Bewerbung an Leiharbeitsfirma zum Ausdruck freigeben?

Begonnen von tleary, 15:56:09 Mo. 22.Mai 2017

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tleary

Hab' mal 'ne Frage: Mußte mich kürzlich bei mehreren LAF's bewerben, und habe als gewissen "Schutz" das Ausdrucken (und Kopieren) durch Passwortschutz verhindert. Jetzt sind 2 von den LAF's natürlich dahinter gekommen, und verlangen eine nochmalige Zusendung ohne Ausdruckverhinderung. - Was soll ich jetzt machen? Nochmal ungeschützt zuschicken oder die Anfrage einfach ignorieren? Kann das, wenn's ans Amt gemeldet wird, sowas monieren bzw. sanktionieren? Und was machen die LAF's überhaupt mit meinen Bewerbungsunterlagen? Werden die wild an irgendwelche Interessenten verschickt? - Kann da vielleicht jemand mehr dazu sagen oder mir einen Rat geben?
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

Rudolf Rocker


dagmar

Hallo  tleary,
zuerst drucken die sie einfach mal aus für das Gespräch und machen darauf ihre Notizen, wie jedem anderen Bewerbungsgespräch auch.

Aber:
Dann werden Sie versuchen (wenn Du bereit bist in deren Pool geführt zu werden; wahrscheinlich machen sie es auch ohne Deine Zustimmung um zu zeigen wie begehrt sie als Arbeitgeber sind) diese - Deine Bewerbungsunterlagen - ganz neutral ihrem Kunden unter die Nase zu halten. "Hallo Herr Chef XYZ, des Unternehmens aus der Kunststoffindustrie, ich habe da einen optimal ausgebildeten .... Erfahrung in Ihren Kunsststoffen, steht Ihnen sofort zur Verfügung...."

Und dann ruft der Geselle Dich an, und nun kommen evtl. ganz schnelle Einladungen, denen Du sofort folgen solltest lt. ZAF, damit sie die ersten sind mit Dir als - optimaler Besetzung - bevor die Konkurenz da ist und auch mit ihrem Besbewerber auftaucht. Jetzt heisst es Zeit gewinnen und langsam zu sein - Reisekostentango...

Ich denke aber, der Ausdruck muss den ZAFEN möglich sein - die dürfen ja auch nicht schlechter behandelt werden als andere Arbeitgeber, Du verhinderst ja sonst deren Tätigkeit den für Dich optimalen Job mit besten Arbeitsbedingungen und super Konditionen zu erwirken....

Lieben Gruß von Dagmar

dagobert

Zitat von: tleary am 15:56:09 Mo. 22.Mai 2017Nochmal ungeschützt zuschicken oder die Anfrage einfach ignorieren?
E-Mail nicht angekommen/im Spam-Ordner gelandet wäre auch eine Option.

Zitat von: tleary am 15:56:09 Mo. 22.Mai 2017Kann das, wenn's ans Amt gemeldet wird, sowas monieren bzw. sanktionieren?
Beim JC musst du mit allem rechnen. Da gibt's keine Sicherheit.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

dagmar

Solltest Du zum Gespräch geladen werden, so würde es doch genügen, den Pappenheimern vor Ort - wenn dese Dir versichern, diese Unterlagen nicht in Ihren Pool zu nehmen - evtl. gegen Unterschrift - zu ermöglichen sich einen Ausdruck zu machen.

Ob Du Deine Mails abgerufen hast wissen die nicht - ob Dein Provider einwandfrei arbeitet, Dein E-Mail-Dienst läuft oder Du vielleicht mit Grippe im Bett liegst lässt sich schwer durch die Hansel belegen. Zum Briefkasten kommst Du ja noch, kennst ja Deine Pflichten zur Mitwirkung.

Lieben Gruß von Dagmar

Isnogud

sind die zu blöde nen screenshot zu machen? Da kannst Du dann viele Passwörter einbauen :D
wer bei Regen Sonnenmilch kauft, weiß, das der Stuhl ein Baum war.

tleary

Zitat von: Rudolf Rocker am 18:15:50 Mo. 22.Mai 2017
Bewerbung per Email?
Jo, klar, per eMail. Gibt doch so gut wie nix anderes als Weg mehr. Vor 5 Jahren war das noch ganz anders, als ich erstmalig arbeitslos wurde. Da waren die Unternehmen noch so rückständig, daß man ihnen die Bewerbungsmappen per Post zusenden mußte. War zwar schon damals veraltet, aber so sind sie halt, unsere ach-so-fortschrittlichen Unternehmer...
Jetzt weiß ich immer noch nicht, was ich tun soll. Momentan ist es noch die "Kopf-in-den-Sand"-Strategie. Aber geht nicht gut, mit dem Typen habe ich (leider) schon letzte Woche mal kurz telefoniert. Auch so ein Fehler, den ich machte. Auf meinen Bewerbungsunterlagen stand meine Telefonnummer im Briefkopf. Die Bewerbung hat damals meine Kursleiterin gemacht, als ich im Auftrag der Arbeitsagentur an einer Fortbilungsmaßnahme teilnehmen mußte.
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

Rudolf Rocker

ZitatJo, klar, per eMail. Gibt doch so gut wie nix anderes als Weg mehr.
Hää? Ich hab mich noch nie per Email beworben! Wozu? Die haben alle eine Postanschrift!
Wer sich per Email bewirbt und dann rumheult, weil er Stress bekommt.....tja, einfach mal die entsprechenden Threads hier lesen und beherzigen!

dagmar

Grundsätzlich spricht manches - vieles - gegen den Weg der E-Mail-Bewerbung, keine Frage!

Dennoch nutze ich beispielsweise diesen Weg a) Kosten zu vermeiden durch Briefverkehr und b) der eine oder andere Arbeitgeber könnte doch mein potentieller neuer Chef sein, bei dem es mir gut gehen könnte. Mich stresst ein Anruf ebenso wie eine E-Mail, die ich aber in den Spam Ordner schieben kann, aber ich gewinne durch die E-Mail Zeit zum überlegen. Wohl kann ich auch trennen, wo ich mich per E-Mail bewerbe und wo per Brief. Ich denke, der Weg ist o.k. sollte aber vielleicht nicht immer gegangen werden.

Der Kopf geht nicht in den Sand!

In Zukunft Telefonnummer raus bei den ZAFEN - habe ich auch gemacht -

Jetzt, in dem Fall haben sie die telefonnur und Du solltest ab und zu erreichbar sein. Aber es kommt die Frage der Reisekosten und das zögert alles hinaus. Du bist willig, aber nicht in der Lage denen entgegen zu kommen.

Ich persönlich würde die Daten erst nach einem Gespräch dort freigeben und die ZAFEN um Verständnis bitten, dass Du - weil eben noch Bewerbungsgespräche ausstehen - Du nicht in Gefahr geraten willst dass ein eventueller künftiger Arbeitgeber von dieser Bewerbung an eine Zeitarbeit informiert wird.

Es sind Deine persönlichen Daten, von denen ich vermute, dass sie dem Datenschutz unterliegen. Die Daten zur Verbreitung freizugeben - ohne zu wissen für was - wäre ja schon ein Zeichen für die ZAFEN dass sie mit Deinen Unterlagen anstellen können was sie wollen. Womöglich noch mit Unterschrift drauf, die dann mit Adobe zu eiinem "ich will nur für Sie arbeiten" verändert wird.

Du bist arbeitswillig, Du stellst Dich vor - wenn es im dümmsten Fall soweit kommt - eine Freigabe der Daten vor Ort, nach Rücksprache könnte möglich sein.

Denkbar ist nämlich, dass die die Unterlagen jetzt ausdrucken, zu den Firmen in unmittelbarer Nähe gehen und Dich anbieten, wenn einer ja sagt, dann hast Du beim nächsten Gespräch dort einen Vertrag, den Du nicht willst. Das ist die Gefahr die ich sehe: sie bieten nicht einen jetzt vorhandenen Job an, sondern gehen mit Deinem Profil hausieren. Das aber entspricht nicht dem, was die Mobber verlangen dürfen: VV auf eine gezielte Anstellung an einem genannten Ort mit bekannten Grundbedingungen.

Gruß von Dagmar

rebelflori

Du könntest aber ganz anders machen. Endlich wieder Arbeit und in die Hände spucken.
Die ersten 2 Fragen wüsste ich, denn Rest muss du dir leider selbst ehrarbeiten.
Zahlen sie wirklich schlechter als die Stammbelegschaft?
Zahlen sie nach DGB-Tarif ?



http://www.labournet.de/politik/alltag/leiharbeit/arbed_leiharbeit/die-anstalt-prof-wolfgang-daeubler-und-labournet-germany-gesucht-leiharbeiterinnen-fuer-eine-klage-vor-dem-eugh-fuer-gleichen-lohn-und-gleiche-bedingungen-auch-in-deutschland/

tleary

Zitat von: rebelflori am 16:14:22 Di. 23.Mai 2017
Du könntest aber ganz anders machen. Endlich wieder Arbeit und in die Hände spucken.
Die ersten 2 Fragen wüsste ich, denn Rest muss du dir leider selbst ehrarbeiten.
Zahlen sie wirklich schlechter als die Stammbelegschaft?
Das Schlimme ist ja, daß sich die "normalen" Arbeitgeber auch oft schon an dieses von den Leiharbeitsfirmen "erkämpfte" Niedriglohnniveau angepasst haben. In zweien dieser Angebote wurde die konkrete Lohnhöhe genannt: 9,00 € brutto, also gerade 12 Cent über dem Mindestlohn. Na, wer dann nicht motiviert wird, und froh ist "endlich wieder Arbeit zu haben und in die Hände spuckt" (statt auf diese Arbeit scheißt), ist wohl selbst Schuld, Rebelflori.
Falls es an dir vorbeiging: Doitschland ist die letzten 10/15 Jahre in weiten Bereichen ein Niedriglohnland geworden. Und da hab' ich weder Bock noch Motivation mich von irgendwelchen Menschenschindern, für die es selbstverständlich ist einen Porsche-SUV zu fahren, ausbeuten zu lassen.
Zitat
Zahlen sie nach DGB-Tarif?
Klar zahlen sie nach diesem vom DGB gegengezeichneten Tarifvertrag. Die Gewerkschaften hierzulande tragen diese ganze Ausbeutungsscheiße ja politisch mit und stehen voll dahinter! Ganz ohne sie wären die Leiharbeiter ohnehin sogar besser dran. Siehe deinen zitierten "Die Anstalt"-Beitrag. Außerdem braucht der Prof nur eine handvoll Kläger, keine 100 oder 1.000.
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

rebelflori

Zitat von: tleary am 12:43:04 Mi. 24.Mai 2017
Das Schlimme ist ja, daß sich die "normalen" Arbeitgeber auch oft schon an dieses von den Leiharbeitsfirmen "erkämpfte" Niedriglohnniveau angepasst haben. In zweien dieser Angebote wurde die konkrete Lohnhöhe genannt: 9,00 € brutto, also gerade 12 Cent über dem Mindestlohn. Na, wer dann nicht motiviert wird, und froh ist "endlich wieder Arbeit zu haben und in die Hände spuckt" (statt auf diese Arbeit scheißt), ist wohl selbst Schuld, Rebelflori.
Falls es an dir vorbeiging: Doitschland ist die letzten 10/15 Jahre in weiten Bereichen ein Niedriglohnland geworden. Und da hab' ich weder Bock noch Motivation mich von irgendwelchen Menschenschindern, für die es selbstverständlich ist einen Porsche-SUV zu fahren, ausbeuten zu lassen.
Wer hat denn gesagt das du in der ZAF arbeiten sollst? Mit arbeiten meine ich eine Klage vorbereiten. Damit hast du schon genug Arbeit.
Beispiel: Ab die Versicherung bis zum Eugh reicht ;)

Und denn ZAF Mitarbeiter, würde ich erklären das ich mich auf die Klassenfahrt nach Brüssel freue.

So ich dir mal verraten wegen,  das auch so gut mit normalen Arbeiter klappt, weil sie Angst haben und gute Herdentiere sind. Diese beide Eigenschaften sind bei mir unterdurschnittlich Ausgeprägt.

Der Tipp ist ja auch nicht für denn der richtige.

dagobert

Zitat von: dagmar am 22:42:46 Mo. 22.Mai 2017Solltest Du zum Gespräch geladen werden, so würde es doch genügen, den Pappenheimern vor Ort - wenn dese Dir versichern, diese Unterlagen nicht in Ihren Pool zu nehmen - evtl. gegen Unterschrift - zu ermöglichen sich einen Ausdruck zu machen.
An deren Rechner, damit die sich per Keylogger das Passwort abgreifen können?
Na, ich weiß ja nicht ...
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

dagmar

Hey Ihr,
glaubst Du wirklich Dagobert, dass die am Schluss daran noch Interesse haben die Daten wirklich zu bekommen? Ich denke mal, ab dem Moment, wo Kunde nicht so einfach zu manipulieren ist, ist der gestorben. Bei den paar Gesprächen, die ich bei ZAFEN hatte war das Interesse am Anfang riesig und die Darstellung des ZAFEN-Stalls.

Je mehr kritische Fragen von mir kamen, je mehr ich über meine "Weiterbindungen" dort (ähem.....) wissen wollte, je mehr ich dämlich fragte ob es nicht eine Verbindung zwischen dem Stundenguthaben und Hinterziehung von Sozialabgaben gibt, je genauer ich wissen wollte, wie weit entfernt vom Gerichtsstand des Arbeitgebers/ZAFE ich eingesetzt werden soll, desto weniger vollmundig wurden die Selbstbeweihräucherungen.

Ich war nur noch ein lästiger Fragling, der Zeit klaut und keine Chance auf Umsatz sichtbar macht.

Je länger und zäher der Tango wird, desto weniger wollen die ZAFEN uns.... Die wollen Opfer und keine Gegner, oder?

Gruß von Dagmar

Rudolf Rocker

Zitatglaubst Du wirklich Dagobert, dass die am Schluss daran noch Interesse haben die Daten wirklich zu bekommen?
Ich bin zwar nicht dagobert aber ich schreib trotzdem mal was:
In allen mir bekannten Fällen steht die Datenerhebung an erster Stelle und im Kleingedruckten steht auch, das man sich mit der weitergabe der Daten an Dritte einverstanden erklärt. (Bei Manpower auch ins "nicht- europäische Ausland"!)
Warum die so an Daten interessiert sind, völlig unabhängig davon, ob Du für die interessant bist oder nicht? Weil die diese Daten verticken können und damit Geld verdienen. Außerdem kann man so seinen Kunden einen "großen Pool an Mitarbeitern" vorgaukeln!

dagmar

Genau das.... je mehr hickhack bis zum Gespräch ist, desto eher gibt es keines mehr!

Deshalb habe ich mich immer gewehrt in den Bewerberpool aufgenommen zu werden - ich bin mir sicher, dass sich niemand daran gehalten hat! Es sind meine Daten, wer was damit macht - oder am Ende Geld verdient - da will ich auch etwas davon wissen. Allerdings war mir immer wichtig, dass dieses nicht als "mangelnde Mitwirkung" behandelt wird. ZAFEN sind ZAFEN .... unerträglich halt ... einifach nur sehen, wie man/frau aus deren Netz raus kommt oder am besten gar nicht rein.... was bei unseren freundlichen Arbeitsvermittlern unmöglich ist.

Gruß von Dagmar

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