TV Serien

Begonnen von Kuddel, 20:22:28 Mi. 05.Februar 2014

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dagobert

Zitat von: Kuddel am 20:22:28 Mi. 05.Februar 2014
House of Cards
[...]
Gute Schauspieler, toll inszeniert, super Dialoge und spannend. Prächtige Unterhaltung.
Hab letzte Nacht die ersten beiden Folgen gesehen, ich denke mache da gleich weiter.  :)
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Kuddel

Nochmal zurück zu den Leftovers.



Bin gerade in der Mitte der 3. und letzten Staffel. Bin voll des Lobes.
Ein wirklich stranges Gebräu. Unheimlich, eine Gesellschaft in Auflösung. Endzeitstimmung. Massenhysterien und religiöser Wahn.
Filmisch radikal erzählt. Cooler Soundtrack.

Kuddel

Hab mir SHAMELESS aufschwatzen lassen.


https://de.wikipedia.org/wiki/Shameless_(US-amerikanische_Fernsehserie)

Mir ging diese schlechtgemachte Seifenoper über ständig herumfickende Prolls ziemlich auf den Sack.

Es gab aber derart überschwengliche Kritiken, die meinten, es würde in den nächsten Folgen besser werden.
Ich quälte mich auch durch die zweite Staffel.
Bei der 3. wurde es endlich besser.
Bei der 4. fand ich echt Gefallen an der Serie.

dagobert

Friss oder stirb

2004/2005 gedreht und auf MTV gesendet.

Handlung: je nach Folge mäßig bis kaum vorhanden
Spannung: noch weniger
Humor: Geschmackssache, auf jeden Fall mehr als Handlung und Spannung zusammen

Idee, Hauptdarsteller und Gegendstand der Serie: Die Toten Hosen

https://de.wikipedia.org/wiki/Friss_oder_stirb_(Fernsehserie)
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Troll

Jetzt wird es Ganzheitlich, zur toten Hose kommt ein totes Hirn dazu.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel

Dat is Hochkultur. Schunkelmusik für CDU Parteitage. Merkel telefonierte auch schon mit Campino.
Und jetzt wird er für's Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen.
Verdient hätte er es.

dagobert

Zitat von: Kuddel am 18:23:41 Mi. 09.Mai 2018Merkel telefonierte auch schon mit Campino.
Aber sein Angebot ihr den Friseur zu bezahlen hat sie immer noch nicht angenommen.

Campino bei Rock am Ring:
ZitatEs gab einmal diesen Schwur: Von deutschem Boden darf nie wieder Angst ausgehn, Angst und Schrecken.
Und da bietet ihr uns eine Bundeskanzlerin mit so einer Frisur an?
Und wen es nur das Geld für den Friseur wär, ich würde es zahln.
aus Folge 6: Die Herren des Rings
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Troll

Na endlich verstehe ich meine Politikerverdrossenheit, Merkel hat ihre Haare nicht schön, Nahles Gesicht gefällt mir nicht und Männer mag ich eh nicht, ich bin ja nicht schwul.

Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

dagobert

Zitat von: Kuddel am 11:15:32 Di. 07.April 2015Dieser ganze Quark, Netflix hätte mit House of Cards eine Revolution der Filmgeschichte hervorgebracht, einfach lächerlich.
Und falsch obendrein.

Die US-Serie ist ein Remake einer BBC-Serie aus den 90-ern. Die BBC-Serie wiederum basiert auf einer Roman-Trilogie.
ZitatDie Serie entstand als erweiterte Adaption des gleichnamigen Romans von Michael Dobbs, der einst Stabschef auf Seiten der Conservative Party war.

Ein Kartenhaus ist der erste Teil einer Trilogie von Miniserien. 1993 folgte der zweite Teil Um Kopf und Krone (engl. To Play the King), im Jahr 1995 der letzte Teil Schach dem König (engl. The Final Cut). Alle Teile der Trilogie bestehen jeweils aus vier Episoden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ein_Kartenhaus_(Fernsehserie)

Mein Eindruck nach bisher 10 von insgesamt 12 Folgen: Sehenswert.
Die Grundhandlung haben die Amis übernommen: Politiker wird bei Kabinetsbildung übergangen und setzt zum Rachefeldzug an.
Überzeugend: Ian Richardson als eiskalter, machtgeiler Politiker, dem ein Menschenleben nichts gilt.

Nicht so witzig wie das Remake, dafür stellenweise deutlich bösartiger. Die satirischen Züge des US-Remakes sind hier nicht enthalten; die DVD-Kennzeichnung als Polit-Thriller scheint mir hier durchaus passend.

"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Kuddel

Ich oute mich hier mal als Freund von Mafiafilmen.
Die sind meist recht unterhaltsam, auch wenn es Reinfälle, wie Public Enemies (deutsch: Staatsfeinde), gibt. The Mob – Der Pate von Manhattan https://de.wikipedia.org/wiki/The_Mob_%E2%80%93_Der_Pate_von_Manhattan hat mir gut gefallen und es wundert mich, daß er so wenig bekannt ist.

Aber es soll hier um TV Serien gehen.
Ich bin ein echter Sopranos Fan.


https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Sopranos

Ich finde, die Sopranos können mit dem Paten mithalten. Den Paten finden alle so cool. Die echte Mafia nimmt ihn zum Vorbild, kopiert die Kleidung, kann die Filmdialoge mitsprechen. An den Sopranos einiges viel uncooler. Tony Soprano wohnt in einem spießigen Vorstadthaus in New Jersey, in dem er mit weißen Frotteebademantel und Badelatschen herumschlurft. Seine pubertierenden Kids und die Ansprüche seiner Frau, scheinen ihm mehr zu schaffen zu machen, als sein Business. Dann kommt der weitere Familienwahnsinn der italomarikanischen Sippe hinzu. Das ist schon urkomisch. Neben dieser lockeren Unterhaltung gibt es einigen brutalen Mafiascheiß. Die irgendwie auf Unterhaltung gestrickte Serie hat stets einen Realitätsbezug, die Verstrickungen mit der Abfallwirtschaft, Bauindustrie und Zusammenarbeit mit Gewerkschaft und Politik. Bei aller lockeren Unterhaltung gibt es einen bitteren Beigeschmack. Die Serie war voll mein Fall.

Bei der Idee, mit "Lilyhammer" von den Sopranos ein Spin-off zu machen, konnte ich mir nicht vorstellen, daß es etwas taugen könnte.


https://de.wikipedia.org/wiki/Lilyhammer

Man nimmt einfach einen Darsteller aus der Sopranoscrew und dreht mit ihm in Norwegen eine Mafiaserie. Frank ,,The Fixer" Tagliano kommt in ein Zeugenschutzprogramm, damit er in einem Prozess gegen seinen damaligen Boss aussagt. Er entscheidet sich zu einer Umsiedlung nach Lilyhammer in Norwegen, den Austragungsort der Olympischen Winterspiele 1994, den er von den Sportübertragungen im Fernsehen kennt.

Am Anfang erschien die Serie mir etwas zu klamaukig, obwohl einige Witze echt gut waren. In Norwegen wurde die Serie zum Kracher, erreichte die Rekordzuschauerzahl von knapp einer Million Zuschauer, etwa ein Fünftel der Bevölkerung Norwegens. Irgendwie schließt man diesen komischen US Mafioso in der piefigen norwegischen Idylle in sein Herz, bis dann ein bitterböse Ende alles wieder zunichte macht. Eine wirklich geistreiche Wendung, die Lillyhammer zu mehr als guter Unterhaltung macht.

Und wenn wir schonmal in Skandinavien sind, muß ich den Pusher lobend erwähnen, die dänischen 3 Teile, nicht das US Remake.


https://de.wikipedia.org/wiki/Pusher_(1996)
https://de.wikipedia.org/wiki/Pusher_II
https://de.wikipedia.org/wiki/Pusher_3
ZitatDie dänische ,GoodFellas'-Variante im grobkörnig-rauen Undergroundfilm-Look gleicht einem Schlag in die Magengrube.
Cinema

Tierisch brutal.
Trotzdem gibt es Kids, die finden diese Brutalität voll geil. So richtig tarentinomäßig.

Das ist aber anders bei Gomorrha.
Das ist wirklich eine Liga für sich. Da kann man nichts mehr cool finden.
Hier wird mitleidslos eine unglaublich brutale Wirklichkeit dargestellt. An der ist nichts cool und nichts geil.


https://de.wikipedia.org/wiki/Gomorrha_(Fernsehserie)

Grundlage sind die Arbeiten von dem italienischen Journalisten und Schriftsteller Roberto Saviano.
ZitatNach der Veröffentlichung von Gomorrha und seines Engagements gegen die organisierte Wirtschaftskriminalität erhielt Saviano Morddrohungen. Einige Monate nach Erscheinen des Buches nannte er öffentlich Namen von untergetauchten Anführern der Camorra. Roberto Saviano, der seit dem Erscheinen des Tatsachenromans unter Polizeischutz lebt und sich wie auch seine Familie versteckt, äußerte im Mai 2013 in der Welt am Sonntag: ,,Ich habe in den Abgrund geschaut ... bin so vielen bizarren Personen begegnet, habe unglaubliche Geschichten gehört. Irgendwann habe ich angefangen, selbst wie ein Mafioso zu denken, allem und jedem zu misstrauen. Dieses Buch hat mein Leben zerstört.
Wikipedia

Die Kinoverfilmung fand ich schon beeindruckend.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gomorrha_%E2%80%93_Reise_in_das_Reich_der_Camorra

Die Serie haut mich noch mehr um. Dieser unterkühlte Erzählstil ist wohl einmalig in der TV Geschichte.
ZitatIn ,Gomorrha – Die Serie' ist kein Platz für Mafia-Romantik, keiner für die Lust an der ästhetisch inszenierten Grausamkeit, keiner für Naherholungsgebiete in Form romantischer Nebenhandlungen und auch nicht für heroische Auflehnung. Der federführende Regisseur Stefano Sollima (,Romanzo Criminale') inszeniert ein Panorama des Bösen, das zum Besten und Suggestivsten gehört, was es zurzeit im Fernsehen zu sehen gibt.
FAZ

Kuddel

Fiktion und Realität nah beieinander:
Zitat
Italien
Innenminister droht Mafia-Kritiker Saviano



Roberto Saviano, Italiens berühmester Mafia-Kritiker, hat einen neuen Feind: den Innenminister.

   

  • Italiens neuer Innenminister, Matteo Salvini, will die Notwendigkeit des Polizeischutzes für den Schriftsteller Roberto Saviano überprüfen lassen.
  • Saviano wird seit Erscheinen seines Mafia-kritischen Romans "Gomorrha" mit dem Tode bedroht.
  • Anlass für Salvinis Äußerungen war ein Artikel im Guardian, in dem der Schriftsteller die Flüchtlingspolitik Italiens kritisiert.
   
http://www.sueddeutsche.de/kultur/italien-innenminister-droht-mafia-kritiker-saviano-1.4025924

Kuddel

«Gestern waren es die Migranten, heute ich und morgen bist du dran», sagte der Bestseller-Autor in einem Interview mit der Zeitung «Corriere della Sera». Der 38-Jährige steht seit Erscheinen seines Buches «Gomorrha» über die Mafia im Jahr 2006 unter Polizeischutz. In einem Facebook-Video bezeichnete der Autor den Innenminister Salvini als «Minister der Unterwelt» und «Idioten» und sagte, er sei «glücklich» darüber, «einer seiner Feinde» zu sein.

https://bazonline.ch/ausland/europa/gomorrhaautor-legt-sich-mit-italiens-minister-der-unterwelt-an/story/27647780

Kuddel

Zitat von: dagobert am 23:14:25 Fr. 18.Mai 2018
Zitat von: Kuddel am 11:15:32 Di. 07.April 2015Dieser ganze Quark, Netflix hätte mit House of Cards eine Revolution der Filmgeschichte hervorgebracht, einfach lächerlich.
Und falsch obendrein.

Die US-Serie ist ein Remake einer BBC-Serie aus den 90-ern. ...

Gerade die Hinwendung des Protagonisten an den Zuschauer, indem er mitten in einer Szene direkt in die Kamera quatscht, ist 1:1 vom BBC abgekupfert. Mich hat die BBC Serie aber nicht sonderlich umgehauen. Vielleicht Geschmackssache.

Trotzdem ist es es richtig, daß die TV Serien die Filmindustrie und die filmische Erzählweise revolutionieren. Beim TV werden normalerweise nur Formate und Ideen angenommen, die irgendwo in ähnlicher Form schon erfolgreich waren. Bei Kinoproduktionen geht es oftmals um astronomische Geldsummen. Da will man auf Nummer Sicher gehen, alles wird x-Mal überprüft, Drehbücher werden von anderen wieder umgeschrieben, Handlungstränge werden nicht erlaubt und durch andere ersetzt, es gibt diverse Testveranstaltungen mit einem Testpublikum mit Verschwiegenheitsverträgen, Alternative Endings und ähnlichen Scheiß. Da kann nur halbgare Plörre bei rauskommen.

Der Erfolg einger TV Serien läßt sich dadurch erklären, daß da den Machern eine bisher für nicht möglich gehaltene künstlerische Freiheit gelassen  worden ist. So sind einige wirklich coole Serien, die auch filmisch stilprägend sind, entstanden. Das sollte aber kein Grund zur Euphorie sein.

Anfänglich waren für's Internet auch Google und Youtube tolle Sachen. Mit ihrem wirtschaftliche Erfolg wurden sie zu riesigen Dreckskonzernen, die ihre wirtschaftliche Macht in ekelhaftester Weise nutzen und Einfluß nehmen auf Meinungsbildung und politische Entscheidungen.

Ähnliches deutet sich gerade in der Filmindustrie an:
ZitatShowdown in Hollywood

Netflix setzt die großen Hollywood-Studios unter Druck. Deren Strategie ist jetzt: die Konkurrenten auffressen! Doch was macht das mit den Filmen?


Derzeit spielt sich in Hollywood ein Spektakel ab, das nichts mit Superhelden, Außerirdischen oder dem drohenden Weltuntergang zu tun hat. Was aufgeführt wird, ist ein Wirtschaftskrimi allererster Güte. Wie der Showdown ausgeht, steht noch nicht fest, aber sicher ist: Am Ende, wenn der Abspann läuft und das Licht angeht, wird ein klassisches Filmstudio im Staub liegen.
https://www.zeit.de/kultur/film/2018-06/disney-fox-fusion-filmstudio-hollywood


Kuddel

Zitat von: Kuddel am 19:56:10 So. 07.August 2016
Eine angenehme Überraschung war dagegen

Eine Hackergeschichte. Sicherlich kann man an einigem herummäkeln. Trotz allem, unterhaltsam, geistreich, sozialkritisch und auch  spannend.

Das kann ich so nicht mehr stehenlassen.
Der Erfolg der 1.Staffel ist den Machern zu Kopf gestiegen. Die 2.Staffel war selbstverliebt und oftmals reichlich überzogen.
Bei der 3.Staffel war für mich Schluß mit lustig. Dämliche preudorevolutionäre Amisprüche. Eine bescheuerte Handlung. Null spannend. Ich hab mittendrin abgebrochen. Dafür ist mir die Zeit wirklich zu schade.

Bambi_365

Ich habe Mr. Robot auch abgebrochen. War leider irgendwann gar nichts mehr für mich.

Aktuell schaue ich ganz gerne American Crime Story. Quasi ein Ableger von der erfolgreichen Serie American Horror Story.
Bei Crime Story geht es aber um reale amerikanische Krimanlfälle. Sehr spannend und super inszeniert!

Troll

ZitatPhilip K. Dick's Electric Dreams

Philip K. Dick's Electric Dreams ist eine britische Science-Fiction-Anthologie-Fernsehserie, die auf Kurzgeschichten von Philip K. Dick basiert. Die Erstausstrahlung fand am 17. September 2017 in England auf Channel 4 statt. Unter anderem in Deutschland und den Vereinigten Staaten wurde die Serie auf Amazon Video veröffentlicht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Philip_K._Dick%E2%80%99s_Electric_Dreams

Habe angefangen es anzuschauen und sie gefällt mir bis jetzt gut.
Hinweis ist mit Vorsicht zu genießen, ich schau mir auch viel seichten Krempel an.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel


Erstaunlich gute Unterhaltung.

Kuddel


Kuddel

Eine kleine Entdeckung:



Schon wieder was sehenswertes aus dem kleinen Filmland Belgien. Das mausert sich, nachdem sich Dänemark und Österreich mit ungewöhlich interessanten Produktionen hervorgetan haben. Ich glaube, ich hab noch nie was nennenswertes aus den Niederlanden gesehen. Nachdem Italien in der Filmkunst dank Berlusconi darniederlag, meldete ich sich mit der billianten Serie Gomorra zurück. Deutschland hat dagegen eine vergleichbar riesige Film- und Fernsehindustrie. Ich kann deutsche Filme zumeist nicht ausstehen, obwohl es auch Ausnahmen gibt, die die Regel bestätigen.


Kuddel

Ich kann es nicht mehr hören, das Gelaber über Game of Thrones.
Diese Besprechungen und diese angeblich redaktionelle Berichterstattung sind nichts weiter als Werbung.
Werbung für eine völlig überschätzte Serie.
Klar kann man sie sich angucken. Es kommen ein paar coole Charaktäre vor, es gibt eine paar spannende und auch witzige Momente. Ist in Maßen unterhaltsam. Das waren Bonanza und Lassie auch.

Aber letztendlich ist es wieder ein Abbild der Welt der Amis. Die Welt ist im Chaos. Die Welt befindet sich im Krieg. Lug, Trug und Intrigen überall. Die einzige Orientierung gibt die Familie.

Mich nervt die Ausstattung, die Kostüme. Immer vorbei an der damaligen Zeit oder am guten Geschmack. Selbst die Frisuren sind bescheuert. Zurückgeworfene Langhaarfrisuren der Männer. Komme mir vor wie bei einer Fantasy Mottoparty in einer Großraumdisko. Ist schon aufweniger produziert als "Dallas", sonderlich tiefschürfender ist die Serie aber nicht.

Troll

Dem Fantasy-Thema bin ich sehr zugänglich, Game of Thrones finde ich unterhaltsam aber es erfindet das Rad auch nicht neu, es ragt nur aus dem erbärmlichen Rest heraus, ja, der einäugige unter den Blinden mal wieder.
So gebären wir unsere gegenwärtigen Helden, sie sind besser als schlecht, die Kategorie bzw. das Merkmal der Gegenwart schlechthin.
Ich werde auch noch zum Superhelden weil alle anderen so Scheiße sind, die "Chancen" stehen sehr gut.

Nachtrag:
Jetzt haben wir das wichtigste vergessen, NACKIGE FRAUEN, echte, mit original Ausstattung, Nippel und so, und sie sehen sogar nach wenig verbautem Plastik aus.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Troll

Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel

Die Medien überschlugen sich ja vor Begeisterung über BABYLON BERLIN. Das war für mich schon Grund genug einen großen Bogen um die Serie zu machen. Abgesehen davon habe ich Vorurteile gegen deutsche Produktionen.


Irgendwann hab ich dann es mir dann doch angetan. Ich muß ja sagen, eine positive Überraschung. Verdammt gut. Das Ende war ein wenig an den Haaren herbeigezogen und nervte. Kann man insgesamt trotzdem weiterempfehlen.

ZitatDie Serie spielt in Berlin am Ende der 1920er Jahre, als sich wegen der zunehmenden wirtschaftlichen Probleme sowie des daraus resultierenden Erstarkens und der wieder zunehmenden Radikalisierung der extrem rechten und linken Organisationen bereits das Scheitern der Weimarer Republik abzeichnet. Die Protagonisten sind Kommissar Gereon Rath, der von Köln nach Berlin kommt, um im Rahmen eines Erpressungsfalls zu ermitteln, und Charlotte Ritter, eine junge Stenotypistin. Rath leidet, wie viele Veteranen in dieser Zeit, unter der posttraumatischen Belastungsstörung des Kriegszitterns, die eine Nachwirkung des Einsatzes im Ersten Weltkrieg ist. Im Berliner Polizeipräsidium lernt Rath Charlotte Ritter kennen und beginnt zusammen mit ihr und dem Berliner Kollegen Bruno Wolter seine Ermittlungen, wobei er mit Drogen, Politik, Mord und Extremismus in Berührung kommt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Babylon_Berlin


Kuddel

Narcos



Die Netflix Serie über Pablo Escobar.

Ein wenig übertrieben auf Independentfilm gemacht, viel Wackelkamera und pseudodukumentarisch.
Durchaus mutig, einen Großteil der Dialoge im Spanischen Original mit Untertiteln zu bringen.

Absolut nervig, daß die Amis da so gut wegkommen. Erstmal die Amibullen, irgendwie doch knorke menschliche Typen. Mußte vielleicht aus Storytellinggründen so sein. Aber die "Antidrogenpolitik" und die gesamte Einmischung in Lateinamerika, die in der Serie ach so kritisch kommentiert wird, sie kommt so derart gut weg, ich könnte kotzen! Diese pseudokritische Haltung ist ein Witz!

Trotzdem entwickelt die Geschichte ihren Sog. Es wird recht unterhaltsam. Ich glaube, die Persönlichkeit des Drogenbosses Pablo Escobar wird recht gut beschrieben. Der Darsteller ist echt überzeugend.

Als Unterhaltungsstoff durchaus tauglich und empfehlenswert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Narcos


Kuddel

Orange is the new Black
Zitat von: Troll am 15:23:47 Di. 02.Januar 2018
ZitatIrgendwann nimmt sie einen so mit und man möchte immer weiter gucken...

So langsam fände ich ein Serienende gut, mir kommt es immer konstruierter vor und bevor wieder eine Serie bis zur Unkenntlichkeit verlängert wird bin ich für ein Ende...

Erst kürzlich habe ich die Serie zuende gesehen. Was für eine Pleite!
Die eigentlich coole Serie ist an ihrem Erfolg erstickt. Da war noch Geld drin und hat weitergemacht, als man längst nichts mehr zu erzählen hatte. Die letzten beiden Staffeln hätte man sich voll schenken können. Ein trauriger Absturz.

Das gilt eigentlich auch für Mad Men.



Die Serie wurde seinerzeit auch gekultet und mit Preisen überhäuft.
Ach, man fand die Ausstattung so toll, diesen ganzen Schnickschnack aus den 50ern und 60ern. Man fand, Mad Men wären eine Neuerfindung des Fernsehens. Ich fand, die merken die Einschläge nicht in Hollywood. Die Serie war ausgeleuchtet wie GZSZ, einige der Darsteller waren unfähig, inkl. Donald ,,Don" Draper (Jon Hamm). Trotzdem war ich beeindruckt, wie unspektakulär die Geschichte daherkam und sich unerwartet spannende Randfiguren entwickelten. Ich hab's genossen. Die haben aber auch nicht die Kurve gekriegt, zwar noch kräftig verdient, aber zwei Staffeln zu spät abgetreten, reichlich erbärmlich.

Kuddel

Jetzt mal weg von den alten Kamellen.

Blutsbande, eine skandinavische (schwedisch/finnisch) Produktion fand ich nicht übel.


https://de.wikipedia.org/wiki/Blutsbande_(Fernsehserie)

Ich dachte, Bloodline wäre ein amerlikanisches Remake.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bloodline_(Fernsehserie)

Fängt tatsächlich mit sehr ähnlichen Elementen an, entwickelt sich dann aber völlig anders weiter. Eine böse Geschichte, ein reines Drama. Finster. Echt finster.

Kuddel

Die TV Serie "Acht Stunden sind kein Tag" von Faßbinder hat sich in meinem Kopf eingebrannt. Ich habe sie in den 70er Jahren gesehen und frage mich, wie ich sie heute finden würde. Gerade erfahren, daß sie wohl jetzt als DVD Edition erhältlich ist. Ich werd sie mir besorgen.

Faßbinder wäre heute 75 geworden. Ich bin Faßbinderfan. Er hat eine komische Art seine Filmgeschichten zu erzählen. Eine Art, die ich eigentlich nicht mag, aber Faßbinder kommt damit durch. Er hat eine ganze Reihe Filme gemacht, die ich ziemlich schwach finde, einige sogar richtig Kacke.

Trotz allem: Ein Monument. Er hat sich radikal mit menschlichen und gesellschaftlichen Fragen auseinandergesetzt. Die Form, die er gewählt hat, war meist gegen den Strich gebürstet. Welch Wohltat gegen diesen ganzen aalglatten Scheiß, den das deutsche Fernsehen und die deutsche Filmindustrie produzieren.

https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/jung-im-kopf




Kuddel

Haus des Geldes



Eine spanische Serie. Naja, durchaus ein wenig plump. Schauspieler, Story, Charaktäre, Dialoge, alles bestenfalls zweitklassig. Logiksprünge/lücken muß man ignorieren. Holzschnittartig oder im Comicstil erzählt.

Simple Unterhaltung für die breite Masse. Aber das Ganze bekommt das ganze doch eine interessante Dynamik. Letztendlich eine Unterschichten-Gangstertruppe, die Staat und Banken ordentlich schröpfen will. Als sie von Zeppelinen Euroscheine auf die krisengeplagten Spanier regnen lassen, werden sie zu Robin Hoods, zu Helden des Volkes. Der antifaschistische Partisanensong Bella Ciao ist ihre Hymne. In der Serie entwickeln sich alle Vetreter des Staates (Bullen, Geheimdienst, Politiker) und des Kapitals (Banker) zu Witzfiguren und Haßobjekten. Ein buntes, doch erstaunlich unterhaltsames, sozialrevolutionäres Märchen für's einfache Volk. Verkauft sich weltweit gut. Gilt als erfolgreichster spanischer Fernsehfilm aller Zeiten. Ein gutes Zeichen.


https://www.youtube.com/watch?v=OKKAXTUqMM0

Kuddel

Hab nen Haufen Mist gesehen, zwischendurch.

Bin jetzt über "Black Spot" gestolpert, eine belgisch-französische Serie. Macht einen erfreulich guten Eindruck. Heißt im französichen Original "Zone Blanche". Möcht ma wissen, wer das übersetzt hat!?!



https://de.wikipedia.org/wiki/Black_Spot_(Fernsehserie)

Die Atmosphäre ist düster, interessante Entwicklungen, gefällt mir alles recht gut. Das Auftauchen einer jugendlichen Öko-Terroristen Hackergruppe nervt mich. Mal sehen, wie es weitergeht und ob sie noch die Kurve kriegen...

Kuddel

Nochmal ne spanische Serie. Élite



Ein paar Unterschichtenkids auf einer Eliteschule.

Wenn man mal ehrlich ist, ist es vielleicht eine Mischung aus Ohnsorg Theater und Dallas der gehobenen Klasse mit guten Darstellern, hervorragenden Dialogen und einer Prise Gesellschaftskritik. Naja, gute Unterhaltung.

Ich habe das Gefühl, die spanische Filmindustrie mausert sich. Bisher kamen da eher unteres Mittelmaß  oder echte B-Movies her. Eine Ausnahme: "Im Glaskäfig - Tras el cristal". Ein Hammerfilm.

Die deutsche Filmindustrie hat ein vielfaches an Geld und Möglichkeiten und produziert nur Dreck. Das deutsche Fernsehen ist unterträglich. Ausnahmslos.

Die deutschen Kinofilme sind zum Weglaufen, da schleicht sich gelegentlich vielleicht eine posititve Ausnahme rein.

Die ganze Branche ist korrupt und verfilzt. Das fängt bei den Filmhochschulen an. Die TV Sender gleichen der FIFA.


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