Bundesfreiwilligendienst soll Zivildienst ersetzen

Begonnen von Eivisskat, 06:57:16 Sa. 16.April 2011

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Eivisskat

ZitatFr, 15.04.2011

Bundesfreiwilligendienst soll auch im Pflegebereich geleistet werden.

Der Bundesrat hat das Gesetz zur Einführung des Bundesfreiwilligendienstes gebilligt. Er soll zum 1. Juli 2011 starten und den derzeitigen Zivildienst ersetzen. Dafür sollen jährlich 35.000 Bürgerinnen und Bürger geworben werden.

Die Aussetzung der Wehrpflicht führt auch zur Aussetzung des Zivildienstes. Deshalb hatte das Bundeskabinett im Dezember des letzten Jahres die Einführung des Bundesfreiwilligendienstes als Ersatz für den Zivildienst beschlossen. Mit dem Bundesfreiwilligendienst will die Bundesregierung die Freiwilligendienste in Deutschland stärken.

Einzelheiten des Gesetzentwurfs zum Bundesfreiwilligendienst: http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/zivildienst,did=166222.html 

Offen für Männer und Frauen jeden Alters

Derzeit leisten noch rund 90.000 Zivis jährlich ihren Dienst, vor allem in Einrichtungen der Pflege und Betreuung, aber auch im Umwelt- und Naturschutz sowie in der Landschaftspflege. Der Bundesfreiwilligendienst soll im Juli 2011 an den Start gehen und zwischen sechs und 24 Monaten dauern.

Anders als der Zivildienst soll er Männern und Frauen jeden Alters offen stehen. Der Freiwilligendienst ist grundsätzlich in Vollzeit zu leisten. Sofern die Freiwilligen aber älter als 27 Jahre sind, ist auch Teilzeit von mindestens 20 Wochenstunden möglich.

Der neue Dienst ergänzt die bisherigen Freiwilligendienste wie das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) und Freiwilligen Ökologische Jahr (FÖJ). Beide liegen in der Zuständigkeit der Länder. Neben traditionellen Bereichen wie Pflege oder Behindertenbetreuung soll der neue Dienst auch in weiteren Einsatzfeldern wie Sport, Bildung, Integration oder Kultur möglich sein.





ZitatHartz IV Bezieher können den BFD leisten

Das bedeutet also folgendes:

Bezieher von ALG II (Arbeitslosengeld II) können am Bundesfreiwilligendienst teilnehmen, jedenfalls vom Grundsatz her. Der Bezug von Hartz IV ist somit kein generelles Ausschlusskriterium. Die Arbeitslosengeld II/Sozialgeld-Verordnung (ALG II-V) wird mit dem Gesetzes zur Einführung eines Bundesfreiwilligendienstes angepasst.

Der Neuentwurf von § 1 Absatz 1 Nummer 13 Arbeitslosengeld II/Sozialgeld-Verordnung (ALG II-V ) sieht vor, dass ein Teilnehmer am BFD von seinem Taschengeld 60 Euro als nicht auf die Hartz IV Leistung anrechenbaren Zuverdienst behalten darf. Entsprechendes gilt bereits aktuell für das FSJ bzw. FÖJ. Die 60 Euro werden also nicht auf das Arbeitslosengeld II angerechnet. Damit will der Gesetzgeber die Motivation von ALG-II-Beziehern, an einem BFD teilzunehmen, stärken. :-X

Darüber hinaus bestimmt § 11b Absatz 1 Satz 1 Nummer 3 SGB II i.V.m. § 6 der ALG II-V, dass ein volljähriger Hartz IV Bezieher vom Einkommen in der Regel 30 Euro monatlich für die Beiträge zu privaten Versicherungen sowie ggf.Beiträge zur Kfz-Haftpflichtversicherung vom Zuverdienst absetzen kann. Gleiches gilt für notwendige Ausgaben wie zum Beispiel Fahrtkosten. (Eine Quittungsvorlage ist dann erforderlich.)

Da das Gesetz also die beiden Freiwilligendienste FSJ/FÖJ auf der einen und BFD auf der anderen Seite gleich behandeln will, ist die Teilnahme an einem Bundesfreiwilligendienst wie die Teilnahme an einem Jugendfreiwilligendienst als wichtiger persönlicher Grund i.S.d. § 10 Absatz 1 Nummer 5 SGB II anzusehen, der der Ausübung einer Arbeit entgegensteht. Folglich ist der Bezieher von Arbeitslosengeld II, der am Bundesfreiwilligendienst teilnimmt, in dieser Zeit nicht verpflichtet eine Arbeit aufzunehmen.



Quelle und weiter: http://www.bundes-freiwilligendienst.de/hartz-iv-arbeitslosengeld-ii-sgb.html


Snoopy

"Nur der Schwache wappnet sich mit Härte. Wahre Stärke kann sich Toleranz, Verständnis und Güte leisten."

Tilly Boesche-Zacharowski

Patrik

"Einspringen" bedeutet soviel wie zwangsweise per Verwaltungsakt, ansonsten Sanktionen. Motivation pur. Mir tun schon die kranken und alten Menschen leid. Für den Beruf muss man schon Herzblut für haben.

Aber was interessiert das schon die Politiker. Weltfremdes Pack.

Senor_Ding-Dong

Zitat von: Snoopy am 12:42:10 Sa. 16.April 2011
Passend dazu:
Hallo Snoopy, könntest Du bitte zukünftig kenntlich machen, wenn Du auf die Bildzeitung verlinkst?! Danke.

Auferstanden

"Selbstverständlich muss Hartz IV-Empfängern zugemutet werden können, auch im sozialen Bereich zu arbeiten..."
Zitatende

Arbeit macht frei, genau dahin scheint in diesem Staat alles hinauslaufen zu wollen, ein selbstbestimmtes freies Entscheiden
beruflicher Wünsche oder gar für seine in Körber- und Geisteskraft dargebrachte Leistung äquivalentes Entgelt
einfordern zu dürfen, scheint in diesem Sklavenstaat als Gotteslästerung angesehen zu werden.

   

anti-hartz4

ZitatArbeit macht frei, genau dahin scheint in diesem Staat alles hinauslaufen zu wollen

Ja wenns mal so simmen würde. Wer heute "Arbeit" bekommt ist genauso in den Arsch gekniffen,weil das bischen Geld niemals reicht um Miete,Strom,Telefon,klamotten,Raten, Essen und die gesellschaftliche Teilhabe zu bezahlen.
Widerstand dem Kapitalgesindel

Sir Vival

Zitat....Hartz IV-Beziehern sollte zugemutet werden können.....

Wenn ich solche Satzstellungen schon wieder höre!  >:( >:(

"...es kann nicht sein, dass......"
".....das muss mal gesagt werden dürfen...."
"......man darf sich dagegen nicht verschliessen...."

ja ja, die schönen populistischen Sprüche.

Dann ist der Begriff BFJ (Bundesfreiwilligenjahr) schon per Definition im Ansatz einen Scheiss wert!
wenn man ".......Hartz IV-Beziehern das zumuten dürfen sollen müssen kann......"

Ich würd mir da ´nen Lenz machen. Is ja wohl klar! Schade für die Hilfsbedürftigen, aber das wäre mir egal.
Es tofft viel Spass in Steckifee.........

Strombolli

Es kann nicht sein, dass eine Regierung oder Partei über Jahre hinweg die Bevölkerung belügt und auspresst. Hartz IV ist in seinen Ansätzen und Auswirkungen ein Verbrechen, das muß mal gesagt werden dürfen.Die Leute die soetwas aushecken sollten aus dem politischen Leben verbannt werden, dagegen darf man sich nicht verschließen!     ;)

Auch das sogenannte FÖJ (Freiwillig Ökologische Jahr) ist letztlich ganz altes Gedankengut und wird gern genutzt um mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen:

- Beschäftigung desjenigen ausserhalb der Arbeitslosenstatistik
- billige Arbeitskraft
- vermutlich Entlastung der Rentenkasse

Für mich sind das alles nur aufgepeppte Ideen der Nazizeit, die, wie ich hier schon mal vor Jahren ausgeführt habe, als permanente, unterschwellig vorhandene braune Suppe durch die Gehirne vieler Deutschen weiterwabern.

Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

arm+alt2

Mal abgesehen davon, daß ich die Idee scheisse finde, ist es doch ein guter Weg den HArtz4-Irrsinn den Leuten nahezubringen, die das bisher nur aus der BILD oder aus dem TV kannten.

Wenn man denen nur oft genug sagt, wie wenig man bekommt und wie menschenverachtend dieses System funktioniert, dann sickert das auch bei denen ein.
Auch alte Leute und Kranke sind Wähler.

Eivisskat

Wer weiss, die Zivis fand ja auch (fast) Jeder ok, oder?

Arwing

Von wegen, der freie Markt regelt alles. Jetzt schreien Unternehmer nach billigen Arbeitskräften, anstatt qualifiziertes Pflegepersonal auszubilden, anzustellen und anständig zu bezahlen.
Das aktuelle Geldsystem ist auf die Gewinnmaximierung einer kleinen Elite ausgerichtet, die von der Gemeinschaft der Bürger Europas erbracht werden soll und die politische Elite fungiert als Handlanger.

Rudolf Rocker

ZitatWer weiss, die Zivis fand ja auch (fast) Jeder ok, oder?

...und über die EEJer hat sich ja auch kein anderer beschwert!

Das fanden die BürgerInnen dieses Landes doch auch ganz toll, das "die faulen Arbeitslosen" doch auch mal arbeiten müssen!!

arm+alt2

Tja... zu dumm, daß es schon soviele Autobahnen gibt und einen Westwall braucht grade auch keiner.
Aber irgendwie findet man doch immer einen Weg diese faulen, trunksüchtigen Hartzler zu beschäftigen.

Irgendwie graust mir beim Gedanken, zwangsverpflichtete ALG2-Empfänger auf alte und pflegebedürftige Menschen loszulassen, nur damit einige Unternehmen Kosten für ausgebildete Pflegekräfte einsparen können.
Wenn ich da an meinen eigenen "Schaffensdrang" und meine Motivation denke, die ich bei meinen Maßnahmen an den Tag legte... da war es gut, das ich mich nicht um Menschen gekümmert habe.

Pfiffi

Auch auf die Gefahr hin das es ein vergleichen von "Birnen" mit "Äpfeln" ist.

Die Ehrenamtliche (Freiwillige) Arbeit (Tätigkeit) soll, weniger anerkannt werden, aber auf der anderen Seite werden sogenannte "Freiwillige" welche am Ende eine Aufwandsentschädigung erhalten gesucht und ausgenutzt. Da kommt dann wie bei einer Strafermittlung automatisch die Frage nach dem Motiv auf.

Wem nützt das?
Wer profitiert davon?


Ohne Worte eben.
Jeder kennt den "Dreisatz", welcher ist davon bei den JCs anzuwenden?

JC Dreisatz: Warum?  Wo steht das? Alles nur schriftlich!!

Strombolli

Alles Wirken der Regierungs- und Bankenmafia mit ihrer folgsamen Journallie wirken für mich wie eine fortwährend zunehmende Provokation.
Für mich ist die ertragbare Grenze längst überschritten.
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

Sir Vival

Zitat von: Arwing am 11:10:10 So. 17.April 2011
Von wegen, der freie Markt regelt alles. Jetzt schreien Unternehmer nach billigen Arbeitskräften, anstatt qualifiziertes Pflegepersonal auszubilden, anzustellen und anständig zu bezahlen.


Mal abwarten, wie das ab 1. Mai wird, wenn die Firmen aus den "osteuropäischen Partnerlämdern" den deutschen Arbeitsmarkt mit ihren Billigstlöhnen überfluten. Dann werden deutsche gegen osteuropäische Billiglöhner gegenseitig ausgespielt.
Vielleicht ist dann das BFJ völlig überflüssig.
Es tofft viel Spass in Steckifee.........

Auferstanden

... ja die so genannte Liberalisierung des bundesdeutschen Sklavenmarktes ( ehemals Arbeitsmarktes )
könnte wider der Einigung zum manteltariflichen Mindestlohn im Leihgewerbe neuen Zündstoff bieten.

Davon abgesehen, der hier entlehnt zitierte Satz trifft es bestens:
Für mich ist die ertragbare Grenze längst überschritten."

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