AMAZON

Begonnen von CubanNecktie, 15:51:27 So. 17.Februar 2013

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Rudolf Rocker

ZitatDa ist es mir scheißegal, ob es Verdi oder sonstwer organisiert hat.
Womit wir den Bogen wieder zum Threadthema gespannt hätten! ;D

Vollste Zustimmung dafür!
Ich kann mich noch daran erinnern, wie das damals bei der IG BAU im Gebäudereinigerhandwerk war.
Von den ersten zaghaften Versuchen Betriebsräte zu gründen bis zur Einführung des Branchenmindestlohns!

Warum aber Arbeitnehmer versuchen, die Gewerkschaftsarbeit zu diskreditieren und dabei zum Teil mehr Eifer an den Tag legen als so mancher Arbeitgeber oder INSM- Werbevertreter will mir nicht in den Kopf.
Klar gibt es viel berechtigte Kritk am DGB. Aber diese Kritik lässt sich ja Zuhause auf dem Sofa herrlich markig in die Tastatur hämmern. Genau diese Leute waren aber in ihrem ganzen Leben noch nie auf einem Gewerkschafttreffen und haben noch nie irgendeine Verantwortung für ihre Kollegen übernommen.


Und wo ist die (radikale) Linke, wenn es darum geht, den Ausgebeuteten zu helfen?
Die haben alle keine Zeit, weil sie darüber disskutieren müssen, ob es politisch Korrekter ist mit I oder mit * oder mit _ zu Gendern!
Da kann ich doch echt nur noch  kotz



Was die Römer gebracht haben - Das leben des Brian.avi

Kuddel

ZitatVerwirrspiel um Amazon
Von Frank-Thomas Wenzel


Wächst und wächst: Amazon

Immer wieder gibt es Gerüchte um angebliche Standortverlagerungen des Internetversandhändlers Amazon. Damit soll die deutsche Belegschaft verunsichert werden, vermutet die Gewerkschaft.

Für Stefanie Nutzenberger ist die Sache eindeutig. Amazon schüre gezielt Ängste in der Belegschaft, sagt die im Bundesvorstand der Gewerkschaft Verdi für den Handel Verantwortliche. Die polnische Zeitung Puls Biznesu hatte berichtet, dass der Online-Versender im Westen des Nachbarlandes drei neue Logistikzentren bauen will mit insgesamt rund 6000 Arbeitsplätzen. Dies soll angeblich Teil einer großangelegten Verlagerung von fünf deutschen Standorten gen Osten sein. Auch in Tschechien entstehen zwei Amazon-Standorte.

Die deutsche Tochter des US-Konzerns teilte der Nachrichtenagentur AFP indes mit, es gebe ,,keine Ankündigungen bezüglich der Expansionspläne", und es gebe keine Pläne ,,einen bestehenden Logistikstandort in Europa zu schließen".

Klassiker der Angstmache

Woher haben dann die polnischen Journalisten ihre Informationen? Gewerkschafter vermuten, dass eben doch Amazon dafür gesorgt haben könnte, dass die Spekulationen gestreut wurden. ,,Die Expansion in einem Wachstumsmarkt als mögliche Verlagerungen erscheinen zu lassen, gehört zu den Klassikern der Angstmache, um Beschäftigte einzuschüchtern." Amazon ging auf die Vorhaltungen von Verdi auf Anfrage nicht ein.

Die Gewerkschaft Verdi und der Versandriese befinden sich seit geraumer Zeit in einem harten Arbeitskampf. Die Gewerkschaft will erreichen, dass der Konzern die Beschäftigten nach dem Tarif für den Handel bezahlt. Amazon lehnt dies strikt ab. Das Management will Löhne zahlen, die sich an den erheblich günstigeren Tarifen der Logistikbranche orientieren. Bei den Verhandlungen gab es bislang keinerlei Annäherung.

Die Beschäftigten haben schon mehrfach an den Standorten Bad Hersfeld und Leipzig die Arbeit niedergelegt. Vorige Woche wurde in den beiden wichtigen Versandzentren an drei Tagen rund um die Uhr gestreikt. Und Verdi hat angekündigt, den Arbeitskampf weiter zu verschärfen.

Zugleich beginnt die Hochsaison für den Versandhandel. Vor Weihnachten steigt das Aufkommen an Päckchen, die täglich gepackt und verschickt werden müssen, kontinuierlich an und erreicht Anfang Dezember seinen Höhepunkt. Streiks an möglicherweise nicht nur zwei, sondern an drei oder vier Standorten, könnten für das Unternehmen extrem schmerzhaft werden. ,,Amazon will nun die Beschäftigten mit allen Tricks weichmachen", sagt ein Gewerkschafter.

Verdi-Funktionäre halten eine Verlagerung schon aus betrieblichen Gründen für unplausibel. Es sei nicht vorstellbar, dass der Konzern versuche, den Versand für Deutschland von Polen oder Tschechien aus zu organisieren, heißt es. Die Transportwege würden dann viel zu lang. Amazon hat es aber darauf abgesehen, immer schneller liefern zu können. Dafür muss das Verteilnetzwerk möglichst eng gestrickt werden, auch in Deutschland. Deshalb entsteht gerade auch ein neues Logistikzentrum in Brieselang bei Berlin. Der Standort Koblenz wird ausgebaut.
http://www.fr-online.de/wirtschaft/amazon-verwirrspiel-um-amazon,1472780,24507518.html

Kuddel

ZitatOnlinehändler droht Streik im Weihnachtsgeschäft
"Streiken, wenn es Amazon besonders weh tut"

Im aktuellen "Spiegel" (41/2013) hat Ver.di-Sekretär Heiner Reimann Amazon mit einem erneuten Ausstand der Arbeiter gedroht. Mitten im Weihnachtsgeschäft könnten neben Leipzig und Bad Hersfeld erstmals weitere Versandzentren in Deutschland bestreikt werden.


An Amazons Stelle würde er sich nicht darauf verlassen "alle Kundenversprechen einhalten zu können", deutete Reimann vielsagend an. Offenbar ist es die Bestrebung von Ver.di, dass sich neben Leipzig und Bad Hersfeld, die über einen starken Betriebsrat verfügen, erstmals weitere Werke am Arbeitskampf beteiligen. In die Karten schauen ließ Reimann sich vom "Spiegel" aber nicht.

Ver.di will Amazon an den Verhandlungstisch zwingen und "ernsthaft" über die Einführung des lange geforderten Tarifvertrags für den Einzel- und Versandhandel verhandeln. Seit Mai dieses Jahres laufen Streik-Aktionen mit hunderten Beteiligten, erreicht wurde dabei bislang lediglich die Einführung eines Weihnachtsgeldes. Für den (wahrscheinlichen) Fall, dass Amazon nicht bereit ist zu verhandeln, droht dem Onlinehändler ein Streikwelle mitten im Weihnachtsgeschäft − das Amazon traditionell mit Saisonkräften bestreitet, die keinen festen Arbeitsvertrag erhalten und auch nicht von einem Tarifvertrag profitieren würden. Fest angestellt sind in Deutschland rund 9.000 Arbeitskräfte, deren Zahl sich im Wihnachtsgeschäft um 10.000 Saisonkräfte vermehrt.

Für Aufsehen hatte vergangene Woche der Artikel in der polnischen Wirtschaftszeitung "Puls biznesu" gesorgt, in dem die Rede davon ist, dass Amazon mit Hochdruck und im Geheimen an der Eröffnung dreier Versandzentren in Westpolen und zwei weiteren in Tschechien arbeite. Amazon dementierte die Meldung nicht und wies lediglich zurück, dass in Deutschland Versandzentren geschlossen werden sollen. Ob ein Einsteig in den polnischen und tschechischen Onlinehandel geplant ist, darüber schweigt sich Amazon nach wie vor aus.
http://www.boersenblatt.net/639572/

xyu

Zitat

STREIK!
Wir sind alle ama­zon!

Die meis­ten haben schon ein­mal bei ama­zon be­stellt: Es geht meist schnell, ist güns­tig und wird di­rekt nach Hause ge­lie­fert.

Was pas­siert hin­ter den Ku­lis­sen?
Lei­der ba­siert der Er­folg des Ge­schäfts­mo­dells ama­zon aber auf schlech­ten Ar­beits­be­din­gun­gen. Die Ar­bei­ten­den wer­den per­ma­nent und sys­te­ma­tisch über­wacht und sind einem zer­mür­ben­den Leis­tungs­zwang aus­ge­setzt. Die­ser kris­tal­li­siert sich ins­be­son­de­re in den ge­zielt ein­ge­setz­ten, mit Exis­tenz­ängs­ten spie­len­den Feed­back­ge­sprä­chen. Denn 2/3 der Be­schäf­tig­ten leben mit be­fris­te­ten Ar­beits­ver­trä­gen und damit in stän­di­ger Angst um die ei­ge­ne Zu­kunft. Sie ar­bei­ten zudem bis in die spä­ten Abend­stun­den, ohne dass dies mit Zu­schlä­gen ho­no­riert wird.
Auch die Si­tua­ti­on der Lei­h­ar­bei­te­rIn­nen, ins­be­son­de­re der mit mi­gran­ti­schem Hin­ter­grund, stellt sich schlecht dar. Viele sind in dürf­ti­gen Un­ter­brin­gun­gen ein­quar­tiert und wur­den bis zur Auf­de­ckung durch eine TV-​Do­ku vor kur­zem von einem Si­cher­heits­dienst mit Ver­bin­dung in die neo­na­zis­ti­sche Szene ,,be­schützt".

Was hat das mit uns zu tun?
Ama­zon ist einer der wich­tigs­ten Ar­beit­ge­ber in Leip­zig und setzt die Stan­dards für eine ganze Bran­che. Viele von uns ar­bei­ten neben dem Stu­di­um zu ähn­lich pre­kä­ren oder noch schlech­te­ren Be­din­gun­gen. Ama­zon er­füllt eine Si­gnal­funk­ti­on auch für an­de­re Un­ter­neh­men. Darum lohnt es sich, dort bes­se­re Ar­beits­be­din­gun­gen zu er­kämp­fen.
Daher so­li­da­ri­sie­ren wir uns mit dem Streik der Mit­ar­bei­te­rIn­nen von ama­zon. Wir un­ter­stüt­zen die For­de­run­gen der Ge­werk­schaft ver.​di u.a. nach Ein­bin­dung in den Bran­chen­ta­rif­ver­trag des Ein­zel-​ und Ver­sand­han­dels, der Aus­zah­lung von Ur­laubs-​ und Weih­nachts­geld sowie der Zah­lung des Nacht­zu­schlags.

Was kannst du tun?
Wir rufen auf zum ,,Kon­su­men­tIn­nen­streik"! Be­stell etwas bei amazon.​de und schi­cke es zu­rück. Anbei legst du die­sen Flyer oder einen ei­ge­nen Brief, indem du die Miss­stän­de kri­ti­siert. Du un­ter­stützt damit eine Ak­ti­on der Mit­ar­bei­te­rIn­nen von ama­zon und zeigt Ihnen damit, dass sie nicht al­lei­ne ste­hen. Dir ent­ste­hen dabei keine Por­to­kos­ten, wenn der Preis über 40 EUR liegt und du in­ner­halb von 14 Tagen ab Er­halt der Ware zu­rück­schickst.

Bünd­nis zur Un­ter­stüt­zung der Strei­ken­den bei ama­zon
http://​streiksoli.​blogsport.​de // streiksoli@​riseup.​net
http://streiksoli.blogsport.de/2013/10/24/flyer/

xyu

Zitat
Schreiben Sie an Amazon,

    dass für Sie Qualität im Versandhandel mehr heißt, als schnell und preiswert: Gute Arbeitsbedingungen
    dass es keine Gewinne auf Kosten der Belegschaft geben darf.
    Die Bezahlung liegt weit unterhalb des Branchentarifs, den die Konkurrenz ihren Mitarbeitern zahlt.
    dass Amazon Mitarbeiter unbefristet einstellen soll.
    2 Drittel der KollegInnen bei Amazon in Bad Hersfeld haben nur befristete Arbeitsverträge. Die Planung der eigenen Zukunft ist für sie unmöglich.
    dass Amazon überzogenen Leistungsdruck stoppen muss.
    Amazon arbeitet bei der Behandlung der Mitarbeiter mit Methoden von gestern und versteht unter Mitarbeitermotivation leider nur Druck.

So funktioniert es:

    Brief an Amazon herunterladen, öffnen und ausdrucken.
    Stellen Sie sich hinter die Forderungen der KollegInnen bei Amazon und unterschreiben Sie den Brief.
    Schicken  Sie den Brief an Amazon in Bad Hersfeld.
    Sie haben eine Rückantwort erhalten? Hinterlassen sie die Amazon-Antwort hier als Kommentar oder schreiben Sie uns eine Mail (heiner.reimann@verdi.de).


Noch besser:

Sie haben ein Amazon-Paket, das Sie zurückschicken wollen? Stecken Sie den Brief in einem Kuvert in das Paket und verschicken Sie ihre Beschwerde auf diesem Weg. So merken Kolleginnen und Kollegen, die ihr Paket auspacken direkt, dass ihr Anliegen auch außerhalb des Amazon-Lagers Unterstützung findet.
http://www.amazon-verdi.de/aktion/

ps: wäre es nicht sinnvoll, den thread in das handels-unterforum zu verschieben?

Eivisskat

ZitatInside Amazon

Bei dem Versandhandel kann man erleben, was unser Wunsch nach billigem Konsum anrichtet. Besonders wenn man im Weihnachtsgeschäft dort arbeitet

Das erste, was ich bei Amazon sehe, ist eine Packung Hundewindeln. Beim zweiten Artikel handelt es sich um einen riesengroßen pinken Plastikdildo. Das Warenlager hier ist 74.320 Quadratmeter groß, von einem Ende zum anderen fast einen halben Kilometer lang. Viel Platz also, das würde sich in den nächsten Tagen herausstellen, für furchtbar viel Mist.

http://www.freitag.de/autoren/the-guardian/inside-amazon


:o

Tiefrot

Lest auch mal die Kommentare dazu.
Teils würde ich mir diese Klarsicht auch im realen Leben wünschen.  ::)
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet Facebook ab !

Kuddel

Die Leserkommentare sind angenehm geistreich.

Abgesehen davon:
Zitatwas unser Wunsch nach billigem Konsum anrichtet
Ich habe wenig Verständnis für das ewige Propagieren der "Macht der Konsumenten".
Das ist gefährlich nah an einem Bashing der Armen, die preisbewußt kaufen müssen und sich einen moralisch sauberen Einkauf nicht leisten können.

Ich ziehe es vor solche Unternehmen von innen her anzugreifen und zu versuchen die Belegschaften zu organisieren. Außerhalb gewerkschaftlicher Strukturen.
http://www.chefduzen.de/index.php?topic=27765.0

CubanNecktie

So eben habe ich auch erfahren, dass AMAZON 600 Mitarbeiter entläßt.

http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Wirtschaft/d/4037746/amazon-schmeisst-600-mitarbeiter-raus.html

ZitatDie Gewerkschaft Verdi hat Kündigungen von Mitarbeitern des Amazon-Logistikzentrum in Brieselang (Havelland) bei Berlin kritisiert. Der Internet-Versandhändler habe am Montag mindestens 600 befristet Beschäftigte einbestellt, ihnen die Kündigung ausgesprochen und das sofortige Verlassen des Betriebsgeländes verlangt, teilte Verdi am Dienstag mit. Das Zentrum in Brieselang war erst im November eröffnet worden.

"Amazon zeigt wieder einmal sein wahres Gesicht", sagte Verdi-Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. "Nachdem sie mit Höchstleistungen unter Druck das Vorweihnachtsgeschäft abgewickelt haben, werden die befristet Beschäftigten jetzt - ausgerechnet einen Tag vor Heiligabend - Knall auf Fall vor die Tür gesetzt."

Der US-Konzern verweigere seinen Mitarbeitern nicht nur den Schutz eines Tarifvertrages, "sondern versucht gleichzeitig, in Deutschland eine Wildwest-Kultur des Heuerns und Feuerns zu etablieren", bemerkte Nutzenberger.

In den Amazon-Versandzentren Leipzig, Bad Hersfeld und Graben hatten in der vergangenen Woche Beschäftigte für den Abschluss eines Tarifvertrages gestreikt, den das Unternehmen nicht will.
Vorstellungsgespräch bei einer Leihbude?
ZAF Fragebogen
Passwort: chefduzen.de

Rudolf Rocker

ZitatSo eben habe ich auch erfahren, dass AMAZON 600 Mitarbeiter entläßt.

Nunja, das Weihnachtsgeschäft ist vorbei, Verdi hat sich bis auf die Knochen blamiert.
Was soll da sonst passieren?

Schluepferstuermer

Die Leute, die jetzt entlassen wurden, waren schon vorher befristet bis zum 23.12. beschäftigt. Es war von vornherein klar, dass sie wenn das Weihnachtsgeschäft rum ist entlassen werden.

Es ist aber grundlegender. Wie der Artikel vom DerFreitag beschreibt, ist Amazon und auch andere zum  kotz

Bis vor 2 Jahren kaufte ich bei Amazon. War einer der ersten in Deutschland, der sich im lokalen Laden sich Informationen holte und später online kaufte.
Jetzt machen dies viele (für mich gesehen zuviele).
Ich drehe jetzt den Spieß um. Informiere (Benuterrezessionen) bei Amazon, kaufe dann aber im Laden.

Denn man hat nichts davon, wenn die Läden in der Stadt verschwinden und damit "bessere" Arbeitsplätze verloren gehen.
Dafür floriert Amazon. Hat aber kotzJobs. Wenn man bedenkt, dass Paketzustellerjobs durch Drohnen auch entfallen und auch andere Unternehmen nachziehen werden, kann man sich einen Reim daraufgeben.

Wie ich Kommentar vom DerFreitag las, bin ich der gleichen Meinung, dass Robots besteuert werden sollen.
Da ich aus der Logistikbranche komme, weiß ich, dass diese Jobs, die jetzt noch Menschen machen, in 2-5 Jahren Roboter machen.
Denn viele Jobs, die Menschen machten, werden durch Robits ersetzt. Egal welcher Berufszweig (ob Produktion, Lager...)
Am Schluß bleiben nur noch Berufe mit höheren Einkommen.

Darum will ich diesen ganzen Wahnsinn mit kleinen Läden verzögern.


Frohe Weihnachten
lg Schlüpferstürmer

Die Massenmedien sind schon lange die 4. Macht im Staat.
Wir haben folglich Legislative, Judikative, Exekutive und Primitive.
"Bild" Euch Eure Meinung
----

Wer die CxU und SPD in ihrer Terrorherrschaft gegen das eigene Volk lobt, lobt ihren braungefärbten Nazicharakter!!

Troll

Amazon nutzt alle Möglichkeiten die die Politik mit ihrer Gesetzgebung gibt.
Nein, ich möchte da nichts schönreden, aber selbst wenn Amazon einlenkt bleibt im Hintergrund die Möglichkeit bestehen.

Ganz davon abgesehen das die leidenden Einzelhändler ihre Mitarbeiter oftmals auch um kein Haar besser behandeln.

Und Robots besteuern? Ok, da gehören aber einige Dinge grundsätzlich geändert, um diese wegfallenden Jobs ist es nicht schade.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Schluepferstuermer

Klar ist die Politik schuld. Erst durch diese können die mit einem machen, was sie wollen.


Diese wegfallenden Jobs gibt es nur bei so großen Lagern, wie Amazon. Früher waren dies abwechslungsreiche und anspruchsvolle Jobs.

Bei einem kleinen Lager machst Du z.B. Warenannahme, Wareneingang, Einlagern, Kommissionieren, Verpacken und Versenden alles alleine.
Dafür bekommst Du auch einen gescheiten Stundelohn. Bist nicht so einfach ersetzbar. usw.

Bei so einem großem Lager wie Amazon wurden viele Tätigkeiten durch Robots (z.B. Pick by Lights) ersetzt. Da macht ein Helfer nur Kommissionieren, oder nur Verpacken den ganzen Tag. Da braucht man nur Helfer. Extrem eintönig und man ist austauschbar (innerhalb von 2 Std.). Diese eintönigen Jobs wurden erst durch solche große Lager gemacht.


Aber dies ist in allen Berufszweigen so.
Früher hat ein Schweißer etwas können müssen. Heute stellt man einen Robot hin. Es wird nur noch ein Helfer gebraucht.
Und diese Helferjobs fallen dann auch noch weg. Durch weitere Robots oder duch Verlagerung nach China.

Darum haben wir ja 5-6 Mio. Arbeitslose (keine 3 Mio. wie BA angibt - demnächst will Weise nur 1,5 Mio http://www.nordbayern.de/region/nuernberg/ba-chef-weise-will-arbeitslosigkeit-halbieren-1.3361517)

Frohe Weihnachten
lg Schlüpferstürmer

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Schluepferstuermer

Es ist auch so, dass in "modernen" Logistikzentralen die Ware zum Mann  per z.B. Förderbahnen geliefert wird. Eim Mann steht vorm Forderband und packt die Ware nur noch in das Paket.
Wo früher 2000 Leute tätig waren, gibt es nur noch 30.
2 Leute, die die Anlage bedienen
10 Leute für WE
5 Leute zum Einlagern
10 Einacker
3 Leute im Büro


Die Robots werden in großen Lagern  installiert. Bei kleinen Lagern aieht man davon ab, denn es rentiert sich nicht.

Wie gesagt, lokale Läden soll man schützen. Genauso ist es mit den kleinen Firmen. Bei jeder Firma gab es ein Lager.
Wenn aber nur noch große Firmen vorhanden sind, werden diese Jobs verschwinden, bzw. sind schon verschwunden.
Es wird ausgelagert. So kommen ZAF zum Zuge. Die haben dann viele Helferstellen, die austauschbar sind.

Eigentlich alter Hut, aber es in gewisser Weise auf Amazon übertragbar.


Frohe Weihnachten
lg Schlüpferstürmer

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Rudolf Rocker

Warum arbeiten da nur Männer?

Troll

@Schluepferstuermer
Ich glaube du hast da einen verklärten Blick, du beschreibst Ausnahmen von der Regel.
Den "kleinen" fehlen oftmals nur die Mittel bzw. die Größe um nicht das gleiche wie z.B. Amazon zu machen.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
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Jiddu Krishnamurti

Schluepferstuermer

Wie verklärten Blick?

Sind keine Ausnahmen. Sondern die Regel.

Mit kleine, meine ich Kleinbetriebe, oder Mittelständler

Da sind 10 auf baustelle, 4 machen das kaufmännische.
Wenn es ein eigenes Lager noch gibt, rentiert es sich nicht, einen Robot zu benutzen.
Bei Großen ist ein wirtschaftliches Lager notwendig. Dazu gehören nunmal Robots.


in den 80/90ern konnte man zu einer Firma gehen (z.B. Elektroinstallation, Malerbetrieb, Maurerbetrieb,...), da gab es ein Lager in dem kleinen Betrieb.
Heutzutage sind die kleinen Firmen mit eigenem Lager verschwunden. Sind jetzt Groß (wurden aufgekauft, mehrere haben sich zusammengeschlossen, beziehen die Ware vom Großhändler,...)

Das Lager wurde ausgelagert. Arbeiten tun da nur noch ZA oder Robots.


Frage doch in Deiner Umgebung bei einer Firma nach, ob die ein Lager haben. Denn es ist eigentlich sicher, dass eines gebraucht wird.
Es wird nur noch streng Auftragsbezogen Material vom Großhändler (mit großem Lager) bezogen. Ein Großhändler hat dann 200 kleine Firmen.

Das alles nur auf Lager bezogen


Vllt. sollte ich mal erklären, was ich mit Robots ausdrücken möchte?
lg Schlüpferstürmer

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Schluepferstuermer

unter Robots meine ich:

- dynamische Lagerhaltung, wie Umlaufregale, Turmregale, Hochregal, autom. Behälterregal, ...
- Flexible Einlagerung (chaotische Lagerhaltung)
- Materialflussziele mit Förderhilfsmittel
- Kommissionieren nach Kennzahlen
- usw.


Dies wird bei kleinen Lagern nich benötigt. Da gibt es Fachbodenregale mit statischer Lagerung
lg Schlüpferstürmer

Die Massenmedien sind schon lange die 4. Macht im Staat.
Wir haben folglich Legislative, Judikative, Exekutive und Primitive.
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Wer die CxU und SPD in ihrer Terrorherrschaft gegen das eigene Volk lobt, lobt ihren braungefärbten Nazicharakter!!

dagobert

Zitat
Günter Wallraff: ,,Lug und Trug statt Treu und Glauben"
Verantwortlich: Wolfgang Lieb

Günter Wallraff erhebt erneut schwere Vorwürfe gegen Amazon. Der Online-Versandriese beute Menschen in Kooperation mit den Arbeitsagenturen über die Erschöpfungsgrenzen hinaus aus. Arbeitslose seien gezwungen, in den Werkhallen bis zu 15 Kilometer am Tag zu laufen. Im System aus Überwachung und Dauerdruck komme es immer wieder zu Herzattacken und Kreislaufzusammenbrüchen. Es gab Fälle, wo Diabetikern sogar verboten worden sei, Injektionen und Traubenzucker mit an den Arbeitsplatz zu nehmen. In diesem Licht gewinnt der Tod eines 50-Jährigen bei Amazon in Koblenz an Brisanz.
http://www.nachdenkseiten.de/?p=19811
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Rudolf Rocker

ZitatAmazon-Mitarbeiter sauer auf ver.di

Im Arbeitskampf beim Internet-Versandhändler Amazon haben sich mehr als 1000 Beschäftigte mit einer Unterschriftenaktion von der Gewerkschaft ver.di distanziert.

Nach Angaben der "Neuen Osnabrücker Zeitung" ("NOZ") erklärten 1018 Mitarbeiter der Standorte Leipzig und Bad Hersfeld bereits Ende Dezember, dass sie Abstand nehmen, "von den derzeitigen Zielen, Argumenten und Äußerungen der ver.di, die in der Öffentlichkeit über Amazon und damit über uns verbreitet werden".

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/amazon-verdi100.html


Ich denke mal, da wird bei Amazon massiv Druck auf die Mitarbeiter ausgeübt und sicherlich fließt da auch einiges an Kohle.
Und die Öffentlich Rechtlichen fressen es mal wieder ohne zu hinterfragen.
Wahrscheinlich spielt auch hier Geld eine nicht unerhebliche Rolle.


Kuddel


Kuddel

ZitatOnlinehandel:
Wieder zwei Amazon-Standorte im Streik

Der lange Kampf um höhere Löhne bei Amazon geht weiter. "Die Fastenzeit ist zu Ende. Her mit den Eiern", so das Motto der Lagerarbeiter, die trotz großer Kälte um 5:00 Uhr Streikposten bezogen.


In den Amazon-Warenlagern in Bad Hersfeld und Leipzig wird heute wieder ganztägig gestreikt. Das gab die Gewerkschaft Verdi bekannt. "Die Zeit des Fastens ist vorbei, und die Beschäftigten bei Amazon erwarten zu Recht den verbindlichen tarifvertraglichen Schutz ihrer Löhne und Arbeitsbedingungen. Das ist keine Forderung, die von außen an das Unternehmen herangetragen wird, sondern die klare Erwartung einer großen Zahl von Beschäftigten und der Verdi-Mitglieder bei Amazon", sagte die Verdi-Streikleiterin in Bad Hersfeld, Mechthild Middeke.

Die Gewerkschaft reagiert damit auf die Absage des Unternehmens, ein Spitzengespräch abzuhalten. Verdi stellt sich bei Amazon auf eine lange Auseinandersetzung mit kürzeren und längeren Streikphasen ein.

In Bad Hersfeld sei der Streik gut angelaufen. Streikleiterin Mechthild Middeke: "Schon um fünf Uhr heute früh waren unsere Streikposten vor FRA1 und FRA3 an ihren Plätzen. Trotz eisiger Kälte waren es da schon fast hundert. Jetzt, gegen 10:30 Uhr sind gute dreihundert Beschäftigte vor den Toren. Wir rechnen damit, dass sich im Laufe des Tages über fünfhundert Kolleginnen und Kollegen am Streik beteiligen werden. Denn jetzt ist die Spätschicht noch gar nicht da."

Die Geschäftsführung sieht Amazon als Logistikunternehmen, für das die Tarifverträge der Versandhandelsbranche nicht gelten, und lehnt Verhandlungen ab. An keinem der deutschen Standorte gibt es eine Tarifbindung. Das Unternehmen zahlt nach einem firmeneigenen Vergütungssystem, das laut Verdi deutlich unter den Tarifen des Einzel- und Versandhandels liegt. In Hessen beträgt der Einstiegslohn bei Amazon 9,83 Euro, nach Tarif müssten es 12,18 Euro sein. In Leipzig beträgt der Einstiegslohn 9,30 Euro, nach Versandhandelstarif müsste Amazon 10,66 Euro pro Stunde bezahlen.
http://www.golem.de/news/onlinehandel-wieder-zwei-amazon-standorte-im-streik-1404-105943.html

Kuddel

ZitatStreik: Amazon.de verlagert Buchversand nach Polen und Tschechien

Amazon hat Verlage aufgefordert, 40 Prozent ihrer Titel über Warenlager in Polen und Tschechien nach Deutschland zu versenden. Dies wird als Reaktion auf die beharrliche Streikbewegung hier gesehen.



Amazon verlangt von deutschen Verlagen, rund 40 Prozent der Waren über neue Logistikstandorte in Polen und die Tschechische Republik an ihre Kunden in Deutschland zu schicken. Das berichtet die Tageszeitung Die Welt, der das Schreiben vorliegt. In dem Brief, den der US-Konzern verschickt, werden die Verlage auf die Eröffnung von zunächst zwei neuen Vertriebszentren am 15. und 29. September in Polen hingewiesen.

Bei den Verlagen sorgt die Ankündigung von Amazon für erhebliche Kritik, denn sie sollen die Zusatzkosten tragen. "Amazons Plan bedeutet eine Vervielfachung der Wege und der damit verbundenen Kosten für die Verlage", sagte Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, der Zeitung. "Wir sind nicht bereit, die zusätzlichen Kosten zu übernehmen", erklärte einer der größten deutschen Buchproduzenten. Dies sei "die Linie, die sich generell durch die Verlage zieht".

Wie die Zeitung erfahren hat, richtet sich das Vorgehen offenbar gegen die Streiks der Lagerarbeiter für einen Tariflohn in Deutschland. Die Verdi-Mitglieder haben vor mehr als einem Jahr, im April 2013, mit Streiks an den Standorten Leipzig und Bad Hersfeld begonnen und setzen den Kampf seitdem weiter fort.

Die Geschäftsführung sieht Amazon als Logistikunternehmen, für das die Tarifverträge der Versandhandelsbranche nicht gelten, und lehnt Verhandlungen vehement ab. An keinem deutschen Standort gibt es eine Tarifbindung. In Hessen beträgt der Einstiegslohn bei Amazon 9,83 Euro, nach Tarif müssten es 12,18 Euro sein. In Leipzig beträgt der Einstiegslohn 9,30 Euro, nach Versandhandelstarif müsste Amazon 10,66 Euro pro Stunde bezahlen. Das Unternehmen zahlt nach einem firmeneigenen Vergütungssystem, das laut Verdi deutlich unter den Tarifen des Einzel- und Versandhandels liegt. Amazon erklärt, dass die Bezahlung für ein Logistikunternehmen bereits am oberen Ende des branchenüblichen Niveaus liege.

Amazon hatte im Oktober 2013 erklärt, drei große Warendepots in Polen zu planen. Ein Amazon-Sprecher sagte Golem.de damals, dass die Logistikzentren zunächst hauptsächlich nach Deutschland liefern sollten und erst später an Kunden aus anderen europäischen Ländern. Zwei weitere Logistikstandorte seien in der Tschechischen Republik geplant. Ein neues Amazon-Lager werde in der Nähe des Prager Flughafens vorbereitet.

Amazon betonte, es gebe keine Pläne, eines der bestehenden 25 Zentren in Europa zu schließen. Die neuen Versandlager sollten das Wachstum in Europa unterstützen. "Aus diesem Grund wurden vorab Lieferanten über die neuen Anlieferadressen informiert", sagte ein Sprecher der Welt.
http://www.golem.de/news/streik-amazon-de-verlagert-buch-versand-nach-polen-und-tschechien-1408-108454.html

BGS

Einfach massenhaft boykottieren, den menschen, mitarbeiter- und umweltfeindlichen Laden! Who the fuck needs "Amazon"?

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

dagobert

Zitat von: Kuddel am 19:33:34 Di. 12.August 2014
"Wir sind nicht bereit, die zusätzlichen Kosten zu übernehmen", erklärte einer der größten deutschen Buchproduzenten. Dies sei "die Linie, die sich generell durch die Verlage zieht".
Wenn die Verlage sich einig sind, warum boykottieren sie diesen Scheiß nicht einfach? Amazon ist nicht der einzige Buchhändler, selbst online hat man die freie Auswahl.
Und wenn eine größere Anzahl von Buchtiteln bei Amazon nicht lieferbar ist, bei den anderen Händlern aber schon, das wär doch mal was.  :evil:
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

BGS

Zitat

Amazon-Streik zur Weihnachtszeit?

Gastautor, 26. Oktober 2014, Kat.: StreikNews

Die Gewerkschaft ver.di kündigte an, dass die Streiks bei Amazon weitergehen werden, möglicherweise während des Weihnachtsgeschäfts. Im September hatte ver.di die Streiks ausgeweitet. Zum ersten Mal beteiligten sich damals auch die Beschäftigten des Standortes Werne in Nordrhein-Westfalen, außerdem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Standorte Bad Hersfeld, Leipzig, Graben und Rheinberg. Den Beschäftigten geht es um einen Tarifvertrag mit den im Einzel- und Versandhandel üblichen Regelungen.


Quelle; http://www.randzone-online.de/?p=24252

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Kuddel

ZitatBisher längster Streik bei Amazon Deutschland

Bis Heiligabend soll bei Amazon gestreikt werden.


Seit mehr als einem Jahr kämpft die Gewerkschaft Verdi um eine bessere Bezahlung für die Beschäftigten des Online-Versandhändlers Amazon. Doch die Positionen bleiben verhärtet.


Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi will im Konflikt mit dem Online-Versandhändler Amazon den Druck erhöhen. Mitten im Weihnachtsgeschäft ging der bisher längste Streik in der Geschichte von Amazon Deutschland in die zweite Woche. Er soll bis Heiligabend um 15.00 Uhr andauern, wie Verdi bekräftigte. An den Standorten Bad Hersfeld (Hessen), Leipzig (Sachsen), Rheinberg (Nordrhein-Westfalen) und Graben (Bayern) legten Beschäftigte die Arbeit nieder.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der weltgrößte Online-Einzelhändler Amazon liegen in Deutschland seit langem im Streit um den Tarifvertrag für die Beschäftigten: Die Gewerkschaft will für die Mitarbeiter eine Bezahlung nach Einzelhandelstarif erreichen. Amazon sieht sich als Logistiker, der mit seinen Löhnen am oberen Ende des Branchenüblichen liegt.

Bisher habe sich Amazon in dem seit Mai 2013 anhaltenden Konflikt nicht auf die Gewerkschaft zubewegt. "Sie versuchen, das auszusitzen", kritisierte der Sprecher des Verdi-Bundesvorstandes, Christoph Schmitz. "Unser Ziel ist letztlich nicht, dass die Pakete verspätet ankommen", sagte er. Amazon sei in der Pflicht, seine Lieferversprechen gegenüber den Kunden einzuhalten. Doch der Aufwand dafür werde durch die Streiks höher und treffe das Unternehmen wirtschaftlich. "Wir rufen ja nicht zum Boykott auf", betonte er.

Die Streikwelle bei Amazon hatte am vergangenen Montag begonnen. Am Sonntag gab es eine kurze Pause. In den insgesamt neun deutschen Verteilzentren arbeiten nach Unternehmensangaben in der Vorweihnachtszeit rund 20.000 Menschen. Verdi will den deutschen Ableger des US-Giganten Amazon zur Aufnahme von Tarifverhandlungen zu den besseren Bedingungen des Einzel- und Versandhandels zwingen. Amazon lehnt das weiterhin strikt ab und verweist darauf, dass die Bezahlung der Mitarbeiter sich am oberen Bereich der Logistikbranche orientiert.

"Streikwille ungebrochen"

Nach den Angaben von regionalen Verdi-Sprechern ist der Streikwille ungebrochen. "Wir sind sehr zufrieden", sagte Sabine Busch von Verdi NRW. Pro Tag hätten sich etwa 700 Mitarbeiter am Ausstand beteiligt. Im bayerischen Graben verordnete Verdi den Streikenden eine Ruhepause. "Wir holen sie nicht mehr jeden Tag vors Tor, sondern lassen sie zu Hause bleiben", sagte Hubert Thiermeyer von Verdi Bayern.

Auch an den beiden Versandlagern in Bad Hersfeld soll bis Heiligabend gestreikt werden. Das hätten die Mitarbeiter bei einer Streikversammlung bekräftigt, sagte Verdi-Vertreterin Mechthild Middeke. Sie sieht das Potenzial, die Schrauben noch enger zu ziehen. "Wir haben dieses Jahr mit Streiks an bis zu sechs Standorten eine ganz schöne Steigerung hingekriegt", sagte sie. "Wir trauen uns zu, den Druck im kommenden Jahr noch zu erhöhen."

Amazon-Sprecherin Anette Nachbar unterstrich, das Unternehmen stehe zu seinem Lieferversprechen. Das Anliegen der Geschäftsführung sei ein respektvoller Umgang innerhalb der Belegschaft. "Wir respektieren das Streikrecht der Kollegen, aber wir erwarten auch Respekt gegenüber denen, die sich entschieden haben, nicht zu streiken."
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Bisher-laengster-Streik-bei-Amazon-Deutschland-2505912.html

Kuddel

ZitatVersand-Lager in Tschechien
Vier-Euro-Job bei Amazon



"Hart arbeiten. Spaß haben. Geschichte schreiben." Mit diesem Spruch versucht Amazon seine Mitarbeiter im Versandzentrum im polnischen Wrocław zu motivieren. Ein ähnliches Logistikzentrum entsteht zurzeit in der Nähe von Prag. Einfachen Mitarbeitern wird dort ein Stundenlohn von umgerechnet rund vier Euro geboten.

Der US-Versandhändler Amazon errichtet nahe Prag ein großes Versandzentrum. Rechtzeitig vor dem Weihnachtsgeschäft soll es in Betrieb gehen. Die Firma verspricht 2000 neue feste Stellen sowie 3000 zusätzliche Saisonarbeitsplätze. Die Bezahlung ist allerdings dürftig - selbst für tschechische Verhältnisse.

Eine Halle so groß wie 13 Fußballfelder entsteht zurzeit in Dobrovíz, einem kleinen Vorort im Osten der tschechischen Hauptstadt Prag. Nach einigem Ringen mit Bürgerinitiativen und lokalen Behörden laufen die Bauarbeiten an dem riesigen Gebäude nun auf Hochtouren, 360 Arbeiter stellen Betonsäulen auf und montieren Blechplatten.

Noch vor Weihnachten will der US-Versandgigant Amazon von hier aus Deutschland und halb Europa mit Büchern, Staubsaugern und allen anderen möglichen und unmöglichen Produkten beliefern. Die Bedingungen dafür sind ideal: Die Autobahn führt in der Nähe vorbei und der Prager Flughafen ist in Sicht- und Hörweite. Das erleichtert nicht nur den Transport, sondern macht auch den Baugrund billig.

Und noch etwas ist in Tschechien billig: die Arbeitskraft. 110 Kronen, umgerechnet vier Euro, soll ein Lagerarbeiter bei Amazon verdienen. Das ist deutlich weniger als der Durchschnittslohn in dieser Berufsgruppe. Nach der aktuellen Statistik des tschechischen Arbeits- und Sozialministeriums beträgt er im Landkreis Mittelböhmen, wo Dobrovíz liegt, rund 144 Kronen, in der nahen Hauptstadt Prag sind es rund 130 Kronen.

Über Mangel an Kandidaten kann sich Amazon dennoch nicht beklagen: Rund 1000 Interessenten für die vom US-Versandhändler ausgeschriebenen Stellen habe man bereits, heißt es beim tschechischen Arbeitsamt, mit dem Amazon intensiv zusammenarbeitet. Und das, obwohl die Arbeitslosenrate in der Region Prag zurzeit so niedrig ist wie nirgendwo sonst in der EU: Zum Ende des Jahres 2014 lag sie bei nur 2,5 Prozent.
Anwerbung in Krisenregionen

Aus diesem Grund werben das tschechische Arbeitsamt und Amazon auch Mitarbeiter in strukturschwachen Gebieten des Landes an, vor allem in der nordböhmischen Region Ústí (Aussig). Allerdings liegt der Durchschnittslohn für Lagerarbeiter mit 129 Kronen auch dort deutlich über den von Amazon gebotenen 110 Kronen pro Stunde. Berücksichtigt man die Kosten für Fahrt und Unterkunft, dürfte es sich selbst für einen Arbeitslosen kaum lohnen, von Ústí in die Region Prag zu pendeln. Amazon will deshalb die Angestellten mit Firmenbussen von und zur Arbeit zu bringen.

Doch auch für Menschen aus der Region Prag könnten die Jobs bei Amazon interessant sein, meint Pavel Kaczor, Leiter des Arbeitsamtes im südböhmischen Tábor und Lektor an der Prager Wirtschaftsuniversität: "Ich denke, dass es in Mittelböhmen und Prag genug Menschen gibt, die unter schlechteren Bedingungen arbeiten. Wenn wir den Stundenlohn hochrechnen, kommen wir auf 18 000 Kronen und das ist für einen Arbeiter nicht so schlecht", so Kaczor gegenüber dem tschechischen Nachrichtenportal Aktuálně.cz.

Tatsächlich verdient ein Lastwagenfahrer in Prag im Durchschnitt nur 108 Kronen pro Stunde, ein Bäcker nur 103 und eine Putzfrau nicht einmal 80 Kronen pro Stunde. Weil Amazon für die einfache Lagerarbeit keine besonderen Qualifikationen verlangt, könnten sich einige Menschen aus diesen Niedriglohnbranchen für einen Jobwechsel entscheiden.

Sollten sich dennoch nicht genügend Arbeitnehmer in Tschechien finden, ist das auch kein Problem für Amazon. Auch ausländische Arbeitskräfte sind dort willkommen, einzige Bedingung: "Fähigkeit, Aufträge auf Tschechisch entgegenzunehmen und zu lesen", wie der aktuellen Stellenausschreibung für einen Schichtleiter im Amazon-Versandzentrum nahe Prag zu entnehmen ist. Der Stundenlohn für diese Position beträgt übrigens 150 Kronen, umgerechnet 5,45 Euro. Brutto.
http://www.fr-online.de/wirtschaft/versand-lager-in-tschechien-vier-euro-job-bei-amazon,1472780,30553016.html

Auferstanden

Nun, das Amazon gerade in good old Germany ein Lohndrücker sei, verwundert mich in diesem Hungerlohnland doch etwas.
Wären nicht vielmehr die unwürdigen Arbeitsbedingungen und Praktiken fragwürdiger und das Verdi seit einem Jahr nicht wirklich etwas erreicht
hat, verwundert mich in diesem Land ebenso wenig.

Selbst ein möglicher Konsumentenboykott wäre ein nichts, gäbe es gerechte und menschenwürdige Arbeitsgesetze, bzw. Rahmenbedingungen und sei es, dass dieses Unternehmen erst einmal ortsansässige Steuern entrichten würde.

Kuddel

Zitat von: Auferstanden am 12:22:24 Mi. 29.April 2015
das Verdi seit einem Jahr nicht wirklich etwas erreicht hat

Nur mal was zum Verständnis von Arbeitskonflikten:
Eine Gewerkschaft (auch die beste der Welt) erkämpft nie etwas. Eine Gewerkschaft kann im besten Falle nur Kämpfe organisieren und dann als Verhandlungspartner etwas aushandeln. Aber kämpfen, das können nur die Arbeiter selbst.

Ich habe ein paar Aktivisten der AMAZON Streiks kennengelernt. Sie sind in der Gewerkschaft, doch ihre Aktivitäten werde nicht unbedingt von der Gewerkschaft gern gesehen. Sie sind aber sehr kämpferisch und setzen sich gegen kampfunwillige Strukturen durch und reißen Kollegen mit. Das sind Leute, die sich mit viel Elan für bessere Verhältnisse einsetzen.

Ich finde es erbärmlich von der Tastatur jetzt alles runterzumachen. Was für eine Haltung ist das denn, wenn man erwartet, daß ein paar kleinere lokale Streiks gleich einen multinationalen Großkonzern in die Knie zwingen? Es können nur Anfänge einer nötigtigen Auseinandersetzung sein, die ausgeweitet werden muß auf andere Standorte und auf andere Länder. Und man muß überlegen, wie man Solidaritätsaktionen entwickeln kann, auch jenseits der Amazon Belegschaft. Z.B. bei den Transportuntermehmen, die für Amazon fahren. Oder Blockaden von Amazon Standorten.

All das erscheint mir wesentlich sinnvoller, als die Boykottaufrufe, bei denen jeder zuhaus bleibt und nie das Gefühl eines gemeinsamen Kampfes aufkommen wird.

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