Hilfs-Jobs!?!

Begonnen von Old Fart, 22:16:47 So. 12.Januar 2003

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Old Fart

Früher waren Kurzzeitjobs für mich etwas für besondere Anschaffungen. Equipment für die Band oder eine mehrmonatige Reise.

Das Leben ließ sich vom Arbeitslosengeld leben. Das Bruttosozialprodukt hat sich seitdem verdreifacht (!), die Bedingungen der Arbeitslosen sind auf den Hund gekommen. Ich greif mir jeden Job (am liebsten schwarz) um über die Runden zu kommen. Und das heißt gerade irgendwie durchhangeln. Urlaub ist inzischen ein Fremdwort für mich. :evil:

StimmeDerVernunft

ZitatOriginal von Old Fart

Früher waren Kurzzeitjobs für mich etwas für besondere Anschaffungen. Equipment für die Band oder eine mehrmonatige Reise.

Das Leben ließ sich vom Arbeitslosengeld leben. Das Bruttosozialprodukt hat sich seitdem verdreifacht (!), die Bedingungen der Arbeitslosen sind auf den Hund gekommen. Ich greif mir jeden Job (am liebsten schwarz) um über die Runden zu kommen. Und das heißt gerade irgendwie durchhangeln. Urlaub ist inzischen ein Fremdwort für mich. :evil:

Na komm - ich mach Dir keinen Vorwurf draus, daß Du nicht versuchst so zu leben und zu arbeiten wie die meisten anderen. Das ist Deine Sache. Aber zur Zeit sieht es nicht so aus, als ob 4,5 Millionen Arbeitslose + x Millionen Rentern von den regulär Arbeitenden so zu bezahlen sind.

Auf der anderen Seite sieht es auch nicht so aus, als ob es für alle noch genug Jobs gibt. Mit jeder Krise werden mehr Menschen entlassen, die nach der Krise nicht mehr eingestellt werden. Die Politik muß sich langsam mal Gedanken drum machen, wie eine Gesellschaft funktionieren soll, in der nicht jeder zu jeder Zeit Arbeit hat. Deutschland ist ja nun immer noch eines der reichsten Länder der Welt und es sollte doch mit dem Teufel zugehen, daß der Reichtum nicht irgendwie zu verteilen ist.

Es ist doch unfair immer zu sagen, daß man den Druck auf die Arbeitslosen erhöhen muß, damit die auch 1000km für einen Job umziehen. Der Mensch wird immer mehr zur Verschiebeware. Soziales Umfeld und Familie ist nicht gefragt.

Der Mensch IST aber ein soziales Wesen und kann sich trotz Ufo-Sekte mit Hitler-Clon nur in Form von zumindest familienähnlichen Bindungen angemessen fortpflanzen. Ergebnis bisher: Mehr Scheidungen, weniger Ehen, mehr einsame Menschen, weniger Kinder, mehr alte Menschen - und was am schlimmsten ist: Man überläßt das Kinderkriegen weitestgehend den dummen Menschen. Akademiker sind doch oft so in ihren Job eingebunden, daß sie gar keine Zeit für Familie haben - die einzigen, die noch im großen Umfang Kinder kriegen sind die Leute, die die Zeit dazu haben: Assoziale. Das ist natürlich starkt pauschalisiert und es soll sich niemand auf den Schlips getreten fühlen, der 6 Kinder hat - der Umkehrschluß ist nicht möglich: Wer dumm ist hat viele Kinder, wer viele Kinder hat, muß aber nicht unbedingt dumm sein.

Superarschlochminister Clement ist zu Gast bei Tony Blair.
Weil dort die privatisierte Jobvermittlung so vorbildlich ist! Dort kriegen die Arbeitsberater eine Kopfprämie, für jeden, den sie zu einem Drecksjob zwingen. Die meisten so vermittelten Arbeitsverträge werden schon nach kurzewr Zeit wieder gelöst, weil der Betrieb pleite gemacht hat oder die Arbeitbdingungen nicht zu ertragen sind.

Tony Blair war sehr stolz darauf "die Kultur verändert zu haben".
Er meinte die Kultur vieler (meist junger) Leute nur dann zu arbeiten, wenn es unbedingt sein muß. Heute kommt niemand mehr ohne Maloche klar. Und es scheint vergessen, daß es mal viel mehr Zeit für die angenehmen Seiten des Lebens gab.

Für mich war es zumindest eine kleine Freude den Aufkleber "I´M TOO SEXY FOR A JOB!" zu finden.

Captain Morgan

Ohne irgendwelche Zusatzjobs (von Arbeitslosenhilfe läßt sich nicht leben) geht´s inzwischen nicht mehr.

Ich hab versucht mir da aber Standarts zu setzen damit man sich nich zu sehr erniedrigt. Bei einem Job mit Steuerkarte muß etwas übrigbleiben und nicht nur zum Überleben reichen. Wenn ich höre, daß es im Callcenter von Freenet 5EUR die Stunde gibt, kann ich nur lachen. Wer wundert sich, das sie ihre Stellen nicht besetzt kriegen?

Bei Schwarzjobs hab ich mir auch eine Grenze für den Stundenlohn gesetzt unter der ich keinen Finger krumm mache. Es gibt aber nicht alle Tage Angebote und manchmal wird es hart. Aber ich suche mir lieber das ganze Leergut aus der Küchenabseite um mir vom Pfand etwas zu essen zu kaufen, als daß ich für einen Hungerlohn buckel!

Wenn man zu billig arbeitet verdirbt man die Preise und fällt damit auch anderen in den Rücken. Das muß man sich immer vor Augen halten, wenn man geneigt ist seine eigenen Standarts zu unterschreiten...

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