Grundsicherung im Alter zu niedrig

Begonnen von Eivisskat, 18:20:54 Sa. 11.August 2012

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Eivisskat

Zitat
Sozialverband VdK: Grundsicherung im Alter zu niedrig

München (nd-Stumberger). Der Sozialverband Vdk kritisiert die Regelleistung für Grundsicherung im Alter als zu niedrig. Wie VdK-Präsidentin Ulrike Mascher am Donnerstag in München vor Journalisten sagte, erwäge der Verband eine Prüfung der Regelsätze durch das Bundesverfassungsgericht.

Gleichzeitig wies Mascher den Gesetzesentwurf von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen zur Stärkung der Altersicherung zurück:

,,Die, die am stärksten von Armut bedroht sind, profitieren weiterhin kaum von den geplanten Maßnahmen", der Altersarmut würde so kein Einhalt geboten.

Die Regelsätze, die lediglich 4,30 pro Tag für Lebensmittel und 16 Euro monatlich für die Gesundheitsversorgung vorsähen seien für alte Menschen "fern jeder Realität", so Mascher weiter.

Der VdK fordert darum die Erhöhung des Regelsatzes und die Wiedereinführung von Einmalleistungen, da zum Beispiel ein kaputter Kühlschrank oder die Anschaffung einer neuen Brille für Bezieher von Grundsicherung ,,die absolute Katastrophe"bedeute.


http://www.neues-deutschland.de/artikel/235047.sozialverband-vdk-grundsicherung-im-alter-zu-niedrig.html

Eivisskat

Zitat
Offener Brief an Ursula von der Leyen   

Sehr geehrte Frau von der Leyen,

wir, die Unterzeichner, richten unser Wort an Sie auf diesem Wege, da uns dies als einzige Möglichkeit erscheint, auf eine in den Augen der Öffentlichkeit kaum bis gar nicht wahrgenommene "Nischengruppe" innerhalb der Sozialleistungsbezieher aufmerksam zu machen.

Wir sprechen hier von der Randgruppe der erwerbsunfähigen und vielfach auch behinderten "Frührentner", die ihre schmale Rente gezwungenermaßen mit Leistungen nach dem SGB 12 aufstocken müssen.
Wir bezeichnen uns - mittlerweile wohl mit Fug und Recht - als Deutschlands vergessene Kinder.

Wir, die den "Märkten" nicht mehr dienlich sein können - so gerne wir auch arbeiten wollen, wir können es nicht mehr - wir, die Deutschlands Wirtschaft nicht mehr als "Humankapital" zur Verfügung stehen, sind es nicht einmal mehr "wert", statistisch erfasst zu werden, siehe Bundesdrucksache 17/6275, in der auf die entsprechende Anfrage der Partei DieLinke folgende Antwort zu lesen ist:

In den Statistiken der Deutschen Rentenversicherung liegen demgegenüber keine Angaben darüber vor, wie viele Rentenbezieher gleichzeitig Leistungen der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung beziehen. Deshalb sind keine Rückschlüsse möglich auf die Zahl von Leistungsberechtigten der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, die vor dem Bezug einer Altersrente eine Rente wegen voller Erwerbsminderung bezogen haben.

Wie geschrieben, die meisten erwerbsunfähigen Behinderten bekommen eine nur geringe Erwerbsunfähigkeitsrente , welche sie mit Leistungen der Grundsicherung aufstocken müssen. Sie haben dadurch weder Rücklagen noch irgendwelches Vermögen zur eigenen freien Verfügung. Da aus diesem Geldbetrag ja noch genügend Dinge zu zahlen sind, die der Gesunderhaltung dienen, bzw. die einfach nur normale Alltagsdinge sind, wie Brillen etc, wird es schwierig mit den vorhandenen Mitteln menschenwürdig zu leben.

Des weiteren sind erwerbsunfähige Behinderte durch erhöhte (krankheitsbedingte )Stromkosten ,,beschwert ",durch ggfs. eine aufwendigere Ernährung und diverse Pflegemittel, die selbst zu finanzieren sind , da die Krankenkassen solche Pflegemittel nicht /nicht mehr zahlen. Mehrbedarfe werden meist häufig abgelehnt , da die Grundsicherungsämter der Meinung sind, dass Alles, was der (behinderte) Mensch braucht durch seine Einkünfte abgedeckt ist.

Diese Einkünfte sind dann die Erwerbsminderungsrente zuzüglich Aufstockung durch die Grundsicherung. Einem solchen erwerbsunfähigen "Aufstocker" wird genau die Höhe an Regelleistung ( 374.-€) + "angemessene" Kosten für Wohnen zugestanden wie den Leistungsbeziehern nach SGB 2 - vulgo - "Hartz4 Empfängern".

Die (mehr als umstrittene) Berechnung des völlig unzureichenden "Existenzminimums" einmal unbeachtet gelassen, erlauben wir uns, Ihnen in diesem Zusammenhang folgende Fragen zur eigenen Beantwortung zu stellen:

Unstrittig und indirekt auch durch verschiedene (frühere) MdB bestätigt ist unserer Meinung nach, dass die Motivation bei einem zu knapp bemessenen Regelsatz ist:

Die Leute sollen dort nicht verweilen wollen. Das Ganze ist möglichst unbequem zu gestalten, damit bloß niemand auf die Idee kommt sich im sog. sozialen Netz ausruhen zu wollen.

Was aber ist mit uns, die wir krankheits-behinderungsbedingt in der "sozialen Hängematte" verweilen müssen, ob wir das wollen oder nicht?

Wie begründen Sie hier die (nicht nur in unseren Augen) schon für Nichtbehinderte völlig unzureichende Regelleistung?

Es dürfte ebenso unstrittig sein, dass "Hartz4-Empfängern" monatlich das Wasser (fast) genauso bis zum Halse steht wie uns, den erwerbsunfähigen Grundsicherungs-Aufstockern. Dennoch verbleibt diesen Menschen zumindest eine verschwindend kleine Chance, die Chance auf Erlangung eines existenzsichernden Arbeitsplatz.

Nicht so bei uns.

,,Wenn man das weltweite Arbeitsvermögen betrachtet, so sind in den nächsten zehn Jahren etwa die Hälfte der Menschen überflüssige Menschen, die auf die eine oder andere Weise von diesem Planeten verschwinden müssen", sagte die Ökonomin Susan George, eine der Gründerinnen von attac bei einem Vortrag in Stockholm.

Überflüssige Menschen - das sind wir bereits schon - und mit etwas Zynismus darf man also vermuten, dass eine unzureichende monetäre Versorgung von uns "Ballast-Existenzen" dafür sorgen wird, dem sozialverträglichen Frühableben Schützenhilfe zu geben.

Angesichts diverser aktueller Studien wie der der Humboldtuniversität ist es vermutlich als empirisch nachgewiesen zu sehen, wie sehr allein schon Erwerbslosigkeit beeinträchtigt : Die Lebenserwartung von Langzeiterwerbslosen liegt inzwischen 5 - 7 Jahre unter der allgemeinen Lebenserwartung.
Über uns wurden unseres Wissens nach nicht einmal eine Studien erstellt, wozu auch?

Wieviele Menschen sterben , unbemerkt , einsam ?
Nur wenn die Nachbarn sich über den Geruch beschweren, die Tür aufgebrochen wird ,dann ist es eine Schlagzeile wert , dass ein kranker /behinderter Mensch in seiner Wohnung verstorben ist und dort wochenlang (unbemerkt ) lag .

Man lässt uns, den Erwerbsunfähigen, keine finanziellen Mittel , die über das absolut Lebensnotwendige hinaus gehen ..im Gegenteil, man verschärft unsere Lage noch , indem bestimmte Leistungen aus den Krankenkassenkatalogen gestrichen werden , bestimmte Medikamente selbst zu zahlen sind usw usf.

Was die sogenannte "soziale Teilhabe" betrifft:
Ist Ihnen, Frau von der Leyen, überhaupt klar, dass behinderte Menschen andere Anforderungen /Ansprüche an ,,Beförderung" haben und sie SELTEN öffentliche Verkehrsmittel ohne Probleme /eine zusätzliche Begleitperson usw. nutzen können , weil schlicht das Geld fehlt, um am Leben teilzunehmen?

Deswegen sind erwerbsunfähige, arme Behinderte nicht in der Lage sich Fahrzeuge zu kaufen , die keinen /einen geringen Wartungs- und Reparaturaufwand benötigten .Ein solches Fahrzeug hätte ja seinen Preis und würde bei aufstockendem Grundsicherungsbezug auch unweigerlich als ,,VERMÖGEN ,,angesehen werden, welches zu veräußern wäre und für den Lebensunterhalt aufzubrauchen ist.

Dabei spielt es kaum eine Rolle, ob der Behinderte dadurch in seiner Mobilität eingeschränkt ist und /oder gesundheitlich überhaupt in der Lage ist öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen , geht man doch davon aus, das Behinderte die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen haben (was aber oft nicht möglich ist , wegen Stufen , zu schmalen Türen , zu hohen Einstiegen bei Strassenbahnen /der deutschen Bahn ..usw. )...

Ergo :
Behinderte (Erwerbsunfähige ) Arme müssen schlichtweg zu Hause bleiben, zum Fenster rausschauen und von gesellschaftlicher Teilhabe und /oder Urlaub /Ausflügen träumen .

Können Sie auch nur ansatzweise nachvollziehen, welche Auswirkungen eine erzwungene Isolation haben kann? Als lupenreine Demokratin ist Ihnen selbstverständlich diktatorisches Vorgehen fremd, aber Sie werden sicherlich irgendwann einmal von Diktaturen gehört haben, in denen Isolationshaft ein probates Foltermittel ist?

Nun leben wir ja in einem demokratischen Sozialstaat, sind keine Häftlinge, haben nichts verbrochen...ausser , dass wir krank/behindert sind und nicht mehr in der Lage, aus eigener Kraft (zumindest ab und an) am gesellschaftlichen Leben teil zu nehmen/bzw. den Alltag zu bewältigen.

Also, womit haben wir das verdient, was laut Menschenrechtskonvention eine FOLTER ist ?

Wir sind nicht alt (nicht alle ) "nur" krank /behindert und arm ..können uns oft genug nicht wehren und......sind /werden OPFER, denen keiner zuhört, wir sindDEUTSCHLANDS VERGESSENE KINDER !

Wir wünschen KEINEM, durch Unfall /Krankheit in eine solche Lage zu kommen , nur, oft geht das schneller, als man denkt und dann spürt man mit voller Wucht, was es wert ist , in diesem Lande "nur Mensch" zu sein, kein verwertbares Humankapital.

In diesem Sinne, Frau von der Leyen, bleiben Sie gesund.

Carola Stöehr
Ellen Vaudlet

http://erbendertara.wordpress.com


Quelle: http://www.scharf-links.de vom 08.08.12

hanni reloaded

Hm, wenn ich

"Ellen Vaudlet" les, krieg ich Magenkrämpfe.
Die Frau hat ein ernstes Egoproblem, erfindet (imho) Stories.
Und kann sich nicht genug Wichtig-tun.

Bei uns hier nennt man das Gschaftlhuber. >:D

Nur mal so am Rande bemerkt. *duckundweg*

Eivisskat

Ich weiß gar nicht, wer die Frau ist. Mir (und hier) ist sie total unbekannt.

In dem Brief aber schreibt sie völlig richtig über komplett unhaltbare Zustände, die auch vom SOVD, VDK, parit. Wohlfahrtsverband etc. angeklagt werden, um die sich aber sonst kein Schwein kümmert.

Gruß in den Süden  ;)

Elena

Zitat von: hanni reloaded am 14:50:13 So. 12.August 2012
Hm, wenn ich

"Ellen Vaudlet" les, krieg ich Magenkrämpfe.
Die Frau hat ein ernstes Egoproblem, erfindet (imho) Stories.
Und kann sich nicht genug Wichtig-tun.

Bei uns hier nennt man das Gschaftlhuber. >:D

Nur mal so am Rande bemerkt. *duckundweg*

o.t. - bitte entschuldigt, user & Mod's -

Ach Hanni...

Ich verstehe nicht Sinn und Zweck Deines Beitrages hier. Was bringt es Dir, hinterrücks zu diskreditieren und diffarmierende Unterstellungen zu verbreiten? Schau, ich habe mich aus allen Foren zurückgezogen und mache nur noch "Arbeit vor Ort", daneben blogge ich.
Menschen wie Du tragen leider einen wesentlichen Teil dazu bei, dass es unter Prekarisierten niemals einen wirklichen Zusammenhalt geben wird.
Dass ich noch bei CD angemeldet bin, ging mir übrigens völlig unter, ein aufmerksamer Leser meines Blogs wies mich auf Deine Schmähkritik hin und da entdeckte ich erst meinen toten Account .
Nun ja, genauso wie Du hier giftest, bist Du mir noch aus Elo-Zeiten vertraut...und schon damals fragte ich mich nach Sinn und Zweck dieses Zwietrachtsähens.
Aber ich kann, muss und WILL nicht jeden verstehen...
Zu Deinen haltlosen Unterstellungen sei gesagt:
Hier in Offenbach -und vermutlich bundesweit- hat es kein Helfer und kein Betroffener nötig, sich irgendwelche Geschichten zusammenzuspinnen.
Die Realität liefert die "Stories" frei Haus.
Alles, was ich schrieb, ist mit minimalstem Aufwand recherchierbar, Tante Google und mein Name genügen.
Es hat auch nichts mit Egopolitur zu tun, dass ich bei eklatanten Fällen der Rechtsbeugung seitens des hiesigen JC an die Öffentlichkeit gehe, es ist das letzte Mittel der Wahl, aber leider manchmal notwendig.
Davon ab, was ist falsch daran, Mißstände öffentlich anzuprangern, die Presse mit in's Boot zu holen?
Ist nicht Aufzeigen, Wachrütteln, Öffentlichkeit schaffen dienlich im Sinne "der Sache" - dem Kampf gegen zunehmende Entrechtung?
In themenbezogenen Foren wissen die user, was Sache ist.Sollten aber nicht viel mehr Menschen für diese Probleme sensibilisiert werden? Ausserhalb der bekannten Foren/Seiten?
Du hast Dich mit keiner Silbe auf die Thematik des offenen Briefes bezogen.
Hast Du zu diesen unhaltbaren Zuständen auch eine Meinung?
Oder geht es Dir nur darum, Deinen Ressentiments (woraus die resultieren, weiß ich bis heute nicht) gegen mich Luft zu verschaffen?
Wenn Letzteres zutrifft, dann kann ich Dir nur nur mein tiefempfundenes Mitgefühl aussprechen, denn dann bist Du auf dem sozialen Auge wirklich blind.
Und übrigens (um Deine Art der Schreibe aufzugreifen): Bei uns nennt man solche Art der Verächtlichmachung "hinterfotzig"   kotz

Das war es von meiner Seite, somit btt, denn Thema war "Behinderte/Rentner im Leistungsbezug" und nicht "der kleine Hobbypsychologe"

xyu

 
Zitat
Mindestrente und Rentenbeiträge Von der Leyen macht Amt von Zuschussrente abhängig
Die Zuschussrente soll die Altersarmut bekämpfen. 

Ursula von der Leyen setzt eine Frist für die Verhandlungen über die Zuschussrente - und knüpft ihr politisches Schicksal an das Vorhaben. Für die Altersarmut müsse der Steuerzahler aufkommen, sagt von der Leyen.
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Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen pocht auf eine Entscheidung über ihren Vorstoß für eine Mindestrente bis Ende Oktober. Sie freue sich über die Gesprächsbereitschaft der FDP zur Bekämpfung der Altersarmut und erwarte, dass spätestens bis zu diesem Zeitpunkt die positiven Entscheidungen zur Zuschussrente gefallen seien, sagte die CDU-Politikerin. In der ARD knüpfte die Ministerin ihr politisches Schicksal an das Vorhaben. Sie stehe dafür gerade, dass hier etwas passiere. „Das ist auch mein Ehrgeiz als Ministerin“, fügte sie hinzu. Die FDP äußerte sich hingegen erneut kritisch zu den Plänen und verlangte eine Grundsatzdebatte über das Reformprojekt. Von der Leyen will Minirenten für Geringverdiener auf bis zu 850 Euro aufstocken.

FDP-Chef Philipp Rösler und Parteivize Sabine Leutheusser-Schnarrenberger warfen die Frage auf, warum die Finanzierung nur Arbeitnehmer und Arbeitgeber aufgebürdet bekommen sollten. „Was wir nicht zulassen können, ist ein Zuschussrentensystem, das sich aus Beitragsgeldern finanziert“, sagte Rösler der Nachrichtenagentur Reuters. Dadurch werde das Äquivalenzprinzip ausgehebelt, wonach sich die Höhe der Bezüge nach den eingezahlten Beiträgen richtet. Zudem schade dies der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft.

Rösler begrüßte jedoch, dass es nun zu einer isolierten Absenkung des Rentenbeitrags kommen soll. Von der Leyen hatte ihre Reformpläne zur Mindestrente ursprünglich mit der Absenkung des Beitragssatzes von 19,6 auf voraussichtlich 19 Prozent verknüpft. Auf Druck Röslers nahm sie davon aber Abstand. Die Reduzierung des Beitragssatzes soll nun Ende August vom Kabinett auf den Weg gebracht werden. Von der Leyen erhielt im Gegenzug die Zusage, dass die Koalitionsspitzen demnächst über ihren Entwurf für eine Zuschussrente entscheiden werden.

Widerstand gegen Beitragssenkung

Gegen die Beitragssenkung formiert sich aber offenbar Widerstand bei den Ländern. Laut einem Bericht der Tageszeitung „Die Welt“ droht das geplante Gesetz im Bundesrat von zwölf der 16 Länder gekippt zu werden, da neben den SPD-Ländern auch die fünf großen Koalitionen gegen die Reduzierung seien. Damit zeichne sich eine Zwei-Drittel-Mehrheit gegen das Vorhaben ab. „Es gibt einen engen Schulterschluss mit den fünf großen Koalitionen, die alle in dieser Frage einig sind und eine Beitragssenkung auf den niedrigsten Stand seit 1995 ablehnen“, sagte der saarländische Sozialminister Andreas Storm (CDU) dem Blatt (Donnerstagausgabe). Ein solcher Einspruch seitens der Länderkammer kann nach Angaben des Arbeitsministeriums vom Bundestag aber wiederum mit der Kanzlermehrheit zurückgewiesen werden. Das Gesetz ist im Bundesrat nicht zustimmungspflichtig.

Storm nannte es falsch, jetzt die Rücklagen der Rentenkasse per Gesetz zu leeren, zumal schon in wenigen Monaten ein Reformpaket beschlossen werden solle, mit dem erhebliche neue Lasten auf die Beitragszahler zukämen. Rösler entgegnete, er wundere sich über das Verhalten der Bundesländer. Die Reduzierung des Beitrags sei gut für die Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland.

In der ARD betonte von der Leyen, für sie gehörten Beitragssenkung und Zuschussrente nach wie vor zusammen. Die Altersarmut müsse bekämpft werden. Aber auch die Beiträge zur Rentenversicherung müssten gesenkt werden. Die Ministerin bekräftigte in der „Passauer Neuen Presse“ zugleich ihr Ziel, im Zuge der Reform Selbstständige zur Altersvorsorge verpflichten zu wollen. „Sonst muss die Gemeinschaft der Steuerzahler künftig immer mehr Selbstständige im Alter finanzieren, die die Vorsorge haben schleifen lassen.“ Es werde aber großzügige Übergänge für die 30- bis 50-Jährigen geben bei der Zuschussrente. (rtr)

quelle: http://www.fr-online.de/arbeit---soziales/mindestrente-und-rentenbeitraege-von-der-leyen-macht-amt-von-zuschussrente-abhaengig,1473632,16888456.html

xyu

ZitatZuschussrente straft kinderlose Arme
"Die Zuschussrente ist eine mickrige Leistung, die auch noch mit erheblichen Zugangshürden versehen ist", kritisiert Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, den Referentenentwurf für ein "Alterssicherungsstärkungsgesetz". Yvonne Ploetz, frauenpolitische Sprecherin der Fraktion. ergänzt: "Ausgerechnet die, die am dringendsten vor Altersarmut geschützt werden müssten, lässt Ursula von der Leyen bei der Zuschussrente im Regen stehen. Ihr Rentenmodell ist eine Mogelpackung, es hält nicht, was es verspricht. Die allermeisten Frauen können die Voraussetzungen für die versprochene Hochwertung der Rente um 150 Prozent gar nicht erfüllen."
Birkwald weiter: "850 Euro brutto im Monat bedeuten gerade einmal 764 Euro netto und damit nur 76 Euro mehr als die durchschnittliche Grundsicherung im Alter. Hinzu kommt, dass die leichten Verbesserungen, die sich durch Kindererziehung und die Pflege von Angehörigen ergeben können, durch Verschlechterungen für kinderlose Geringverdienerinnen und Geringverdiener erkauft werden. Diese unselige Trennung in würdige und unwürdige Armutsrentnerinnen und -rentner entlang der Kinderfrage darf auf keinen Fall Gesetzeskraft erlangen. Im alten Gesetzentwurf zur Zuschussrente sollten alle Kleinstrenten verdoppelt werden, bis zu einer Obergrenze von 850 Euro. Bei einer eigenen Rente von 300 Euro hätte man also einen Zuschuss von ebenfalls 300 Euro und damit insgesamt 600 Euro Rente erhalten. Nach dem neuen Entwurf sieht die Rechnung folgendermaßen aus: Bei Kinderlosen wird die eigene Rente nicht mehr verdoppelt, sondern nur noch auf das 1,5-Fache erhöht. Aus 300 Euro werden also 450 Euro. Mit Kindererziehungs- und Pflegezeiten wird jedoch das 2,5-Fache berechnet. Aus einer eigenen Rente von 300 Euro werden so 750 Euro brutto."

http://www.linksfraktion.de/pressemitteilungen/zuschussrente-straft-kinderlose-arme/

counselor

Von der Leyens "Zuschussrente" ändert nichts Wesentliches an wachsender Altersarmut

13.08.12 - "Die Renten sind so sicher wie das Amen in der Kirche." Ist diese Rentenlüge vom damaligen CDU-Arbeits- und Sozialminister Norbert Blüm (CDU) aus dem Jahre 1986 noch zu toppen? Die heutige CDU-Arbeitsministerin Ursula von der Leyen versucht es: "Das deutsche Alterssicherungssystem ist stabil und sicher ... Reformen haben die Rente demografie- und zukunftsfest gemacht", heißt es in der Presseklärung zu ihren jüngsten Reformplänen, die von der Bundesregierung am 29. August beschlossen werden sollen. Die sind - im Hinblick auf das Wahljahr 2013 - eine Reaktion auf die wachsende Kritik an der steigenden Altersarmut.

Tatsächlich haben die Bundesregierungen aller Couleur in den letzten Jahrzehnten mit ihren so genannten "Rentenreformen" schrittweise eine nie gekannte Massen-Altersarmut festgeschrieben, sobald die heutige Generation der Minijobber, Teilzeitkräfte, Leiharbeiter, Niedriglöhner, Scheinselbständigen und Hartz-IV-Betroffenen das Rentenalter erreicht haben wird. Selbst von der Leyen rechnet in ihrer Presseerklärung mit einer "dynamisch und kontinuierlich" wachsenden Zahl von Rentnerinnen und Rentnern, die mit ihrer Rente nicht mehr das Existenzminimum bestreiten können. In nur 18 Jahren, bis 2030, sollen es nach ihren - geschönten - Zahlen mindestens 1,4 Millionen sein. Auch wenn sie, was von der Leyen voraussetzt, im Rentenalter hinzu verdienen und eine zusätzliche private Rente beziehen ... Die Bundestagswahl rückt näher und die bürgerlichen Parteien bangen nicht nur um die 20 Millionen Wählerstimmen der Rentner. Sie fürchten auch soziale Unruhen, wie es sie schon in anderen europäischen Ländern gibt, wenn sich Jung und Alt, Arbeiter, Arbeitslose und Rentner gegen die Abwälzung der Krisenlasten zusammenschließen.

Quelle: RF News

Edit: Link verbessert!
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

antonov

der artikel auf rf-news  ist nicht wirklich ganz so inhaltslos wie es schien, wenn man sich die mühe macht und die seite sucht

http://www.rf-news.de/2012/kw33/von-der-leyens-201czuschussrente201d-toppt-bluems-rentenluege

der vergleich mit blüm nervt allerdings, ist einfach nur blöd vom verfasser des artikels

dagobert

Zitat von: counselor am 01:54:59 Do. 16.August 2012
13.08.12 - "Die Renten sind so sicher wie das Amen in der Kirche."
Die Rente ist sicher, die Höhe der Rente ist ein anderes Thema.  >:D
Zitat
"Das deutsche Alterssicherungssystem ist stabil und sicher ... Reformen haben die Rente demografie- und zukunftsfest gemacht", heißt es in der Presseklärung zu ihren jüngsten Reformplänen, die von der Bundesregierung am 29. August beschlossen werden sollen. Die sind - im Hinblick auf das Wahljahr 2013 - eine Reaktion auf die wachsende Kritik an der steigenden Altersarmut.
Welche Altersarmut? - Laut Schäuble gibt es keine:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/zuschussrente-schaeuble-kritisiert-von-der-leyens-plaene-a-854714.html
Zitat von meinereiner: Der hat se nich mehr alle!

Zitat von: antonov am 07:00:52 Do. 16.August 2012
der artikel auf rf-news  ist nicht wirklich ganz so inhaltslos wie es schien, wenn man sich die mühe macht und die seite sucht
Stimmt.
Hier die (aus meiner Sicht) besten Sätze:

Zitat
Es wird wohl immer ein Geheimnis der Sozialministern von der Leyen bleiben, wie Werktätige mit einem geringen Einkommen je in der Lage sein werden, sich eine private Rentenversicherung zu leisten.

Was hier als "Zuschuss" für Rentner ausgegeben wird, ist in Wahrheit nur der Versuch, die drastischen Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise auf die Sozialsysteme und die dramatisch steigende Altersarmut zu verschleiern, um nicht auch die Rentner massenhaft gegen die Regierung aufzubringen.

Aber auch die Kritik von SPD- und Gewerkschaftsführung an von der Leyens Plänen ist scheinheilig: Verschwiegen wird, dass die Einführung von Hartz IV unter der SPD/Grünen-Regierung, die verschiedenen Gesetze zur Durchsetzung des Niedrigstlohnsektors und der Leiharbeit sowie die Erhöhung des Renteneintrittsalters schließlich die Altersarmut wesentlich mit verantworten!

Die Bundestagswahl rückt näher und die bürgerlichen Parteien bangen nicht nur um die 20 Millionen Wählerstimmen der Rentner. Sie fürchten auch soziale Unruhen, wie es sie schon in anderen europäischen Ländern gibt, wenn sich Jung und Alt, Arbeiter, Arbeitslose und Rentner gegen die Abwälzung der Krisenlasten zusammenschließen.
Jung und Alt, Arbeiter, Arbeitlose und Rentner ... Jepp, das wär mal was.

Edit:
Etwas älter, aber ebenfalls lesenswert ist das hier (Ex-"Rentenminister" Blüm):
http://dasdenken.blog.de/2008/11/21/leserbrief-norbert-bluehm-fehlinformationen-gesetzlichen-rente-5076205/
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Eivisskat


Zitat,,Renten-Schock-Tabelle" – ein logisches Ergebnis der neoliberalen Schock-Strategie

,,Die neue Renten-Schock-Tabelle: z.B.: Wer 2500 Euro brutto verdient, bekommt in Zukunft nach 35 Jahren Arbeit nur noch 688 Euro raus". In Riesenlettern machte ,,Bild am Sonntag" gestern damit ihre Seite 1 auf. Auch alle anderen Medien waren offenbar so schockiert, dass sie den siebenseitigen Brief der Arbeitsministerin an die Mitglieder der ,,Jungen Gruppe" in der Unionsfraktion – geradezu paralysiert – nachplapperten.

Doch von der Leyen will den durch die Renten-,,Reformen" verursachten Schock gar nicht bekämpfen, sie will ihn nur als politischen Hebel zur Durchsetzung ihrer sog. ,,Zuschussrente" nutzen und vor allem auch, um der Versicherungswirtschaft weitere Riester-Verträge zu verschaffen.

Dabei ist die ,,Renten-Schock-Tabelle" nur das logische Ergebnis der neoliberalen Renten- Schock-Strategie. Statt auf den nächstliegenden Gedanken zu kommen, die zurückliegenden Renten-,,Reformen" zu revidieren, verharrt auch die veröffentlichte Meinung in einer rentenpolitischen Schockstarre. -
Von Wolfgang Lieb.

weiter: http://www.nachdenkseiten.de/?p=14316


Zitat
Der asoziale Zynismus der Sozialministerin von der Leyen

,,Nehmen Sie eine Floristin, die heute Tariflohn verdient. Die wird nach 35 Jahren Vollzeitarbeit keine Rente erreichen, von der sie leben kann und muss am Ende zum Amt wie jemand, der in der Zeit auf der faulen Haut gelegen hat. Das ist ungerecht", sagte von der Leyen der Bild-Zeitung zur Begründung der von ihr geplanten ,,Zuschussrente". Den Zuschuss bis zu einer Obergrenze von 850 Euro bekomme nur ,,wer im Leben ordentlich was geleistet hat".

Im Umkehrschluss heißt das, dass diejenigen, die Lücken in ihren Versicherungsbiografien haben, weil sie länger arbeitslos gewesen sind oder zwischendurch in eine prekäre (Schein-) Selbständigkeit abgedrängt worden sind oder Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht auf 35 Jahre Vollzeitarbeit kommen und vor allem die große Masse, die sich aufgrund ihrer niedrigen Einkommen eine zusätzliche private Riester-Rente gar nicht leisten konnten, in den Augen der ,,Arbeits- und Sozialministerin" ,,auf der faulen Haut gelegen haben" bzw. in ihrem Leben nicht ,,ordentlich was geleistet" haben.

Hinter dem ständigen eiskalte
n Lächeln der Sozialministerin verbirgt sich diskriminierendes und asoziales Denken. - Von Wolfgang Lieb.

weiter: http://www.nachdenkseiten.de/?p=14141

dagobert

Zitat von: Eivisskat am 15:32:10 So. 09.September 2012
Der asoziale Zynismus der Sozialministerin von der Leyen
Im Umkehrschluss heißt das, dass diejenigen, die Lücken in ihren Versicherungsbiografien haben, weil sie länger arbeitslos gewesen sind oder zwischendurch in eine prekäre (Schein-) Selbständigkeit abgedrängt worden sind oder Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht auf 35 Jahre Vollzeitarbeit kommen und vor allem die große Masse, die sich aufgrund ihrer niedrigen Einkommen eine zusätzliche private Riester-Rente gar nicht leisten konnten, in den Augen der ,,Arbeits- und Sozialministerin" ,,auf der faulen Haut gelegen haben" bzw. in ihrem Leben nicht ,,ordentlich was geleistet" haben.

Hat Hexe v.d.L. schon mal 8 Stunden am Fliessband gearbeitet? Ich glaube kaum!
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Kuddel


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