70 Stunden Konto - 40 Std.-Woche - 35 bezahlt - 5 a Konto (14 Wochen lang)

Begonnen von dagmar, 18:37:05 Mo. 06.Februar 2017

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dagmar

Unter der Suchfunktion fand ich Illegale Praktiken" - ich vermute mal, es handelt sich hier um selbiges Thema, lieber Mod, gerne verschieben wenn dem so ist.

Musste bei einer ZAF antanzen wegen VV...

Sagt mal, was ist dass denn für eine komische Kiste. Ich fragte nach einem Stundenkonto und mir wurde erklärt, pro Woche würden 40 Stunden gearbeitet aber nur 35 pro Woche ausgezahlt. 5 Stunden gingen auf ein Konto (zur eigenen Verwendung).

Erstens wird da mit wöchentlich 5 Stunden Geld erwirtschaftet welches nicht bei demjenigen ankommt, der es erarbeitet hat. Zum zweiten stellt sich mir die Frage ob dieses "Guthaben" dann eingesetzt werden soll, wenn der ZAF-Sträfling keinen Einsatz hat oder schnell gekündigt werden soll und so seine Kündigungsfrist durch keine Unruhe mehr in den Laden bringen kann. Ich musste mich wegen VV bei 2 Zafs bewerben (die erste ZAF meinte dann von wegen Guthaben Stunden wenn kein Einsatz da ist die 2. ZAF hat sich nicht näher erklärt, ist das legitim??)

So würden 70 Stunden aufgebaut und auf ein Konto transferiert. Nachdem dieses Konto dann 70 Stunden habe, dann würde auch effektiv bezahlt werden, was an Stunden abgeleistet wurde.

Kennt Ihr diesen Vorgang???

Gruß von einer, die immer wieder dazu lernt ;-)
Dagmar

dagmar

Dazu habe ich eine sehr gute Seite mit entsprechender Info im Netz gefunden:

§266a Strafgesetzbuch: Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt.
(1) Wer als Arbeitgeber der Einzugsstelle Beiträge des Arbeitnehmers zur Sozialversicherung einschließlich der Arbeitsförderung, unabhängig davon, ob Arbeitsentgelt gezahlt wird, vorenthält, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafen bestraft.
Bedeutet: Wenn ihr nicht korrekt bezahlt werdet, macht sich das Zeitarbeitsunternehmen der Unterschlagung von Steuern und Sozialabgaben schuldig!

Demnach ist eine Tathandlung nach § 266a Abs. 1 StGB gemäß § 266a Abs. 3 StGB gleichgestellt das Handeln desjenigen, der als Arbeitgeber sonst Teile des Arbeitsentgelts, die er für den Arbeitnehmer an einen anderen zu zahlen hat, einbehält, sie jedoch dem anderen nicht zahlt und es dabei und dadurch unterlässt, den Arbeitnehmer ... über das Unterlassen zu unterrichten. In dieser Tatvariante ist das Vermögen des Arbeitnehmers auch unstreitig das durch das Strafgesetz geschützte Rechtsgut. Somit ein Verlust für die Solidargemeinschaft und strafbar .... Na, da bin ich ja mal auf meinen nächsten VV von der ARGE zur nächste ZAF gespannt. Meine Ausbildung habe ich schon als alter Sack absolviert, die ist also noch druckfrisch, da haben wir das in BWL / Recht gehabt, liebe ZAF erkläre mir doch mal, was ich da verwechselt habe ??

Gruß von Dagmar

dagobert

Zitat von: dagmar am 18:37:05 Mo. 06.Februar 2017Sagt mal, was ist dass denn für eine komische Kiste. Ich fragte nach einem Stundenkonto und mir wurde erklärt, pro Woche würden 40 Stunden gearbeitet aber nur 35 pro Woche ausgezahlt. 5 Stunden gingen auf ein Konto
Ist üblich und durch die Tarifverträge abgesegnet.
Die Leihfirmen dürfen zwar einzelvertraglich höhere Wochenstunden vereinbaren, tun das aber nur selten.

Zitat von: dagmar am 18:37:05 Mo. 06.Februar 2017Zum zweiten stellt sich mir die Frage ob dieses "Guthaben" dann eingesetzt werden soll, wenn der ZAF-Sträfling keinen Einsatz hat oder schnell gekündigt werden soll und so seine Kündigungsfrist durch keine Unruhe mehr in den Laden bringen kann.
So ist das von Leihfirmen angedacht.
Legal ist das aber nur teilweise.
Zitat von: dagmar am 18:37:05 Mo. 06.Februar 2017Ich musste mich wegen VV bei 2 Zafs bewerben (die erste ZAF meinte dann von wegen Guthaben Stunden wenn kein Einsatz da ist
Der Teil ist nicht legal, siehe § 11 Abs. 4 AÜG und hier:
http://www.chefduzen.de/index.php?topic=27450.0 (Thread bis zu Ende lesen)
Zitat von: dagmar am 18:37:05 Mo. 06.Februar 2017
So würden 70 Stunden aufgebaut und auf ein Konto transferiert. Nachdem dieses Konto dann 70 Stunden habe, dann würde auch effektiv bezahlt werden, was an Stunden abgeleistet wurde.
Mit 70 Stunden sind die aber noch bescheiden, der Tarifvertrag erlaubt mehr.

Zitat von: dagmar am 20:03:56 Mo. 06.Februar 2017Dazu habe ich eine sehr gute Seite mit entsprechender Info im Netz gefunden:
Link?
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

dagmar

Hey Dagobert,
schade, dann sind die Infos unter dem Link nicht mehr aktuell http://hartz4kontakte.com/zeitarbeit-lebt-vom-betrug/

Liebes Lischen, das ist alles so der Hammer, den Otto Normalverbraucher so gar nicht kennt, weil er/sie keinen Bezug dazu hat. Es macht mir immer klarer, warum ich mich mit Händen und Füßen versuche gegen solche Institutionen zu wehren. Aber alles deutlich aussprechen darf man ja wieder mal micht - da heißt es Recht auf Arbeit (gleichzeitig kann Arbeit auch heißen abgezockt werden) und es gibt keine Chance sich zu wehren weil die Quoten der SB ja erfüllt werden sollen und die mit entsprechendem Druck aufwarten.

Gut, dass bisher meine Fragelisten alle erschreckt haben. Irgendwann mal habe ich Pech und es lässt sich ein ZAF von mir nicht auspokern ... dann die Higher-Fire-Unternehmen und von mir bisher nicht in meiner letztjährigen Laufbahn die wenigen, die noch wissen, dass zufriedene Mitarbeiter dem Unternehmen gut täten und somit auch dem eigenen, eingebrachten, Geschäftsvermögen.

Erzogen die Wahrheit zu sagen und nicht zu lügen - und nun gezwungen Strategien zu fahren um nicht überfahren zu werden!! Genial!!!!

Lieben Gruß von Dagmar


dagobert

Zitat von: dagmar am 08:11:39 Di. 07.Februar 2017schade, dann sind die Infos unter dem Link nicht mehr aktuell http://hartz4kontakte.com/zeitarbeit-lebt-vom-betrug/
Das mit dem "illegalen" Zeitkonto hat noch nie gestimmt.
Illegal ist nicht das Zeitkonto als solches, sondern das was die ZAF damit anstellen.

Auch der Tipp seine Ansprüche erst nach der Probezeit geltend zu machen ist grenzwertig, bis dahin ist nämlich ein Teil der Ansprüche bereits verfallen (Stichwort: Ausschlussfrist).

Ich kann dir nur empfehlen, in den Leiharbeitsbereichen hier und im Elo-Forum Infos zu sammeln, auch ZOOM ist eine recht gute Adresse (www.igmetall-zoom.de) sowie www.hundertprozentich.de.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

dagmar

Hey Dagobert,
deshalb bin ich hier - und habe auch schon im ELO-Forum einiges gelesen. Gut, ich kann nur versuchen mich in den Klitschen so zu verkaufen, dass sie mich gar nicht einkaufen möchten und Angst haben, mich zu verkaufen. Und das alles freundlich und arbeitsbereit.

Ich habe Internet, kenne Foren und bin hier gelandet. Wie viele aber, sind nicht so fit am PC und im Lesen oder schreiben? Menschen, die nicht blöde sind - die es aber unter solchen Arbeitsbedingungen werden können. Schon mir fällt es sehr schwer allen den Bürokratismus zu überstehen, was ist aber mit denjenigen, diie nie was mit Antragstellung oder Gesetzen am Hut hatten? Die haben verloren, werden unzufrieden, daraus wird Frust, Perspektivlosigkeit und dann.....

Lieben Gruß von Dagmar

Rudolf Rocker

Vor allem musst Du bei den ZAFten verhandeln lernen! Dazu sollte man auch wissen, was in den Firmen, in denen man zum Einsatz kommen soll, an die Stammbelegschaft gezahlt wird.
Ebenso muss man lernen "Nein!" zu sagen, wenn es darum geht dubiose Fragebögen auszufüllen oder einen AV "jetzt sofort" zu unterschreiben.
Schlau machen über die ZAFten. Bei vielen ist bekannt, mit welchen Tricks sie arbeiten.
Und ebenso wichtig: Nichts gefallen lassen. Selbstbewusst auftreten.
Und wenn sie einen dann doch einstellen, mit einer 35 Stundenwoche im AV geht man eben nach 35 Stunden nach Hause! ;D

dagmar

Hallo, lieber Rudolf Rocker,
ja, das mit den Bögen ablehnen, fällt mir ebenso schwer wie bei den EGV's (wobei die letzte o.k. erschien - es war auch diesmal keine Anzahl an Bewerbungen, ich bin mir aber sicher, dass dieses beim nächsten Mal anders wird).

Ums Geld verhandeln lerne ich gerade weil ich in den letzten Jahren - egal ob Pflege oder kfm. nur beschissen wurde. Somit habe ich mich kundig gemacht welche EGruppe mir nach Ausbildung/Berufserfahrung zusteht und habe klar gesagt, mein letztes kfm. Gehalt war brutto so und so hoch. Das widerum entspricht dem schlechteren Durchschnitt für kfm. Gehälter in der realen Arbeitswelt. Meine Schmerzgrenze habe ich bei 13 € angesetzt. Es war aber unschwer zu hören, dass dieser ZAF-Mitarbeiter nur HIWI-Jobs im Büro hat, von denen er auch selber keinerlei Ahnung hat. Konnte als weder andere Programm als die Office-Anwendungen benennen, wusste/wollte nichts zu sagen über Einarbeitungszeiten und hatte also absolut nichts im Gepäck, worüber man ein richtiges Gespräch hätte führen können. Kann natürlich auch sein, dass ihm die Lust vergangen ist .... a) habe ich ihn gleich beim ersten Kontakt nach der Reisekostenübernahme befragt und ihm mitgeteilt, wie toll ich deinen Job in der von ihm vorgeschlagenen Gegend finden würde weil meine Mutter dort im Pflegeheim ist und ständig im Krankenhaus und ich als Generalbevollmächtigte dann in der Mittagspause schnell Einwilligungen zu OP's geben kann.

Ich bin sicher, dass ich den beiden letzten ein freundliches Gespräch geboten habe, aber die Lust auf mich genommen habe. Weil ich eben an diesen Tagen doch eine gewisse Stärke hatte. Aber die habe ich leider nicht immer. Ich versuche sie mir zu erarbeiten und vor allen Dingen sehe ich jedes dieser angerwiederten Gespräche als Chance das "Nein"-sagen zu lernen und das "ich-will" zu vertreten.

Ich lerne und lese viel - speziell hier - denn es geht nicht nur um die ZAFS, die sind ein Endprodukt dessen war im Argen ist. Was mich einfach wütend, bockig und kirre macht sinid ganz viele Dinge. Es beginnt damit, dass ich mehr Jahre gearbeitet habe, als die SB's von den Arbeitsämtern alt sind - geht damit weiter, dass ich arbeiten will aber der Meinung bin, dass gegenseitige Achtung auch gegenseitige Leistung mit sich bringen kann. Ich gebe - auch im Vorschuß - aber wenn nichts zurückkommt. Und im Arbeitsleben der letzten 10 Jahre kommt nichts mehr zurück - dannn muss ich eben die Nehmerkultur erlernen. Rassismus, Randgruppen verantwortlich machen, schuldige Gruppen zu suchen anstatt das System zu hinterfragen ... es nervt so! Wenn ich mir nur ansehe, wie gerade in der Politik die Ämter getauscht werden. Ruckizucki wird das fakant und das getauscht.... es ist zum ....

lieben Gruß von Dagmar

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