Kundgebung gegen Jobmesse am Flughafen Hamburg

Begonnen von Onkel Tom, 21:12:07 Do. 17.Oktober 2013

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

Onkel Tom

Hallo, liebe User.

Wir, die LAG Arbeit und Armut, möchten Euch auf eine von uns durchgeführte
Kundgebung anlässlich einer Jobmesse am Hamburger Flughafen hinweisen.

Die Kundgebung findet am Donnerstag den 24.10.13 von 9 bis 15 Uhr auf dem
Vorplatz des Terminal – Tango  - Flughafenstr. 1-3 statt.

Für diese Stand-Kundgebung ist für ein Pavillon bezüglich Hamburger Wetter
gesorgt und laden herzlich zur Teilnahme / Unterstützung ein.

Auf Jobmessen stellen sich Firmen in Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur vor.

Dabei werden jede Menge Jobs (in der online- Zeitung www.jobs-kompakt.de
ist von 5000 die Rede) versprochen.
Doch schaut man sich die Aussteller genauer an, so entdeckt man zu einem Großteil
sog. ,,Personaldienstleister", d.h. Leiharbeitsfirmen.

Deren Jobangebot erstreckt sich zum Großteil auf  die Bereiche  Gastronomie /
Produktion / Reinigungsgewerbe.

Auch die Bundeswehr ist auf der Jobmesse vertreten, um u.a. auch Erwerbsarbeitslose
als Kanonenfutter rekrutieren zu können.

Edit: dieser Absatz musste wegen Abmahn-Tamtam am 23.10.2013 gelöscht werden,

Prekär hieran ist sowohl der Niedriglohn als auch jene befristete Jobvergabe.
Durch die Zusammenarbeit zwischen Jobcenter und Leiharbeitsfirmen wird der
Niedriglohnsektor systematisch entsprechend der Agenda 2010 ausgebaut
(Ziel: europaweite Übertragung der Agenda 2010. Leiharbeitsfirmen agieren bereits
seit langem europaweit).


Wir würden uns freuen, wenn Ihr an der Aktion teilnehmt und unseren
Aufruf unterstützt.

Das  Problem der systematischen Verwandlung von Normalarbeitsplätzen
in prekäre Jobs betrifft uns schließlich alle !


Über beiliegenden Aufruf hinaus gibt es neben diverse DIE LINKE - Flyer zum
Thema auch noch einen selbst konzipierten Flyer mit Hintergrundinfos als
Gemeinschaftsprojekt Initiatoren der Aktion sind: LAG Arbeit u. Armut der Partei
DIE LINKE sowie ALERTA,  ELSE und Wir sind Boes Hamburg .

Weiterführende Links :


Flugblatt von AG AuA, Alerta, Else, Wir sind Boes Hamburg :


http://www.wir-sind-boes-hamburg.de/boes/uploads/2013/10/flugblatt_alerta_flughafen_hamburg.pdf


Aufruf - Flugblatt der Linke :

Edit: Link  musste wegen Abmahn-Tamtam am 23.10.2013 gelöscht werden


Vielen Dank an den unterstüzenden Hoster für die Flugis.

M.s.G. Tom  ;)

Lass Dich nicht verhartzen !

Kuddel

Ich möchte hier -etwas off topic- etwas zu sagen.
schwarzrot hat mir vorgeworfen, ich würde Aktivitäten von anderen einfach nur niedermachen.
Das ist nicht wahr. Ich bin grenzenlos deprimiert. Deprimiert darüber, daß Wirtschaft und Politik in Siebenmeilenstiefeln voranschreiten, soziale Errungenschaften und demokratische Rechte abschaffen, Löhne und Sozialleistungen senken und es uns nicht gelingt unseren Widerstand diesen Verhältnissen anzupassen. Wir backen weiter kleine Brötchen und drehen unsere kleinen Kreise unter unseresgleichen.

Diese Kundgebung am Hamburger Airport ist in meinen Augen ein echter Lichtblick. Hier ziehen verschiedene  Gruppen/Organisationen und Strömungen an einem Strang und es geht gleichzeitig um Ausbeutung und Erwerbslosigkeit. Man geht an die Öffentlichkeit an einem Ort der Ausbeutung. Ein Flughafen ist ein Großbetrieb, an dem die unterschiedlichsten Formen der Ausbeutung ausgetestet werden und sich ebenso vielfältige Formen des Widerstands entwickeln. Das Großunternehmen ist in viele Einzelbetriebe und die wiederum in diverse Subunternehmen aufgesplittert, die Bedingungen für ähnliche Arbeit fällt höchst unterschiedlich aus. Radikale und wirkungsvolle Kämpfe kamen von kleinen Spartengewerkschaften außerhalb des DGB, Leiharbeiter organisierten sich informell und schreckten auch vor Sabotage nicht zurück.

Für mich ist diese Aktion ein Blick in die Zukunft und zeigt wie Proteste aussehen könnten und sollten!
Ich wünsche rege Beteiligung und viel Erfolg!!!

BGS

Zitat von: Kuddel am 10:14:01 Fr. 18.Oktober 2013
Ich möchte hier -etwas off topic- etwas zu sagen.
schwarzrot hat mir vorgeworfen, ich würde Aktivitäten von anderen einfach nur niedermachen.
Das ist nicht wahr. Ich bin grenzenlos deprimiert. Deprimiert darüber, daß Wirtschaft und Politik in Siebenmeilenstiefeln voranschreiten, soziale Errungenschaften und demokratische Rechte abschaffen, Löhne und Sozialleistungen senken und es uns nicht gelingt unseren Widerstand diesen Verhältnissen anzupassen. Wir backen weiter kleine Brötchen und drehen unsere kleinen Kreise unter unseresgleichen.

Diese Kundgebung am Hamburger Airport ist in meinen Augen ein echter Lichtblick. Hier ziehen verschiedene  Gruppen/Organisationen und Strömungen an einem Strang und es geht gleichzeitig um Ausbeutung und Erwerbslosigkeit. Man geht an die Öffentlichkeit an einem Ort der Ausbeutung. Ein Flughafen ist ein Großbetrieb, an dem die unterschiedlichsten Formen der Ausbeutung ausgetestet werden und sich ebenso vielfältige Formen des Widerstands entwickeln. Das Großunternehmen ist in viele Einzelbetriebe und die wiederum in diverse Subunternehmen aufgesplittert, die Bedingungen für ähnliche Arbeit fällt höchst unterschiedlich aus. Radikale und wirkungsvolle Kämpfe kamen von kleinen Spartengewerkschaften außerhalb des DGB, Leiharbeiter organisierten sich informell und schreckten auch vor Sabotage nicht zurück.

Für mich ist diese Aktion ein Blick in die Zukunft und zeigt wie Proteste aussehen könnten und sollten!
Ich wünsche rege Beteiligung und viel Erfolg!!!

Dem Gesagten möchte ich mich vorbehaltslos anschließen.

MfG

BGS

P.S.: Allen Ausgebeuteten ein angenehmes Wochenende.
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

schwarzrot

Zitat von: Kuddel am 10:14:01 Fr. 18.Oktober 2013
Ich möchte hier -etwas off topic- etwas zu sagen.
schwarzrot hat mir vorgeworfen, ich würde Aktivitäten von anderen einfach nur niedermachen.
Das ist nicht wahr. Ich bin grenzenlos deprimiert. Deprimiert darüber, daß Wirtschaft und Politik in Siebenmeilenstiefeln voranschreiten, soziale Errungenschaften und demokratische Rechte abschaffen, Löhne und Sozialleistungen senken und es uns nicht gelingt unseren Widerstand diesen Verhältnissen anzupassen. Wir backen weiter kleine Brötchen und drehen unsere kleinen Kreise unter unseresgleichen.
Nun, bei mir hilft mir halt, dass ich zu wütend bin, um deprimiert zu sein.  ;)
Aber meine meinung ist, dass die "revolution"/ein menschliches miteinander täglich genau bei den "kleinen brötchen" verloren wird.

Deshalb ist es ja so wichtig sich bei der kleinsten zumutung zu wehren. (Auch wenns schwer fällt, oder auf den ersten blick sinnlos vorkommt!)
Und das problem sind in erster linie nicht die, die sich wehren, oder dass sich wehren sinnlos wäre, sondern, dass wir in den letzten jahren, immer zu wenige sind.
Zitat
Diese Kundgebung am Hamburger Airport ist in meinen Augen ein echter Lichtblick. Hier ziehen verschiedene  Gruppen/Organisationen und Strömungen an einem Strang und es geht gleichzeitig um Ausbeutung und Erwerbslosigkeit. Man geht an die Öffentlichkeit an einem Ort der Ausbeutung. Ein Flughafen ist ein Großbetrieb, an dem die unterschiedlichsten Formen der Ausbeutung ausgetestet werden und sich ebenso vielfältige Formen des Widerstands entwickeln. Das Großunternehmen ist in viele Einzelbetriebe und die wiederum in diverse Subunternehmen aufgesplittert, die Bedingungen für ähnliche Arbeit fällt höchst unterschiedlich aus. Radikale und wirkungsvolle Kämpfe kamen von kleinen Spartengewerkschaften außerhalb des DGB, Leiharbeiter organisierten sich informell und schreckten auch vor Sabotage nicht zurück.

Für mich ist diese Aktion ein Blick in die Zukunft und zeigt wie Proteste aussehen könnten und sollten!
Ich wünsche rege Beteiligung und viel Erfolg!!!

Ah und zurück zum thema, hier in Berlin findet demnächst auch wieder so eine verschissene "Jobmesse" statt, hab grade werbung dafür in der u-bahn (werbefilmchen) gesehen.
Austragungsort ist wieder die grosse mercedes-ausstellungshalle. (was zudem ein extra zynische umgebung darstellt, sich bei ZAFs und ähnlichen "chancen" auf arbeitsplätzchen für 8eus stundenlohn bewerben zu sollen, neben den auf hochglanz polierten mercedes-protzkarren)
Letztes jahr gabs das auch schon, mit jede menge zwangszugeführten ALGI und II beziehern.
Da standen wir mit 3 leutchen letztes jahr davor, haben flugis verteilt und mussten uns teilweise anpöbeln lassen, "wir sollten doch arbeiten gehen".

Klar macht mich das dann zudem sauer, von kuddel zu hören, "ihr tut ja nix", oder "hat ja keinen zweck"/"keine wirkung", "ihr helft ja nur dem einzelfall".

Zitat von: BGS am 12:12:28 Fr. 18.Oktober 2013
P.S.: Allen Ausgebeuteten ein angenehmes Wochenende.
Jup!
"In der bürgerlichen Gesellschaft kriegen manche Gruppen dick in die Fresse. Damit aber nicht genug, man wirft ihnen auch noch vor, dass ihr Gesicht hässlich sei." aus: Mizu no Oto

Wieder aktuell: Bertolt Brecht

Rudolf Rocker

Das ist das gute alte Problem der Symptombekämpfung!
Wenn jemand Schmerzen hat nimmt er eine Tablette. Damit sind die Schmerzen dann weg, aber die Ursache nicht!
Und so ist es auch bei unserem täglichen Widerstand gegen die "Schmerzen", die der Kapitalismus verursacht.

Wir können diese "Schmerzen" zwar durch unsere Hilfe etwas lindern, ändern dabei aber nix am System.

Ein kompliziertes Problem!


ZitatAllen Ausgebeuteten ein angenehmes Wochenende.

Dem schließe ich mich auch an!

Liebe Grüße

Rudi
(Zum ausgebeuteten Arbeiter befördert! :()

unkraut

Schade das ich nicht mehr auf dem Airport bin . Aber gerade bei den Abfertigern sind Leihkeulen ohne Ende beschäftigt .
Noch Fragen Hauser ? Ja Kienzle , wer ist eigentlich Unkraut ?

Wir wagen es nicht weil es schwierig ist sondern es ist schwierig weil wir es nicht wagen .

Mein Buchtip als Gastautor :  Fleißig , billig , schutzlos - Leiharbeiter in Deutschland  > ISBN-10: 3771643945

Onkel Tom

Wo ist denn der Zugangsbereich der Mitarbeiter_Innen  und wann sind dort
Schichtwechsel ? Antwort gern per PM..
Die Leihkeule passt anbei als informationsgut wunderbar  ;D


Lass Dich nicht verhartzen !

Onkel Tom

Soo, keine Sorge, alles gepackt und morgen geht`s loooos..

;D ;D ;D
Lass Dich nicht verhartzen !

admin


Rudolf Rocker


BGS

"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Onkel Tom

Jou Danke..
Bin jetzt geschafft, so ein Jobmessenbetreiber ist auch anstrengend..  kotz

Auf jeden Fall hat sich die Mühe an langwierigen Vorbereitungen gelohnt
und haben mehr gewuppt, wie wir hofften.

Jetzt gehe ich erstmal feiern und morgen mache ich mich an die Berichterstattung

300 Leihkeulen... und mehr fanden auch Ihre leser_Innen

;D ;D ;D

prost

--- Edit ---

Der Text war nicht leicht..

Weitere Infos hier..

Diskussion hier..
Lass Dich nicht verhartzen !

Nick N.

Soso, Abmahn-Tamtam. Der allerbeste Beweis, daß Ihr nachhaltig unf wirkungsvoll gestört habt! ;D ;D ;D
Dazu meinen Allerherzlichsten!  :-* :baby: :evil:
Satyagraha

Tiefrot

Auch von mir einen großen Respekt !

Hoffentlich macht das Schule. Dann können die Sklavenhändler auf längere Sicht einpacken.  ;D
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet die asozialen Medien ab !

unkraut

Ganz toll gemacht . Glückwunsch und meinen  Respekt !
Noch Fragen Hauser ? Ja Kienzle , wer ist eigentlich Unkraut ?

Wir wagen es nicht weil es schwierig ist sondern es ist schwierig weil wir es nicht wagen .

Mein Buchtip als Gastautor :  Fleißig , billig , schutzlos - Leiharbeiter in Deutschland  > ISBN-10: 3771643945

Nikita

http://de.indymedia.org/2013/10/349625.shtml
Zitat
Kundgebung gegen Jobmesse am Terminal Tango
Tom 25.10.2013 22:39 Themen: Soziale Kämpfe
Image
Am 24.10.2013 fand die regelmäßige Jobmesse der Jobs-Kompakt-Nord statt.
Ein Pool von Erwerbslosenindustriellen auf der Suche nach preisgünstigen
Arbeitskräften und mehr.. Alle halbe Jahre wieder..
Dieses Mal gut begleitet von Gegner_Innen von Leiharbeit und alles, was
in der Rubrik prekärer Arbeitsverhältnisse passt..
Hier eine Beleuchtung des Geschehens..

Mit dieser Jobmesse gibt es schon länger Diskrepanzen, da diese darauf
speziallisiert ist, sogenannte Personaldienstleister und anderen Platz zu
bieten, die schlecht bezahlte Arbeit, oder Maßnahmen für Erwerbslose im
Angebot haben, wo dessen Sinnhaftigkeit Zweifel aufkommen lässt.

Diese Schreibweise ist den Erfahrungen mit Jobs-Kompakt-Nord aus der
Vergangenheit, sowie der Gegenwart geschuldet.

Auf der letzten Jobmesse am gleichen Ort und vom gleichen Veranstalter
arteten Bestrebungen, Erwerbslose zu erreichen immer wieder im Katz und
Maus - Spiele aus.
Sicherheitspersonal des Veranstalter passte die Anwesenheit von Kritiker
nicht und dementsprechend endeten Bestrebungen meist vorzeitig und artete
auch schon in körperlicher Gewalt aus.

Nachdem sich ein ehemaliger Besucher darüber beschwerte und eine
Anzeige wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung gegen einer der
Sicherheitskräfte stellte, wurde es Zeit, neue Wege gegen Jobmessen zu
probieren und zu gehen.

Um sich auf das wichtigste konzentrieren zu können, wie z.B. die eingeladenen
Gäste der Jobmesse über Hintergründe der dort vertretenen Aussteller zu
informieren, wurde die Basis eines vor dem Jobmessenbetreiber sicheren Ortes
erforderlich.

Zur vorherigen Jobmesse wurde in den Vorbereitungen ein anmeldungspflichtiger
Infotisch einbezogen, scheiterte jedoch auf trägem Behördenweg.
Die Folgen waren deutlich.. Im April 2013 war vor dem Tango - Terminal mehr
los wie im Hause.

Vertreibungen und Verfolgung von Menschen mit Kritiken gegen Leiharbeit
und sonst prekärer Arbeitsverhältnisse, sorgten zu sportlichen Situationen,
weil sie vom Betreiber der Jobmesse unerwünscht sind.
Hier ist weder ein Fußballplatz, noch ein Boxring, sondern eine Jobmesse, auf
der viele Besucher nicht gerade freiwillig hin gehen.

Laut dem Geschäftsführer der Jobs-Kompakt-Nord soll es seid 2010 keine
Einladungen mit Sanktionsdrohung der team.arbeit.hamburg mehr geben.
Dies unterstrich der Jobmessenbetreiber ein Tag vor der Kundgebung mit der
Beglückung eines Unterlassungsverfahrens per Fax an die Partei die Linke.

Demnach soll nicht folgendes öffentlich behauptet werden:
Zitat:
"das die Arbeitsuchenden vom Jobcenter oft nicht freiwillig auf der Hamburger
Jobmesse sein, da sie vom Jobcenter unter Androhung von Sanktionen gezwungen
werden könnten, die Jobmesse zu besuchen."
Zitatende.

Sicherheitshalber wurden Aufrufe in kurzer Zeit dementsprechend zensiert. :-<<

Auf dieser Jobmesse wurde jedoch gesehen, das immer noch Erwerbslose basierend
dem § 309 SGB-III zur Jobmesse am Tango-Terminal hin zitiert werden.
Erscheint der Betroffene in dem Fall nicht, kann das Jobcenter eine Kürzung
des Arbeitslosengeldes verhängen.

Weiter kämpfte der Jobmessenbetreiber vor Ort darum, das trotz genehmigter
Versammlung Meinung nur eingeschränkt kund getan werden soll.
Nachdem die Polizei ihn zum Thema Versammlungsrecht aufklärte und ihn somit
wieder auf dem Teppich der Tatsachen holte, versuchte er uns in Diskussionen
zu verwickeln.

Pro und Contra unter dem Umstand, bestimmte Formulierungen nicht sagen zu
dürfen, machten sein plötzliches Angebot fade, auf seiner Bühne 15 Minuten
Redezeit zu bekommen. Nein danke, schlechte Vorgeschichte, sich auf sein
neustes Angebot ein zu lassen.

Weiter haben da einige Profiteure des bestehenden Hartz-4-System neue Formen
des Kontrahierungszwang zur Annahme schlecht bezahlter Arbeit entwickelt.

Für Maßnahmenträger, die sich mit Bewerbungstrainings und der "Heranführung an
den Arbeitsmarkt" beschäftigen, schleiften ihre Trainingsteilnehmer durch
die Jobmesse, um sie als erfolgreich vermittelte Teilnehmer an Leiharbeit etc.
los werden zu können.

In Gruppen streifen sie unter den Augen der Anleiterschaft von Stand zu Stand.
Kontrahierend dabei ist, das Erwerbslose in Trainingsmaßnahmen bereits durch
ihre Eingliederungsvereinbahrung und weitere Auflagen her, verpflichtet sind,
solche Jobmessen zu besuchen.
Fehlt ein Betroffener, stehen dem Anleiter sogenannte "Instrumennte" zur
Verfügung, die zu einer kürzung des Arbeitlosengeldes führen kann.

Kontrollmechanismen hinsichtlich, das Arbeitsuchende auch jeden Job annehmen,
den sie angeboten bekommen, treiben auch hier seltsame Blüten.

Nicht nur hier in Hamburg wird Kontrahierungszwang kreativ praktiziert.
Die Erwerbslosenindustrie, Personaldienstleister, Arbeitsvermittlungsfirmen,
Jobcentren und denen, die solche Jobmessen organisieren, schütteln sich
anbei profitorientiert die Hände. Kooperativen lassen den Rubel rollen.

Treibene Kräfte wie hier, gefärden mit ihrem Wirken meiner Ansicht nach den
Zusammenhalt der Gesellschaft und betrachten Arbeitsuchende nur als ökonomisch
verwertbares etwas.

Würdiger Umgang im Arbeitsleben und Arbeitsuchenden hinsichtlich bessere
Arbeitsbedingungen und Lohn, von der Mensch lebt statt zu leiden, die
Vorraussetzung,das Lebensplanung der hier lebenden Menschen wieder machbar
wird.

Der Kampf gegen Jobmessen dieser Art ist noch nicht gewonnen, aber wie hier
schon erfolgreicher und jenen gewidmet, die von Arbeit ihr Lebensunterhalt
bestreiten müssen und deren, die auf der Arbeitsuche sind..

Auffällig während der Jobmessenzeit war, das viel Schergen in der S-Bahn zum
Flughafen vertreten war. Ob sie an einen dicken Kuchen erwischter Schwarz-
fahrer träumten ?

Zum Schluss kam ein Rettungswagen zu Eingang. Ob dies nur Schau oder ein
Einsatztz war, kann nicht beantwortet werden, da sich weiter nichts tat.

Achtung !!

Dies ist eine Beleuchtung des Geschehen und spiegelt nicht unbedingt Ansichten
aller Aktiven wieder, die zu ca. 15 Menschen vor Ort gegen diese Jobmesse
gekämpft haben.

Ergänzungen etc. erwünscht.. M.s.G. Tom ;-)

Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.

Onkel Tom

Zum ersten Bild..

"Nein ! Sie können es doch einfach nicht zulassen, das die Demonstrannten nun meine
Jobmesse versauen "

"Diese Kundgebung ist angemeldet und pasta !!"

Schmunzel.. schöne 5 Minuten..
Lass Dich nicht verhartzen !

Onkel Tom

Vielen Dank an Mister x (Name geändert und nicht CD-User), der uns
ein Einladungsschreiben zu dieser Jobmesse gemäß 309 SGB III vermacht hat.

Damit kann Jobs-Kompakt-Nord uns nicht mehr mit Abmahn-Tamtam kommen.  ;D

Sone Papiere bestätigen nicht nur unsere Anliegen, sondern schützen uns auch
ein wenig vor mutwilliger Rechtsverfolgungen.

Danke  8)
Lass Dich nicht verhartzen !

Onkel Tom

moin.

Der Termin ist zwar schon vorbei, möchte Euch jedoch nicht das Ergebnis vorenthalten..
Alle halbe Jahre am gleichen Ort..


http://de.indymedia.org/2014/04/353659.shtml

;)
Lass Dich nicht verhartzen !

Tiefrot

ZitatDazu kontrahieren sie ihre gegenwärtigen Schulungsteilnehmer_Innen,
diese Messe zu besuchen. Guten Eindruck des Wollen abverlangend und
Gruppenmeeting vor dem Betreten der Messe ersetzen Sanktionsandrohungen
des Jobcenter.
Erkennbar solche Gruppen, das sie von ihren Anleitern dort hingeführt
werden und kontrollieren, das sie sich ihrer Vorstellung nach richtig
bewerben. Nach einen Berwerbungstraining soll der Kanidat egal, was
für ein Job bekommen.
Hauptsache ein Job und das bringt dem Fortbildungsträger Erfolgsprämie.

Wie will Mensch sich denn dann noch vor der Falle schützen, ein Job zu
unfairen Bedingungen zu bekommen ?
Die Maßnahme- und Mobcentermaden werden auch immer kreativer, was ?  kotz
Lasst euch nicht weichkochen. Die Souvenirsammlung ist da auch kein Trost.
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet die asozialen Medien ab !

Erika

Am Mittwoch den 12 Oktober findet wiedermal die Jobmesse am Terminal Tango, Flughafen Hamburg statt.

Was Tun?

Über Vorschläge, aktuelle Informationen zu Leiharbeit und praktische Tipps freuen sich,

Erwerbslose aus HH

Fritz Linow


Onkel Tom

Moin liebe ausgebeuteten und die, die sich dagegen wehren.

Leider sehe ich momentan kaum Chance darin,  im Rahmen einer angemeldeten
und störungsfreien Aktionen was zu wuppen.  :(

An der Jobmesse am Flughafen-HH ist dazu eine Anmeldung einer Kundgebung
erforderlich, da sonst wieder mit Tumulten zwischen Mitstreiter_Innen und den
Sicherheitspersonal des Jobmessenbetreiber zu rechnen ist..

Ich kann es mir zur Zeit aus mehreren Gründen nicht erlauben, eine Versammlung
an zu melden und den Tach zu verantworten, zumal ich als Privatperson
sehrwahrscheinich anhand von Zuständigkeiten der Anmeldebehörde keine
Genehmigung bekommen würde.

Beim letzten Mal hat die Partei die Linke - HH die Formalitäten der Anmeldung
übernommen und die Stadt konnte die Anmeldung nicht mehr blocken, da dies
im Rahmen einer Parteipolitischen Versammlung angemeldet wurde.

Ich hoffe jedoch sehr darauf, das jemand sich die Organisation für diese Jobmessen-
aktion inklusiver Anmeldung zutraut. Ich würde anbei unterstützen.

Weiteres zum Thema Organisieren bitte per PN..

Danke und M.s.G. Tom  ;)

Edit: Bin gleich unterwegst und villeicht lässt sich ja doch noch was wuppen  ;D
Lass Dich nicht verhartzen !

Onkel Tom

Zitat von: Erika am 17:12:40 Di. 04.Oktober 2016
Am Mittwoch den 12 Oktober findet wiedermal die Jobmesse am Terminal Tango, Flughafen Hamburg statt.

Was Tun?

Über Vorschläge, aktuelle Informationen zu Leiharbeit und praktische Tipps freuen sich,

Erwerbslose aus HH

@Erika.

Hast Du Vorschläge oder Ideen, was Mensch dazu machen könnte ?

Erfahrungen und Strategien aus der Vergangenheit zu dieser Jobmesse am Flughafen sind
zwar für künftige Jobmessenaktionen hilfreich, empfinde ich mittlerweile jedoch etwas leicht
verstaubt.

Wer nun ein cooles Straubtuch (Neue Ideen etc..) dazu im Kopfe hat, lass es mich bitte
wissen.   ;)

Ich fände es schön, wenn künftig bei solchen Aktionen etwas mehr Würze rein kommt, was
auch länger wirkt als nur paar Stunden, Tage, Wochen..

Die letzte Jobmessenaktion hatte ja schon mehr Würze wie zuvor und versetzte die
Betreiber in Arbeit, ihre Internetpräsenz um zu krempeln..
Unter anderem haben sie die Zeitung "Jobs-Kompakt" in "Job Woche" umbenannt, da
unsere Veröffentlichung anhand der Auffindbarkeit durch Gokkel-Suche besser funzte, wie
deren Veröffentlichungen.

Für mich hat dieses Ereignis Schule gemacht im Bezug sensibler Punkte des Jobmessen-
veranstalter. Das herablassende Lächeln ist denen nach der letzen Aktion also vergangen
und hatten Überstunden schieben müssen..

Nu her damit, mit neuen Ideen oder Anknüpfungen.. Das Anti-Jobmessen-Süppchien könnte
von der Gewürzmischung her was neues vertragen..

Ps : Zu dem Anmeldeproblem sehe ich auch wieder mehr Licht, muss mich jedoch schlau
darüber machen, in wie weit meine Vorstellungen dazu umsetzbar gemacht werden könnte.
Anbei geht es ja nur darum, das ein Anmeldeversuch nicht wieder in einem Strudel von
Zuständigkeitsverschiebungen von Seiten der Behörden erschwert wird.

In 3 Tagen ist es ja wieder soweit, mal schauen, wat da los ist..
Lass Dich nicht verhartzen !

Fritz Linow

Zwar nicht Jobmesse Hamburg, aber vielleicht generell ganz interessant:

Die Erwerbslosen und Jobberinitiativen der 80iger Jahre und ihr Kampf um mehr Geld und weniger Arbeit

Am Dienstag, den 25.10.2016 um 19:00 Uhr, werden wir im Rahmen einer Veranstaltung, im Bürgertreff Altona Nord in der Gefionstraße, erfahren, wie soziale Kämpfe in den 1980er bis in die 1990er Jahre hinein, in Hamburg geführt wurden.

Ein wesentlicher Grund für die Entstehung dieser kreativen Proteste der 80iger Jahre, die bis hin zu gelungenen Sabotageakten führten, waren die aufkommende Massenarbeitslosigkeit und das Abschieben der Menschen auf die damals existierenden Sozialämter, aber auch die aufkommenden neuen Formen von unsicheren Arbeitsverhältnissen in der BRD. Aber auch die Unzufriedenheit mit den Verhältnissen im Land in Bezug auf die Umstrukturierung der Stadtteile, die sich in besetzten Häusern äußerte oder der Kampf gegen Atomkraftwerke und gegen geschlossene Heime und Hochsicherheitstrakte sind in diesen Organisationsansatz eingegangen.

Mittlerweile haben sich die Verhältnisse, mit der Schaffung des SGB II (Hartz IV) noch einmal deutlich verschärft. Wir werden zu ergründen versuchen, ob und wie wir an den Widerstand der ,,schwarzen Katze" anknüpfen können.

Dazu haben wir die beiden damalige Aktivisten Dirk und Ronny eingeladen, die die damalige Situation in Hamburg schildern, die zentralen Überlegungen vorstellen und einige Hinweise geben werden, warum diese Bewegung Mitte der 90iger Jahren an ihr Ende kam. Moderiert wird diese Veranstaltung von der Journalistin Siri Keil.

Eine Veranstaltung der Landesarbeitsgemeinschaft ,,Arbeit und Armut"

Onkel Tom

Ja , der Besuch dieser Veranstaltung ist wirklich empfehlenswert.

;)
Lass Dich nicht verhartzen !

Onkel Tom

Es ist eine Veranstalltung von der Landesarbeitsgemeinschaft
Arbeit und Armut (LAG-AuA) der Partei Die Linke Hamburg..

Sprecher dieser LAG:  Horst und Hamide
Lass Dich nicht verhartzen !

Erika

Was getan!

Es wurden die Leihkeule 4 und das Überlebenshandbuch verteilt.

Bis zum nächsten mal,

Erwerbslose und Jobber_Innen




Edit:

team.armut.Hamburg

Überlebenshandbuch

5. Auflage der KEAs 
unveränderter Nachdruck erlaubt

Flora bleibt rot und besetzt!

soziale Beratung alerta
c/o ATIF, Bartelsstr. 21 (Hinterhof) 20357 Hamburg
dienstags: 14 – 18 Uhr


Erwerbslosenfrühstück alerta: Jeden 4.Dienstag im Monat 11-13 Uhr Bartelsstr. 21 (Hinterhof)
Das Überlebenshandbuch ist übersetzt in: englisch, französisch,polnisch, russisch, spanisch, türkisch


Nicht allein zum Jobcenter gehen!
Nicht allein zum Jobcenter gehen! Man weiß nie, was einen erwartet. Eine Einladung um "Ihr Bewerberangebot" zu besprechen, endet häufig in einer unter Zwang abgeschlossenen
Eingliederungsvereinbarung (siehe Seite 4). Es kann auch damit enden, dass man "freiwillig" eine Erklärung unterschreibt, in der man sich einverstanden erklärt, einen Teil der Miete selbst zu zahlen (S. 5). Hin und wieder wird man bei einem solchen Termin "überredet", einen berechtigten
Widerspruch zurück zu ziehen (S. 6). Die Liste der Überraschungen ist lang...
Jeder kann jederzeit zu jedem Termin (auch bei ärztlichen Untersuchungen) einen Beistand (§13, SGBX) mitnehmen. Beistände dürfen nicht zurückgewiesen werden. Beistände sind in erster Linie Zeugen, aber auch Berater. Meistens werden die persönlichen Ansprechspartner ganz friedlich, wenn ein Zeuge dabei ist. Datenschutz: Keine eMail- adresse oder Tefon/Handy-Nummer angeben! Postalische Adresse reicht völlig
Die KEAs – Überlebenshandbuch – Seite 2

Quittung nicht vergessen!
Es kommen täglich Unterlagen beim Jobcenter weg. Es verschwinden teilweise ganze Akten. Anträge liegen angeblich nicht vor, Mietbescheinigungen wurden angeblich nie eingereicht,
und von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen fehlt jede Spur. Dies alles kann einen viel Geld kosten! Jeder Sachbearbeiter, dem man Unterlagen übergibt, ist dazu verpflichtet, den Eingang zu
bestätigen. Dies gilt auch für die Eingangszonen und die Poststellen. Es ist ganz einfach: Man bringt das einzureichende Original (z.B. einen Weiterbewilligungsantrag) und eine Fotokopie davon mit. Auf der Kopie wird von dem Jobcenter der Eingang bestätigt. So hat man den Beweis, dass genau dieses Dokument eingereicht wurde und nicht etwa ein freundlicher Weihnachtsgruß.
Die KEAs - Überlebenshandbuch — Seite 3

Eingliederungsvereinbarung
Sie dient nicht dazu, die Chancen am Arbeitsmarkt zu verbessern, sondern, den Jobcenter-Geschädigten in die Sanktionsfalle zu locken. Es wird eine Anzahl von Bewerbungen verlangt, die man gar nicht finanzieren kann. Schafft man nicht alle: Sanktion. Man soll einen unsinnigen und
meist illegalen Ein-Euro-Job machen. Geht dabei irgendetwas schief: Sanktion. Der Boss des Jobcenters Köln bestätigte den KEAs, dass immer "auf Augenhöhe" verhandelt werden soll. Dass keiner etwas unterschreiben soll, was er nicht vertreten kann. Dass "zwei Wochen Bedenkzeit" immer drin seien. Leider hat er vergessen, das alles seinen Leuten mitzuteilen. Also: Immer
Bedenkzeit verlangen und fachkundigen Rat einholen!!! Das Neueste: Wenn man sich weigert zu
unterschreiben, gibt es als Ersatz einen Verwaltungsakt. Rechtsmittel dagegen einlegen!
Die KEAs - Überlebenshandbuch — Seite 4

Miete und Heizung
Das Jobcenter muss die Kosten der Unterkunft tragen. Dazu gehören die Grundmiete, die Nebenkosten, die Heizkosten und kosten für seperates Warnwasser. Diese Kosten müssen erst einmal in voller Höhe übernommen werden. Ist die Miete zu hoch, kann das Jobcenter verlangen, dass man sich eine neue Wohnung sucht. Sind die Heizkosten hoch, verlangt die Jobcenter oft, dass man wirtschaftlicher heizt. Erhält man eine solche Aufforderung: Sofort in eine Beratungsstelle gehen! Dort kann oft noch einiges erreicht werden. Wenn man sich aber nicht darum kümmert, können die Folgen gravierend sein. Das Jobcenter zahlt oft einen Teil der Miete mit der Begründung nicht, die Miete sei zu hoch. Das ist grundsätzlich nicht zulässig. Beraten lassen und Rechtsmittel einlegen!
Wer umziehen will, muss sich dies vorher genehmigen lassen. Bei Ablehnung: Beraten lassen.
Die KEAs - Überlebenshandbuch — Seite 5

Rechtsmittel
Gegen jeden Verwaltungsakt (VA) kann  Widerspruch (W.) eingelegt werden. Dies muss innerhalb eines Monats nach Zustellung des VA (z.B. Bescheid) geschehen. Der W. muss innerhalb von 3 Monaten bearbeitet werden. Wenn nicht, kann man wegen Untätigkeit klagen. Man kann zeitgleich mit dem W. auch einen Eilantrag einreichen. Dies ist sinnvoll, wenn das ALG ganz oder zu mindestens 30% gestrichen wurde oder ein 1- €-Job angetreten werden soll oder sonst etwas, was eilig entschieden werden muss. Zahlt das Jobcenter trotz Anspruchs nicht (Bescheid liegt vor, es gibt keine Sanktionen, aber das Geld kommt nicht), kann man Leistungsklage einreichen. Das geht auch im Eilverfahren. Das Gericht: Sozialgericht Dammtorstr. 7, 20354 Hamburg.
Man  kann die Klage dort auch mündlich einlegen.
Die KEAs - Überlebenshandbuch — Seite 6

Lebensmittelgutscheine
Lebensmittelgutscheine können in Ausnahmefällen ausgegeben werden: Bei Drogen- oder Alkoholabhängigkeit sowie unwirtschaftlichem Verhalten (§ 24 (2) SGB II) und Sanktionen über 30% (§ 31 (3) SGB II). Wenn ein Antrag nicht schnell genug bearbeitet wurde oder aus anderen Gründen (mal wieder Computerprobleme oder Überarbeitung) das ALG nicht (rechtzeitig) gezahlt
wird, dürfen keine Gutscheine ausgegeben werden. Das Jobcenter muss in diesen Fällen
Bargeld herausrücken. Man kann auf Bargeld bestehen und notfalls über Teamleiter, Standortleiter, Beschwerdestelle bis zum Leiter des Jobcenters gehen.
Lebensmittelgutscheine sollen öffentlich demütigen, entmündigen und Euch abschrecken.
Wehrt Euch!
Die KEAs - Überlebenshandbuch — Seite 7

Informationen
Es ist nicht ganz einfach, trotz JC zu überleben. Aber es geht! Man muss sich nur ein wenig informieren.

Im Internet gibt es viele Informationen.
Hier nur 4 Adressen, dort gibt es auch Listen von Beratungsstellen:
www.die-keas.org
www.tacheles-sozialhilfe.de
www.chefduzen.de
www.elo-forum.org
Bücher:
• Leitfaden Alg II/Sozialhilfe von A-Z., 11 €, ISBN 978-3-932246-81-4
• Leitfaden zum Arbeitslosengeld II, 14 €, ISBN 3936065365
Zeitschriften:
• Arbeitslosenzeitung quer
www.also-zentrum.de
• Kölner Erwerbslosen- Anzeiger. Wird bei Aktionen verteilt und ist unter www.die-keas.org online zu
lesen.
Die KEAs – Kölner Erwerbslose in Aktion   Unveränderter Nachdruck erlaubt




Die Leikeule – Ausgabe Nr. 4

Vorwort der Leihkeule Redaktion

Wir haben bereits eine Reihe regulärer Ausgaben der Leiharbeiter-Kollegenzeitung LEIHKEULE nebst einiger Sonderausgaben herausgegeben. Diese Zeitung wird nur von zu wenigen zusammengezimmert und so hat sich bei uns der Frust ausgebreitet. Leiharbeiter sind stets am Schimpfen, oftmals schlecht informiert und schwer organisierbar. Wir wünschen uns die Mitarbeit weiterer KollegInnen.

Diese Situation ist gleichzeitig ein Ansporn, jetzt eine weitere Ausgabe herauszubringen, denn Aufklärung ist nötig und wir können auch auf Erfolge zurückblicken. Die alten Ausgaben sind keineswegs überholt und sollten weiter verbreitet werden. Wir fassen hier unsere Erfahrungen seit der ersten Ausgabe einer LEIHKEULE (der ,,Null-nummer 2006) zusammen.

Leiharbeiter kennen oftmals ihre Rechte nichtbesuchen
Niemand kann dich zwingen zum Streikbrecher zu werden
Beschäftigte von Zeitarbeitsfirmen fürfen nach § 11, Abs. 5 des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes nicht zum Streikbrechereinsatz gezwungen werden.
Der Disponent muß dich über einen stattfindenden Streik informieren und darüber aufklären, dass Du da nicht arbeiten mußt. Wenn dir kein anderer Arbeitseinsatz zugewiesen werden kann, ist der Betrieb gemäß § 615 S. 1 BGB zur Vergütung des jeweiligen Arbeitstages verpflichtet.

Due darft über deine Arbeitsbedingungen reden!
Betriebsgeheimnisse sind nach § 17 UWG ausschließlich interne Daten und Fakten, die nur einem eng begrenzten Personenkreis bekannt sind und wirtschaftlich einen direkten Einfluß auf die Konkurrenz des Unternehmens haben. Laß dir keinen Maulkorb anlegen!

Laß dir bei fehlendem Einsatz keine Stunden vom Arbeitszeitkonto abziehen!
Ohne rechtliche Grundlage hat sich die Praxis ausgebreitet. Wenn jedoch der Betroffene auf sein Recht pocht, geben viele Unternehmen nach. Drohe ansonsten damit vor ein Arbeitsgericht zu gehen. Wir kennen keinen Fall, in dem in dieser Sache ein Leiharbeiter verloren hat. Hier ein frisches Uzrteil vom 17.12.2014 des Landesarbeitsgerichts Berlin-Brandenburg: Hat ein Leiharbeiter keinen Einsatz, muss der Arbeitgeber das hinnehmen. Unzulässig ist es, wenn er ihm dafür Minusstunden auf seinem Arbeitszeitkonto berechnet. Nach Ansicht des Gerichte ist eine solche einseitige Regelung zu Lasten der Arbeitnehmerin unzulässig. Das Risiko des Verleihers, den Leiharbeitnehmer nicht einsetzen zu können, dürfe er nicht auf ihn verlagern. (Az: 15 Sa 982/14).

Bedeutung und Rolle der Leiharbeiter
Die Einführung der Leiharbeit bedeutet einen radikalen Wandel der Arbeitsverhältnisse. Der raditionelle Deal zwischen Ausbeuter und Arbeiter wird nun von einem Zwischenhändler übernommen.
Diese Veränderung der Arbeitsverhältnisse ist für die Unternehmen enorm profitabel, da die Belegschaft und ihr Zusammenhalt aufgelöst wird und die Arbeitseinsätze extrem flexibilisiert den wirtschaftlichen Bedürfnissen angepasst werden können.
Diese Profitabilität macht die Leiharbeit zu einer Seuche, die sich weltweit ausgebreitet hat. Es gibt Leiharbeit in afrikanischen Staaten ebenso wie in China.
Die Leiharbeit hätte ohne die aktive Unterstützung der deutschen Gewerkschaften in diesem Land nicht eingeführt werden können und ihre flächendeckende und rasante Ausbreitung wäre unmöglich gewesen. Es ist eine Lüge, es sei nicht abzusehen gewesen, wohin diese Entwicklung führen würde. Und wenn die Gewerkschaften tatsächlich von dieser Entwicklung überrascht worden sind, dann wäre es ein Beleg dafür, dass sie keinerlei Ahnung von einem Bereich haben, für den sie zuständig sind. Die Forderung des DGB, die Leiharbeit aus der Schmuddelecke herausholen zu wollen, ist ein Schlag ins Gesicht der Betroffenen.
In zehn Jahren ist die Zahl der Leiharbeiter in Deutschland um 129 Prozent gestiegen. Der weltweite Marktführer ADECCO hat im ersten Quartal 2015 seinen Umsatz um 9 Prozent auf 5,08 Milliarden Euro steigern können. Der Betriebsgewinn im ersten Quartal liegt mit 160 Millionen Euro 45 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Nach einer Studie der Arbeitnehmerkammer Bremen verdienen Leiharbeiter etwa 43% weniger als die Kollegen der Stammbelegschaften. Leiharbeit ist längst nicht mehr eine Ausnahmeregelung für unvorhergesehene Produktionsspitzen, sie ist längst Normalität. Es gibt große Betriebe, deren Belegschaft zu 80% aus Leiharbeitern besteht.
Leiharbeit ist noch längst nicht das Ende der Fahnenstange und die Skala ist nach unten offen. Immer neue und immer schlimmere Formen der Ausbeutung breiten sich aus.
Werkverträge stellen die nächste Pest in der Umstrukturierung der Arbeitsorganisation dar. Die übelsten Geschichten waren da von Osteuropäern in deutschen Schlachtbetrieben zu hören. Es dürfte aber auch in Erinnerung geblieben sein, daß zwei Leiharbeiter, die auf der Papenburger Meyer Werft arbeiteten und bei einem Brand ihrer schäbigen Unterkunft ums Leben kamen. Neuerdings wurden mehrere Fälle aus dem Baugewerbe bekannt, in denen die osteuropäischen Arbeiter um den Lohn mehrerer Monate geprellt worden sind und die Unternehmen sich aus dem Staub gemacht haben.

Equal Pay & more?
"Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!" ist keine Forderung, sondern sollte eine Selbstverständlichkeit sein für Frauen und Männer, für Arbeiter in Ost und West, für Leiharbeiter und Stammbelegschaften. Bei einer "Forderung" einigt man sich zumeist irgendwo in der Mitte und das wäre in den genannten Fällen absolut inakzeptabel. Zwar gibt es bereits einen gesetzlichen Gleichbehandlungsgrundsatz, der aber durch diverse Hintertüren durchlöchert ist. Wir sind wirklich stinksauer, dass DGBGewerkschaften die Frechheit besaßen, Tarifverträge für Leiharbeiter abzuschließen und damit ein "Equal Pay" unterliefen.
In Frankreich und teilweise auch in Österreich erhalten Leiharbeiter mehr Geld als die Festangestellten. Wir haben das diskutiert und uns aus folgenden Gründen dagegen entschieden, diesem Beispiel zu folgen:
1. Es ist schlimm genug, dass man seine Arbeitskraft zum Verkauf anbieten muss, um ökonomisch klarzukommen. Da haben Zwischenhändler nichts zu suchen. Menschen verkauft und verleiht man nicht.
2. Durch Leiharbeit können Unternehmen schneller und leichter kämpferische Arbeiter loswerden.
3. Durch verschiedene Arbeitsverträge und unterschiedliche Arbeitsbedingnungen entsteht eine Spaltung der Belegschaft.
4. Leiharbeit ermöglicht ein Maximum an Flexibilisierung nach Auftragslage. Stammbelegschaften müßten ohne Leiharbeit nur bei Auftragsspitzen 100% Arbeitsleistung zeigen. Durch die Leiharbeit wird der Arbeitsdruck auf die Stammbelegschaften enorm erhöht. So werden die verschiedenen Belegschaftsteile zur Profitmaximierung gegeneinander ausgespielt.
5. Es ist unerheblich, was im Moment durchsetzbar ist. Die Forderung nach einer totalen Abschaffung der Leiharbeit ist deshalb notwendig, weil halbgare Forderungen, wie "Equal Pay" mit einem Kompromiß beantwortet werden und "gleicher Lohn für gleiche Arbeit" so auf den St. Nimmerleinstag verschoben werden.
Deshalb fordern wir nicht eine Verbesserung der Leiharbeit, sondern ihre Abschaffung!

Organisierung von Leiharbeitern
Wir haben uns vorgenommen verschiedene Initiativen der (Selbst-)Organisierung von Leiharbeitern vorzustellen, bzw. zu interviewen.
Wir starten in dieser Ausgabe mit der AntiLeiharbeits-lnitiative Düsseldorf (ALAID)
Wie/warum seid ihr auf die Idee zu dieser Initiative gekommen ?
In Düsseldorf gab es einen Leiharbeiter, der die Anti-Leiharbeits-Initiative Düsseldorf (ALAID) gegründet hat. Ein weiterer Aktivist der FAU war in der Produktion tätig und dort wurden nach und nach immer mehr Leiharbeiter eingestellt. Ich selbst habe bei Mercedes gearbeitet und dort mit Leiharbeitern zu tun. Ein befreundeter Kollege aus der Automobilbranche ebenso. Es lag also nahe, daß wir uns organisieren und speziell gegen Leiharbeit vorgehen wollten, die uns direkt und indirekt in unserem Leben bedroht(e).
Wie erreicht ihr die überall im Land versprengten Leiharbeiter?
Jenseits des Internetauftritts haben wir es nur in Düsseldorf versucht, was sich als schwierig herausstellte. Die ALAID bestand aus mehr Unterstützern als aktiven Leiharbeitern.

Habt ihr auch praktische Aktionen organisiert?
Wir haben zwei oder drei mal eine Anti-Leiharbeitsrallye organisiert. An diesen Tagen haben wir jeweils ein Dutzend Sklavenhändler besucht und Flyer verteilt. Außerdem beraten wir immer mal wieder Kolleg*innen, die NICHT in die Leiharbeit wollen.
Wie steht es mit Erfolgen und Feedback auf eure Homepage und eure Aktivitäten?
In einem halben Dutzend Fällen konnte verhindert werden, daß Leute in die Leiharbeit mussten. Abgesehen von spontanem Zuspruch und gelegentlichen Beratungen, sind wir recht ernüchtert. Die Außenwirkung über Berichte und den Netzauftritt ist wohl größer, als daß wir unser eigentliches Ziel erreicht hätten. Eine wirkliche Organisierung und Aktivierung von Leiharbeitern, wie wir es erhofft haben, ist uns nicht gelungen.

Bei der Suche nach weiteren Initiativen sind wir auf die "unabhängige Gewerkschaft Zeitarbeit (UGZ)" gestoßen. Nach einiger Recherche haben wir die UGZ Münchhausengewerkschaft getauft. Die Mitgliederzahlen, die Aktivitäten, ein Gewerkschaftbüro und ein Infobus waren bei facebook herbeihalluziniert, aber das über längere Zeit und so konsequent, dass es auf den ersten Blick plausibel erschien. Wir hatten vermutet, dass man diesen Aufwand betrieb, um die Existenz einer Gewerkschaft glaubhaft zu machen, um so Tarifverträge abschließen zu können, mit denen man "Equal Pay" untergräbt. Schließlich war der Hauptgeschäftsführer der iGZ (Interessenverband der Sklavenhändler) Werner Stolz facebook-Freund der UGZ. Inzwischen halten wir es aber auch für möglich, daß es noch erbärmlicher ist und es sich nur um die Wahnwelt eines Einzelnen handelt, die im Internet ausgelebt wird. Alle Angebote zu einem persönlichen Treffen zu einer Klärung wurden von der UGZ venNeigert.

Die UGZ ist auch nicht die erste Münchhausengewerkschaft. Bereits 2007 tauchte die EPUNION im Internet als gewerkschaftliche Vertretung der Leiharbeiter auf. Später gab der Schöpfer dieses Netzauftritts zu, es sei aIIes nur ein Fake gewesen und hätte der Öffentlichmachung der Situation der Leiharbeiter gedient.

Die Leihkeule lehnt ein solches Vorgehen ab, denn man schadet den Betroffenen damit, ihnen vorzugaukeln, sie hätten eine Vertretung.

Widerstand und Aktionen gegen dle Lelharbelt
Die Spannungen sind hoch und viele schwanken zwischen Depression und Aggression. So mancher versucht, sich seinen Arbeitsalltag schönzusaufen, und viele Auseinandersetzungen finden auf individueller Basis statt. Einige Male flogen schon die Fäuste in Niederlassungen von Leihbuden.
Wir wünschen uns ein gemeinsames Vorgehen der Betroffenen. Ein besonders schönes Beispiel lieferten Leiharbeiter eines großen deutschen Flughafens. Sie trafen sich innerhalb der Arbeitszeit und sprachen sich ab. Sie entschieden immer weniger zu ,,funktionieren" und brachten die technischen Abläufe immer weiter durcheinander und ins Stocken. Dieser sich allmählich steigernde wilde Streik war erfolgreich. Um wieder Ruhe in den Betrieb zu kriegen, bekamen die rebellierenden Leiharbeiter eine Festanstellung zu wesentlich besseren Konditionen.
Immerhin hat sich eine niedrigschwellige Widerstandskultur entwickelt. Für schlechte Arbeitsverträge und miese Arbeitsbedingungen gibt es auch nur eine reduzierte Arbeitsleistung. Wir wollen jedoch mehr. Organisiertes, gemeinsames Vorgehen gegen die Plage der Leiharbeit gab es zumeist in Zusammenarbeit mit der Stammbelegschaft. In der nächsten Ausgabe der Leihkeule wollen wir uns mit dem oftmals verkorksten Verhältnis zwischen Stammbelegschaft und Leiharbeitern auseinandersetzen.
 
Aufruf
Die Beispiele, in denen Stammarbeiter und Leiharbeiter vorbildlich zusammen gekämpft haben für die Übernahme von Leiharbeitern und für die Abschaffung der Leiharbeit, sollten Schule machen.
"Es gibt nichts gutes, außer man tut es", sagte Erich Kästner. Es wird nichts besser durch ein Warten, dass irgendwer etwas verbessert, und das Genöle ändert auch nichts. Jeder Einzelne muss sich zur Wehr setzen und sich trauen, Disponenten und Vorgesetzten zu widersprechen. Man sollte seine Rechte kennen. Aber noch wichtiger ist das gemeinsame Vorgehen und der Austausch miteinander. Es bringt nichts, in den Pausen nur über belanglosen Kram zu reden, und es ist auch nicht besser, sich selbst als tollen Hecht darzustellen, der jegliches Problem allein lösen kann.
Es ist wichtig, davon zu erfahren, wenn sich Leute irgendwo gewehrt haben, besonders dann, wenn es erfolgreich war. Schickt uns Berichte. Macht uns Vorschläge. Wir freuen uns über die Zusendung von Fotos von Transparenten, Flugblattaktionen oder Grafitties zum Thema. Die Leihkeule spiegelt nur das wider, was sich in der Branche bewegt. Bewegt euch, verbreitet diese Kollegenzeitung und werdet aktiv!

V.i.S.d.P.: Claudia Scholl, Schweffelstr.6, 24118
Schlußwort Die Leihkeule ist keine Dienstleistung, sondern Teil der Diskussion unter den Leiharbeitern. Es ist entscheidend, dass es Feedback, Beiträge und Kritik von den Betroffenen gibt. Wir haben nichts von einem Schulterklopfen. Wir wollen, dass Leiharbeiter aufhören sich als Opfer zu sehen und erkennen, daß die Veränderung der Situation in ihren eigenen Händen liegt. Es ist möglich, einen Gegendruck aufzubauen, doch das geht nur gemeinsam. Die Leihkeule kann Denkanstöße geben, doch ein verändertes Verhalten muss in den Betrieben selbst entwickelt werden. Ihr erreicht die Redaktion der Leihkeule unter leihkeule@chefduzen.com


Edit End


Onkel Tom

Lass Dich nicht verhartzen !

Erika

Edit:

Flugblatt 10/2013:


Willkommen auf dieser Jobmesse
Schön, daß dieses Flugblatt Ihre Hände erreicht hat. Es soll Ihnen vermitteln, was Sie auf der Jobmesse erwartet und wie Sie möglichen Enttäuschungen vorbeugen können.


Sind Sie gerade erwerbslos und bekommen ALG-I oder ALG-II ? Wurden Sie zudem von der Arge oder Jobcenter in Form einer schriftlichen Einladung hier her gebeten? Dann sollten Sie daran denken, sich eine Besuchsbestätigung am Stand der team-arbeit-hamburg geben zu lassen, um eventuell später nachweisen zu können, das Sie auch wirklich auf dieser Jobmesse waren.

Schade, daß man hauptsächlich Zeitarbeitsfirmen, Weiterbildungsfirmen und sogenannten Privaten Arbeitsvermittlern auf der Messe begegnet. An dem Werbeslogan "5000 neue Jobs" kommen nach dem Rundgang auf der Messe Zweifel auf...


Aus einem Bericht von der Jobmesse Düsseldorf: ,,Man sah eine Leiharbeitsfirma neben der anderen, junge Menschen in schicken Klamotten mit grenzdebilem Grinsen und einer aufgesetzten Freundlichkeit, welche man sonst nur von Telemarketingmenschen kennt, standen dort und quatschten jeden an, der nicht schnell genug an den Ständen vorbei kam. Teilweise wurden Menschen förmlich überredet, einen Profilbogen aus zu füllen, ihre Lebensläufe abzugeben oder sogar mehr als die Standardinformationen (Alter, Beruf bzw. Qualifikation) preis zugeben [...]" (www.alaid.de)

Gehen Sie mit Ihren Kontaktdaten vorsichtig um
So sollte die Leiharbeits- Firma nicht wissen, dass Sie ALG II beziehen. Fragen wie ,,Ihre Kunden-Nr. bzw. BG-Nr des Jobcenters" gehen die Aussteller nichts an. Beispielsweise können diese erhobenen Daten später im Umgang mit dem Jobcenter bei Nichtannahme eines Jobs zu Sanktionen
führen oder anderweitig missbraucht werden.

Dies ist Praxis einiger Leiharbeitsfirmen sowie Jobcenter, welche eine vertiefte Zusammenarbeit pflegen. Teilweise sitzen Zeitarbeitsfirmen schon in den Jobcentern.

RATSCHLÄGE FÜR ZEITARBEITSGEFÄHRDETE
● Niemals etwas vor Ort unterschreiben
● Bevor Sie ihn unterschreiben, nehmen Sie den Vertrag mit nach Hause und schauen ihn genauer an. Was steht da
  eigentlich genau? Fragen Sie andere Leute, bevor Sie unterschreiben.
● Sollen Sie wirklich für einen Hungerlohn von rd. 8 €/Std. schuften? Sie sind mehr wert!
● Sollen Sie bundesweit eingesetzt werden? Sie wohnen an einem Ort, und wollen dort auch arbeiten!
● Erhalten Sie Aufwandsentschädigung? Sehr schön, aber nur im
  voraus!
● Steht im Arbeitsvertrag etwas von Arbeitszeitkonto?Weg damit, es ist nicht Ihr Problem wenn die ZAF keine Arbeit
  für Sie hat!
● Vertrauen Sie niemals mündlichen Zusagen. Alles schriftlich geben lassen!
● Außer Grunddaten wie Alter, Kontaktadresse und Qualifikation brauchen Sie nichts anzugeben! (z.B. nicht die
  Kontonummer!)
● Sie sollen als Streikbrecher eingesetzt werden? Sie dürfen dies verweigern! (§11, Abs.5 AÜG)


Nicht Jobmesse, aber vielleicht auch ganz interessant:   (Edit End)

Was heißt: usw..  ?

Am 28.11.2016 findet im BIZ eine Rekrutierungs- und Propagandaveranstaltungen der Bundeswehr statt.

Was Tun?!

Noch nicht begriffen hat es ...

Erwerbslose und Jobber_Innen

  • Chefduzen Spendenbutton