AMAZON

Begonnen von CubanNecktie, 15:51:27 So. 17.Februar 2013

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Kuddel

ZitatVier Standorte:
Durchgehender Weihnachtsstreik bei Amazon



Keine Wirkung? Amazon-Arbeiter im Streik

An vier Amazon-Standorten wollen Lagerarbeiter den Streik diesmal bis Weihnachten durchziehen. Der Streik sei für den Onlinehändler teuer.


Beschäftigte bei Amazon sind an den Standorten Rheinberg, Werne und Graben erneut in den Streik getreten. Das gab die Gewerkschaft Verdi am 21. Dezember 2016 bekannt. Die Arbeitsniederlegungen haben am Morgen begonnen und dauern vorläufig bis einschließlich 24. Dezember 2016 an. Das gilt auch für Koblenz, wo die Beschäftigten bereits seit dem 19. Dezember im Ausstand sind. Bei Amazon existiert kein Tarifvertrag.

"Amazons Behauptung, die Streiks hätten keine Auswirkung, gehört klar ins Reich der Legenden. Der Streik ist teuer für das Unternehmen", sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. Amazon habe Beschäftigte als Streikbrecher in Reserve. Allein in Leipzig seien so im Monat November 2016 rund 7.000 unproduktive Stundenlöhne gezahlt worden, wenn diese Beschäftigten nicht zum Einsatz kamen.

"Die Streiks bedeuten für das Unternehmen ein konkretes Verlustgeschäft und verursachen chaotische Verhältnisse bei der Warenzustellung, auch wenn der Onlinehändler nach außen das Gegenteil behaupten lässt", erklärte Silke Zimmer, Verdi-Fachbereichsleiterin für den Handel in Nordrhein-Westfalen.

Onlinehändler mit 800 Neueinstellungen

Bei den Streiks bei Amazon geht es den Beschäftigten um eine etwas höhere Bezahlung, Urlaubsgeld und tarifliches Weihnachtsgeld durch einen Tarifvertrag. Nach Tarifvertrag für den Einzel- und Versandhandel etwa in Sachsen bekämen die Amazon-Mitarbeiter 30 Arbeitstage Urlaub und ein Urlaubsgeld von 1.075 Euro. Weihnachtsgeld in Höhe von 1.013 Euro, eine 38-Stunden-Woche und sechs Wochen Urlaub seien in der Branche üblich. Amazon zahlt kein Urlaubsgeld und gewährt seit dem Jahr 2016 nur noch 28 Arbeitstage Urlaub. Laut Konzerndarstellung werden an allen Standorten in Deutschland mindestens 10 Euro brutto pro Stunde gezahlt, im Durchschnitt in Deutschland 10,40 Euro brutto pro Stunde bei 38,75 Stunden pro Woche. Hinzu kommen Bonus, Weihnachtsgeld, Mitarbeiteraktien, Gratisversicherungen, ein Pensionsfonds und Mitarbeiterrabatte.

Amazon hat nach eigenen Angaben im Jahr 2016 insgesamt 800 unbefristete Arbeitsplätze in seinen deutschen Niederlassungen geschaffen. Steven Harman, Direktor EU Operations bei Amazon: "Viele unserer unbefristeten Arbeitskräfte haben als Saisonarbeitskräfte angefangen." Mit den bereits angekündigten drei neuen Zentren in Deutschland werde die Stammbelegschaft weiter vergrößert.

Nachtrag vom 21. Dezember 2016, 16:45 Uhr
Verdi zieht eine positive Bilanz des ersten Streiktages bei Amazon in der Weihnachtswoche: "Am heutigen Streik haben sich rund 1.200 Beschäftigte beteiligt", sagte Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. Amazon-Sprecherin Anette Nachbar betonte: "Das ist weit übertrieben. Weniger als 1.100 Mitarbeiter der Früh- und Spätschicht an insgesamt vier Standorten haben sich beteiligt. Es gibt keinerlei Auswirkungen."
http://www.golem.de/news/werne-durchgehender-weihnachtsstreik-bei-amazon-1612-125181.html

dagobert

Zitat von: Kuddel am 19:04:35 Mi. 21.Dezember 2016
Laut Konzerndarstellung werden an allen Standorten in Deutschland mindestens 10 Euro brutto pro Stunde gezahlt, im Durchschnitt in Deutschland 10,40 Euro brutto pro Stunde bei 38,75 Stunden pro Woche.
Zu wenig, um auf eine halbwegs vernünftige Rente zu kommen.  poo
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Kuddel

ZitatVerdi weitet Weihnachtsstreik bei Amazon aus

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat ihren Streik beim Online-Versandhändler Amazon ausgeweitet.


Seit heute werde auch in den Verteilzentren in Leipzig und im hessischen Bad Hersfeld gestreikt, teilte die Gewerkschaft mit. Die Ausstände würden bis einschließlich Heiligabend fortgesetzt. Bereits am Mittwoch hatten Arbeitsniederlegungen in den nordrhein-westfälischen Logistikzentren Rheinberg und Werne sowie im bayerischen Graben begonnen, seit Montag wird schon in Koblenz gestreikt. - Verdi will Amazon zum Abschluss eines Tarifvertrags bewegen. Seit vier Jahren kommt es bei Amazon vor allem während des Weihnachtsgeschäfts immer wieder zu Arbeitsniederlegungen.
http://www.deutschlandfunk.de/gewerkschaft-verdi-weitet-weihnachtsstreik-bei-amazon-aus.447.de.html?drn:news_id=691752

ZitatWeihnachtsstreik bei Amazon
Streik am laufenden Band



Hand- und Fußarbeit: Mitarbeiter von Amazon in Deutschland tragen Bestellungen zusammen.

Im Dauerkonflikt bei Amazon wird erneut die Arbeit niedergelegt. Seit Frühjahr 2014 kämpfen die modernen Weihnachtswichtel um eine Bezahlung nach dem Tarifvertrag für den Einzel- und Versandhandel. Drei Beschäftigte erzählen von ihrem Alltag.

Puppen, Smartphones, Fußbälle, Kosmetika, Brettspiele, Romane oder Flachbildfernseher – die Gaben unter den Weihnachtsbäumen werden wieder vielfältig sein. Viele von ihnen liefert Amazon. Bei dem US-Versandhändler herrscht in diesen Tagen Hochbetrieb. Rund 13 000 Saisonkräfte und mehr als 11 000 Versandmitarbeiter bietet das Unternehmen auf. Hektische Zeiten. Wenn nicht gerade gestreikt wird – wie aktuell an den Standorten Koblenz, Graben, Rheinberg, Werne und ab heute in Bad Hersfeld. Denn die modernen Weihnachtswichtel kämpfen seit dem Frühjahr 2013 um eine Bezahlung nach dem Tarifvertrag für den Einzel- und Versandhandel. Kein anderer Tarifkonflikt ist älter. Das Ende? Nicht absehbar.

Drei Beschäftigte haben der FR erzählt, wie sie den Arbeitsalltag und den Tarifkonflikt erleben, und warum sie glauben, dass sie erfolgreicher sind, als man von außen bisweilen denkt. Denn das Management hat bisher cool reagiert. ,,Das Glatteis bereitet uns jedes Jahr weitaus mehr Kopfzerbrechen als die Verdi-Aktionen", sagte Amazon-Manager Ralf Kleber im Herbst vor einem Jahr.


JUDITH MEIER
*: Ich sehe es nicht so, dass die Streiks die nicht jucken. Es ist schon ein Thema.

CHRISTIAN KRÄHLING: Wenn 500, 600 Leute fehlen, haben sie natürlich Probleme da drin. Das versucht man durch interne Personalverschiebungen zu lösen. Hinzu kommt, dass Bestellungen zwischen den Versandzentren verschoben werden. Wann das nicht mehr funktionieren wird, kann man nicht genau sagen, aber ich habe den Eindruck, wir kommen dem Punkt näher. Denn je mehr drinnen fehlen, desto mehr Stress ist das für den Rest, der weiterarbeitet. Und der sagt sich irgendwann auch: Warum soll ich mir das weiter antun?

Ganz egal kann dem Management die Unruhe tatsächlich nicht sein. Die Beschäftigten haben jedenfalls einige Erfolge vorzuweisen, die von der Öffentlichkeit bisweilen übersehen werden.

CHRISTIAN KRÄHLING: Die haben ganz viele Programme gestartet. Da gab es plötzlich kostenlosen Kaffee. Seit wir streiken, sind die Löhne deutlich gestiegen. Es gibt Weihnachtsgeld, wo man vorher gesagt hat, das wäre bei Amazon nicht möglich, weil das US-Management das mit dem Weihnachtsgeld nicht verstehen würde. Und es hängt im Grunde an jeder Ecke ein Poster, auf dem steht, wie schön doch der Arbeitsplatz sei und was es für tolle Vergünstigungen gebe. Wir haben mittlerweile zwei Zeitungen, die Amazon herausgibt, wo ganz stark auf unsere Anliegen eingegangen wird.

JENS BRUMMA
: Wir bekommen jetzt Plastikchips. Davon kann man irgendwelche lustigen Produkte kaufen. So Sonnenbrillen mit Amazon-Logo drauf, oder eine Power-Bank fürs Handy mit Amazon-Logo drauf.

CHRISTIAN KRÄHLING:
In letzter Zeit haben wir den Eindruck, dass die Geschäftsführung aggressiver auf uns reagiert. Früher war man eher freundlich und hat uns mehr oder weniger ignoriert. Jetzt geht man forscher auf uns zu. Der Ton wurde bei den letzten Streiks schon etwas bestimmter, was man so gar nicht gewohnt ist. Bei Amazon wird – so nehme ich das wahr – ja mit einem gesprochen wie mit einem Kindergartenkind. Also: Bind Dir immer schön deine Schuh' und halte dich am Handlauf fest, damit Du nicht hinfällst. Wir wollen ja, dass dir nichts passiert. Und: Guck doch, wie schön hier alles ist.

Der Umgangston, Krähling ist nicht der Einzige, der davon genervt ist. In einer von Verdi durchgeführten Wandzeitungsbefragung wurde neben hohem Arbeitsstress am häufigsten die als respektlos empfundene Behandlung durch Vorgesetzte beklagt.

JENS BRUMMA: Dass man gefühlt wie ein Kind behandelt wird, ist das, was mich persönlich am meisten nervt. Dass man einfach nicht als erwachsener Mensch respektiert wird. Man wird eher behandelt wie jemand, der noch nie gearbeitet und seinen ersten Arbeitskontakt überhaupt erst bei Amazon hat. Es ist unglaublich. Es geht mir auch gar nicht so sehr ums Geld. Das geht voll an mir vorbei. Es geht einfach nur um den Umgang.

Das Unternehmen betont, wie sehr man sich um die Mitarbeiter kümmere. In der Außendarstellung menschelt es stark. Und wie sieht es von innen aus?

JENS BRUMMA: Ich kenne grundsätzlich schon die Leute, die mit mir arbeiten. Ich kenne sie aber häufig nicht mit dem Namen, weil man den Kontakt gar nicht hat. Man sieht sich immer wieder und grüßt sich natürlich auch. Dadurch, dass wir uns nur mit Vornamen ansprechen, wenn überhaupt, entstehen absurde Situationen. Wenn jemand zum Beispiel etwas geklaut hat, kann man den nicht identifizieren. Viel geredet wird aber nicht. Wenn man jetzt zum Beispiel die Packstationen nimmt, dann stehen die Leute da in einer Reihe, direkt nebeneinander. Die Leute, die sich dort unterhalten, die unterhalten sich meist mit dem Kopf nach vorne, mit dem Blick auf ihre Arbeit und schauen nur ganz selten mal kurz rüber. Denn an den Kopfenden der Reihen laufen die Vorgesetzten vorbei und gucken und gucken und gucken. Und die raunzen einen dann auch mal an: Arbeite mal! Ob man während des Redens arbeitet oder nicht, ist dabei egal. Es soll wohl grundsätzlich nicht geredet werden. Es ist schon vorgekommen, dass jemand Hilfe brauchte, zum Beispiel wie man etwas richtig einpackt, das ist manchmal nicht so einfach. Dann erklärt man ihm, dass zum Beispiel Festplatten nicht ohne Zusatzverpackung verschickt werden dürfen. Dann kommt jemand an und sagt: He! Nicht labern!

Im August besuchte der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Reiner Hoffmann, Amazon. Er erklärte die Amazon-Beschäftigten zu Vorkämpfern der deutschen Arbeitnehmerbewegung. Denn der US-Versandhändler stehe symptomatisch für den Versuch vieler Unternehmen in Deutschland, sich aus der Sozialpartnerschaft zu verabschieden. Das Unternehmen wende Methoden an, mit denen ,,Beschäftigte zu Maschinen degradiert werden". Der Krankenstand sei ,,riesig hoch". Das Unternehmen macht dazu keine Angaben, weist aber daraufhin, dass man im Frühjahr 2016 das Gesundheitsjahr gestartet habe und insbesondere auf Prävention setze. Gewerkschafter beklagen dennoch, dass der Stress zu hoch sei.

JENS BRUMMA: Die Beschäftigten werden von Anfang an ermahnt, Qualität zu liefern. Denkt daran, immer wenn ihr etwas in die Hand nehmt, gehört das bereits dem Kunden, heißt es dann. Nichts was defekt ist, in Umlauf bringen. Wenn man dann bei der Arbeit ist, dann geht es plötzlich los: Zahlen machen, Zahlen machen, Zahlen machen. Dann fangen die ersten Saisonkräfte an, Fehler zu machen, weil sie die Hoffnung haben, dass sie übernommen werden, wenn sie richtig schnell sind. Da spielt die Qualität aus meiner Sicht keine Rolle mehr.

An dem Arbeitskampf beteiligen sich aber bei weitem nicht alle Beschäftigten. Manche halten ihn für falsch, finden, dass es gar nicht so schlecht sei bei Amazon: In einer Werbekampagne des Versandriesen loben gut drei Dutzend Beschäftigte ihren Arbeitgeber in den höchsten Tönen zum Beispiel für Mitmenschlichkeit, Fairness und dafür, dass er ihnen eine Chance gegeben hat. Anderen Beschäftigten sind die Verdi-Aktionen schlicht egal.


Die Gewerkschaft Verdi versucht mit Streiks, den Tarifvertrag des Einzelhandels durchzusetzen.

CHRISTIAN KRÄHLING: Wir registrieren, dass viele Leute sagen: Naja, woanders ist es ja noch schlechter. Wenn man sich hier in der Region umschaut, haben sie ja noch nicht einmal unrecht. Also ich selber kam ja aus der Leiharbeit und da herrschten Bedingungen, da würde man sagen: Wenn man das 19. Jahrhundert nochmal erleben will, muss man das mal versuchen. Da müsste man sich wehren. Aber das, was in den Medien so konsumiert wird, führt ja nicht dazu, dass die Leute sich mit ihren Problemen beschäftigen.

JENS BRUMMA: Es gibt Kollegen, die haben einen Partner, der besser verdient. Die verdienen im Prinzip nur das Urlaubsgeld dazu. Denen ist es wirklich egal, was da jetzt passiert. Die gehen an die Arbeit, schalten den Kopf aus, und fahren wieder nach Hause.

JUDITH MEIER: Es gibt ja auch Aussagen von Kollegen, die nicht an den Streiks beteiligt sind, die sagen: Wir unterstützen euch, indem wir langsamer arbeiten. Die haben Angst um ihre Arbeit.

Viele Menschen sind auf ihren Job bei Amazon angewiesen. Denn egal, wie gut oder schlecht die Arbeitsbedingungen sind, meist gibt es außer der Arbeitslosigkeit keine andere Option.

JENS BRUMMA: Es fehlt die Alternative, ganz schlicht und einfach. Ich bin gelernter Einzelhandelskaufmann. Da steckt auch irgendwo das Problem drin. Ich finde hier in der Gegend absolut keinen Job, gerade in meinem Bereich, ich war für Hifi-Elektronik zuständig gewesen. Wenn ich mich hier irgendwo bewerbe, kriege ich grundsätzlich Absagen. Das liegt hauptsächlich daran, dass nur noch 450-Euro-Leute eingestellt werden, davon dann lieber drei als einen fest. Und das ist eindeutig ein Zeichen dafür, dass Amazon den Märkten das Geschäft abgräbt. Amazon facht den Preiskrieg mit Euronics und den kleinen Läden an. Das tut mir in der Seele weh. Denn ich würde sehr, sehr gerne wieder in meinem gelernten Job arbeiten. Aber das ist mir nicht möglich. Und dann arbeite ich ausgerechnet noch bei dem, der es verhindert.

Von Jahr zu Jahr wird die Paketflut größer. Immer mehr Verbraucher bestellen bequem vom Sofa Waren per Mausklick im Internet. Nach Zahlen des Handelsverbandes Deutschland legt der elektronische Handel jedes Jahr zu. Von den 91 Milliarden Euro, die der gesamte Handel im November und Dezember 2016 wohl umsetzen wird, dürften demnach über zwölf Milliarden Euro in die Kassen der Online-Händler fließen. Tendenz weiter steigend. Damit aber verliert der Einzelhandelstarifvertrag immer stärker an Bedeutung, wenn es nicht gelingt, ihn auf den Onlinehandel zu übertragen. Amazon orientiert sich zum Beispiel am günstigeren Tarifvertrag für die Logistikbranche.

ZitatSchon gewusst?

Amazon hat bundesweit neun Logistikstandorte. Dazu gehören Bad Hersfeld, Leipzig, Graben, Rheinberg, Werne, Koblenz, Pforzheim, Brieselang. Mit Dortmund, dem rheinland-pfälzischen Frankenthal und Winsen bei Hamburg sollen neue Zentren hinzukommen. Mit dem Standort Bad Hersfeld ist Amazon 1999 mit dem Versand von Büchern, CDs und Kleinelektronik in Deutschland gestartet. Seit 2007 gibt es dort zwei Versandzentren. Im neueren wird der Versand von Kleidung und Schuhen abgewickelt.Die Streikbewegung ging ebenfalls von Bad Hersfeld aus. Seit 2011 mobilisiert die Gewerkschaft Verdi dort Mitglieder. Im Jahr 2012 wurde eine Tarifkommission gebildet, 2014 ein 25-köpfiger Betriebsrat gewählt. Die Mitarbeiterzahlen von Amazon in Deutschland sind schwer zu erfassen, da sie jahreszeitlich stark schwanken. Das Unternehmen selbst weist mehr als 11 000 festangestellte Versandmitarbeiter in Deutschland aus.

Mitarbeiter

Der Basislohn liegt laut Amazon in allen deutschen Versandzentren umgerechnet bei mindestens 10,30 Euro pro Stunde, im Durchschnitt sollen die Löhne 10,60 Euro betragen. Saisonkräfte bekommen demnach den gleichen Basislohn wie Festangestellte und erhalten dieselben Zusatzleistungen und Zuschläge. Inklusive Mitarbeiteraktien, Boni und Jahressonderzahlung soll ein festangestellter Mitarbeiter nach zwei Jahren Betriebszugehörigkeit auf durchschnittlich 2483 Euro brutto im Monat kommen. Außerdem gebe es Leistungen wie Lebens- und Berufsunfähigkeitsversicherung, Beiträge zur betrieblichen Altersversorgung und Mitarbeiterrabatte. Eine Amazon-Sprecherin erklärt: ,,Wir zahlen am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Jobs üblich ist." Außerdem investiere Amazon viel in die berufliche Weiterentwicklung der Mitarbeiter. Mit dem ,,Career-Choice"-Programm fördere das Unternehmen mit bis zu 8000 Euro je Mitarbeiter die Aus- und Weiterbildung zum Traumjob – unabhängig davon, ob die Maßnahme für die Arbeit bei Amazon relevant sei. Außerdem tue man ,,viel für die Gesundheit unserer Mitarbeiter". Man glaube, dass man auch ohne Tarifverträge ein guter Arbeitgeber sein könne und dass Verdi und Amazon einfach nicht zusammenpassten. Die Forderung der Gewerkschaft Verdi im Tarifstreit lautet, dass Amazon die Tarifverträge für den Einzel- und Versandhandel anerkennen solle. Das lehnt Amazon ab. Die Vergütung soll sich stattdessen an der Bezahlung in der Logistikbranche orientieren.


JENS BRUMMA:
Es heißt immer Logistik, Logistik, Logistik. Und dass wir bei Amazon ohnehin nur Päckchen packen. Das stimmt aus meiner Sicht nicht. Wir sind keine Päckchen-Schubser. Wir müssen Geschenke einpacken. Wir haben Qualitätsstandards. Wir müssen die Ware prüfen, bevor sie rausgeht. Dazu gibt es auch Schulungen. Vieles von dem, was ich im Einzelhandel gemacht habe, mache ich auch hier.

Die zermürbende Auseinandersetzung wird weitergehen. Es scheint bisweilen ein aussichtsloser Kampf zu sein. Doch die Beschäftigten beweisen erstaunliches Durchhaltevermögen, auch wenn es Zweifel gibt.

JUDITH MEIER: Es ist sehr, sehr schwierig, den Amis etwas zu verklickern. Wenn es nach dem deutschen Amazon-Management ginge, hätte ich die Hoffnung, dass wir schneller Erfolg hätten.

CHRISTIAN KRÄHLING:
Ich bin da zuversichtlicher. Als wir angefangen haben, wusste hier kein Mensch, was eine Gewerkschaft ist. Der Betriebsrat hat zwar existiert, aber der wurde nicht groß wahrgenommen. Wir haben eine sehr positive Entwicklung seither. Es gibt Gewerkschaftsmitglieder im vierstelligen Bereich, wo sich sehr viele auch aktiv engagieren – auch über den langen Zeitraum. Von daher bin ich ganz zuversichtlich. Wir brauchen Ausdauer. Aber es ist klar, dass wenn man sich auf zehn Jahre Konflikt oder mehr einstellt, nicht die ganze Zeit streiken kann. Es zehrt natürlich schon an den Nerven, das ist anstrengend für alle Beteiligten. Aber bei einem Fußballspiel laufe ich ja auch nicht 90 Minuten Vollgas.

Was sagt Amazon zum Tarifstreit und den Schilderungen der Mitarbeiter? Auf rund 20 Fragen der Frankfurter Rundschau ist der Konzern nicht im Einzelnen eingegangen. Eine Sprecherin sendete aber Infomaterial und betonte, dass man sich um die Mitarbeiter kümmere und attraktive Arbeitskonditionen biete.

*Der Name der Mitarbeiterin wurde von der Redaktion geändert.
http://www.fr-online.de/wirtschaft/weihnachtsstreik-bei-amazon-streik-am-laufenden-band,1472780,35032144.html

Kuddel

ZitatVerdi verlängert Streik bei Amazon

Der Streik bei Amazon in Graben im Landkreis Augsburg wird verlängert. Laut der Gewerkschaft Verdi wird der Streik bis zum Silvestertag ausgeweitet. Schon zu Weihnachten hatte die Gewerkschaft dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen.


Ver.di will mit dem erneuten Streik "für existenzsichernde Tarifverträge und Lohnerhöhung" kämpfen, erklärte Gewerkschaftssprecher Thomas Gürlebeck. In der Streikversammlung sei beschlossen worden, den Streik bis zum Silvestertag (31.Dezember) auszuweiten.

Aushiflskräfte

Nur um gegen die Streiks gerüstet zu sein, habe Amazon weit über 1.000 Aushilfen eingestellt - mit dem Ergebnis, dass sich die Beschäftigten gegenseitig im Weg gestanden hätten, so Gürlebeck. Nach Ansicht des Streikleiters wäre es mittlerweile für Amazon" sinnvoller und kostengünstiger mit Verdi über existenzsichernde Tarifverträge zu verhandeln, so Gürlebeck weiter. Zunächst werden die Beschäftigen bis zum Ende der Spätschicht am Donnerstag zum Streik aufgerufen.

Streiks an Heiligabend

    "Das Jahr geht für Amazon mit einem Streikfeuerwerk in Graben zu Ende."
Thomas Gürlebeck, Streikleiter

Aushiflskräfte

Nur um gegen die Streiks gerüstet zu sein, habe Amazon weit über 1.000 Aushilfen eingestellt - mit dem Ergebnis, dass sich die Beschäftigten gegenseitig im Weg gestanden hätten, so Gürlebeck. Nach Ansicht des Streikleiters wäre es mittlerweile für Amazon" sinnvoller und kostengünstiger mit Verdi über existenzsichernde Tarifverträge zu verhandeln, so Gürlebeck weiter. Zunächst werden die Beschäftigen bis zum Ende der Spätschicht am Donnerstag zum Streik aufgerufen.

Der letzte Streik liegt erst wenige Tage zurück, 400 Beschäftigte legten nach Aussagen der Gewerkschaft damals die Arbeit nieder. Amazon spricht dagegen von rund 200 Beschäftigten und damit einer wesentlich geringeren Beteiligung. Sie verlangen von dem US-Versandhändler den Abschluss eines Einzel- und Versandhandelstarifvertrags. Derzeit bezahlt der US-Versandhändler laut Dienstleitungsgewerkschaft Verdi nach den Richtlinien des Logistiktarifvertrages, der für die Beschäftigten schlechtere Konditionen vorsieht.

    "Amazon muss seine Blockadehaltung aufgeben und einen Tarifvertrag abschließen, um gute Arbeitsbedingungen verbindlich zu garantieren"
Stefanie Nutzenberger, Verdi-Bundesvorstandsmitglied

Amazon sagt einer Sprecherin zufolge: "Wir bezahlen am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten üblich ist."

Ständige Tarifauseinandersetzungen

So erhalten die Mitarbeiter bei Amazon in Graben laut Unternehmen als Einstiegslohn umgerecht 11,19 Euro nach dem Logistiktarif, während der Versandhandelstarifvertrag Verdi zufolge 13 Euro die Stunde vorsieht. Auch Zusatzleistungen wie Weihnachts- und Urlaubgeld sind laut Auskunft des Augsburger Verdi-Streikleiters Thomas Gürlebeck nach dem Versandhandelstarifvertrags um etwa ein Drittel höher. Bislang habe Amazon jedoch auch keinen Logistiktarifvertrag abgeschlossen, so Verdi. Die Tarifauseinandersetzungen dauern seit 2013 an, die Beschäftigten legten am Standort Graben bereits mehrfach die Arbeit nieder.
http://www.br.de/nachrichten/schwaben/inhalt/amazon-streik-graben-114.html

Kuddel

ZitatVernetzung: Verdi will Amazon international bestreiken

Verdi plant eine internationale Streik-Koalition, um Amazon die Möglichkeit zu nehmen, Streiks auf deutschem Boden mit Logistikzentren in Nachbarländern aufzufangen.


Würden wir im Amazon-Watchblog jeden Streik in den Logistikzentren des Handelsriesen kommentieren, wäre dies eine thematisch recht einseitige Geschichte. Seit 2013 befindet sich die Gewerkschaft Verdi im Arbeitskampf gegen Amazon, ruft immer wieder zu neuen Streiks auf, gern im Weihnachtsgeschäft, um das Unternehmen zu treffen. Doch bislang trugen die Streiks kaum Früchte, denn Amazon kann die Ausfälle stets ausgleichen, oft mit Logistikzentren in Nachbarländern wie Polen und Tschechien. Dies könnte sich demnächst ändern.

Multinationale Streik-Koalition

Genau dieses internationale Netzwerk von Amazon will Verdi nun, im wahrsten Sinne, in Angriff nehmen. Wie Heise unter Berufung auf die Nachrichtenagentur dpa berichtet, plant die Gewerkschaft, sich stärker mit anderen Mitarbeitervertretungen in Europa zu vernetzen. Das Ziel sei die Bildung einer multinationalen Streik-Koalition, sagte Verdi-Handelsexperte Thomas Voß der dpa.

,,Wir wollen europaweit einen synchronisierten Arbeitskampf. Darauf arbeiten wir 2017 systematisch hin", so Voß. Bereits seit 3 Jahren gibt es regelmäßige Gewerkschaftstreffen, 2016 gab es in Breslau und Luxemburg gemeinsame Aktionen. Insgesamt hat Amazon in Europa 31 Logistikzentren, Streiks in Deutschland schmerzen daher kaum. Wird das Unternehmen aber künftig europaweit bestreikt, könnten die möglichen Verluste erstmals spürbar werden.
https://www.amazon-watchblog.de/unternehmen/833-verdi-amazon-international-bestreiken.html

Kuddel

ZitatStreik bei Amazon - rund 200 Mitarbeiter legen Arbeit nieder

Mit Arbeitsniederlegung haben am Samstag rund 200 Mitarbeiter des Handelsriesens Amazon (Amazoncom) in Leipzig ihrer Forderung nach einem Tarifvertrag Nachdruck verliehen. Verdi-Landesbezirksleiter Thomas Voß zeigte sich am Sonntag sehr zufrieden mit der Beteiligung an dem von der Gewerkschaft initiierten Ausstand. "Aus den Abteilungen waren jeweils 30 bis 50 Prozent der Beschäftigten da." So hatten Mitarbeiter der Mittel- und Spätschicht die Arbeit gar nicht erst angetreten.

"Statt Wertschätzung gibt es ständige Kontrollen der Mitarbeiter bei der Arbeit und den Pausen", erklärte Streikleiter Thomas Schneider. Auch bei Krankheit werde Druck auf die Beschäftigten ausgeübt. Amazon-Sprecherin Anette Nachbar wies die Vorwürfe am Samstag zurück. "Wir wollen, dass die Leute gesund zur Arbeit kommen und wieder gesund nach Hause gehen", sagte Nachbar. Zudem unterstütze der Konzern die Arbeit von Betriebsräten.

Die Beschäftigten fordern einen Tarifvertrag nach den Konditionen des Einzel- und Versandhandels. Der US-Konzern lehnt das ab. Amazon sieht sich als Logistiker. Das Unternehmen hatte die Gehälter in den vergangenen drei Jahren schrittweise erhöht, zuletzt im September 2016. In dem Tarifkonflikt gibt es seit Mai 2013 immer wieder Streiks.
http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/ROUNDUP-Streik-bei-Amazon-rund-200-Mitarbeiter-legen-Arbeit-nieder-5367597

Fritz Linow

ZitatAmazon belohnt Gesunde

Fieber, Rücken, Magen-Darm: Krankheiten sind bekanntlich ein Teil des Lebens. Doch der Versandhändler Amazon will sich nicht so mit ihnen abfinden. Mitarbeiter, die nicht so oft krank sind, sollen eine Prämie bekommen - allerdings nur, wenn das gesamte Team mitzieht.

Um den Krankenstand in seinen Logistikzentren zu senken, gibt es beim Online-Versandhändler Amazon seit vergangenem Jahr eine Anwesenheitsprämie für die Mitarbeiter. Nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" bekommen die Mitarbeiter aktuell in fünf der neun Versandzentren als Bestandteil einer aus mehreren Komponenten bestehenden Erfolgsprämie auch mehr Geld, wenn sie sich seltener krank melden.

Dabei koppelt Amazon diesen Gesundheitsteil an einen Gruppenbonus. Um die maximal mögliche Prämie von zehn Prozent des monatlichen Bruttogehaltes zu erhalten, zählen nicht nur die Krankheitstage des einzelnen Mitarbeiters, sondern auch der Krankenstand des gesamten Teams, in dem er arbeitet. Jeder, der sich krank meldet, gefährdet damit nicht nur seinen eigenen Bonus, sondern schwächt auch den Wert, den seine Kollegen erreichen können.

Die Gewerkschaft Verdi, der Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte und die Technikerkrankenkasse reagierten mit scharfer Kritik auf die Amazon-Regelung. "Wir lehnen jede Form einer Gesundheitsprämie ab", sagt Thomas Voss, bei Verdi für Amazon zuständig. Durch einen Gruppenbonus würden die Mitarbeiter gegeneinander ausgespielt.

Als "komplett ungerecht", bezeichnete Anette Wahl-Wachendorf vom Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte das Prämiensystem. Ältere Mitarbeiter oder chronisch Kranke würden darin überhaupt nicht berücksichtigt. Die Leiterin des Gesundheitsmanagements bei der Technikerkrankenkasse, Sabine Voermans, sagte, mit einer Prämie werde gefördert, dass Menschen krank zu Arbeit gingen.

Laut Techniker Krankenkasse lag der Krankenstand im vergangenen Jahr pro Mitglied bei 15,2 Fehltagen - 0,2 Tage weniger als 2015. Für den Krankenstand verantwortlich sind besonders psychische Störungen, Atemwegserkrankungen, Krankheiten des Bewegungsapparats sowie Verletzungen.
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Amazon-belohnt-Gesunde-article19775598.html

CubanNecktie

Boni, Prämien etc. warum nicht, aber auf Kosten der Gesundheit und gruppenbezogener Druck auf Kranke/Schwächere/Ältere/Verletzte - das ist doch hirnkranke Scheiße.
Vorstellungsgespräch bei einer Leihbude?
ZAF Fragebogen
Passwort: chefduzen.de

counselor

So versuchen die,  die Belegschaft zu spalten und den Hass auf die Alten und Kranken zu schüren. Amazon ist ein Drecksladen.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

dagobert

ZitatAn der Basis gegen Amazon

Christian stört der große Druck auf die Mitarbeiter, der durch viele kleine Regeln ausgeübt wird. Aber statt zu kündigen, bleibt er und kämpft.
http://www.jetzt.de/arbeitsleben/ein-mitarbeiter-bei-amazon-kaempft-fuer-gerechte-arbeitsstrukturen-im-unternehmen
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Kuddel

Zitat
Erneut Streiks an fünf Amazon-Standorten

Die Gewerkschaft Verdi nutzte den Weltgesundheitstag für Streiks an fünf Amazon-Standorten. Verdi kritisierte eine hohe Krankheitsquote unter den Beschäftigten, Amazon wies das zurück.


Beim Internetversandhändler Amazon ist an fünf Standorten am Freitag erneut gestreikt worden. Amazon-Beschäftigte in Rheinberg, Werne, Bad Hersfeld, Koblenz und Leipzig legten die Arbeit nieder. Neben der bekannten Forderung nach Übernahme des Tarifvertrags für den Versand- und Einzelhandel machte die Gewerkschaft Verdi anlässlich des Weltgesundheitstages auch die Gesundheit am Arbeitsplatz zum Thema.

Gerade bei Amazon sei die Krankheitsquote außerordentlich hoch, so die Gewerkschaft. Schuld daran sei ein "von hohem Druck, Hetze und Kontrollen" geprägter Arbeitsalltag. ,,Das ist Unsinn. Wir weisen das entschieden zurück", sagte dagegen eine Unternehmenssprecherin. Sie verwies darauf, dass es an allen Standorten einen Gesundheitsmanager gebe. Bundesweit hätten im Jahr 2016 5400 Amazon-Beschäftigte von solchen Angeboten Gebrauch gemacht. "Für Amazon haben die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiter oberste Priorität", hieß es.

Krankmachende Gesundheitsprämien?

Verdi kritisierte außerdem die Einführung der Gesundheitsprämien für Amazon-Mitarbeiter. Beschäftigte des US-Onlinehändlers bekommen dabei neben einer Erfolgsprämie auch mehr Geld, wenn sie weniger Krankheitstage aufweisen. Der Krankenstand des Teams wird aber auch in die Prämienberechnung einbezogen. Laut Verdi setze das Kranke unter Druck und fördere das Misstrauen der Beschäftigten untereinander.

Der Streik begannen mit dem Arbeitsbeginn der Frühschicht und dauerten bis zum Ende der Spätschicht. Nach Unternehmensangaben beteiligten sich weniger als 620 Mitarbeiter allein der Frühschicht am Ausstand. Der Ausstand habe "keinerlei Auswirkungen auf unsere Kunden" gehabt, sagte Amazon-Sprecherin Anette Nachbar in München.

Die Gewerkschaft verlangt einen Tarifvertrag nach den Bedingungen des Einzel- und Versandhandels und organisiert deshalb seit 2013 immer wieder Streiks. Amazon verfügt über 31 Versandzentren in sieben Ländern, allein in Deutschland sind es neun Logistikzentren an acht Standorten. Der größte liegt im hessischen Bad Hersfeld mit zwei Warenlagern. Rund 11.000 Festangestellte arbeiten bundesweit für den US-Konzern
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Erneut-Streiks-an-fuenf-Amazon-Standorten-3678460.html

Kuddel

ZitatNiedriglöhne
Streiks bei Amazon in Graben und bei Wöhrl

Die Gewerkschaft Verdi hat dazu aufgerufen, Unternehmen zu bestreiken, die nicht dem Flächentarifvertrag des Einzelhandels beigetreten sind. In Augsburg ist Amazon betroffen.




Seit 5 Uhr morgens wird bei Amazon in Graben bei Augsburg bis voraussichtlich 22 Uhr gestreikt. Grund dafür ist die Tatsache, dass das Logistikunternehmen nicht dem Flächentarifvertrag des Einzelhandels beigetreten ist. Verdi-Handelsexperte Hubert Thiermeyer bezeichnet das Vorgehen des Logistikriesen als einen "Skandal".

80 Prozent der Amazon-Mitarbeiter von Altersarmut bedroht

Rund 80 Prozent der Amazon-Mitarbeiter seien mit ihrem derzeitigen Gehalt von akuter Altersarmut bedroht. "Ihnen stehen bis zu 600 Euro mehr Geld im Monat zu", sagt Thiermeyer.

Am Donnerstag streiken auch Mitarbeiter des Modehauses Wöhrl in Nürnberg, Fürth, München, Bamberg und Bayreuth. In Augsburg bleibt das Modehaus hingegen geöffnet. Nach Gewerkschaftsangaben handelt es sich um den ersten Streik bei der Modehauskette. Damit will die Verdi die neue Wöhrl-Führung dazu bewegen, dem Flächentarifvertrag beizutreten.
An Ostern wird wieder gestreikt

Derzeit liegt der Stundenlohn einer Wöhrl-Verkäuferin oder eines Verkäufers nach Angaben des Bayerischen Rundfunks bei maximal zwölf Euro. Die Gewerkschaft rechnet daher mit einer hohen Streikbereitschaft.

Mit dem Streik will Verdi ein deutliches  Signal an den designierten Wöhrl-Chef Christian Greiner senden. Der Enkel des Firmengründers Rudolf Wöhrl hatte Ende Januar das Ruder übernommen, nachdem die alte Führung der Wöhrl AG im September 2016 Insolvenzantrag gestellt hatte. Verdi hat Greiner bereits mehrfach zu Tarifverhandlungen aufgefordert.

Der zeigte in einer Pressemitteilung wenig Verständnis für die Streiks. "Die Belegschaft von Wöhrl hat in den vergangenen schwierigen Monaten einen fantastischen Job gemacht. Mein Eindruck ist auch, dass der Vorstand während des Insolvenzverfahrens sehr darauf bedacht war, auf die sozialen Belange der Mitarbeiter so weit wie möglich Rücksicht zu nehmen. Unser aller Ziel muss es sein, nach dem Eigentümerwechsel die im Unternehmen vorhandene Aufbruchstimmung mitzunehmen und zu verstärken. Die heutigen Proteste halte ich dabei für wenig hilfreich und zielführend", wird Greiner in der Pressemitteilung zitiert.

Nach Angaben von Verdi treten die Amazon-Mitarbeiter in Graben am Ostersamstag erneut in den Streik.
http://www.augsburger-allgemeine.de/wirtschaft/Streiks-bei-Amazon-in-Graben-und-bei-Woehrl-id41188477.html

Kuddel

ZitatGebäude war so nicht genehmigt
Kritik an Amazon-Bau: Mauschelei-Vorwurf an die Stadt




Das neue Amazon-Auslieferungslager an der Autobahn A 94 entspricht nach Ansicht der Bürgerinitiative (BI) ,,Lebenswertes Daglfing" nicht dem geltenden Bebauungsplan.

München - In einem umfangreichen Fragenkatalog an die Stadt zweifelt die BI daran, dass das Logistikzentrum dort hätte gebaut werden dürfen. Das Areal sei als Industriegebiet und für Mittelstandsunternehmen aus dem klassisch produzierenden oder verarbeitenden Gewerbe vorgesehen gewesen, so der BI-Vorsitzende Sebastian Riesch. Dazu gehöre Amazon nicht.

Zudem will die Initiative Aufklärung darüber, wie ein zweistöckiges Gebäude möglich wurde, da der Bebauungsplan nur ebenerdige Bauten zulasse. Für Riesch ist ,,zu viel rumgemauschelt worden". Der Name Amazon sei nie offiziell gefallen, es sei immer nur von einer Logistikhalle mit Kühlbereich, Parkdecks und Stellplätzen geredet worden. Amazon hat nicht selbst gebaut, sondern sich bei einem Projektentwickler eingemietet. Riesch: ,,Obwohl die Stadt ständig über zu wenig Flächen für klassisches Gewerbe jammert, wurden hier Flächen an einen Großkonzern verschachert, der nur Verkehr für die Stadt bringt, aber seine Steuern im Ausland zahlt."
https://www.tz.de/muenchen/stadt/bogenhausen-ort43345/kritik-an-amazon-bau-mauschelei-vorwurf-an-stadt-8138288.html

Kuddel

ZitatStreik bei Amazon in Leipzig wird Mittwoch fortgesetzt

Zurzeit streiken bei Amazon rund 390 Beschäftigte. Auf der heutigen Streikversammlung wurde beschlossen, auch morgen den Streik vom Beginn der Frühschicht bis zum Ende der Spätsicht fortzusetzen. ,,Die Entschlossenheit bei den Streikenden ist ungebrochen, ohne Tarifvertrag werden wir immer wieder zu Streiks aufrufen und für Unruhe und Behinderungen im Betrieb sorgen", so ver.di Streikleiter Thomas Schneider. Die Streikenden fordern branchenübliche Verhältnisse: 1.033 Euro Weihnachtsgeld, 1.096 Euro Urlaubsgeld, eine 38 Stundenwoche und 6 Wochen Urlaub im Jahr.

Amazon verweigert seit Jahren die Aufnahme von Tarifverhandlungen, zahlt kein Urlaubsgeld und gewährt nur 28 Arbeitstage Urlaub. Immerhin hat Amazon auf Grund der Streiks in den letzten drei Jahren die Gehälter und Löhne immer wieder etwas erhöht, zuletzt im September 2016. ,,Wir werden nicht zulassen, dass Großunternehmen wie Amazon sich ihrer sozialen Verantwortung entziehen und Löhne und Gehälter nach Gutsherrnart einseitig bestimmen", so ver.di Fachbereichsleiter für den Handel Jörg Lauenroth-Mago.
http://hallespektrum.de/kurznachrichten/streik-bei-amazon-in-leipzig-wird-mittwoch-fortgesetzt/288088/

ZitatVerdi will Betriebsablauf nach Ostern stören
Wieder Streik bei Amazon in Bad Hersfeld

Bad Hersfeld. Einige Mitarbeiter des Amazon-Standorts Bad Hersfeld sind am Dienstagmorgen aus der Schicht heraus in den Streik getreten. Die Arbeitsniederlegungen begannen um 7 Uhr (im FRA1) und um 7.30 Uhr (im FRA3) und dauern den ganzen Tag bis zum Ende der Spätschicht an.


Das teilte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi in einer Pressemitteilung mit.

Die Streiks finden im Rahmen des schon länger schwelenden Arbeitskampfes um die Anerkennung des Branchentarifvertrags für den Einzel- und Versandhandel statt. Amazon weigere sich weiterhin, mit Verdi über eine Tarifbindung zu verhandeln.

,,Wir gehen davon aus, dass das Bestellvolumen auf Grund der Osterfeiertage angestiegen ist und durch die Streikmaßnahmen die betrieblichen Abläufe erheblich gestört werden", sagte die für den Standort Bad Hersfeld zuständige Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke. Verdi rechnet damit, dass sich bis zum Ende der Spätschicht etwa 500 Beschäftigte am Standort beteiligen werden. (red/nm)
https://www.hersfelder-zeitung.de/bad-hersfeld/wieder-streik-amazon-hersfeld-8151887.html

Kuddel

ZitatErneut Streik bei Amazon in Leipzig 



Der seit Jahren ausgetragene Tarifstreit zwischen dem Onlinehändler Amazon und der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi nimmt kein Ende. Wieder hat die Gewerkschaft zum Streik aufgerufen, wieder weigert sich Amazon, den Forderungen nachzukommen.

Beschäftigte des Internetversandhändlers Amazon haben an den Standorten Bad Hersfeld, Leipzig, Rheinberg, Werne und Koblenz erneut die Arbeit niedergelegt. Mit Beginn der Frühschicht habe der Streik begonnen, teilte die dafür verantwortliche Gewerkschaft Verdi am Dienstag mit. Er sollte bis zum Ende der Spätschicht dauern. Der Gewerkschaft zufolge blieben durch den Ausstand Aufträge aus dem verlängerten Wochenende liegen. Eine Amazon-Sprecherin wies dies zurück. Der Streik habe keine Auswirkungen auf das "Lieferversprechen an die Kunden", sagte sie.

"Wir werden nicht zulassen, dass Großunternehmen wie Amazon sich ihrer sozialen Verantwortung entziehen und Löhne und Gehälter nach Gutsherrnart einseitig bestimmen", erklärte Verdi-Fachbereichsleiter Jörg Lauenroth-Mago. Zum wiederholten Male verlangte die Gewerkschaft von dem Unternehmen, den Tarifvertrag für den Versand- und Einzelhandel zu akzeptieren. Amazon verweist stets darauf, dass man sich bei der Bezahlung der Beschäftigten am oberen Bereich des Tarifvertrags für die Logistikbranche orientiere.
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Erneut-Streik-bei-Amazon-in-Leipzig-3701358.html


ZitatSchon der vierte Streik 2017! Kommen die Pakete jetzt wirklich später an?

Leipzig - Zum vierten Mal in diesem Jahr haben am Dienstag Beschäftigte im Leipziger Logistikzentrum des Internetversandhändlers Amazon die Arbeit niedergelegt. Ein nachträglicher Angriff der Gewerkschaft auf das lange "Bestellwochenende".


Mit Beginn der Frühschicht 5.30 Uhr traten die ersten 150 Mitarbeiter in den Streik. Bis zum Ende der Spätschicht um 23.30 Uhr befanden sich nach Gewerkschaftsangaben insgesamt etwa 380 Amazon-Beschäftigte im Ausstand.

"Wir werden nicht zulassen, dass Großunternehmen wie Amazon sich ihrer sozialen Verantwortung entziehen und Löhne und Gehälter nach Gutsherrnart einseitig bestimmen", erklärte ver.di-Fachbereichsleiter Jörg Lauenroth-Mago.

Zum wiederholten Male verlangte die Gewerkschaft von dem Unternehmen, den Tarifvertrag für den Versand- und Einzelhandel zu akzeptieren.

Der Streikzeitpunkt war bewusst gewählt. Nach ver.di-Angaben blieben so Aufträge vom verlängerten Wochenende liegen. Amazon-Sprecherin Anette Nachbar wies dies allerdings zurück. Der Streik habe keine Auswirkungen auf das "Lieferversprechen an die Kunden", sagte sie.

Streikleiter Thomas Schneider ließ es am Abend gegenüber TAG24 offen, ob ver.di den Arbeitskampf am Mittwoch fortsetzen und erneut zum Streik in Leipzig aufrufen wird.
https://www.tag24.de/nachrichten/schon-der-vierte-streik-2017-kommen-die-pakete-jetzt-wirklich-spaeter-an-ver-di-amazon-tarifvertrag-245772



ZitatRein-Raus:
Wieder größerer Streik bei Amazon



Keine Wirkung? Amazon-Arbeiter im Streik

Bei Amazon kommen die Streiks jetzt noch überraschender: Mitten in der Schicht wird die Arbeit niedergelegt und dann nach einigen Stunden wieder aufgenommen.

Nach dem 1.-Mai-Feiertag streiken an den Standorten Bad Hersfeld, Leipzig, Rheinberg, Werne und Koblenz wieder viele Beschäftigte. Das gab die Gewerkschaft Verdi am Dienstag bekannt. Die Streiks laufen seit der Nacht- und der Frühschicht und dauern vorläufig bis zum Ende der Spätschicht an.

Amazon werde das erhöhte Auftragsvolumen aus dem verlängerten Wochenende nicht wie vorgesehen abarbeiten können, erklärte Verdi. Neu ist laut Gewerkschaft, dass die Streiks zum Teil aus der laufenden Schicht begonnen wurden oder als Rein-Raus-Arbeitsniederlegungen geführt werden. Dabei beginnt der Streik auch während der Schicht, dann wird nach einigen Stunden überraschend die Arbeit wieder aufgenommen. "Das bringt die gesamten Abläufe durcheinander", sagte Verdi-Vertreter Karsten Rupprecht Golem.de. Rupprecht ist bei Amazon Werne aktiv.

Verdi-Sprecherin Eva Völpel erklärte Golem.de, dass in den Frühschichten an den Standorten Werne und Rheinberg zusammen rund 430 Streikende gemeldet wurden. Die Gesamtzahl aller Streikenden könne wegen der Erfassung zu Beginn der Spätschicht erst am späteren Nachmittag angegeben werden.

Weitere neue Kampfformen geplant

An vier Tagen in der Woche vor Ostern testeten die Streikenden bei Amazon erstmals erfolgreich neue Formen wie den Rein-Raus-Streik. Bei den weiteren Streiks bei Amazon will die Gewerkschaft weitere neue Streikstrategien ausprobieren.

Die Landesfachbereichsleiterin für den Handel in Nordrhein-Westfalen, Silke Zimmer, sagte: "Wir sorgen bei Amazon weiter für Unruhe. " Die Streiks würden solange fortgesetzt, bis eine Bindung an die Tarifverträge des Einzelhandels für die Beschäftigten bei dem Versandhändler erreicht worden sei.


Nachtrag vom 2. Mai 2017, 17:34 Uhr
Insgesamt hätten sich heute an allen Standorten rund 1.830 Beschäftigte am Streik beteiligt.
https://www.golem.de/news/rein-raus-wieder-groesserer-streik-bei-amazon-1705-127597.html

Kuddel

ZitatGucken Amazon-Kunden derzeit in die Röhre statt auf ihr neues Smartphone? Der Gewerkschaft ver.di zufolge sorgt der Streik bei Amazon in Leipzig für einen riesigen Paket-Stau.

"Über 100.000 Sendungen blieben am Dienstag und Mittwoch unbearbeitet liegen", behauptete ver.di-Streikleiter Thomas Schneider am Donnerstag.

Eine Sprecherin von Amazon nannte diese Aussage allerdings "Unsinn und nicht haltbar". Die Lieferversprechen würden eingehalten. Die Arbeitnehmervertreter riefen am Donnerstag den dritten Tag in Folge zum Streik auf.
https://www.tag24.de/nachrichten/paket-zoff-wie-viele-sendungen-bleiben-durch-den-streik-bei-amazon-in-leipzig-liegen-246534

Kuddel

ZitatWieder Streik bei Amazon in Bad Hersfeld

Wieder Streik bei Amazon in Bad Hersfeld. Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten des Versandriesen dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Zunächst unbefristet. Grund: ver.di kämpft seit Jahren um die bessere Bezahlung der Mitarbeiter nach den Tarifen des Einzelhandels. Amazon sieht sich aber als Logistikunternehmen und lehnt das ab.

Streit um sogenannten "Health-Bonus"


Außerdem gibt es Streit, weil das Unternehmen in Bad Hersfeld einen Gesundheitsbonus einführen will. Demnach bekommen Mitarbeiter mehr Geld, wenn sie weniger krank sind. ver.di kritisiert den Bonus scharf, denn damit riskiere man die Gesundheit der Mitarbeiter. Amazon weist das zurück und sagt: Wir wollen, dass unsere Mitarbeiter gesund zur Arbeit und wieder nach Hause kommen.
https://www.ffh.de/news-service/hessen/nordhessen/toController/Topic/toAction/show/toId/118798/toTopic/wieder-streik-bei-amazon-in-bad-hersfeld-1.html

Fritz Linow

ZitatDas Amazon-Prinzip. Wie die Ausbeutung der intellektuellen Elite funktioniert

Sag ihnen was sie tun sollen, und du erntest Rebellion und Sabotage. Gib ihnen die Verantwortung für ein Projekt, und sie arbeiten für dich, bis sie umfallen
(...)
http://kritischeperspektive.com/kp/2017-20-das-amazon-prinzip-wie-die-ausbeutung-der-intellektuellen-elite-funktioniert/

Kuddel


ZitatKreis Augsburg
Erneuter Streik bei Amazon in Graben

Streik bei Amazon in Graben: Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten im Logistikzentrum zum Ausstand aufgerufen - nur eine Woche nach dem Ende des bislang letzten Streiks.


Die Gewerkschaft Verdi verschärft den Tarifstreit mit dem Online-Versandhändler Amazon in Graben (Landkreis Augsburg). Wie Verdi mitteilt, sind die Beschäftigten im Logistikzentrum heute erneut zum Streik aufgerufen. Zuletzt traten sie bis vor einer Woche - vom 15. bis 20. Mai - in den Ausstand.

"(Bei Amazon) berichten Beschäftigte, über alle Abteilungen hinweg, verstärkt von erhöhtem Druck und massiven Attacken", begründet Streikleiter Thomas Gürlebeck den Arbeitskampf.
...
Erneuter Streik bei Amazon in Graben - weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/schwabmuenchen/Erneuter-Streik-bei-Amazon-in-Graben-id41562126.html
http://www.augsburger-allgemeine.de/schwabmuenchen/Erneuter-Streik-bei-Amazon-in-Graben-id41562126.html

Kuddel

ZitatStreikende Amazon-Arbeiter unterstützen Aufruf zur internationalen Zusammenarbeit

Am gestrigen Freitag, dem 26. Mai, streikten erneut Arbeiter der Amazon-Verteilzentren in Bad Hersfeld (Hessen). Seit Jahren wehren sie sich gegen die gnadenlose Ausbeutung zu Niedriglöhnen beim Versandhändler Amazon, der dem Multimilliardär Jeff Bezos gehört.


In Bad Hersfeld arbeiten rund 1000 Beschäftigte im ,,FRA1", dem ältesten Verteilzentrum Deutschlands, und weitere 2000 bis 2200 Frauen und Männer im neueren ,,FRA3", das an der ,,Amazonstraße" liegt. Vor dem Tor versammelten sich frühmorgens rund hundert streikende Arbeiter. Etwa vierzig von ihnen fuhren anschließend mit dem Bus nach Frankfurt/Main, um am Streik- und Aktionstag im hessischen Einzelhandel teilzunehmen.

Die aktuelle Forderung der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi für die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel ist ein Euro mehr pro Stunde. Bei Amazon geht es jedoch vor allem darum, überhaupt einen Tarifvertrag zu bekommen. Der weltgrößte Internet-Versandhändler weigert sich, irgendeinen Tarifvertrag anzuerkennen. Die Forderung in der laufenden Tarifrunde, dass die Branchentarifverträge für alle Unternehmen, auch für Amazon, allgemeinverbindlich sein müssen, wird von Verdi allerdings nur halbherzig verfolgt. Eine ähnliche Forderung nach einem einheitlichen Tarifvertrag für alle Bodendienste an den deutschen Flughäfen hat Verdi erst vor wenigen Wochen sang- und klanglos aufgegeben.



Amazon ist nicht nur für seine brutalen Ausbeutermethoden und für die Arbeitsabläufe bekannt, die bis ins allerletzte Detail durchorganisiert sind. Berüchtigt ist auch das harsche Durchgreifen gegenüber jedermann, der sich beschwert. Viele streikende Arbeiter wollten sich deshalb am Freitagmorgen in Bad Hersfeld vor der Kamera nicht über ihre Arbeitsbedingungen oder über die Repressalien äußern. ,,Ich stehe kurz vor dem Rausschmiss", konnte man mehrfach hören.
https://www.wsws.org/de/articles/2017/05/27/amzn-m27.html

Kuddel

http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/daheim-und-unterwegs/video-christian-kraehling-ueber-seine-arbeit-bei-amazon--100.html

Der siebenminütige WDR Beitrag ist zwar nicht so dolle, doch den Amazonaktivisten gelingt es so, stets in der öffenlichen Wahrnehmung zu bleiben.

Kuddel

ZitatVerdi reagiert auf hohes Bestellaufkommen zu Pfingsten
Spontaner Streik bei Amazon in Bad Hersfeld

06.06.17
Bad Hersfeld. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten des Verteilzentrums FRA3 des Internet Versandhändlers Amazon in Bad Hersfeld am Dienstag erneut zu einem Streik aufgerufen.
https://www.hersfelder-zeitung.de/bad-hersfeld/spontaner-streik-bei-amazon-in-bad-hersfeld-8380145.html

ZitatStreik bei Amazon
06.06.17
Die Gewerkschaft Verdi hat am Dienstag die Mitarbeiter in einem Verteilzentrum des Online-Versandhändlers Amazon in Bad Hersfeld zum Streik aufgerufen.

Die Gewerkschaft rechnet mit rund 300 Teilnehmern, das wäre etwa die halbe Belegschaft, sagte Gewerkschafts-Sekretärin Mechthild Middeke dem hr. "Über die Feiertage hat sich ein hohes Auftragsvolumen angesammelt, der Streik wird den Ablauf empfindlich stören." Ein Streikende sei nicht terminiert.
http://hessenschau.de/wirtschaft/streik-bei-amazon-in-bad-hersfeld,kurz-streik-bei-amazon-in-bad-hersfeld-100.html

ZitatGewerkschaft ver.di ruft zu Streik bei Amazon in Bad Hersfeld auf
12.06.17
Bad Hersfeld. Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten des in Bad Hersfeld am Eichhof gelegenen Amazon-Verteilzentrums am Montag zu Beginn der Frühschicht erneut zu einem ganztägigen Streik aufgerufen.
https://www.hna.de/lokales/rotenburg-bebra/bad-hersfeld-ort56532/ver-di-ruft-zu-streik-bei-amazon-in-bad-hersfeld-auf-8396649.html

admin

Es dürfte bereits bekannt sein, daß die Amazonkollegen sich vernetzen. Zwischen den verschiedenen Standorten im Land und auch international. Es gibt natürlich besonderes Interesse einen Fuß in die Tür zu kriegen, bei neuen Standaorten.

Wer also einen Job sucht im Großraum Hamburg und eine aktivistische Ader  und Lust hat sich mit einem riesigen Konzern anzulegen, der sollte sich unbebedingt melden.

Es geht darum:





Zitat
,,Mit Amazon kommt ein Global Player nach Winsen, der hier erheblich investiert, eine stattliche Zahl von Arbeitsplätzen schafft und darüber hinaus für die Stadt zusätzliche Kaufkraft, positive Wirtschaftsimpulse und einen Imagegewinn bringt. Deshalb freue ich mich sehr über die bevorstehende Ansiedlung." (André Wiese, Bürgermeister der Stadt Winsen)

In Winsen (Luhe) werden innerhalb von 12 Monaten nach der geplanten Inbetriebnahme Ende 2017 mindestens 1.000 Arbeitsplätze entstehen. Nach einigen Jahren arbeiten etwa 2.000 Menschen in Amazon Logistikzentren vergleichbarer Größe. Das neue Gebäude entsteht auf einer Fläche von 64.000 m² und wird mit der neuesten Technologie ausgestattet sein. 84 Lkw-Stellplätze, 76 Docks und mehr als 1.000 Mitarbeiterparkplätze sind geplant. Amazon investiert im ersten Jahr in Winsen 90 Millionen Euro, dazu kommen weitere 110 Millionen Euro Investitionen durch die Partner.

Ich vermittle gern Kontakte zu Streikaktivisten anderer Standorte...

Kuddel

Ich habe den Eindruck, der Amazonfunke springt über auf andere Logistikunternehmen...

ZitatWieder Streik bei Amazon

Die Gewerkschaft Verdi hat am Freitag die Mitarbeiter in zwei Verteilzentren des Online-Versandhändlers Amazon zum Streik aufgerufen.

Die Mitarbeiter hätten um 9.30 Uhr die Arbeit niedergelegt, teilte die Gewerkschaft mit. Der Streik soll bis zum Arbeitsende der Spätschicht am Samstag dauern.
http://hessenschau.de/wirtschaft/erneut-streik-bei-amazon-in-bad-hersfeld,kurz-streik-amazon-112.html

ZitatZalando-Mitarbeiter streiken in Logistik-Zentrum

Bereits einen Tag nach der ersten Verhandlung sind die Fronten klar. Am Dienstag hatten die Arbeitnehmervertreter aus Zalandos Logistik-Zentrum im brandenburgischen Brieselang zum ersten Mal mit dem Management gesprochen. ,,Das Angebot ist unterirdisch", kommentierte Verdi-Handelsexpertin Erika Ritter die Verhandlungen gegenüber der Berliner Zeitung.

Die Gewerkschaft will eine Bezahlung nach dem Einzelhandelstarif durchsetzen. Bislang werden die etwa 1.250 Mitarbeiter nach dem schlechteren Logistik-Tarif bezahlt. ,,Nach eigener Aussage misst sich der Konzern mit Unternehmen wie Otto und C&A oder Zara. Für diese Firmen gilt in der Regel der Tarifvertrag des Einzelhandels", sagt Markus Hoffmann-Achenbach von Verdi der Jungen Welt. Es gehe um ,,Wettbewerbsgleichheit".

Als Reaktion auf die Gespräche sind die Mitarbeiter der Spätschicht am Mittwoch in den Streik getreten. Von Verdi heißt es gegenüber der Berliner Zeitung, etwa 200 Mitarbeiter – und damit die Hälfte der Spätschicht – hätten sich an dem Streik beteiligt. Neue Verhandlungen sind für Anfang Juli angesetzt. Weitere Aktionen seien zu erwarten.
https://www.gruenderszene.de/allgemein/zalando-mitarbeiter-streik-logistik-zentrum


dagobert

Zitat von: Kuddel am 16:35:47 Do. 29.Juni 2017Ich habe den Eindruck, der Amazonfunke springt über auf andere Logistikunternehmen...
Ich könnte mir Schlimmeres vorstellen ...  ;D
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Kuddel

ZitatStreiks am Prime Day an sechs Standorten

Der Prime Day läuft heute etwas anders als geplant. An mehreren Orten in Deutschland wird gestreikt. "Es herrscht Chaos", sagte eine Gewerkschaftssprecherin. Amazon hat bei allen bisherigen Streiks erklärt, dass die Arbeitsniederlegungen keine Auswirkungen hätten. Dies sei auch diesmal so.



Während der Sonderangebotsaktion Prime Day wird an sechs Amazon-Standorten in Deutschland gestreikt. Das berichtet die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi auf Anfrage von Golem.de. Am 11. Juli gibt es Streiks in Bad Hersfeld, Koblenz, Rheinberg, Werne, Graben und Leipzig.

Verdi-Sprecherin Eva Völpel sagte: "In Werne ist die Belegschaft heute früh zum ersten Mal spontan nach Arbeitsbeginn in den Streik getreten, in Rheinberg kommt es erneut zu sogenannten Rein-Raus-Streiks. Die Beschäftigten haben von 7.30 Uhr bis 9.30 Uhr die Arbeit niedergelegt, sind dann wieder an die Arbeit gegangen, um dann erneut, ab 10.35 Uhr, zu streiken. Diese Streiktaktiken stören die Abläufe bei Amazon empfindlich, es herrscht Chaos."

Am Vortag sind bereits Lagerarbeiter des Amazon Standorts Bad Hersfeld aus der Schicht heraus in den Streik getreten. Die Arbeitsniederlegung begann um 7.30 Uhr und dauert bis heute an.

Was ist der Amazon Prime Day


Amazon startete ab 18.00 Uhr den Prime Day, bei dem den Kunden weltweit attraktive Angebote versprochen werden. Es wird ein hohes Bestellvolumen erwartet. In Deutschland ist die Jahresgebühr für Amazon Prime, die im Februar 2014 von 29 auf 49 Euro im Jahr erhöht worden war, ab dem 1. Februar 2017 auf 69 Euro angehoben worden. Die Flatrate Amazon Prime verspricht schnellen "kostenfreien Premiumversand". In Amazon-Prime ist zudem eine Leihbücherei für Kindle-Bücher sowie ein Streamingdienst für Filme enthalten. Hunderte Filme und Serien lassen sich damit abrufen. Viele Titel, auch ältere, sind jedoch kostenpflichtig.

Amazon hat bei allen bisherigen Streiks erklärt, dass die Arbeitsniederlegungen keine Auswirkungen hätten. Dies sei auch diesmal so, sagte ein Sprecher Golem.de. Von Chaos könne keine Rede sein.

Bei den Streiks bei Amazon geht es den Beschäftigten seit Mai 2013 um eine etwas höhere Bezahlung, Urlaubsgeld und tarifliches Weihnachtsgeld durch einen Tarifvertrag. Amazon lehnt jedes Gespräch darüber mit Verdi ab.

Nachtrag vom 11. Juli 2017, 17:26 Uhr

Laut Verdi gab es heute insgesamt knapp 2.100 Streikende. Laut Amazon waren es in Bad Hersfeld rund 320 und in Graben etwa 140. Die anderen Zahlen lagen dem Konzern noch nicht vor.
https://www.golem.de/news/mehr-lohn-streiks-am-prime-day-an-sechs-amazon-standorten-1707-128853.html

Kuddel

ZitatAmazon und Einzelhandel
Streikende demonstrieren gemeinsam in der Leipziger Innenstadt

Beschäftigte von Amazon und dem Einzelhandel streiken heute gemeinsam in der Leipziger City. Auf dem Augustusplatz und Richard-Wagner-Platz sind Kundgebungen geplant.


Die Streiks im Einzelhandel gehen am Freitag in Sachsen und Thüringen weiter. In Leipzig treten Mitarbeiter von Obi, H&M, Netto, Kaufland und Aldi in den Ausstand, wie Verdi-Streikleiter Thomas Schneider mitteilte. Am Vormittag wollen die Streikenden zusammen mit Amazon-Beschäftigten in der Leipziger Innenstadt demonstrieren.

Die Demo beginnt um 10 Uhr vor dem Volkshaus und zieht dann zum Augustusplatz und Richard-Wagner-Platz. Dort seien jeweils Kundgebungen geplant, wie Verdi informierte. Die Gewerkschaft rechnet mit rund 400 Teilnehmern. ,,Durch die gemeinsame Streikkundgebung und anschließende Demonstration durch die Leipziger Innenstadt wollen wir besonders auf die schwache Tarifbindung im Einzelhandel hinweisen. Tarifverträge müssen für alle gelten", so Schneider.

Auch in Dresden, Erfurt und Sachsen-Anhalt streiken Obi-Mitarbeiter. ,,Wir fordern echte Einkommenssteigerung und eine Tarifbindung für alle", sagte Verdi-Streikleiterin Bettina Penz. Bereits in den vergangenen Tagen wurde für sechs Prozent mehr Lohn gestreikt. Die Arbeitgeber boten bisher 1,5 Prozent mehr Geld und im Folgejahr nochmals ein Prozent.
http://www.lvz.de/Mitteldeutschland/Wirtschaft/Streikende-demonstrieren-gemeinsam-in-der-Leipziger-Innenstadt

Kuddel

Habe gerade mit einem Streikenden telefoniert.
Er war ziemlich aus dem Häuschen. Es seien mehrere zehntausend Sendungen liegengeblieben.



Sie haben sich erfolgreich in der LKW Auffahrt aufgebaut und die Fahrer angesprochen. Dieses Mal haben sie nicht den Fahrern etwas über die Bedingungen bei Amazon erzählt, sondern ungekehrt: Erzähl doch mal von deinen Bedingungen als Fahrer.
Das hat die angesprochen. Haben gleich den Motor ausgemacht und sind ausgestiegen, um den Streikenden ihr Leid zu klagen. Das Tor war dicht.
Amazon dreht jetzt voll am Rad. Hat verdi verklagt. Verdi soll 200.000 € Zwangsgeld blechen. Der Gewerkschaftsanwalt sagt, das ist n Witz. Amazon hat bei der Justiz ein Eilverfahren durchgedrückt.
Die Geschichte wird gerade weltweit verbreitet.



Tor ist dicht!


ZitatStreik Soli-Bündnis Leipzig
12. Juli um 04:14 ·

Poznan, Orleans, Leipzig: Internationale Aktionen gegen die Gewalt der Produktion


Gemeinsam haben Beschäftigte aus ganze Europa heute dazu aufgerufen, die Sicherheits- und Gesundheitsvorschriften in den Fullfilment-Centers penibel einzuhalten, um auf die Gewalt des Produktionsmodells Amazon aufmerksam zu machen, die zu köperlichen Langzeitschäden führt und mit der das Unternehmen seine Produktivität erkauft.

Klar dabei dürfte sein, dass die von Amazon gewünschte Performance leider nicht erreicht werden dürfte. Was für ein Jammer, dass das Unternehmen diese Woche mit der ausgerufenen Prime-Week ordentlich Umsätze machen wollte...

Um 11.30 haben die Kollegen in Leipzig aus der laufenden Mittagsschicht dann außerdem die Arbeit niedergelegt. Allein 7000 Bestellungen sind in Halle 3 offen. Dazu kommt der Rückstau vom gestrigen Streiktag

Strike the power!
https://www.facebook.com/streiksoli/?hc_ref=ARRQpT8eU1V6R51wD6wmDpCDpPtdbmv7f9ZerI7OStjGa15IvQnPdLQ3j_loUPLovGs&fref=nf

Hier ein paar weitere Streikbilder:












Kuddel

ZitatJeff Bezos ist jetzt der reichste Mensch der Welt

Ein Kursanstieg katapultiert Jeff Bezos auf den Spitzenplatz unter den Superreichen. Das Vermögen des Amazon-Chefs: 90,5 Milliarden Dollar.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/jeff-bezos-ist-laut-forbes-der-reichste-mann-der-welt-a-1160039.html

Kuddel

ZitatKampagne ,,Make Amazon Pay-Block Blackfriday" am 24.11.17
Aktionswoche zur Unterstützung der Streikenden bei Amazon



Kampagne ,,Make Amazon Pay-Block Blackfriday

Aktionswoche zur Unterstützung der Streikenden bei Amazon"Seit fast vier Jahren kämpfen Beschäftige bei Amazon für die Anerkennung ihrer Forderungen gegenüber der Unternehmensleitung. Längst geht es dabei nicht mehr nur um wenige Euro mehr Lohn, die ein Tarifvertrag absichern würde, sondern um krankmachende Arbeitsbedingungen, entwürdigende Kontrolle und die Respektlosigkeit des Managements. Mit einer Aktionswoche rund um den Black Friday am 24.11.17 (Amazons internationalem Schnäppchen-Tag) wollen wir die kämpfenden Belegschaften unterstützen. Am Black Friday wollen wir die Wirkung vorweihnachtlicher Streiks durch die Blockade eines Amazon-Standorts verstärken. Das Innenstadt-Verteilzentrum im Berliner Kudamm-Karree garantiert eine Zustellung der dort lagernden Produkte innerhalb von zwei Stunden (für Prime-Kund*innen sogar innerhalb einer Stunde). Eine in den engen Seitenstraßen durchaus angreifbare Garantie! Solidarische Amazon-Kund*innen schicken in dieser Woche vermehrt (versandkostenfreie) Bestellungen ab und wieder zurück und legen den Retouren solidarische Botschaften an die Belegschaft bei. Weitere solidarische Aktivitäten sind zu erwarten. (...) Wir sollten die Kämpfe der picker und packer, die Beschäftigen in der Warenannahme, in Lager und Versand bei Amazon als politisches Feld mit wachsender Bedeutung begreifen...
https://blackfriday.blackblogs.org/

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