Bürgerarbeit

Begonnen von R.F.I.D., 21:03:57 So. 22.Mai 2011

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R.F.I.D.

Zum Thema Bürgerarbeit!

Ich hab nun seit Anfang Mai diesen Jahres eine "neue Arbeitsstelle" in der sogenannten Bürgerarbeit.
Diese Arbeit ist im Sozialen Bereich und wird vom Europäischen Sozialfonds unterstützt und mitfinanziert.
Trotz dieser Arbeit wird mir vom Jobcenter neue Stellen (die nicht meinem Profil entsprechen) vorgeschlagen, bei dem ich mich bewerben muss (siehe Rechtsfolgebelehrung).
Und jetzt kommt dazu meine Frage: Was will das Amt mir mit Sanktionen drohen, obwohl ich keine Leistung mehr über die ARGE beziehe?
Welches Geld wollen sie denn kürzen?


Würde mich um Antworten freuen...



Judy

Gute Frage, weiß ich auch nicht. Hoffentlich ist das ne Lücke, wo dir dann wirklich keiner was kann!

Auferstanden

... man sollte aber nicht vergessen, dass eine Bürgerarbeit in aller Regel befristet ist
und ein wie auch immer geahndeter, so genannter fixierter Verstoss in Verbindung bei einer nachrangigen
Beschäftigungslosigkeit neuer Sanktionsbestandteil werden könnte.
Die Zombies und Mutanten in den Anstalten haben bekanntllicher nur das besten für die Kundenklientel im Sinn,
man denkt eben in grösseren Zeiträumen

- in diesem Sinn

Rotkaeppchen

Bis wann geht denn deine Bürgerarbeit? Du wirst danach nämlich einen neuen Job benötigen bzw. wieder ALG II beziehen und dann kannst du sanktioniert werden, wenn du dich nciht beworben hast.

Solagen du Bürgerarbeit machst, bist du nicht unabhängig vom Amt. Ich kann es dir nicht genau sagen, ob und was die noch übernehmen müssen (Krankenkasse, Rentenversicherung???). Es ist vergleichbar mit einer AGH in der Entgeltvariante.


Strombolli

Für die Dauer meiner 3-jährigen Kommunal-Kombi habe ich von Anfang an jegliche EGV, also auch Bewerbungen anderswo per Verpflichtung abgelehnt.
Sie bekamen den Spruch: "Sollte ich irgendwo etwas (finanziell) Besseres finden, werde ich natürlich das machen." Das hat bei mir gereicht.
Erstens habe ich aufgrund meiner Schulden kein Interesse mehr Geld zu verdienen (Gläubiger schlafen nicht) und zweitens würde ich hier (ostdeutsche Provinzpampa) eh nichts finden.

Da diese Maßnahme jetzt aber ausläuft habe ich mich jetzt, bei dem übergeordneten Chef beworben. Arbeit ist OK, wenn sie richtig bezahlt werden würde.
So nun sollen sie mal FÖRDERN, denn sie haben ja 3 Jahre geFORDERT und ich habe geliefert.
Jetzt sind DIE dran. Und wenn DIE nicht darauf eingehen, werde ich öffentlich, durch meine Beziehungen zu Medien, die dreiste Lüge deutscher Arbeitsmarktpolitik öffentlich machen.
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

R.F.I.D.

Zitat von: Rotkaeppchen am 19:52:59 Mo. 23.Mai 2011
Bis wann geht denn deine Bürgerarbeit? Du wirst danach nämlich einen neuen Job benötigen bzw. wieder ALG II beziehen und dann kannst du sanktioniert werden, wenn du dich nciht beworben hast.

Solagen du Bürgerarbeit machst, bist du nicht unabhängig vom Amt. Ich kann es dir nicht genau sagen, ob und was die noch übernehmen müssen (Krankenkasse, Rentenversicherung???). Es ist vergleichbar mit einer AGH in der Entgeltvariante.



Diese Stelle ist erstmal auf ein Jahr befristet, aber solange ich keine neue Beschäftigung finde, kann es auch bis zu 3 Jahren laufen.

Rotkaeppchen

Das ist natürlich eine lange Zeit. Trotzdem bist du ein ALG II-Empfänger, denn ohne ALG II gibt es keine Bürgerarbeit. Die Sanktion kann man dir auferlegen, sobald du von denen wieder Geld erhälst.

Vielleicht weiss ja jemand, was die für dich zahlen müssen, solange du Bürgerarbeit machst. Wie dem auch sei: Das Gesetz sieht nur die Kürzung von Geldleistungen vor, wenn man sich nicht bewirbt, und du bekommst momentan kein Geld.


R_F_I_D

hmm ok!  ...und da dank ich mal für die interessanten Antworten :-X

Nikita

http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/magere-bilanz/

Zitatürgerarbeit für Langzeitarbeitslose
Magere Bilanz

Mit der Bürgerarbeit sollen Menschen, die lange schon ohne Job sind, beschäftigt werden. Das Modellprojekt, 2010 gestartet, stößt bei den Jobcentern nur auf geringes Interesse. VON Eva Völpel

BERLIN taz | Die Bürgerarbeit für Langzeitarbeitslose kommt nur schleppend voran. Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der SPD hervorgeht, waren bis Ende April erst 7.583 von rund 34.000 geplanten Plätzen bewilligt. Als Bürgerarbeiter tätig waren 3.039 Hartz-IV-Empfänger.

"Das ist eine äußerst magere Bilanz. Ursula von der Leyen hat viel versprochen und wenig gehalten", sagte Anette Kramme, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion. Das Genehmigungsverfahren für Bürgerarbeit sei "extrem bürokratisch".

Start des Modellprojekts war Mitte Juli 2010. Jobcenter können sich noch bis Ende Oktober 2011 auf die Förderung eines Bürgerarbeitsplatzes bewerben. In knapp einem Jahr sind allerdings erst etwas mehr als 10.000 Anträge eingegangen. Um die Marke von 34.000 Plätzen zu erreichen, müssten sich die Antragszahlen in den verbleibenden fünf Monaten also mehr als vervierfachen.

Die Bundesregierung betont, die niedrige Anzahl von Bürgerarbeitern hänge auch damit zusammen, dass nicht alle Jobcenter "unmittelbar mit dem bundesweiten Start des Modellprojekts mit der Aktivierung von Teilnehmern begonnen" hätten. Man sei aber davon überzeugt, einen erheblichen Teil der maximal möglichen Bürgerarbeitsplätze innerhalb der Frist erstmalig besetzen zu können.

900 Euro Brutto-Lohn

Bürgerarbeit bedeutet, dass Langzeitarbeitslose erst "aktiviert", das heisst in reguläre Jobs vermittelt werden sollen. Erst wenn das nicht geklappt hat, erhält der Hartz-IV-Empfänger einen Bürgerarbeitsplatz und wird von einem Coach betreut. Die Bundesregierung betont, Ziel des Projekt sei es, "möglichst viele Teilnehmer bereits in der Aktivierungsphase integrieren zu können. Für den Erfolg des Modellprojekts ist daher die Anzahl der geförderten Bürgerarbeitsplätze nicht der Hauptmaßstab." Aktiviert worden seien bis Ende März 2011 rund 117.000 Teilnehmer.

Bei Bürgerarbeit handelt es sich um eine auf drei Jahre befristete, sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ausschließlich im gemeinnützigen Bereich. Der Lohn soll für 30-Wochenstunden bei 900 Euro Brutto liegen.

Strombolli

... und in welche in oben zitierten Text angeführte Gruppe lässt sich dann bspw. meine Frau einordnen, die 1 Jahr in einer Entgeltmaßnahme war. Danach sofort bis Mitte Mai zur Schule musste (PC Lehrgang und Wirtschaftsschnickschnack, ein bischen Sprachen..) als "Aktivierungsphase". Wohlgemerkt ohne
präzise festgemachten richtigen oder Bürgerarbeitsjob?

Diese ganzen Maßnahmen sind ein einziger Schwachsinn und die Menschen die diesen zu verantworten haben müssten unter Peitschen durch die Banken- und Regierungsviertel unseres Landes getrieben werden!
Eine einfache Auszahlung ohne Bedingungen wäre kostengünstiger. Aber es würde eben viele gut gepflegte Lügen und Legenden entlarven und das Ausbeutungssystem gefährden. Trotzdem und gerade deshalb ist mein Zorn unermesslich und die ... "Auswertung" eines Tages wird heftig!

Solidarität und Hochachtung vor allen in Griechenland und Spanien ... oder sonstwo demonstrierenden Kämpfern!
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

Auferstanden

genauso ist es, es würde dem heutigen Sklavenstaat sein Spiegelbild offenbaren.
Zitat:
Im alten Rom hatte ein Senator die Idee alle Sklaven mit einer weißen Armbinde zu versehen um sie besser erkennen zu können.
Da stoppte ihn ein Weiser Senator und sagte:"Wenn sie (die Sklaven) erkennen wie viele sie sind, haben wir bald einen Aufstand."
Im alten Rom hatte ein Senator die Idee alle Sklaven mit einer weißen Armbinde zu versehen um sie besser erkennen zu können.
Da stoppte ihn ein Weiser Senator und sagte:"Wenn sie (die Sklaven) erkennen wie viele sie sind, haben wir bald einen Aufstand."

Pfiffi

Da auch die "Bürgerarbeit" ein Monstrum dieser Bürokratie ist, und Du sicher eine EGV unterschrieben hast, würde ich mir als erstes diese Unterlagen in Ruhe ansehen, und genau prüfen, was Deine Leistungen sind und was die Leistung des JCs, sind.

Danach kannst Du je nach Sachstand, reagieren.

Alles andere ist ein schauen in die Kristallkugel.
Jeder kennt den "Dreisatz", welcher ist davon bei den JCs anzuwenden?

JC Dreisatz: Warum?  Wo steht das? Alles nur schriftlich!!

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