Sieg vor Gericht Ford-Leiharbeiter kriegen dicke Nachzahlung – und treten Lawine

Begonnen von Rappelkistenrebell, 16:26:30 Fr. 24.Februar 2017

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Rappelkistenrebell

Sieg vor Gericht Ford-Leiharbeiter kriegen dicke Nachzahlung – und treten Lawine los

Köln/Erfurt -

Sensationelles Urteil des Bundesarbeitsgerichtes: Mehr als 60 Zeitarbeiter, die für Ford Motorenteile zusammenschraubten und ins Werk lieferten, wurden von ihrer Leiharbeitsfirma unterbezahlt. Jetzt erhalten sie Nachschläge von zwei Millionen Euro! Das Urteil ist ein bundesweiter Präzedenzfall.
30.000 Euro Nachschlag

Die IG Metall jubelt: ,,Wir haben vier Jahre lang um unser Recht durch alle Instanzen gekämpft und jetzt endlich die Tarifflucht gestoppt", sagt Dr. Witich Roßmann. ,,Jeder Leiharbeiter erhält nun einen saftigen Nachschlag von bis zu 30.000 Euro, mit Zinsen sind das insgesamt rund zwei Millionen Euro."

Darum geht's: Die Leiharbeiter sollten auf ihren Stundenlohn von rund zehn Euro einen Zuschlag von 50 Prozent erhalten, also etwa 15 Euro.

Viele Betriebe fühlten sich an den Tarifvertrag nicht gebunden. Sie behaupteten, Dienstleister zu sein, die die Zuschläge der Metall- und Elektroindustrie nicht zahlen müssten.

,,Dadurch konnten jahrelang Billigkräfte eingesetzt werden, die kaum mehr als den Mindestlohn in der Tasche hatten", so IG Metall-Anwalt Mario Utess. ,,Die Ford-Werke haben an den Kollegen, die sich als Mitarbeiter zweiter Klasse fühlten, gut verdient."
Gericht hat entschieden

Schluss, aus, vorbei. Das Gericht hat am Mittwoch entschieden, dass für den Fahrzeugbau eingesetzte Leiharbeiter die Branchenzuschläge erhalten müssen. Ihr Einsatz im Ford Industriepark sei ein ,,Kundenbetrieb der Metall- und Elektroindustrie im Sinne des Tarifvertrages", so Richterin Stephanie Rachor zum EXPRESS.

Beklagt war die Bochumer Firma ,,Wico". Sie muss nun ihren Kölner Arbeitskräften jeweils hohe fünfstellige Summen nachzahlen. Geschäftsführer Heinz-Peter Winkelmann: ,,Wir haben Rücklagen gebildet, alle kriegen ihr Geld. Gut, dass    Klarheit herrscht, wie die Leute bezahlt werden müssen. Bisher sahen wir uns als Dienstleister mit Verdi-Tarif."
Eine Lawine an Klagen

Für die Ford-Werke bedeutet das: Künftig wird das Engagieren von Leiharbeitern wohl teurer werden, wenn die Firmen die Zuschläge umlegen. Die IG Metall sieht das Urteil als Präzedenzfall. Tausende Zeitarbeiter im Kölner Raum könnten nun den Branchenzuschlag von 15 bis 50 % (je nach Einsatzdauer) nachfordern. Roßmann: ,,Wir werden mit dem von uns erstrittenen Urteil eine Lawine lostreten."


Quelle

http://www.express.de/koeln/sieg-vor-gericht-ford-leiharbeiter-kriegen-dicke-nachzahlung---und-treten-lawine-los-25786610?originalReferrer=https://www.facebook.com&originalReferrer=https%3A%2F%2Fm.facebook.com%2F&dmcid=sm_fb
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dagobert

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Thomas Mann, 1936

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