Der Verfassungsschutz und seine Kumpels!

Begonnen von Rudolf Rocker, 18:39:07 Mo. 14.November 2011

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Rappelkistenrebell

Hier ein weiterer Fall einer "verdeckten Ermittlerin" aus Hamburg. Viel Text mit Fotos dieser Person

https://linksunten.indymedia.org/de/node/151414

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Rappelkistenrebell

11.09.15 - Wird möglicher NSU-Unterstützer gedeckt?

Vor dem NSU-Untersuchungsausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags kam gestern zur Sprache, dass ein als NPD-Mitglied polizeilich bekannter Anwohner der Keupstraße, in der der NSU 2004 ein Nagelbombenattentat verübt hat, nie vernommen wurde. Zeugen sagten später aus, dass sich NSU-Terrorist Uwe Böhnhardt kurz vor dem Anschlag vor der Wohnung des NPD-Faschisten aufhielt. Eine weitere "Ermittlungspanne" war ebenfalls Thema des Ausschusses. Ein vom  Bundesamt für Verfassungsschutz via Landesamt an den Kölner Ermittlungsleiter geschicktes Dossier über Parallelen des Attentats zum Vorgehen faschistischer "Combat-18"-Zellen kam bei diesem nie an.



Quelle

http://www.rf-news.de/2015/kw37/11.08.15-wird-moeglicher-nsu-unterstuetzer-gedeckt
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ManOfConstantSorrow

ZitatFeine Sahne Fischfilet:
Aber bitte mit Sahne
Feine Sahne Fischfilet ist eine erfolgreiche linke Band – die der Verfassungsschutz im Blick hat.


...dass sie vor einigen Wochen erneut im Verfassungsschutzbericht von Mecklenburg-Vorpommern (MV) aufgetaucht sind. Das vierte Jahr in Folge. "In Bezug auf die Punkband Feine Sahne Fischfilet hat sich gegenüber den Vorjahren keine Änderung der Rechtslage ergeben", steht da auf Seite 53.
http://www.zeit.de/2015/37/feine-sahne-fischfilet-linke-band-verfassungsschutz

Ist klar. Dann kann man sich auch nicht mehr um Lappalien, wie brennende Asylbewerberheime kümmern.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

ZitatDer Zeuge kommt mit Anzug, Krawatte und Aktentasche herein, einen Anwalt an seiner Seite. Mario Brehme ist ein bekannter Rechtsradikaler, der Mann war Führungsmitglied des rechtsradikalen Thüringer Heimatschutzes, hat Jura studiert, nun ist er Pharmareferent, groß, schlank, akkurat gescheitelt.

Er lässt alle spüren, dass sie ihm nichts können. (...) Mario Brehme betrachtet den Saal, in dem wegen zehn Morden und zwei Sprengstoffanschlägen verhandelt wird, ganz offensichtlich als seine Bühne. Und er reizt seine Rolle bis zum Anschlag aus: die Rolle eines so genannten Scheitelträgers. So nennen Rechtsradikale das Führungspersonal, das gut geschult und mit allen bürgerlichen Insignien ausgestattet, dem Staat zeigt, dass man ihn nicht anerkennt.

Bis der Münchner Anwalt Yavuz Narin ihn etwas fragt. Eine ganz einfache Frage: "Haben Sie jemals für den Militärischen Abschirmdienst gearbeitet"?

Und nun braucht der so selbstbewusste Zeuge plötzlich Hilfe. Sein Zeugenbeistand grätscht dazwischen. Die Frage sei nicht zulässig. Brehme könne die Frage nicht beantworten, weil er, falls er Mitarbeiter des MAD war, ja dann eine Aussagegenehmigung benötige. Wenn er die aber benötige, würde er die Frage ja mit Ja beantworten. Also könne er gar nicht antworten.
http://www.sueddeutsche.de/politik/nsu-prozess-haben-sie-fuer-den-militaerischen-abschirmdienst-gearbeitet-1.2693126

Schluepferstuermer

lg Schlüpferstürmer

Die Massenmedien sind schon lange die 4. Macht im Staat.
Wir haben folglich Legislative, Judikative, Exekutive und Primitive.
"Bild" Euch Eure Meinung
----

Wer die CxU und SPD in ihrer Terrorherrschaft gegen das eigene Volk lobt, lobt ihren braungefärbten Nazicharakter!!

Rappelkistenrebell

ISLAMIST IM STAATSAUFTRAG

Er war einer der wichtigsten Propagandisten im deutschsprachigen Raum. Dann wurde er zu einem der wichtigsten V-Männer des Verfassungsschutzes: Irfan Peci - der Islamist im Staatsauftrag.

http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/2507266/Islamist-im-Staatsauftrag

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Rappelkistenrebell

Aus: Ausgabe vom 22.10.2015, Seite 1 / Titel

War Attentäter V-Mann?
Über eine Verbindung Frank Steffens zum Verfassungsschutz wird offen spekuliert. Lebenslauf mit »Merkwürdigkeiten«
Von Markus Bernhardt


In Bezug auf den Neofaschisten Frank Steffen tun sich die ersten Ungereimtheiten auf. Am vergangenen Sonnabend hatte der Mann auf die parteilose Kölner Oberbürgermeisterkandidatin Henriette Reker eingestochen. Sie wurde am Sonntag ins Amt gewählt. Am Mittwoch berichtete der Kölner Stadt-Anzeiger, dass die Arbeitslosengeschichte des Mannes »eine Reihe von Merkwürdigkeiten« aufweise. So soll er, obwohl er nie bei der Agentur für Arbeit vorgesprochen habe und auch nie vermittelt worden sei, »jahrelang Hartz IV bezogen« haben. Außerdem sei die Akte des Neonazis gesperrt gewesen. Das bedeute, sie sei als geheim eingestuft worden und »nur ausgesuchte Personen« hätten darauf Zugriff. Mittlerweile stellt sich nicht nur der Stadt-Anzeiger die Frage, ob etwas seitens der Sicherheitsbehörden verschleiert werden soll. »Dass der Verfassungsschutz keine Erkenntnisse über einen mehrfach vorbestraften Nazi mit derart eindeutiger Vorgeschichte haben will, ist nicht glaubhaft«, erklärte am Mittwoch Ralf Michalowsky, Sprecher des Landesverbandes von Die Linke in NRW.

Auf Anfrage von junge Welt erklärte Jörg Rademacher, Sprecher des nordrhein-westfälischen Innenministeriums und zuständig für den Verfassungsschutz, dass er zu der Personalie des Reker-Attentäters »keine Auskunft« erteilen könne und keine Stellung dazu beziehe, ob dieser als V-Mann tätig gewesen sei. Das läge unter anderem daran, dass der Generalbundesanwalt die Ermittlungen wegen versuchten Mordes an sich gezogen habe. Dementsprechend wollte sich Rademacher auch nicht zu der Frage äußern, ob es Verbindungen zwischen Frank Steffen und dem Dortmunder Neofaschisten Siegfried Borchardt (Spitzname »SS-Siggi«), der in den 1990er Jahren Anhänger der 1995 verbotenen »Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei« (FAP) war, gegeben habe. Auch über mögliche Beziehungen zum ebenfalls aus Dortmund stammenden Polizistenmörder Michael Berger wollte Rademacher nichts sagen. Berger hatte im Jahr 2000 im Großraum Dortmund drei Polizeibeamte erschossen und sich danach selbst gerichtet. Bis heute halten sich hartnäckig Spekulationen, nach denen Berger im Dienste des Verfassungsschutzes gestanden habe (jW berichtete). Über Borchardt berichtete die WAZ am Mittwoch, dass es Hinweise darauf gebe, dass er Unterstützer des Terrornetzwerkes NSU gewesen sei.

Bezüglich der Personalie Frank Steffen ist indes bemerkenswert, dass die Bonner Antifa noch am Tag des Attentats Informationen über die Neonazivergangenheit Steffens veröffentlichte, während sich die Sicherheitsbehörden diesbezüglich wortkarg zeigten. Gegenüber jW äußerte ein Kenner der Bonner Neonaziszene am Mittwoch, dass Steffen in Antifakreisen seit jeher als Gewalttäter und »tickende Zeitbombe« bekannt gewesen sei, und bezeichnete ihn als »voll zurechnungsfähig«. Während die Behörden das Vorstrafenregister des Messerstechers angeblich gelöscht haben wollen, verfügt die Bonner Antifa über Informationen, denen zufolge Steffen 1993 beim »Rudolf-Hess-Gedenkmarsch« in Fulda zugegen gewesen sei und im Folgejahr beim Versuch, den damals traditionellen »Gedenkmarsch« in Luxemburg durchzusetzen, festgenommen worden sei. Medienberichten zufolge soll er außerdem ab 1998 eine Haftstrafe von gut drei Jahren wegen schwerer Körperverletzung verbüßt haben. Eine jW-Anfrage an das Bundesamt für Verfassungsschutz, ob Steffen, wie mittlerweile vermutet wird, in den 1990er Jahren als V-Mann für die Behörde tätig war, blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet.

Quelle

https://www.jungewelt.de/2015/10-22/053.php



Aus: Ausgabe vom 22.10.2015, Seite 8 / Ansichten

Jobbörse für Zeitbomben
Attentäter von Köln wäre kein untypischer V-Mann
Von Claudia Wangerin


Für Normalsterbliche ist es nicht ganz einfach, dem Sanktionsregime der Jobcenter zu entgehen, wenn sie Lohnersatzleistungen in Form von Arbeitslosengeld II gemäß Hartz-IV-Gesetzgebung beziehen. Wenn ausgerechnet ein Gewaltverbrecher mit brauner Szenebiographie das schafft und seine Akte bei der Bundesagentur für Arbeit als geheim eingestuft ist, müssen bei Kennern der Geheimdienstpraxis die Alarmglocken klingeln. Soweit durch enttarnte Beispiele bekannt, ist das Persönlichkeitsprofil des klassischen V-Mannes in der rechten Szene das eines überzeugten Neonazis, der ein taktisches Spiel mit dem Geheimdienst und die Lösung seiner finanziellen Probleme zu verbinden versucht. V-Mann-Führer wissen das und sprechen vom »Verräterkomplex«, der ihre zarten Schützlinge gelegentlich befällt.

Bei der Anwerbung von »Spitzenquellen« war erwiesene Gewaltbereitschaft in der Vergangenheit kein K.-o.-Kriterium. Das zeigt unter anderem der Fall von Carsten Szczepanski, der in den 1990er Jahren in der Haft nach dem Mordversuch an einem Nigerianer vom Brandenburger Verfassungsschutz geführt wurde. Der Beamte, der den Freigänger damals betreute und sogar zu Neonazitreffen fuhr, leitet heute das sächsische Landesamt für Verfassungsschutz und gibt entsprechende Einschätzungen über die Dresdner Pegida-Aufmärsche ab: Gordian Meyer-Plath. Die Mehrzahl der Pegida-Demonstranten sei »nach wie vor nicht einem extremistischen Spektrum zuzuordnen«, sagte er nach dem jüngsten Aufmarsch dem Tagesspiegel.

Rund 40 V-Leute allein im Umfeld der Terrorgruppe »Nationalsozialistischer Untergrund« (NSU) und ihrer Brutstätte »Thüringer Heimatschutz« waren vermutlich nur die Spitze des Eisbergs. Die Größenordnung wurde 2012 von Untersuchungsausschüssen in Bund und Ländern errechnet – von einigen sind nur Codenamen wie »Tinte«, »Tusche« oder »Tobago« bekannt; ihre Akten wurden im November 2011 im Bundesamt für Verfassungsschutz geschreddert – wenige Tage nach dem Auffinden der Leichen zweier Neonazis, die heute als Mitbegründer des NSU gelten.

Der V-Mann »Otto« ist dagegen seit Jahren als Tino Brandt enttarnt, sitzt zur Zeit wegen Kindesmissbrauchs in Haft und leitete in den 1990er Jahren den »Thüringer Heimatschutz«, als sich das mutmaßliche NSU-Kerntrio dort radikalisierte. Mit dem bayerischen V-Mann Kai Dalek, der sich als eine Art Pate der fränkischen Neonaziszene fühlte und Daten politischer Gegner in das Mailboxsystem »Thule-Netz« eingab, lieferte sich Brandt einen Revierkampf. Im Münchner NSU-Prozess versuchten sich beide, jeweils als der gemäßigte Part darzustellen. Fest steht: Der Verfassungsschutz war mittendrin statt nur dabei.

Regelmäßige Beobachter dieses Verfahrens werden kaum überrascht sein, falls sich auch Frank Steffen, der am Samstag auf die Kölner Sozialdezernentin und inzwischen gewählte Oberbürgermeisterin Henriette Reker einstach und von der Hartz-IV-Bürokratie so auffällig geschont worden war, als V-Mann entpuppt.

Quelle

https://www.jungewelt.de/2015/10-22/059.php

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Kuddel

ZitatDrei Viertel der Deutschen wollen Pegida vom Verfassungsschutz beobachten lassen

Eine große Mehrheit der Deutschen ist dafür, die Pegida-Organisatoren durch den Verfassungsschutz beobachten zu lassen. Das geht aus einer aktuellen Forsa-Umfrage hervor.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/pegida-76-prozent-der-deutschen-wollen-organisatoren-beobachten-lassen-a-1061027.html

Ein Beweis, wie wenig uns die Aufklärung gelungen ist.
Der Verfassungsschutz selbst ist eine gefährliche rechtsradikale Organisation.
Die richtige Forderung wäre, Pegida und Verfassungsschutz abschaffen!

Troll

Klar, der Verfassungsschutz hat schließlich genug Erfahrung im betreuen von rechten Organisationen, die können das.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel



Die Gewalt gegen Flüchtlinge nimmt weiter zu, und vier Jahre nach der Zerschlagung des NSU steht die Bundesrepublik Deutschland vor einem Scherbenhaufen. Doch der Verfassungsschutz tut nichts.

Vor vier Jahren, am 4. November 2011, ist bekanntgeworden, von welchem Prinzip sich die deutschen Sicherheitsbehörden bei der Fahndung nach den Mördern des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) bedauerlicherweise jahrelang hatten leiten lassen: Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. Untersuchungsausschüsse des Bundestags und von sechs Landtagen haben seitdem festgestellt, dass die Mörder – sie sollen unter anderem neun Menschen mit Migrationshintergrund und eine Polizistin getötet und zwei Sprengstoffanschläge verübt haben – nicht nur aufgrund von Pleiten, Pech und Pannen 13 Jahre lang ungefährdet im Untergrund leben konnten, sondern diese Sicherheit ,,gezielter Sabotage" (Thüringer NSU-Untersuchungsbericht) der Behörden zu verdanken hatten.

Die staatliche Duldung hat den Terroristen des NSU zwar einerseits eine in der Bundesrepublik Deutschland beispiellose Mordserie ermöglicht, andererseits haben sie ein Ziel nicht erreicht: Der Anklage im seit Mai 2013 laufenden NSU-Prozess gegen Beate Zschäpe und einige überlebende mutmaßliche Komplizen ist zu entnehmen, dass die Rechtsextremisten großen Wert darauf gelegt haben, dass ihre Verbrechen als Hinrichtungen wahrgenommen würden und sie deshalb Schalldämpfer verwendeten. Aber auch hier galt die Maxime der Sicherheitsbehörden: nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. Die Morde wurden immerhin bemerkt, aber von Hinrichtungen durch eine Nazi-Terrorgruppe haben sich die Behörden jahrelang nichts träumen lassen.

Was ist seitdem geschehen? Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, der Präsident des Thüringer Landesamtes für Verfassungsschutz, der Präsident des Landesamtes für Verfassungsschutz Sachsen und die Leiterin der Abteilung für Verfassungsschutz der Senatsverwaltung für Inneres in Berlin sind zurückgetreten oder entlassen worden. Darüber hinaus wurden die Untersuchungsausschüsse gebildet, der NSU-Prozess begonnen, Verwaltungsreformen angekündigt – im Übrigen aber gilt noch immer das schändliche Prinzip, tun Polizei und Verfassungsschutz noch immer viel zu häufig so, als seien die Ausländer, die Flüchtlinge das Sicherheitsproblem der Bundesrepublik, nicht hingegen deren potenzielle Mörder.

Rechtsextreme Straftaten verharmlost und bagatellisiert


In diesem Jahr haben die Behörden bislang rund 600 Straftaten gegen Flüchtlingsunterkünfte registriert, davon seien 543 rechtsextrem motiviert. Inzwischen vergeht kein Tag ohne Nachrichten von Angriffen auf Flüchtlinge, auf Politiker, auf ehrenamtliche Flüchtlingshelfer, auf Journalisten. Wie viele dieser Gewalttaten rechtsextrem motiviert sind, weiß kein Mensch, aber es sind gewiss mehr, als die Behörden behaupten.

Vor einigen Wochen hat ein Staatsanwalt im Sauerland zwei Brandstifter, die in einem Flüchtlingsheim Feuer gelegt und das mit ihrer ,,Angst vor Flüchtlingen" begründet hatten, mit der Begründung auf freien Fuß gesetzt, sie hätten aus ,,persönlicher", nicht aus ,,politischer", also fremdenfeindlicher Überzeugung gehandelt. Das bedeutet: Wer in Deutschland Ausländer ohne Hitler-Gruß zu ermorden versucht, bleibt mangels Xenophobieverdachts vorerst auf freiem Fuß.

Als in diesem Sommer in der niedersächsischen Gemeinde Salzhemmendorf drei Täter – zwei Männer, eine Frau – aus einem Auto heraus einen Molotowcocktail in ein Asylbewerberheim warfen und sich eine Mutter aus Simbabwe mit ihren drei kleinen Kindern im letzten Augenblick in Sicherheit bringen konnte, beteuerte ein Polizeisprecher, weder in Salzhemmendorf noch in der Region gebe es eine rechtsextreme Szene.

Wenig später wurde bekannt, dass es sowohl in Salzhemmendorf als auch in der Umgebung eine rechtsextreme Szene gibt, die beiden Männer einschlägige Kontakte hatten, vorbestraft waren und sich auf Facebook offen zu ihrer rechtsextremen Gesinnung bekannt hatten. Als ebenfalls in diesem Sommer rechtsextreme Vorfälle in der Brandenburger Polizei bekannt wurden – einer war bei Neonazi-Aufmärschen mitmarschiert – beschwichtigte der zuständige Polizeipräsident wortreich, es handele sich bei den beiden um Einzelfälle. Ist das wirklich beruhigend – insbesondere wenn sich herausstellt, dass diese Einzelfälle seit Jahren polizeiintern bekannt waren, aber niemals von Kollegen angezeigt worden sind?

Vier Jahre nach der Zerschlagung des Nationalsozialistischen Untergrunds steht die Bundesrepublik Deutschland vor einem Scherbenhaufen. Die mutmaßlichen Mörder sind tot oder in Haft, aber der Geist der Gewalt, den sie verbreitet haben, vagabundiert durch die Republik. Die Brutalität, die der Flüchtlinge begegnet, eskaliert, und die Gefahr, die Gewaltexzesse könnten explodieren, ist mit Händen zu greifen. Ob diese Sorge berechtigt ist? Der Verfassungsschutz müsste es wissen. Aber er tut, was er im Umgang mit Rechtsextremismus offenbar am besten kann: Er schweigt.

http://www.fr-online.de/leitartikel/rechtsextremismus-der-verfassungsschutz-schweigt,29607566,32326360.html


Rudolf Rocker

Huiii, da hat der Rechtspsychologe Prof. Dietmar Heubrock ja richtig gelegen! (Am Ende der Doku)
ZitatBeate Zschäpe will im NSU-Prozess aussagen
http://www.tagesschau.de/eilmeldung/eilmeldung-283.html

Troll

Da bin ich gespannt, aber vielleicht stirbt sie auch vorher, der Tod ist in diesen Kreisen ein regelmäßig auftretendes Aussagehemmnis.
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Dieter Hildebrandt
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Jiddu Krishnamurti

Kuddel

Ich kann mir kaum vorstellen, daß sie etwas relevantes aussagt.
Sie hat ja bereits kurz nach der Verhaftung mit der Staatanwaltschaft gesprochen. Über den Inhalt wurde nie etwas bekannt.
Die Staatsanwaltschaft ist ja weiterhin sehr engagiert die Aufdeckung des Netzwerkes der NSU zu verhindern. Vielleicht geht ihr ja gerade der Arsch auf Grundeis und zuviel wird von Ermitlungsausschüssen, Journalisten und Antifaaktivisten aufgedeckt. Deshalb soll mit einer Aussage Tschäpes der Prozeß beschleunigt und die weitere Recherche unterbunden werden.

Beim Höhneßprozeß war es auch so, als er sich geständig zeigte, wollte das Gericht nichteinmal mehr wissen, wieviel Geld ingsgesamt unterschlagen und am Fiskus vorbeigeführt worden ist, woher es kam, etc..

So könnte auch Tschäpe ein Angebot gekriegt haben, durch Aussagen nur weniger bestimmter Dinge den Prozeß im Sinne der Staatsanwalt verlaufen zu lassen.

Troll

Da hast du recht, eine Aussage die eventuell den Vfs und sonstige hilfreiche Staatsdienste anpinkelt würde ihr nicht gut tun, so doof ist sie nicht.
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Dieter Hildebrandt
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Rudolf Rocker

Ich glaube auch nicht, das irgendwas erhellendes dabei rauskommt!
In dem ganzen Verfahren ist bisher kein einziger der elementar wichtigen Punkte angesprochen worden!
z.B. die Frage nach weiteren Mittätern. Es gibt viele Zeugenaussagen von den Tatorten in denen Täter beschrieben werden, die vom Aussehen her nicht Böhnhardt und Mundlos gewesen sein können.
Was wusste der VS?
Wer hat Zschäpe aus dem sächischen Innenministerium angerufen?



Rappelkistenrebell

Heute knallen die Sektkorken im Kölner Bundesamt: Beate Zschäpe hat die BRD freigesprochen  :(



Aus: Ausgabe vom 10.12.2015, Seite 8 / Ansichten

Zschäpe stützt den Staat
Konstrukt der Anklage übernommen
Von Sebastian Carlens


Nach über 240 Tagen Schweigen packt die Angeklagte aus: Beate Zschäpe, die angeblich einzige Überlebende des »Nationalsozialistischen Untergrundes« (NSU), ließ am Mittwoch vor dem Münchner Oberlandesgericht ihre Aussage verlesen. Seit den frühen Morgenstunden warteten Zuschauer auf das Ereignis. Bild, Zeit und Spiegel online berichteten aus dem NSU-Container an der Nymphenburger Straße mit Livetickern. Die große Zschäpe-Show, das Finale am Mittwoch.

Wer tatsächlich erwartet hatte, dass die Angeklagte über die Motivation hinter den brutalen Morden, die Abgründe eines menschenverachtenden Weltbildes und die Schützenhilfe der deutschen Geheimdienste aussagen würde, darf enttäuscht sein. Schuld war die Liebe: Verknallt erst in den einen, dann in den anderen Uwe, schlitterte das naive Mädchen Beate in die falschen Kreise, in eine tragische Romanze. Zwar waren Mundlos und Böhnhardt, ihre beiden Lover, auch kaltblütige Killer, aber das will sie erst später erfahren und nicht wirklich gut gefunden haben. Das Leben im nationalsozialistischen Untergrund, eine einzige Enttäuschung: »Ich trank täglich drei bis vier Flaschen Sekt. Ich vernachlässigte unsere Katzen.«

Nach dieser »Aussage« ist klar, warum Zschäpes neue Verteidiger ausschließlich schriftliche Fragen an ihre Mandantin akzeptieren wollen. Die Antworten darauf müssen schließlich noch mit ihrer Legende abgestimmt werden. Der Polizistenmord in Heilbronn, begangen wegen der Dienstpistolen der Beamten? Unwahrscheinlich bei Waffennarren, die die Bude voll mit Revolvern und Pumpguns hatten. Vom Tod ihrer Liebhaber will sie im Radio erfahren und dann ihr Versprechen, die gemeinsame Wohnung anzuzünden, erfüllt haben. Auch das stinkt zum Himmel, denn die Auswertung ihrer Computer hat ergeben, dass sie fröhlich nach »vegetarischer Ernährung« googelte, als ihre Kompagnons in Eisenach längst gestorben waren. Später erhielt sie mehrfach Anrufe von einer Telefonnummer, die auf das Innenministerium zugelassen war. Die will Zschäpe natürlich nie entgegengenommen haben.

Im Bundesamt für Verfassungsschutz wurden am Mittwoch sicher drei bis vier Flaschen Sekt entkorkt, anschließend die Katzen gefüttert. Das Erwartbare ist geschehen, die Angeklagte hat das gesamte Konstrukt einer Anklage, die den multiplen Staatsterrorismus des NSU zum Amoklauf dreier Irrer verklärte, gestützt. Die in die Dutzende gehenden V-Leute, die um die Neonazis herumscharwenzelten, das Geld vom Staat, die »echten falschen« Pässe – alles das ist nie passiert.

Aber die zehn Menschen, die diese eiskalten Vollstrecker mit den allzu mächtigen Freunden ermordet haben, die sind echt, und sie starben wirklich. Ihre Namen sind Enver Simsek, Abdurrahim Özüdogru, Süleyman Tasköprü, Habil Kiliç, Mehmet Turgut, Ismail Yasar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubasik, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter.

Quelle

http://www.jungewelt.de/2015/12-10/037.php

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Rappelkistenrebell

 Ausgabe vom 10.12.2015, Seite 1 / Titel

Beates Katzenjammer
NSU-Prozess: Hauptangeklagte sieht sich als Opfer emotionaler Erpressung, ­entlastet alle lebenden Verdächtigen aus Neonaziszene und Geheimdienst
Von Claudia Wangerin, München


»Ich trank täglich drei bis vier Flaschen Sekt. Ich vernachlässigte unsere ­Katzen.« (Beate Zschäpes Aussage im NSU-Prozess vom Mittwoch)
Foto: Jan Stockmann www.jastomedia.de / pixelio.de

Beate Zschäpe will knapp elf Jahre lang gewusst haben, dass sie mit Mördern zusammenlebte – sie habe aber deren Taten zutiefst abgelehnt und sich aus Liebe und Freundschaft nicht gestellt. Eine Erklärung mit diesem Inhalt ließ die Hauptangeklagte im Prozess um die Mord- und Anschlagsserie des »Nationalsozialistischen Untergrunds« (NSU) am Mittwoch durch ihren Anwalt Mathias Grasel vor dem Oberlandesgericht München verlesen. Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, mit denen sie 1998 in Jena untergetaucht war, hätten ihr mit Selbstmord gedroht, falls sie sich stelle und sie selbst dadurch auffliegen sollten. Für Mundlos habe sie enge freundschaftliche Gefühle habt, Böhnhardt habe sie geliebt.

Rund drei Monate nach dem Mord an dem Blumenhändler Enver Simsek in Nürnberg hätten sie ihr davon erzählt – um die Adventszeit im Jahr 2000. Nach ihrer Schilderung zeigte sie sich damals empört darüber, dass sie einen Menschen getötet hatten. »Ich bin daraufhin regelrecht ausgeflippt«, verlas Grasel in ihrem Namen. Die Stimmung nach diesem Gespräch könne sie nur als »eisig« beschreiben. Das sei auch an Weihnachten und an ihrem Geburtstag im Januar 2001 so geblieben. Nach Medienberichten über den Bombenanschlag in der Kölner Probsteigasse, bei dem die 19jährige Mashia M. schwer verletzt wurde, habe sie Mundlos und Böhnhardt gefragt, ob sie etwas damit zu tun hätten. Obwohl sie selbst vom Bau eines Sprengsatzes angeblich nichts mitbekommen hatte. Auch will sie zwischen den Mordanschlägen immer wieder gehofft haben, ihre Lebensgefährten würden keine weiteren begehen. Dabei sollen sie den auf Mashia damit begründet haben, sie hätten »Bock drauf« gehabt. Daraufhin will Zschäpe erstmals ihre Gefühle hinterfragt, aber »nicht die Kraft gehabt« haben, sich von ihnen zu trennen. Auch habe sie Angst vor einer langen Haftstrafe gehabt und sei von dem Geld abhängig gewesen, dass die beiden Männer bei Raubüberfällen erbeuteten. »Die beiden brauchten mich nicht, ich brauchte sie«, widersprach sie dem Anklagevorwurf, sie sei für die bürgerliche Fassade des Trios wichtig gewesen. Urlaubsfotos zeigen es in Harmonie. Eine innere Zerrissenheit merkten ihr auch die Campingbekanntschaften nicht an.

Nach dem Bombenanschlag auf die Kölner Keupstraße im Sommer 2004 habe sie damit gerechnet, dass Mundlos und Böhnhardt als Täter identifiziert würden, so Zschäpe. Von den letzten vier der neun Morde an Kleingewerbetreibenden türkischer, kurdischer und griechischer Herkunft sollen die »beiden Uwes« ihr im Nachhinein berichtet haben: Sie hätten »vier weitere Ausländer umgelegt«. Sie sei sehr »enttäuscht« gewesen, weil sie wieder getötet hätten. Heute fühle sie sich »moralisch schuldig«, weil sie es nicht habe verhindern können. Den Inhalt des Bekennervideos, das sie nach dem Tod von Mundlos und Böhnhardt im November 2011 verschickte, will sie nicht gekannt haben.

Auffällig ist auch, dass Zschäpe nur die beiden toten Neonazis belastet. Von der Lieferung der Schusswaffen durch Mitangeklagte oder andere Personen in einem Umfeld voller Geheimdienst-V-Leute bekam Zschäpe angeblich nichts mit. Sie bestätigt die Anklageschrift aber in fragwürdigen Punkten. Täter waren laut angeblicher Selbstbezichtigung gegenüber Zschäpe auch beim Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter in Heilbronn 2007 nur Mundlos und Böhnhardt – sie hätten die Waffen der Opfer gewollt, da ihre eigenen teils Ladehemmungen gehabt hätten. »Völlig unplausibel« fand das der Anwalt von Kiesewetters verletztem Kollegen Martin A., Walter Martinek. »Nach dieser Aussage weiß ich genau, dass es nicht stimmt«, sagte er gegenüber junge Welt. Auch der Vater des ermordeten Halit Yozgat, Ismail Yozgat und weitere Opferangehörige bezeichneten Zschäpes Aussage insgesamt als »überhaupt nicht glaubwürdig«.

Quelle

http://www.jungewelt.de/2015/12-10/002.php
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Rudolf Rocker


Troll

Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel

ZitatDer Vorsitzende des NSU-Untersuchungsausschusses des Bundestages, Clemens Binninger (CDU), hat Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) aufgefordert, offen zu legen, ob der Attentäter der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Frank S., unter Umständen V-Mann des Landesamtes für Verfassungsschutz war.

Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke), die dem Gremium ebenfalls angehört, erklärte, der Verfassungsschutz mache in Bund und Ländern mit Ausnahme Thüringens, wo V-Leute von der rot-rot-grünen Koalition abgeschaltet wurden, weiter wie vor Bekanntwerden des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) im November 2011.
http://www.berliner-zeitung.de/politik/moegliche-spitzeltaetigkeit-des-reker-attentaeters-nsu-ausschusschef-binniger-fordert-klarheit-ueber-frank-s-,10808018,33065058.html#plx576141678

Rudolf Rocker

Nicht nur Faschisten werden vom VS unterstützt, sondern auch Al Kaida:

ZitatBundesanwalt ermittelt gegen Verfassungsschützer
Der Verfassungsschutz hat einem V-Mann Geld gegeben, das dieser an das Terrornetzwerk Al Kaida weitergeleitet haben soll. Deshalb ermittelt die Bundesanwaltschaft gegen Mitarbeiter des Dienstes: wegen des Verdachts der Unterstützung einer Terrorvereinigung.
http://www.tagesschau.de/inland/verfassungsschutz-ermittlungen-101.html

Rudolf Rocker


shitux

Ob8, Rudolf Rocker.

Heute Morgen in einem N42-Interview hat Stefan Aust diese Meldungen v.w. das Zchäpe gearbeitet hat, richtig gestellt.
Sie sei " in dem Laden von dem  V-Mann mehrmals aufgetaucht". Nix malocht.



Kadavergehorsam begünstigt Verbrechen u. Verbrecher

Rudolf Rocker

Also ich hab zu meiner Meldung eine weitere Bestätigung:
http://www.tagesschau.de/inland/zschaepe-mundlos-vmann-101.html

Naja, irgenwie wird sich das ja nachweisen lassen. Hoffe ich!


shitux

Letztendlich sowieso wurscht ob da wer, wie in und aus welcher Position heraus geschafft hat.

Denn wenn sich eine Verbrecherorganisation von einer anderen Verbrecherorganisation befruchten lässt, kann mit Sicherheit kein Honig entstehen, sondern nur angedickter, übler Mehl- Brei.
Kadavergehorsam begünstigt Verbrechen u. Verbrecher

dagobert

Zitat von: Rudolf Rocker am 18:00:16 Do. 07.April 2016
Naja, irgenwie wird sich das ja nachweisen lassen. Hoffe ich!
Sicher, wenn du in den einschlägigen Büros mal die Hinterlassenschaften des Reißwolfs aufsammelst ...
Viel Spaß beim puzzeln.  ;D
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Rudolf Rocker

Wenn die unter einem falschen Namen in der Firma gearbeitet haben, aber der Name bekannt ist, haben die vielleicht auch Sozialabgaben bezahlt (wenn sie nicht schwarz gearbeitet haben).
Vielleicht sagt ja auch der V- Mann noch was bevor er aus mysteriösen Gründen zu Tode kommt? :o

Kuddel

ZitatV-Leute als Brandstifter

Verfassungsschutz Hätte die Entstehung fester Strukturen in der Naziszene ohne den Verfassungsschutz vielleicht sogar verhindert werden können? Vieles deutet darauf hin



Der ,,Thüringer Heimatschutz" 1998, unterstützt mit staatlichen Mitteln
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/v-leute-als-brandstifter

Die anschließenden Leserergänzungen sind noch interessanter, als der Artikel selbst.

Nikita

Ich schreibe es gleich mal hier rein. BND oder Verfassungsschutz werden eh wieder darin verwickelt sein:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/freital-gsg-9-nimmt-bei-razzia-fuenf-mutmassliche-rechtsterroristen-fest-a-1087904-druck.html

Zitat19. April 2016, 07:36 Uhr
Großeinsatz in Freital
GSG 9 nimmt fünf mutmaßliche Rechtsterroristen fest

Von Jörg Diehl und Fidelius Schmid

Die Eliteeinheit GSG 9 hat am frühen Morgen fünf mutmaßliche Rechtsterroristen im sächsischen Freital gefasst. Die Verdächtigen sollen Asylbewerberheime angegriffen haben.

Mit einem Großaufgebot haben am Dienstagmorgen Bundesanwaltschaft und Bundeskriminalamt Wohnungen und Häuser im sächsischen Freital durchsucht. Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE nahmen die Beamten fünf Verdächtige fest. Ihnen wird unter anderem die Bildung der rechtsterroristischen Vereinigung "Gruppe Freital", schwere Körperverletzung und versuchter Mord vorgeworfen.

Bei den Festgenommenen handelt es sich um Justin S., 18, Rico K., 39, Maria K., 27, Sebastian W., 26, und Mike S., 26. Die mutmaßlichen Rädelsführer der Bande sind nach Erkenntnissen der Ermittler Timo S. und Patrick F., die schon seit einiger Zeit in Untersuchungshaft sitzen.

Die Gruppe soll unter anderem im vergangenen Herbst Asylbewerberheime in Freital und ein alternatives Wohnprojekt in Dresden mit Steinen und Feuerwerkskörpern angegriffen haben. Den mutmaßlichen Rechtsterroristen stehen darüber hinaus im Verdacht, Attacken auf ein Parteibüro der Linken sowie ein Sprengstoffanschlag auf das Auto eines Freitaler Stadtrats verübt zu haben .

Feuerwerkskörper aus Osteuropa

Bei den Durchsuchungen fanden Beamte nach Informationen von SPIEGEL ONLINE eine dreistellige Anzahl von Feuerwerkskörpern aus Tschechien. Diese sogenannten "Polenböller" der Typen "La Bomba" und "Viper" hatte auch die mutmaßliche Neonazi-Terrortruppe "Oldschool Society" (OSS) für Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte verwenden wollen. Sie hatte der Generalbundesanwalt im Januar angeklagt . Nach Erkenntnissen der Ermittler sprach die mutmaßliche Freitaler Terrorgruppe, die sich im Juli 2015 gegründet haben soll, in ihrer internen Kommunikation von "Obst", wenn sie Pyrotechnik meinte.

Die sächsische Stadt machte im vergangenen Sommer bundesweit Schlagzeilen: Wochenlang demonstrierten Fremdenfeinde vor einem Flüchtlingsheim in einem ehemaligen Hotel. Immer wieder kam es zu Angriffen und Anschlägen auf Asylbewerber und ihre Unterstützer.

Der Generalbundesanwalt in Karlsruhe hatte erst vor wenigen Tagen die Ermittlungen in Sachen Freital übernommen .
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    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/freital-gsg-9-nimmt-bei-razzia-fuenf-mutmassliche-rechtsterroristen-fest-a-1087904.html

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