Forenkritik

Begonnen von Gast, 10:40:34 Fr. 16.Januar 2004

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Gast

Ich will euch nicht auf die Zehen treten, oder dem Moralapostel raushängen lassen. Denkt ihr
nicht, daß es unfair gegenüber denen ist, die arbeiten, die zu unterstützen, die aus welchen Gründen auch immer nicht arbeiten, obwohl sie es könnten? Ich mein, uns geht es auch be-
schissen, die Arbeit macht keinen Spaß, das Einkommen bei den heutigen Preisen eher dürftig usw. - aber dann noch zu sehen, wie andere Faullentzen und die Mittel vom Staat kassieren, die dieser für die wirklich Bedürftigen voregesdehen hat, gibt einem echt den Rest. Wer keine Lust zu
arbeiten hat, braucht das auch nicht zu tun. Und solange er sich das leisten kann, ist das auch völlig okay...
Macht euch mal Gedanken, daß das Geld, daß ihr dem "Staat" wegnehmt auch diejenigen trifft, die nur ein geringes Einkommen haben und nicht nur die Eliten. Irgendwie scheiße das Ganze.

Das werdet ihr sicher anders sehen. Naja egal. Wird halt alles noch schlechter als es schon ist.
Können die Politiker ja sagen, daß es nicht allein ihre Schuld ist, daß wir in den Umständen leben müssen, in denen wi rjetzt leben. Wie gut, daß es den Egoismus gibt.....

ManOfConstantSorrow

Moin Gast,

ich kann mit Deiner Kritik einiges anfangen. Du machst Dir hier Gedanken über `das Große und Ganze´, über Zusammenhänge, wärend sonst die meisten einfach nur Rat für sich in einer persönlichen Notsituation suchen.

Ich denke aber, daß wir vorsichtig sein müssen mit den Informationen, die wir aus den Medien haben, denn das ist zum großen Teil reiner Propagandamüll. Z.B. das Argument "die Kassen sind leer", wenn das stimmt, warum sollen dann die Einnahmen(Steuern) gesenkt werden????
Großbetriebe zahlen heutzutage praktisch keine Steuern mehr und bei den aktuellen Steuersenkungen profitieren Großverdiener überdurchschnittlich. Dagegen werden die Kosten des Gesundheitswesen zum größeren Teil als bisher Sozialhilfeempfängern aufgebürdet.

Die Produktivität der Wirtschaft wächst ständig (Bessere Maschinen und Arbeitsorganisation bei gleichzeitig wachsendem Arbeitsdruck und Lohnsenkungen) und selbst heute, wo das Wirtschaftswachstum bei wenig über Null liegt ist es nicht Rückläufig.

Wärend zur Zeit die Reichen immer reicher werden geht es denjenigen, die in Arbeit sind, genauso an den Kragen, wie diejenigen die ihr Geld vom Arbeitsamt oder Sozialamt beziehen.

Wenn jetzt Menschen vom Arbeitsamt in Dumpinglohnjobs gezungen werden, sind sie Lohndrücker für diejenigen in festen Jobs. Wenn wir uns gegeneinander ausspielen lassen funktioniert genau dieses miese Spiel.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

DeppVomDienst

@gast
Um es kurz zu machen: Es ist nicht genug (Erwerbs-)Arbeit vorhanden. Und es ist unsinnig, diejenigen, die ihren Lebenssinn nicht in der Erwerbsarbeit sehen, dazu zu zwingen, so dass diese "Unwilligen" den "Arbeitswilligen" dadurch die Arbeitsplätze wegnehmen.

Man könnte sich diese ganze geldverschwendende und unproduktive  Arbeits-/Sozial- und Überwachungsbürokratie  sparen, wenn es einen vernünftigen gesellschaftlichen Konsens über eine soziale Grundsicherung geben würde.

Ich lebe seit Jahren von ca 500-600 Euros monatlich und muss niemanden sonst versorgen. Da ich mit geringen materiellen Ansprüchen glücklich bin, ist das Thema "Erwerbsarbeit" bei mir in der Regel mit 10-15 Stunden Arbeit wöchentlich gegessen und habe deshalb genug Zeit, mich der (ehrenamtlichen) Arbeit zu widmen, die mir wirklich wichtig ist.

Wird zwar als "Skurilität" eher belächelt, trifft aber sehr entspannt den Nagel auf den Kopf: http://www.diegluecklichenarbeitslosen.de/

Schönen Tag!
DVD

P.S.: Der Foren-Name "Arbeitslos - und Spass dabei!" kann übrigens auch als Sarkasmus verstanden werden, falls Dir das entgangen sein sollte!

Regulator

Moin!
ZitatDenkt ihr nicht, daß es unfair gegenüber denen ist, die arbeiten, die zu unterstützen, die aus welchen Gründen auch immer nicht arbeiten, obwohl sie es könnten?
Das gibt mir zu denken bei dem Missverhältnis von Arbeitsplätzen und Arbeitslosen. Ich stehe zwar in Lohn und Brot und zahle meine Steuern, aber in der jetzigen Zeit in der jetzigen Arbeitsmarktlage mit der Schrotflinte auf Arbeitslose zu schiessen, finde ich albern. Ich verstehe Deinen Unmut, aber es liegt nicht immer an den Klischee-Idioten, die man in jeder Talkshow zu tausenden sieht.
Die augenblickliche Situation liegt eher an einem Missmanagement der Politik, als an Ausländern die uns den Job klauen wollen oder anderen Gruppierungen!
Ein Beispiel: Statt 10.000.000 Euro in Ausbildung und Förderung von Arbeitsplätzen zu stecken, wird lieber einer Beraterfirma die Kasse vollgestopft. Aber was solls, die Geschichte hat uns ja vor 70Jahren schon gelehrt, nichts ist so schlecht, dass man es nicht Randgruppen anhängen kann. So wurde schon immer politische Unfähigkeit vertuscht.
Das beste Beispiel für Verdummung ist doch die Verknüpfung von Steuersenkung, Praxisgebühr und Krankenkassenbeitrag.... im Schnitt zahlen wir wieder einmal drauf, frei nach dem System "ein Schritt vor, 2 zurück)! Naja, nicht wenn man Abgeordneter ist.... da kostet das Ganze nur schlappe 20 Teuro im Jahr und fertich ist´s....  
Hmm, DVD sollten wir nicht mal den Vorschlag machen, dass jeder der zum Arzt geht und ein U2-Song singen kann die Praxisgebühr geschenkt bekommt? :lol:

Gruß

Regulator
Gruß

Regulator

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DeppVomDienst

ZitatHmm, DVD sollten wir nicht mal den Vorschlag machen, dass jeder der zum Arzt geht und ein U2-Song singen kann die Praxisgebühr geschenkt bekommt?
Also nix gegen den U2-Sound (vor allem die Sachen, die von Brian Eno produziert wurden), aber ich tippe mal, gerade Bono müsste dann wohl die 10 Euros pro Besuch berappen.

@Aussenstehende: Insiderwitz bezüglich des Chefduzen-Stammtisches im Irisch-Pub

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