Umweltproteste in China

Begonnen von Kuddel, 18:19:17 Mi. 24.Oktober 2012

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Kuddel

ZitatUmweltkatastrophe in China - Proteste machen sich breit

Die Schonung der Umwelt in China wird von immer mehr Chinesen groß geschrieben.

Schon seit Jahren steht fest: Die riesige, selbstverschuldete Umweltkatastrophe, die im Laufe der letzten Jahrzehnte über China hereingebrochen ist, ist, wenn überhaupt, nur noch mit großer Mühe aufzuhalten. Damit steht das Land des wohl weltweit größten modernen Wirtschaftswachstums vor schier unlösbaren Problemen. Trotz anhaltender Propaganda und teilweise auch Einschüchterung seitens der Regierung regen sich nun immer häufiger Proteste auf den Straßen Chinas.

Straßenproteste und kleine Erfolge

Was vor nicht allzu langer Zeit schier undenkbar schien, gehört nun erfreulicherweise zur Alltagsrealität Chinas: Menschen, vor allem Arbeiter aus den unteren Gesellschaftsschichten, aber auch politisch engagierte Jugendliche und Studenten machen ihrem Unmut und ihrer Sorge um die umweltpolitische Zukunft Chinas in aller Öffentlichkeit allmählich Luft und werden mit kleinen Erfolgen belohnt. So konnte in der Provinz Sichuan tatsächlich die bereits geplante und staatlich bewilligte Erbauung einer Stahlfabrik verhindert werden. Ebenso erfolgreich wehrten sich die Bürger Shifangs gegen die Erbauung einer Kupferfabrik am Hafen der Stadt im vergangenen Sommer.

Krankheits- und Todesopfer der Umweltverschmutzung

In Angesicht der erschreckenden Zustände und der massiven Umweltverschmutzung auf dem Festland sowie an den Küsten und in den Meeresgebieten des Landes überrascht es kaum, dass die Menschen Chinas es nun trotz massiver Verbote und immer wieder erneut unternommenen Einschüchterungsversuchen wagen, in aller Öffentlichkeit zu protestieren. Neue Forschungen haben ergeben, dass etwa 500.000 Chinesen jährlich an den Folgen der schier katastrophalen Lebensumstände sterben. Sowohl die Luft, als auch die Böden und das Wasser sind in so hohem Maße verschmutzt, dass das ökologische Gleichgewicht des Landes komplett zerstört wurde. Während vor Allem die Bevölkerung auf dem Land häufig kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung hat, ist die Zahl der Tumor- und Krebserkrankungen in den Großstädten Chinas um mehr als 25 Prozent gewachsen, Tendenz steigend. Auch die Landwirtschaft leidet unter der Verseuchung des Wassers und der Böden. Niedrige Ernteerträge und die Gefahr eines landesweiten zukünftigen Trinkwassermangels sind die Folgen jahrzehntelanger, staatlich propagierter Misswirtschaft.

Wirtschaftliche Belastungen durch Umweltschäden

Die anhaltende Umweltverschmutzung verlangt der chinesischen Regierung ein Höchstmaß an finanziellen Aufwendungen ab. Der Etat welcher inzwischen jährlich dazu aufgewendet werden muss Folgeschäden provisorisch zu beheben und einzelne Problemherde zu bekämpfen entspricht inzwischen etwa der Summe des Wirtschaftswachstums eines Jahres. Und doch können selbst Summen in dieser Größenordnung keine nachhaltigen Verbesserungen oder dauerhafte Regenerationen einleiten. Ob dies dazu führen könnte, dass auch Chinas Regierung allmählich erkennt dass eine radikale Änderung der Umweltpolitik dringend erforderlich ist, bleibt dennoch fraglich. So ist der Bau von zahlreichen Kohlekraftwerken in den nächsten Jahren bereits beschlossene Sache des Staates. Damit wird sich allein die Summe der Treibhausgas- Emissionen im Laufe der nächsten zwei Jahrzehnte verdoppeln.
http://www.china-observer.de/index.php/2012/10/24/umweltkatastrophe-in-china-proteste-machen-sich-breit/

Kuddel

ZitatProteste gegen Chemiefabrik in China



Ningbo (Reuters) - In der ostchinesischen Hafenstadt Ningbo haben den zweiten Tag in Folge mehr als Tausend Menschen gegen die Erweiterung eines Chemiewerks protestiert.

In der Haupteinkaufsstraße verteilten sie am Samstag Flugblätter. Am Freitag war es zu gewalttätigen Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Die Demonstranten werfen dem Betreiber, einer Tochtergesellschaft der China Petroleum and Chemical Corporation vor, krebserregende Chemikalien zu verarbeiten.

In den vergangenen Jahren hat es in China immer wieder Demonstrationen zu Umweltthemen gegeben. Diese Proteste werden von der Staatsführung eher geduldet als Kundgebungen mit politischen Anliegen. Im Juli stoppten die Behörden nach Protesten den Bau einer Pipeline für Industriemüll. In zwei Wochen bestimmt die Kommunistische Partei auf ihrem Parteitag eine neue Führung.
http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE89Q00A20121027

Kuddel



Es ist ein großer Erfolg für die Demonstranten: Nach heftigen Protesten haben die Behörden in China den Bau einer umstrittenen Erdölraffinierie im Osten des Landes gestoppt. Zuvor hatte es schwere Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften gegeben. Internet-Berichten zufolge setzte die Polizei Tränengas gegen die Demonstranten ein, die seit fast einer Woche gegen die geplante Raffinerie in Ningbo in der Provinz Zheijang protestierten.

Auf der Internetseite der Stadtverwaltung hieß es am Sonntag kurz und bündig, das Projekt werde nicht fortgesetzt. Die Raffinerie im Wert von 55,9 Milliarden Yuan (6,9 Milliarden Euro) sollte als Filiale des chinesischen Erdölriesen Sinopec entstehen.

Auf der Webseite molihua.org, die soziale Unruhen dokumentiert, waren Fotos aus Ningbo zu sehen, auf denen Demonstranten Tausenden Bereitschaftspolizisten gegenüberstanden. Laut Medienberichten aus Hongkong warfen die Protestierenden Fahrzeuge um, darunter Polizeiautos. Mehrere Beamte seien verletzt worden, als Demonstranten eine Polizeiwache mit Steinen bewarfen.



http://www.spiegel.de/politik/ausland/china-bau-von-umstrittener-erdoelraffinerie-gestoppt-a-863878.html

Kuddel

ZitatChina: Protest gegen Kohlekraftwerk und Umwelt-Verschmutzung

Auf der Insel Hainan im südlichen China kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen zwischen Behörden und wütende Demonstranten. Die Polizei setzte Tränengas ein, um die wütende Menge in Schach zu halten.

Es geht um die Errichtung eines Kohlekraftwerkes auf der Insel. Die Einwohner befürchten eine erhöhte Umwelt-Verschmutzung. Zwar konnte ihr Protest vorläufig den Bau stoppen, doch letzte Woche setzten die Behörden den Bau fort.

So nahmen die Bewohner auch wieder den Protest auf. Sonntagnacht versammelten sich mehr als tausend Einwohner vor dem Regierungsgebäude. Die Beamten riefen die Militär- und Bereitschaftspolizei, um den Protest aufzuhalten. Es folgte ein gewaltsames Aufeinandertreffen.

[Herr Wu, Anwohner von Yinggehai]:
,,Sie verhafteten jeden, den sie sahen, stürmten das Dorf. Ich weiß nichts Genaues über verletzte Demonstranten. Doch es waren viele. Diejenigen, die von der Polizei verhaftet sind, wurden schwer verprügelt, einige bis zu dem Ausmaß, dass sie Blut spuckten."

Ein anderer Einwohner sagte NTD am Montag, dass die Behörden Spuren der Ausschreitungen beseitigten, während sie die Bewohner weiterhin bewachten.

[Herr Ren, Anwohner von Yinggehai]:
,,Die Bereitschaftspolizei hatte Schlagstöcke und Schilder. Sie setzten Tränengas ein. Danach räumten sie alle Tränengas-Hüllen weg, so dass man sie nicht sehen konnte. Sie ließen uns keine Fotos machen und viele Telefone wurden abgehört."

Einwohner berichten von Dutzenden von Verhaftungen. Strenge Sicherheitsvorkehrungen blieben bis Montag. Proteste wie diese gibt es immer mehr in China. Pekings Führer streben nach wirtschaftlicher Macht. Doch die Öffentlichkeit ist nicht bereit, dies auf Kosten von Menschen und Umwelt einzutauschen.
http://www.epochtimes.de/china-protest-gegen-kohlekraftwerk-und-umwelt-verschmutzung-1017938.html

epony

interessant ist es, dass es bei meisten Proteste schon gelungen ist.
You are what you eat.
Geschenkideen

Troll

ZitatExtreme Umweltverschmutzung: China räumt Existenz von Krebsdörfern ein

Schwermetalle belasten Chinas Flüsse und Grundwasser, Smog die Atemluft - nun hat die Regierung so deutlich wie nie die katastrophalen Folgen für die Bevölkerung anerkannt. Ein Bericht des Umweltministeriums erwähnt "Krebsdörfer" nahe Industriezentren, in denen sich schwerste Erkrankungen häufen.
....

Quelle: Spon

Aber die Wirtschaft brummt, ein verbessern der Umstände würde zig Millionen Arbeitsplätze kosten und die Weltwirtschaft in eine tiefe Depression stürzen, daß wird wohl als Kollateralschaden abgeschrieben.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel

Proteste gegen Bau einer Chemiefabrik in Kunming

In Kunming sind am Wochenende Hunderte von Menschen gegen den Bau einer Chemiefabrik auf die Straße gegangen. Die Fabrik soll die krebserregende Chemikalie Paraxylol produzieren.




Hunderte von Menschen gingen am Samstag in der südwestchinesischen Stadt Kunming auf die Straße, um gegen den Bau einer Chemiefabrik, von der sie glauben, dass sie die Umwelt verschmutzen werde, zu protestieren.

Um 14 Uhr hatten sich bereits mehr als 200 Menschen versammelt. Sie trugen Masken mit der Aufschrift "PX project get out" (Raus mit dem PX Projekt) oder "no PX in Kunming" (Kein PX in Kunming). Die Demonstration zog fast 1000 Zuschauer an.

Die Polizei war damit beschäftigt, die Ordnung aufrechtzuerhalten, und brachte einen der Demonstranten davon ab, ein Banner mit dem Text "Anning Refinery, do not turn our home into hell" (Anning Raffinerie, mach unsere Heimat nicht zur Hölle) aufzuhängen. Anning ist eine kreisfreie Stadt, die von Kunming verwaltet wird.

Die China National Petroleum Corporation hat Pläne, eine Chemiefabrik in Anning zu bauen, die jährlich 500.000 Tonnen Paraxylol (PX) produzieren soll.

PX ist eine Petrochemikalie, die verwendet wird, um Rohstoffe zur Herstellung von Polyesterfolien und –stoffen zu produzieren. Die Chemikalie ist krebserregend.



http://german.china.org.cn/environment/txt/2013-05/06/content_28741526.htm

Kuddel

ZitatProteste gegen geplante Raffinerie in China

Hunderte Menschen sind im Südwesten Chinas auf die Straße gegangen, um gegen den Bau einer Chemieanlage zu protestieren – bereits zum zweiten Mal in diesem Monat.

In dem Werk soll auch eine Chemikalie hergestellt werden, die für Polyesterstoffe und Verpackungen gebraucht wird, die aber gesundheitsschädlich ist.

Zahlreiche Polizisten waren bei der Demonstration im Einsatz. Unbestätigten Berichten zu Folge wurden auch Aktivisten festgenommen.

"Sie haben ein Projekt ausgesucht, das schlecht für die Umwelt ist, das unseren Lebensraum kaputt macht, und der einzige, der davon profitiert, ist der Konzern selbst," meinte einer der Demonstranten.

Im Februar hatten die chinesischen Behörden grünes Licht für den Bau der Raffinerie bei Kunming gegeben, der Provinzhautpstadt von Yunnan. In der geplanten Anlage sollen auch Diesel, Benzin und Düngemittel hergestellt werden.

Dem Bürgermeister von Kunming zufolge ist das Projekt noch zu stoppen, sollten die meisten Menschen gegen den Bau sein.
+ Video: http://de.euronews.com/2013/05/16/proteste-gegen-geplante-raffinerie-in-china/

Kuddel

ZitatAnti-Atom-Proteste in China


Proteste gegen die Atompläne. (Screenshot: TVB)

Vergangene Woche mussten Pläne für eine Uran-Aufbereitungsanlage im südchinesischen Guangdong gestrichen werden, wie die China Daily sowie Reuters berichten. Für die Anlage zur Uranaufbereitung wären mehrere Milliarden an Investitionen geflossen, doch die Bevölkerung fürchtete sich vor Umwelt- und Gesundheitsschäden.

Rund 1000 Bürger sind in der Stadt Jiangmen in der Provinz Guangdong dagegen auf die Strasse gegangen, so der Hongkonger Ableger des Newsportals Sina. Gegenüber dem Hongkonger TV-Sender TVB sagte ein Demonstrant, «auf der ganzen Welt gab es schon so viele Atomunfälle, wir wollen uns nur beschützten».

Aufgebrachte Bürger haben vor der Stadtregierung gegen die Anlage protestiert. Die Behörden hatten zwar die Meinung der Bevölkerung eingeholt, so Sina weiter, die öffentliche Konsultation habe jedoch nur 10 Tage gedauert.

120 Kilometer von Hongkong entfernt

Die Investitionen für die Uranaufbereitungsanlage hätten 37 Milliarden Renminbi betragen – umgerechnet 4,5 Milliarden Euro. Die Anlage hätte Atomkraftwerke in Guangdong und der Nachbarprovinz Fujian versorgen sollen, so China Daily. Geplant war eine Kapazität von 1000 Tonnen Uran bis ins Jahr 2020.

Die Uranaufbereitungsanlage hätte sich jedoch nur 120 Kilometer von Hongkong entfernt befunden . Sina zitiert Atomkraftgegner, die den Standort am Perflussdelta kritisieren – mit Hongkong, Shenzhen, Macau das wirtschaftliche Zentrum und der grösste Ballungsraum der Provinz Guangdong.


Im dichtbevölkerten Perlflussdelta nur 120 Kilometer von Hongkong entfernt. (Screenshot: TVB)

Gemäss machen Branchenkenner auch die schwache Kommunikation Seitens der Betreiber für die Aufgabe der Pläne verantwortlich. Eine Anlage zur Urananreicherung würde kaum ein gesundheitliches Risiko darstellen, zitiert Reuters Atomexperten, jedoch hätten die Beitreiber und die lokale Regierung es nicht geschafft, die Bevölkerung davon zu überzeugen.

Für das Projekt haben die beiden staatlichen Unternehmen CNNC und CGN zusammengearbeitet. Die beiden Unternehmen sind nun auf der Suche nach einem neuen geeigneten Standort.

China setzt weiter auf Atomenergie

Während zahlreiche westliche Länder ihre Atompolitik nach der Katastrophe von Fukushima änderten, liess sich China davon bisher kaum beeindrucken. Zwar setzte Peking sein atomares Ziel bis 2020 herunter – von 80-90 Gigawatt auf 58 Gigawatt –  jedoch handelt es sich noch immer um das Vierfache der heutigen Kapazität, so Reuters.

Derzeit bezieht China nur 1,2 Prozent seines Strombedarfs aus der Kernenergie. Gemäss China Daily soll ihr Anteil bis 2020 auf fünf Prozent erhöht werden.
http://asienspiegel.ch/2013/07/chinas-anti-atom-bewegung/

Troll

ZitatAuf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking steht ein riesiger LED-Screen, der den Sonnenaufgang zeigt, weil man den wegen des dicken Smogs nicht mehr live sehen kann.

Quelle: Fefes Blog

Super Lösung! Ein Stopp-Schild täts natürlich auch aber das ist für die Wirtschaft natürlich lukrativer.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Troll

ZitatChina
Smog hält Peking im Würgegriff: "Fast nicht bewohnbar"

Der verheerende Smog in Peking lässt die Verärgerung seiner 20 Millionen Einwohner über die Untätigkeit der Behörden wachsen. Gefährliche Luftverschmutzung hielt die Metropole am Sonntag den dritten Tag in Folge im Würgegriff.

Peking - Die extreme Schadstoffbelastung mache die chinesische Hauptstadt "fast unbewohnbar für menschliche Wesen", wurde in einer Studie der Akademie der Sozialwissenschaften in Shanghai jüngst festgestellt.

Der besonders gefährliche Feinstaub mit weniger als 2,5 Mikrometer Durchmesser (PM 2,5) überschritt seit Freitag mit Spitzenwerten von mehr als 500 Mikrogramm pro Kubikmeter das Zwanzigfache der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Grenzwerte. ...
....

Quelle: Abendzeitung München

ABER eine tolle, wachsende Wirtschaft, eine paradiesische Anzahl von Arbeitsplätzen, die sollen sich nicht so haben. China hat die Prioritäten richtig gesetzt, der Ökoterrorismus wird unserer Wirtschaft noch das Genick brechen.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
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Kuddel

ZitatGegen Müllverbrennung    

Hangzhou, Zhejiang: Beim Protest gegen den Plan, eine riesige Müllverbrennungsanlage zu bauen, kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Fünf Menschen wurden verletzt. Die Anlage soll erst 3000, später 8000 Tonnen Abfall verbrennen. Die Anwohner fürchten vor allem die Schäden, die durch die Anlieferung solcher Mengen durch die LKWs verursacht werden können.
Quelle: Radio Free Asia, 5.5.14

Zitat
[Nach den schweren Straßenschlachten in Hangzhou]

Hangzhou, Zhejiang: Der Protest gegen den geplanten Bau einer Müllverbrennungsanlage ist eskaliert. Die Anwohner versuchten eine Schnellstraße zu blockieren und wurden von starken Polizeikräften angegriffen. Es soll hunderte Verletzte, möglicherweise sogar Tote gegeben haben. Mehr als 20 Polizeifahrzeuge sind unbrauchbar gemacht worden. Gegen Abend postete die zuständige Verwaltung des Bezirks Yuhang, daß der Bau verschoben und nur durchgeführt werden soll, wenn er die Zustimmung der Bevölkerung findet.

Quelle: Molihua, South China Morning Post, 11.5.14

Nao

Zitat
ZitatLuftverschmutzung
Smog: China schließt Tausende Fabriken





  • Wegen des massiven Smogs werden in China Tausende Fabriken geschlossen und Flüge von Peking und Shanghai aus gestrichen.
  • Auch Autobahnen werden gesperrt.
  • Chinesische Umweltbehörden hatten die Einwohner schon angewiesen, zu Hause zu bleiben.

2100 stark umweltverschmutzende Firmen bleiben geschlossen


Wegen des dichten Smogs werden in China vorübergehend Tausende Fabriken geschlossen. Die Behörden in Peking ordneten die Schließung von 2100 besonders stark umweltverschmutzenden Firmen an, berichtet die Zeitung China Daily. Den Einwohnern von Peking wurde empfohlen, nicht nach draußen zu gehen. Fluglinien strichen mehr als 30 Flüge von Peking und Shanghai aus, Autobahnen wurden gesperrt.

Feinstaubwerte weit über dem Grenzwert


Über Peking liegt der Zeitung zufolge auch am Dienstag eine dicke, graue Smog-Schicht. Erstmals seit fast zwei Jahren gilt mit Orange die zweithöchste Stufe auf der Vierer-Smog-Skala. Die Sicht beträgt nur wenige Hundert Meter, Gebäude sind in eine milchige Silhouette getaucht.

Dabei erreichten die Werte für den besonders gesundheitsgefährdenden PM2,5-Feinstaub bis zu 598 Mikrogramm pro Kubikmeter. Auch in der Provinzhauptstadt Jinan, die Hunderte Kilometer von Peking entfernt liegt, lagen die Werte bei mehr als 400 Mikrogramm. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass ein Grenzwert von durchschnittlich 25 Mikrogramm über den Tag verteilt nicht überschritten werden soll.

Das Umweltdesaster kommt just zu dem Zeitpunkt, an dem in Paris bei der UN-Klimakonferenz um ein Abkommen zur Begrenzung der Erderwärmung gerungen wird. Chinas Staatschef Xi Jinping hatte dort "Taten" zur Begrenzung des Ausstoßes von Treibhausgas-Emissionen zugesichert.
http://www.sueddeutsche.de/politik/luftverschmutzung-wegen-smog-china-schliesst-tausende-fabriken-1.2762300

Die Menschen in China zahlen einen hohen Preis für den Wirtschaftsboom.
Die Chinesische Regierung ist bereit und in der Lage weitaus drastischere Maßnahmen durchzuführen, als irgendein westliches Land. Doch auch diese Maßnahmen kriegen das Problem der Umweltzerstörung nicht in den Griff. Sie sind kaum mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. In der chinesischen Bevölkerung ist der Umweltschutz ein zentrales Thema.

Nao

ZitatProteste gegen Atomanlage

Demonstrationen in einer Stadt im Osten Chinas führen zu einem überraschendem Ergebnis: Die Behörden stoppen die Arbeiten an einer Wiederaufbereitungsanlage für Atommüll.




In Lianyungang, einer Hafenstadt knapp 500 Kilometer nördlich von Shanghai, hatte es seit dem Wochenende Proteste von mehreren tausend Menschen gegeben. Augenzeugen berichteten, die Demonstranten hätten in Sprechchören und mit Transparenten auf Gefahren für Gesundheit und Umwelt durch eine geplante atomare Wiederaufbereitungsanlage hingewiesen. Am Mittwoch kam dann eine knappe Mitteilung der örtlichen Behörden: "Die Stadtregierung hat entschieden: vorbereitende Arbeiten zur Auswahl eines Standorts für nukleares Recycling-Projekt werden ausgesetzt".

Tests in Lianyungang

Das Projekt ist ein gemeinsames Vorhaben der chinesischen staatlichen Atomgesellschaft CNNC und des französischen Energiekonzerns Areva. Beide Unternehmen hatten sich 2012 auf den Bau einer Wiederaufbereitungsanlage für Atommüll geeinigt. Die Anlage im Wert von rund 13,5 Milliarden Euro sollte ab 2020 gebaut werden, die beiden Firmen hatten dafür aber keinen Standort genannt.

Staatliche chinesische Medien hatten berichtet, die Partner würden mehr als zehn mögliche Standorte prüfen und hätten vorbereitende Untersuchungen in Lianyungang im letzten Jahr begonnen. In der Nähe der Stadt gibt es bereits zwei Atomkraftwerke russischer Bauart, zwei weitere AKW sind dort im Bau.

20 neue AKW

Die Proteste zeigen, dass es wachsenden Unmut in der Bevölkerung wegen der atomfreundlichen Politik der Regierung gibt. In den chinesischen Medien war vor fünf Jahren breit über die Atomkatastrophe im japanischen Fukushima und ihre Folgen berichtet worden. Bereits 2013 wurden Pläne, eine Wiederaufbereitungsanlage in Heshan zu bauen, aufgegeben. Auch in der Stadt unweit von Hongkong hatte es Prostete der Bevölkerung gegeben.
China Atomkraftwerk in Yangjiang Provinz Guangdong


Atomkraftwerk in Yangjiang - in China liefern 34 AKW Strom

China verfügt derzeit nach Angaben der World Nuclear Association über 34 Atomkraftwerke, die in Betrieb sind. 20 weitere AKW werden gebaut, ein weiteres soll bald errichtet werden. Mitte dieses Jahres lag die Kapazität der arbeitenden AKW bei 28 Gigawatt. Die Regierung zielt darauf, die Leistung bis Ende 2020 zu verdoppeln. Die Entsorgung des atomaren Mülls aus diesen Anlagen gilt als Engpass für die chinesische Energieversorgung.
http://www.dw.com/de/proteste-gegen-atomanlage/a-19462831

ManOfConstantSorrow

ZitatUmweltproteste    


[Demo gegen Pestizidfabrik in Qianjiang]

Qianjiang, Hubei: 10 000de demonstrierten gegen den Plan, eine Pestizidfabrik zu bauen. Dies obwohl die Stadtverwaltung eigentlich schon angekündigt hatte, das Projekt nicht weiter zu verfolgen. (Molihua)
Xiantao, Hubei: 10 000 demonstrierten gegen den Plan, eine Müllverbrennungsanlage zu bauen. Demos gab es schon am Samstag, woraufhin auch hier die Stadtverwaltung erklärte, das Projekt zu suspendieren. Dennoch gingen am Montag die Proteste weiter. (South China Morning Post)

ZitatGegen Müllverbrennungsanlage    
Lubu, Zhaoqing, Guangdong: Letzten Monat hatten 1000 Leute gegen den Plan demonstriert, im Dorf eine Müllverbrennungsanlage zu bauen. Daraufhin hat die lokale Verwaltung den Stop des Projektes angekündigt. Das hat die Menschen aber erst recht auf die Straße getrieben, weil diese Ankündigung nur von der Dorfverwaltung, nicht aber von der übergeordneten Behörde der Stadt kam. 10 000 kamen zusammen. Es kam zu Auseinandersetzungen mit 4000 Polizisten. Einer davon wurde verletzt, es gab Festnahmen.
Quelle: South China Morning Post, 3.7., Macau Daily Times, 4.7.16


ZitatGegen Wiederaufarbeitung    
Lianyungang, Jiangsu: Tausende Menschen protestierten gegen eine geplante Atomabfallbehandlungsanlage. Bei Auseinandersetzungen mit der Polizei gab es viele Verletzte und Festnahmen.
Quelle: Molihua, 8.8.16


ZitatAtomprojekt vorerst gestoppt    
Lianyungang, Jiangsu: Das Projekt zum Bau einer atomaren Wiederaufarbeitungsfabrik ist laut Stadtverwaltung vorerst gestoppt. Gegen das Projekt von China National Nuclear Co. und der französischen Areva hatten viele Einwohner demonstriert. Zuerst Tausende, dann, nach Einmarsch einer großen Polizeiarmee immer noch "Hunderte".
Quelle: South China Morning Post, 10.8.16
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