Glotze glotzen

Begonnen von Troll, 17:48:59 Mo. 26.März 2012

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Rudolf Rocker

Erinnert mich irgendwie an "Brave New World"!
Der Server läuft aber flüssig, bei mir! 30 Minuten hab ich geschafft!

Kuddel

Ich mag Science Fiction. Besonders, wenn sie düster und böse sind.

Doch solche Filme mag ich nicht.
Mich nervte auch schon seinerzeit "Der Marsch"(1990), ein Film über eine Flüchtlingswelle aus Afrika.
Menschengruppen werden zur Staffage für eine billig gestrickte Gerschichte mit einem Schuß Ideologie.
Ich hab mich dann auch geweigert mir "Aufstand der Alten" (2007) anzusehen.

Und den Hintergrund dieser Geschichte verstehe ich so:
Das Problem ist nicht die Verteilung des Wohlstands. Nein, man leidet darunter nicht ausgebeutet zu werden.
ZitatEin wenig Hoffnung gibt den Ausgestoßenen die vage Aussicht, über eine Lotterie einen der begehrten Arbeitsplätze in der City zu ergattern. Zu Beginn der Handlung werden 10.000 Arbeitsplätze verlost.
http://www.rp-online.de/panorama/fernsehen/stadt-ohne-namen-vision-einer-welt-ohne-beschaeftigung-aid-1.5759428

Diese tollen 10.000 Ausbeutungsplätze sind von den "Rebellen" militant erkämpft worden:
ZitatErzwungen wurde dies von gewaltbereiten Rebellen, die den Mann der Premierministerin entführten.

Ja, dieser Film hat eine Botschaft:
ZitatDabei verliert der Thriller niemals sein zentrales Thema aus den Augen: Wie viele Unbeschäftigte verträgt eine Gesellschaft, ohne die Demokratie zu gefährden?
Hauptsache Arbeit! Ein Plädoyer für die Zwangsarbeit zur Rettung unserer Demokratie.


Just B U

Kuddel schrieb:
ZitatJa, dieser Film hat eine Botschaft:
ZitatZitat
Dabei verliert der Thriller niemals sein zentrales Thema aus den Augen: Wie viele Unbeschäftigte verträgt eine Gesellschaft, ohne die Demokratie zu gefährden?
Hauptsache Arbeit! Ein Plädoyer für die Zwangsarbeit zur Rettung unserer Demokratie.


Ja, eben auch u. a. genau DASS hat mich total aufgebracht und war für mich kaum zu ertragen,  kotz
...es zeigte sich ja gleich zu Anfang, dass das EIN Hauptthema ist......
Wobei, "Demokratie" habe ich in dem Film nirgends wahrnehmen können.

Und vor allem ein Plädoyer für keinen anderen Sinn des Lebens als ------->  A R B E I T  !
Natürlich FÜR andere und  für einen   HUNGERLOHN !


Ein Pool von Sklaven....die meisten mehr oder weniger  unterwürfig und in der Gehirnwäsche lebend und das Spiel mitspielend.... kotz

Nun gut, ich habe - wie schon geschrieben - nicht viel davon gesehen....gab es denn auch "positive" Tendenzen?


@Schwarzrot
Ich würde es nicht lange aushalten, in so einer Atmosphäre mit solchen Menschen....weder privat noch "dienstlich"....da bin ich konsequent...
Die Dummheit der Einen ist die Macht der Anderen.
Je dümmer u. desinteressierter die Einen desto mächtiger die Anderen.

Hätte man den christlichen Klerus mit der gleichen Vehemenz verteidigt, wie Teile der Linken das heute mit dem islamischen tun, hätte die Aufklärung nie stattgefunden.
Seyran

schwarzrot

ZitatDabei verliert der Thriller niemals sein zentrales Thema aus den Augen: Wie viele Unbeschäftigte verträgt eine Gesellschaft, ohne die Demokratie zu gefährden? Eine Frage, die zum Arabischen Frühling führte und auch in Europa höchst aktuell ist, wenn man die Zahl der Arbeitslosen in Griechenland, Spanien oder Portugal betrachtet.

Die Diskussion zu dieser Frage läuft in den westlichen Demokratien nur schleppend an. Es war nur eine Randnotiz, dass die Webrevolution 4.0 wohl an die fünf Millionen Arbeitsplätze kosten wird. Umso höher ist anzuerkennen, dass diese exzellente Serie das höchst brisante Thema ins Zentrum der Diskussion rückt.

Gibt immer filmkritiken, die man in der pfeife rauchen kann Kuddel, wenn sie mindestens von der argumentation her stimmig wären:
Seit wann gab es vor dem 'arabischen frühling' in diesen ländern 'demokratie' um dann dort die 'frage der arbeitsplätze' diskutieren zu können?!

Nee, ich glaub, deine kritikerin münzt ihre vorstellung von vollbeschäftigung/erwerbslosigkeit (und auch dem 'arabischen frühling?) dem film über, den man vermutlich auch anders sehen kann, z.b. über den wert des menschen (wie z.b. in der 'slum'-schulszene angesprochen).

Das natürlich vor dem hintergrund, dass ich bisher nur eine halbe serie gesehen habe, aber in dem teil war genügend gesellschaftskritisches drin, um das nicht zu einer so eine platten 'hauptsache arbeit'-auslegung zu ventilieren.

Fazit, lieber von kritiken unvoreingenommen filme selbst sehen, statt kritiken lesen Kuddel. Ich glaub die filmemacher sehen die wirklichkeit und das thema umfassender als deine schreiberin!  ;D

Wie mir scheint ersteckt sich der themenhorizont von 'rp-online' sonst auf solche themen:
Zitat
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"In der bürgerlichen Gesellschaft kriegen manche Gruppen dick in die Fresse. Damit aber nicht genug, man wirft ihnen auch noch vor, dass ihr Gesicht hässlich sei." aus: Mizu no Oto

Wieder aktuell: Bertolt Brecht

schwarzrot

Bei einer anderen (reaktionären) zeitung hört sich das übrigens ganz anders an:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/die-zukunft-sieht-duester-aus-die-franzoesische-serie-stadt-ohne-namen-14061120.html
ZitatSelten war ein Titel nichtssagender als dieser: ,,Stadt ohne Namen" heißt die sechsteilige Serie von Arte France in ihrer deutschen Fassung. Das französische Original trägt den gleichermaßen treffenden wie grausamen Titel ,,Trepalium". So heißt ein mittelalterliches Folterwerkzeug aus überkreuzten Pfählen, auf dem die Gliedmaßen eines Bestraften festgebunden und auseinandergezogen wurden, bis der Mensch förmlich zerriss. Das französische Wort für Arbeit, ,,travail", leitet sich von dieser unmenschlichen Erfindung ab. Und auch das deutsche Wort ,,Arbeit" konnte im Mittelalter noch Strafe, Qual, Not, Mühsal und Streit bedeuten.

Arbeit als Selbstverwirklichung? Das ist auch in der fernen Zukunft, in der ,,Stadt ohne Namen" spielt, unbekannt. Dichter, Philosophen und kreatives Chaos gibt es ebenfalls nicht mehr in dieser sauber in zwei Sphären geteilten Welt. Eine Mauer trennt den ,,Süden" von der ,,Zone". Der Süden ist anscheinend der Hort des Glücks. Zumindest aus der Perspektive der Zonenbewohner. Im Süden gibt es Wohlstand und sauberes Wasser. Die Menschen in der Zone dagegen leben ohne Kanalisation und Wasser aus dem Hahn; sie stehlen das kostbare Nass, um zu überleben. Ihr ganzes Dasein wird von diesem Verteilungskrieg bestimmt.
Würde durch Arbeit

Seit dreißig Jahren steht die Mauer. Wer nördlich von ihr geboren wurde, kennt nur in graublaues Licht getauchte Unwirtlichkeit. Die Heimat der Zonenbewohner ist schmutzig und verwahrlost, die meisten hausen als Obdachlose unter Pappkartons, die Familien sind zerrüttet. Im Untergrund wirkt eine Rebellenorganisation, die den Arbeitsminister des Südens entführt hat und ein Jahr gefangen hielt, auch folterte. Und in einer Höhle voller Bücher wohnt der Lehrer Robinson (Olivier Raboudin). Er lehrt seine Schüler Kritik an der totalitären Gesellschaft des Südens zu üben, deren wichtigste Doktrin lautet: Ein Recht auf ein menschenwürdiges Leben hat nur, wer eine Arbeit hat. Wer sie verliert, wird in die Zone verbannt. Und wer in ihr zur Welt kommt, dem wird von Geburt keine Würde zuerkannt.

...
Besser, selber schauen, statt kritiken lesen.  ;)
"In der bürgerlichen Gesellschaft kriegen manche Gruppen dick in die Fresse. Damit aber nicht genug, man wirft ihnen auch noch vor, dass ihr Gesicht hässlich sei." aus: Mizu no Oto

Wieder aktuell: Bertolt Brecht

Rudolf Rocker

Dieser Film hat ja irgenwie 6 Folgen, oder so...und keiner von uns hat mehr als 30 Minuten geguckt....Kuddel hat ihn sehr wahrscheinlich gar nicht gesehen. Also zu wenig für konkrete Kritik!
Wie schwarzrot schon angemerkt hat gab es schon innerhalb der ersten 30 Minuten einen klaren Kontrapunkt zur "Hauptsache Arbeit"- Mentalität, nämlich den Lehrer! Der hat unter anderem erklärt was der (französische) Begriff Arbeit im Ursprung hieß und fragt, warum sich der Wert eines Menschen nur über Arbeit definiert.
Der zweite Punkt ist die Darstellung der Menschen im anderen Teil der Stadt, die ständig von der Angst getrieben werden in die Zone zu rutschen, wenn sie ihren Arbeitsplatz verlieren. Die sehen nämlich alle ziemlich unglücklich aus!
Also ich hab nach den ersten 30 Minuten den Eindruck, das es genau darum geht, die Frage aufzustellen, ob es wirklich Sinn macht, sich über Arbeit zu definieren.
Das mit den Rebellen ist übrigens gar nicht soweit hergeholt: Auch hier in Deutschland gibt es Linke Gruppen die "ein Recht auf Arbeit" und ähnlichen Blödsinn fordern.

schwarzrot

Zitat von: Just B U am 14:52:59 Fr. 12.Februar 2016
@Schwarzrot
Ich würde es nicht lange aushalten, in so einer Atmosphäre mit solchen Menschen....weder privat noch "dienstlich"....da bin ich konsequent...

;D
Da ist mir 'dienstlich' lieber, schliesslich gibt es auch privat einen haufen arschlöcher um die man nicht immer einen bogen machen kann und das ganz ohne bezahlung.   :(
Und wenn ich mal in den callcenter-thread schaue, hab ich bisher wohl sogar noch glück gehabt mit meinen jobs.
"In der bürgerlichen Gesellschaft kriegen manche Gruppen dick in die Fresse. Damit aber nicht genug, man wirft ihnen auch noch vor, dass ihr Gesicht hässlich sei." aus: Mizu no Oto

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Kuddel

Zitat von: schwarzrot am 14:59:16 Fr. 12.Februar 2016
ZitatDabei verliert der Thriller niemals sein zentrales Thema aus den Augen: Wie viele Unbeschäftigte verträgt eine Gesellschaft, ohne die Demokratie zu gefährden? Eine Frage, die zum Arabischen Frühling führte und auch in Europa höchst aktuell ist, wenn man die Zahl der Arbeitslosen in Griechenland, Spanien oder Portugal betrachtet.

Die Diskussion zu dieser Frage läuft in den westlichen Demokratien nur schleppend an. Es war nur eine Randnotiz, dass die Webrevolution 4.0 wohl an die fünf Millionen Arbeitsplätze kosten wird. Umso höher ist anzuerkennen, dass diese exzellente Serie das höchst brisante Thema ins Zentrum der Diskussion rückt.

Gibt immer filmkritiken, die man in der pfeife rauchen kann Kuddel, wenn sie mindestens von der argumentation her stimmig wären:
Seit wann gab es vor dem 'arabischen frühling' in diesen ländern 'demokratie' um dann dort die 'frage der arbeitsplätze' diskutieren zu können?!

Nee, ich glaub, deine kritikerin münzt ihre vorstellung von vollbeschäftigung/erwerbslosigkeit (und auch dem 'arabischen frühling?) dem film über, den man vermutlich auch anders sehen kann, z.b. über den wert des menschen (wie z.b. in der 'slum'-schulszene angesprochen).

Das natürlich vor dem hintergrund, dass ich bisher nur eine halbe serie gesehen habe, aber in dem teil war genügend gesellschaftskritisches drin, um das nicht zu einer so eine platten 'hauptsache arbeit'-auslegung zu ventilieren.

Fazit, lieber von kritiken unvoreingenommen filme selbst sehen, statt kritiken lesen Kuddel. Ich glaub die filmemacher sehen die wirklichkeit und das thema umfassender als deine schreiberin!  ;D

Ich bin über den Beitrag im Deutschlandfunk über den Film gestolpert. Da kriegte ich bereits zuviel.
Als ich den Titel eingab, stand bei rp-online ähnliches. Da hab ich nicht mehr weitergesucht.
Diese Argumentation ist mir auch aufgefallen mit dem Arabischen Frühling. Auch die mit Griechenland, Spanien oder Portugal ist mir aufgefallen. Da wird verstärkt links gewählt, also ganz klar ein Ende der Demokratie.

In dem Film selbst heißt es, daß man diejenigen hinter einen Mauer gesteckt hat, mit denen man "nichts mehr anzufangen wußte". Aber die reale Ausgrenzung sehe bei denjeningen, die zu schwach/kaputt für eine Verwertung durch Arbeit sind oder diejenigen, die sich weigern...
Der Film hat mich nicht sonderlich angesprochen, ich hab ein paarmal weitergescrollt. Mich nervten diese holzschnittartigen Rebellen.
Da hab ichs auch bleiben lassen mit dem Film...

Rudolf Rocker

 So, ich hab jetzt zwei Teile gesehen!
"Wir haben nicht das Recht, die Würde des Menschen mit Füssen zu treten, nur weil er keine Arbeit hat!"
Dieses Zitat könnte man wohl als die Kernaussage des zweiten Teils ansehen.
Es geht hier um eine faschistoide Gesellschaft, in der jeder der nicht genug Leistung bringen kann ausgesondert wird.
Also eine "Hauptsache Arbeit"- Mentalität kann ich nicht erkennen.

*Edit*
Ja, die bösen Rebellen sind mir auch aufgefallen! Da werden tatsächlich fragwürdige Klischees bedient.

Rudolf Rocker

Dazu viel mir gestern irgendwie noch ein:
Eigentlich ist das gar keine Science Fiction!
Sowas gibt es doch schon längst! In Palästina!




schwarzrot

Yup:
Zitat von: schwarzrot am 12:10:35 Fr. 12.Februar 2016
Also das gezeigte gibt es längst, nur die mauer gibts noch nicht (mehr). (Wobei, schau mal nach israel?)

Übrigens komisch, das video läuft bei mir nun nicht mehr trotz scripte erlaubt, wollte grad nen zweiten anlauf nehmen.
Die öff rechtlichen können eben kein internet!  >:(
"In der bürgerlichen Gesellschaft kriegen manche Gruppen dick in die Fresse. Damit aber nicht genug, man wirft ihnen auch noch vor, dass ihr Gesicht hässlich sei." aus: Mizu no Oto

Wieder aktuell: Bertolt Brecht

Rudolf Rocker

ZitatAlso das gezeigte gibt es längst, nur die mauer gibts noch nicht (mehr). (Wobei, schau mal nach israel?)
Ups, sorry, da hatte ich Dich überlesen! :(

ZitatDie öff rechtlichen können eben kein internet!
Bei mir läuft es immer noch absolut flüssig! Grade eben getestet!

Just B U


Zitat

Ausgeschlachtet
Organe auf Bestellung


DO 18.2., 20:15 Uhr, 3sat


Details

Vieles deutet darauf hin, dass in China zehntausende unschuldige Menschen auf Bedarf für einen illegalen Handel mit Transplantations-Organen ermordet wurden. Die Dokumentation "Ausgeschlachtet - Organe auf Bestellung" präsentiert Augenzeugenberichte und medizinische Fakten, mit deren Hilfe sich ausrechnen lässt, dass beim Organhandel in China viel mehr im Argen liegt, als man im Westen vielleicht wissen möchte.

Als 2006 die ersten Informationen aus China drangen, dass staatliche Krankenhäuser politische Gefangenen gezielt und zeitnah töteten, um deren Organe zu verkaufen, schien dies zu unmenschlich, um wahr zu sein. Insbesondere Mitglieder der buddhistischen Religionsgemeinschaft Falun Gong sollen zu Tausenden unter zweifelhaften Vorwänden in Lagern gefangen gehalten, typisiert und regelmäßig medizinisch untersucht werden, um dann, wenn sie als Spender geeignet sind, auf Bedarf ermordet zu werden.

Die Beweislage ist schwierig, zumal Falun Gong selbst in Verdacht steht, eine sektenähnliche Organisation zu sein. China hatte zwar angekündigt, ab Mitte 2014 keine Organe hingerichteter Gefangener mehr zu entnehmen. Doch lassen sich die Umsetzungen solcher Ankündigungen in einem totalitären Regime nicht kontrollieren. Das Eingeständnis, dass über Jahre hinweg Organe Gefangener entnommen wurden, ist schlimm genug. Und solange China nicht erklären kann, woher die vielen Organe stammen - China steht in der weltweiten Transplantationsstatistik hinter den USA auf Platz 2 -, die in China vor allem an zahlende Kunden aus dem Ausland vergeben werden, muss man vom Schlimmsten ausgehen.
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Seyran

Rudolf Rocker

Planet e Dokumentation: Garantie vorbei - Gerät kaputt? 21.02.16
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Rappelkistenrebell

ZDF Frontal 21

Sendung vom 23. Februar 2016

Leiharbeit und Werkverträge- Reförmchen statt Reform
Sie arbeiten für Unternehmen, die häufig ihr Risiko auf gering bezahlte Arbeitskräfte abwälzen. Zwischen 1996 und 2016 hat sich die Zahl der Leiharbeiter mehr als verfünffacht, auf mittlerweile fast eine Million Beschäftigte. Dazu kommen noch einmal geschätzt mehrere hunderttausend Werkverträge. Der Umsatz der Top 10 in der Zeitarbeitsbranche stieg 2014 auf 7,2 Milliarden Euro. Laut der Bundesagentur für Arbeit ist ein Drittel aller offenen Stellen in Deutschland mittlerweile als Leiharbeit ausgeschrieben.
Dabei sollte mit der Agenda 2010 durch Leiharbeit der Arbeitsmarkt kurzfristig flexibilisiert und Langzeitarbeitslosigkeit bekämpft werden. Doch Dumpinglöhne und Dauerleiharbeit waren die Folge. So musste Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) während einer Wahlkampf-Veranstaltung im Jahr 2013 erfahren: Werkverträge und Leiharbeit sind moderne Mittel, um Löhne zu drücken und Beschäftigte leichter entlassen zu können. Daraufhin wurde im gemeinsamen Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD klar festgelegt, den Missbrauch von Werkverträgen und Leiharbeit zu verhindern. Gut zwei Jahre später und nach zahlreichen koalitionsinternen Auseinandersetzungen ist nun endlich ein entsprechender Gesetzentwurf auf dem Weg.

Frontal21 über die schwierige Diskussion um Leiharbeit und Werkverträge als wirksames Mittel gegen Langzeitarbeitslosigkeit.

Die NPD vor dem Verbotsverfahren - Hass und Hetze
Anfang März wird vor dem Bundesverfassungsgericht der Verbotsantrag des Bundesrates gegen die NPD verhandelt. Die rechtsextreme Partei setze ihre Ideologie "aggressiv-kämpferisch" ins Werk, sagen die Antragsteller. Dem stimmt der Berliner Rechtsextremismusforscher Professor Hans-Gerd Jaschke zu: "Die NPD schafft eine Atmosphäre der Angst, in bestimmten Regionen Mecklenburg-Vorpommerns und Sachsens vor allem, indem sie Menschen bedroht." Dadurch, so Jaschke, würde die NPD demokratische Mitgestaltungsmöglichkeiten von Bürgern beschneiden.
So weisen die NPD und ihre Unterorganisationen auffällig viele Straftäter in ihren Reihen auf. 25 Prozent der Funktionäre seien laut einer im Verbotsantrag zitierten Studie rechtskräftig wegen politisch motivierter Propaganda- oder Gewaltdelikte verurteilt.
Ein Verbot der NPD würde das rechtsextreme Lager in Finanznot bringen. Denn die NPD bekommt jährlich Wahlkampfkosten erstattet, die sogenannte staatliche Teilfinanzierung. So kassierte die Partei etwa 2014 rund eine Million Euro vom Staat. Zusätzlich kostet die NPD-Landtagsfraktion in Mecklenburg-Vorpommern den Steuerzahler jährlich fast 800.000 Euro.

Frontal21 über den erneuten Versuch, eine extremistische Partei wie die NPD zu verbieten.

Obergrenzen für Flüchtlinge? - Das schaffen wir nicht
Eine europäische Lösung der Flüchtlingsfrage wurde auf dem EU-Gipfel in Brüssel erneut vertagt. Die Zweifel wachsen, dass es jemals zu einer solchen Einigung kommen wird. Damit werden auch in Deutschland die Stimmen derjenigen wieder lauter, die an Angela Merkels "Wir-schaffen-das-Kurs" zweifeln. Nachdem nun auch Österreich auf eine deutlich restriktivere Flüchtlingspolitik mit Grenzzäunen und Obergrenze setzt, wollen auch in Deutschland viele einen solchen Schritt gehen. Höchste Zeit also, die Frage nach der Machbarkeit zu stellen. In den spanischen Exklaven Melilla und Ceuta lassen sich Spanien und die EU die Sicherung von rund 20 Kilometern Grenzzäunen über 100 Millionen Euro kosten. Allein die Grenze zwischen Deutschland und Österreich ist 815 Kilometer lang.

Frontal21 ist der Frage nachgegangen: Obergrenzen - schaffen wir das?

Gewalt durch Polizisten – Opfer kämpfen um Glaubwürdigkeit

Die Polizei, dein Freund und Helfer - das gilt längst nicht immer. Denn gewalttätige Übergriffe von Polizeibeamten gegen Unschuldige oder Verdächtige sind keine Seltenheit.
Wenn die Betroffenen später vor Gericht versuchen, sich dagegen zu wehren, sind sie meist chancenlos. Denn die Aussage eines Polizisten zählt vor Gericht viel mehr als die eines Opfers von Polizeigewalt, sagen Kritiker. Polizeibeamte als Zeugen hätten einen Glaubwürdigkeitsbonus bei der Justiz.
Doch im Zeitalter von Smartphones mit Kamerafunktion kann heutzutage viel häufiger als früher beweiskräftig dokumentiert werden, wie die Situation tatsächlich verlaufen ist. So werden immer öfter die Aussagen der Polizisten in Frage gestellt. Teilweise konnten die Polizeibeamten damit sogar der Lüge überführt werden. Um Konflikte zwischen Bürgern und Polizei nicht eskalieren zu lassen, könnten künftig auch sogenannte Body-Cams für Polizisten helfen. Einzelne Bundesländer erwägen bereits den Einsatz dieser Mini-Videokameras. Doch in Deutschland tut man sich schwer mit unabhängiger Videoüberwachung, denn die Polizei soll vorab kontrollieren können, welche Aufnahmen gesichert werden und welche nicht.
Frontal21 über unbegründete Polizeigewalt und die Sprengkraft von Beweisbildern.


http://www.zdf.de/frontal-21/themen-der-sendung-vom-23.-februar-2016-42358580.html
Gegen System und Kapital!


www.jungewelt.de

Just B U

Vielleicht interessant:

Zitat Die Akte General

Deutschland, 2016

MI 24.2., 20:15 Uhr, ARD - Das Erste

Details
In der jungen Bundesrepublik, die Ende der 50er Jahre in Politik und Justiz immer noch von nur oberflächlich geläuterten Nazi-Seilschaften durchsetzt ist, führt der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer einen einsamen Kampf gegen die Vertuschung nationalsozialistischer Verbrechen und die restaurative Politik der Regierung Adenauer - er ist der festen Überzeugung, dass nur so die junge Demokratie gefestigt werden könne. Nicht nur seine Haltung, sondern auch sein aufbrausendes Temperament machen Bauer angreifbar, immer wieder formiert sich Widerstand aus Politik, Nachrichtendiensten und dem Justizapparat gegen den Einzelkämpfer.

Wohl wissend, dass das Interesse an der Ergreifung Adolf Eichmanns in Deutschland gering ist, versucht Bauer, den israelischen Geheimdienst zu einer Verhaftung des in Argentinien vermuteten Organisators der Massendeportationen zu bewegen. Tatsächlich gelingt es Bauer in geheimen Verhandlungen, die Verhaftung Eichmanns durch den Mossad in Gang zu setzen. Unterstützt vom jungen Staatsanwalt Joachim Hell lässt Bauer auch danach nicht locker: Mit Material aus den Eichmann-Vernehmungen will er ein Verfahren gegen Kanzleramtschef Hans Globke erreichen, um dessen Verstrickung in die Deportationen zu ahnden, und wagt sich damit an Adenauers engsten politischen Vertrauten
.
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Rudolf Rocker


Troll

Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
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Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
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Rudolf Rocker


Troll

Ein Grund sich fremdzuschämen angesichts der europaweiten absurden Diskussionen ums Asylrecht.
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Sunlight

Zitat von: Troll am 17:01:18 Do. 03.März 2016
Ein Grund sich fremdzuschämen angesichts der europaweiten absurden Diskussionen ums Asylrecht.

Nicht nur die Diskussionen sind zum Fremdschämen! Die allabendlichen Bilder in den Nachrichten sind für mich
der Horror.

Troll

Citizenfour
Im Januar 2013 bekommt die Filmemacherin Laura Poitras verschlüsselte E-Mails von einem Unbekannten namens "Citizenfour". Ein atemberaubender Enthüllungsthriller beginnt.


http://media.ndr.de/progressive_geo/2016/0301/TV-20160301-1059-3200.hi.mp4

Wahrscheinlich in ca. einer Woche wieder offline!
Quelle: NDR

Via Fefes Blog
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Troll

ZitatSinnlose Wettbewerbe: Warum wir immer mehr Unsinn produzieren

Sehenswerter Vortrag von Prof. Mathias Binswanger an der Hauptversammlung von Neustart Schweiz an der FHNW in Olten vom 24. Mai 2013.
Quelle: Neustart Schweiz via YouTube

Via: NDS



http://youtu.be/Dd2Xkbr-u9s
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Kurdistan – Traum oder Wirklichkeit?

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Verstrahltes Bayern – Wie viel Wahrheit ist uns zumutbar?

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Chemiewaffen – Europas Geschäft mit dem Tod

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Wutbürger – Innenansichten der neuen Rechten

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