Militärintervention/Libyen/Syrien?

Begonnen von ManOfConstantSorrow, 18:05:25 Mo. 28.Februar 2011

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Troll

https://www.google.de/maps/place/The+Moscow+Kremlin/@55.7522763,37.6163528,599m/data=!3m1!1e3!4m7!1m4!3m3!1s0x46b54a50b315e573:0xa886bf5a3d9b2e68!2sThe+Moscow+Kremlin!3b1!3m1!1s0x46b54a50b315e573:0xa886bf5a3d9b2e68!6m1!1e1

Kein Mensch braucht Photoshop um Putin/Russland zu diskreditieren, selbst in Google Maps Sattelitenbilder ist Putin "eindeutig" (nach westlichen Kriterien) zu erkennen wie er Omas vom Nachttopf schubst/Tiere quält/Kinder mißbraucht/den Klimawandel durch furzen beschleunigt Giftgas produziert/beim Kartenspielen schummelt/... usw. usf..

Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel

ZitatNein zu deutschem Militär in Syrien! Ja zur politischen Lösung

Friedensdemonstrationen überall in Deutschland


Im Eiltempo hat die Bundesregierung das Mandat für den Syrien-Einsatz der Bundeswehr am vergangenen Freitag durch das Parlament gepeitscht. In 24 deutschen Städten sind Menschen auf die Straße gegangen, um gegen den Bundeswehreinsatz in Syrien und für Frieden zu demonstrieren. Einem Aufruf des Aktionsbündnisses "Kein Bundeswehr-Einsatz in Syrien" waren allein in Berlin etwa 3.000 Menschen gefolgt. Sie trafen sich auf der Kundgebung der Friedensbewegung am Brandenburger Tor, um unüberhörbar Nein zu sagen. In München gingen am Donnerstag 500 Menschen auf die Straße, in Aachen waren es 120 Menschen. In Tübingen demonstrierten am Samstag 200 Menschen gegen die deutsche Beteiligung am Krieg.

Bei der namentlichen Abstimmung im Bundestag am Freitag morgen stimmten 445 Abgeordnete einem neuen deutschen Kriegseinsatz zu, 145 votierten dagegen, sieben enthielten sich. Die Ja-Stimmen kamen fast ausschließlich aus dem Koalitionslager. Nur zwei Abgeordnete von CDU/CSU und 28 der SPD votierten mit Nein. Die Fraktion Die Linke stimmte geschlossen mit Nein. Die Grünen lehnten bei drei Ja-Stimmen und drei Enthaltungen ebenfalls mit großer Mehrheit ab. In einer repräsentativen N24-Emnid-Umfrage bewerteten 47 Prozent der Befragten das militärische Engagement Deutschlands als falsch, 46 Prozent finden den Syrien-Einsatz richtig.
https://www.ippnw.de/startseite/artikel/de/nein-zu-deutschem-militaer-in-syrien-1.html

Troll

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Dieter Hildebrandt
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Jiddu Krishnamurti

Just B U

@ Troll

Mir fehlen die Worte...
Ich bin unsagbar traurig und wütend zugleich...

angesichts dessen....und es ist ja nur EIN Ausschnitt der Realität...
Die Dummheit der Einen ist die Macht der Anderen.
Je dümmer u. desinteressierter die Einen desto mächtiger die Anderen.

Hätte man den christlichen Klerus mit der gleichen Vehemenz verteidigt, wie Teile der Linken das heute mit dem islamischen tun, hätte die Aufklärung nie stattgefunden.
Seyran

Troll

ZitatFlüchtlinge an türkisch-syrischer Grenze
Merkel macht Russland verantwortlich

Kanzlerin Merkel hat Russlands Militäraktionen in Syrien die Schuld für das neue Flüchtlingsdrama in dem Land gegeben und der Türkei deutsche Hilfe zur Bewältigung der Lage angeboten. Kritik an den russischen Luftangriffen kam auch von Außenminister Steinmeier.
....

Quelle: tageschau

Wow, westliche willige Freiheits- Demokratiebomber bomben Syrien schon lange ins nichts, aber jetzt wirft Assadunterstützer Putin/Russland gefälschte europäische Einladungen bzw. Fluchtgründe ab und schon rennen die Syrier gen Europa. Ein hinterhältiger Bursche dieser Putin!
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Troll

ZitatNato-Geheimpapier: Russland ist Nato-Kräften in Syrien überlegen

Seit September fliegt die russische Luftwaffe Angriffe in Syrien. Dabei wird immer wieder angeprangert, dass Putins Bomber auch Hunderte Zivilisten töten. Ausgerechnet die Nato allerdings lobt Russland: Der Einsatz sei "präzise und effizient", heißt es - und hätte eine deutlich größere Wirkung als der Einsatz der Nato-Flotte.
....
Quelle: Focus

Via Fefes Blog

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Troll

Wir helfen, nicht nur militärisch, also, hmm...jetzt, wir halten uns mit Millardenbeträgen die möglichen Flüchtlinge vom Hals.


http://youtu.be/lCQ_tMHpw-g

Aber egal, Geld ist eh nur bedrucktes Buntpapier.
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Dieter Hildebrandt
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Troll

ZitatPublizist Jürgen Todenhöfer über Aleppo – ,,Ein ganz schlimmes Spiel" auf Kosten der Syrer

Es scheint nicht möglich, die Gewalt in Syrien zu stoppen. Der Publizist und CDU-Politiker Jürgen Todenhöfer war gerade in Aleppo – die Gräuel des Bürgerkrieges seien so schlimm, dass es ihm den Atem nehme, sagt er.
Immer mehr Gewalt, neue Luftangriffe auf Aleppo, eine Stadt in Schutt und Asche. Alle diplomatische Bemühungen versanden. Kann man noch etwas tun, um den Menschen in Syrien zu helfen?
Der Publizist und CDU-Politiker Jürgen Todenhöfer war gerade wieder in Syrien, inzwischen zum siebten Mal. Gewalt und Zerstörung hätten ein Ausmaß erreicht, dass es selbst ihm, der schon öfter in Kriegsgebieten gewesen sei, die Sprache verschlage, sagte er im Deutschlandradio Kultur.
Die syrische Bevölkerung sei total verzweifelt, so Todenhöfer. Und eigentlich wüssten alle, dass nicht nur Regierung und Rebellen die Schuldigen seien, sondern dass im Hintergrund andere Akteure wie der Iran, Saudi-Arabien, Russland und die USA um die Macht im Mittleren Osten kämpften. Diese Mächte spielten dort ,,ein ganz schlimmes Spiel" auf dem Rücken des syrischen Volks.
Die Lösung? Todenhöfer gesteht, dass er keine kenne. Man müsse mit allen Seiten sprechen, aber die Perspektiven seien düster. Auf der einen Seite gebe es eine ,,Diktatur", auf der anderen radikale Rebellen, mit denen man ,,keinen Staat machen" könne.
Quelle: Deutschlandradio Kultur

Via NDS


http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2016/09/26/aleppo_mit_diesen_rebellen_ist_kein_staat_zu_machen_drk_20160926_0737_9514e33f.mp3
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Rudolf Rocker

Dazu:
ZitatEin Sammelsurium von Ungereimtheiten
Jürgen Todenhöfer interviewt in Syrien einen Rebellenführer. Das Gespräch ist Wind in den Segeln des Assad-Regimes. Doch einiges spricht dafür, dass es sich bei dem vermeintlichen Scoop um einen Fake handelt. Welcher Art auch immer.
http://www.carta.info/83361/ein-sammelsurium-von-ungereimtheiten/

Troll

Jeder Artikel ist grundsätzlich mit einem Fragezeichen zu versehen, ungereimtheiten pflastern den Weg der jeweiligen Propaganda/Wahrheit
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Dieter Hildebrandt
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Jiddu Krishnamurti

Rudolf Rocker

Ja, grade beim Syrienkonflikt ist die Sache sehr undurchschaubar geworden!
Und die Wahrheit ist ja bekanntlich das erste was im Krieg stirbt!

Rappelkistenrebell

Absichtliche und präzise Angriffe
Amnesty International torpediert Syrien-Gespräche
Von Manfred Ziegler
Ausgabe vom 17. Februar 2017



Für die Organisation ,,Amnesty International" ist entscheidend, dass zum richtigen Zeitpunkt möglichst drastische Forderungen erhoben werden. (Foto: Richard Potts / Lizenz: CC BY 2.0)

Buchstäblich vom ersten Tag des Konflikts an zeigten Berichte von Menschenrechtsorganisationen und Medien ein furchtbares Bild von Gräueln und Massakern durch die syrische Regierung. Diesmal, kurz vor Wiederaufnahme der Verhandlungen in Genf, reiht sich Amnesty International (AI) ein mit dem Bericht über das ,,Gefängnis Saydnaya – das Menschen-Schlachthaus". Aber wie real ist das Bild?
Halten Menschenrechtsorganisationen die Leser ihrer Berichte nicht zum Narren, wenn sie wie ,,Human Rights Watch" schreiben, dass die syrische Luftwaffe nicht in der Lage sei, gezielte Angriffe auf militärische Ziele durchzuführen (,,Der Einschlag ist vielleicht 300 bis 400 Meter vom Ziel entfernt") und im gleichen Bericht behaupten, die syrische Luftwaffe würde absichtliche, gezielte und präzise Angriffe auf Bäckereien durchführen.
Amnesty beruft sich auf die Fotos von ,,Caeser", einem syrischen Überläufer, um ihre Beschreibung des ,,Schlachthauses" zu stützen. Diese Fotos wurden schon vom Fernsehsender ,,Arte" in einem Film über die Gräuel in syrischen Gefängnissen gezeigt. Im Arte-Film heißt es u. a.: ,,Später werden die Leichen zu Massengräbern gefahren (...) an unterschiedliche Orten (...) damit man sie nicht wiederfindet (...). Damit sie nicht identifiziert werden können". Und im Klappentext zum selben Film heißt es: ,,Die Peiniger foltern ihre Opfer und fotografieren anschließend die Leichen, die zur leichteren Identifikation mit Nummern versehen werden (...)". Was für ein Unsinn.
Unsinn – aber mit Methode. Die emotional aufwühlenden Beschreibungen sollen den Leser gerade daran hindern, die Filme und Berichte kritisch zu sehen und mit Bedacht zu lesen. Und Amnesty International weiß genau, was sie tut. Die Organisation zitiert einen ehemaligen Häftling mit den Worten: ,,Du kannst vor diesen Gerichtshof kommen, selbst wenn es keinerlei Beweise gegen dich gibt." Und also präsentiert Amnesty – nicht einen einzigen Beweis.
Es gibt laut Amnesty zwei ,,Militärische Feldgerichtshöfe", die die Gefangenen aburteilen. ,,Der Feldgerichtshof ist für die Gefangenen der gefährlichste, selbst wenn es keine Beweise gibt", erklärt ein ehemaliger Mitarbeiter des Gefängnisses. Und AI zitiert einen Gefangenen mit den Worten: ,,Ich ging mit 45 anderen Gefangenen hinein und sie hatten alle Fälle innerhalb einer Stunde abgeschlossen."
45 Fälle in einer Stunde – die Zahl ist gut gewählt. Denn das ist auch die Zahl, die man bei den Massenhinrichtungen im Amnesty-Bericht erwartet. Und so bildet sich beim Leser der Eindruck: Gefangene werden vor diesen gefährlichen Gerichtshof geführt, verurteilt und später erhängt. Aber der Eindruck täuscht. ,,Frühere Insassen, die vor den Feldgerichtshof geführt wurden, beschwerten sich, dass es kein faires Verfahren gewesen sei. (,,'Ziyad',ein 50 Jahre alter IT-Spezialist aus Baba Amr, Homs, sagte, ,,Natürlich war [das Gerichtsverfahren] nicht fair, das war es überhaupt nicht.") Sie wurden offenbar aus der Haft entlassen.
Womöglich waren alle oder viele der ehemaligen Insassen, die Amnesty zitiert, vor dem Feldgerichtshof erschienen. Was war das Urteil? Wie wurden sie alle entlassen? Wie viele Todesurteile hat der Feldgerichtshof überhaupt ausgesprochen? Amnesty hat nicht nur keine Beweise, die Organisation formuliert noch nicht einmal die wichtigsten Fragen.
Tausende Gefangene sterben angeblich in Saydnaya. Das Gefängnis ist Amnesty zufolge geradezu darauf aus, möglichst viele Gefangene zu töten. Krankheiten würden nicht behandelt, Essen und Wasser vorenthalten, dazu Massenerhängungen – das Ziel sei es, alle zivile Opposition zu töten, nein: auszurotten, wie es Amnesty nennt. Nur ein kleines Detail stört.
Im gesamten Bericht wird immer wieder dargestellt, wie akribisch die Gefängnisverwaltung darauf achtet, dass die Erhängungen nicht im Gefängnis bekannt werden. Auf keinen Fall dürfen die Gefangenen erfahren, was geschieht. Stattdessen heißt es, die Gefangenen würden entlassen oder verlegt.
Warum? Ein ehemaliger Wächter erklärt: ,,Die Gefängnisverwaltung hatte Angst, es käme zu einem Aufstand der Gefangenen". Tatsächlich führt diese Aussage das ganze Bild, das Amnesty über so viele Seiten aufbaut ad absurdum. Ein Aufstand der Gefangenen, eingesperrt in ihren Zellen, ohne Wasser und Nahrung, geschwächt von Krankheit und Folter würde die Wärter doch gerade ihrem Ziel näher bringen: Ausrottung.
Man müsste naiv sein, wollte man bestreiten, dass in Syrien Menschenrechtsverletzungen geschehen. Der Bericht von Amnesty aber ist Propaganda. Und die Anhäufung virtueller Gräuel verhindert gerade die Untersuchung realer Verbrechen. Nichts könnte dem Schutz der Menschenrechte mehr schaden.


Quelle

http://www.unsere-zeit.de/de/4907/internationale_politik/4784/Absichtliche-und-pr%C3%A4zise-Angriffe.htm


Positionen
Wiederholungstäter Amnesty
Arnold Schölzel zu gezielt eingesetzten Foltervorwürfen
Ausgabe vom 17. Februar 2017


Am 7. Februar veröffentlichte Amnesty International (AI) einen 48seitigen Bericht auf englisch und arabisch unter dem Titel ,,Menschenschlachthaus. Massenhängungen und Auslöschung im Sednaya-Gefängnis, Syrien". Danach sind, so Aussagen von AI-Zeugen, zwischen 2011 und 2015 in dem Gefängnis bis zu 13 000 Häftlinge hingerichtet worden. Die Resonanz war selbst bei jenen deutschen Medien, die seit 2011 den Krieg in Syrien mit Greuelpropaganda gegen die Regierung in Damaskus begleitet haben, also fast alle, eher mäßig – gemessen an früheren Reaktionen auf ähnliche AI-Berichte. So veröffentlichte z. B. ,,Die Zeit" in ihrer Ausgabe vom 9. Februar auf Seite eins einen Kommentar von Andrea Böhm unter der Schlagzeile ,,Henker des eigenen Volkes. 13 000 Hingerichtete – wohl ohne Folgen für Assad". Zentraler Satz: ,,Assad wusste genau, wen er ermorden musste, um sich am Ende der internationalen Gemeinschaft als ,alternativlos' zu präsentieren." Aus der AI-Hochrechnung war nicht nur im ,,Zeit"-Umdrehen Gewissheit geworden, Syriens Präsident wurde auf dieser Basis auch wieder zum bewussten Urheber gemacht. Daraus folge, dass auch Moskau einsehen müsse: Assad sei nicht das ,,kleinere Übel", auf Dauer sei mit ihm keine Befriedung Syriens möglich.
Es ging wohl auch weniger um mehr oder weniger, von der syrischen Regierung sofort dementierte Fakten, als um den wahren Schrecken des Westen: Frieden droht. Auch noch herbeigeführt von Russland, Türkei, Iran und libanesischer Hisbollah. Bei einer hochprofessionell arbeitenden Organisation dürfte das Erscheinungsdatum des Berichts daher kein Zufall sein: Ebenfalls am 7. Februar teilte eine Sprecherin des UN-Syrienvermittlers Staffan De Mistura mit, dass die innersyrischen Gespräche am 20. Februar in Genf beginnen sollen und am 8. Februar die Einladungen verschickt werden sollten.
Allerdings: Folter ist leider in syrischen Gefängnissen an der Tagesordnung. Das nutzten westliche Geheimdienste wie CIA und BND vor 2011 weidlich aus. Der Fall des deutschen Staatsbürgers Mohammad Haidar Zammar, den BKA, BND und Verfassungsschutz von der CIA nach Damaskus liefern und fort foltern ließen, bevor sie ihn vor Ort vernahmen, wurde nie gründlich aufgeklärt. Seit Beginn des Krieges in Syrien, der von Beginn an durch westliche Geheimdienste mit geschürt wurde, ist aber von dieser Vorgeschichte selten die Rede.
AI dagegen war im Verlauf des Krieges immer wieder mit Falschnachrichten zur Stelle, wenn es galt, in westlichen Ländern Stimmung für ein offenes militärisches Eingreifen zu machen – etwa beim angeblichen Giftgasangriff der syrischen Armee im August 2013. Seit dem Eingreifen russischer Streitkräfte in den Krieg am 30. September 2015 wirft AI regelmäßig Russland Verbrechen an der Zivilbevölkerung vor und rechnet wiederholt Giftgasangriffe der syrischen Regierung zu, trotz des Nachweises in einigen Fällen, dass Dschihadisten die Urheber waren. Nach der strategischen Niederlage der westlichen Kriegsparteien in Aleppo torpediert die Organisation nun mit ihrer Hochrechnung offenkundig Schritte zu Gesprächen.
Eine Wiederholungstat? Es gibt jedenfalls einen Präzedenzfall: Am 10. Oktober 1990 veranstaltete die Organisation in Washington eine Pressekonferenz, auf der die 15-jährige ,,Najira" berichtete, wie sie irakische Soldaten beim Töten 15 von Babys in einem Kuwaiter Krankenhaus erlebt habe. Am 19. Dezember 1990 veröffentlichte AI einen Bericht, wonach zusätzlich ,,300 Frühgeburten" von irakischen Soldaten umgebracht worden seien. Präsident George Bush sen. wiederholte das in den folgenden Wochen mindestens zehnmal. Am 8. Januar 1991 bestätigte AI die Angaben vor dem Komitee für Auswärtige Angelegenheiten in Washington, am 12. Januar 1991 stimmte der Senat dem Irak-Krieg zu. Einige Jahre später rühmte sich die PR-Agentur ,,Hill & Knowlton", dass sie die Angaben im Auftrag der Regierung Kuwaits herbeigeschafft hatte.

Quelle

http://www.unsere-zeit.de/de/4907/positionen/4795/Wiederholungst%C3%A4ter-Amnesty.htm
Gegen System und Kapital!


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Rudolf Rocker

Unser geliebter Führer Assad ein Massenmörder? Niemals! Er liebt doch alle Menschen! Oder war das Mielke?
Dumm, dümmer, DKP! >:(
Mussten wir bisher immer die Fullquotes der "Roten Fahne" ertragen, kommt jetzt die UZ an die Reihe! Reicht nicht ein Link für diese beschissene DKP- Propaganda?

counselor

Habe mich vorhin mit einem syrischen Flüchtling aus Aleppo unterhalten. Der hält von Assad und Putin gar nichts. Er meinte, das wären alles keine Demokraten.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Rudolf Rocker

Das sehen die allermeisten Leute von dort so!
Nur die DKP nicht! ;D

Rappelkistenrebell

Amnesty International zu hinterfragen ist durchaus legitim.Die haben schon immer wieder Propagandalügen für die USA und auch Israel verbreitet.
Was syrische Flüchtlinge angeht,da sprach ich schon mit verschiedenen über Syrien und Assad und da gibt es Befürworter und Gegner drunter.
In meiner Stadt hat hier ein antirassistischer Verein,der schon seid Jahrzehnten Asylanten hilft und unterstützt, eine Demo und Kundgebung mit Syrern aus dem Aufnahmelager hier veranstaltet.Wir haben hier seid Jahrzehnten schon ein skandalöses Ausfnahmelager,daß auch schon einige Male für Negativschlagzeilen sorgte.Wr es genau wissen möchte,den nenne ich per pn Ort des Lagers.
Also zur Kundgebung.Während die Leute vom antirassistischen Verein mit Leuten der Friedensbewegung und einigen gewerkschaftern Kerzen hielten und Flyer verteilten und Reden mit Gandhi Zitaten und anderen Fragwürdigkeiten ins Mikro hielten,durften auch Syrer aus dem Lager dort sprechen.Das taten sie in arabisch und ein mich begleitender Türke aus Syrien ( seine Familie stammt aus Syrien) übersetzte mir was die Syrer sagten.Sie forderten Assad zu Köpfen, die Westler zu vernichten und einer rief immer wieder die IS Parole auf arabisch "Islamischer Staat- ist errichtet".....ich konnte da sfast nicht glauben! Und wie in einem schlchten Film stehen da die Leute mit Kerzen rum und grinsen dämlich vor sich hin....das schlug später große Wellen hier! >:(

Also Nein,Syrer ist nicht gleich Syrer und Assad mag sich sicherlich nicht an das Grundgesetz der brd halten,anderseits ist seine Dämonisierung ebenfalls Propaganda,di eich stark bezweifle.allein schon dadurch,daß er im Volk,auch bei vielen Kurden außerhalb Nordsyriens,starken Rückhalt hat. und mir persönlich auch schon einige Syrer erwähnten,daß Assad nicht so teuflisch ist,wie er hier dargestellt wird.Das glaube ich sofort!
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Rudolf Rocker

Wem glaube ich mehr; AI oder der DKP? Also da fällt mir die Wahl nicht besonders schwer!
Willst Du mir jetzt als nächstes erzählen, das Assad seine Bevölkerung nur mit Wattebäuschen beschießen lässt?
Aber mit "eigene Bevölkerung beschießen lassen" hatten die Stasi- Mitarbeiter und IMs ja noch nie Probleme!

Sunlight

Assad begeht Kriegsverbrechen in Syrien und die Aussagen von Amnesty International
werden in Zweifel gezogen. Schlechter Scherz, erst die ellenlangen Berichte der MlPD,
jetzt die Gehirnwäsche der DKP. Muss das sein?  ::)

Rappelkistenrebell

Anstatt rumzupolemisieren sllte man sich ernster mit Amnesty International und ihre Dienste für die US und NATO Terroristen-Propaganda beschäftigen.Sie waren in Instrument der USA im kalten Krieg gegen dne Ostblock,sie verbreiteten die Brutkastenlüge zum Irak Krieg mit,si everbreiteten diverse Lügen gegen Milosevic im Jugoslawienkrieg usw.usf.....aber hauptsach eman plappert brav nach.....
Syrien wird überfallen und das beste was der Präseident Syriens machen kann um seine Macht zu erhalten ist ein krieg gegen das eigene land führen?Und als Dankeschön gewinnt er 2 Wahlen mit weitaus höherer Unterstützung als jemals ein Führer der brd oder der USA Wahlen gewonnen haben?
Sehr logisch natürlich....laßt Euch weiter vor den Karren der NATO Terroristen spannen....in afghanistan wrd Krieg geführt wegen Brunnenbau und damit Mädchen zur Schule gehen können und die BR Jugoslawien wurde überfallen um "ein neues Ausschwitz" zu verhindern und im Irak gabs Massenvernichtngswaffen und in venezuela hatte Chavez KZ aufgebaut....glaubt nur jedne mögichen Scheiß,wenn es Euch glücklich macht....
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Rudolf Rocker

Anstatt rumzupolemisieren sollte man sich ernster mit der DKP und ihren Diensten für die SU und Warschauer Pakt- Terroristen-Propaganda beschäftigen.

Zitatim Irak gabs Massenvernichtngswaffen
Alleine diese Aussage zeigt schon, das Du hier der Propaganda der DKP aufgesessen bist. Meines Wissens hatte Rafid Ahmed Alwan nichts, aber auch gar nichts mit AI zu tun!

Zitatlaßt Euch weiter vor den Karren der NATO Terroristen spannen
Ja, ist klar! Jeder der die russischer Propaganda nicht glaubt, ist ein NATO Befürworter! Soviel kleingeistige Schwarzweißdenkerei tut schon fast körperlich weh!
Das es Menschen gibt, die frei genug sind um selber zu entscheiden, das sie weder der NATO noch sonstiger Propaganda glauben wollen, geht in dein dogmatisches Gehirn scheinbar nicht rein, oder? >:(

Zitat
Behörden schließen Moskauer Büro von Amnesty International
http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-11/russland-amnesty-international-buero-geschlossen

Lupenreine Demokratie!

Rappelkistenrebell

Amnesty International haben immer wieder falsche Propagandanachrichten geliefert im Auftrag der NATO Terroristen.Au swelchem grunde wird da deren Glaubwürdigkeit verteidigt? ???

Hier nochmal Passagen von Arnold Schölzels Artikel

Eine Wiederholungstat? Es gibt jedenfalls einen Präzedenzfall: Am 10. Oktober 1990 veranstaltete die Organisation in Washington eine Pressekonferenz, auf der die 15-jährige ,,Najira" berichtete, wie sie irakische Soldaten beim Töten 15 von Babys in einem Kuwaiter Krankenhaus erlebt habe. Am 19. Dezember 1990 veröffentlichte AI einen Bericht, wonach zusätzlich ,,300 Frühgeburten" von irakischen Soldaten umgebracht worden seien. Präsident George Bush sen. wiederholte das in den folgenden Wochen mindestens zehnmal. Am 8. Januar 1991 bestätigte AI die Angaben vor dem Komitee für Auswärtige Angelegenheiten in Washington, am 12. Januar 1991 stimmte der Senat dem Irak-Krieg zu. Einige Jahre später rühmte sich die PR-Agentur ,,Hill & Knowlton", dass sie die Angaben im Auftrag der Regierung Kuwaits herbeigeschafft hatte.

Quelle

http://www.unsere-zeit.de/de/4907/positionen/4795/Wiederholungst%C3%A4ter-Amnesty.htm


Mir geht nicht in den Kopf rein,aus welchem Grund man darauf besteht einer Lügenorganisation zu trauen....das spricht eher Bände über denjenigen,der unbedingt das glauben möchte.
So wie ich heute noch 2 Grüne aus meiner Stadt kenne,di eimmer noch behaupten,man hätte in Jugoslawien ein zweites Ausschwitz verhindert und Milosevic sei die Reinkarnation Hitlers gewesen.Da kann man argumentieren wie man möchte.......sie bleiben stur und glauben auch,sie wären links....
Gegen System und Kapital!


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Rudolf Rocker

Klar, ein ehemaliger IM des MfS ist natürlich viel glaubwürdiger als AI!
Und jeder der den Vorzeigedemokraten Putin kritisiert ist natürlich ein NATO- Terrorist!

counselor

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Kuddel

Zitat von: Rudolf Rocker am 14:02:41 Sa. 18.Februar 2017
Schwarzweißdenkerei

Das nervt und ist ein echtes Problem.
Amnesty International halte ich für wichtig und die Organisation hat viel gute Arbeit geleistet.
Eine Kritik an AI halte ich aber für notwendig. Wie jede große Organisation ist auch sie nicht frei von Manipulation und Unterwanderung einflußreicher Kräfte.
Selbst vom bürgerlichen DLF wurden die aktuell von AI veröffentlichen Zahlen in Frage gestellt.
Das ist aber kein Freibrief für Assad, der ein Arsch ist und mit Folter und Mord gegen Kritiker vorgeht.
Aber die UZ (DKP Zeitung "Unsere Zeit") und die Junge Welt sind so unabhängig nicht.
Oder die Rosa Luxemburg Stitung.
Es ist zum Teil ziemlich eklig, wie sie die Staaten mit "kommunistischen" Regierungparteien unkritisch behandeln und beschreiben.
Wenn ich z.B. die Regierungspolitik von Venezuela nicht so toll finde, bin ich noch längst kein Freund des US Imperialismus.

Rudolf Rocker

Natürlich müssen auch Organisationen wie AI oder Greenpeace (die den Grünen sehr nahstehen) kritisch hinterfragt werden dürfen.
Aber bitte nicht in der Einseitigkeit, wie es die DKP macht!
Die DKP kreischt rum, sobald AI Russland, China, Syrien oder einen anderen Verbündeten aus der ehemaligen SU- Zeit kritisiert, aber hier habe ich keine Kritik  von der DKP gehört:
ZitatUmgekehrt wurde Amnesty z. B. nach der Kritik an der israelischen Politik im Gazastreifen vom American Jewish Congress angegriffen. Als im Mai 2005 ein Amnesty-Bericht den USA eine Spitzenstellung bei Menschenrechtsverletzungen zuwies (siehe hierzu: Gefangenenlager der Guantanamo Bay Naval Base), bezeichnete ein Pressesprecher des Weißen Hauses dies als lächerlich und behauptete, die Angaben entsprächen nicht den Tatsachen
https://de.wikipedia.org/wiki/Amnesty_International#Kritik

Komisch, passt irgendwie nicht zu DKP- Fanboy Rappelkistenrebells Aussage:
ZitatAnstatt rumzupolemisieren sllte man sich ernster mit Amnesty International und ihre Dienste für die US und NATO Terroristen-Propaganda beschäftigen

Da sowas die Verschwörungstheorien untergraben würde lässt man solche Kleinigkeiten eben unter den Tisch fallen und behauptet einfach, AI würde einseitig über Putin and Friends berichten.
Dabei müsste eigentlich klar sein, das Massenmörder und Autokraten in den Berichten einer Menschenrechtsorganisation öfter auftauchen als andere, oder?

counselor

Was mich an der DKP stört, ist, dass sie sich so einseitig auf die Seite des russischen Imperialismus schlägt. Das paralysiert die Friedensbewegung!
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Rudolf Rocker

Naja, wessen Brot ich ess´, dessen Lied ich sing´!

Kuddel

ZitatSyrien:
Saudi-Arabien bereit für Truppen-Einsatz

Das Angebot zur Unterstützung von "sicheren Zonen" ist mit der Forderung der Ablösung von Baschar al-Assad verknüpft


Kurz vor der Wiederaufnahme der Genfer Syrien-Gespräche tischt der Saudi-arabische Außenminister Adel al-Jubeir der SZ eine alte Idee neu auf: den Einsatz von saudi-arabischen Truppen in Syrien.

   
ZitatDas Königreich und andere Golfstaaten haben erklärt, dass wir bereit sind, uns mit Spezialeinheiten an der Seite der USA zu beteiligen, auch einige Länder aus der Islamischen Koalition gegen Terrorismus und Extremismus sind bereit, Truppen zu stellen. Wir stimmen uns mit den USA ab, um zu sehen, was der Plan ist und was nötig ist, um ihn umzusetzen.
Adel al-Jubeir, Außenminister von Saudi-Arabien


...
https://www.heise.de/tp/features/Syrien-Saudi-Arabien-bereit-fuer-Truppen-Einsatz-3632014.html

Rappelkistenrebell

Aus: Ausgabe vom 23.02.2017, Seite 3 / Schwerpunkt

Greuelgeschichte über Syrien
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International legt einen Bericht zu Massenhinrichtungen vor – und missachtet dabei ihre eigenen Grundsätze
Von Joachim Guilliard



Satellitenaufnahme des Militärgefängnisses Saidnaja in Syrien
Foto: Forensic Architecture/Amnesty International/dpa-Bildfunk

Im syrischen Militärgefängnis Saidnaja seien »zwischen 5.000 und 13.000 Menschen außergerichtlich hingerichtet« worden, meldete die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) am 7. Februar. Westliche Medien gingen noch über diese grobe Angabe hinaus und sprachen gleich von »über 13.000« Hingerichteten. Die fast zeitgleiche Ankündigung der Wiederaufnahme innersyrischer Gespräche in Genf unter der Schirmherrschaft der UNO ging dabei unter.

Der Amnesty-Bericht, auf dem die Meldungen beruhen, bringt jedoch keine überprüfbaren Fakten, sondern nur Aussagen einer Reihe von Syrern, die offensichtlich der Opposition nahestehen. Viele der Aussagen erscheinen schon beim ersten Lesen und auch ohne genauere Kenntnisse der Gegebenheiten fragwürdig. Experten bestätigen diesen Eindruck. Der Organisation geht es mit dem Report nicht um eine juristisch belastbare Untersuchung, sondern – nach eigenen Worten – um das Anfeuern einer Kampagne gegen die syrische Regierung. Entsprechend werbewirksam, Emotionen weckend, ist er aufgebaut. Fotos suggerieren Glaubwürdigkeit, so z. B. Satellitenaufnahmen der sternförmig angeordneten Gebäude und eines Friedhofs. Gekennzeichnet ist auf einen Bild auch die »Tür zum Hinrichtungsraum«. Andere zeigen das Wachstum des Friedhofs von 2009 über 2014 und 2016 durch neue Gräber.

Um die Stimmung für ihrem Aufruf zu einer »gemeinschaftlichen Aktion« gegen die syrische Regierung zu schüren, werden schreckliche Details aus dem »menschlichen Schlachthaus« beschrieben, in dem 10.000 oder vielleicht auch doppelt so viele Männer inhaftiert sein sollen. In einer Filmanimation erzählt ein Gefangener – scheinbar stellvertretend für die anderen 5.000 bis 13.000 – seinen Weg bis zur Hinrichtung.

Anderswo gute Arbeit

Amnesty International macht vielerorts immer noch gute Arbeit. Im Irak etwa hat AI ein Team im Einsatz, das gute Feldforschung betreibt. Dessen Leiterin Donatella Rovera analysierte im April 2014 in einem selbstkritischen Artikel die Problematik von Täuschungen durch interessierte Seiten, nachdem sie selbst in Libyen und Nordsyrien darauf hereingefallen war. Im klassischen Fall von Hilfe für politische Gefangene und Verfolgte abseits internationaler Konflikte kann es auch gerechtfertigt sein, schon bei begründetem Verdacht oder sogar bei ernstzunehmenden Gerüchten Alarm zu schlagen, da die Bestätigung von Vorwürfen für die Betroffenen zu spät kommen könnte. Im Fall von Ländern wie Irak, Jugoslawien, Libyen oder Syrien, die sich im Visier der westlichen Staaten befinden, sei dagegen höchste Vorsicht und größtmögliche Sorgfalt angebracht. AI hat jedoch eine Vielzahl alarmierender Reports veröffentlicht, die sich später zwar als Falschmeldungen entpuppten, bis dahin aber einen veritablen Beitrag zum Aufbau von Feindbildern und der Rechtfertigung von Kriegs­einsätzen leisteten. Als Donatella Rovera die auch von AI verbreiteten Gerüchte über den Einsatz von schwarzen Söldnern und angeordnete Massenvergewaltigungen in Libyen als Fälschungen entlarvte, war der NATO-Krieg gegen das nord­afrikanische Land schon im vollen Gange.

Insbesondere die Berichte, mit denen AI voller Eifer gegen die Assad-Regierung zu Felde zieht, haben wenig mit unvoreingenommener Recherche gemein. Waren es vor einem guten Jahr noch die fragwürdigen Reports zu Fassbomben- und Giftgaseinsätzen, liefert Amnesty International nun eine neue Greuelgeschichte, punktgenau zur Ankündigung der Wiederaufnahme innersyrischer Gespräche in Genf und kurz nachdem der syrische Außenminister seine Landsleute aufgefordert hat, in Koordination mit dem UN-Flüchtlingswerk nach Syrien zum Wiederaufbau zurückzukehren. Die Organisation wirft dabei ihre Grundsätze über Bord. Laut ihrem Generalsekretär, Salil Shetty, führt AI ihre Untersuchungen »in einer sehr systematischen, primären Weise durch, indem wir die Beweise vor Ort mit unserem eigenen Personal sammeln. Und jeder Aspekt unserer Datenerhebung basiert auf Bestätigung und Gegenprüfung durch alle Parteien, auch wenn es, wie Sie wissen, in jeder Situation viele Parteien gibt, da die Themen, mit denen wir uns beschäftigen, ziemlich umstritten sind. So ist es sehr wichtig, unterschiedliche Standpunkte zu erhalten und ständig die Fakten gegenzuchecken und zu überprüfen«.

Nur vom Hörensagen

In diesem Fall stützt sich der Report nicht auf Primärquellen, materielle Beweise oder eigene Mitarbeiter, sondern allein auf Aussagen Dritter, auf anonyme Zeugen und Zeugnisse einer einzigen Seite des Konflikts – der vom Westen und den Golfmo­narchien unterstützten Opposition. Die Befragten gehören alle zu regierungsfeindlichen Gruppen. Beteiligt war beispielsweise das in Großbritannien ansässige »Syrian Network for Human Rights«, das seit Jahren für eine NATO-Intervention wirbt.

Da die Angaben nicht überprüfbar sind, ist das, was AI wiedergibt, letztlich nichts als »Hörensagen« von Angehörigen einer Konfliktpartei. Viele Aussagen sind zudem reine Mutmaßungen, wie die Wertung der Verlegung von Gefangenen als Gang zum Galgen oder Berichte von schwachen Geräuschen, die sich wie Erhängen angehört hätten.

Wie die große Spanne ihrer Schätzung der Zahl von Hingerichteten schon andeutet, hat AI keine spezifischen Angaben über die Personen, die angeblich durch serienmäßiges Hängen getötet wurden. Die Organisation kann auch nur sehr wenige Namen nennen, mit deren Hilfe die Vorwürfe geprüft werden könnten. Letztlich dokumentiert sind nur die Aussagen von 31 Männern, die behaupten, in Saidnaja inhaftiert gewesen zu sein, fünf ehemaligen Angestellten des Gefängnisses und 22 Familienangehörigen von Gefangenen sowie noch einiger Personen, die als Experten hinzugezogen wurden. Von den anonym bleibenden Befragten wurden AI nur 36 Namen von Gefangenen genannt, die ihren Angaben zufolge gehängt wurden, sowie die Namen von 59 weiteren, die zusammen verlegt wurden und von denen sie annehmen, dass sie in Wirklichkeit ebenfalls getötet wurden. Auf Basis des Reports ist weder gesichert, dass sie wirklich getötet, noch dass die Hinrichtungen ggf. ohne Urteil vollstreckt wurden. Die Gesamtzahl der Hingerichteten schätzt AI ziemlich gewagt aus sehr ungenauen, pauschalen Angaben, wie »in den ersten vier Monaten wurden üblicherweise alle zehn bis 15 Tage sieben bis 20 Personen hingerichtet« und »in den folgenden elf Monaten 20 bis 50, ein- bis zweimal pro Woche«.

Der libanesische Politologe As'ad Abu Khalil, der den vielgelesenen Blog Angry Arab betreibt, befragte den bekannten syrischen Dissidenten Nisar Najuf, der selbst unter dem früheren Präsidenten, Hafes Al-Assad, viele Jahre im Gefängnis saß, wie plausibel die Angaben der Befragten sind. Ihm selbst waren sie sofort sus­pekt erschienen. »In den Augen der meisten Araber«, so Abu Khalil, »haben westliche Menschenrechtsorganisationen – speziell Amnesty International und Human Rights Watch – keine Glaubwürdigkeit«. Ihr Ruf sei »seit den arabischen Aufständen im Jahr 2011 deutlich gesunken, wo sie zu Recht als Propagandawaffen westlicher Regierungen wahrgenommen wurden«.

Nicht viel dran

Nach Einschätzung von Nisar Najuf ist auch an diesem Report nicht viel dran. Vieles widerspreche seinen Kenntnissen. So könne das fragliche Gefängnis nicht einmal annähernd so viele Gefangene aufnehmen, wie behauptet wird. Als Schwachsinn bezeichnet er auch die Behauptung, die starke Erweiterung des neben dem Gefängnis liegenden Friedhofs, die durch Satellitenfotos dokumentiert wird, würde von der großen Zahl von Gräbern herrühren, die für die Exekutierten benötigt wurden. Der Friedhof sei ausschließlich für die Gefallenen, »die Märtyer« der Armee, und diese würde niemals zulassen, dass dort hingerichtete Gefangene begraben werden. Die Zunahme der Gräber sei schlicht auf die hohe Zahl von Verlusten der Armee zurückzuführen.

Die syrische Regierung hat die Todesstrafe, die vor 2011 kaum verhängt und selten vollstreckt wurde, auch auf Fälle von Unterstützung terroristischer Organisationen ausgeweitet. Sicherlich wurden seither viele Todesurteile gefällt und vollstreckt, und vermutlich im Laufe eines Krieges gegen zigtausend brutaler Kämpfer dschihadistischer Milizen sogar in zunehmendem Maße – die von AI präsentierten hohen Zahlen entbehren jedoch jeglicher Grundlage.

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AI-Jahresbericht: Menschenrechte unter Druck

Anlässlich der Veröffentlichung ihres Jahresberichts für 2016/17 hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) am Mittwoch eine zunehmende Politik des »Wir gegen die anderen« angeprangert und vor den Folgen für die Menschenrechte gewarnt. »Viele Regierungen und politische Gruppierungen erklären Kritiker pauschal zu Feinden, denen Rechte abgesprochen werden dürfen. Sie machen einzelne Bevölkerungsgruppen zu Sündenböcken für soziale und wirtschaftliche Herausforderungen und grenzen sie aus. Sie versuchen, das Grundprinzip, dass jeder Mensch die gleichen Rechte besitzt, auszuhöhlen – dabei gehört dieses Prinzip zu den grundlegenden Errungenschaften seit Ende des Zweiten Weltkriegs«, sagte Markus N. Beeko, Generalsekretär von AI in Deutschland, bei der Vorstellung des Reports in Berlin.

»Wir beobachten diese Tendenz in den USA, wo Menschen mittels Dekreten ihrer Rechte beraubt werden sollen – und wir haben sie im Jahr 2016 in allen Weltregionen dokumentiert. Hierfür stehen unter anderem die Massenverhaftungen in der Türkei, die Verfolgung von Umweltaktivisten in Honduras, die Ausgrenzung von ethnischen Gruppen wie den Adivasi in In­dien oder die brutale sogenannte Antidrogenkampagne des philippinischen Präsidenten«, so Beeko. Diese habe im vergangenen Jahr 7.000 Menschen das Leben gekostet.

Amnesty kritisiert weiter, dass Regierungen im vergangenen Jahr Gesetze zur massiven Einschränkung der Meinungs- und Versammlungsfreiheit verabschiedet, durch anlasslose Massenüberwachung das Recht auf Privatsphäre verletzt und Journalisten, Aktivisten und Anwälte Repressalien ausgesetzt haben. In mindestens 22 Ländern weltweit seien 2016 Menschen ermordet worden, nur weil sie sich friedlich für ihre Rechte und die anderer eingesetzt hätten.

Auch in EU-Staaten beobachtet AI eine zunehmende Aushöhlung der Menschenrechtsstandards. »Antiterrorgesetze in zahlreichen Ländern der Europäischen Union schränken Freiheitsrechte ohne die notwendige rechtsstaatliche Kontrolle der Maßnahmen ein. Es fehlt weiterhin an einer aktiven EU-Flüchtlingspolitik, die den Schutz und sichere Zugangswege für schutzsuchende Menschen in den Fokus stellt«, kritisierte Beeko. »Durch die geplante Zusammenarbeit mit Libyen nimmt die EU schwere Menschenrechtsverletzungen in Kauf. Flüchtlinge und Migranten werden dort in Haftzentren gebracht, wo sie oft ohne Kontakt zur Außenwelt und unter unwürdigen Bedingungen festgehalten werden.« 2016 verletzten demnach mindestens 36 Staaten internationales Recht, indem sie Schutzsuchende in Länder zurückgesendet haben, in denen ihnen schwere Menschenrechtsverletzungen drohen. (jW)

Quelle

https://www.jungewelt.de/2017/02-23/012.php
Gegen System und Kapital!


www.jungewelt.de

Rudolf Rocker

Die jW schreibt ja hin und wieder mal gute Artikel zu innenpolitschen Themen. Aber die einseitige, russlandtreue Berichterstattung über Syrien ist einfach nur zum kotzen!
Und die werfen den ÖRs auch noch einseitige Berichterstattung vor! Hahaha! "Haltet den Dieb!" rief der Dieb.

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