Neues aus der Türkei...

Begonnen von Just B U, 14:36:47 Mi. 25.Januar 2017

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Dazu lesenswert auch folgende Artikel

Türkische Rechtsextreme: Für Allah und Vaterland


https://erasmus-monitor.blogspot.de/2018/01/turkische-rechtsextreme-fur-allah-und.html?m=1

Zusammenarbeit von Türkei, IS und al-Nusra zugegeben
Die von den HPG festgenommenen MİT-Agenten haben über die Unterstützung des MİT für den IS und al-Nusra detailliert ausgesagt. Sie teilten mit, dass die Lieferungen von Waffen und Munition unter dem Deckmantel der FSA geliefert worden seien.

https://anfdeutsch.com/kurdistan/zusammenarbeit-von-tuerkei-is-und-al-nusra-zugegeben-1820


Lest zum kriegsgeschehen FIRATNEWS auf Deutsch

https://anfdeutsch.com


weiterhin laßt Solidarität praktisch werden! Beteiligt Euch an den Demos in Euren Städten.Laßt diese möglichst groß sein und schützt sie damit vor den türkischen Faschisten und Nationalisten und ihre Pissmanen Schweine!

SPENDET für Heyva Sor a Kurdistanê e.V

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Hier die Seite von Heyva Sor nochmal

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Bisher herrschte in der kurdischen Provinz #Afrin im Norden von #Syrien Frieden, die Region war Zufluchtsort für #Flüchtlinge. Jetzt bombardiert die #Türkei und marschiert mit deutschen #Leopard-2-Panzern ein. Und die Bundesregierung will weiter aufrüsten. Wir sagen: Stoppt den #Panzer-Deal mit #Erdogan! Keine Waffenlieferungen an die Türkei!

Jetzt die #Petition unterschreiben!

Kein Panzer-Deal mit der Türkei!

https://www.medico.de/kampagnen/kein-panzerdeal/

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In zahlreichen Städten Proteste gegen türkische Aggression
Zahlreiche Korrespondenten berichten über die Solidarität mit dem kurdischen Freiheitskampf, gegen die Angriffe des türkischen Regimes und islamistischer Banden.


Korrespondenten und Pressemitteilungen
Dienstag,  23.01.2018,  17:55 Uhr


Die Montagsdemonstration in Gelsenkirchen (rf-foto)
Aus Gelsenkirchen wird berichtet: Bis zu 500 Frauen, Kinder, Männer reihten sich mit ein in die Montagsdemo Gelsenkirchen, in großer Sorge um ihre Heimat, ihre Familien, ihre Zukunft. Die Protestversammlung war wie so oft ein kompetentes Forum für den internationalen Diskurs. Auf Vorschlag der kurdischen Teilnehmer begann die Aktion mit einer Schweigeminute.

Aufgewühlte Stimmung
Eine sehr aufgewühlte Stimmung herrschte, dennoch verlief die Kundgebung von Anfang bis Ende friedlich. Der Rahmen der Montagsdemo, die enge Zusammenarbeit von kurdischen und deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die zweisprachige Verständigung und klare Spielregeln waren dafür Grundlage.



Und das trotz Polarisierung und Provokation: Etliche Anhänger Erdogans, aber auch islamistisch-faschistische Kräfte oder Anhänger der sogenannten "Freien Syrischen Armee" - oft aufgehetzte Jugendliche - waren seit Beginn vor Ort, skandierten faschistische Parolen, verteidigten Erdogan und seine Angriffe.

Von wegen "Pufferzone"
Stefan Engel, langjähriger Vorsitzender der MLPD und Gelsenkirchener Montagsdemonstrant der ersten Stunde, ging auf die Hintergründe in dieser neuen Phase im Krieg in Syrien ein: Nachdem man den IS gemeinsam vertrieben hat, beginnen die imperialistischen Mächte, den Kuchen unter sich aufzuteilen.



In den bürgerlichen Massenmedien heißt es, der Türkei ginge es um die "Einrichtung einer 30 Kilometer großen Pufferzone". Aber dort liegen sämtliche größeren Städte der Demokratischen Föderation Nordsyrien, die die Türkei unter ihre Kontrolle bringen will.

Proletarischen Internationalismus stärken
Stefan Engel rief dazu auf, den proletarischen Internationalismus zu stärken und die einfachen Menschen, die Arbeiterbewegung und die Völker der Welt zusammenzuschließen, denn keine imperialistische Macht ist ein ehrlicher Verbündeter gerechter Kämpfe.



Die junge Melek brachte eindringlich vor: ,,Erdorgan bringt Menschen um, nur weil sie einen Ort zum Leben haben wollen. Warum wird die Menschheit nicht wieder so, dass wir zusammenhalten! Wir sind nicht andere Menschen, wir sind wie eine Familie, auch wenn wir verschiedene Sprachen sprechen."



Aus Duisburg wird berichtet: Über 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer protestierten am Montagabend in der Duisburger Innenstadt auf einer gemeinsamen Kundgebung der Montagsdemo mit verschiedenen türkischen und kurdischen Organisationen sowie weiteren Bündnispartnern gegen den Einmarsch der Türkei in Nordsyrien. In zahlreichen Beiträgen wurde die türkische Regierung und Präsident Recep Tayyip Erdogan scharf angegriffen. "Erdogan - Terrorist" hallte es durch die Königstraße.

Entschlossenheit gestärkt
Es war eine sehr kämpferische Kundgebung und durch die Sprechchöre und Redebeiträge wurde deutlich, dass sich die Menschen nicht einschüchtern ließen, sondern ihre Wut und ihre Entschlossenheit, zu kämpfen, gestärkt wurde. Auch die Schikanen der Polizei - es durften keine kurdischen Fahnen getragen werden und eine Demonstration war mit der fadenscheinigen Begründung der Sicherheit der Fluchtwege untersagt worden - stießen auf scharfe Kritik.



Die internationale Solidarität wurde betont und etliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer bedankten sich ausdrücklich bei der Montagsdemo, dass sie die gemeinsame Kundgebung mitorganisiert hatte. Für die nächsten Tage stehen verschiedenste Demonstrationen an, zu denen aufgerufen wurde: Mittwoch, 24. Januar, in Wesel, Donnerstag, 25. Januar, in Oberhausen und Samstag, 27. Januar, in Köln.

1.000 Demonstrantinnen und Demonstranten in Bochum
Auch in Bochum wurde demonstriert: Etwa 800 bis 1.000 Leute - überwiegend kurdischer Herkunft - demonstrierten gegen den Überfall der Türkei auf Efrîn. Redner betonten, dass dort neben den ursprünglich 200.000 Kurden heute weitere 800.000 Menschen leben, die vor den IS-Faschisten geflohen sind. Sie sind stolz, dass dort viele Kulturen friedlich zusammen leben.



In einem Grußwort der MLPD wurde auch die Wirtschaftshilfe für das faschistische Erdogan-Regime sowie die diplomatische Unterstützung durch die Bundesregierung angegriffen. Der Solidaritätspakt zwischen der ICOR und dem kurdischen Befreiungskampf wurde hervorgehoben. Der Beifall, mindestens 13 verkaufte Broschüren "Über die Herausbildung der neuimperialistischen Länder" - zum Teil in türkischer Sprache - und mehrere ausgetauschte Adressen zeigen die große Bereitschaft für eine engere Zusammenarbeit mit der MLPD.



Aus Dortmund wird berichtet: Ein Teil der Montagsdemo beteiligte sich im Anschluss der Montagsdemonstration, in deren Rahmen eine Protestresolution wegen des türkischen Einmarschs verabschiedet wurde, an einer Demonstration mehrerer Hundert vorwiegend kurdischer Menschen. Sie ging in die Dormunder Innenstadt und es wurden auch Grußworte der MLPD und des Jugendverbands REBELL vorgetragen.

Empörung, Trauer und Protest riesengroß
100 kurdische Freundinnen und Freunde hatten sich in Leipzig versammelt: Die Empörung, Trauer und der Protest sind riesengroß! Eine NAV-DEM-Sprecherin berichtete von der aktuellen Situation in Nordsyrien. Jeden Abend um 18 Uhr wird in dieser Woche auf dem Willi-Brandt-Platz eine Kundgebung gegen die türkische Agression stattfinden!

Quelle

https://www.rf-news.de/2018/kw04/658-montagsdemo-fordert-mit-ueber-300facher-stimme-stoppt-die-angriffe-auf-afrin

Aus: Ausgabe vom 24.01.2018, Seite 1   / Titel

Aus: Ausgabe vom 24.01.2018, Seite 1   / Titel

Wut auf Kriegstreiber
Der Feldzug Erdogans gegen das nordsyrische Afrin weitet sich aus. Kurdische Verbände bezeichnen Deutschland als »indirekte Kriegspartei«
Von Peter Schaber



Von den früheren »Partnern« verraten: Kurden in Europa planen Massenproteste gegen den Angriffskrieg der Türkei
Foto: Boris Roessler/dpa
Im Angriffskrieg gegen den mehrheitlich kurdischen Kanton Afrin im Norden Syriens konnte die türkische Armee auch am dritten Tag des Angriffs keine entscheidenden Fortschritte vermelden. In mehreren Dörfern am Rande der Provinz kam es auch am Dienstag zu schweren Gefechten. Mit Ankara verbündete islamistische Gruppierungen versuchten, unterstützt von Luftwaffe und Artillerie von Westen, Süden und Osten nach Afrin einzudringen.

Am Dienstag begann sich zudem abzuzeichnen, dass die Auseinandersetzungen sich über den im Nordwesten Syriens gelegenen Kanton Afrin hinaus ausweiten könnten. In der Nacht zum Dienstag kam es auch außerhalb des umkämpften Gebiets zu Mörserbeschuss, so zum Beispiel in der Gegend um die Kleinstadt Dêrik. Lokale Quellen berichteten gegenüber junge Welt zudem von kurzen Grenzscharmützeln in Serekaniye und Qamislo. Im Grenzgebiet zwischen dem Nordirak und der Türkei griffen Guerillakräfte der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zudem Außenposten der Armee Ankaras an.

In der Türkei versucht die Regierung jede Opposition gegen ihren Feldzug zu kriminalisieren. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu Ajans meldete, allein am Montag seien 91 Menschen wegen »schwarzer Propaganda« festgenommen worden. Über die monopolisierte Medienlandschaft und auf Linie gebrachte Institutionen wird eine nationalistische Hysterie erzeugt. Alle großen Fußballvereine priesen die in Afrin mordende Soldateska, die Religionsbehörde Diyanet lässt für den »Heiligen Krieg« beten. Letztere unterhält auch einen Ableger in Deutschland: den Moscheenverband DITIB. Presseberichten zufolge werden seit Sonntag auch in hiesigen AKP-nahen Moscheen die Siegessuren zur Unterstützung des Einmarsches gelesen. Bereits vor mehreren Monaten war DITIB in den Fokus der Behörden geraten. Der Vorwurf: Agententätigkeit für die Türkei.

Mobil machen auch die Kriegsgegner. Zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen sowie Linke und Grüne rufen zu Aktionen gegen die türkische Invasion auf. Die kurdische Exilcommunity hat einen »Aktionsplan« für die kommenden Wochen erstellt. »Wir wollen unser demokratisches Recht auf Protest nutzen, um auf diesen barbarischen Krieg aufmerksam zu machen«, kündigt die linke kurdische Exilpolitikerin Leyla Imret gegenüber jW an. »Wir wollen auch noch einmal deutlich machen: Die Völker Syriens – Assyrer, Araber und Kurden – werden derzeit mit deutschen Waffen angegriffen. Bisher sind dabei 21 Menschen gestorben, darunter auch Kinder«, betont die frühere Bürgermeisterin der südostanatolischen Stadt Cizre, die selbst aus der Türkei fliehen musste.

Die Stimmung unter der kurdischen Exilbevölkerung beschreibt Imret als angespannt. »Die Menschen sind wütend auf Russland und die USA. Und auf Deutschland. Wie könnte es anders sein? Hier wird mit deutschen Panzern gemordet, und die Regierungen schweigen.« Deutlich wird die Empörung über die Rolle des Westens und Moskaus auch in dem Aufruf des Demokratischen Gesellschaftszentrums der Kurdinnen und Kurden in Deutschland (NAV-DEM), das mit über 200 Mitgliedsvereinen zu den größten Dachverbänden von Migrantenorganisationen in der BRD zählt: Man rufe dazu auf, den Druck auf die Bundesregierung zu erhöhen, denn diese sei wegen ihrer Waffenlieferungen »indirekte Kriegspartei«. Um das zu erreichen, sei für das Wochenende eine bundesweite Massendemonstration geplant.

Quelle

https://www.jungewelt.de/artikel/325929.wut-auf-kriegstreiber.html
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NAV-DEM ruft zur bundesweiten Großdemonstration in Köln auf
Der kurdische Dachverband NAV-DEM betrachtet die Bundesrepublik als ,,indirekte Kriegspartei" in Efrîn und ruft für den kommenden Samstag zu einer Großdemonstration in Köln auf.




Während deutsche Panzer nach Efrîn rollen und die Bundesregierung sich darauf beruft, keine genauen Erkenntnisse darüber zu haben, ruft NAV-DEM (Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland e.V.) zu einer bundesweiten Demonstration in Köln auf.

Wir dokumentieren den Aufruf:

,,Am Samstag, dem 20. Januar 2018, hat die türkische Armee ihren Überfall auf die Demokratische Föderation Nordsyrien offiziell begonnen. Unter dem zynischen Namen ,,Operation Olivenzweig" steht der Kanton Afrin im Nordwesten Syriens seit Tagen unter massivem Beschuss durch die türkische Artillerie und türkische Kampfjets. Mit dutzenden Luftangriffen wurden zivile Viertel Afrins und Stellungen der Volks- und Frauenverteidigungseinheiten (YPG/YPJ) bombardiert. Eingesetzt werden bei diesem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auch deutsche Kampfpanzer vom Typ "Leopard 2". Auch ein Camp, in dem über 500.000 Geflüchteten aus anderen Teilen Syriens Zuflucht gefunden haben, wurde nicht verschont. Die türkische Besatzungsarmee rückt gemeinsam mit islamistischen Verbänden der so genannten ,,Freien Syrischen Armee" an fünf Fronten auf Afrin vor. Im Norden Afrins finden zurzeit schwerste Gefechte zwischen den Selbstverteidigungseinheiten der Bevölkerung und der türkischen Armee statt. Die Kräfte der YPG/YPJ leisten erbitterten Widerstand und wehren unter größter Opferbereitschaft den türkischen Vormarsch ab. Erdogan hat angekündigt, dass die Besatzung Afrins nur der erste Schritt in einem umfassenden Vernichtungsfeldzug gegen ganz Rojava und die gesamte Demokratische Föderation Nordsyrien sein soll. Allein die Bilanz der ersten drei Tage ist erschreckend; 18 ZivilistInnen wurden ermordet und drei KämpferInnen sind im Widerstand gefallen. Es gibt über 23 verletzte ZivilistInnen."

Selbstbestimmung in Nordsyrien soll zerstört werden

,,Der türkische Staat versucht in Afrin das demokratische Projekt, das unter größten Anstrengungen und schweren Opfern in den nunmehr fünf Jahren der Revolution aufgebaut und verteidigt wurde, zu zerschlagen In Afrin wird nicht nur eine Stadt bombardiert. Die Bomben der türkischen Armee sollen die Errungenschaften dieser Revolution vernichten. Das gesellschaftliche Projekt des Demokratischen Konföderalismus basiert auf den Prinzipien von Frauenbefreiung, Ökologie und einer radikalen Demokratie. In Nordsyrien haben sich die Völker der Region ein gemeinsames Leben erkämpft, jenseits von Nationalismus, religiösem Sektierertum und imperialistischer Fremdbestimmung. In Nordsyrien wird heute eine Gesellschaft aufgebaut, in der Frauen ihre Geschicke selbstbestimmt in die Hand nehmen und autonome Frauenorganisierung in allen gesellschaftlichen Bereichen stattfindet. Diese Frauenrevolution ist die Garantie für den Erfolg der Revolution in Rojava. Die Revolution in Nordsyrien ist ein Frühling der Frauen und nie werden sie den Frühling aufhalten können. Mit einer kommunalen Ökonomie und einer basisdemokratischen Räteverwaltung wird versucht, ein Leben jenseits der kapitalistischen Verwertungslogik und staatlicher Bevormundung aufzubauen."

Gestern Kobanê, heute Efrîn

,,Während Kobanê von den Mörderbanden des sogenannten Islamischen Staats belagert wurde, sind wir in Europa und auf der ganzen Welt zu Hunderttausenden auf die Straße gegangen, um genau diese Werte und diese Revolution gemeinsam zu verteidigen. Genau wie damals muss heute klar sein: Das Schicksal der Revolution in Nordsyrien und des Mittleren Ostens steht heute in Afrin auf dem Spiel."

Türkischer Überfall mit internationaler Unterstützung

,,Genau wie damals gilt es heute, auch und insbesondere hier in Deutschland, Widerstand zu entwickeln. Es ist offensichtlich, dass dieser verbrecherische Überfall auf Afrin nur Realität werden konnte dank der Unterstützung, die das Regime Erdogans aus Berlin und speziell durch die letzten Gespräche zwischen Sigmar Gabriel und Mevlut Cavusoglu erhalten hat. Es sind Panzer, Fahrzeuge und Gewehre, allesamt in deutschen Fabriken produziert, mit denen die türkischen Soldaten heute über die Grenze nach Afrin marschieren. Es ist die nahezu bedingungslose politische Rückendeckung aus Berlin, die Ankara überhaupt erst dazu ermutigt hat, einen derartigen Völkerrechtsbruch zu unternehmen. Zu guter Letzt ist es die direkte Unterstützung des Innenministeriums hier in Deutschland, mit der Protest von vornherein durch das Verbot sämtlicher kurdischer Flaggen und die andauernde und schärfer werdende Kriminalisierung gegen kurdische Organisationen unterdrückt wird."

Bundesrepublik ist indirekte Kriegspartei

,,Weil Deutschland indirekt eine Kriegspartei in Afrin ist, gilt es den Druck auf die Bundesregierung zu erhöhen und unseren Protest auf die Straße zu tragen. Mit dem Geist von Kobanê müssen wir uns heute zusammentun, organisieren und gemeinsam zur Aktion schreiten, denn morgen schon könnte es zu spät sein. Afrin ist von allen Seiten umzingelt, also müssen wir die Luftröhre dieser Revolution sein."

An alle, die nicht länger zusehen wollen

,,Wir rufen daher all jene, die sich mit den Werten dieser Revolution identifizieren können, all jene, für die Rojava und die Demokratische Föderation Nordsyrien in den letzten Jahren zur Hoffnung und Inspiration wurde und all jene, die nicht mehr länger zusehen wollen, wie die Bundesregierung sich erneut vor allen Augen zum Komplizen eines weiteren Massakers macht: Kommt zur bundesweiten Demonstration in Köln am Samstag, den 27. Januar und schließt euch auch darüber hinaus in euren Städten und Vierteln zu dezentralen Protestaktionen zusammen.

Wir rufen euch zudem, also die Öffentlichkeit in Deutschland, dazu auf, eure Solidarität mit Afrin zu zeigen und euch mit uns gemeinsam gegen die Kriegspolitik der AKP im Mittleren Osten zu stellen! Lasst uns gemeinsam unsere Stimmen für den Frieden erheben!

Organisiert Busse, teilt uns die Busabfahrtszeiten mit, mobilisiert zur Demo und kommt! Der genaue Beginn der Demonstration in Köln wird noch bekannt gegeben."

Quelle

https://anfdeutsch.com/aktuelles/nav-dem-ruft-zur-bundesweiten-grossdemonstration-in-koeln-auf-1811




teilt auf FB das Event

https://www.facebook.com/events/556285164730374/?active_tab=about

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MLKP Rojava: Wir nehmen am Widerstand von Efrîn teil
,,Der türkische Staat wird sein Ziel nicht erreichen. Russland und die anderen imperialistischen Mächte, die die Türkei unterstützen, werden in der Revolution des Mittleren Ostens den Platz einnehmen, den sie sich verdienen."




In einer schriftlichen Stellungnahme gab die Marxistisch-Leninistische Kommunistische Partei Rojava bekannt, dass sie gemeinsam mit den Kämpfer*innen der YPG, YPJ und QSD Widerstand gegenüber den Besatzungsabsichten des türkischen Staates leisten.

,,Die Kämpfer*innen der Marxistisch-Leninistischen Kommunistischen Partei Rojava haben ihren Platz innerhalb der Widerstandsfront eingenommen und führen Krieg gegen die Besatzer. Im Widerstand von Serêkaniyê und Kobanê trugen die MLKP-Kämpfer*innen das Siegesfeuer nach den Angriffen des türkischen Staates und seiner Banden. Jetzt sind sie in Efrîn und kämpfen gezielt gegen den imperialistischen, türkischen Staat.

Mit einer Besatzung von Efrîn beabsichtigt der türkische Staat, die Revolution von Rojava zur Niederlage zu zwingen. Der faschistische Kommandant des Besatzerkrieges und Diktator Erdoğan geniert sich nicht, dies in jeder seiner Reden zu erwähnen. In der Vergangenheit sagte er, dass Kobanê jeden Moment fallen würde. Jetzt sagt er, dass Efrîn innerhalb einer Woche dem Boden gleichgemacht wird. Was auch immer in Kobanê geschah, wird auch in Efrîn geschehen. Erdoğan wird verlieren.

Der türkische Staat wird sein Ziel nicht erreichen. Russland und die anderen imperialistischen Mächte, die die Türkei unterstützen, werden in der Revolution des Mittleren Ostens den Platz einnehmen, den sie sich verdienen.

Überall in Rojava ist der Geist des Widerstandes und des Kampfes mit seiner ganzen Vitalität vertreten.

Die Völker der Türkei, die Revolutionär*innen, die Unterdrückten, Intellektuellen und alle Personen, die sich für Menschlichkeit einsetzen, sollen ihre Stimmen gegenüber den Drohungen und Erpressungen des Diktators Erdogan erheben und auf die Straßen gegen, um Widerstand gegen diesen Besatzungskrieg zu leisten."

Quelle

https://anfespanol.com/derechos-humanos/llamado-de-las-sdf-a-la-comunidad-internacional-turquia-comete-un-crimen-2426

Biji MLKP! 8)
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admin

Die Eröffnung einer neuen kriegerischen Auseinandersetzung durch die Türkei ist grausam und betrifft nicht nur die Kurden einzelner Regionen, sie hat auch globale Folgen. Die Verrohung der Politik, die Durchsetzung wirtschaftlicher und politischer Interessen mit militärischen Mitteln, darf nicht einfach hingenommen werden.

Vielen hierzulande scheint diese Auseinandersetzung unendlich weit entfernt zu sein. Sie ist es nicht. In diesem Krieg rollen deutsche Panzer. Die Bundesregierung unterstützt in vielerlei Hinsicht den Autokraten und Kriegstreiber Erdogan. In Deutschland sind rund 3 Millionen Menschen "türkischstämmig". 800 000 gelten als "kurdischstämmig". Es ist zu befürchten, daß sich unter ihnen auch hier nationistische Gräben vertiefen und Konflikte verstärken, statt sich gemeinsam mit Deutschen gegen den Autokraten Erdogan und die Kriegstreiberei zu wehren.

Rappelkuistenrebell, dein Engagement in der Sache ehrt dich, doch die Vielzahl an Postings und die teilweise unangenehmen Bilder wirken eher abschreckend und damit kontraproduktiv.

Rappelkistenrebell

Lieber Admin,ich stimme Dir zu und natürlich sind Bilder von Krieg in der Regel grausam.Doch da wird vom faschistischen Erdogan Regime auch mit Hilfe des brd Regimes und anderer "westlicher Staaten" ein Völkermord betrieben.Wer ernsthaft glaubt,Erdogan handelt auf eigene Faust alleine,der glaubt auch ein Schwanz wedelt mit dem Hund.
Leider sind hier viele Linke absolut desinteressiert an dem,was da in Nordsyrien vor sich geht.....immer die große Klappe aufreissen und Kränze abwerfen zu bestimmten Jahrestagen und "Alerta Alerta" plärren hinter Polizeischutz.Aber mit Erdogan ist ein Faschist und Hitlerverehrer am mörderischen Werk.In der Türkei und außerhalb der Türkei verfolgt und ermordet er Linke.Wie zB die drei berühmten Frauen in Paris.Das brd Regime geht Erdogans Verbrecherwerk zur Hand in dem hier türkische,kurdische und arabische Linke verstärkt überwacht,in Gefängisse gesteckt werden,ausgewiesen werden in direkter Folterhaft oder gar mit Mc Carthy artigen Schauprozessen in der brd überzogen werden wie zB in Nürnberg und einigen anderen Städten auch.Solidarität der meisten deutschen Linken läßt arg zu wünschen übrig.  ;(
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Stadt Köln möchte mit inakzeptablen Auflagen Demonstrationsteilnehmer schikanieren

#Pressemitteilung von NAV-DEM e.V., 24.01.2018

,,Das gestrige Kooperationsgespräch hat gezeigt, dass die Stadt Köln erneut mit allen Mitteln unsere geplante Großdemonstration schikanieren möchte. Erneut wird nicht gestattet, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Demonstration mit Lebensmitteln versorgt werden können. All unsere Kompromissvorschläge wurden rigoros abgeschmettert", kritisiert Ayten Kaplan, die Ko-Vorsitzende des Demokratischen Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland (NAV-DEM), die Haltung der Stadt Köln bezüglich der für Samstag angekündigten Großdemonstration ,,Die Alternative lebt! Überall ist Afrin – überall ist Widerstand!"

,,Wir erwarten bis zu 20.000 Menschen zu dieser wichtigen Demonstration gegen die Kriegspolitik des türkischen Staates. Die Menschen werden von überall aus Deutschland nach Köln reisen, um ein Zeichen für den Frieden zu setzen. Vor diesem Hintergrund sind die Auflagen der Stadt Köln schlichtweg skandalös. Wir fragen uns, ob die Stadt mit diesen Schikanen uns dazu drängen will, keine Demonstrationen mehr in Köln zu veranstalten? Aus unserer Sicht ist das nicht akzeptabel. Wir werden rechtlich gegen diese Auflagen vorgehen", erklärt die Ko-Vorsitzende des größten kurdischen Dachverbands in Deutschland.

Auch Rechtsanwalt Yener Sözen, der die NAV-DEM Ko-Vorsitzende zum Kooperationsgespräch begleitete, kritisiert die Auflagen der Stadt Köln. ,,Ein Thema dieses Gespräches war der Wunsch meiner Mandantin, die TeilnehmerInnen kostenlos durch Ausgabe von Getränken und Fingerfood zu versorgen. Dies hat die Stadt rigoros abgelehnt und wird diese in den Auflagen ihres Bescheides verbieten. Ein Alternativvorschlag unsererseits, die Grundversorgung der Menschen durch das Deutsche Rote Kreuz zu gewährleisten, wurde ebenfalls abgelehnt", so Sözen.

NAV-DEM hat für Samstag zu einer bundesweiten Großdemonstration in Köln aufgrund des türkischen Angriffskrieges gegen den nordsyrischen Kanton Afrin aufgerufen. Die Auftaktkundgebung der Demonstration beginnt um 10 Uhr am Ebertplatz. Zudem finden auf Aufruf von NAV-DEM bereits seit letzten Samstag täglich in zahlreichen Städten Deutschlands lokale Demonstrationen gegen die Kriegspolitik des türkischen Staates statt.
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EFRIN
Erklärung des Zentralkomitees der MLPD jetzt als Flugblatt
Die Erklärung des Zentralkomitees der MLPD vom 23. Januar 2018; überschrieben mit: "Eine neue Phase im imperialistischen Krieg um Syrien ist eingeleitet: Stoppt den faschistischen Angriffskrieg der Türkei gegen Afrin und die Demokratische Föderation Nordsyrien/Rojava!" gibt es jetzt auch als gestaltetes Flugblatt

Von ffz
Mittwoch,  24.01.2018,  18:24 Uhr



Wie erste Einsätze mit der Erklärung zeigen stößt sie auf ein sehr starkes Interesse. Jetzt kann sie auch als fertig gestaltetes Flugblatt eingesetzt werden.



Egal ob auf einer der vielen Solidaritätsdemos mit Efrîn, die in diesen Tagen stattfinden oder im Kollegenkreis, an der Universität oder in der Schule - die Erklärung liefert genau die richtigen Argumente um durchzublicken. Deshalb ist es wichtig, sie jetzt breit einzusezten.

Hier gibt es das Flugblatt als pdf-Datei zum herunterladen, ausdrucken und verteilen!


https://www.rf-news.de/2018/kw04/mlpd_flugblatt_zk_erklaerung_afrin_web.pdf

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Onkel Tom

Zitat von: Rappelkistenrebell am 17:40:11 Mi. 24.Januar 2018
...
Leider sind hier viele Linke absolut desinteressiert an dem,was da in Nordsyrien vor sich geht.....immer die große Klappe aufreissen und Kränze abwerfen zu bestimmten Jahrestagen und "Alerta Alerta" plärren hinter Polizeischutz.
...
Solidarität der meisten deutschen Linken läßt arg zu wünschen übrig.  ;(
...

Dem kann ich nicht zustimmen. Warte doch mal ab, wie sich das in Kürze
in D entwickelt,.

Das der Leo 2 nun gegen das kurdische Volk eingesetzt wird, wird nicht von
Linken in D übersehen oder ignoriert..

Nicht nur die MLPD ist da am akkern..  ;)

Lass Dich nicht verhartzen !

Rappelkistenrebell

Natürlich gibt es z.B in der Linkspartei sehr deutliche Stimmen gegen den AKP Faschismus wie Sevim Dagdelen oder Özlem Demirel. Auch die DKP,KPD und Arbeit Zukunft sind in diesem Bereich jetzt sehr aktiv.Die MLPD hat zu den kurdischen Organisationen den engsten Draht,da sie als einzige kommunistische Organisation schon seid dem PKK Verbot 1993 bedingungslos an der Seite des kurdischen Freiheitskampfes steht.Das ist auch der Grund wieso in zahlreichen kurdischen Veranstaltungen oder Group Yorum Konzerten usw immer die MLPD Repräsentanten Reden halten durften.
Auch Arbeit Zukunft hat einen engen Draht zu kurdischen und türkischen Organsationen.Nur sind Arbeit Zukunft eine kleine Gruppe.Früher waren sie "Roter Morgen" und wesentlich größer gewesen.
Es ist notwendig die Solidarität und politische Aktion jetzt zu verstärken und auch die Rolle der brd in diesem Krieg zu themathisieren!
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Rappelkistenrebell





http://tkp-almanya.org/haende-weg-von-syrien/

Mass fight between Turks, Kurds breaks out in Hannover airport
A mass brawl has broken out at a German airport, sparked by demonstrators protesting about Turkish military operation against Kurdish YPG forces

weiter im Text mit Bildern und Videos

http://news.sol.org.tr/mass-fight-between-turks-kurds-breaks-out-hannover-airport-173947

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Kuddel

...es gibt auch eine lange Tradition der Roten Hilfe in der Zusammenarbeit mit linken Kurden und Unterstützung des kurdischen Befreiungskampfes.

Es mag sein, daß deutsche Linke so oder so eingestellt mögen zu den momentanen militärischen Auseinandersetzungen. Ich halte die linken Gruppen nicht für so sonderlich wichtig.

Interessanter ist es, wie die Diskussionen verlaufen unter stinknormalen Deutschen, in der türkischen und kurdischen Community? Wenn diese Diskussionen scheiße verlaufen, wie kann man das ändern?

Mit diesem Rumgeholze mit dogmatischen Statements von dogmatischen Gruppen wird man nicht sonderlich viel Erfolg haben...

Rappelkistenrebell

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Kuddel

Rappel,
mit diesen Dingen gewinnt man bestenfalls die Minderheit der politisch bewußten Menschen.
Gestern war ne recht gute Radioreportage mit Straßeninterviews zur Atmospäre hier nach den militärischen Auseinadersetzungen.
Es war so, wie ich befürchtet hatte und teilweise noch schlimmer. Plötzlich geht ein Riß durch Familien und Freundschaften. Auf einmal definiert man sich als türkisch und kurdisch, auch wenn man hier geboren wurde und kaum/kein türkisch/kurdisch spricht. "Ihr beleidigt misch, wie ihr meinen Präsidenten als Diktator und Terroristen beschimpft." Mein Präsident!?! Und das aus dem Mund irgendwelcher Teenager in der 3. Generation in Deutschland!?!

Wir haben kläglich versagt. Scheinbar gibt Nationalismus mehr Angebot zu Gemeinschaft und Selbstdefinition und Halt. Man definiert sich nicht als Norddeutscher, Berliner, als Arbeiter, Humanist oder Linker. Man definiert sich über ein Land, mit dem man im wirklichen Leben (fast) nichts zu tun hat.

Bei Durchschnittdeutschen scheint es auch eher eine Haltung von "interessiert mich nicht!" bis "Hoffentlich tragen die ihren Konflikt nicht zu uns!" zu geben. Letztendlich sollten wir uns überlegen, wie wir mit Durchschnittsmigranten und Durchschnittsdeutschen diskutieren können in dieser Sache und nicht nur im winzigen Kreis der Linken.

Rudolf Rocker

Türkische Nationalisten waren und sind schon immer genauso scheiße wie deutsche Nationalisten!
Wenn die den "Türken- Hitler" so toll finden, sollen sie doch in die Türkei auswandern!

Rappelkistenrebell

AFRÎN
Zehntausende protestieren in Köln gegen Erdogans Syrien-Invasion
Bis zu 50.000 Menschen haben heute friedlich in Köln gegen den Angriff des faschistischen Erdogan-Regimes auf die kurdische Region Afrîn in Nordsyrien demonstriert. Sie waren aus ganz Deutschland und zum Teil aus den Nachbarländern angereist - die Polizei ging brutal vor.


Von rog
Samstag,  27.01.2018,  17:50 Uhr


Zehntausende - darunter auch viele türkische Arbeiterinnen und Arbeiter demonstieren gegen Erdogans Syrienivasion

Schon am frühen Morgen hatte NRW-Innenminister, Herbert Reul (CDU), ein extrem undemokratisches Vorgehen seiner Polizei angekündigt. Schon kleine Fahnen, mit dem Bild des inhaftierten PKK-Vorsitzenden Abdullah Öcalan nahm dann die Polizei zum Vorwand immer wieder die Demonstration zu stoppen. Was ist das für eine Demokratie, wo das Zeigen eines Bildes zur Straftat erklärt wird, die Polizeiübergriffe bis hin zu Wasserwerfereinsatz rechtfertigen würde.



Die NRW-Regierung passt sich damit voll in die Politik der Bundesregierung ein, die die Invasion in der Demokratischen Föderation Nordsyriens stillschweigend unterstützt. Immer wieder tönten auch die Rufe "Deutsche Waffen, deutsches Geld, morden mit in aller Welt!" über den Zug. Damit kritisieren die Demonstranten die deutschen Waffenlieferungen an die Türkei. Immerhin nehmen auch in Deutschland produzierte Leopard-II-Panzern an der völkerrechtswidrigen türkischen Invasion teil. Außerdem in der Kritik: die finanzielle Unterstützung der Bundesregierung und EU für die Türkei.

Deutsche und migrantische Arbeiter haben die gleichen Interessen
Kämpferische Musik, Gesänge, Parolen und ein Meer an Fahnen prägen die Demonstration. Am offenen Mikro der MLPD und des Internationalistischen Bündnis sprechen fast ohne Unterbrechung Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu den Menschen. Unter anderem eine Ford-Arbeiterin aus Köln und Kollegen von Daimler aus Düsseldorf: ,,Es müssen sich noch mehr Menschen, die in Deutschland leben, an den Protesten beteiligen". ,,Die deutsche Regierung paktierte mit der Türkei, Sie duldet den Angriff auf Afrin." Wir fordern den sofortigen Abbruch der Beziehungen zur faschistischen türkischen Regierung".



Jubel brandet auf, als IGM-Gewerkschafter berichten, dass heute 24-Stunden-Streiks in der Tarifrunde beschlossen wurden. "Deutsche und migrantische Arbeiter haben die gleichen Interessen", so ein Redner. " Sowohl in den betrieblichen Kämpfen, wie im Widerstand gegen imperialistische Kriege".


Die Demonstranten ließen sich von den Schikanen der Polizei nicht provozieren, die die Demo kurz nach dem Start stoppten, weil angeblich verbotene Fahnen mitgeführt wurden. Eineinhalb Stunden war kein voran kommen mehr. Am offenen Mikrophon sprachen für die MLPD Horst Dotten und Ernst Herbert. Aber auch Vertreterinnen und Vertreter der Migrantenorganisationen DIDF, ATIF und AGIF, sowie der PYD Jugend. Die PYD ist die syrische Partei der Demokratischen Union und eine führende Kraft Nordsyrien. Auch ein Vertreter iranischer Kommunisten überbrachte seine Solidarität. Immer wieder sprachen auch Vertreterinnen und Vertreter der Nav-Dem. Sie bedankten sich für die Teilnahme des Lautsprecherwagens von MLPD und Internationalistischem Bündnis. Nav-Dem, das Demokratische Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland, hatte zu der heutigen Demonstration aufgerufen.



Von wegen Öcalan-Fahnen konfiziert: Reuters dokumentiert, was die Polizei beschlagnahmt wirklich beschlagnahmt hat: Erdogan-Kritik

Telefonbericht
Ein Teilnehmer berichtet telefonisch: "Etwa auf der halben Strecke kesselte die Polizei die Spitze des Zuges ein. Die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer blieben so lange stehen, bis klar war, dass die Demonstranten an der Spitze wieder frei gekommen waren. Dann machte der Demozug nach einer Zwischenkundgebung kehrt. Eine Auflösung kommt nicht in Frage. Im Moment geht er wieder zurück zum Ebertplatz, um dort wie geplant die Abschlusskundgebung durchzuführen. Wir lassen uns auch nicht weiter provozieren, auch nicht von türkischen und anderen Faschisten, die einige Teilnehmer gerade attackierten. Wir bleiben friedlich und lassen uns nicht kriminalisieren. Gerade sind wir von Polizei umstellt, die eine Auflösung erzwingen will."



Die Redner der MLPD prangerten das imperialistische Komplott an. "Die deutsche Regierung ist eine der engsten Verbündeten des Erdogan-Regimes. Kurdische und türkische revolutionäre Organisationen werden von der Bundesregierung in Deutschland kriminalisiert und verfolgt. Die Bundesregierung heuchelt Eintreten für Humanität und Frieden und betreibt imperialistische und reaktionäre Politik," heißt es in der Erklärung der MLPD, die heute zu Tausenden auf der Demomstration verteilt wurde.

Intensive Diskussionen über den Imperialismus
Intensiv wurde über zum Teil vorhandene Illusionen einer friedlichen Ausbreitung von demokratischer Autonomie diskutiert. Keine imperialistische Macht ist und war je ehrlicher Verbündeter gerechter Befreiungskämpfe. Die MLPD verbreitete in verschiedenen Sprachen ihre aktuelle Broschrüre über die neuimperialistischen Länder, darunter die Türkei und eine neue Qualität der Krisenhaftigkeit des imperialistischen Weltsystem. "Besonders gut ließ sich die Broschüre verkaufen, weil sie eine Analyse vorlegt, warum die Türkei heute so aggressiv vorgeht", berichtet eine Korrespondentin. "Ich habe keinen Gesamtüberblick, aber ich habe selbst viele verkauft und auch andere gesehen. Wir haben außerdem viele Programme der MLPD verbreitet und Adressen bekommen, von Leuten die in der MLPD mitmachen wollen." Ein anderer berichtet, dass sich viele in die Listen des Internationalistischen Bündnis eingetragen haben.



Den ganzen Tag gab es vielsprachige und intensive Diskussionen unter den Teilnehmern über die Notwendigkeit des engen Zusammenschlusses und auch darum, sich im Internationalistischen Bündnis, in der MLPD oder dem Jugendverband REBELL zu organisieren. Zahlreiche neue Kontakte wurden gewonnen. Außer den Fahnen kurdischer Organisationen waren Fahnen der MLPD, des REBELL und der Linkspartei zu sehen. Viel Aufmerksamkeit zogen auch hunderte Luftballons in den kurdischen Farben, grün, gelb und rot auf sich, die sich in den sonnigen Himmel erhoben.

Es handelte sich um eine gezielte Provokation. Die Polizei versuchte eine Eklat herbeizuführen

Roland Meister, Rechtsanwalt vor Ort

Gegen 16.15 Uhr wurde über das offene Mikro bekannt gegeben, dass die Demo von der Demo-Leitung beendet wurde und sich alle geordnet entfernen sollen. Die Teilnehmer sind stolz auf ihre kämpferische und beeindruckende Demonstration.



Zuvor hatte allerdings die Polizei die friedliche Demonstration aufgelöst und ging gegen eine spontane Kundgebung vor, die gegen die Auflösung und Polizeischikanen protestieren wollte. Zu diesen Schikanen gehört auch, dass bereits im Vorfeld Busse und Züge aufgehalten wurden und so Tausende Teilnehmer von der Demo fern gehalten wurden. Der Rechtsanwalt, Roland Meister (MLPD), berichtet, dass die Polizei den ganzen Tag gezielt versucht hat, mit Provokationen einen Eklat herbeizuführen. 


Auf der ganzen Welt finden und fanden heute solche Demonstrationen statt - mit den gleichen Fahnen und Transparenten. Die NRW-Landesregierung - sicher mit Rückendeckung des Bundesinnenminsteriums - spielte heute eine Vorreiterrolle in der Unterdrückung der Solidaritätsbewegung mit Rojava und aller fortschrittlichen und revolutionären Menschen.

Quelle

https://www.rf-news.de/2018/kw04/zehntausende-protestieren-in-koeln-gegen-erdogans-syrieninvasion
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Faschisten haben in Gewerkschaften nichts zu suchen.Das gilt auch für türkische Faschisten.... >:(

Nach Vortrag von Dagdelen  - Erdogan-Unterstützer rufen zu IG-Metall-Austritt auf

Von Lars Wienand

Weil die IG Metall die kurdischstämmige Abgeordnete Sevim Dagdelen eingeladen hat, laufen Erdogan-Anhänger Sturm. Sie organisieren eine Austrittskampagne.

Eigentlich ist die IG Metall mit Warnstreiks und Tarifkonflikt derzeit voll ausgelastet. Die Gewerkschaft findet sich nun aber auch mitten im hochgeputschten Streit um die türkische Offensive in der kurdisch dominierten Region Afrin in Syrien wieder. In sozialen Netzwerken hagelt es Kritik und Austrittsdrohungen, nachdem Funktionäre der deutschen Kleinpartei AD dazu aufgerufen haben. Die AD steht der türkischen Regierungspartei AKP von Recep Tayyip Erdogan nahe.

Auslöser ist, dass Sevim Dagdelen, Fraktionsvize der Linken im Bundestag, einen Vortrag "Für eine wirkliche Neuausrichtung der deutschen Türkei-Politik" halten durfte. Eingeladen hatte der von Kurden dominierte Ortsmigrantenausschuss in Salzgitter. Ein AD-Funktionär nennt die Kampagne gegen die Gewerkschaft in einem Tweet offen eine "politische Erziehungsmaßnahme".

Mehrere Musterschreiben für Austritte
Mehrere Deutschtürken haben Musterschreiben für einen Austritt bereitgestellt, in sozialen Netzwerken gibt es Dutzende Fotos von Austrittserklärungen. In der örtlichen IG-Metall-Geschäftsstelle stand das Telefon nach Informationen von t-online.de nicht still. Dort gingen auch beleidigende Anrufe ein. Auf der Facebook-Seite des Bundesvorstands wurden viele inhaltlich gleiche Postings gelöscht.

Die in Duisburg als Kind kurdischer Eltern geborene Dagdelen ist eine Reizfigur unter Deutschtürken. Sie ist entschiedene Erdogan-Kritikerin und hat das Buch "Der Fall Erdogan: Wie uns Merkel an einen Autokraten verkauft" geschrieben. Den Zorn von Teilen der Deutschtürken zog sie sich auch zu, als sie kürzlich im Bundestag die verbotene Flagge der Kurdenmiliz YPG zeigte, gegen die die Türkei die Offensive in Syrien gestartet hat. Dagdelen war dafür im Bundestag gerügt worden.

IG Metall: "Kritische Diskussionen aushalten"
Weil sie bei der IG Metall Salzgitter reden durfte, fahren Wortführer des Erdogan-Lagers deutschlandweit schweres Geschütz auf: Sie empfehlen den Austritt aus der Gewerkschaft, damit mit den Beiträgen "auch über Umwege keine terroristischen Vereinigungen unterstützt werden können", wie es in einer Erklärung heißt. IG-Metall-Mitglieder sollten sich "weder von ihr, noch dem Rest der deutschen PKK-Versteher zum Schweigen bringen lassen". 

Woher der Vorwurf rührt, IG-Metall-Mitglieder sollten zum Schweigen gebracht werden, ist nicht ersichtlich. Offenbar sollen aber Dagdelen Auftrittsmöglichkeiten genommen werden. Nach Informationen unserer Redaktion hat die IG Metall jedoch eine Absage der Veranstaltung nicht ernsthaft in Betracht gezogen. Eine Sprecherin erklärte auf Anfrage von t-online.de, in einer vielfältigen Gewerkschaft mit über zwei Millionen Mitgliedern spiegelten sich gesellschaftliche Debatten. "Dazu gehört, als demokratische Organisation auch kritische Diskussionen zu schwierigen Themen auszuhalten und respektvoll zu führen".

Dagdelen stritt mit Gabriel über YPG
Die YPG hat viele Überschneidungen mit der auch in Deutschland verbotenen PKK, die türkische Regierung setzt sie mit der PKK gleich. YPG-Kämpfer haben aber mit Unterstützung des Westens maßgeblich dazu beigetragen, den IS in Syrien zurückzudrängen. Dagdelen hatte das Verbot der Fahne daher "heuchlerisch" genannt.

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel hatte sie vorgeworfen, er mache sich zum "Büttel" des türkischen Präsidenten Erdogan. In der Ankündigung ihres Vortrags beklagt sie auch, der Einfluss des türkischen Präsidenten und seiner AKP-Regierung reiche "längst bis nach Deutschland, wo sie Andersdenkende und Oppositionelle ausspionieren und verfolgen".

Dagdelen hat wegen Morddrohungen Personenschutz, der AD-Gründer Ramazan Akbas (Facebook-Selbstbeschreibung: "Verbaler Zerstörer") hat gerade geschrieben, er erhalte "Nullkommagarnix" an Drohungen. Die Partei gründete sich nach der Bundestagsresolution zum türkischen Völkermord an den Armeniern 2016. Bei der Bundestagswahl plakatierte die Partei Bilder von Erdogan mit einem türkischen Slogan und holte bundesweit 0,1 Prozent der Stimmen.


Quelle

http://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_83109288/erdogan-unterstuetzer-rufen-zu-ig-metall-austritt-auf-.html

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Kein Verlust, wenn türkische Faschisten aus der Gewerkschaft austreten.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Rudolf Rocker

Genau so sehe ich das auch!

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Aus: Ausgabe vom 30.01.2018, Seite 1   / Titel

Ankaras Dschihad
Die Türkei setzt in Syrien auf islamistische Terrorbanden, bombardiert Krankenhäuser und Schulen. Kurden melden sogar den Einsatz von Napalm



Halsabschneider als Verbündete: Tausende Söldner diverser Terrormilizen kämpfen an der Seite der Türkei im Krieg gegen Afrin
Foto: AP

Je länger der Angriffskrieg der Türkei gegen die selbstverwaltete Region Afrin im Norden Syriens andauert, desto verstörendere Einzelheiten über die Kriegführung Ankaras dringen an die Öffentlichkeit. In den vergangenen Tagen bombardierten die Kampfjets Erdogans nicht nur zivile Wohngebiete, sondern auch Infrastruktur und historische Ausgrabungsstätten: Ein Tausende Jahre alter Tempel nahe der Ortschaft Ain Dara und ein Krankenhaus in Dschindires wurden teilweise zerstört, in dem Dorf Gubele starben bei einem einzigen Angriff acht Zivilisten, darunter drei Frauen und zwei Kinder.

Am Sonntag soll nun die türkische Armee zusätzlich zu Flächenbombardements aus der Luft und Artilleriebeschuss an zumindest zwei Stellen Napalm eingesetzt haben. Rubar Berxwedan, ein Sprecher der kurdischen Volksverteidigungseinheiten YPG, bestätigte gegenüber junge Welt den Einsatz der international geächteten Waffe bei Kevire Ker und Gire Qestel (Bursaja), zwei strategisch wichtigen, umkämpften Hügeln. Die Brandbomben seien aus Hubschraubern abgeworfen worden.

Trotz einer breitangelegten Desinformationskampagne staatlicher türkischer Medien wird zudem immer deutlicher, wer die Hilfstruppen des türkischen Regimes in diesem Krieg stellt. Ein Teil jener nun unter dem Label »Freie Syrische Armee« versammelten Milizen hat sich bereits in vergangenen Schlachten in Syrien einen Namen gemacht. Mit dabei sind etwa Kämpfer der Harka Nur Al-Din Al-Senki. Die sunnitische Miliz war im Juli 2016 durch die auf Video festgehaltene Enthauptung des zwölfjährigen Abdullah Issa international bekannt geworden. Ebenso beteiligt sich Ahrar Al-Scharkija an der Invasion, eine kleine Abspaltung des Al-Qaida-Ablegers Nusra-Front. Eine Gruppe, die man hauptsächlich deshalb kennt, weil ihr Kommandant bei der Vergewaltigung eines Kindes gefilmt worden war. Fotos aus dem syrischen Dorf Kurni zeigen zudem Söldner der Dschaisch Al-Nukhba, eines Zusammenschlusses von fünf dschihadistischen Milizen, zu denen auch die Al-Qaida-Filiale Nusra zählte. Zudem dürften sich tschetschenische Terroristen dem »Heiligen Krieg« der türkischen Regierung angeschlossen haben. Das legt der Umstand nahe, dass auch Ankaras Hofpresse den Tod Muslim Al-Schischanis in Afrin vermeldete. Der tschetschenische Islamist stand auf der US-Sanktionsliste.

Andere prominente »Partner« der Türkei sind: Ahrar Al-Scham, Dschaisch Al-Nasr und jene syrischen Turkmenen-Milizen, die im November 2015 den Piloten eines von der Türkei abgeschossenen russischen Kampfjets ermordeten. Die Türkei bedient sich nicht nur islamistischer Banden, sondern innerhalb ihrer regulären Truppen auch faschistischer Kämpfer, die den sogenannten Grauen Wölfen nahestehen. Den charakteristischen Wolfsgruß dieser Ultranationalisten sieht man auf zahlreichen Fotos von der Front – unter anderem gezeigt von Soldaten, die auf deutschen »Leopard«-Panzern posieren und deutsche »G3«-Gewehre tragen.

Die Weltanschauung der von der Türkei versammelten Hilfstruppen unterscheidet sich kaum von derjenigen des »Islamischen Staates«. Viele der Gruppen wurden in früheren Phasen des Krieges um Syrien von den USA ausgebildet und bewaffnet. Die meisten dieser Formationen sind in den vergangenen Jahren geschwächt und zurückgedrängt worden. Nun hoffen sie, sich erneut an der Seite eines NATO-Staates in Syrien etablieren zu können.

Quelle

https://www.jungewelt.de/artikel/326301.ankaras-dschihad.html

Aus: Ausgabe vom 30.01.2018, Seite 2   / Ausland

»Die Bevölkerung Afrins greift zu den Waffen«
Der Feldzug Erdogans überraschte die kurdischen Verteidigungseinheiten nicht. Sie vertrauen auf ihre eigene Stärke. Gespräch mit Michael Wilk
Int
erview: Gitta Düperthal


Bereit zur Verteidigung Nordsyriens gegen den türkischen Einmarsch: Arabische und kurdische Kämpfer in Hasaka
Foto: Rodi Said/ Reuters

Der türkische Angriffskrieg richtet sich nicht mehr nur gegen Afrin im Westen des nordsyrischen kurdischen Autonomiegebiets, sondern auch gegen weiter östlich nahe der Grenze zur Türkei gelegene Orte. Dort waren Sie als Arzt zuletzt 2017. Wie ist die Lage aktuell?

Im vergangenen Jahr war ich in Rakka, Kamischli, Derik und Serekaniye (arabisch: Ras Al-Ain, jW); dort gab es jetzt vereinzelt Attacken der türkischen Armee. Die Türkei hat über die Grenze Einrichtungen beschossen, die zum Teil bereits geräumt waren. In Serekaniye gab es Verletzte, berichten Freunde und Kollegen von der Hilfsorganisation Heyva Sor, dem Kurdischen Roten Halbmond. Die türkische Aggression gegen Afrin verschärft zwar die Krisensituation, doch die kurdischen Frauen- und Volksverteidigungseinheiten sind sich ihrer eigenen Stärke und Fähigkeiten bewusst; sie sehen die Lage besonnen und gefasst. Sie waren nicht überrascht worden; das hügelige Gelände in Afrin bietet gute Verteidigungsmöglichkeiten. Die Bevölkerung greift zu den Waffen, selbst ältere Frauen und Männer. Die Türkei greift dort auch an, weil hier keine Amerikaner stationiert sind, wie in anderen Teilen Rojavas.

Geht es den beteiligten Mächten – den USA, Russland, dem Iran –, die gerade zuschauen, darum, den emanzipativen und demokratischen kurdischen Einfluss zu mindern?

Die USA verfolgen eigene Interessen, wollen sich nicht vom NATO-Land Türkei distanzieren. Russland und Iran stützen das Assad-Regime – und sehen nun Söldnerdschihadisten, die sie sonst unter dem Label der »Freien Syrischen Armee« bekämpfen, im Kampf gegen die YPG gebunden. Dass die beteiligten Mächte nun den basisdemokratisch organisierten Kanton Afrin der türkischen und islamistisch orientierten Aggression preisgeben, ist auch deshalb tragisch: Dort sind Tausende Flüchtlinge untergekommen, in den vergangenen Jahren war es stets ruhig.

Wie viele Tote und Verletzte gibt es?

In Afrin gibt es bislang 150 verletzte und 41 tote Zivilisten, 43 Kämpferinnen und Kämpfer starben, sagten mir Quellen vor Ort. Über die Anzahl toter und verletzter türkischer Soldaten gibt es keine Angaben: Wenn der Deutschlandfunk auf Quellen aus Ankara bezugnehmend am Samstag nur drei Tote meldete, weist dies wohl darauf hin, dass sich der Krieg auch medial vollzieht. Die Zahl der eigenen Opfer wird heruntergerechnet, die des Gegners herauf. Siegessichere Präsentation ist Teil der Kriegspropaganda. Meine Gesprächspartner gehen davon aus, dass es hohe Verluste auf seiten der Angreifer in dem völkerrechtswidrig von der Türkei begonnenen Krieg gibt, vor allem unter den türkischen Al-Qaida nahestehenden Söldnertruppen.

Die kurdische Führung in Afrin fordert Damaskus auf, sich der türkischen Aggression entgegenzustellen und klarzumachen, dass sie keine türkischen Flugzeuge im syrischen Luftraum duldet ...

Es geht wohl darum, eine Positionierung einzufordern; insbesondere die Attacken aus dem Luftraum sind gefährlich.

Was sagen Sie zur Berichterstattung hiesiger Medien? Die Kurden müssten »einen Blutzoll zahlen«, hieß es etwa im »Heute-Journal« des ZDF. Euronews berichtete aus der Perspektive der Türkei von »260 getöteten Extremisten«.

»Blutzoll« – wofür? Dafür, dass sie selbstbestimmt leben wollen? Die so bezeichneten Extremisten haben den IS vertrieben, als Partner der US-geführten Allianz. Die Zurückhaltung der USA und die Rolle Russlands sind ebenso unsäglich wie zynische Statements europäischer Politiker, die die Türkei »zur Mäßigung« aufrufen. Soll künftig »gemäßigter« bombardiert und getötet werden? Im Nachsatz heißt es stets, es handele sich um Terroristen der PKK. Gegenüber der PKK und der YPG ist eine politische Neubewertung notwendig, ohne Anbiedern an Erdogan: Der unmenschliche, barbarische Akt der Türkei ist als solcher zu geißeln. Er wendet sich zudem gegen die humanitäre Hilfe, die hierzulande für Rojava geleistet wird, um den demokratischen Aufbau und die Flüchtlingshilfe dort zu unterstützen. Erdogans Absicht ist, emanzipative Ansätze zu zerstören, etwa die Besetzung aller Institutionen mit einer Frau und einem Mann an der Spitze. Statt wachsweichem Herumeiern mit dem NATO-Bündnispartner gilt es, ihn unter Druck zu setzen, den völkerrechtswidrigen Krieg zu stoppen.


Michael Wilk ist Arzt und arbeitete seit 2014 immer wieder in der Demokratischen Konföderation Nordsyrien

Quelle

https://www.jungewelt.de/artikel/326305.die-bevölkerung-afrins-greift-zu-den-waffen.html
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ZitatGelsenkirchen - Bis zu 1.000 Menschen bei ruhrgebietsweiter Montagsdemo für Afrîn

Die ruhrgebietsweite Gelsenkirchener Montagsdemonstration am 29. Januar stand ganz im Zeichen der Solidarität mit Afrîn gegen die türkische Invasion.

Quelle: https://www.rf-news.de/2018/kw05/feffbis-zu-1-000-menschen-bei-ruhrgebietsweiter-montagsdemo-fuer-afrin
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Video mit Kobane-Lied in der Türkei ein Hit
Dienstag,  30.01.2018,  15:30 Uhr

Eine türkische Nachrichtenagentur, die über die große Demonstration am Samstag in Köln berichtete, stellte in ihrem Bericht ein Video online. Darin wird das Kobane-Lied gesungen. In der Türkei wird das Video massenhaft angeklickt. In der Überschrift heißt es: "Das Kobane Lied, das von deutschen Frauen gesungen wurde, hat viel Interesse geweckt."



Quelle

https://www.rf-news.de/2018/kw05/video-mit-kobane-lied-in-der-tuerkei-ein-hit


UND HIER KANN MAN DAS LIED HÖREN  O0


http://artihaber.org/kolndeki-afrin-yuruyusunde-alman-kadinlarin-kobane-sarkisi-buyuk-ilgi-gordu

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ZitatICOR - ,,Stoppt den faschistischen Angriffskrieg auf Rojava/ Nordsyrien!"

,,Efrîn wird leben!", so ist die aktuelle Resolution der revolutionären Weltorganisation Internationale Koordinierung revolutionärer Parteien und Organisationen (ICOR) überschrieben, die aktuell veröffentlicht wurde. Die ICOR schreibt dazu:

Quelle: https://www.rf-news.de/2018/kw05/stoppt-den-faschistischen-angriffskrieg-auf-rojava-nordsyrien
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Die USA geben die Kurden trotz der türkischen Angriffe noch nicht auf.....


Kein kurzer Feldzug
Türkische Aggressionen gegen Afrin gehen weiter

Von Manfred Ziegler  |    Ausgabe vom 2. Februar 2018


Seit Beginn der Angriffe auf Afrin gab es bundesweit Solidaritätsaktionen wie hier am vergangenen Samstag in Köln (Foto: redpicture)

Die türkische Aggression gegen das kurdische Gebiet Afrin im Norden Syriens geht weiter. Syrische Medien sprachen am Sonntag von 86 getöteten Zivilisten und 200 Verletzten. Infrastruktur und Gebäude wurden beschädigt, der Verkehr kommt aufgrund der Angriffe zum Erliegen. Wie üblich sind die jeweils gemeldeten Verlustzahlen der gegnerischen und eigenen Truppen vollkommen widersprüchlich. Mit Sicherheit sind sie hoch.
Erdogans Anhänger unterstützen ihn in seinem Feldzug gegen die Kurden. Die Medien tun alles, um den Feldzug erfolgreich erscheinen zu lassen. Und Opposition darf es nicht geben. Die kemalistische Republikanische Volkspartei (CHP) unterstützt den Krieg. ,,Türkei an erster Stelle" und ,,Wir unterstützen die Aktion" sagt der Parteivorsitzende Kemal Kilicdaroglu. Soweit es überhaupt Stimmen gegen den Krieg gibt, werden sie unterdrückt. Dutzende Menschen, die sich in sozialen Medien gegen den Krieg aussprachen, wurden verhaftet.
Es sollte ein sehr kurzer Feldzug sein – doch im Moment sieht es nicht danach aus. Erdogan aber hat noch größere Ziele als Afrin. Manbidsch ist im Visier der türkischen Armee – obwohl dort Einheiten des NATO-Verbündeten USA stationiert sind. Und Erdogan fordert die USA sogar auf, ihre Truppen aus Manbidsch abzuziehen.
Medien wie die ,,New York Times" beschworen noch beim Kampf um Raqqa in lyrischen Worten die Waffenbrüderschaft mit den Kurden, den ,,engsten Verbündeten der USA vor Ort", die unterstützt von US-Artillerie und -luftwaffe den IS bekämpften. Heute fragen sie: ,,Wer sind die kurdischen Kämpfer – Verbündete oder Terroristen?". Für die USA sind sie beides: die Türkei und die USA betrachten die PKK als terroristische Organisation – und die engen Verbindungen zwischen der PKK und den YPG sind kein Geheimnis.
Was Afrin betrifft, so sind die USA bemüht, sich zu distanzieren. General Kenneth F. McKenzie, ein Sprecher des Pentagon, erklärte gegenüber Medienvertretern: ,,Wir haben den Kurden in Afrin weder Ausrüstung geliefert, noch sie trainiert ... Unsere Aufmerksamkeit richtet sich nur auf den Euphrat ..." Damit erhielt die Türkei freie Hand für ihre Aggression gegen Afrin.
Mehrmals gab es Medienberichte, die Verwaltung von Afrin hätte die syrische Regierung um Hilfe gebeten. In einer Klarstellung hieß es schließlich, die Verwaltung von Rojava habe nicht um die Unterstützung durch syrische Truppen gebeten, sondern um Anerkennung der ,,Demokratischen Föderation Nordsyrien" – und um eine Flugverbotszone.
Militärstellungen bei Damaskus wurden von der US-amerikanischen und israelischen Luftwaffe bombardiert – ohne Folgen. Syrien wird jetzt nicht Krieg gegen die Türkei führen. Und die ,,Anerkennung der Demokratischen Föderation Nordsyrien" kann allenfalls Teil einer politischen Lösung sein. So richtet sich die Aufmerksamkeit in Damaskus auf die Verhandlungen in Sotschi. Auch für diesen Kongress ist die Zusammenarbeit Russlands mit der Türkei unverzichtbar. Wie 1 600 andere Syrer sind Vertreter kurdischer Parteien zu diesem Treffen eingeladen, um über die Neugestaltung Syriens zu debattieren.
Die USA werden wegen Afrin keine Flugverbotszone gegen ihren NATO-Partner errichten und Erdogan wird sein Ziel, die YPG aus Afrin zu vertreiben, erreichen – wenn auch nicht in einem kurzen Feldzug.
Jenseits von Afrin werden die USA ihre Stützpunkte in Rojava nicht wegen Erdogan aufgeben. Und man darf das Bündnis zwischen USA und Kurden noch nicht abschreiben. Schließlich könnten die Kurden für die USA noch einmal nützlich sein: Um den Einfluss des Iran in Syrien zurückzudrängen.

Quelle

http://www.unsere-zeit.de/de/5005/internationale_politik/7630/Kein-kurzer-Feldzug.htm


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Aus: Ausgabe vom 02.02.2018, Seite 2   / Inland

Zurückhaltend kritisch
Bundestag debattierte am Donnerstag über türkische Offensive in Nordsyrien. Linke verlangte klare Stellungnahme von der Regierung

Von Marc Bebenroth


Mit dem Tragen grün-rot-gelber Tücher, wie es diese Teilnehmerin einer Demo am 27. Januar auf dem Kopf hatte, wollte die Linksfraktion im Bundestag ihre Solidarität mit den Kurden in Afrin demonstrieren
Foto: Marius Becker/dpa

Auf Verlangen der Linksfraktion befasste sich der Bundestag am Donnerstag nachmittag in einer aktuellen Stunde mit der Haltung der Bundesregierung zum Einmarsch türkischer Streitkräfte in Syrien mit Panzern aus deutscher Produktion. Katja Kipping (Die Linke) eröffnete für ihre Fraktion die Debatte und erklärte, dass sie vor allem das Schweigen der Bundesregierung zu »Erdogans Angriffskrieg« und den getöteten Zivilisten wütend mache. Das Fehlen einer klaren Distanzierung wertete Kipping als »Kniefall« der Bundesregierung vor dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan. Notwendig sei das sofortige Ende des AWACS-Programms der Bundeswehr, so Kipping, da die Aufklärungsflüge den türkischen Truppen eine wichtige Grundlage für deren Militäroperationen liefern würden.

Eine Mehrzahl der Abgeordneten der Linksfraktion trug grün-rot-gelbe Halstücher, die Farben der kurdischen Volksverteidigungseinheiten. Roderich Kiesewetter (CDU), der nach Kipping zum Plenum sprach, wollte vom Bundestagspräsidium festgestellt wissen, ob die demonstrative Halsbekleidung als Uniformierung gelten kann. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP), der diesen Teil des Sitzungstages leitete, wertete das Tragen der kurdischen Tücher als unzulässige Demonstration. Er verwies unter anderem auf »die Geschichte auch dieses Hauses« und bat um den Verzicht auf eine Uniformierung. Die meisten Abgeordneten der Linksfraktion legten daraufhin ihre bunten Stofftücher ab.

Das »türkische Vorgehen« wertete Kiesewetter als unangemessen. Das »Verhalten der Türkei« sei als völkerrechtswidrig zu bewerten. Einen Zusammenprall türkischer mit US-amerikanischen Truppen gelte es nach Ansicht des CDU-Politikers zu verhindern. Für die SPD mahnte Dagmar Freitag in der Debatte ein »mäßigendes Einwirken« auf die Türkei an.

Von den Regierungsfraktionen war insgesamt zu vernehmen, dass die Absage an das türkische Militär, die von Deutschland gelieferten »Leopard-2«-Panzer – anders als vereinbart – modernisieren zu lassen, der wichtigste politische Schritt gewesen sei. Grund für die zurückhaltende Kritik aus den Regierungsparteien dürfte auch die mit der Türkei getroffene Vereinbarung zur Verteilung von Asylsuchenden sein.

Quelle

https://www.jungewelt.de/artikel/326515.zurückhaltend-kritisch.html

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Aus: Ausgabe vom 05.02.2018, Seite 1   / Titel

Aufschrei für Afrin
Tausende demonstrieren gegen Angriffskrieg der Türkei. BND an der Seite der US-Armee in Syrien aktiv. Russisches Kampfflugzeug abgeschossen
Von Nick Brauns



»Sie werden nicht durchkommen!« Auch in Berlin wurde gegen den türkischen Angriff demonstriert
Foto: Thorsten Strasas

Anlässlich eines internationalen Solidaritätstages für Afrin sind am Wochenende in vielen Städten Europas, aber auch in Amerika und Asien, Tausende Menschen gegen die Invasion der Türkei gegen den Distrikt im Norden Syriens auf die Straße gegangen. In Deutschland fanden Protestkundgebungen in mindestens 17 Städten statt, die größte mit nach Polizeiangaben mehr als 5.000 Teilnehmern am Sonnabend in Stuttgart und am Sonntag in Berlin.

Auch im Zentrum von Afrin selbst demonstrierten am Sonntag Zehntausende Menschen. »Wir werden den Besatzungsangriffen des türkischen Staates und seiner Söldner durch den Willen der Bevölkerung eine Niederlage zufügen«, hieß es dort. Aus anderen Teilen der Demokratischen Föderation Nordsyrien brachen Tausende Freiwillige an die Front auf, darunter Kämpfer des »Militärrates der christlichen Assyrer« aus Kamischli.

Dschihadisten ist es am Sonnabend erstmals in Syrien gelungen, ein russisches Kampfflugzeug abzuschießen. Die in geringer Höhe über der nordwestsyrischen Provinz Idlib fliegende Suchoi Su-25 wurde von einer tragbaren Rakete getroffen. Der mit dem Fallschirm abgesprungene Pilot sei nach der Landung »im Kampf mit Terroristen ums Leben gekommen«, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Zu dem Abschuss bekannte sich die in Idlib dominante Dschihadistenkoalition Hayat Tahrir Al-Scham (HTS), deren führende Gruppierung der Al-Qaida-Ableger Al-Nusra ist. Als Antwort beschossen russische Kriegsschiffe in der Nacht zum Sonntag Stellungen der HTS in Idlib mit Marschflugkörpern. Dabei wurden nach russischen Angaben mindestens 30 Dschihadisten getötet.

Unterstützt von der russischen Luftwaffe rücken syrische Regierungstruppen seit Wochen gegen die HTS in Idlib vor. Die türkische Armee ist in der Region entsprechend des Astana-Abkommens zur Absicherung einer Deeskalationszone stationiert und agierte bislang als faktische Schutzmacht der Al-Qaida. Aufgrund einer Abmachung mit Moskau hat Ankara inzwischen allerdings einen Großteil der unter seiner Kontrolle stehenden dschihadistischen Kampfgruppen aus Idlib abgezogen, um diese im Krieg gegen das benachbarte Afrin einzusetzen. Der Abschuss des Flugzeuges könnte ein Versuch der HTS gewesen sein, diese als Verrat an ihrer Hochburg Idlib empfundene Verständigung zwischen Moskau und Ankara zu durchkreuzen.

Bei den seit über zwei Wochen anhaltenden Angriffen auf Afrin sind bislang mehr als 150 Zivilisten getötet und rund 300 verletzt worden, teilte der Gesundheitsrat des Kantons am Wochenende mit. Die türkische Luftwaffe bombardierte erneut mehrere Dörfer, während sich Bodentruppen schwere Gefechte mit den kurdischen Volks- und Frauenverteidigungseinheiten YPG/YPJ um strategisch wichtige Berge lieferten. Den YPJ gelang die Zerstörung eines weiteren »Leopard 2«-Panzers aus deutscher Produktion durch eine Panzerabwehrrakete. Ankara meldete, dass allein am Sonnabend sieben türkische Soldaten getötet worden seien.

Am Wochenende wurde zudem bekannt, das der Bundesnachrichtendienst (BND) tiefer als bislang zugegeben in den Syrien-Krieg verwickelt ist. Seit Oktober nehme der deutsche Auslandsgeheimdienst an der Operation »Gallant Phoenix« teil, schreibt das Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Die vom Joint Special Operations Command der US-Streitkräfte von einer Militärbasis in Jordanien aus gesteuerte Einheit sammelt demnach Informationen über Kämpfer der Dschihadistenmiliz »Islamischer Staat« (IS) in Syrien und im Irak.

Quelle

https://www.jungewelt.de/artikel/326645.aufschrei-für-afrin.html
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Marsch auf Efrîn hat Kobanê erreicht - Massenproteste im Irak
Die Solidarität mit dem Kampf der Demokratischen Kräfte Syriens (SDF), den Volks- und Frauenverteidigungseinheiten (YPG / YPJ) und dem Widerstand der Massen in Efrîn (Demokratische Föderation Nordsyrien) belebt sich weiter.


ffz
Montag,  05.02.2018,  15:00 Uhr


Der Marsch auf Efr1in hat gestern Kobanê erreicht (foto: ANF)

Neben den großen Protestaktionen die in vielen Städten Deutschlands und Europas stattfinden, gibt es in der Demokratischen Föderation Nordsyrien (Rojava) selbst einen großen Marsch auf Efrîn. (siehe Rote Fahne News) Dieser hat inzwischen Kobanê erreicht. Dazu schreibt die kurdische Nachrichtenagentur ANF : "Zehntausende Menschen, die sich aus Şengal und Cizîrê auf den Weg nach Efrîn gemacht haben, haben (gestern) Kobanê erreicht. Die Konvois aus Cizîrê und Şengal haben Kobanê erreicht. Dort wurden begeistert empfangen. Die Aktivistinnen und Aktivisten werden die Nacht in Kobanê verbringen und sich (am Montag)  auf den Weg nach Efrîn machen."

Auch in Efrîn selber zeigen sich Hunderttausende bereit für ihr Recht und ihre Freiheit zu kämpfen. so berichtet die Nachrichtenagentur ANHA: "'Unter dem Motto ,,Wir werden den Besatzungsangriffen des türkischen Staates und seiner Söldner durch den Willen der Bevölkerung eine Niederlage zufügen' hat heute Vormittag eine Massendemonstration in Efrîn begonnen.

Massenbewegung auch im Irak
Auch im Irak bildet sich eine Massenbewegung in Solidariät mit Efrîn. Dazu ANF: "Die Bevölkerung ist seit dem Beginn der Angriffe überall auf den Beinen. Von Pencwin bis Selehaddin, von Raperin bis Zaxo oder Germiyan, von Helepçe bis Hewlêr, überall finden in den Städten, Dörfern und Siedlungen Unterstützungsaktionen für Efrîn statt. Seit Beginn der Angriffe hat die Bevölkerung durch viele verschiedene Aktionen gezeigt, dass sie mit Efrîn zusammensteht. Die Jugend von Seyid Sadiq ist mit einer 12 Meter langen grün-gelb-roten Fahne, dem Symbol von Rojava, bis nach Silêmanî gelaufen. In Silêmanî und in Hewlêr fanden zwei große Demonstrationen statt. Neben den Demonstrationen und Kundgebungen finden täglich sehr viele verschiedene Aktionen zur Unterstützung Efrîns statt. In Helepçe haben die Dozentinnen und Dozenten der Raperin-Universität erklärt, dass sie für Efrîn stehen und sie, wenn nötig, bereit seien, in den Widerstand nach Efrîn zu gehen.'"

Quelle

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dagobert

ZitatVerraten und verkauft

Türkei Mit deutschen Waffen schleift die türkische Armee in der syrischen Kurdenregion Rojava eine für den Nahen Osten einzigartige demokratische Selbstverwaltung

Vor drei Jahren wurde die Welt Zeuge, wie eine bunt gemischte Schar männlicher wie weiblicher Kämpfer, die meisten nur mit Kalaschnikows bewaffnet, einer gewaltigen Islamisten-Armee, die über Panzer, Artillerie und eine erdrückende logistische Überlegenheit verfügte, die Stirn bot. Die Verteidiger der nordsyrischen Stadt Kobane bestanden darauf, im Namen eines Experiments revolutionärer, feministischer Demokratie zu handeln. Aus exakt diesem Grund hatten die Islamisten geschworen, sie zu vernichten. Nachdem die Verteidiger Kobanes den Sieg davon getragen hatten, wurde die Schlacht vielerorts als eine gedeutet, die in der heutigen Welt einer klaren Konfrontation zwischen Gut und Böse am nächsten kam.

Derzeit passiert genau das Gleiche. Nur dass die Weltmächte dieses Mal klar auf Seiten der Aggressoren stehen. Schlimmer noch, sie tun das, weil die Aggressoren es fertig gebracht haben, die Welt davon zu überzeugen, dass die Angegriffenen zu fest an Ökologie, Demokratie und Frauenrechte glauben. Es geht um die Region Afrin, die von den gleichen YPG-Volks- und Frauenverteidigungseinheiten verteidigt wird, die schon Kobane hielten und danach die einzigen Streitkräfte in Syrien stellten, die willens waren, den Kampf ins Kernland des IS zu tragen. Im Kampf um dessen Hauptstadt Raqqa verloren sie Tausende Kämpferinnen und Kämpfer.

Ethnische Säuberung

Die Bevölkerung Afrins, eine Insel des Friedens und der Vernunft im syrischen Bürgerkrieg, die bis dahin nur für die Schönheit ihrer Berge und Olivenhaine berühmt war, hat sich seit Ausbruch des Bürgerkrieges fast verdoppelt. Hunderttausende zumeist arabische Flüchtlinge haben bei der ursprünglich überwiegend kurdischen Bevölkerung Zuflucht gesucht.

Zugleich nutzten die Bewohner Afrins Frieden und Stabilität, um den Prinzipien Geltung zu verschaffen, die innerhalb der kurdischen Region Rojava akzeptiert waren. Lokale Entscheidungen wurden an Nachbarschaftsversammlungen delegiert, an denen alle teilnehmen konnten. Nach dem Prinzip des ,,demokratischen Föderalismus" entsendet jede dieser Versammlungen Delegierte an kommunale Räte. Während sonst in Rojava strikte Genderparität gilt, bei der jedes Amt zwei Inhaber – einen weiblichen und einen männlichen hat –, verfügen in Afrin Frauen über zwei Drittel der Ämter, was vielleicht weltweit einzigartig ist.

Dieses demokratische Experiment wird nun zum Ziel eines in keiner Weise provozierten Angriffs islamistischer Milizen, unter ihnen Veteranen des IS und von Al-Qaida sowie Mitglieder türkischer Todesschwadronen wie die berüchtigten Grauen Wölfe, die von deutschen Leopard-Panzern, F16-Jets und von Kampfhelikoptern der türkischen Armee Rückendeckung erhalten. Genauso wie der IS scheint diese Macht entschlossen zu sein, mit allen Standards zivilisierten Verhaltens zu brechen, indem Dorfbewohner mit Napalm angegriffen, Staudämme attackiert und unersetzbare archäologische Denkmäler in die Luft zerstört sprengt.

Präsident Erdoğan hat die Absicht, Afrin zu erobern, offen geäußert, was auf eine ethnische Säuberung der Region von ihren kurdischen Bewohnern hinausläuft. Erstaunlicherweise haben YPG und YPJ den Invasoren bis jetzt standgehalten. Dies geschah, obwohl sie durch ihre Feinde umzingelt sind und ohne den moralische Beistand einer einzigen Weltmacht auskommen müssen. Sogar die USA weigern sich, auch nur einen Finger für die Verteidigung Afrins zu rühren. Wenigstens fungieren deren Streitkräfte erfolgreich als menschlicher Schutzschild, der die Türkei davon abhält, in Gebiete, die noch immer von YPG-Milizen gegen den IS verteidigt werden, einzumarschieren.

Metamorphose der PKK

Der britische Außenminister Boris Johnson hat zu verstehen gegeben, dass die Türkei das Recht habe, ihre Grenzen zu sichern – eine Logik, nach der man auch eine Annexion Dovers durch Frankreich gutzuheißen könnte. Das Ergebnis ist eine äußerst bizarre Situation. Westliche Staatschefs, die Regierungen im Mittleren Osten regelmäßig dafür verurteilen, mangelnden Respekt für Demokratie und Frauenrechte an den Tag zu legen, scheinen beschlossen zu haben, dass dieser Angriff gerechtfertigt ist, wenn man sich damit zu sehr in die entgegengesetzte Richtung bewegt.

Um zu verstehen, wie das geschehen konnte, muss man zurück in die 1990er Jahre, als sich die Türkei in einem Bürgerkrieg mit dem militärischen Arm der kurdischen Arbeiterpartei PKK befand, damals eine marxistisch-leninistische Organisation, die einen eigenständischen kurdischen Staat forderte. Die PKK war nie eine Terrororganisation, die Bomben auf Marktplätzen zündete, aber Guerillakriege sind immer ein blutiges Geschäft.

Um die Jahrtausendwende unterzog sich die PKK einer tiefgreifenden ideologischen Transformation und verabschiedete sich von der Forderung nach dem eigenständigen Staat und von einem altmodischen Marxismus, um sich von nun an auf den Kampf gegen das Patriarchat und für eine Basisdemokratie zu konzentrieren. Teile dieser neuen Philosophie wurde in den Schriften des inhaftierten PKK-Führers Abdullah Öcalan formuliert, der auch eine der Spitze der neuen PKK-Strategie stand, die in der Ausrufung eines unilateralen Waffenstillstands bestand und auf Friedensgespräche drängte, in denen sowohl über eine regionale Autonomie für die Kurden als auch über eine breitere Demokratisierung der türkischen Gesellschaft verhandelt werden sollte.

Diese Transformation betraf die kurdische Befreiungsbewegung nicht nur in der Türkei sondern auch im gesamten Mittleren Osten. Anstelle der Forderung nach einem kurdischen Staat begannen all jene, die sich von Öcalan angespornt sahen, eine radikale Dezentralisierung der Macht zu fordern und in Opposition zu jeglichem ethnischen Nationalismus zu treten, was letztendlich internationale Grenzen bedeutungslos machen würde.

Kaum ein Raunen

Die Antwort der türkischen Regierung bestand in einer intensiven Lobbykampagne, um international die Einstufung der PKK als ,,terroristische Organisation" zu erhalten. Bis 2001 hatte Ankara erreicht, dass die Organisation auf die ,,Terrorliste" der EU und der USA kam.

Selten zuvor war eine derartige Entscheidung so verheerend für die Aussicht auf Frieden. Sie erlaubte der türkischen Regierung, nach dem sie kurzzeitig die Bereitschaft zu Friedensgesprächen vorgetäuscht hatte, tausende Aktivisten, Journalisten, gewählte kurdische Bürgermeister und lokale Amtsinhaber, ja sogar den Vorsitzenden der zweitgrößten Oppositionspartei des Landes zu verhaften. Jedem wurde vorgeworfen, angeblich mit ,,Terroristen" zu sympathisieren.

Aus der ,,internationalen Gemeinschaft" war kaum ein Raunen zu vernehmen. Doch es gibt in der Türkei jetzt mehr inhaftierte Journalisten als in jedem anderen Land. Es entstand eine Situation Orwellschen Irrsinns: Sogar in großen Teilen Europas ist es praktisch illegal, wenn Mitglieder der PKK behaupten, dass sie keine ,,Terroristen" seien, denn das fällt schon unter den Tatbestand ,,terroristischer Propaganda". Die türkische Regierung zahlt Millionen an westliche PR-Firmen, die jeden, der nach mehr Bürgerrechten ruft, als ,,Terroristen" verleumden.

Als krönende Absurdität hat das jetzt den Regierungen dieser Welt ermöglicht, untätig herumzusitzen, während die Türkei ohne jeden Anlass eine der wenigen friedlichen Oasen überfällt, die es in Syrien noch gibt. Und das nur, weil diejenigen, die dort leben – und die, wie jeder anerkennt, keinerlei institutionelle Verbindung zur PKK haben. Im Gegenteil, sie waren die einzigen, die – während die Türkei offen mit Terroristen wie dem IS kollaborierte – es ernsthaft mit Terroristen wie vom IS aufgenommen haben.

Welche Bedrohung?

Die religiösen Extremisten, von denen die derzeitige türkische Regierung dominiert wird, wissen nur zu gut, dass Rojava keine militärische Bedrohung darstellt. Dessen Bedrohung besteht darin, eine alternative Realität zu sein, der zu entnehmen ist, wie das Leben in der Region aussehen könnte. Rojava sendet eine Botschaft an alle Frauen im Mittleren Osten: Wenn ihr euch erhebt, um eure Rechte einzufordern, ganz zu schweigen vom bewaffneten Aufstand – die wahrscheinliche Folge wird sein, dass ihr verstümmelt und getötet werdet, während keine der Mächte, die so gern über Menschenrechte reden und die Freiheit der Frau predigen, auch nur den kleinsten Einwand vorbringen wird. Für eine solche Strategie gibt es ein Wort: ,,Terrorismus" – im Gegensatz zu all dem, was die YPG tut. Die Türkei folgt dem Kalkül, Schrecken zu säen. Die Frage ist: Warum macht der Rest der Welt dabei mit?
gefunden auf den NDS:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=42293#h13
und gelesen beim Freitag:
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/copy_of_verraten-und-verkauft-1
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

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