AMAZON

Begonnen von CubanNecktie, 15:51:27 So. 17.Februar 2013

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CubanNecktie

Das zweite von links - ist das Riexinger, was hat er gesagt, kam er besser an?
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counselor

Die Nahles ist total unbeliebt bei den Massen.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Fritz Linow

Bei der SPD-Propaganda selber lassen sich die Pfiffe noch schön raushören. Leider hört man auch Nahles:
https://twitter.com/spdde/status/989145320092307456

Rappelkistenrebell

Aus: Ausgabe vom 26.04.2018, Seite 1   / Titel

Ausbeuter soll zahlen
Amazon-Beschäftigte aus vier Ländern protestierten in Berlin gegen Konzernchef Jeff Bezos. Dieser lebt in seiner eigenen Welt
Von Stefan Thiel



Die Amazon-Mitarbeiter fordern höhere Löhne, Tarifverträge und einen respektvollen Umgang mit den Beschäftigten (Berlin, 24. April)
Foto: Fabrizio Bensch/ Reuters

Ehre, wem Ehre gebührt – dachte sich zumindest der Springer-Verlag. Alljährlich vergibt der Medienkonzern eine Auszeichnung an »herausragende Persönlichkeiten, die außergewöhnlich innovativ sind« und »sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung stellen«. Aus diesem Anlass wurde dem Chef des US-Onlineversandhändlers Amazon, Jeffrey »Jeff« Bezos am Dienstag abend in Berlin der Axel-Springer-Award verliehen.

Vor dem weiträumig mit Gittern abgesperrten und mit Polizeihunden bewachten Springer-Hochhaus stehen mehr als 700 Amazon-Beschäftigte aus vier Ländern sowie deren Unterstützer. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatte die Arbeiter dazu aufgerufen gegen die Preisverleihung und für bessere Arbeitsbedingungen zu protestieren.

Einer von ihnen ist Ralf Christann. Der »Picker« ist mit rund 100 Kollegen aus Leipzig angereist. »Wir sind der Meinung, nicht Jeff Bezos hat einen Preis verdient, sondern die Beschäftigten«, so Christann gegenüber junge Welt. Bezos sei zwar durchaus ein innovativer Unternehmer, »besonders innovativ war er aber beim Steuern und Löhne sparen«, kritisiert der Verdi-Vertrauensmann. Es könne nicht sein, dass »ein so großes Unternehmen wie Amazon in Deutschland keinen Tarifvertrag hat«.

In der Tat weigert sich der Konzern in der BRD seit Jahren mit Verdi auch nur über einen Tarifvertrag zu sprechen. Die Mitarbeiter stehen unter starkem Leistungsdruck, Manager behandeln sie oft wie kleine Kinder und Handscanner und Kameras sorgen für lückenlose Überwachung. All dies treibt die »Packer«, »Picker« und »Shipper« regelmäßig auf die Straße. Seit dem Frühjahr 2013 wird hierzulande immer wieder gestreikt. So auch am Montag, Dienstag und Mittwoch: Statt Artikel versandfertig zu machen, legten Hunderte »Amazonier« der Versandzentren in Bad Hersfeld, Leipzig, Rheinberg, Werne, Graben und Koblenz die Arbeit nieder. Nach Angaben des Verdi-Streikleiters in Leipzig, Thomas Schneider fuhren am Dienstag mehr als 400 von ihnen nach Berlin.

Dort trafen sie auf Amazon-Beschäftigte aus Polen, Italien und Spanien. Aus Poznan und Wroclaw waren größere Delegationen der anarchistischen Gewerkschaft Inicjatywa Pracownicza (IP) und von Solidarność angereist. Fast alle Redner betonten die Gemeinsamkeiten der Beschäftigten über alle Ländergrenzen hinweg. Überall gebe es bei Amazon die gleichen Probleme, deshalb müsse man auch gemeinsam kämpfen. Eine Rednerin kam nicht so gut an: Die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles wurde zumindest von einem Teil der Kundgebungsteilnehmer ausgepfiffen.

Jeffrey Bezos schwebte derweil in ganz anderen Höhen: Bei der Preisverleihung inszenierte er sich als großer Weltraumunternehmer. Seine Raumfahrtfirma »Blue Origin« sei »das Wichtigste, was ich mache«, sagte Bezos laut dpa. Die Beschäftigten bei Amazon hätten keinen Grund zu klagen: »Ich bin sehr stolz auf unsere Arbeitsbedingungen. Ich bin sehr stolz auf die Gehälter, die wir zahlen.« In der BRD liegt der Einstiegslohn bei rund zehn Euro in der Stunde. Gewerkschaften findet Bezos nach wie vor überflüssig: »Wir haben Betriebsräte und wir haben eine sehr gute Kommunikation mit unseren Mitarbeitern und wir glauben nicht, dass wir eine Gewerkschaft als Mittelsmann zwischen uns und unseren Beschäftigten brauchen.« Bezos gilt übrigens als reichster Mensch der Welt. Seine neue Villa soll mit 25 Badezimmern ausgestattet sein. Derweil urinieren die Amazon-Arbeiter in England in Flaschen, weil ihnen die Toilettenpausen verwehrt werden.

Quelle

https://www.jungewelt.de/artikel/331432.ausbeuter-soll-zahlen.html
Gegen System und Kapital!


www.jungewelt.de

CubanNecktie

Das mit den Flaschen habe ich auch bei einem Fratzenbuchpost auf englisch bei Bernie Sanders gelesen.  kotz Man sollte diese 'Jauche' sammeln, in ein Pool reinkippen und dann den Bezos da reinschmeissen.  kotz

https://www.facebook.com/berniesanders/?hc_ref=ARQbw-ZSomdQfmpTknxep5GPVcGVDDR1d7A8hASiPQxI9LFAdS4DHrSg0vH3CuTeSdU&fref=nf
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Kuddel

ZitatDamit sind sie ein positives Beispiel für moderne Basis-Streiks und internationale Solidarität geworden, wie sie in Zeiten des Vormarsches internationaler Digitalkonzerne nötig sind.

Viele Arbeiter haben auch diese Woche die Arbeit niedergelegt, einige waren nach Berlin gekommen, um gegen Bezos, Amazon und Springer zu protestieren. Dahinter steht ein breites Bündnis, zu dem etwa auch Linksradikale gehören. Am Abend der Verleihung aber war das Bündnis zu breit geraten: Auf Einladung einiger Verdi-Funktionäre wollte auch SPD-Chefin Andrea Nahles reden – so als sei ihre Partei nicht Teil jener Regierungen gewesen, die seit Jahren für die Rücknahme von Arbeitnehmerrechten gesorgt und so den Boden für Geschäftspraktiken wie die von Amazon bereitet haben.

Das zeigt, dass die Amazon-Streiks womöglich vor einer Entscheidung stehen: Bleiben sie ihrer Basis-Struktur treu? Oder lassen sie sich von oben befrieden? Nahles jedenfalls wurde ausgebuht. Das ist ein gutes Zeichen. Denn eine Vereinnahmung könnte das Ende des Kampfs gegen Amazon in Deutschland bedeuten.
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/buhrufe-fuer-andrea-nahles

Kuddel


Onkel Tom

Schaade.. Noch kein Video zu Nahles Rede zu finden..


https://www.youtube.com/watch?v=3JR3xu1asQ8

::)
Lass Dich nicht verhartzen !

Kuddel

ZitatAmazon-Chef: "Ich bin sehr stolz auf unsere Löhne"

Der Median-Jahresverdienst beim Versandhändler beträgt 28 446 Dollar. Eine Summe, für die Firmenchef Bezos nicht mal eine Minute arbeiten muss.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/tech-giganten-amazon-chef-ich-bin-sehr-stolz-auf-unsere-loehne-1.3957157

ZitatAmazon-Chef Jeff Bezos bezieht in Kürze eine Prachtvilla in Washington, D.C. Für knapp 35 Millionen US-Dollar gibt es sogar 25 Bäder und elf Schlafzimmer!
http://www.computerbild.de/artikel/cb-News-Panorama-Jeff-Bezos-Amazon-Villa-21598575.html

ZitatAmazon verdoppelt Gewinne und erhöht die Preise
http://www.computerbild.de/artikel/cb-News-Panorama-Jeff-Bezos-Amazon-Villa-21598575.html

ZitatAmazon macht Konzernchef Bezos zwölf Milliarden Dollar reicher

Satte Kursgewinne haben Amazon-Chef Jeff Bezos, ohnehin schon der reichste Mensch der Welt, am Donnerstag noch einmal um rund zwölf Milliarden Dollar reicher gemacht. Die Aktie des Online-Händlers schoss nachbörslich um bis zu 107 Dollar auf 1625 Dollar nach oben und vergrößerte damit Bezos' Vermögen laut Bloomberg auf 134 Milliarden Dollar.

Kurz zuvor hatte Amazon die Zahlen für das erste Quartal bekanntgegeben. Demnach lag der Umsatz um 43 Prozent über Vorjahr bei 51 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn wurde mit 1,6 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt.
https://www.wiwo.de/unternehmen/it/online-haendler-amazon-macht-konzernchef-bezos-zwoelf-milliarden-dollar-reicher/21220974.html

dagobert

"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936


Kuddel

Zitat von: CubanNecktie am 14:17:08 Mi. 25.April 2018
Das zweite von links - ist das Riexinger, was hat er gesagt, kam er besser an?

Ist das wichtig?
Immer wenn Arbeiter kämpfen, kommen Politiker aller Couleur, um in ihrem Licht zu glänzen.
Neben Bsirske, der gerade die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes verarscht hat, eine Nahles und ein Riexinger.

Zitat»Amazons 'visionärer' Erfolg basiert auf rücksichtsloser Ausbeutung der Beschäftigten und skrupelloser Steuerflucht. Dagegen regt sich immer mehr Widerstand!«, so Riexinger.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1086459.jeff-bezos-riexinger-amazons-visionaerer-erfolg-basiert-auf-ruecksichtsloser-ausbeutung.html

Blablabla.
Who cares?

Onkel Tom

Naja, man möchte sich ja doch mal darüber ergötzen, wie sich Politiker
bis auf die Knochen blamieren.. Das sie nur glänzen wollen, weiß ich.
Doch möchte ich hin und wieder auch was zu lachen und feixen haben.

;D

Solange Streikende sich nur nach der Gewerkschaft orientieren, bleibt
es weiter fade..

Lass Dich nicht verhartzen !

Kuddel

Zitat von: Onkel Tom am 12:48:29 Mo. 30.April 2018
Solange Streikende sich nur nach der Gewerkschaft orientieren, bleibt
es weiter fade..

1. Ich finde die Auseinandersetzungen im Moment alles andere als Fade.

2. Die Streikbewegung ist eine reine Basisbewegung, die sich der Strukturen der Gewerkschaft bedient.
Sie ist nicht von Bsirske verordnet worden. Bsirske schmückt sich mit den Federn der Streikenden.

Fritz Linow

Zitat von: Kuddel am 13:06:11 Mo. 30.April 2018
(...) Bsirske schmückt sich mit den Federn der Streikenden.
Blöd wird es halt dann, wenn Bsirske/verdi/DGB als handelnder und verantwortlicher Akteur in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Gestern hatte er bei "Bericht aus Berlin" ausreichend Gelegenheit dazu. Für diejenigen, die sich sorgen, dass ihr Essen nicht mehr geliefert wird (deliveroo) oder Amazon-Schrott nicht mehr ankommt, wirkt das beruhigend, und diejenigen, die von der Ausbeutung betroffen sind, werden dann vom DGB-Befriedungsapparat aufgesogen und ruhiggestellt. Noch ist es ja nicht so weit, aber der Spagat ist schwierig.

Onkel Tom

Ich habe nicht behauptet, das die Auseinandersetzung fade sei !

Noch hat die Gewerkschaft bei Amazon nix zu bewirken..

Blieben die Amazon-Beschäftigten einfach mal ne ganze Woche
fern, sähe das ganz anders aus. Aber sowas empfiehlt die
Gewerkschaft ja nicht..

Es hängt wohl schon seid Jahren eher vom eigenem Risiko der
Beschäftigtem ab..
Lass Dich nicht verhartzen !

Kuddel

Zitat von: Fritz Linow am 13:59:19 Mo. 30.April 2018
Blöd wird es halt dann, wenn Bsirske/verdi/DGB als handelnder und verantwortlicher Akteur in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird.
Deshalb rege ich micht ständig über den fürchterlichen Journalismus auf, der behauptet, "Verdi [oder andere Gewerkschaft] streikt gegen Amazon [bzw. anderes Unternehmen]". Es streiken immer nur die Arbeiter. Eine Gewerkschaft kann im besten Fall einen Streik organisieren und ausrufen. Wenn Journalisten die Zusammenhänge nicht begreifen und die Akteure vergessen, kommt nur noch Müll heraus, der nicht über die tatsächlichen Verhätnisse aufklärt.

BGS

Zitat

Weltkonzern mit Hilfe des Steuerzahlers Wie Amazon durch niedrige Löhne bald dreifach kassiert

Während der Konzern mit Milliarden subventioniert wird, sind Amazons US-Angestellte auf Lebensmittelgutscheine angewiesen.

...

Quelle: http://www.untergrund-blättle.ch/wirtschaft/unternehmen/amazon_loehne_ausbeutung_4737.html

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

ManOfConstantSorrow

ZitatRheinberg: Wieder Streik bei Amazon

Die Gewerkschaft Verdi hat für Donnerstag (03.05.2018) an mehreren Standorten in Deutschland erneut zum Streik aufgerufen. Grund dafür war die Verleihung des Axel-Springer Preises an den Amazon-Gründer Jeff Bezos in der vergangen Woche. Viele Mitarbeiter des Unternehmens empfanden die Ehrung als unmoralisch, da der Firmengründer seiner gesellschaftlichen Verantwortung nicht gerecht werde. Bezos hatte den Preis für seine "innovative" Arbeit erhalten. Rund 600 Mitarbeiter am Standort Rheinberg nahmen die Preisverleihung zum Anlass, um mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen zu fordern.

Umleitung wegen Feiertag in Polen unmöglich

Der Ausstand der Mitarbeiter soll bis zum Ende der Spätschicht um 24 Uhr dauern. Die Gewerkschaft hatte sich für den heutigen Tag entschieden, da in Polen Nationalfeiertag ist. Dadurch habe Amazon keine Möglichkeit, den Streik aus Deutschland über das Nachbarland auszugleichen.

Einigung nicht in Sicht

Seit 2013 bemühen sich Arbeitnehmer in den deutschen Amazon-Versandzentren für tarifliche Regelungen, wie sie im Einzel- und Versandhandel üblich sind. Amazon nimmt jedoch die günstigeren Vereinbarungen der Logistikbranche als Grundlage für die Bezahlung der Mitarbeiter. Darüber hinaus wird laut Gewerkschaft in den Versandzentren unter hohem Druck gearbeitet.
https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/amazon-rheinberg-streik-arbeit-gewerkschaft-100.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

ZitatBemerkenswerte Einheit
Peter Nowak über den gemeinsamen Amazon-Protest von Linken und Gewerkschaften




Nicht nur Hunderte Amazon-Beschäftigte gaben ihrem Firmenchef Jeff Bezos diese Woche in Berlin ein klares Feedback. Während diesem im Springer-Hochhaus ein Preis für »besonders innovatives Unternehmertum« verliehen wurde, protestierten sie gegen Lohndumping, Überwachung am Arbeitsplatz und Steuerflucht. Unübersehbar waren dabei auch die Transparente des linken Bündnisses »Make Amazon Pay«, das die Beschäftigten des Onlinehändlers in ihrem Kampf unterstützt und erstmals vergangenen November rund um den Schnäppchentag »Black Friday« öffentlich in Erscheinung trat.

Dass Linke und Gewerkschaften nun gemeinsam vor dem Springerhaus protestierten, ist eine neue Qualität und Ergebnis eines Lernprozesses auf beiden Seiten. In der Regel bleiben DGB-Gewerkschaften auf Distanz zu Unterstützern aus der außerparlamentarischen Linken, die wiederum großen Wert auf Abstand vor allem zu den Spitzen der Gewerkschaften legen. Der Vorwurf: Diese würden mit ihrer sozialpartnerschaftlichen Linie die Beschäftigten in den Staat integrieren. Es ist daher bemerkenswert, wenn der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske in Berlin unter dem zustimmenden Applaus der linken Aktivisten das breite Bündnis der Amazon-Solidarität würdigt.

Diese Kooperation war nur möglich, weil es bereits seit fünf Jahren eine linke Amazon-Solidarität gibt. Vor allem an den Standorten Leipzig und Bad Hersfeld entstanden enge Beziehungen zwischen Beschäftigten, die sich im Arbeitskampf engagieren, und ihren linken Unterstützern. Schon vor drei Jahren haben sie zudem Kontakte zu den Beschäftigten in Poznań hergestellt. Mittlerweile ist die deutsch-polnische Kooperation selbstverständlich. Dabei sind die polnischen Kollegen in einer anarchosyndikalistischen Basisgewerkschaft organisiert, die nicht zu den Kooperationspartnern von ver.di gehört. Am Dienstag war die Delegation aus Poznań mit ihrem Gewerkschaftssymbol, der schwarzen Katze, nicht zu übersehen.

Doch ganz reibungslos verlief auch dieser Protest nicht. So sorgte es kurzzeitig für Unmut, als ein ver.di-Koordinator die Rede eines anarchistischen Kollegen aus Poznań nach wenigen Sätzen abmoderieren wollte. Noch lauter wurde es im Block der linken Unterstützer, als die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles eine Grußadresse verlesen wollte. Der ver.di-Vorstand hatte sie ohne Wissen der Bündnispartner auf die Redeliste gesetzt. Doch auch ein Großteil der Amazon-Beschäftigten wollte die SPD-Politikerin nicht verteidigen.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1086619.protest-gegen-amazon-bemerkenswerte-einheit.html

ZitatFünf Jahre Streiks bei Amazon – Gewerkschaft erneuert Kampfansage

Fünf Jahre Arbeitskampf bei Amazon – die Bilanz ist so verschieden wie die Interessen: Verdi glaubt, viele Verbesserungen an deutschen Standorten befördert zu haben. Der Versandhandelsriese versichert, auch ohne Tarifvertrag ein guter Arbeitgeber zu sein.


Verdi gegen Amazon – der Tarifstreit zwischen der Gewerkschaft und dem Versandhandelsriesen aus den USA hat sich zum Dauerbrenner unter den Tarifstreits in Deutschland entwickelt. Fünf Jahre es ist her, dass Verdi nach den Warnstreiks erstmals zu regulärem Arbeitsausstand aufrief. Die ersten Streik-Standorte waren am 14. Mai 2013 Bad Hersfeld und Leipzig – weitere schlossen sich danach an. Doch das Ziel, Verhandlungen über einen Tarifvertrag zu erwirken, hat Verdi bislang verfehlt. Handelsexperte Gerrit Heinemann, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Niederrhein, sagt: "Wenn die Gewerkschaft Verdi nach fünf Jahren ihr Ziel nicht erreicht hat, wird es auch in Zukunft nicht klappen. Verdi beißt sich an Amazon wie an einer harten Nuss die Zähne aus. Sie sollten es einfach sein lassen mit den Streiks."

Doch Aufgeben ist für die Gewerkschaft keine Option. Stefanie Nutzenberger, Verdi-Bundesvorstandsmitglied für den Bereich Handel, sagte in Berlin: "Uns war klar, dass es sich bei Amazon um ein Unternehmen handelt, das auf dem Weg zu einem globalen Monopol ist. Rechtsverbindliche Tarifverträge, die Menschen schützen und Belegschaften, die betriebliche Mitbestimmung wollen, will die Konzernleitung nicht." Aber der Kampfeswille der Arbeitnehmer steige stetig. "Wir bleiben dran und haben uns auf einen lang anhaltenden Konflikt eingestellt. Das
Selbstbewusstsein der Belegschaft ist enorm gewachsen. Wer dicke Bretter bohren will, darf eben nicht nach den ersten Zentimetern aufhören."

Verdi vs. Amazon


Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und Amazon liegen in Deutschland seit langem im Streit über den Tarifvertrag für die Beschäftigten: Die Gewerkschaft will für die Mitarbeiter eine Bezahlung nach Einzelhandelstarif erreichen. Amazon sieht sich als Logistiker, der mit seinen Löhnen am oberen Ende des Branchenüblichen liegt.

Streiks – Auswirkungen überschaubar


Der Branchenprimus mit seinen 16.000 Mitarbeitern bundesweit will sich dem Gewerkschaftswillen aber nicht beugen. "Amazon beweist jeden Tag, dass man auch ohne Tarifvertrag ein fairer und verantwortungsvoller Arbeitgeber sein kann", erklärte eine Unternehmenssprecherin. Amazon zahle in den elf deutschen Logistikzentren am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten üblich ist, an allen Standorten bundesweit mindestens 10,52 Euro brutto pro Stunde. Hinzu kämen einige Extras. Amazon ist als nicht tarifgebundener Arbeitgeber beileibe kein Einzelfall in der Branche. In Deutschland seien weit mehr als 80 Prozent der Arbeitgeber im E-Commerce und Versandhandel nicht tarifgebunden. Diese Arbeitgeber zögen es aber vor, sich hinsichtlich der Entgelthöhe an tariflichen Maßgaben zu orientieren, berichtet der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland.

Die Auswirkungen der Streiks sind laut Amazon überschaubar. Nur ein kleiner Teil der Mitarbeiter an den Standorten schließe sich den Streiks an. Die große Mehrheit arbeite wie geplant. Und wenn mal in Deutschland gleich mehrere Standorte betroffen seien, gebe es Möglichkeiten, das Arbeitsaufkommen im europaweiten Logistiknetzwerk mit mehr als 40 Verteilzentren zu delegieren, erläutert Amazon. Verdi auf der Gegenseite ist laut Nutzenberger ebenfalls auf einem "guten, gemeinsamen Weg", sich europaweit mit anderen Gewerkschaften zu vernetzen, um gegen die Ausweichmanöver vorzugehen. Für die Gewerkschaft geht es um mehr als nur einen Tarifstreit mit einem großen Player: "Wir befinden uns bei Amazon in einem Kulturkampf mit einem Unternehmen, das Gewerkschaften aus dem Betrieb halten und Löhne sowie Arbeitsbedingungen diktieren will."

Verdi gegen Amazon

Die Arbeitsbedingungen verlangen den Beschäftigen laut Verdi einiges ab. "Das Arbeitsklima bei Amazon wird als sehr negativ empfunden", berichtet Mechthild Middeke, Verdi-Sprecherin in Hessen, zuständig für den größten deutschen Amazon-Standort in Bad Hersfeld. Über technische Mittel wie den Handscanner würden die Produktivität der Beschäftigten überwacht und Inaktivität registriert.

Durch den seit fünf Jahren erzeugten Druck schreibt sich Verdi auf die Fahnen, schon einiges erreicht zu haben: Lohnerhöhungen, Weihnachtsgeld, Betriebsräte und einen anderen Umgang des Konzerns mit den Beschäftigten. Amazon verneint, dass dies das Resultat der Streiks sei. Man kümmere sich eben um die Beschäftigten, unter anderem mit Mitarbeiter-Aktien, Gratis-Versicherungen, einem Pensions-Fonds und Mitarbeiter-Rabatten.

Streiks wirken sich positiv auf Verdi-Mitgliederzahlen aus


Amazon befindet sich auf Wachstumskurs. Im vergangenen Jahr wurden neue Verteilzentreten in Winsen (Niedersachsen) und Dortmund (NRW) eröffnet, als nächstes folgen Frankenthal (Rheinland-Pfalz) und Mönchengladbach (NRW). Die beiden hinzukommenden Standorte werden verstärkt mit Robotern und automatisierten Arbeitsprozessen versehen. Die Technik-Helfer sollen zwar keine Arbeitskräfte ersetzen, aber die Arbeit in kürzerer Zeit erledigen. Am Standort Winsen wurden Transport-Roboter bereits erfolgreich erprobt.

Wie sind nun die Perspektiven für Verdi? Eine Antwort hat Handelsfachmann Thomas Roeb (Hochschule Bonn-Rhein-Sieg): "Ohne Gesichtsverlust kommt Verdi aus dem Arbeitskampf nicht heraus. Aber auf der anderen Seiten sind die Streiks schon zum Ritual geworden. Man kann den Eindruck gewinnen, dass sie für Verdi auch der eigenen Öffentlichkeitsarbeit dienen." Auf die Mitgliederzahlen der Gewerkschaft wirken sich die Streiks bei Amazon jedenfalls positiv aus: "Erfolgreiche Auseinandersetzungen sind eine gute Werbung für die Notwendigkeit von Gewerkschaften", sagte Nutzenberger. "Bei Amazon ist Verdi zunehmend erfolgreich. Deshalb entscheiden sich immer mehr Beschäftigte, Mitglied zu werden."
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Fuenf-Jahre-Streiks-bei-Amazon-Gewerkschaft-erneuert-Kampfansage-4047049.html

Lernen es die Schreiberlinge nie!?!
Es sind die Arbeiter*innen, die gegen ihre Ausbeuter streiken/kämpfen. Die Gewerkschaft bietet nur den organuisatorischen/rechlichen Rahmen.

ZitatAmazon-Aktie: Drohen nun schon wieder Streiks?

Seit fünf Jahren tobt nun schon der Tarifstreit zwischen dem Online-Händler Amazon und den hiesigen Gewerkschaften. Verdi gab sich unlängst kampfeslustig und betonte ihre harte Haltung in dem Konflikt. Die Gewerkschaften möchten mit dem US-Konzern unbedingt einen Tarifvertrag abschließen, da es einen solchen bislang nicht gibt. Amazon lehnt einen Tarifvertrag bisher kategorisch ab!
https://www.finanztrends.info/news/amazon-aktie-drohen-nun-schon-wieder-streiks/

ZitatDa sei es aber auch Aufgabe der Presse, gut zu recherchieren, und nicht nur die Jubelberichte von Pro Amazon abzudrucken, so Andreja Schmidtkunz, Amazon-Beschäftigte und DGB-Kreisvorsitzende.

Aufgrund der klaren Unternehmensvorstellung und Gewerkschaftsfeindlichkeit sei Amazon einer der härtesten Gegner, begründete Johannes Schulten vom Journalistenbüro "work in progress", dass es auch nach fünf Jahren noch keinen Durchbruch gebe. Deswegen ist der Kampf gegen Amazon nicht nur ein gewerkschaftlicher, sondern ein gesellschaftlicher Kampf, der uns alle betrifft. Dies sei Anstoß für die Kampagne "Make amazon pay" gewesen.

Vielleicht ist dies der Auftakt für ein gesellschaftliches Bündnis, das nicht nur an verschiedenen Fronten kämpft, sondern gemeinsam agiert, um an Amazon ein Exempel zu statuieren.
http://www.schattenblick.de/infopool/medien/altern/sozz2249.html


Kuddel

Die Amazon-Krake expandiert:
ZitatDer Weg für Amazon ist frei

Die Stadt Achim hat ihre Hausaufgaben am Donnerstagabend mit der Mehrheitsentscheidung im Rat über den Straßenausbau getroffen: Amazon kann nach Achim kommen, wenn das Unternehmen es will.


Wenn jetzt auch Amazon noch Ja sagt, entsteht in Achim ein riesiges Logistikzentrum direkt an der Autobahn 27.
https://www.weser-kurier.de/region/achimer-kurier_artikel,-der-weg-fuer-amazon-ist-frei-_arid,1730989.html

Der Widerstand auch:
ZitatAmazon unter Druck
Beschäftigte des Internetkonzerns im italienischen Castel San Giovanni organisieren sich. Sie sind Teil einer europäischen Protestbewegung



Amazon versucht die Gewerkschaften zu ignorieren: Streik am 24. November 2017 vor dem Logistikzentrum des Unternehmens in Castel San Giovanni

Unmenschliche Arbeitszeiten, keine Rücksicht auf Sonn- und Feiertage, Vernachlässigung von Sicherheitsstandards, niedrige Löhne, Missbrauch von befristeten Arbeitsverträgen, wenig Transparenz bei unbefristeten Verträgen. Die Liste der Kritikpunkte der über tausend Beschäftigten von Amazon Italia in Castel San Giovanni ist lang. Hier, an der Grenze zwischen Emilia-Romagna und Lombardei, hatte das Unternehmen 2013 in der 13.000 Einwohner großen Gemeinde sein Logistikzentrum eröffnet.

Seit November letzten Jahres, als die Belegschaft am sogenannten Black Friday streikte, laufen Verhandlungen zwischen den Gewerkschaften und dem gelben Internetriesen...
https://www.jungewelt.de/artikel/332316.amazon-unter-druck.html

Kuddel

ZitatAmazonen aller Länder, vereinigt euch!

Die Belegschaft des US-Konzerns in Spanien streikt und ruft zu internationalen Protesten auf


In Deutschland ist er inzwischen ein Dauerbrenner – der Tarifkonflikt zwischen der von ver.di organisierten Belegschaft und dem Logistik-Riesen Amazon ist nach fünf Jahren Streiks und Auseinandersetzungen weit davon entfernt, ein Ende zu finden. Auf der iberischen Halbinsel steht der Streit noch ganz am Anfang.

Am Freitag den 18. Mai fand im größten Logistik-Zentrum Spaniens eine Arbeitsniederlegung statt. Die Aktion wurde von der anarchistischen Confederación General del Trabajo (CGT) organisiert. Über 500 Menschen folgten dem Aufruf und beteiligten sich ab 12:30 Uhr an einer Demonstration, die vom Werk von Amazon bis zum Rathaus in San Fernando führte. Das Werk in der Kleinstadt in der Umgebung von Madrid beschäftigt 1100 Angestellte fest, 900 weitere sind mit Zeitverträgen eingestellt. Unterstützung erfuhren die Arbeiter und Arbeiterinnen von verschiedenen Seiten: Die Kommunistische Partei Izquierda Unida rief zu den Protesten auf, ebenso wie Gewerkschaften aus anderen Unternehmen des Transport-wesens. Diese fordern die Ausweitung der Streiks hin zu einem Kampf um einen Flächentarif in der Logistikbranche.

Die anarchosyndikalistische Gewerkschaft CGT rief bereits am 21. und 22. März 2018 zu einer 48-stündigen Arbeitsniederlegung auf. Es war der erste Streik bei Amazon in Spanien, beeindruckende 95 Prozent der Belegschaft folgten dem Aufruf. Ana Berceruelo von der Gewerkschaft CCOO sagte, an diesem Tag seien keine Bestellungen bei Amazon eingegangen.

Die Streiks richten sich gegen Kürzungen bei den Zulagen für Nachtschichten und Überstunden. Seit 2016 haben die Arbeiterinnen und Arbeiter keine Lohnerhöhungen bekommen. Seit diesem Jahr wartet die Belegschaft auch auf eine Erneuerung des Tarifvertrages. Die Belegschaft des Werkes fürchtet außerdem, dass die Kürzungen nur ein erster Schritt sind und auch andere betriebliche Leitungen zur Disposition stehen, wie Kranken-, Lebens-, Unfall- und Rentenversicherung.

Im Verlauf der Streiks kritisierten Gewerkschaftsvertreter illegale Praxen des Unternehmens gegenüber der Streikleitung. So seien Mitarbeiter einzeln befragt worden, ob sie an den Arbeitsniederlegungen teilnehmen wollen würden.

Jose Delgado, der im Werk in San Fernando arbeitet und an den Aktionen teilnahm, zeigt sich von dem Streik beeindruckt. »Die Gewerkschaft hat es geschafft, wieder viele Menschen für unser Anliegen auf die Straße zu bringen«, sagte er gegenüber »nd«. »Trotzdem wissen wir, dass Amazon sein logistisches Netzwerk nutzt, um den Streik durch die Verlagerung der Arbeit auf andere Zweigstellen auszugleichen und die Lieferungen und Bestellungen von anderen Standorten her abarbeitet.«

Aus diesem Grund haben die Streikenden aus Spanien zu einem internationalen Protest aufgerufen. »Wir in Madrid glauben, dass nur wenn wir gemeinsam kämpfen, wir Anerkennung und Gerechtigkeit erfahren werden. Nur mit einer gemeinsamen Aktion auf europäischer Ebene werden sich die Arbeitnehmer auch dort organisieren, wo es noch keine Gewerkschaftsvertretung gibt«, heißt es in einem Aufruf, der für Mitte Juni zu einem europaweiten Streik aufruft.

Amazon steht nicht nur in Deutschland und Spanien in der Kritik: In Frankreich stieß der US-Konzern mit Maßnahmen zur Kontrolle von Zeit und Effizienz der Belegschaft auf Widerwillen. In Italien stellt der Konzern fast nur befristet ein. Erst kürzlich kam es in Berlin zu Protesten, als Unternehmenschef Jeff Bezos mit dem »Axel-Springer-Award« für »visionäres Unternehmertum« geehrt wurde.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1088578.streiks-bei-amazon-amazonen-aller-laender-vereinigt-euch.html

Fritz Linow

Zitat23.5.18
First-ever agreement between Amazon and unions halts inhumane work hours in Italy (...)
http://www.uniglobalunion.org/news/first-ever-agreement-between-amazon-and-unions-halts-inhumane-work-hours-italy

Kuddel

Die Meldung ist ja der Hammer!

Dieser Superkonzern hat stets vollmundig erklärt, man werde nie und nimmer die Macht von Gewerkschaften akzeptieren und dementsprechend werde man niemals mit ihnen Vereinbarungen schließen.

Jetzt wird sichtbar, wie sehr die bisherige Streikbewegung geschmerzt hat und wie panisch man ist vor der Option, daß nun grenzüberschreitend gestreikt werden könnte.

Das ist doch nochmal einen Blick auf unsere Kackmedien wert, die stets die Konzernpropaganda verbreitet haben.

ZitatAmazon:
Streik in Leipzig ohne Auswirkungen auf Kunden
Börse online

Zitat Amazon
Wieder Streik bei Amazon - Unternehmen: "Keine Auswirkungen"
Augsburger Allgemeine

ZitatStreiks bei Amazon :
Und jährlich grüßt das Murmeltier

Verdi droht Amazon mal wieder mit Streiks kurz vor Weihnachten. Seit Jahren beißt sich die Gewerkschaft am Versandhändler die Zähne aus.
FAZ

ZitatTrotz Streiks
Amazon sichert pünktliche Lieferung zu
HAZ

Am schlimmsten war natürlich die taz:
ZitatAmazon:
Streik in Leipzig ohne Auswirkungen auf Kunden

Die Gewerkschaft will bei Amazon einen Tarifvertrag durchsetzen. Doch der Konzern lehnt Verhandlungen ab. Was bleibt, sind Durchhalteparolen.


Augenscheinlich fehlte es den Verdi-Funktionären bei ihrer Entscheidung für die Streikstrategie an einer realistischen Einschätzung der Kräfteverhältnisse. Fahrlässig wurde die Hartleibigkeit der Gegenseite unter- und die eigene Mobilisierungsfähigkeit ebenso wie die negativen Auswirkungen auf die Kunden überschätzt. Ohne sich eine Ausstiegsstrategie zu überlegen, ist Verdi in einen Arbeitskampf gegangen, der unter den gegebenen Bedingungen nicht zu gewinnen ist.

Es fehlt an Ideen

Die Gewerkschaft steckt in einem Dilemma: Sie hat keine Idee mehr, wie sich Amazon zum Einlenken bewegen lässt. Aber sie weiß auch nicht, wie sie ihren Arbeitskampf beenden könnte, ohne als die große Verliererin dazustehen. Was bleibt, sind Durchhalteparolen – und ein paar Meldungen in den Medien, die von Mal zu Mal kürzer werden.
http://www.taz.de/!5468827/

Lohnschreiber des Kapitals.

tleary

Erst die Leute verschleißen. Danach wenn sie physisch und psychisch am Ende sind, werden sie von dieser Firma ausgespruckt:

Zitat
THE OFFER:
Amazon-Lagerarbeiter erhalten über 5.000 Euro bei Kündigung
Auch in Deutschland können Beschäftigte das Programm nutzen, das in den USA 5.000 US-Dollar bei Kündigung bietet. Amazon berichtet intern von einem Programmierer, der vier Jahre lang Lagerarbeiter bei dem Unternehmen war und dann das Angebot The Offer für einen Neuanfang nutzte.

Artikel veröffentlicht am
25. Mai 2018, 16:30 Uhr
,
Achim Sawall
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In einem Lager von Amazon
In einem Lager von Amazon
(Bild: Amazon)
Auch Amazon Deutschland bietet seinen Lagerarbeitern und anderen Beschäftigten in den sogenannten Fulfillment Centern einmal im Jahr einen Betrag ab 5.000 Euro an, wenn sie das Unternehmen verlassen. "Das Angebot gibt es auch in Deutschland", sagte ein Unternehmenssprecher Golem.de auf Anfrage.

"Das Angebot richtet sich an Logistikarbeiter, die sich beruflich neu orientieren und das Unternehmen verlassen möchten. Die angebotene Starthilfe beginnt bei 5.000 Euro und orientiert sich an der Betriebszugehörigkeit", sagte der Sprecher.

Das Angebot lasse sich auch mit dem Carreer-Choice-Programm kombinieren, bei dem es um neue Qualifikationen geht. Amazon bezahle 95 Prozent aller Schulungs- und Ausbildungsgebühren bis zu einem Gesamtbetrag von 8.000 Euro über eine Dauer von bis zu vier Jahren.

Ganzer Artikel bei Golem vom 25.05.2018:
https://www.golem.de/news/amazon-deutschland-lagerarbeiter-erhalten-ueber-5-000-euro-bei-kuendigung-1805-134597.html
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

Kuddel

ZitatZum ersten Mal hat der US-Onlineversandhändler Amazon eine Vereinbarung über Arbeitsbedingungen mit den Gewerkschaften unterzeichnet. Dieser erste Durchbruch für die Arbeiterorganisationen bei dem stets gewerkschaftsfeindlich auftretenden Konzern gelang in Italien. Die drei dort beteiligten Gewerkschaftsverbände, Confederazione Generale Italiana del Lavoro (CGIL), Confederazione Italiana Sindacati Lavoratori (CISL) und Unione Italiana del Lavoro (UIL), sprechen deshalb von einem historischen Moment.
http://www.labournet.de/?p=133063

CubanNecktie

https://www.zdf.de/nachrichten/heute/amazon-vernichtet-massenhaft-retouren-100.html

ZitatDer Onlinehändler Amazon vernichtet tonnenweise Retouren und neuwertige Produkte, berichten das ZDF-Magazin Frontal 21 und die WirtschaftsWoche. Interne Produktlisten, Fotos und Aussagen von Mitarbeitern belegen, dass in großem Umfang Güter aller Art in den deutschen Logistiklagern entsorgt werden – beispielsweise Kühlschränke, Wasch- und Spülmaschinen, Handys, Tablets, Matratzen und Möbel. Eine Amazon-Mitarbeiterin berichtet, dass sie jeden Tag Waren im Wert von mehreren zehntausend Euro vernichtet habe. Mehrere Beschäftigte kritisieren übereinstimmend, Amazon würde nicht nur unbrauchbare Produkte entsorgen, sondern auch funktionstüchtige, teilweise sogar neue Produkte zerstören.

Was für ein Schweineladen auch in Hinblick auf Rohstoff-Resourcen ....
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Kuddel



ZitatAmazons ,,prime day" wird (nicht nur) in Madrid bestreikt werden

Amazons ,,prime day" 2018 wird (nicht nur) in Madrid bestreikt werdenAm 11. Juli 2018 organisierten die Gewerkschaftsvertreter der größten Amazon-Niederlassung in Spanien, in Torrejon (Madrid) eine Pressekonferenz, während der sie ihren Aufruf (vom Mai, siehe den Verweis auf unseren Bericht dazu am Ende dieses Beitrags) zu drei Streiktagen während des diesjährigen ,,prime day" des Unternehmens bekräftigten und konkretisierten – der ja stets im Zusammenhang vertreten wurde mit dem Aufruf zu europaweiten gemeinsamen Aktionen. Der Sprecher der betrieblichen Gewerkschaftsvertretung gab – dem Bericht ,,Lxs trabajadorxs de Amazon de Torrejón convocan 3 días de huelga y manifestación el 17 de julio" am 12. Juli 2018 bei kaosenlared externer Link zufolge – bekannt, dass der Streik am Sonntagabend beginnen werde mit ,,Informations-Streikposten" ab 22 Uhr 30 und mit einer Demonstration am Dienstag beendet werde, die gemeinsamen mit weiteren kämpfenden Belegschaften aus dem Großraum Madrid durchgeführt werde. Ein Notwendigkeit transnationaler Aktionen sahen die Gewerkschaftssprecher bereits in der bekannten Taktik des Unternehmens, Standorte, an denen der Widerstand der Belegschaft gegen die Arbeitsbedingungen bei Amazon besonders groß sei, durch die Eröffnung neuer Niederlassungen im nahen Ausland zu schwächen – wie es etwa der Fall sei im neuen Zentrum in Barcelona, das auch dafür gedacht sei, zumindest einen Teil des ,,Marktes" in Frankreich zu ,,bedienen".
http://www.labournet.de/?p=134618

Zitat,,Amazon Prime Day: A Union Walkout in Spain Is Prompting Activists to Boycott" von Kat Tenbarge am 12. Juli 2018 bei Inverse  ist ein Beitrag, der diesen verkündeten Streik in Spanien als Ausgangspunkt nimmt, um verschiedene Solidaritäts-Aufrufe von Initiativen vorzustellen, die auf unterschiedliche Weise ihre Unterstützung für den Kampf um bessere Arbeitsbedingungen ausdrücken wollen.
https://www.inverse.com/article/46922-amazon-prime-day-boycott-prompted-by-union-walkout-in-spain

http://www.labournet.de/internationales/spanien/arbeitskaempfe-spanien/neuer-streik-bei-amazon-madrid-und-ein-aufruf-zur-europaweiten-aktion-zum-amazon-prime-day-am-16-17-juli-2018/

ZitatJobcenter und Amazon – eine Symbiose im Sinne des Kapitals. Über die fiktive Grenzziehung zwischen Erwerbstätigkeit und Erwerbslosigkeit

Amazons ,,prime day" 2018 wird (nicht nur) in Madrid bestreikt werden"Seit fast vier Jahren kämpfen Beschäftigte bei Amazon nicht nur um mehr Lohn, sondern auch gegen krankmachende Arbeitsbedingungen, entwürdigende Kontrollen und Respektlosigkeit. Als Erwerbsloseninitiative haben wir uns mit eigenen Akzenten an der bundesweiten Aktionswoche »Make Amazon Pay« beteiligt. Dass sich eine Erwerbsloseninitiative in Arbeitskämpfe »einmischt«, mag erstaunen, ist doch der nächstliegende Bezugspunkt das Jobcenter. Im Folgenden werden wir erklären, warum wir uns an der Aktionswoche beteiligt haben. Und vor allem: Wir wollen darlegen, warum eine Grenzziehung zwischen Erwerbslosen und Erwerbstätigen fiktiv und falsch ist. (...) Das Zusammenspiel zwischen Amazon und Jobcenter ist also ein Angriff auf die Beschäftigten – und zugleich ein Angriff auf Hartz-IV-Beziehende. Ein Angriff auf die Arbeitsbedingungen ist es, weil Erwerbslose künftig mit großer Wahrscheinlichkeit die besagten prekären Stellen besetzen werden. Die Einschränkung der sozialen Absicherung von Erwerbslosen wiederum fällt auf die jetzigen Beschäftigten zurück. Schließlich ist eine Festanstellung nie auf Dauer garantiert und selbstständig oder geringfügig Beschäftigte sind auf eine Aufstockung mit ALG II angewiesen. Wir betrachten das Jobcenter und Amazon als komplementäre Partner eines sich fortschreibenden Kapitalismus. In diesem nimmt die Ausbeutung, auch wenn sie sich immer subtiler gestaltet, zu..." Diskussionsbeitrag von BASTA! Erwerbsloseninitiative Berlin aus dem ak – analyse und kritik
http://www.labournet.de/?p=134618

Fritz Linow

In diesem Twittervideo sind Auseinandersetzungen mit den Bullen beim Streik in Spanien zu sehen. (Gute Werbung für Amazon.)

https://twitter.com/ctxt_es/status/1019206629110308866

Gegen 15 Uhr am Nachmittag des 17. Juli 2018 hat die Polizei die Streikposten bei Amazon in San Fernando bei Madrid überfallen: Drei Kollegen wurden festgenommen, ein Vierter musste ins Krankenhaus eingeliefert werden – ein Video, das den Überfall dokumentiert wurde innerhalb einer Stunde bereits über 8.000 Mal betrachtet und entsprechend auch zahlreiche Solidaritätsbekundungen nach dem Motto ,,Jetzt erst recht" an die Streikenden geschickt. Die hatten auch am zweiten Streiktag faktisch den gesamten Betrieb lahm gelegt – nur 60 von rund 900 Festbeschäftigten der Früh- und Mittagsschicht erschienen zur Arbeit (in allen drei Schichten arbeiten insgesamt 1.100 Festbeschäftigte und rund 900 ZeitarbeiterInnen, die eine Streikbeteiligung von knapp der Hälfte haben – ein Ergebnis der weit über 100 ,,Nichtverlängerungen" von Verträgen nach dem letzten Streik). Weiteres Ergebnis des Polizeiüberfalls ist, dass zahlreiche zusätzliche gewerkschaftliche und demokratische Organisationen ihre Beteiligung an der für Morgen geplanten regionalen Demonstration (gemeinsam mit anderen bestreikten Betrieben) bekannt gemacht haben.
http://www.labournet.de/internationales/spanien/arbeitskaempfe-spanien/amazons-prime-day-wird-nicht-nur-in-madrid-bestreikt-werden/

Kuddel

ZitatAmazon Arbeiter_innen bestreiken den Prime Day

Am Amazon Prime Day 2018 haben über 1.500 Arbeiter_innen in Spanien gestreikt, um die umsatzstärkste Periode des Unternehmens zu stören. Auch in Italien, Deutschland und Polen störten Arbeiter_innen den reibungslosen Ablauf während des 36 Stunden dauernden "Prime Days", um gegen Ausbeutung und die Verhindung gewerkschaftlicher Organisierung zu kämpfen.

"Wir akzeptieren nicht, dass es zwei Kategorien von Arbeiter_innen gibt, die dieselbe Arbeit machen, und von denen manche schlechtere Löhne und weniger Rechte haben als die anderen", sagt ein Amazon Arbeiter in San Fernando de Henares bei Madrid, wo sich am Montag über 80% der Arbeiter_innen dem Streik angeschlossen haben, zusammen mit Spaniens größter Gewerkschaft, den CCOO. Den Streikenden gelang es, den Zugang von LKWs zum Warenlager zu blockieren und so die Zustellung zu verlangsamen.

In der BRD sind am Dienstag, den 17. Juli 2018, 10 Warenlager in den Streik getreten, und ver.di hat Amazon aufgefordert, Verhandlungen für einen Tarifvertrag aufzunehmen. In Polen haben in der anarchosyndikalistischen Inicjatywa Pracownicza (IP) organisierte Arbeiter_innen einen Bummelstreik organisiert, indem sie sich entsprechend der Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften verhalten haben, die Amazon normalerweise ignoriert.

Amazon Geschäftsführer Jeff Bezos' Netttovermögen stieg allein am Montag um weitere 2,25 Milliarden US Dollar, während seine Arbeiter_innen weiterhin unter brutalen Arbeitsbedingungen schuften. Dieses Jahr streiken Amazon Arbeiter_innen öfter als je zuvor und werden zunehmend selbstbewußt und internatinal koordinierter, wie wir an diesen Amazon PrimeDay gesehen haben. 
https://de.labournet.tv/amazon-arbeiterinnen-bestreiken-den-prime-day (mit Video)

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