Neues aus der Türkei...

Begonnen von Just B U, 14:36:47 Mi. 25.Januar 2017

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ManOfConstantSorrow

Proteste in Österreich und Deutschland

Die Proteste gegen die Besetzung von Efrîn und die Isolationshaft des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan reißen nicht ab.


Protestdemonstrationen im Frankreich gegen den Sozialkahlschlag durch die Macron-Regierungund eine Demonstration gegen rassistische Migrationsgesetzgebung mit Forderungen der kämpfenden Kurden.
Sowohl in Gießen wie auch in Dresden, Hamburg und Wien fanden Demonstrationen für die Freilassung von Abdullah Öcalan und gegen die Besatzung von Efrîn statt.

https://anfdeutsch.com/aktuelles/proteste-in-Oesterreich-und-deutschland-3857
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Rappelkistenrebell

Aus: Ausgabe vom 17.04.2018, Seite 2   / Ausland

»Nationalismus ist in der Türkei sehr tief verankert«

Studenten protestierten in Istanbul gegen den Krieg Erdogans in Syrien. Nun werden sie als »Terroristen« verfolgt. Ein Gespräch mit Ekin Kaan
Interview: Peter Schaber


»Eine Flagge, eine Nation, eine Sprache«: Ankara schürt nationalistische Ressentiments zum eigenen Machterhalt
Foto: Murat Cetinmuhurdar/Presidential Palace/REUTERS

Am 19. März feierten türkische Nationalisten die Besetzung des nordsyrischen, mehrheitlich kurdischen Kantons Afrin an der Istanbuler Bogazici-­Universität. Einige Studenten störten sich daran. Was passierte dann?

An diesem Tag war ich an der Universität, um mit meinem Betreuer einige akademische Projekte zu besprechen, an denen ich arbeitete. Für den Tag darauf war eine Reise in den Iran geplant. Dann sah ich einige Leute, die türkische Süßigkeiten verteilten, um die Invasion in Afrin zu feiern. Ich dachte, man sollte es nicht zulassen, dass ein solches Massaker hier auch noch verherrlicht wird. Ich traf einige Freunde, sprach mit ihnen, und wir beschlossen, eine Gegendemonstration zu machen. Alles war sehr spontan.

Wir malten ein Transparent und stellten uns in der Nähe der Kriegsbefürworter auf. Sie waren 5, 6 Leute, wir zwischen 15 und 20. Wir riefen Slogans und informierten Studenten über die Gründe unseres Protests. Es gab ein paar kleinere Auseinandersetzungen, ein paar Tritte, ein bisschen Geschubse. Der Sicherheitsdienst der Universität kam, auch ein paar Zivilpolizisten, nach einer Stunde lösten sich beide Gruppen auf. Es gab nicht einmal eine große Anspannung.

Dennoch hat die türkische Regierung kurz darauf eine Kampagne begonnen und die am Gegenprotest beteiligten Studenten als »Terroristen« diffamiert.

Es war eine wirklich kleine Aktion. Trotzdem begannen die Massenmedien und Social-Media-Trolls sofort eine Kampagne. Wir dachten nicht, dass das alles so große Kreise ziehen würde. Aber Erdogan hatte die Bogazici-Universität ohnehin im Visier. Die Regierungspartei AKP hat sich fast alle Institutionen des Landes unterworfen, mit der Ausnahme einiger weniger – darunter eben auch die Istanbuler Uni. Sie blieb einer der wenigen Orte, an denen man sich frei äußern konnte.

Wie immer riefen nun Erdogans Kommentare zu unserem Fall Polizei und Justiz auf den Plan, die seine Worte als Befehle sehen. Die Behörden durchsuchten nun Wohnungen von Studenten, machten Identitätsfeststellungen auf dem Gelände der Universität. Zunächst wurden 23 Studierende festgenommen, sieben wurden einen Tag nach der Demonstration wieder freigelassen. Von den übrigen 16 blieben zehn in Haft. Sie werden beschuldigt, eine »organische Beziehung mit der Terrororganisation« zu haben und »Propaganda der PKK« durchzuführen. Als diese Razzien passierten, war ich schon im Iran. Meine Wohnung in Istanbul wurde ebenfalls durchsucht, also musste ich meinen eigentlich kurzen Ausflug verlängern.

Waren Sie vor diesem Vorfall politisch aktiv? Und wie bewerten Sie den Krieg in Afrin?

Seit etwa zwei Jahren bin ich politisch aktiv. Ich nahm an einigen Demonstrationen teil, obwohl es ja nicht mehr so viele gab, seit die Polizei ständig Menschen festnimmt, verletzt oder gleich umbringt. Die meiste Zeit aber verbrachte ich beim Studium in der Bibliothek.

In den letzten Jahren konnten wir eine scharfe Wende in der türkischen Politik beobachten – vor allem gegenüber den Kurden. Zuerst begann das mit den Massakern in kurdischen Städten der Türkei [in den Jahren 2015/2016, d. Red.]. Tausende Menschen wurden getötet. Dann griff die Türkei Afrin an, einen der wenigen Orte in Syrien, an dem Frieden war. Weil die politische Situation in der Türkei so schlecht ist, wurden Afrin und Rojava zu unserer Hoffnung.

Von außen sieht es so aus, als würde eine Mehrheit der Bürger in der Türkei den Kriegskurs der AKP befürworten. Ist das so?

Es ist wirklich schwer zu sagen. Ich denke, dass wirklich viele – darunter auch Menschen, die gegen Erdogan sind – diesen Kurs unterstützen. An der Bogazici-Universität ist das vielleicht wegen ihrer langen liberalen Kultur anders, aber im allgemeinen unterstützt die Mehrheit der Bevölkerung den Krieg. Nationalismus ist sehr tief verankert in der Türkei.

Sie haben die Türkei verlassen. Welche Pläne haben Sie nun? Wie sehen Sie Ihre Zukunft?

Ich wollte vermeiden, verhaftet zu werden. Ich habe das Risiko einer Verhaftung oder von etwas Schlimmeren immer einkalkuliert, aber ich gehe nicht in die Türkei zurück und ergebe mich. Ich will versuchen, den Kampf fortzusetzen, wo immer ich mich aufhalte.

Für die Türkei sehe ich, um ehrlich zu sein, keine Hoffnung in der nahen Zukunft. Am Ende werden die Unterdrücker verlieren, auf die eine oder andere Weise. Aber kurzfristig sehe ich keine Lösung.

Ekin Kaan studiert Physik an der Istanbuler Bogazici ­Universität

Quelle

https://www.jungewelt.de/artikel/330888.nationalismus-ist-in-der-türkei-sehr-tief-verankert.html
Gegen System und Kapital!


www.jungewelt.de

Rappelkistenrebell

Aus: Ausgabe vom 14.04.2018, Seite 1   / Ausland

»Weder Putin noch Trump sollten in Syrien etwas zu sagen haben«
Gespräch mit Nilüfer Koc. Über die türkische Besatzung in Afrin, die Achse Moskau–Ankara–Teheran und die Rolle der USA in Syrien
Interview: Peter Schaber



»Ich bin Afrin« – Kurdische Demonstranten in Paris fordern ein Ende der Besatzung Nordsyriens durch die Türkei (24. März 2018)
Foto: Michel Euler/AP Photo

Wie stellt sich die aktuelle Situation im nordsyrischen, von der Türkei besetzten Kanton Afrin dar?

Die meisten Zivilisten sind am 17. März in benachbarte arabische Regionen evakuiert worden. In der Stadt befinden sich aber noch ungefähr 30.000 Bewohner. Verwaltet wird Afrin derzeit von dschihadistischen Milizen und türkischen Militärs. Auf den Gebäuden jener Institutionen, die vorher die Selbstverwaltung des Kantons ausmachten, wurden überall türkische Flaggen gehisst. Jetzt will Ankara einen »Rat« zusammenstellen, der dann Afrin regieren soll. Er soll aus jenen Kurden und Arabern bestehen, die bereits seit Jahren zur syrischen Opposition gehören, die in Istanbul ihre Zentrale hatte. Wie der türkische Verteidigungsminister Nurettin Canikli vergangene Woche betonte, soll dieser »Rat« dann Afrin übernehmen – es soll also eine dauerhafte Besatzung geschaffen werden wie etwa seit 1974 auf Zypern.

Die Türkei hat auch einen eigenen »Gouverneur« für das auf syrischem Territorium liegende, mehrheitlich kurdische Gebiet entsandt.

Genau. Dieser hat gefordert, dass Afrin nach der Regelung für türkische Provinzen der türkischen Stadt Antakya unterstehen soll. Im Grunde will man Afrin annektieren. Die türkische Regierung versucht gerade, ihren »osmanischen Traum« zu realisieren.

Gibt es noch Widerstand in den besetzten Gebieten selbst?

Der Widerstand ist nicht zu Ende. Die Volks- und Frauenverteidigungseinheiten YPG und YPJ führen Guerillaaktionen durch. Sie kämpfen gegen die Dschihadisten und die türkischen Spezialeinheiten, die vor Ort sind. Der Guerillakrieg findet statt, aber die Bedingungen für einen solchen sind in Städten schwieriger als zum Beispiel in den Bergen. Dennoch wird gekämpft, und es gibt effektive Aktionen gegen die Besatzungsmacht.

Wie stellt sich die Situation für Zivilisten in Afrin dar? Es werden ja immer wieder Vorwürfe gegen die Türkei wegen Menschenrechtsvergehen laut.

Diejenigen, die sich gegen die neuen Machthaber stellen, kommen ins Gefängnis. Natürlich haben sie keinerlei Rechte, etwa auf einen Anwalt oder dergleichen. Sie verschwinden einfach im Knast – und dort wird Folter angewandt. Es wurden auch junge Frauen entführt, ähnlich wie bei den jesidischen Frauen im Sindschar-Gebirge, die vom »Islamischen Staat« verschleppt worden waren.

Zudem soll ein neues Schulsystem eingeführt werden, die Leute sollen gezwungen werden, Türkisch zu lernen. Die Menschen haben unter diesen Bedingungen natürlich Angst, ihre Meinung zu äußern oder sich in der Stadt frei zu bewegen. Sie leben in Angst und Schrecken. Zum einen vor den Dschihadisten, aber auch vor den türkischen Soldaten. Die Türkei verhält sich als Kolonialmacht und will alle Menschen in Afrin zwingen, sich ihren Regeln unterzuordnen. Die Bürger Afrins sind zu Gefangenen in ihrer eigenen Stadt geworden.

Wie sieht der Plan des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan aus? Er kündigt ja an, auch andere Gebiete im Norden Syriens – Kobani und Kamischli –, die syrische Stadt Manbidsch und die irakische Jesidenregion Sindschar angreifen zu wollen.

Das Schweigen von NATO und Vereinten Nationen, von EU und USA gegenüber Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit der Türkei bei der Eroberung Afrins versteht die Türkei als Rückendeckung für ihr Vorgehen. Sie sieht sich dadurch legitimiert. Sie will nun diese neoosmanische Expansionspolitik fortsetzen.

Die Planung dürfte so aussehen: die Belagerung in Afrin aufrechterhalten und nach Manbidsch weiterziehen; dann nach Kobani. Und zeitgleich vom irakischen Sindschar aus den anderen nordsyrischen Kanton, Cizire, angreifen. Zur Realisierung dieses Konzepts hat Ankara jetzt schon im Grenzgebiet zwischen Rojava und Irakisch-Kurdistan seine Truppen verstärkt. Auch Spezialeinheiten sind dorthin verlegt worden. Gelegentlich wurde bereits der Grenzübergang Semalka (zwischen Nordsyrien und der Kurdischen Autonomieregion im Nordirak, jW) angegriffen.

Erdogan sieht durch das Ausbleiben internationaler Reaktionen die Möglichkeit, eine systematische Anti-Kurden-Politik durchzusetzen. Alles, was Kurden irgendwo aufgebaut haben, soll zerstört werden – in Nordsyrien ebenso wie in Irakisch-Kurdistan. Die Kurden sollen sich seinem Wunsch nach der türkischen Kolonialmacht fügen.

Er sieht seine Chancen vor allem in der neuen Variante des Konflikts zwischen Russland und den USA. Diesen Konkurrenzkampf nutzt die Türkei, um antikurdische Strategien umzusetzen und frühere osmanische Gebiete wieder zu annektieren. Afrin soll angegliedert werden, aber Erdogan will weiter, auch bis Aleppo. Und auf irakischer Seite über Sindschar bis nach Mossul.

Im Zuge des Konfliktes zwischen USA und Russland hat sich eine neue Koalition herausgebildet: zwischen Moskau, Teheran und Ankara. Wie bewerten Sie dieses Bündnis? Ist das stabil oder angesichts der doch sehr unterschiedlichen Interessen dieser Staaten zum Scheitern verurteilt?

Es entsteht eine Art eurasischer Block. Allerdings ist zu bezweifeln, ob das ein strategisches Bündnis ist. Alle drei Nationen haben historisch Konflikte miteinander gehabt. Und alle drei wollen etwas anderes. Sie kommen nun unter russischer Führung zusammen. Moskau ist der Schirmherr dieser Allianz. Ohne Russlands Zustimmung, das hat auch der Chefberater Erdogans klar gesagt, hätte nicht einmal eine türkische Drohne über Afrin fliegen können.

Wladimir Putin will dieses eurasische gegen das atlantische Bündnis, also die NATO, in Syrien in Stellung bringen. Und die Russen haben ein Interesse, die Türkei aus der NATO zu ziehen.

Es geht nun darum, Gebiete unter Kontrolle zu bekommen. In dieser Hinsicht sind die Türkei und die mit ihr kooperierenden Dschihadisten auch ein Instrument Russlands. Auf der anderen Seite hat aber die Türkei auch eigene Interessen, deswegen wird dieses Bündnis nicht lange halten können.

Außerdem haben wir die US-Präsenz in Syrien. Es wird immer gesagt, die kurdischen Gebiete seien Teil des von den Vereinigten Staaten kontrollierten syrischen Gebiets. Das aber war nie der Fall. Auch Russland war auf dem Gebiet der Demokratischen Konföderation Nordsyrien präsent – genauso wie die USA. Deswegen waren aber die kurdischen Kräfte dennoch weder prorussisch noch proamerikanisch.

Insgesamt geht es all diesen Mächten darum, durch Gewalt Syrien aufzuteilen. Da finden Tauschgeschäfte statt, so dass etwa die Türkei die eine Stadt räumt, um sie dem Assad-Regime zu überlassen, dafür aber von diesem den Zugang zu anderen Städten bekommt.

Genau das, was die kurdische Bewegung in den letzten sieben Jahren verhindern wollte, nämlich die Spaltung des Landes, wird jetzt vollzogen.

Wenn Russland nun die Besatzung eines Teils Syriens durch die Türkei ermöglicht, ist das doch für den wichtigsten Bündnispartner Moskaus in Syrien, die Regierung in Damaskus, ebenso schlecht. Wie reagiert Assad auf diese Politik? Gibt es da Widerspruch?

Assad hat wenig zu sagen. Das hat man auch in Afrin sehr deutlich gesehen. Kurz vor dem Angriff der Türkei hat die lokale Verwaltung in Afrin das Regime aufgefordert, die Grenzen zu schützen – es handelt sich ja schließlich um syrisches Territorium. Assad schickte nur symbolische Milizkräfte, weil Russland kein grünes Licht gegeben hat.

Das Regime hat keine ernstzunehmende Bedeutung mehr. Es untersteht der Kontrolle Russlands, ist abhängig von Moskau und Teheran. Assad ist im Grunde eine Marionette.

Gleichwohl hat der russische Außenminister Lawrow diese Woche die Türkei aufgefordert, die Kontrolle über Afrin an Damaskus zu übergeben. Ist das nur Rhetorik?

Ich glaube, das ist zum einen Gerede. Zum anderen aber könnte es dazu dienen, den Iran zu beschwichtigen. Teheran möchte nicht, dass sich die Türkei allzusehr ausbreitet.

Außerdem könnte es ein verbales Signal an die Kurden sein, um diese wieder mit ins Boot zu holen. Bevor Afrin durch die Türkei belagert wurde, gab es ja Gespräche mit Russland. Moskau forderte, dass die lokale Verwaltung Afrins Kompromisse mit dem Regime eingehen müsse – was diese auch getan hat. Und am nächsten Tag kreisten türkische Kampfjets über Afrin. Russland hat einen absoluten Vertrauensbruch begangen. Jetzt möchte die russische Regierung durch solche Äußerung sich den Kurden wieder annähern, weil die kurdische Bewegung ja nach wie vor ein entscheidender Faktor in Syrien ist.

Aber ich denke auch, dass Russland sehr wohl weiß, dass es die Türkei jetzt da nicht mehr rauskriegt. Erdogan hat bereits bekundet, Lawrow habe da gar nichts zu melden.

Gibt es noch Gespräche zwischen den kurdischen Kräften und Russland?

Die Strategie der kurdischen Bewegung war immer eine des »dritten Weges«, das heißt, man hält die Tür des Dialogs mit allen Seiten immer offen. Dennoch werden nach Afrin alle Gespräche noch sensibler geführt. Was in Afrin passiert ist, hat schon gezeigt, dass selbst diplomatische Verhandlungen und Absprachen keine Bedeutung mehr haben. Dennoch, Dialog wird es weiterhin geben, wir wollen ja nicht zwischen den Großmächten zerquetscht werden.

Kommen wir zu den Vereinigten Staaten. Das Bündnis der kurdischen Kräfte hatte immer auch eine Schutzfunktion gegen die Türkei. Aber sowohl bei dem Bombardement der YPG-Zentrale in Karacok vergangenes Jahr wie auch nun im Falle Afrins ließ Washington die Türkei gewähren. Ist das Bündnis hinfällig?

In bezug auf Afrin behaupten ja viele, die Kurden hätten verloren. Ich würde behaupten, diejenigen, die die kurdische Frage übersehen haben, haben verloren. Denn über die Zukunft Syriens kann man nicht ohne Kurden entscheiden. Zudem hängt die Zukunft Syriens auch mit der des Iraks, des Irans und der Türkei zusammen – und da sind überall Kurden.

Die Bündnispolitik bislang war geprägt von dem Krieg gegen den »Islamischen Staat«. Es war ein militärisches Bündnis, kein strategisches, politisches – weder mit den USA, noch mit Russland.

Unsere Strategie war, dass die Völker Syriens sich selbst etwas aufbauen – was ja in Teilen Syriens geschehen ist. Diese Solidarität der Völker hat sich auch bei dem Angriff auf Afrin gezeigt. Christliche und arabische Kämpfer kamen nach Afrin, jetzt haben die arabischen Menschen in Scheba die kurdischen Flüchtlinge aus Afrin aufgenommen. Das ist der große Erfolg dieser Strategie.

Der diplomatische Dialog wird mit allen Staaten, die hier präsent sind, aufrecht erhalten: ob das Frankreich ist oder die Briten, die USA oder Russland. Wir versuchen sie alle zu überzeugen, dass eine Spaltung Syriens nicht die Lösung sein kann. Wir haben eine andere Alternative: Die Bürger sollen selbst entscheiden, wie die Zukunft des Landes aussieht. Es ist wichtig, dass endlich einmal über eine Lösung von der Basis aus diskutiert wird und die Menschen nicht immer nur als passive Opfer der Großmächte gesehen werden.

Wir beharren auf dieser Zielsetzung, und alle diplomatischen Verhandlungen werden auf dieser Grundlage geführt. Wir wollen ein einheitliches, demokratisches Syrien. Und wir werden alles tun, damit das Land nicht gespalten wird. Wir wollen keinen zweiten Irak, kein weiteres Libyen hier. Das Chaos, das im Mittleren Osten in den vergangenen Jahren erzeugt wurde, wollen wir nicht in Syrien sehen. Dafür setzen wir den Kampf fort.

Die Zerstörung Libyens und des Iraks ist klar das Ergebnis US-imperialistischer Politik. Wie sehen Sie die derzeitige Strategie der USA? Manchmal wirkt es ja geradezu so, als handle Washington konfus. Am einen Tag die Ankündigung eines Truppenabzugs, am nächsten Tag Reden über »Regime-Change«. Haben die Vereinigten Staaten derzeit überhaupt eine Strategie?

Die Strategie der USA ist schon klar. Aber sie können diese in Syrien nicht so umsetzen, wie sie es in Libyen oder im Irak konnten, weil Russland jetzt mit im Spiel ist. Washington verfolgt ein Konzept, Syrien in drei Zonen aufzuteilen, anhand ethnischer Kriterien: eine Zone für Alawiten, eine für Sunniten, eine für Kurden. So ähnlich, wie die USA es im Irak gemacht haben. Dadurch können sie die Region natürlich besser kontrollieren. Ganz nach der klassischen Methode: Teile und herrsche!

Jetzt ist aber noch Russland da und sagt: Gut, wenn ihr das Land aufteilt, dann bekomme ich aber auch ein paar Gebiete. Das erschwert den USA die Umsetzung ihrer Konzepte. Es war auch für sie unerwartet, dass Russland in so kurzer Zeit so stark mitmischen kann. Zugleich entscheidet sich in Syrien die Zukunft Russlands im Mittleren Osten. Dass Russland auf der Bühne des Nahen und Mittleren Ostens eine so zentrale Rolle spielt, ist ja nach dem Wegfall der Sowjetunion eine neue Entwicklung.

Was wir vermeiden müssen, ist, dass Syrien eine Kriegszone zwischen dem eurasischen und dem atlantischen Block wird. Syrien ist immer noch ein eigenständiges Land, und die Besitzer dieses Landes sind die Völker Syriens. Weder Putin noch Donald Trump sollten da etwas zu sagen haben. Sowohl die USA wie Russland sollten aus Syrien verschwinden.

Nilüfer Koc ... ist Kovorsitzende des Kongra Netewiya Kurdistan (Nationalkongress Kurdistan, KNK), eines internationalen Zusammenschlusses kurdischer Parteien, Organisationen und Einzelpersonen. Sitz des Dachverbandes ist Brüssel

Quelle

https://www.jungewelt.de/artikel/330808.weder-putin-noch-trump-sollten-in-syrien-etwas-zu-sagen-haben.html
Gegen System und Kapital!


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Rappelkistenrebell

TÜRKEI
Vorgezogene Wahlen: HDP kandidiert gegen den Faschismus
Die AKP-Regierung mit dem faschistischen Präsidenten Erdoğan an der Spitze hat gern mit ihren wirtschaftlichen Erfolgen geprahlt. Tatsächlich ist die Türkei in den letzten 15 Jahren von einem abhängig kapitalistischen zu einem neuimperialistischen Land geworden.


Deutschland-Vertretung der Demokratischen Partei der Völker (HDP)

Nicht nur viele internationale Monopole wie Daimler, Bosch, Renault, Ford, Hyundai und andere haben diese Entwicklung mitgeprägt und ausgenutzt, sondern auch türkische Monopole sind in die erste oder zweite Liga des internationalen Monopol-Rankings aufgestiegen.

Vieles lief über Schulden. Die Türkei hatte vor Erdoğans Amtsantritt im Jahr 2001 ca. 160 Milliarden Auslandsschulden. Jetzt redet man von über 500 Milliarden. In der Zwischenzeit wurden für ca. 70 Milliarden US-Dollar die Staatsbetriebe an die internationalen Monopole verhökert. Privatfirmen sind mit über 200 Milliarden Dollar verschuldet, und jede Abwertung der türkischen Lira steigert ihre Schulden stündlich, sie stehen auf der Kippe. Einige große Firmen wie die Yıldız-Holding, die Doğuş-Holding u.a. wurden durch Umschuldungen (mit staatlichen Stützungsgeldern) vorerst gerettet.

Abwälzung der Krisenlasten auf die Massen
Am 15. Mai 2018 erschien in der Neuen Zürcher Zeitung ein Interview mit dem Makroökonomen und Wirtschaftshistoriker Russell Napier. Er sagte ,,Die Insolvenz der Türkei ist keine Frage der Zeit mehr – der Anfang ist schon gemacht". Das verdeutlicht ein Blick auf die Entwicklung der türkischen Leistungsbilanz. Sie ist seit Jahrzehnten defizitär, aber seit 2006 übertraf das Defizit fast jedes Jahr den Durchschnitt von 1984-2001 (22 Mrd. US-Dollar) und bewegt sich seit 2016 erneut rasant auf den Rekordwert von 2011 zu. Im März 2018 belief es sich, aufs Jahr hochgerechnet, schon auf über 55 Milliarden US-Dollar – bei gleichzeitig fälligen Schuldentilgungen in Höhe von 240 Milliarden US-Dollar.

Der Wertverlust der Lira im Vergleich zu Dollar und Euro und der Rückgang von ausländischen Investitionen in die Türkei bringen die Wirtschaftspolitik der AKP in große Bedrängnis. Die Inflation liegt bei 10 Prozent. Die Jugendarbeitslosigkeit ist auf 20 Prozent angestiegen. Die Preise für Grundnahrungsmittel haben sich in den vergangenen 15 Jahren verdreifacht. Zunehmend spüren die Massen die Abwälzung der Krisenlasten auf ihren Rücken in Form von Reallohnverlust, steigender Arbeitslosigkeit und Umweltzerstörung.

Hemmungsloser Import klimaschädlicher Energieerzeugung
Kapitalimport durch Umwelt und Gesundheit zerstörende Investitionen in die fossile Energiegewinnung und energieintensive Produktionsanlagen spielten eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung der Türkei als neuimperialistisches Land. Önder Algedik, Energie- und Klimaexperte und Umweltaktivist, weist in einem in der Zeitung GazeteDuvar vom 22. Mai 2018 erschienenen Artikel nach, dass der hemmungslose Import jeder Art von klimaschädlicher Energieerzeugung auch zu der verheerenden Wirtschaftslage beigetragen hat: Kohleförderung, Kohlekraftwerke, Erdgaskraftwerke, Zementwerke, Erdölverbrennung, Aluminiumwerke oder Stahlwerke usw.

Weit entfernt von absoluter Mehrheit
In Umfragen ist der faschistische Staatspräsident Erdogan bei den vorgezogenen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen am 24. Juni weit von der angestrebten absoluten Mehrheit entfernt. Wahlforschern zufolge kommt Erdogan derzeit auf 42 Prozent. Die Widersprüche zum faschistischen Terror, der brutalen Unterdrückung linker Kräfte und zum völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf Rojava wachsen auch in der Türkei. Trotz des Terrors demonstrierten am 1. Mai Hunderttausende in Istanbul. Demonstranten trugen Bilder inhaftierter HDP-Politiker/-innen und Plakate auf denen stand: ,,Demirtaş ist unter uns". Tausende riefen ,,AKP und MHP werden fallen."

Selahattin Demirtas kandidiert aus dem Gefängnis
Für die Präsidentschaftswahl haben außer der Erdogan-AKP fünf Parteien Kandidaten aufgestellt. Für die Demokratische Partei der Völker (HDP) kandidiert aus dem Gefängnis heraus, wo er wegen seiner Parteinahme für den kurdischen Freiheitskampf sitzt, Selahattin Demirtas. Die HDP kämpft nicht nur für die Rechte der Kurden, sondern gegen die Fortdauer des Notstands in der Türkei, gegen den Erdogan-Faschismus und für Frauenrechte. Eine Wahlkämpferin in Amed sagt: "Amed ist ein besonderer Ort. Hier lebt eine stark politisierte Bevölkerung. Und bei den Frauen erkennen wir eine entschlossene Haltung gegen die Versuche, ihren Willen zu unterdrücken. Die Frauen wollen insbesondere für ihre inhaftierten Freundinnen am Tag der Wahlen ein starkes Zeichen setzen und ihre Stimmen an den Wahlurnen schützen".

Der Wahlkampf der HDP wird in der Türkei von der Regierung zu behindern versucht, wo es nur geht: "Doch innerhalb der Bevölkerung herrscht eine Atmosphäre des Aufbruchs vor, die ihnen niemand nehmen kann. Deshalb zeigen die Einschüchterungsversuche keine Wirkung." Für die Wahlberechtigten in Deutschland (Türken, Kurden und andere mit türkischer Staatsangehörigkeit) ist die HDP eine wählbare Alternative. Der gemeinsame Kampf gegen die Rechtsentwicklung der Regierung und der bürgerlichen Parteien in Deutschland stärkt auch die Kräfte gegen Erdogan in der Türkei.

Quelle

https://www.rf-news.de/2018/kw22/vorgezogene-wahlen-einzig-hdp-kandidiert-gegen-den-faschismus
Gegen System und Kapital!


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Kuddel

Proteste gegen Inhaftierung von Gewerkschaftlern



Der Gewerkschaftsverband KESK von Istanbul protestierte in Kadıköy gegen die Festnahmen von Gewerkschaftler*innen.

https://anfdeutsch.com/aktuelles/proteste-gegen-inhaftierung-von-gewerkschafter-innen-4855

counselor

ZitatTürkei - Solidarisch mit dem antifaschistischen Kampf - Wahlempfehlung der MLPD

Die Präsidentschaftswahl in der Türkei wird vorgezogen und gleichzeitig mit den Parlamentswahlen 2018 stattfinden. Die MLPD ruft alle türkischen und kurdischen Kolleginnen und Kollegen auf, von ihrem Wahlrecht auch in Deutschland Gebrauch zu machen.

Quelle: https://www.rf-news.de/2018/kw23/die-mlpd-ruft-zur-unterstuetzung-und-wahl-der-hdp-auf
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

counselor

ZitatWahlen in der Türkei - HDP-Erfolg unterstreicht Bündnispolitik gegen Rechtsentwicklung (neu)imperialistischer Regierungen

Die fortschrittliche Demokratische Partei der Völker (HDP) hat bei dieser Wahl 700.000 Stimmen hinzugewonnen. Für viele demokratische und linke Kräfte waren die Wahlen mit der Hoffnung verbunden, den Übergang zum Präsidialsystem zu verhindern und Recep Tayyip Erdoğan möglichst abwählen zu können.

Quelle: https://www.rf-news.de/2018/kw26/broeckelnde-massenbasis-der-faschistischen-diktatur-kommt-zum-ausdruck-1
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

counselor

ZitatDringender Aufruf - Gesundheitszustand von Turgut Kaya verschlechtert sich - MLPD ruft zu Soliaktionen auf

Die Konföderation der ArbeiterInnen aus der Türkei in Europa (ATIK) richtet einen dringenden Aufruf an die Öffentlichkeit:

Unter der Überschrift ,,Schauen wir nicht tatenlos zu, während Turgut Kaya stirbt" (siehe Rote Fahne News) schreibt die Organisation: ,,Turgut Kaya begann am 31. Mai 2018 einen Hungerstreik, um gegen den Auslieferungsbeschluss zu protestieren sowie seine politische Identität zu verteidigen und für seine Freilassung zu kämpfen.

Aufgrund des nunmehr kritischen Gesundheitszustands Turgut Kayas ist er in Lebensgefahr und es ist zu fürchten, dass er bleibende Schäden erleiden wird. ...

Wir rufen alle Parteien und Organisationen auf, die sich seit nahezu einem Monat dafür einsetzen, dass Turgut Kaya nicht an die Türkei ausgeliefert wird, ihre Unterstützung anbieten und sich an Aktionen auf der Straße beteiligen, aktiv zu werden, damit Turgut Kaya freigelassen wird ..."

MLPD unterstützt diesen Kampf mit voller Kraft

Dazu schreibt die MLPD: ,,Die MLPD unterstützt den Kampf gegen die Auslieferung Turgut Kayas an das faschistische Erdoğan-Regime mit voller Kraft! Monika Gärtner-Engel, Hauptkoordinatorin der ICOR, hatte bereits am 1. Juni alle ICOR-Organisationen zur Organisierung der Solidarität aufgerufen, denn die Auslieferung kann nur durch eine breite internationale Solidaritätsbewegung verhindert werden.

Die Inhaftierung von Turgut Kaya reiht sich ein in ein konzertiertes Vorgehen verschiedener europäischer Regierungen auf Geheiß des faschistischen Erdogan-Regimes gegen vermeintliche TKP/ML-Mitglieder. Es ist deshalb sehr wichtig, einen europaweiten Widerstand und Zusammenschluss der fortschrittlichen und revolutionären Kräfte zu entwickeln und zu stärken. Keine Auslieferung von Turgut Kaya an das faschistische Erdogan-Regime, Freiheit für Turgut Kaya! Freiheit für alle politischen Gefangenen!"

Kurzfristig organisierte Aktion in Düsseldorf

Eine erste kurzfristig organisierte Protestaktion fand heute von 12 Uhr bis 13 Uhr die zweite Protestkundgung vor dem griechischen Generalkonsulat in Düsseldorf statt - organisiert von Aktivisten der Konföderation der Arbeiterinnen und Arbeiter aus der Türkei in Deutschland (ATIF) und der MLPD. Die Landesleitung Nordrhein-Westfalen der MLPD berichtet darüber:

"Noch während der Kundgebung erfuhren wir, dass Turgut Kaya inzwischen notärztlich in eine Klinik gebracht werden musste und dort ärztlich behandelt wird. Von der Kundgebung entsandte Genesungswünsche waren mit der Forderung verbunden, Turgut Kaya sofort freizulassen, damit er fachgerecht in einer Klinik, die Erfahrung mit Hungerstreikenden und Folteropfern hat, behandelt werden kann.

Das harte Vorgehen gegen Turgut Kaya, der in der Türkei bereits Jahre in den Foltergefängnissen des Regimes verbracht hat, wurde im Zusammenhang mit der Rechtsentwicklung der Regierungen am offenen Mikrofon verurteilt.

Gespräch mit Botschaftsangehörigen

In einem kurzen Gespräch mit Frau Markozannes und Herrn Mygdalas vom griechischen Generalkonsulat wurde erneut der Ernst der Situation erläutert. Es wurde deutlich gemacht, dass viele Menschen von der Syriza-Regierung erwarten, sich für demokratische Rechte und Freiheiten stark zu machen und sich nicht von einem faschistischen Despoten erpressen zu lassen. Wir sind gespannt, ob wir die in Aussicht gestellte Antwort erhalten.

Wir waren uns einig, dass die Solidarität weitergehen muss, und wir uns - falls erforderlich - wieder vor dem Generalkonsulat treffen."

Protestaktion auch in Frankfurt am Main

Auch in Frankfurt/Main gab es eine Protestaktion vor dem griechischen Konsulat. In einem Bericht der Landesleitung Rheinland-Pfalz/Hessen/Saarland der MLPD heißt es:

"Der Ernst der Situation war den Teilnehmern ins Gesicht geschrieben. Turgut Kaya ist weiter in türkischer Haft und sein Hungerstreik seit 30 Tagen gefährdet bereits seine Gesundheit. Kaya ist keiner Straftat angeklagt, sondern soll als Revolutionär in die faschistische Türkei ausgeliefert werden, die ihn mit Folter und Tod bedroht.

Offizielle Erklärung der griechischen Regierung verlangt

Die deutsche Regierung und EU rühren keinen Finger gegen seine drohende Abschiebung, was ihren reaktionären imperialistischen Charakter verdeutlicht. Über Lautsprecher wurde gut hörbar informiert. Die Eingangspforte des Konsulats war mit Stahlketten verschlossen, an die sich eine Frau und ein Mann angekettet hatten. Die Polizei kam schnell, hielt sich aber zunächst im Hintergrund bei der spontanen Aktion.

Konsulatsangestellte meinten, die Regierung werde ihrer Meinung nach Kaya nicht an die Türkei ausliefern. Aber das war den Demonstranten zu wenig, sie verlangten eine offizielle Erklärung der Regierung. Immerhin existiert ein gültiger Auslieferungsbeschluss. Das ist eine Frage auf Leben und Tod!

Nach langem Hin und Her sagte das Konsulat zu, das Protestschreiben der Demonstranten an die griechische Regierung zu faxen. Eine Angestellte kam auf Verlangen der Demonstranten erneut an die Pforte, der Ernst der Situation des Gefangenen wurde ihr erneut verdeutlicht und sie versicherte, das Schreiben sei an das griechische Ministerium versandt. Mit dieser Zusage wurde gemeinsam die Protestaktion beendet - nicht ohne klargemacht zu haben: Solange die Abschiebung droht, werden Proteste weitergeführt und die Öffentlichkeitsarbeit verstärkt.
Kommt zu weiteren Protestaktionen in Deutschland!

Berlin: Freitag, 29. Juni, 11.00 Uhr, vor der griechischen Botschaft, Kurfürstendamm 185.
Hamburg: Freitag, 29. Juni, 16.00 Uhr, beim ,,Methfesselfest", Else-Rauch-Platz, HH-Eimsbüttel.
Weitere Aktionen in anderen Städten sind willkommen!

Quelle: https://www.rf-news.de/2018/kw26/gesundheitszustand-von-turgut-kaya-verschlechtert-sich-mlpd-ruft-zu-soliaktionen-auf
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counselor

ZitatTürkei - Zunehmend labile Entwicklung nach Erdoğans ,,Wahlsieg"

Unmittelbar nach seinem - mithilfe massiver Manipulationen und Repression erzielten - Wahlsieg, und der damit erlangten praktischen Befugnis zur Alleinherrschaft, hat das Regime des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan den Kurs der faschistischen Unterdrückung verschärft.

Quelle: https://www.rf-news.de/2018/kw28/zunehmend-labile-entwicklung-nach-erdogans-wahlsieg
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counselor

Zitat Türkei - Erdogan macht sich selbst zum Verwalter des Staatsschatzes

In einem Überraschungscoup hat der türkische Präsident die komplette Führung des Staatsfonds abgesetzt. Dessen Besitztümer sind rund 200 Milliarden Dollar wert. Über sie bestimmen nun Erdogan – und sein Schwiegersohn.

Quelle: https://www.welt.de/finanzen/article181506148/Tuerkei-Recep-Tayyip-Erdogan-macht-sich-selbst-zum-Verwalter-des-Staatsschatzes.html
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counselor

ZitatTürkei - Hunderte Arbeiter bei Streik an Flughafen-Baustelle in Istanbul festgenommen

Mehrere tausend Arbeiter demonstrierten für bessere Arbeitsbedingungen auf der Baustelle von Istanbuls neuem Airport. Sie beklagen Todesfälle, schlechtes Essen, schlechte Unterbringung und Probleme mit der Bezahlung.

Quelle: https://www.dw.com/de/hunderte-arbeiter-bei-streik-an-flughafen-baustelle-in-istanbul-festgenommen/a-45499915
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ManOfConstantSorrow

Im letzten Jahr war ich auf einer Veranstaltung, bei der es um möglichen Widerstand gegen Erdogan und das AKP Regime ging.
Libertäre Gruppen hatten sich zum Ziel gesetzt, Arbeiter zum Kämpfen bewegen. Man betrachtete Flugblattaktionen vor den großen Fabriken als extrem schwierig, denn die sind zumeinst unter AKP Kontrolle. Man erhält dort nur einen Job, wenn man nach Überprüfung nicht als politischer Gegner aufgefallen ist. Unruhestifter können es mit den Schlägertrupps der Grauen Wölfe zu tun bekommen. Deshalb hat man sich entschieden, Baustellen in Angriff zu nehmen. Dort seien Flugblattaktionen noch möglich.

Ich kann nicht beurteilen, ob der Streik an der Flughafenbaustelle Istanbul eine Frucht dieser Arbeit ist. Vielleicht waren die Arbeitsbedingungen einfach so schrecklich, daß der Streik spontan aus Verzweiflung entstanden ist.
ZitatBauarbeiter, die nach dem ,,Unfalltod" zweier Kollegen in der Nacht zuvor, dann am  Freitag, 14. September, in den Streik getreten waren gegen ihre unmenschlichen Arbeitsbedingungen. Wenn Bauarbeiter in der Türkei ohnehin bereits ein extrem gefährlicher Job ist, dann ist es noch eine Steigerung davon, an Erdogans Renommierprojekt arbeiten zu müssen.
http://www.labournet.de/?p=137494

ZitatStreik am Istanbuler Flughafen
Polizei nimmt 500 Arbeiter fest

Nach tödlichen Unfällen auf der Baustelle des Istanbuler Flughafens streiken die Arbeiter. Die Polizei versucht, den Ausstand niedergeschlagen.




In der Nacht auf Samstag hat die Polizei in Istanbul Hunderte streikende Arbeiter festgenommen. Nach Angaben der regierungskritischen Gewerkschaft Insaat-Yapi-Is drang die Polizei in den frühen Morgenstunden in die Unterkünfte der Arbeiter ein, die auf der Großbaustelle für den neuen Flughafen von Istanbul beschäftigt sind, und nahm rund 500 von ihnen in Gewahrsam. Damit sollte ein Streik, den die Arbeiter Freitag früh begonnen hatten, niedergeschlagen werden. Gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa) sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft, Özgür Karabulut, der Streik sei damit aber nicht beendet. ,,Die Wut der Arbeiter wird nicht so leicht nachlassen."

Seit vier Jahren wird unter Hochdruck am Bau des dritten Flughafens für Istanbul gearbeitet. Er soll am 29. Oktober, zum Jahrestag der Republikgründung, von Präsident Recep Tayyip Erdoğan eröffnet werden. Der Flughafen ist das größte und wichtigste Infrastrukturprojekt der Regierung Erdoğan. Er soll mit einer Kapazität von 90 Millionen Reisenden im Jahr eröffnet werden, später für 200 Millionen jährlich ausgebaut werden. Damit hätte Istanbul den größten Flughafen der Welt.

Laut Medienberichten sind die Arbeitsbedingungen auf dem Großprojekt katastrophal. Wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen soll es nach Recherchen regierungskritischer Medien in den bisher vier Jahren Bauzeit zu rund 300 tödlichen Unfällen gekommen sein. Offiziell räumt die Regierung 27 Todesfälle ein.

Anlass für den aktuellen Streik war der Unfall eines Servicebusses, der die Arbeiter von ihrem Schlaflager zur Baustelle bringen sollte. Dieser Busshuttle wird seit Langem kritisiert. In den provisorischen Unterkünften sind rund 15.000 Arbeiter untergebracht. Die Streikenden beklagen aber auch Hetze, mangelnde Sicherheitsvorkehrungen und schlechte Bezahlung durch zwischengeschaltete Subunternehmen.

Wasserwerfer und Tränengas

Die Regierung will unter allen Umständen den Eröffnungstermin sichern. Sie hatte deshalb bereits am Freitag ein massives Polizeiaufgebot mit Wasserwerfern und Tränengas auf die Baustelle geschickt. Auch eine Solidaritätsdemonstration am Samstag im Stadtteil Kadiköy wurde von der Polizei gewaltsam aufgelöst.

In regierungsnahen Medien, allen voran dem Fernsehkanal A-Haber, wird der Streik als vom Ausland gesteuerte Provokation dargestellt, der die Eröffnung behindern soll. A-Haber sagte, nachdem die USA die Türkei mit wirtschaftlicher Erpressung nicht auf Linie bringen konnte, habe man nun den Streik gegen das wichtigste türkische Projekt initiiert. Auch Deutschland sei gegen den Bau, weil man die Konkurrenz für den Frankfurter Flughafen fürchten würde.

Das für den Bau zuständige Unternehmen IGA hatte erklärt, man werde so schnell wie möglich Maßnahmen ergreifen, um etwaige Missstände zu beseitigen. Laut Gewerkschaft gibt es aber keinerlei konkrete Zusagen.
http://www.taz.de/Streik-am-Istanbuler-Flughafen/!5533160/
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

35.000 Arbeiter_innen bauen derzeit den dritten Flughafen Istanbuls, der der größte der Welt werden soll. Dem Arbeitsministerium  zufolge sind 27 Arbeiter auf der Baustelle gestorben, andere Quellen sprechen von 400 Toten seit Beginn der Bauarbeiten, unter ihnen auch Kinder.

Ein zweiminütiges Video bei Labournet TV

https://de.labournet.tv/flughafenarbeiter-wehren-sich-gegen-todliche-arbeitsberdingungen

counselor

ZitatAfrin: Exzessive Gewalt durch türkische Besatzung

Seit der türkischen Militäroperation "Olivenzweig" sind Terror, ethnische Säuberungen und demografische Veränderungen große Probleme in einer der zuvor friedlichsten Zonen Syriens

Quelle: https://www.heise.de/tp/features/Afrin-Exzessive-Gewalt-durch-tuerkische-Besatzung-4246160.html
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kunta

@Counselor

Und Erdogan ist auch kein Heiliger was den Umgang mit seinen Kritikern angeht. Gerade habe ich gelesen, was für eine Überraschung *sarkasmus* - in türkischen (Geheim-)gefängnissen wird zu Tode gefoltert. Tja, soviel zum Fall Kashoggi, ein furchtbarer Mord in einer saudischen Botschaft auf türkischem Boden.

Fazit schon damals: Erdogan ist ebensowenig wie die angeblich so gute westliche Wertegemeinschaft ohne Blut an den Händen.

Gruß
Kunta

counselor

Ganz klar, dass Erdogan Blut an den Händen hat. Und mit sowas arbeitet die Bundesregierung zusammen. Pfui Deibel!
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counselor

ZitatMilitärbewegungen an türkischer Grenze

Nach den Angriffsdrohungen des türkischen Präsidenten Erdoğan finden Militärbewegungen bei Serêkaniyê auf türkischer Seite der Grenze statt.

Quelle: https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/militaerbewegungen-an-tuerkischer-grenze-8314
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counselor

ZitatTürkei / Rojava - Sofortige Beendigung der türkischen Aggressionen in Nordsyrien!

Am Donnerstagabend haben Kampfjets des faschistischen türkischen Regimes das Flüchtlingscamp Mexmûr und das ezidische Siedlungsgebiet Şengal bombardiert.

Quelle: https://www.rf-news.de/2018/kw50/sofortige-beendigung-des-aggressionskriegs
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counselor

ZitatMachtpoker - Trump will US-Truppen aus Nord- und Ostsyrien abziehen - eiskalte Auslieferung von Rojava

Am Mittwoch, 19. Dezember, kündigte US-Präsident Donald Trump den sofortigen und kompletten Rückzug der ca. 2.000 US-Soldaten aus der Demokratischen Föderation Nord- und Ostsyrien (Rojava) an.

Quelle: https://www.rf-news.de/2018/kw51/trump-zieht-seine-truppen-aus-rojava-ab-und-laesst-verbuendete-im-stich
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counselor

ZitatNAV-DEM: Bildet internationalistische Widerstandskomitees!

Der kurdische Dachverband NAV-DEM ruft zur gemeinsamen Koordinierung von Protestaktionen gegen die drohende Militärinvasion der Türkei in Nordsyrien auf. In Berlin findet heute eine Demonstration zur Verteidigung von Rojava statt.

Quelle: https://anfdeutsch.com/aktuelles/nav-dem-bildet-internationalistische-widerstandskomitees-8453
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ManOfConstantSorrow

Die Kurden wurden immer wieder von den USA hängengelassen, verraten und verkauft, ans Messer geliefert.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Rudolf Rocker

Die Rücktritte im US Verteidigungsministerium (McGurk ist bereits der dritte) lassen darauf schließen, das diese Entscheidung von Trump alleine gefällt wurde.
Aber es war klar, das etwas in der Art passieren würde.
Die Kurden haben im Kampf gegen den IS die größten Opfer gebracht und entscheident dazu beigetragen, den IS zu schwächen.
Als dank dafür sollte man ihnen jetzt ihr eigenes Land zusprechen und sie vor den Türken beschützen und nicht hängen lassen.


Kunta

Zitat von: Rudolf Rocker am 11:22:20 So. 23.Dezember 2018
Als dank dafür sollte man ihnen jetzt ihr eigenes Land zusprechen und sie vor den Türken beschützen und nicht hängen lassen.

Bei aller Zustimmung als Kurde, oder Kurdin, würde ich die Sache wohl als x-ten Verrat nach 1918 ansehen.

Ob du dich ein bißchen in der Geschichte Kurdistans auskennst?

Denen wird schon seit 100 Jahren, dem Ende des 1. Weltkrieges, ein eigenes Land versprochen, und das Versprechen wurde - eben wegen, auch damals schon  ::) der Türkei - dem Osmanischen Reich und anderen Staaten nie eingelöst - diese Art des Verrats kennen die Kurden, ebenso wie andere Völker die von ihren Allierten verraten worden sind schon zur Genüge.

Übrigens die Türkei läßt ja schon an der syrischen Grenze zu den Gebieten der YPG islamistische Milizen und türkische Panzer aufrollen.

Man wartet nur noch das Ok von Erdogan ab, bzw. den erneuten Verrat an den Kurden - diesmal durch die USA Donald Trumps - und dann geht das Blutfest bzw. Mörderfest von Neuem los wie anno 1918  kotz

Gruß
Kunta

counselor

ZitatWir haben Revolutionen in der Revolution gemacht

Hesen Mihemed Elî vom Vorstandskomitee des Demokratischen Syrienrats und Verantwortlicher für die Arbeit in den Regionen Raqqa und Deir ez-Zor berichtet vom gleichzeitigen Abwehrkampf gegen die Türkei und den IS und dem Aufbau eines neuen Systems.

Quelle: https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/wir-haben-revolutionen-in-der-revolution-gemacht-8647
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ZitatRede in Ankara - Türkei will mutmaßliche Regierungsgegner aus Deutschland bei Einreise festnehmen

Innenminister Soylu deutet an, politische Gegner in Deutschland zu beobachten - und will sie festnehmen lassen, wenn sie zum Urlaub in die Türkei kommen.

Quelle: https://www.tagesspiegel.de/politik/rede-in-ankara-tuerkei-will-mutmassliche-regierungsgegner-aus-deutschland-bei-einreise-festnehmen/24063232.html
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ZitatTürkei - Schwere Niederlage für Erdoğans faschistische Allianz bei Kommunalwahlen

Bei den landesweiten Kommunalwahlen in der Türkei waren am Sonntag, 31. März, rund 57 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Erdoğans faschistische Allianz erlitt dabei eine schwere Niederlage.

Quelle: https://www.rf-news.de/2019/kw14/ein-desaster-fuer-die-faschistische-akp-regierung-erdogans
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ZitatMilitäreinmarsch der Türkei - US-Truppen verlassen Nordsyrien

Das türkische Militär steht laut Weißem Haus kurz davor, in Nordsyrien einzumarschieren. Die dort anwesenden US-Truppen würden die Region verlassen. Damit verliert die kurdische Miliz ihren einstigen Partner.

Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/tuerkei-us-101.html
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ZitatKommunalpolitikerin aus Nürnberg in Türkei verhaftet

ISTANBUL/NÜRNBERG - Die aus Nürnberg stammende Kommunalpolitikerin Senem Kartal (Linke Liste) ist in der Türkei verhaftet worden. Damit gehört sie zu einer Reihe von Bundesbürgern, die derzeit in der Türkei festgehalten werden. Anderen Deutschen wird dort demnächst der Prozess gemacht, etwa den beiden Journalisten Deniz Yücel und Mesale Tolu.

Quelle: https://www.nordbayern.de/kommunalpolitikerin-aus-nurnberg-in-turkei-verhaftet-1.9401829
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counselor

ZitatTürkische Truppen überqueren offenbar syrische Grenze

Nach acht Jahren Bürgerkrieg steht der syrische Diktator Baschar al-Assad kurz vor dem Sieg. Mehrere hunderttausend Menschen befinden sich auf der Flucht. Die US-Regierung lässt die türkische Armee währenddessen in einem umkämpften Gebiet gewähren. Alle Informationen zum Syrien-Krieg im News-Ticker von FOCUS Online.

Quelle: https://www.focus.de/politik/ausland/news-ticker-zum-syrien-krieg-eindeutige-truppenbewegungen-die-tuerkische-offensive-in-syrien-steht-kurz-bevor_id_11215840.html
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ManOfConstantSorrow

ZitatSelbstmord-Serie in der Türkei
Suizid als letzter Ausweg
Eine Selbstmord-Serie hält die Türkei in Atem. Drei Familien nahmen sich mit Gift das Leben - der Grund: wirtschaftliche Probleme. Die anhaltende ökonomische Krise in der Türkei treibe die Menschen in den Tod, meint die Opposition.
https://de.qantara.de/inhalt/selbstmord-serie-in-der-tuerkei-suizid-als-letzter-ausweg
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

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