ihrer Verschiffung an Plantagenbetreiber verkauft. Diese Arbeiter waren ähnlich entrechtet wie die Sklaven - allerdings nur bis die Vertragslaufzeit endete. Überlebten die Europäer oder afrikanischen Sklaven die Überfahrt, wurden sie überwiegend auf den amerikanischen Plantagen eingesetzt.

"Besonders hart waren die Arbeitsbedingungen auf den Zuckerplantagen. Das hat mit den klimatischen Bedingungen zu tun, unter denen Zuckerrohr gedeiht aber auch mit der enormen Profitabilität. Diese Arbeiter wurden dort besonders während der Pflanz- und während der Erntezeit im Dreischichtbetrieb extrem ausgebeutet", erzählt Weber. Im Lauf der 1830er und 40er Jahre wurde die Sklaverei im britischen Kolonialreich abgeschafft, 1865 - nach dem Ende des Bürgerkriegs - schließlich auch in den USA. Das bedeutete allerdings nicht die Abschaffung unfreier Arbeit. In der britischen Karibik setzten die Plantagenbesitzer durch, dass die befreiten Sklaven für weitere sechs Jahre gegen geringen Lohn für ihre früheren Besitzer arbeiten mussten.

Afroamerikaner wurden lange verfolgt

In den USA wurden nach dem offiziellen Ende der Sklaverei sogenannte "Black Codes" erlassen, die weit bis ins 20. Jahrhundert hinein gültig waren. "Ihnen allen gemein war, dass es möglich war, Afroamerikaner in Haft zu nehmen, und zwar wenn sie keinen festen Wohnsitz vorweisen konnten, wenn sie gerade kein festes Arbeitsverhältnis hatten, wenn sie angeblich die Fürsorge ihrer Kinder vernachlässigten. Es konnte ihnen dann auch das Sorgerecht entzogen werden, und sie wurden dann eben zu Gefängnis oder zum Arbeitshaus oder Zuchthaus verurteilt. Und aus diesen Institutionen heraus konnten sie an Industrie- oder Plantagenunternehmen gewissermaßen geliehen oder verpachtet werden", sagt Weber.

Weiße Amerikaner konnten verklagt werden, wenn sie Schwarzen, die bereits in einem Arbeitsvertragsverhältnis standen, eine besser entlohnte Arbeit anboten. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts warben die Plantagenunternehmen eine halbe Million Menschen aus Südasien an, die auf den Monokulturen in der Karibik arbeiteten - unter katastrophalen Bedingungen, berichtet Weber: "Unter diesen Vertragsarbeitern herrschte selbst nach Meinung der Plantagenbesitzer eine Sterblichkeitsrate von zehn Prozent. Und Beobachter befanden, dass dort die höchste Suizidrate der Welt herrschte. Das wäre also ein weiteres Beispiel dafür, wie schnell unfreie Arbeit ihren Aggregatzustand ändern kann, wenn zum Beispiel Sklaverei verboten wird oder sonstige politische und ökonomische Randbedingungen sich ändern."

Rassismus als Folge, nicht als Ursache von Sklaverei


Aus der legitimierten Sklaverei gingen schrittweise andere Formen ausbeuterischer und unfreier Arbeitsverhältnisse hervor, die bis ins 20. Jahrhundert hineinreichten. Die Folgen der Sklaverei prägen in vielen Weltregionen das gesellschaftliche Zusammenleben bis heute. Klaus Weber sagt: "Erst durch die jahrhundertelange Position von Afrikanern als Sklaven hat sich dieser Stereotyp von Afrikanern als den Europäern unterlegen verbreitet. Sklaverei ist also mehr eine Ursache von Rassismus als eine Folge von Rassismus."

"Die Sklaverei hat zwar den Rassismus wesentlich mit hervorgebracht.", sagt auch der Regensburger Kulturwissenschaftler Dr. Jan Marschelke.  "Aber während man die abschaffen konnte als rechtliche Institution, ist der Rassismus stehen geblieben." Ein Beispiel sei das Massaker in einer Kirche in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina, bei dem ein junger Weißer im Juni 2015 um sich schoss und neun Afroamerikaner tötete. "Da hat der Täter in der Kirche geschrien als er schoss: Ihr vergewaltigt unsere Frauen, ihr ergreift die Macht in unserem Land. Das ist ein Satz der könnte eins zu eins aus der Phase nach dem US-amerikanischen Bürgerkrieg stammen." Auf Fotos posierte der Täter mit der Flagge der Südstaaten - ein Symbol der für den Erhalt der Sklaverei kämpfenden Konföderierten im amerikanischen Bürgerkrieg.

Mit dem Ende der Sklaverei in den USA, so Marschelke, haben sich neue Vorurteile gegenüber Schwarzen entwickelt: "Also vorher waren die schwarzen Sklaven, die galten so ein bisschen als dumm aber harmlos. Und als die dann befreit waren, auch teilweise anfingen zum Beispiel in lokalpolitische Ämter vorzudringen, als sich also die alte Machtelite bedroht fühlte, da wandelte sich dieses Stereotyp auf einmal in das Gegenteil. Das heißt, der Schwarze wurde auf einmal als bösartig, als moralisch minderwertig, als sexuell zügellos - und auf weiße Frauen fixiert insbesondere - dargestellt."

WM-Baustellen in Katar - Arbeitsrecht sorgt für Abhängigkeit


Ein weiteres Beispiel für eine bis heute sichtbare Folge der Sklaverei sind die Favelas - Armenviertel an den Rändern brasilianischer Städte -, die im Zuge der Fußball-Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr ins Licht der Öffentlichkeit rückten. "Die Favelas sind Strukturen, die mit der Abschaffung der Sklaverei entstanden sind, weil dann auf einmal viele Menschen frei waren, und die mussten irgendwo hin. Also hat man ihnen dieses Land, das keiner wollte, zur Verfügung gestellt", erzählt Marschelke.

Ehemalige Sklaven gelangten im Grunde mittellos in die Freiheit. Das prägte ihre gesellschaftliche Ausgangslage. "Diese sozio-ökonomische Asymmetrie, die verschwindet natürlich so einfach nicht." Die Existenz der Sklaverei hat nicht nur indirekt gesellschaftliche Spuren hinterlassen. Mitunter wird der Begriff auch auf heutige Verhältnisse angewandt. Und das nicht nur im IS, wo offen für die Versklavung von Frauen geworben wird. "Wir haben ganz prominent und unentwegt in der Presse die WM-Baustellen in Katar, bei denen eben auch dann häufig von Sklaverei gesprochen wird. Man wird wohl aus wissenschaftlicher Sicht sagen müssen, das ist eher eine metaphorische Verwendung des Begriffs Sklaverei. Sprich, man benutzt das zwecks Illustration und um auch eine gewissen politische Aufmerksamkeit zu wecken. Denn klar, da herrschen Zustände, die müssen bekämpft werden."

Die Arbeiter auf den Baustellen kommen vor allem aus Nepal, Indien, Pakistan und Sri Lanka. Zwar kommen sie freiwillig - aus finanzieller Not - werden also nicht ge- oder verkauft wie Sklaven. Die Arbeitsbedingungen in der Wüste sind allerdings oft katastrophal. Und sie sind in mehrfacher Hinsicht abhängig von ihrem Arbeitgeber, sei es im Hinblick auf verzögerte Lohnzahlungen oder die Bewegungsfreiheit im Land. "Insbesondere dieses Kafala-System. Das also ein Arbeiter abhängig ist von einem Bürgen - das ist dann in der Regel sein Arbeitgeber. Bisweilen kommt es dazu, dass den Arbeitnehmern einfach der Pass weggenommen wird. Dann sind sie schlicht und ergreifend illegale Einwanderer. Das führt dann dazu, dass man sich nicht an die Behörden wenden kann."

"Ich würde sagen, das ist ein schönes Beispiel von einer Form der Schuldknechtschaft", sagt Norbert Cyrus. Er erforscht in einem EU-finanzierten Projekt an der Universität Bremen nachfrageorientierte Maßnahmen zur Bekämpfung von Menschenhandel. "Das heißt, die Menschen haben sich in der Regel verschuldet, um überhaupt diesen Job zu bekommen, das heißt, sie haben einem Vermittler schon Geld bezahlt. Sie sind dann in einer Abhängigkeit aus der sie sich nicht mehr befreien können. Und das wird dann gnadenlos ausgenutzt und tatsächlich, nach allen Informationen, die man hört, werden sie dann auf der Baustelle auch noch systematisch überwacht und eingeschüchtert."

Freiheit von Arbeitskräften vielerorts eingeschränkt

In anderen Weltregionen ist die Freiheit von Arbeitskräften sogar noch krasser eingeschränkt. In Brasilien gebe es große Haziendas, so Cyrus, auf denen Landarbeiter unter Sklaverei-ähnlichen Bedingungen leben. Da die Landbetriebe sehr abgeschieden liegen, fehle jeglicher staatlicher oder gewerkschaftlicher Schutz. Diese Arbeiter könnten auch nicht frei entscheiden, ihren Arbeitsplatz zu verlassen. "Es gibt andere Verhältnisse, die vor allem Kinder betreffen in den westafrikanischen Kakao- oder Kaffeeplantagen, die dort arbeiten zur Ernte. Das wird auch gerne als Sklaverei bezeichnet, hier würde ich aber eher den Begriff Kinderarbeit bevorzugen, um auch nochmal klarzumachen, dass es doch auch soziale Hintergründe gibt, warum diese Kinder in den Plantagen arbeiten", sagt Cyrus.

Cyrus mahnt generell zu Vorsicht bei begrifflichen Einordnungen. "Auch in Deutschland und in Europa wird der Begriff Sklaverei oder moderne Sklaverei, um genau zu sein, teilweise auch benutzt, um Ausbeutungsverhältnisse in der Bauwirtschaft oder in Privathaushalten zu bezeichnen. Tatsächlich kann es in einzelnen Fällen auch vorkommen, dass hier wirklich Sklaverei-ähnliche Verhältnisse stattfinden. Im Großen und Ganzen würde ich hier aber eher von schweren Fällen der Arbeitsausbeutung sprechen, weil diese Menschen tatsächlich noch die Möglichkeit hätten, im Prinzip den Arbeitsplatz zu verlassen, wenn sie für sich eine Alternative sehen würden. "

"Pyramide der Ausbeutung"

Um die Bandbreite bedenklicher Arbeitsverhältnisse zu verdeutlichen, hat Cyrus das Bild einer "Pyramide der Ausbeutung" entwickelt. Am Boden dieser Pyramide stehen Arbeitsverhältnisse, bei denen die Verteilung des erzielten Gewinnes als ungerecht zu bewerten ist, aber kein Zwang ausgeübt wird: Zum Beispiel eine Pflegekraft in einem Privathaushalt, die nach Deutschland kommt um dort in der 24-Stunden-Pflege zu arbeiten, und im Verhältnis zu ihrer Arbeitsleistung extrem wenig verdient. "Dennoch akzeptiert sie die Bedingungen, weil sie keine Alternativen für sich im Heimatland oder anderswo sieht. Das wäre für mich eine Form der einvernehmlich eingegangenen Arbeitsausbeutung. Die gleichwohl, weil sie gegen geltende Arbeitsbestimmungen oder Arbeitsschutzbestimmungen oder auch Tarif- oder Mindestlohnbestimmungen verstößt, durchaus schon als Form der Arbeitsausbeutung bewertet werden muss."

In der Mitte der Pyramide finden sich Beschäftigungen, bei denen die Arbeitenden durch falsche Versprechungen und das Ausnutzen von Notlagen gegängelt werden. In diesen Bereich fallen die WM-Baustellen in Katar. "Und oben an der Spitze der Pyramide sind dann die zahlenmäßig recht wenigen Fälle, wo tatsächlich Gewalt angewandt wird, um Menschen in arbeitsausbeuterische Verhältnisse zu bringen oder auch zu halten."

Der Begriff Sklaverei emotionalisiert, erzeugt Aufmerksamkeit, ruft Bilder von in Ketten gelegten Menschen hervor. Ihn für die vielfältigen Formen moderner Arbeitsausbeutung zu verwenden, birgt damit für Cyrus eine Gefahr: Dass nämlich mögliche Gegenmaßnahmen auf die physische Befreiung aus der Unfreiheit reduziert werden. Stattdessen müsste es ein Bündel aus strafrechtlichen und sozialen Maßnahmen geben, um gegen Arbeitsausbeutung auf unterschiedlichen Ebenen anzugehen. Die Arbeitnehmer müssten zum Beispiel über ihre Möglichkeiten und Rechte informiert werden, um Ausbeutung erkennen und bekämpfen zu können.

Ausländische Arbeiter kennen ihre Rechte in Deutschland nicht

"Eine Befragung von rumänischen und bulgarischen Staatsangehörigen in Berlin hat gezeigt, dass einem Großteil der Menschen gar nicht bewusst war, dass deutsche Arbeitsrechte auch für sie selber gelten. Und die Tatsache, dass auch Menschen ohne Aufenthaltsstatus oder in unangemeldeter Beschäftigung durchaus ihren Lohn einklagen können, das war für die Befragten schlicht unvorstellbar und sie haben das eigentlich gar nicht glauben können." Auch darum ist für Wissenschaftler schwer zu ermitteln, wie viele Menschen von Arbeitsausbeutung betroffen sind - auch in Deutschland.

"Für das Strafrecht ist das eigentlich erst seit sehr kurzer Zeit ein Thema geworden. Und zwar unter der Überschrift Menschenhandel", sagt Joachim Renzikowski, Professor für Strafrecht an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Die Diskussion um Menschenhandel begann in den 1990er Jahren vor dem Hintergrund der Zwangsprostitution. Im Jahr 2000 erweiterten die Vereinten Nationen die Definition des Menschenhandels dann um die Ausbeutung der Arbeitskraft. Dennoch werde wegen entsprechender Fälle auch in Deutschland selten die Polizei eingeschaltet. "Ich glaube, ein wichtiger Punkt ist, dass die Behörden in diesem Bereich noch nicht so sensibilisiert sind und so hingucken."

Zudem ist es oft schwierig, entsprechende Fälle juristisch zu verfolgen. Es ist zwar verboten, Menschen durch Gewalt, Täuschung oder Drohung in ein ausbeuterisches Arbeitsverhältnis zu bringen und dort zu halten. Damit lassen sich allerdings nur die Fälle in der Spitze der Ausbeutungs-Pyramide fassen, und der Nachweis ist oft problematisch, sagt Renzikowski: "Das heißt, ich muss ermitteln, ist es hier eine Ausbeutung in einer Zwangsbeziehung. Und damit brauche ich das Opfer, und dieses Opfer muss berichten: Das und das waren die Faktoren, die mich unter Druck gesetzt haben. Die und die Einwirkungen hat der Arbeitgeber auf mich vorgenommen. Und das wird ein Opfer, wenn es nochmal wiederkommen will auch zum Hungerlohn von fünf Euro, nicht tun."

Wirtschaft hätte kein Interesse an einer Definition

Renzikowski plädiert deshalb für einen Straftatbestand, der direkt die Ausbeutung der Arbeitskraft aufgreift - anhand von Zahlen, nicht durch den Nachweis einer Zwangslage. Ausbeutung könnte dabei über den Lohn definiert werden - wenn er beispielsweise um ein Drittel von der üblichen Entlohnung für eine Arbeit abweicht.

"Da könnte ich folgendes nämlich sagen: Jemand, der in unsrer Wirtschaftsordnung und in unsrem Arbeitssystem, wo die Standards eben durch die Gewerkschaften, durch die Arbeitgeber aufs Feinste austariert und ausgehandelt worden sind, jemand, der hier sich zu solchen Dumping-Bedingungen anbietet - und zwar egal aus welchem Grund, selbst wenn ich ihm keine Zwangslage unterstelle - das wollen wir nicht, weil das ist Dumping, das stört unsere Standards und verletzt unsere Standards und geht damit auf Kosten der Allgemeinheit. Sowas könnte man machen." Allerdings rechnet Renzikowski mit Widerstand aus der Wirtschaft, sollte die Idee tatsächlich umgesetzt werden. "An der jetzigen Situation, die unbefriedigend ist, werden Leute profitieren. Und diese Leute haben definitiv kein Interesse an einer Änderung, weil das ihre Gewinnspannen einschränkt, und da müsste man halt mal genauer hingucken."
http://www.fr-online.de/home/1472778,1472778.html

Troll

Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel


Hochseefischer

Zitat von: Troll am 11:34:52 Mo. 17.August 2015
Nix FR, DLF soll es sein.  :D
http://www.deutschlandfunk.de/unfreie-arbeit-der-lange-schatten-der-sklaverei.1148.de.html?dram:article_id=328227

Die Qualität dieses DLF-Artikels ("böser Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk") wurde bereits in einem anderen Thread kommentiert. Und zwar ab hier zeitlich aufwärts gesehen:

http://www.chefduzen.de/index.php?topic=28367.msg308370#msg308370

Also, Kuddel, ich muss schon bitten  ;D

Strombolli

Wie man den ganzen Scheiß bezeichnet oder bewertet ist letztlich Wumpe, wenn es den meisten egal ist.

Das System wird nur durch das Erzeugen neuer Zins- und Kreditblasen am Laufen gehalten. Je nach Mondphase sorglos oder mit Bedenken.
Das Geschäft mit der Ausbeutung läuft ungestört weiter, obwohl alles nur eine verbrecherische Fantasie ist. Eine Fantasie oder besser Wahn, der Milliarden Menschen in Abhängigkeit, Not und Elend bringt, sie verhungern lässt, als Kanonenfutter verheizt, dumm und dümmer hält, während die Machthaber "drinnen Samba tanzen" und aus "der Hölle schön grüßen".

Mir ist das nach wie vor zu blöd und in Altersweisheit (die hoffentlich ein Irrtum ist) wende ich mich angewidert vom Alltag ab, weil ich immer noch keinen Silberstreif am Horizont der Geschichte sehe. Das dummdreiste, geld- und machtgierige Idiotentum, mit seinen unbekannten, im Hintergrund agierenden Strippenziehern und ihre Marionetten Obama, Merkel und wie die ganzen Typen auch heißen mögen, samt ihren journalistischen Hofschranzen, haben gewonnen.

Für meine verbleibende Lebenszeit ganz bestimmt. Eine Art Wachkoma. - Die Gegner dieses kapitalistischen Systems sind in einer so kleinen Minderheit und in sich zerstritten... Das dauert. Es sei denn, die ganzen Blasen platzen. Ich würde es mir so wünschen.
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Troll

Zitat von: Strombolli am 14:34:14 Mo. 17.August 2015
Für meine verbleibende Lebenszeit ganz bestimmt. Eine Art Wachkoma. - Die Gegner dieses kapitalistischen Systems sind in einer so kleinen Minderheit und in sich zerstritten... Das dauert. Es sei denn, die ganzen Blasen platzen. Ich würde es mir so wünschen.

Das erinnert mich an den Anfang der Bankenkrise, eine gute Freundin war in Hochstimmung das dieses ganze Bankengedöns endlich zusammenfällt und verreckt, zu früh gefreut, bis heute kotzt sie es an das die Banken gerettet wurden und das damit verbundene Elend weitergeht als wäre nichts gewesen. Was wäre mit dem ganzen darin versemmelten Geld möglich gewesen?
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel

ZitatSklaverei 2.0

Sklaverei im Jahr 2016? Ja, Sklaverei ist noch keine Geschichte - im Gegenteil. Weltweit schuften weltweit mehr Menschen als je zuvor als moderne Sklaven, oft unter erbärmlichsten Bedingungen.


Menschenhandel und Zwangsarbeit gibt's immer noch und zwar mehr als je zuvor! Weltweit müssen schätzungsweise fast 46 Millionen Menschen als moderne Sklaven ackern - und das, obwohl Sklaverei eigentlich überall offiziell verboten ist.

Die Ursache für dieses Verbrechen gegen die Menschenwürde ist wie so oft Armut. Menschen in Entwicklungsländern wie Pakistan oder Kambodscha müssen sich oft für Dinge verschulden, die wir einfach aus der Portokasse zahlen können. Wenn zum Beispiel in der Familie jemand krank wird und ein bestimmtes Medikament braucht, dann kostet das für dortige Verhältnisse oft ein Vermögen.

Die Menschen leihen sich vielleicht 20€, also aus unserer Perspektive nicht viel Geld. Aber das reicht, um einen wahren Teufelskreis in Gang zu setzen, sagt Dietmar Roller von der Menschenrechtsorganisation International Justice Mission.

    "Dann heißt es: Okay, ihr könnt das Geld nicht zurück zahlen, aber ihr könnt es abarbeiten. Und dann kommen dieses Leute irgendwo in eine Vorproduktion von Textilien, in einen Steinbruch oder in die Lederproduktion. In drei Wochen sollten sie alles abgearbeitet haben, aber dann kommt für Unterkunft, für Verpflegung und den Transport so viel Geld drauf, dass sie am Ende mehr Schulden haben als vorher."

Dietmar Roller von www.ijm-deutschland.de

Es gibt deshalb Fälle, bei denen ganze Familien wegen läppischen 20 € in der dritten Generation versklavt sind.
http://www.br.de/puls/themen/welt/moderne-sklaverei-100.html

Kuddel

ZitatDie Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) wisse von insgesamt 475 Nordkoreanern, die in Polen unter sklavenähnlichen Bedingungen arbeiten müssten, berichtet Vorstandssprecher Martin Lessenthin nach Angaben des Evangelischen Pressedienstes. Die IGFM geht von bis zu 600 Arbeitern in Polen aus, die vor allem in der Werftindustrie und in der Landwirtschaft beschäftigt sind. Produkte ihrer Arbeit – etwa Tomaten – könne man auch in Deutschland kaufen, vor allem in Supermärkten im Osten.

Insbesondere chinesische Unternehmen kontrollieren demnach den Markt für Zwangsarbeiter aus Nordkorea. Zur Vorgehensweise heißt es: Die Leihfirmen ziehen den Arbeitern rund 90 Prozent ihres Monatslohns von einigen Hundert Euro ab, die Unternehmen behalten eine kleine Summe davon für sich, und der Rest fließt direkt nach Pjöngjang.
https://www.op-online.de/politik/vorsitzender-bundestags-menschenrechtsausschusses-kritisiert-polen-ausbeutung-nordkoreanern-land-8587617.html

Sklaverei funktioniert am besten im Schatten eines rechten Regimes.
Rassismus in der Bevölkerung ist da auch nützlich.
Das sind hilfreiche Stützen neoliberaler Politik.

Kuddel

ZitatPärchen zwingt Bulgarin in Rosenheim zur Prostitution

Die Frau wurde mit falschen Versprechen nach Deutschland gelockt. Als Druckmittel musste ihr kleiner Sohn herhalten. Jetzt wurden die Täter zu Bewährungsstrafen verurteilt.
http://www.sueddeutsche.de/bayern/traunstein-zur-prostitution-gezwungen-1.3762356

tleary

In der 3. Welt wird breitflächig wieder die Sklaverei eingeführt, in den kapitalitischen Zentren dann die leicht abgeschwächte Form davon, die Leiharbeit.
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

Kuddel

Ja, es passiert eben nicht nur in der 3. Welt.
Mein Beispiel kam aus der Stadt Rosenheim, also nicht so die klassische 3. Welt. Es war nur ein Einzelfall, doch es gibt unzähliger solcher Fälle. Die funktionieren nur, weil es das Armutsgefälle gibt.

Im übrigen möchte ich darauf hinweisen, daß die Kultur von Hauspersonal sich hier wieder ausbreitet.
Ich glaubte, das hätte im Wesentlichen sein Ende vor 100 Jahren gefunden...

tleary

Zitat von: Kuddel am 19:58:15 Fr. 24.November 2017
Im übrigen möchte ich darauf hinweisen, daß die Kultur von Hauspersonal sich hier wieder ausbreitet.
Ich glaubte, das hätte im Wesentlichen sein Ende vor 100 Jahren gefunden...
Der Kapitalismus ist halt ein ungeheuer flexibles System, in dem nichts auf Ewig festgeschrieben ist. So wie es Jahrzehnte lang mit und in ihm sozialen Fortschritt gab (immer aber gegen den Widerstand der Kapitalseite), ist es genauso möglich, daß es wieder in die andere Richtung geht. Je nachdem, in welchem Ausmaß die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage menschlicher Arbeitskraft ist. Und da läuft es seit mindestens 40 Jahren schon zu ungunsten des Produktionsfaktors Arbeit und somit der Arbeiter. Allein schon an der Tatsache, daß Sklavenarbeit - die die reinste Form der Ausbeutung darstellt, da der Faktor "Arbeit" dem Kapitalisten da überhaupt nichts mehr kostet - zeigt, wie stark die offiziellen Statistiken über die Arbeitslosigkeit mittlerweile schon manipuliert werden. Und hierzulande läuft es sogar noch Objektiv etwas besser als im Rest Europas und der Welt. Und selbst das verhindert noch nicht einmal, daß die Armut und Intensität der Ausbeutung der unteren Schichten weiter zunimmt.
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

Kuddel

ZitatLibyen:
Zwei Migranten für 730 Euro zu haben

Ein CNN-Bericht zeigt, wie Flüchtlinge als Sklaven versteigert werden. Die Empörung ist groß, die Regierung kündigt eine Überprüfung an



Flüchtlinge in einem Lager in Zawiya, 45 Kilometer westlich von Tripolis. Der weitere Weg könnte sie zu einem Sklavenmarkt führen.

Tripolis/Kairo – "800 ... 900 ... 1000 ... 1100." Für 1200 libysche Dinar, etwa 730 Euro, gibt es schließlich den Zuschlag. Der Erwerb: zwei Migranten. Ein vor wenigen Tagen veröffentlichter CNN-Bericht zeigt in schummerigen Handybildern eine nächtliche Szene außerhalb von Tripolis. Mehr zu hören als zu sehen ist, wie Männer aus dem subsaharischen Afrika versteigert werden.

Der Bericht hat eine Welle der Empörung ausgelöst und die international anerkannte Regierung zum Handeln gezwungen. Der stellvertretende Vorsitzende Ahmed Maitiq wurde mit einer Untersuchung beauftragt, und mittlerweile wurde auch die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, würden die Verantwortlichen vor Gericht gestellt, versprach Maitiq.

Berichte bereits im April

Bereits im April hatte die Internationale Organisation für Migration (IOM) von Sklavenmärkten im Süden des Landes in Sabha berichtet, wo vor allem Migranten aus Gambia, Nigeria und Ghana von bewaffneten Gruppen ausgebeutet, festgehalten und zum Teil zum Preis von 200 bis 450 Euro weiterverkauft würden.

Die Käufer seien Libyer, unterstützt von Helfern aus Ghana und Nigeria. Die erschütternden IOM-Schilderungen fanden damals kein großes Echo. Ganz anders ist es nun nach den Bildern von CNN, die sehr unterschiedliche Reaktionen in Libyen selbst und vor allem in den betroffenen afrikanischen Ländern auslösten.
https://www.derstandard.de/story/2000068098990/proteste-in-paris-nach-berichten-ueber-sklavenmarkt-in-libyen

Tscha, so sieht es aus mit der "Befreiung" durch westliches Militär, Militärberater und Waffenexport: Vom Regen in die Traufe.
In der Propaganda ging es stets um schlimme Diktatoren und unterdrückte Menschen, doch die Interessen des Freien Westens zielen in andere Richtung, Ausplünderung von Rohstoffen und Versklavung der Bevölkerung.

Kuddel

ZitatProteste gegen Sklaverei in Libyen
1000 Berliner bei Kundgebung vor Botschaft / Kritik an Unterstützung durch die europäische Abschottungspolitik



Protest in genf (Schweiz) gegen mutmaßliche Sklavenauktionen in Libyen

Rund 1000 Berliner mit afrikanischem Migrationshintergrund demonstrierten am Samstag vor der libyschen Botschaft in Dahlem gegen die Versklavung ihrer Landsleute in Libyen. »Unser Protest richtet sich gegen Libyen, gegen die EU und gegen die Afrikanische Union«, sagte Moctar Kamara vom Zentralrat der afrikanischen Gemeinde in Deutschland, der die Demonstration organisiert hatte.

Der Zerfall des libyschen Staates, aber auch die europäische Abschottungspolitik und die Unterstützung der libyschen Küstenwache durch die EU führten dazu, dass Tausende geflüchtete Afrikanerinnen und Afrikaner im Bürgerkriegsland Libyen in Gefängnissen und Internierungslagern festgehalten werden. Wie Medien- und UN-Berichte aufzeigten, zwingen Milizen sie dort unter anderem zur Prostitution und verkaufen sie auch als Sklaven. Dagegen richtete sich der Protest.

Die Organisatoren hatten auf Deutsch, Englisch und in verschiedenen afrikanischen Sprachen zur Demonstration mobilisiert. Gekommen waren sowohl langjährig in Deutschland lebende Migranten aus Ghana, Nigeria, Tschad und Burkina Farso als auch neu eingereiste Flüchtlinge aus Eritrea und Somalia. Organisator Moctar Kamara wollte die Frage nach seiner eigenen Nationalität nicht beantworten. »Das ist nicht wichtig. Ich stehe vor Ihnen als Panafrikaner.«

Auf den zahlreichen Transparenten, die die Teilnehmer mit sich führten, stand unter anderem »Sklavenhalter in Libyen - Wachhunde für die EU-Abschottung«, »Wir sind keine Ware« oder »Stoppt die Versklavung, Vergewaltigung und Ermordung von Afrikanern«. Zwei Männer hatten sich vor der libyschen Botschaft zudem in Ketten gelegt und riefen »Freiheit«, um den Sklavenhandel optisch sichtbar zu machen. Sie sprachen Arabisch, damit die libyschen Diplomaten ihre Worte verstehen konnten. Die Polizei hatte die Botschaft abgeschottet. Viele Demonstrationsteilnehmer zeigten sich enttäuscht darüber. Sie hatten gehofft, ihren Protest den libyschen Vertretern persönlich übermitteln und mit ihnen reden zu können.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1071372.ausbeutung-proteste-gegen-sklaverei-in-libyen.html

Es gab auch Proteste in Paris und anderen Ländern/Städten.
Es protestierten fast nur Migranten. Es die Rückkehr der Sklaverei für den Rest der Bevölkerung kein Thema?

Kuddel

ZitatSklavenmarkt Köln:
620 Euro für ein Menschenleben




Köln | Es war nur ein inszeniertes Spiel, ein makabres dazu. Dennoch ließen sich die Organisatoren des Aktionsbündnis Gemeinsam für Afrika nicht davon abhalten, mit einem fiktiven Sklavenmarkt auf ein Phänomen unserer modernen Überflussgesellschaft hinzuweisen.

Das liegt nach Angaben von Koordinator Steven Tumler, der für den Kölner Aktionstag eigens aus der Bundeshauptstadt angereist ist, vor allem am medialen Kurzzeitgedächtnis. Im Herbst vergangenen Jahres berichtete der Nachrichtensender CNN von einer Menschen-Auktion in Libyen, wo tatsächlich Flüchtlinge an die Meistbietenden verkauft wurden. Nicht dokumentiert wurde, was die neuen Besitzer mit diesen Menschen anschließend gemacht haben.

Zwar muss das Aktionsbündnis bei ihren Zahlenangaben auf Schätzungen der International Labour Organization (ILO) zurückgreifen, hat also keine eigenen, erhobenen Daten. Das Problem Zwangsarbeit und damit eine moderne Form der Sklaverei, in der den Menschen die freie Entscheidung über ihr Tun unwiderruflich und häufig über einen lebenslangen Zeitraum hinweg genommen wird, ist aber schon länger in Europa und damit auch in Deutschland angekommen. Vor allem in den EU-Südstaaten ist Zwangsarbeit weit verbreitet.

Asien und Afrika machen den Großteil moderner Arbeitssklaven aus

Die ,,Arbeitgeber" dieser Menschen, viele von ihnen sind geflüchtet oder besitzen keine Papiere und damit keine offizielle Aufenthalts- oder Arbeitserlaubnis, scheuen nicht vor übelsten Machenschaften, wie auch die Beispiele von Menschen zeigen, die heute fiktiv den Besitzer wechselten. Einige müssen auf Tomatenplantagen im Akkord arbeiten, andere in Hinterhof-Küchen oder landen in der Prostitution.

Schätzungen für Deutschland gibt es nicht, aber in Europa soll die Zahl der Zwangsarbeiterinnen und -arbeiter bei rund 900.000 liegen. Der überwiegende Teil der weltweit rund 21 Millionen Menschen in Zwangsarbeit schuftet und schafft in Asien (11,7 Millionen) und Afrika (3,7 Millionen).

Jeder Konsument hat eine Mitverantwortung

Schätzungen, die den Begriff Sklaverei etwas weiter fassen als ,,Zwangsarbeit" sehen die Zahl der Betroffenen bei rund 40 Millionen. Ein knappes Viertel (24 Prozent) sind minderjährig. In Tausenden Fällen sind Zwangsarbeit und sexuelle Ausbeutung zudem miteinander verknüpft, so die Organisatoren des heutigen Aktionstages.

,,Wer glaubt, davon nicht berührt zu sein, täuscht. Jeder deutsche Konsument hält sich zur Aufrechterhaltung seines Konsumniveaus im Durchschnitt 60 Sklaven", wird Tumler deutlich. Gemeint sind damit die Menschen, die beispielsweise Kakao für Schokoladenprodukte oder Kaffee für den Genuss am Nachmittag pflücken
https://www.report-k.de/Koeln-Nachrichten/Koeln-Nachrichten/Sklavenmarkt-Koeln-620-Euro-fuer-ein-Menschenleben-98274

Kuddel

ZitatBKA: Menschenhandel nimmt deutlich zu

Das Bundeskriminalamt meldet eine deutliche Zunahme im Bereich des Menschenhandels. Neben der sexuellen Ausbeutung ist auch die Arbeitsausbeutung auf einem relativ hohen Niveau.


Immer mehr Menschen werden in Deutschland Opfer von Menschenhändlern. Zu der Einschätzung kommt das Bundeskriminalamt (BKA) in einem Bericht, der am Dienstag in Wiesbaden vorgestellt wurde. Demnach wurden im vergangenen Jahr 671 Menschen in Deutschland sexuell ausgebeutet, zur Arbeit oder etwa auch zum Betteln gezwungen. Das entspricht einer Zunahme von 25 Prozent gegenüber 2016. Von den 671 Menschen, die 2017 Opfer von Menschenhändlern wurden, waren 171 minderjährig, wie die Polizeibehörde weiter mitteilte.

Ermittlungen im Bereich Menschenhandel gelten als komplex. Opfer fürchten sich etwa oftmals vor den Tätern, schämen sich oder sind schwer traumatisiert. Im vergangenen Jahr ermittelte die Polizei in 340 Fällen gegen mutmaßliche Menschenhändler, etwas weniger als 2016. Damals lag die Zahl bei 375 Fällen.

Menschen werden vor allem ausgebeutet, wenn es um ihre Sexualität geht. So wurden nach Angaben der Polizeibehörde allein 489 Opfer im vergangenen Jahr sexuell ausgebeutet. Auch wenn sich diese Zahl mit Blick auf 2016 kaum unterscheidet – damals lag die Zahl bei 488 – sexuelle Ausbeutung bleibt die häufigste Form von Menschenhandel. Opfer sexueller Ausbeutung – zumeist Frauen – fielen oft auf die ,,Loverboy-Methode" herein, hieß es vom BKA. Ihnen werde eine Liebesbeziehung vorgespielt, um sie emotional abhängig zu machen. Dann werden sie zur Prostitution gezwungen. ,,Drohungen wie auch die Anwendung physischer und psychischer Gewalt sorgen dafür, dass die Menschenhändler die Kontrolle über die Frauen behalten", heißt es in dem BKA-Bericht.

Neben der sexuellen Ausbeutung ist auch die Arbeitsausbeutung mittlerweile auf einem relativ hohen Niveau. In diesem Bereich sei ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen, heißt es im Lagebericht weiter: ,,180 Menschen wurden 2017 Opfer dieser Form des Menschenhandels, 2016 registrierte die deutsche Polizei 48 Opfer."
https://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/ausbeutung-in-deutschland-bka-menschenhandel-nimmt-deutlich-zu/22888048.html

BGS

Erst jetzt gefunden:

Georg Schramm im Mai 2018 zur Lage der Welt:

"Ende Mai 2018 feierte die Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international ihr 50. Jubiläum in der Berliner Urania. ..."


https://www.youtube.com/watch?v=gS8bb__1jdU

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Kuddel

Zitat33 indische Arbeiter von somalischem Unternehmen als ,,Geiseln" gehalten; Hohe Kommission greift zur Lösung der Krise ein

Das indische Hochkommissariat in Kenia hat erklärt, dass es mit der somalischen Regierung in Kontakt steht, um 33 indische Arbeiter zu retten, die angeblich von einem Unternehmen in Mogadischu als Geiseln gehalten werden.


Rajesh Mani von Manav Seva Sansthan sagte, dass 33 indische Arbeiter, darunter 25 Arbeiter aus Uttar Pradesh, in den letzten acht Monaten von einem Unternehmen in Somalia als Geiseln gehalten wurden. Er sagte, die Angelegenheit sei ihm zu Ohren gekommen, nachdem ein Arbeiter aus dem Distrikt Kushinagar Kontakt mit ihm aufgenommen habe.

Nach Angaben des Aktivisten waren die Werktätigen vor 10 Monaten in das Unternehmen eingetreten. In den ersten zwei Monaten habe das Unternehmen sie gut behandelt, aber seit den letzten acht Monaten bekämen die Arbeiterinnen und Arbeiter keine Löhne mehr, sagte er.

,,Am Dienstag kontaktierte mich ein Sugreev Kushwaha aus Kushinagar über WhatsApp und erzählte mir, dass 33 indische Arbeiter unter schwierigen Bedingungen lebten, da das Unternehmen in Mogadischu in Somalia, wo sie arbeiteten, sie als Geiseln auf dem Fabrikgelände festgehalten hatte. Er sagte, sie seien in den letzten acht Monaten nicht bezahlt worden. Er schickte mir auch einen Videoclip, der ihren Zustand zeigt", sagte Mani.

,,Als die Arbeiter ihren Lohn verlangten, machte das Unternehmen sie innerhalb des Fabrikgeländes zu Geiseln, nahm ihnen ihre Pässe weg und drohte, sie zu erschießen. Auch haben sie seit den letzten 15 Tagen kein Essen, Wasser und Medikamente erhalten. Die Werktätigen wurden in ihren Zimmern eingesperrt und hungrig und durstig gehalten. Das Unternehmen behandelt sie wie Zwangsarbeiter", fügte er hinzu.
https://www.androidkosmos.de/33-indische-arbeiter-von-somalischem-unternehmen-als-geiseln-gehalten-hohe-kommission-greift-zur-loesung-der-krise-ein/#

BGS

Zitat
" ... . An die Stelle der alten bürgerlichen Gesellschaft mit ihren Klassen und Klassengegensätzen tritt eine Assoziation, worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist."


Aus: Marx, Engels Manifest der kommunistischen Partei, 1848

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Frauenpower

war nicht uninteressant, obwohl es mich nervt, wenn Verdienende in gemuetlicher Runde ueber soziale Probleme plaudern
https://www.planet-wissen.de/sendungen/sendung-ungleichheit-100.html

Kuddel

Zitat von: Frauenpower am 11:52:35 Mo. 02.November 2020
...obwohl es mich nervt, wenn Verdienende in gemuetlicher Runde ueber soziale Probleme plaudern

Danke!

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