"Wie autonom und basisdemokratisch können Diskurse und Interventionen im Feld po

Begonnen von A.A., 06:45:56 Sa. 19.Januar 2013

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A.A.

"Wie autonom und basisdemokratisch können Diskurse und Interventionen im Feld politisch aktiver Erwerbsloser strukturbedingt überhaupt sein ?!"

Auf Grund unseres Artikels zum Bündnis für ein menschenwürdiges Existenzminimum erhielten wir auf privaten kommunikativen Wegen viel positive Resonanz.
Problem: Die Szene-Öffentlichkeit und die Kritisierten bekommen das nicht mit. Und die Kritisierten könnten unsere Kritik als "Einzelfall" abtun.
Warum? Weil die positiven Resonanzen, sich nicht öffentlich mit ihrer Ini einbringen wollen.
Das besonders Fatale hierbei, der Grund:
Aus Ressourcenmangel und mangelhafter juristischer Kompetenz verhalten sie sich opportunistisch gegenüber der Sozial-/ Wohlfahrts-/ Armutsindustrie, gewerkschaftlichen Komplex und den Sozialprofis der Elo-Szene.
Zum einen, um von diesen Organisationen Räume fürs Ini-treffen, bürotechnische Infrastruktur, Publikations-, Fahrtkostenübernahme usw. zu erhalten.
Zum anderen wegen der Option, juristische Hilfe von den Sozialprofis der Erwerbslosenszene zu bekommen und an deren Schulungen teilnehmen zu können.
Es würde mich nicht wundern, wenn diese Sozialprofis damit sogar kalkuliert bzw. taktiert haben.

Das sollte Anlass sein, den Status unserer wirklichen Potenz bzw. Wirkungsmächtigkeit zu überdenken!
Lassen die bisherigen Elo-Strukturen überhaupt noch nennenswerte Widerständigkeit zu?!
Brave Parteisoldaten, die nur dann beachtenswert sind, wenn die Sozialprofis sie für Aktionen brauchen, kann es nicht sein.
Wie z.B. jetzt zur Grünen Woche" in Berlin?

Es stellt sich für Erwerbslose somit die Frage: Mit wem gegen den Sozialterror sich wehren? Um selbstbewusst, autonom und emanzipatorisch handeln zu können, welche Bedingungen und Strukturen brauche wir dafür?
Es gibt Inis und Einzelpersonen, die sich Gedanken zu alternativen Strukturen machen, die nicht im Organizing landen.
Gedanken, die sie ohne unsere Kritik aus eigener Erfahrung sich schon gemacht haben.
Ohne Grund geschieht so etwas nicht!

Daher kann es nicht falsch sein, sich hierzu über folgende Quellen Anregungen zu holen:

a)
http://www.who-owns-the-world.org/wp-content/uploads/2010/01/Piven-Cloward_Aufstand_der_Armen.pdf (Das vollständige Buch "Aufstand der Armen")

b) http://labournet.de/diskussion/geschichte/frings.html (Kurze Rezension dazu von Christian Frings in labournet dazu; ihm ist die Wiederentdeckung des Buches zu verdanken)

c) http://www.trend.infopartisan.net/trd0111/t210111.html (Eine etwas ausführlichere Rezension dazu von Anne Seeck in trend online Zeitung)

d) http://www.trend.infopartisan.net/trd0210/trd570210.html (Wer glaubt, nur in den USA hätte es diesen Widerstand gegeben, den belehrt Anne Seeck in "Zur Geschichte der Sozialproteste eines besseren". Auch in der deutsche Geschichte beginnend von 1892 gab es "Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt!")

Und was die Kritik am Ansatz der Regelsatzforderung des Bündnisses anbelangt, so forderte in der Vergangenheit Harald Rein, der seit den 80iger Jahren kontinuierlich dabei ist, schon das Ende der Bescheidenheit. Gleichnamiger Titel in Labournet Teil 1 und Teil 2

Teil 1: http://labournet.de/diskussion/arbeit/realpolitik/hilfe/rein1.html

Teil 2: http://labournet.de/diskussion/arbeit/realpolitik/hilfe/rein2.html

Rudolf Rocker

Wo sind sie denn, die autonomen und basisdemokratischen Strukturen?
Grade im ländlichen Bereich gibt es sowas nicht!
Die einzigen Organisationen, die sich für meine Probleme interessieren und mir aktiv mit Hilfe zur Seite stehen sind die Linkspartei (von denen immer jemand als Beistand mitkommt) und meine Gewerkschaft.
Alle autonomen und basisdemokratischen Organisationen haben auf unsere Hilfeersuchen nicht mal reagiert!
Die meisten sind wohl leider in ihren akademisch- theoretischen Elfenbeintürmen gefangen.
Wen interessieren da schon Erwerbslose die um ihre Existens kämpfen müssen?

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