Chaotische Zustände bei „Weiterbildungsmaßnahme“ von ARGE !!!

Begonnen von muggel, 11:33:47 Sa. 30.Juli 2005

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muggel

Chaotische Zustände bei ,,Weiterbildungsmaßnahme" von ARGE !!!

Es geht hier um die Weiterbildungsmaßnahme ,,Office-ManagerIn" (natürlich ohne IHK-Zeugnis),
sechs Monate Ganztagsunterricht noch bis Ende Oktober in Nordbayern.

Ich hatte hier schon einmal wegen "Hitzefrei" gepostet, aber der Thread wurde dann von einem anderen Mitglied mit ähnlichem Problem übernommen.

Daher hier nun das Update zu der Situation:


Bei dem Auswahlgespräch zu dem o.g. Kurs zeigte sich die Kursleiterin des Maßnahmenträgers versiert und freundlich, und interessiert daran, dass Ihre ,,Schützlinge" durch die Maßnahme bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben.
Von 25 Kurswochen sind nun 10 Wochen vorbei; ca. 3 Wochen nach Kursbeginn (vermutlich der Überweisungstermin der Kursgebühren – 4.200 EUR pro Teilnehmer) kristallisierten sich die folgenden Missstände heraus. Ich versuche hier allerdings, mich kurz zu fassen:


Gemeinsamkeiten der Kursteilnehmer/innen?

Die Qualifikationen und beruflichen Hintergründe der 24 Kursteilnehmer/innen sind grundverschieden! Es sind von Berufsanfängern bis Leuten mit 20 Jahre Berufserfahrung alle vertreten. Entsprechend unprofessionell wird der Unterricht gehalten. Die Dozenten wirken (stellenweise zwar versiert, aber) menschlich völlig unerfahren. Sie rauschen entweder in irrsinnigem Tempo durch die Module (z.B. Lexware, Navision, Rechnungswesen) oder spielen mit uns Memory usw. Die Anfänger sind überfordert, die Berufserfahrenen kommen sich vor wie im Kindergarten. Die Dozenten, die alle miteinander UND mit der Kursleiterin befreundet sind, lassen sich Launen und Antipathien unverblümt heraushängen.
Bewerbungstraining wurde bereits von 4 (!) Dozenten mit uns durchgekaut, wobei jeder der Dozenten eine andere Einstellung zu der Sache hat. Was natürlich zur Folge hat, dass die nicht so meinungsfesten Kursteilnehmer/innen jetzt gar nicht mehr wissen, wie sie sich verhalten und bewerben sollen.


Toilettensituation:

Es gibt auf dem gesamten Stockwerk nur eine Damentoilette für ca. 30 Frauen.
Da die Pausen (außer Mittagspause) nur 10 Minuten lang sind, staut sich natürlich alles vor dieser einen Toilette. Die Dozenten dulden das Überziehen der Pausen nicht. Wir verbringen unsere Pausen vor der einen Toilette. Von Erholung keine Spur.
Daraufhin angesprochen, meinte die Kursleiterin wörtlich (Zitat: ) ,,Dann geh´n S´e halt auf´s Männerklo!" (wovon es übrigens zwei Stück gibt). Es gibt aber auch Männer (Dozenten und Kursteilnehmer) auf der Etage.


Hitze und Verkehrslärm

Das Kursgebäude hat auf beiden Seiten mehrspurige verkehrsreiche Straßen. Unabhängig von den teils unerträglichen Außentemperaturen und dem permanenten Sauerstoffmangel in den Kursräumen: die Fenster der Seminarräume werden schon morgens gleich auf Befehl der Dozenten geschlossen, weil die Dozenten der Straßenlärm stört. Allerdings müssen die Dozenten ja auch nicht den ganzen Tag in diesen überhitzten Räumen zubringen.

Die PC-Seminarräume befinden sich auf der Südseite (von morgens bis abends Sonne). Die Temperaturen sind entsprechend hoch. Abhilfe gegen die Hitze sollen Ventilatoren schaffen. Die bringen allerdings auch nicht viel, zumal es in dem Kurs auch Menschen gibt, die sich aus Angst vor Muskelverspannungen gegen die Ventilatoren wehren!

Von ARGE aus gibt es kein Hitzefrei. Urlaub könne man beantragen, würde man wahrscheinlich aber nicht bewilligt bekommen.


"Familienbetrieb":

Alle Dozenten und die Kursleitung sind miteinander befreundet. Manche Dozenten lehren 4-5 Module (Unterrichtseinheiten, die 1-3 Wochen dauern). In den Pausen lungern alle auf den Sitzgelegenheiten (2x Couch usw.) im Büro herum, wodurch man in den Unterrichtspausen niemanden im Büro ansprechen kann, weil man dann ja die wohlverdienten Pausen der Belegschaft stören würde.


Kursleitung verhält sich unprofessionell

Es wurde von uns verlangt, eine Kurssprecherin zu wählen, damit die Kursleitung EINEN Ansprechpartner hat. Als diese gewählt war, hat die Kursleiterin gefordert, dass sich die Kurssprecherin nur für sich selbst äußert. Etwaige Versuche, Missstände der Kursleitung zur Kenntnis zu bringen, wurden von der Kursleitung abgeschmettert, mit Unterbrechen und Schreien quittiert. Es wurde hier also ein Prellbock gesucht, der die Meinungen aus dem Kurs dann aber nicht vertreten darf.

Die Kursleiterin schreit Kursteilnehmer und Kurssprecher an, weist diese darauf hin, sich um ihre eigenen Angelegenheiten zu kümmen, droht, diese aus dem Kurs zu werfen und schüchtert weiter ein.

Zur selben Zeit betreut die Kursleiterin (zwar nicht täglich, aber wenn, dann ganztags!!!) ihren Säugling auf der Kursetage!!! Dieser schreit und quengelt dann fast den ganzen Tag.
Eine Teilnehmerin aus einem Vorgängerkurs im Jahre 2000 meinte, dass dies nun schon ihr viertes Kind sei, dass die Kursleiterin in den Kursräumen großzieht und damit die Kursteilnehmer unnötigerweise belastet!


Das Einschalten von ARGE

Als dieses Verhalten exzessierte, hat die Kurssprecherin mit einer weiteren Kursteilnehmerin ARGE eingeschaltet. Es wurden sämtliche Missstände angegeben. Der ARGE-Mitarbeiter zeigte sich besorgt und empört, und sagte sofort ein Vorbeikommen bei dem Maßnahmenträger zu, bei welchem er sich ,,alles anschauen" und die Kursteilnehmer ohne Beisein der Dozenten oder Kursleitung zum Kurs befragen würde.

Da die Kursleitung von ARGE Vorwarnung über den Besuch bekam, wurde sich entsprechend darauf vorbereitet. Die Kursteilnehmer/innen waren zu diesem Zeitpunkt von der Kursleitung bereits so eingeschüchtert, dass sich von 24 nur ca. 5 geäußert und die Missstände bestätigt haben.


Es ändert sich nichts:

Der ARGE-Mitarbeiter zog wieder ab, Kursleitung und Dozenten verhalten sich inzwischen noch unverschämter und der Irrsinn geht ungebremst weiter.
In den Kursräumen herrschen unmenschliche Temperaturen. Die Kursteilnehmer/innen sitzen den ganzen Tag fast Schulter an Schulter in einem Seminarraum (Südseite, d.h. den ganzen Tag Sonne) mit 25 PC´s. Die Dozenten machen nicht auch nur eine Minute früher Schluss und verlangen bis zur letzten Minute volle Konzentration. Wenn einer sich unterhält, wird gleich geschrien!

Die Raumtemperaturen verstoßen auch weiterhin permanent gegen die Arbeitsplatzverordnungen und in der Zwischenzeit schreit das Baby der Kursleiterin auf der Etage, welches sie dort betreut, die Dozenten versammeln sich weiter in den Pausen im Büro und die Kursteilnehmer/innen werden weiter wie Vieh behandelt.


Praktikum von vier Wochen

Zum Ende des Kurses sollen wir ein Praktikum von vier Wochen absolvieren; ich nenne es "Sklavenverleih". Die Praktikumszeit, die aufgrund der Kurszeit (Mai – Oktober) von keinem Schuljahr abhängig ist, wurde so gewählt, dass sie mit der Praktikumszeit der Fachhochschüler und der Auszubildenden zusammenfällt. In einer Stadt mit ca. 130.000 Einwohnern also ein weiterer Irrsinn, da die Kursteilnehmer/innen nun natürlich unnützerweise härter kämpfen müssen, eine P-Stelle zu finden.

Die Kursleitung sollte laut ARGE beim Finden der Praktikumsstellen helfen. Die Hilfe sah effektiv so aus:
die Kursteilnehmer, die sich bereits um eine P-Stelle bemüht hatten, wurden nach den Adressen der P-Betriebe gefragt und diese wurde dann von der Kursleitung in den beiden parallel laufenden Kursen verteilt, sodass sich alle Kursteilnehmer/innen bei wenigen Betrieben um einen Praktikumsplatz bewerben sollten.

Da dies von uns bei ARGE vorgebracht wurde, bekam der Maßnahmenträger dafür auf den Deckel. Die Kursteilnehmer werden nun willkürlich in irgendwelche Betriebe gestopft, teilweise sogar in Firmen der Lebenspartner der Dozenten. Übernahmechancen gleich null.


Meine Fragen:

Was kann man gegen diesen Irrsinn tun?

Kann es sein, dass man sich als erwachsener Mensch sooo behandeln lassen muss?
(Ich tue es nicht und die Kursleiterin benimmt sich mir gegenüber annehmbar, aber nur deshalb, weil ich ihr klar gesagt habe, dass ich ihre Psychotricks durchschaue)

ARGE hat nichts gegen die Missstände getan, aber wer KÖNNTE uns helfen?

Weshalb werden immer mehr ,,Office-ManagerInnen" ausgebildet, wenn es schon so viele davon auf den Arbeitslosenstatistiken gibt?

Sollten wir uns an die örtliche Presse wenden?

Wer hat Ideen?
Wir leiden täglich unter den Zuständen und sind für jede Hilfe dankbar.

Viele Grüße
Muggel

Spätlese

"Weiterbildungsmaßnahmen" - ein Thema, das ja auch hier und woanders immer wieder auftaucht.

Die Umstände kann ich nur (bis auf die Tolisache) aus eigener Erfahrung bestätigen, abgesehen davon, dass die meisten Weiterbildungen ohne staatlich anerkannten Abschluß sind und keinen wirklichen Sinn haben.

Das die Dozenten und der Weiterbildungsleiter zusammenhalten ist doch klar: hier geht es um Folgeaufträge der BA/ARGE und somit um´s eigene Gehalt. Und da muß man nach Außen hin mit weißer Weste dastehen.

Widerstand, Kritik und Störungen von Kursteilnehmern werden grundsätzlich gerne mit der Drohung des Rauswurfes sanktioniert.

|||||
Sehen Sie z. B. in diesem Thread:
http://www.chefduzen.de/thread.php?threadid=3083&threadview=0&hilight=30+Lehrgang&hilightuser=0&page=4

Auszug hieraus:
Wenig später wurde ich in einen mehrmonatigen Lehrgang bei einer privaten Weiterbildungsakademie transplantiert. Verrechnete Kosten lt. Vertrag ca. 6500 Euro. (Anmerkung: Da können 30% Rückzahlungsforderung ganz schön hart sein.) Hierzu gab es einen Extra-Vertrag 1. mit der BA-ARGE (in dem als mögliche Sanktion bei eigenverschuldetem Lehrgangsabbruch einzig eine evtl. Sperrfrist der Bezüge enthalten war. Hier jedenfalls: einfach und leicht verständlich formuliert.
2. Viel wichtiger: Am 1. Weiterbildungstag (also nicht zeitgleich) gab es dann vom sogenannten "Computer-Data-Weiterbildungsinstitut" (übrigens seit Januar 05 insolvent) einen Ausbildungsvertrag mit AGB. Hierin war nicht von "Sanktionen" die Rede, sondern nur von "Voraussetzungen an der Lehrgangsteilnahme". Zum Ausschluß durch vom Lehrgangsteilnehmer zu verantwortenden Verhalten konnten u. a. führen:
- häufiges unentschuldigtes bzw. zu spätes Erscheinen zum Unterrichtsbeginn
- Fernbleiben vom Unterricht innerhalb eines Unterrichtstages
- mehr als 2 Fehltage pro Monat, egal ob entschuldigt oder nicht entschuldigt
- unentschuldigte Krankheit länger als 2 Tage
- entschuldigte Krankheit länger als 4 Unterrichtswochen
- persönliches "Fehlverhalten" gegenüber dem Lehrgangsinstitut, dessen Dozenten und Mitarbeitern
- wiederholte Verstöße gegen die Haus- und Parkordnung
- Fernbleiben, Nichtteilnahme bei 2 Zwischenprüfungen bzw. "Bausteinklausuren" (voni 22 insgesamt)
- mangelhafte Leistung bei 2 bis maximal 3 Modulklausuren (also unter 50% der Punktzahl bleiben)
- Täuschungsversuche bei Zwischenprüfungen, Modultests bzw. "Bausteinklausuren" (hierbei behält sich lt. Vertrag das Weiterbildugsunternehmen sogar ggf. Anzeige wegen vorsätzlichen Betruges vor.)
- Einnahme von Medikamenten, Rauschmitteln und Alkohol insofern dies den Unterricht beinträchtigen kann und/oder zu einer erhöhten Unfallgefahr des Lehrgangsteilnehmers führen kann
- Wiederholte Benutzung von eigenen Unterrichtsmaterialien
- Wiederholte Störung des Unterrichts
usw.

Also, alles im Sinne des Weiterbildungsinstitutes recht pauschale Formulierungen, die jederzeit angewendet bzw. gedehnt werden können. Und Diskriminierung obendrein.

-Ende Auszug-
|||||
Rausschmeißen kann man Sie immer!


(Zum Thema Hitze + Lärm in Unterrichtsräumen erinnere ich mich noch an meine Weiterbildung zum sog. "Internet-Marketing-Spezialisten":
Szene: Straßenseite, 4spurige Hauptstraße, Kopfsteinpflaster - andere Seite Eisenbahnhauptstrecke mit 6 Gleisen und regem Güterzugverkehr, hier schwere Bauaktivitäten, und über mehrere Wochen wurden immer mal wieder 30-33° erreicht, die ca. 18 Lehrgangsteilnehmer müffelten vor sich hin.

Höfliche Anfrage unseres "Klassensprechers" auf unsere Bitte hin bei der Geschäftsleitung einem Herrn Dr. "XYZ" ob man deswegen evtl. auf nicht genutzte Räume im Erdgeschoß in der anderen Gebäudehälfte ausweichen könnte.

Persönliche Antwort von H. Dr. XYZ dazu - laut, langsam und bedrohlich von oben herab gesprochen:
Ich muß mir wiederholt immer wieder die Frage stellen, ob ich es hier mit geistig ausgereiften Erwachsenen zu tun habe, die als wichtigstes Anliegen sich immer wieder in Bereiche außerhalb ihrer Zuständigkeit einmischen, statt sich mit den Inhalten des Lehrgangs zu beschäftigen.
Wem hier etwas nicht zusagt, der kann sich melden, die Kündigung mit Empfehlung einer Sperrfrist teile ich noch heute dem Arbeitsamt mit und sie können sich dann ab sofort im Freibad erfrischen oder sich zu Hause einen Beutel Eis auf den Kopf legen, damit sie wieder zu ihren geistigen Fähigkeiten zurückfinden.
Was wollen sie denn in Zukunft machen, falls sie mal wieder einen Arbeitgeber finden, der sie einstellt? Wollen sie sich da auch gleich beschweren, wenn´s ihnen mal zu laut, zu kalt, zu warm und zu hektisch ist? Sie müssen noch viel lernen, meine Herrschaften.

Zack - DAMIT, war für die restliche Kurszeit jedwede Kritik abgewürgt.

Auch hier kann man als Erwerbsloser wenig dagegen tun. Vor ein paar Jahren war das in meinem Kurs genau so:

-- schriftliche Beschwerde erfolgte bei der BA-Dienststelle, eine Überprüfung wurde angekündigt und mit genauem Datum und Uhrzeit dem Weiterbildungsutnernehmen mitgeteilt.
Da wurde natürlich alles so weit wie möglich optimiert und die beiden BA-Mitarbeiter schritten 15 Minuten durch Unterrichtsräume und den, Pausenraum. Natürlich genau da (so ein Zufall) wo gerade die einstündige Mittagspause war und anschließend wurden ihnen vom Chef belegte Brötchen und Erfrischungsgetränke gereicht.

- nicht nur, dass man solche Prüftermine auch noch ankündigt. NEIN, wenn Sie sich schriftlich beschweren, dann reicht die BA/ARGE auch noch diesen Schriftverkehr von Ihnen an das Lehrinstitut weiter - so dass man hier genau weiß WER sich beschwert hat. Und das der fliegt ist doch auch klar oder?

---
Was tun?
- eine Beschwerde von Lehrgangsteilnehmern über Unterrichtsinhalte und Unterrichtsumfeld hat nur Sinn, wenn sich ein großer Anteil der Schüler NAMENTLICH und SCHRIFTLICH daran beteiligt - möglichst auch aus anderen Kursen bzw. Klassen.
Problem: klappt leider nicht, da der überwiegende Teil "Duckmäuser" sind, bzw. feige und leidensfähig oder auch einfach gleichgültig ist. (Testen Sie es mal nach dem Motto: Ich habe hier eine ordentlich formulierte schriftliche Beschwerde aufgesetzt, bitte unterschreibt alle hier mit eurem Namen, damit ich das an die ARGE weitergeben kann. Mindestens 50-75% unterschreiben im Endefekt so etwas nicht, lenken vom Thema ab, verklausulieren sich und fragen nach einer Monatspackung "Pampers".)

- das gleiche bei persönlichen Beleidigungen und Diskriminierungen. Ohne Zeugen läuft da nichts.

- zur lokalen Presse braucht man auch nicht zu gehen. Warum? Viele Schulungsinstitute bestellen bei den lokalen Zeitungen immer wieder Anzeigen oder bestellen Beilagen oder lassen in den dortigen Druckereien ihre Hausprospekte und Broschüren drucken.
Für die lokale Presse sind das Einnahmen und diesen Hahn werden die sich nicht durch kritische Berichterstattung selbst zudrehen.

- bleibt nur der Weg zu anderen rregionalen Stellen, wie Fernsehsendern. Z. B. berichteten in der Vergangenheit immer NDR, MDR, RBB und WDR recht kritisch über genau dieses Thema. Und natürlich ZDF und ARD.
(Andere Sendeanstalten kann man vergessen.)
Ein Sender hatte auch schon mal einen Mitarbeiter in so einen Kurs eingeschleust, der dann heimlich aus der Bluse raus gefilmt hatte.
Problem hierbei:
Man muß schnell den richtigen und interessierten Redakteur finden, der kurzfristig reagiert - sonst kommen die und der Lehrgang ist schon zu Ende.

- Oder ihr Rechtsanwalt schaut sich mal die Räumlichkeiten an. Zumindest Dinge wie unerträgliche Hitze, stetigen Lärm bekommt dieser ja ggf. mit. Das man ihn am Unterricht teilnehmen lässt, kann man wohl nicht erwarten.
Alle von mir getätigten Aussagen/Antworten/Kommentare entsprechen lediglich meiner persönlichen Meinung und stellen keinerlei Rechtsberatung dar.

Regenwurm

ZitatWas kann man gegen diesen Irrsinn tun?

krankmelden
gewerbeaufsichtsamt (wegen der toiletten) informieren
dienstaufsichtsbeschwerde bei der ARGE stellen


öffentlichkeit herrstellen

schnappt dir einen kritischen politiker und informier ihn
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

Troll

Zitatoffentlichkeit herstellen / schnappt dir einen kritischen politiker und
informier ihn
?(
Wie stellt man das am besten an?
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

klaus72

Wie im Thread ersichtlich ist, möchte ich noch dazu erwähnen:

So läuft im DAA in München genauso ab !
Praktikum zwecks Ausbeutung
Arbeitsstellenvermittlung = tendenz zu null !
"Schwervermittelbare" Klienten werden als Arbeitsfaule abgestempelt.
Herrentoiletten stinken zum Himmel ( Damen-WC ??)

Wer in der DAA sagt, dass Praktikum nur zur Ausbeutung dient, bekommt von Dozenten gefragt:

Wollen "Sie" in der Massnahme bei der DAA bleiben ?
"Sie" müssen nicht zur Massnahme kommen, das ist nur ein Angeebot.

Bei Ablehnung = Sperre

Ich versuchte um Aufstand zu organisieren. Die Teilnehmer sind so verängstigt, als ob Todesstrafe heute noch existieren würde.

klaus72

.........ich überlege es mir schon, die Videokamera in die präparierte Aktentasche, zum "Hirnwasch"-Unterricht mitzunehmen.
Und zu dieser Aktion, die Dozenten nochmal zu fragen, wozu Praktikum gedacht ist.

Troll

ZitatDie Teilnehmer sind so verängstigt
Traurig, den teilnehmern kann man imo nicht wirklich einen vorwurf machen, existenzangst ist ein guter verbündeter des systems. Wenn man fürchtet nichts mehr zu essen zu haben oder morgen seine miete ev. nicht mehr zahlen kann nimmt man einiges in kauf um dies abzuwenden. Dies sehe ich als grundsächliches problem für massiveren widerstand.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Spätlese

@regenwurm:
- "krankmelden" ist auch eine Möglichkeit, vielleicht besser als nichts, spätestens nach einer durchgehenden Krankzeit von 4 Wochen und fehlenden Zwischentests bzw. Baustein/Modulprüfungen fliegt man eh raus. Nur aufpassen, ob man nicht im Vertrag drinstehen hat "... verpflichtet sich bei selbst zu verantwortendem Abbruch der Maßnahme "soundsoviel" % der Kurskosten zurück zu zahlen.

- "Dienstaufsichtsbeschwerde" bringt nichts, da das Weiterbildungsinstitut in der Regel ein Privatunternehmen ist, auf das BA-ARGE (selbst wenn sie wollten) keinen Zugriff haben. "Dienstaufsichtsbeschwerde" können Sie gegen falsche Entscheidungen, Berechnungen, Gesetzwidrikeiten und inkompetente, beleidigende Mitarbeiter von Amtsstellen erheben insofern das eine Dienstverletzung im Behördenbereich darstellt. Was in der privat geführten "XYZ-Lehranstalt" abläuft - da greift keine Dienstaufsichtsbeschwerde.

- Kritischer Politiker: Hoffentlich erwischen Sie zufällig keinen, der mit dem Weiterbildungsinstitut "verschwistert, verschwägert, verwandt oder sonstwie verschwuchtelt" ist. Dafür interessiert sich eh kein Politiker - vor allem dann nicht, wenn das Weiterbildungsinstitut ein "Steuerzahler" ist, der auch noch Arbeitsplätze (= die Dozenten und die Büromitarbeiter) sichert.

@klaus72:
- privat erstellte Ton- und Bildaufnahmen werden vor Gericht im Regelfall (offiziell) nicht zugelassen. Und wenn die gefilmten Personen/das gefilmte Lehrgangsinstitut ohne Wissen gefilmt wurde, können die auch noch gegen Sie klagen. (Die haben nämlich trotz allem das Hausrecht, das Persönlichkeitsrecht und müssen zustimmen.)
Aber ich denke, so ein "Filmchen" könnte bei besagten oben stehenden TV-Sendern als Beweismaterial Interesse erwecken und im äußersten Notfall hat man wenigstens eine kleine Chance der Beweisführung.

BA + ARGE sollte man bei jeder Gelegenheit dazu auffordern eigene Mitarbeiter in solche Weiterbildungen einzuschleusen. Oder Mitarbeiter von Detekteien. Da würde denen mal ein Licht aufgehen, wohin sie ihre Millionen verschwenden.
Alle von mir getätigten Aussagen/Antworten/Kommentare entsprechen lediglich meiner persönlichen Meinung und stellen keinerlei Rechtsberatung dar.

pagix

ZitatOriginal von klaus72
.........ich überlege es mir schon, die Videokamera in die präparierte Aktentasche, zum "Hirnwasch"-Unterricht mitzunehmen.
Und zu dieser Aktion, die Dozenten nochmal zu fragen, wozu Praktikum gedacht ist.

Sehr gute idee, nur nicht erwischen lassen!
Und ab damit ins Netz.
Du bist Deutschland,
Du bist Bananenrepublik ...

klaus72

Zum Faustrecht:

Körperverletzung wird bestimmt ansteigen !
Vandalismus in der Hirnwasch-Schule ( DAA München) ist der Bestandteil zum Unterricht. Schmierereien, kaputte WC´s, Verschmutzung, Schäden am PC...
Ach ja, die Stühle sind sogar zum Teil so verbogen........( war dieses als Wurfgeschosse ?)

Regenwurm

Mensch muggel,
tue endlich was, ihr quält euch so durchs Leben.
Alleine mit den Toiletten ruf oder schreib zum Gewerbeaufsicht an und schildere die Lage, notfalls kannst Du ja ein paar Zeugen benennen. Kannst die auch mal Anzeigen, dann wird und muß die Sache verfolgt werden. So baut man Druck auf die auf.
Das das Arbeitsamt da nix machen kann ist falsch, denn das Geld das der Maßnahmeträger kriegt hat er von der Arge gekriegt, folglich vom Beitragszahler. Und die sind verpflichtet das Getreu / Verandwortlich einzusetzen.
Also nochmals und schriftlich mit Fristsetzung beim Arbeitsamt einreichen. Druck ausüben und nicht abwimmeln lassen.
Such doch mal einen örtlichen Politiker vieleicht PDS oder so. Mach es ! Und einen Redakteur wird man schon finden.
Leserbrife schreiben !
Protestmails schreiben !
krieg doch mal raus wie der "Träger heiß" und welche Stadt !

Man kann immer was gegen die Schweine tun ! Sei kreativ
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

klaus72

@regenwurm: ich habe vor, die DAA "das Leben" schwer zu machen.
Recht hast Du ja schon !!

Bin im Moment im Praktikum, eine Chance zum festes Arbeitsverhältnis, besteht nach meiner Einschätzung nicht. Zuviel Personal und Praktikanten.
Das ist für mich pure Ausbeutung.

Ich bereite auf Klage vor, filme die DAA ab, sammle Beweise und Unterschriften. Ich hoffe, dass das reibungslos Läuft.
Gegen Eingliederungsvereinbarung will ich anfechten, da die DAA mir keinen adäquaten Arbeit vermittelt hat. Praktikum nur zur Ausbeutung dient.
Da war nur Fordern und  k e i n  Fördern drin!

muggel

Zunächst an Klaus72...

Ich eröffne jetzt schon den zweiten Thread, weil Du meinen letzten Thread auch für Deinen Fall benutzt hast. Ich hatte gehofft, dass es diesmal anders ist.  ;) Ich verstehe, wie aufgebracht Du ist, aber es nützt meinem Fall nicht viel, wenn Du nach meinen Ausführungen jedesmal Deinen Fall schilderst, vor allem unter Nennung des Trägers.

An alle anderen:

Vielen Dank für Eure Antworten.
ARGE wurde schon informiert. Ich müsste noch höher als ARGE gehen, um überhaupt irgendetwas bewirken zu können. Ich werde mir überlegen müssen, wen ich nun anspreche. Ich hätte nie gedacht, dass die Menschenrechte so verletzt werden, die Großzahl der Kursteilnehmer sich schlichtweg duckt, blind und taub stellt, und ARGE selbst nach einem Vororttermin nichts unternimmt.

Ich werde mich wieder melden, wenn ich Neuigkeiten habe.

VG und vielen lieben Dank für Eure Antworten
Muggel

Spätlese

Ich bin ja neugierig:
- Haben die zitierten Mittel schon geholfen, hat die Gewerbeaufsicht sich eingeschaltet, hat das Arbeitsamt was unternommen, haben Politiker und Redakteure sich interessiert der Sache angenommen und die vorgeschlagenen Leserbriefe abgedruckt?

(Kicher...)

siehe Zitat regenwurm:
Man kann immer was gegen die Schweine tun !
Alle von mir getätigten Aussagen/Antworten/Kommentare entsprechen lediglich meiner persönlichen Meinung und stellen keinerlei Rechtsberatung dar.

muggel

Hallöchen,

danke für die Nachfrage.
Tja, also bislang ist nicht viel passiert, denn ich habe mich zwischzeitlich gezwungenermaßen mit einem anderen Problem befasst:

Wäährend ich noch in dem unmöglichen Kurs bin, hat es bei uns in der Presse Meldung gegeben, dass die Amerikaner abziehen - und zwar komplett und ziemlich schnell. Dadurch stürmen hier in der Stadt jetzt dann noch 1000 weitere Arbeitslose auf den Arbeitsmarkt.

Mein Mann hat sich also in Ramstein beworben, da die Ramstein Airbase nicht schließen wird und hat eine Stelle angeboten bekommen. Die anderen Zertifikate (von IHK usw.) hat mein Mann bereits, aber jetzt soll er noch einen Kurs von 6 Tagen absolvieren, vor dem er natürlich keinen Arbeitsvertrag erhält.

Wir haben jetzt vom Arbeitgeber ein Schreiben angefordert, das besagt, dass mein Mann nach erfolgreichem Abschluss des Kurses VORAUSSICHTLICH eingestellt werden wird, denn zu einer verbindlicheren Aussage ist der Arbeitgeber verständlicherweise nicht bereit.
ARGE reicht dieses Schreiben natürlich nicht. ARGE will unseren Umzug nicht bezahlen. Die wollen lieber, dass wir weiter auf AloGeldII sind, anstatt alle Kosten des Lebens selbst übernehmen zu können. Jetzt bin ich da am Infos sammeln und am Überlegen, wie wir diese Stelle trotzdem bekommen können, ohne die Umzugskosten selbst tragen zu müssen --- denn das Geld für einen Umzug hat man mit AloGeldII natürlich nicht.

In Bezug auf den oben geschilderten Kurs werde ich mich jetzt nur noch an die örtliche Arbeitslosenberatung wenden. Wenn das nicht hilft, dann werde ich die örtliche Presse einschalten. Und wenn DIE kein Interesse haben, werde ich den Höchsten der Bundesagentur für Arbeit anschreiben.

Und wie gesagt, ich werde hier berichten. Ist ja klar. ;-)

VG
Muggel

MarcoW75

Ich "durfte" seit September letzten Jahres auch so eine Maßnahme (zur CNC-Fachkraft) machen,allerdings in einem Bildungsschuppen in Thüringen.  Daß das Interesse der Bildungseinrichtung (BE) nur solange da ist,bis die Kohle eintrifft,kann ich voll und ganz bestätigen. Genau solange gabs auch
Unterricht. Nach den 3 Wochen saßen wir 7 Leute allein im Unterrichtsraum,hatten gerade mal die grundlegendsten Kenntnisse intus. Ab da war der Lehrer entweder außer Haus oder er stand selbst an der BE-eigenen CNC-Maschine und machte irgendwelchen Privatkram. Diverse Beschwerden wg. fehlendem Unterricht wurden ignoriert. Also haben wir meist entweder selbst den Ordner mit den Polylux-Folien durchgekramt und versucht,selbst was draus zu schlußfolgern. Ab und zu gabs mal ein paar Aufgaben,die wir im CNC-Simulator (´n PC mit angeschlossener CNC-Tastatur) lösen sollten. Nicht einfach,wenn man gar nicht die nötigen Kenntnisse hat. Meist haben wir rumgesessen,Rätsel gelöst,Zeitung gelesen,geschlafen (!) oder gequatscht. Als dann mal ´ne Kontrolle vom AA kam (natürlich angemeldet) wurde kurzfristig eine kleine Einführung in CAD-Programme am PC durchgeführt...Hauptsache,der Schein wurde gewahrt und keiner saß dumm rumm.
Die beiden Praktika (nach 6 Wochen und 5 Monaten) waren auch ein Schuß in den Ofen,da man von den Firmen als Praktikant eh nicht ernst genommen wird. Von 7 Teilnehmern haben gerade mal 2 im Praktikum einige Tage an so einer Maschine gestanden.  
Fazit: 6 Monate verplempert,erlernte Kenntnisse passen auf 2 A4-Seiten und eine Teilnahmebescheinigung,die weniger Wert ist als das Papier,auf dem sie steht.  Und was mich am meisten ärgert: Fürs AA ist man jetzt im CNC-Bereich voll einsetzbar.


Und hier noch einige Kommentare zu dem,was einer meiner Vorredner sagte:
> häufiges unentschuldigtes bzw. zu spätes Erscheinen zum Unterrichtsbeginn

Zu spät sind bei uns damals fast alle regelmäßig gekommen...hat eh keinen interessiert,da wir die Anwesenheitsliste eh selbst geschrieben haben (Blatt mit Namen,Datum und Unterschrift)


> Fernbleiben vom Unterricht innerhalb eines Unterrichtstages

Auch das hat keinen von der BE interessiert. Wie heißt es so schön:Die die zu spät kommen,rennen die,die zu früh gehen,fast über´n Haufen.



> persönliches "Fehlverhalten" gegenüber dem Lehrgangsinstitut, dessen Dozenten und Mitarbeitern

Da währ bei uns nix passiert,wenn wir denen mal die Meinung gegeigt hätten....hat da eh keinen interessiert.




> wiederholte Verstöße gegen die Haus- und Parkordnung

Auch da währ nix passiert,da wir in den Dozenten nicht wirkliche Benehmensvorbilder hatten.


> mangelhafte Leistung bei 2 bis maximal 3 Modulklausuren (also unter 50% der Punktzahl bleiben)

Diese Medaille hat 2 Seiten....50% kann man sehen wie man will...wenn man selbst nicht mehr dafür getan hat (lernen!) oder beigebracht bekommen hat.


> Wiederholte Benutzung von eigenen Unterrichtsmaterialien

Äh...welcher Lehrer kann eigentlich was dagegen haben,wenn seine Schüler ihr eigenes Material benutzen ? Man kann doch damit nur besser lernen....hab zum Beispiel noch nie bemerkt,daß ich mit ´nem eigenen Kuli langsamer schreiben kann,als einem gestellten...



Marco

Pinnswin

Zu ihren Fragen
1.   Sich wehren!
2.   Nein.
3.   Alle Forderungen an ARGE  schriftlich stellen und zwar in einem unpersönlichen Stil. Dienstaufsichtsbeschwerden für die zuständigen Mitarbeiter schriftlich erstellen. Die Gleistellungsbeauftrage/n ihres Bezirkes aufsuchen (oder anderer Hilfeeinrichtungen). Bei der für sie zuständigen Gewerkschaft vorsprechen.
4.   Sich nicht auf Diskussionen einlassen, versuchen, sachlich zu argumentieren. Gesprächsprotokolle führen und in diese auch Entgleisungen (verbal, Lautstärke, Drohungen) eintragen.
5.   Gute Frage.
6.   Presse ist irrelevant und höchstens für einen Ego-Trip gut (normalerweise)
7.   Wenn es nicht mehr auszuhalten ist, einen Arzt aufsuchen und sich krankmelden. Dafür sind Ärzte da. In besonders eskalierenden Situationen: Die Polizei rufen und Anzeige wegen Nötigung erstellen (hat normalerweise durchschlagende Wirkung).

Ich hoffe, ihnen geholfen zu haben und lassen sie sich nicht einbacken!
Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

Spätlese

@muggel:
Die Übernahme von Umzugskosten ist - mal wieder - in einer sog. KANN-Regelung geregelt bzw. nicht geregelt. Gem. SGBII heisst es verkürzt, dass die Umzugskosten von der ARGE nicht in allen Fällen übernommen werden. Übernommen werden Umzugskosten, wenn ein Umzug tatsächlich erforderlich ist. Das ist der Fall, wenn die Wohnung zu klein ist (z. B. Nachwuchs kündigt sich evtl. an), wenn die Wohnung zu teuer ist (bzw. wenn die ARGE zum Umzug aufgefordert hat und wenn der Wohnort nach Zustandekommen eines Anstellungsvertrages in eine andere Stadt verlegt werden muss. Anträge müssen vor Aufnahme irgendwelcher Umzugsaktivitäten oder Mietvertragsabschlüsse von der ARGE bzw. BA geprüft und genehmigt werden. Renovierungskosten der neuen Unterkunft sind ebenfalls teilweise erstattungsfähig.

So die Grundregeln - eigentlich. Alles in allem stellt die Übernahme von Umzugskosten jedoch leider sowieso momentan nur eine freiwillige Leistung dar - übernommen werden diese erst wenn diese als Bestandteil im Verwaltungsvereinfachungsgesetz im BGB I beschlossen wurde. Und das ist meines Wissens bis heute (natürlich?) noch nicht geschehen. Überdies ist dieses Gesetz noch nicht ausgefertigt und auch noch nicht geprüft.

Derzeit also eine Ermessensache des SB´s im Rahmen seines Entscheidungsfreiraums ... und vielleicht auch eine Sache des freundlich-kooperativen Kontakt.

(Auf Grund der Gesetzeslage ist hier eine DAB völlig fehl am Platze und bringt nichts.)

Das die Gesetze in der Praxis auch komplett umgedreht und sinnentfernt angewandt werden beweisen leider Infoseiten wie:

http://www.tacheles-sozialhilfe.de/aktuelles/2005/Zwangsumzuege.html

und die zahlreichen Einzellinks in z. B.:

http://www.tacheles-sozialhilfe.de/harry/default.asp
Suchbegriff " Umzug " im Browsermenü bei Suchen eingeben)

Aber mal was anderes:
- Kann Ihr Mann diese Probewoche nicht evtl. als Praktikum oder Trainingsmaßnahme mit erhöhtem Kostenregelungsausgleichssatz geltend machen? Bislang zahlte man für solche "Veranstaltungen" Reise- und manchmal auch Unterbringungskosten (z. B. in einer Pension).

- Falls es tatsächlich zu einer Festanstellung kommt, bestand auch (wenn die individuellen Voraussetzungen gegeben sind, die ich natürlich nicht kenne) die Möglichkeit, für die Dauer der Probezeit an einem anderen durch den Arbeitsplatz bedingten Wohnort die Wohnungskosten zu übernehmen. Haben Sie da ihren SB schon mal nach gefragt?.
Wären ja immerhin evtl. Möglichkeiten ein paar Kosten "abzufedern".

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@ MarcoW75:
CNC-Fachkraft: Na, da sind Sie ja nach dieser "intensiven" Weiterbildung sicher perfekt in der Programmierung von Vorschüben, Schnittgeschwindigkeiten, Drehzahlen, Einsatz der geeignetsten Kühlmittelemulsion usw.. :-)

Das es in diesen Weiterbildungsmaßnahmen oft total drunter und drüber geht, da bin ich absolut der gleichen Meinung. Die einzelnen von mir genannten Punkte sollten nur ein Beispiel dafür sein, dass das Weiterbildungsinstitut sich immer zahlreiche Möglichkeiten offen hält um Lehrgangsteilnehmer unter Umständen vom Unterricht auszuschliessen bzw. zu kündigen. Besonders dann, wenn man unbequem und penetrant mit Kritik und Beschwerden auftritt.

In der Praxis ist es natürlich so, dass das die Weiterbildungsinstitute versuchen zu vermeiden. Die Zahlung dieser Weiterbildungen erfolgt in wenigen Fällenl als Einmalzahlung (bei kurzen Weiterbildungen) jedoch meistens als Ratenzahlung (alle 2 oder 3 Monate) für sogenannte "abgeschlossene Bausteine" (bei ein- oder zweijährigen Weiterbildungen z. B.). Scheiden da Lehrgangsteilnehmer (Leergangsteilnehmer) aus, gibt´s automatisch weniger Geld von der BA, ARGE + Co.. Also schleifen die Weiterbildungsinstitute bzw. die unterrichtenden Dozenten so viele Teilnehmer wie irgend möglich mit durch - weil jeder Teilnehmer bedeutet ja Geldzahlungen.
Natürlich nimmt man dort auch Schummeleien bei Baustein- bzw. Block- und Abschlussprüfungen in Kauf, Hauptsache die Leute sind physikalisch in den Unterrichtsräumen anwesend.

Zum Schluss gibt´s dann Teilnehmerbescheinigungen, Prädikate, Zertifikate und Zeugnisse die den Erfolg der Teilnehmer bescheinigen sollen. Nur leider sind die auf dem Arbeitsmarkt nichts wert und werden im Regelfall nicht anerkannt. Diese Teilnehmerbescheinigungen, Prädikate, Zertifikate und Zeugnisse sind nur der Persilschein für BA - ARGE + Co, dass man in X Monaten zum "Super-CNC-Fachmann" ausgebildet wurde, ein Arbeitsbereich der normalerweise mindestens 3 Jahre Berufsausbildung, 2-3 Jahre ergänzende Ausbildungen, laufende Fortbildungen und Praxis erfordert.
Alle von mir getätigten Aussagen/Antworten/Kommentare entsprechen lediglich meiner persönlichen Meinung und stellen keinerlei Rechtsberatung dar.

Carsten König

ZitatOriginal von Spätlese

Natürlich nimmt man dort auch Schummeleien bei Baustein- bzw. Block- und Abschlussprüfungen in Kauf, Hauptsache die Leute sind physikalisch in den Unterrichtsräumen anwesend.


Wissen die SB das denn eigentlich nicht, wenn sie Leute zur Weiterbildung schicken, die manchmal vielleicht sinnvoll sein kann?

Spätlese

Im Detail weiss der SB eigentlich nichts. Er handelt im Rahmen der Gesetze, Vorschriften und Haushalte entsprechend und entsendet Erwerbslose ggf. zu Weiterbildungsmassnahmen. Dies sicherlich mit gutem Vorsatz und gutem Willen - wider besseren Wissens. Mal für 7000 Euro, mal für 15000 Euro Kosten in 12 Monaten. Hauptsache der Erwerbslose ist vorübergehend in den Statistiken nicht mehr als "Arbeitsloser" gemeldet. Die erreichbare Qualifikation lässt sich die BA bzw. ARGE leider von der Weiterbildungsindustrie eintrichtern, auch dann, wenn diese jedweder Grundlage entbehrt. Millionen Euro hängen jedes Jahr in diesen Weiterbildungen ohne qualifizierten bzw. staatlich anerkannten Abschluss (z. B. Office-Manager, Internet-Marketingspezialist, Produktions-Fachkraft CNC usw.). Die Weiterbildungsindustrie freut sich über jeden Kursteilnehmer, der von der BA überreicht wird ... jedoch nach Ende der Weiterbildung auf dem Arbeitsmarkt nicht gebraucht wird, da es sich vorwiegend um "selbstgebackene Fantasiequalifikationen" handelt.
Sinnvoll wären lediglich Berufsausbildungen bzw. Umschulungen mit staatlich anerkanntem Abschluss bzw. ordentlicher Prüfung z. b. vor der IHK und das in Berufsbildern, die nachgefragt werden. Und: In diese ganzen Weiterbildungsmaßnahmen gehören sporadische und nicht angekündigte Besuche von BA - ARGE Mitarbeitern inklusive Unterrichtsteilnahme, damit diese sich von den Lehrmethoden selbst ein Bild machen können, bzw. das Weiterbildungsinstitut im Falle von geduldeten Betrügereien sperren können.
Alle von mir getätigten Aussagen/Antworten/Kommentare entsprechen lediglich meiner persönlichen Meinung und stellen keinerlei Rechtsberatung dar.

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