Frankreich aktuell

Begonnen von Kuddel, 11:59:51 Sa. 22.Juli 2017

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Rudolf Rocker

"Aufstehen" ist das komplette Gegenteil der "Gelbwesten" in Frankreich. Aber das nur mal am Rande! Also jetzt nicht nur, weil die einen liegenbleiben und die anderen nicht sondern auch, weil "Aufstehen" nicht basisdemokratisch organisiert ist und Anfüher hat.
Und auch, weil "Aufstehen" fast ausschließlich im Internet stattfindet und die "Gelbwesten" im Reallive!

Kunta

Zitat"Aufstehen" ist das komplette Gegenteil der "Gelbwesten" in Frankreich. Aber das nur mal am Rande! Also jetzt nicht nur, weil die einen liegenbleiben und die anderen nicht sondern auch, weil "Aufstehen" nicht basisdemokratisch organisiert ist und Anfüher hat.
Und auch, weil "Aufstehen" fast ausschließlich im Internet stattfindet und die "Gelbwesten" im Reallive!

Hast recht - leider. ;) :'(

ZitatUnd auch, weil "Aufstehen" fast ausschließlich im Internet stattfindet und die "Gelbwesten" im Reallive!

#Aufstehen dir Recht geb, aber was "Gelbwesten" angeht nicht ganz - die organisierten sich im Internet und im Reallive - davon könnte #Aufstehen (=Schlafstehen? ;D) noch was lernen.....ansonsten hast völlig recht, und ich bin traurig darüber - zumal der Protest ja näher kommt Frankreich, Belgien und Hollland (?!!!Holland. Die angeblich glücklichen Niederlande? 8o, ja hast richtig gelesen....)

Gruß
Kunta

tleary

Zitat von: Kuddel am 12:52:35 So. 02.Dezember 2018
Steuersenkung ist nicht so mein Ding.
Diese Forderung nach Steuersenkungen sind dann gerechtfertigt, wenn sie die indirekten Steuern (wie die Mineralöl-, Tabak- und Mehrwertsteuer) meinen. Denn das sind Steuerarten, die vor allem die unteren Einkommensschichten überproportional hart treffen, und diese gezielt finanziell ausbluten lassen. Ganz einfach weil keine Rücksicht darauf genommen wird, ob derjenige überhaupt in der Lage ist, sie zu zahlen. Ein Armer z.B. müsste komplett von den indirekten Steuern befreit sein. - Natürlich Wunschdenken und nicht praktikabel. => Deshalb gleich Abschaffung der indirekten Steuern fordern! Und im Gegenzug (und das ist ein Muß!) die direkten Steuersätze (Einkommen- und Körperschaftsteuer) radikal hochsetzen, wie das auch schon in den 70er Jahren teilweise so war (mit 56 % Steuersatz, heute nur noch 40 %). Oder meinetwegen gleich 70 %. Denn die, die ein solch hohes Einkommen haben, erwirtschaften es sowieso zum größten Teil über die Ausbeutung der Arbeitskraft der anderen.

Aber gut, die ganzen Forderungen nach Steuersenkungen sind Realpolitik, und dürfen nur der Anfang sein. Letztenendes geht es um die Befreiung von Unterdrückung und Ausbeutung durch Staat & Kapital, und da helfen Forderungen auf Nichterhöhung der Steuern, also nur daß es nicht noch schlimmer wird, auch nicht viel. Wobei es natürlich ein wichtiger erster Schritt ist, zum einen weil er konkret ist, und bei Erfolg wie in Frankreich der Protestbewegung auch weiteren Auftrieb gibt.
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

Kunta

Vielleicht sollte hier mal jemand die Forderungen der Gelbwesten posten (insofern bereits geschehen und ich überlesen sorry für)?

Ich habe gestern mal kurz davon gehört, und was die ganz konkret fordern kannst tatsächlich 1:1 auf Deutschland (oder jedes andere Land der EU - deswegen greift der Protest jetzt über Belgien auf Holland über) übertragen und ich denke die basisdemokratisch entstandenen Forderungen sind nicht in Stein gemeißelt da gibt es bestimmt noch Änderungen an den Forderungen von denen alle (auch Migranten, soviel zur Behauptung der angeblchen Rechtslastigkeit der Gelbwesten) profitieren würden.

Gruß
Kunta

Rudolf Rocker

ZitatSteuersenkung ist nicht so mein Ding.
Die Forderung nach Steuersenkungen ist eher so ein wirtschaftsliberales Ding. Da hätte man dann auch schnell die FDP und den Merz auf seiner Seite.
Da sollte man lieber "Steuergerechtigkeit" fordern.
Es ist schon schwer zu vermitteln, wenn der Staat die Vermögenssteuer abschafft und dann eine "Ökosteuer" auf Mineralöl einführt! (Das war in D übrigens auch so).

@Kunta: Du wohnst doch da in Grenznähe, wenn ich das richtig gelesen habe. Kannst du französich?

Fritz Linow

Kleiner Bericht, wie die Proteste Auswirkungen auf die anfälligen Lieferketten und die Produktion in England haben:
Zitat
3.12.18
The Yellow Vests' protests cause traffic jams in west-London warehouses
(...)
Only when things (or workers!) don't work, we realise how we are all connected...
http://libcom.org/blog/yellow-vests-protests-cause-traffic-jams-west-london-warehouses-03122018

Kunta

Zitat@Kunta: Du wohnst doch da in Grenznähe, wenn ich das richtig gelesen habe. Kannst du französich?

@Rudolf Rocker

1. Ja, aber südliches Elsass (Protest? Wo?) ::)

2. Nein nie gelernt, trotz grenznähe - wir haben hier auf meiner Schulform Hauptschule lieber jahrelang Englisch gelernt wie überall sonst auch *fremdschäm*

Einziges was mir hier auffällt die Fabrikschlote im direkt benachbarten Rhein-Seiten-Kanal (der Kanal zieht sich von Basel/Schweiz bis Breisach am Rhein/Nef Brisach in Frankreich) schloten heute nicht (Streik?) und - was auch interessant wäre zumal ich in eine deutsch-französischen Fabrik in 3er-Schicht gearbeitet habe, vor ein paar Jahren, wie ticken die Leute dort oder überhaupt in deutsch-französischen Unternehmen beiderseits der Grenze?

Hört kein Elsässer gerne, weil sie sich heute als Franzosen sehen und der leidvollen wechselhaften Geschichte des Elsass, aber etwas von der deutschen Mentalität scheint hängen geblieben zu sein  :( :o

:rolleyes: Sorry mir ist gerade noch eingefallen bevor ich mich aus dem virtuellen Leben verabschiede für heute das dies auch eine interessante Frage überhaupt wäre - wie sieht die Lage an der deutsch-französischen Grenze aus, oder in deutsch-französischen Unternehmen? Wenn der Protest von Belgien auf die Niederlande überspringt hat das doch sicher auch etwas damit zu tun das beide Länder Nachbarn von Frankreich sind - oder sich mit Franzosen austauschen (egal wo).

Gruß und schönen 2ten Adventsfeiertag noch
Kunta

PS: Gerade habe ich gelesen, dass der französische Innenminster verbreitete 1.700 Gelbwesten sind in Polizeigewahrsam (dazu zwei Anmerkungen - die französische Polizei gliedert sich in Gendarmerie - ohne Streikrecht - und andere Polizei, die ja streiken soll....tja, die Gendarmerie hat also voll zugeschlagen - in Paris und andernorts in Frankreich).

Rudolf Rocker

ZitatSorry mir ist gerade noch eingefallen bevor ich mich aus dem virtuellen Leben verabschiede für heute das dies auch eine interessante Frage überhaupt wäre - wie sieht die Lage an der deutsch-französischen Grenze aus, oder in deutsch-französischen Unternehmen?
Das war eigentlich der Hintergedanke meiner Frage, das du vielleicht mal über die Grenze hüpfst und mal nachfragst, wie die Menschen dort die Lage sehen.
Wird aber ohne Französisch schwierig, weil erfahrungsgemäß die meisten Franzosen nur französich sprechen (wollen). Vielleicht sieht das im Grenzgebiet etwas besser aus?

Kunta

ZitatDas war eigentlich der Hintergedanke meiner Frage, das du vielleicht mal über die Grenze hüpfst und mal nachfragst, wie die Menschen dort die Lage sehen.
Wird aber ohne Französisch schwierig, weil erfahrungsgemäß die meisten Franzosen nur französich sprechen. (wollen)

Auf den Gedanken bin ich auch schon gekommen aber hast recht ohne Sprachkenntnisse wird das schwierig. Und was die Franzosen angeht, die Alteingesessenen werden auch im Elsass seltener (oft hatten die alten Leute den selben allemannischen Dialekt wie wir hier), dazu kommt noch, wegen der Industrie, es gibt immer mehr Zugezogene (auf deutscher Seite selbes Problem, aber in Frankreich geht eben gleich eine ganz eigene Dialektform und Sprache verloren - das Elsässerdeutsch wird zu Französisch)

Zitat
Vielleicht sieht das im Grenzgebiet etwas besser aus?

Nein, leider nein. :'(

Gruß
Kunta

Kunta

ZitatZuletzt aktualisiert: Donnerstag, 06. Dezember 2018 12:55
Veröffentlicht: Donnerstag, 06. Dezember 2018 12:55
Geschrieben von Jürgen Meyer

Manifest: Die Forderungen der Gelbwesten im Wortlaut

Quelle und ganzer, sehr aufschlussreicher Text hier:

http://internetz-zeitung.eu/index.php/5030-manifest-die-forderungen-der-gelbwesten-im-wortlaut

Hier hat sich jemand die Mühe der Übersetzung gemacht und ist ein Zufallsfund von etwas, dass ich schon auf Youtube im Wortlaut gehört habe, die Übersetzung ist also korrekt und sonst kein weiterer Kommentar dazu.

Gruß
Kunta

Kunta

Ich wußte es doch *Sarkasmus* der Russe steckt hinter den Gelbwesten ::)

Nein, glaubt ihr nicht - Guckt selber:

https://de.sputniknews.com/politik/20181209323230074-russland-paris-proteste

Ich selber sehe sputnik.news auch kritisch, aber dem ukrainischen Geheimdienst, der einmal sogar einen Mord vorgetäuscht hat (lange vor dem Fall Kashoggi), und auch sonst sehr einseitig und dilettantisch, agiert glaube ich kein Wort.

Das ist übrigens ein anderer Artikel wo Trump bzw. die Amis dahinter stecken soll:

https://de.sputniknews.com/politik/20181209323229749-proteste-aussenminister-le-drian-frankreich-trump-einmischung

Verrückte Sache das ;D

Gruß
Kunta

ManOfConstantSorrow

Die Gelben Westen von Saint-Nazaire, die seit dem 17. November die Werft von Saint-Nazaire blockieren, haben am 20. November einen Aufruf lanciert. Mit dem Aufruf mobilisieren sie für eine Bürger_innenversammlung bei der zusammen die "ökologischen, menschlichen und sozialen Probleme" diskutiert werden sollen und dafür in ganz Frankreich die Wirtschaft zu blockieren.

Die Gruppe, die die Blockade organisiert besteht zum Teil aus Werftarbeiter_innen. Mit ihrem Aufruf gaben sie ein politisches Statement ab, das weit über Saint-Nazaire hinaus gehört wurde (das Video hatte über 1 MIllion Views bei Facebook) und in dem sie ihre Sicht auf die Bewegung klar machten: "Die Lösung liegt in uns selbst. In uns Arbeiter_innen, Erwerbslosen, Rentner_innen jeglicher Herkunft und Hautfarbe."

Diese Gruppe wird seit kurzem von CGT-Mitgliedern in der Werft unterstützt.

Die Bewegung der Gelben Westen gehört keiner bestimmten politischen Strömung an und ist extrem vielfältig. Manche Elemente der extremen Rechten sind in der Bewegung präsent. Seit die Bewegung gewachsen ist, wurden sie jedoch zu einer klaren Minderheit. (Das gilt zumindest für Frankreich. - In den angrenzenden Ländern, besonders in der BRD, mag das ganz anders aussehen). Nachdem die Regierug am 5. Dezember angekündigt hatte, dass die Erhöhung der Mineralölsteuer zurücknehmen werde, zogen sich die neoliberalen Teile der Bewegung, denen es v.a. um Steuern und eine flexiblere Wirtschaft gegangen war, langsam zurück. Die meisten Forderungen beziehen sich jetzt auf die Erhöhung des MIndestlohnes, den Rücktritt von Prösident Macron und die Demokratisierung der Institutionen.

Zum Video: https://de.labournet.tv/aufruf-der-gelben-westen-von-saint-nazaire​;
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kunta

Gleich 2 Meldungen die sogar mir neu waren *fremdschäm*:

ZitatArbeiter gegen Orban - Ungarn: Großkundgebung der Gewerkschaften gegen »Sklavengesetz«. Straßensperren im ganzen Land geplant

Ungarns Gewerkschaften machen Stimmung gegen eine von der Regierung vorgesehene Novelle des Arbeitsgesetzes: Am Samstag haben sich laut Veranstaltern mehr als zehntausend Menschen am Jaszai-Platz versammelt und sind dann bis zur Alkotmany-Straße in der Nähe des Parlaments gezogen, um gegen das sogenannte Sklavengesetz zu demons­trieren. In Anlehnung an die Proteste in Frankreich trugen einige der Demonstranten gelbe Westen.

Quelle und ganzer Text:

https://www.jungewelt.de/artikel/345098.ungarn-arbeiter-gegen-orban.html

und das - aus dem nahen Elsass *doppelfremdschäm* - doch Protest Gelbwesten an deutsch-französischer Grenze, sogar in Colmar und in Straßburg:

http://www.badische-zeitung.de/der-protest-der-gelbwesten-geht-auch-im-elsass-in-die-vierte-runde

Tja, so kann Kunta sich irren  ::)

Gruß
Kunta



counselor

Zitat von: ManOfConstantSorrow am 19:26:57 So. 09.Dezember 2018
Zum Video: https://de.labournet.tv/aufruf-der-gelben-westen-von-saint-nazaire​

Das Video scheint nicht mehr online zu sein:

"labournet tv
The requested page "/aufruf-der-gelben-westen-von-saint-nazaire%E2%80%8B" could not be found."
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Troll

Der Link in MOCS Beitrag ist kaputt, wenn man nur den Linktext kopiert geht es.
https://de.labournet.tv/aufruf-der-gelben-westen-von-saint-nazaire
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

BGS

Hier sind nochmal die Forderungen der Gelbwesten:
Zitat von: BGS am 23:19:47 Mo. 03.Dezember 2018
Zitat
Montag, 03. Dezember 2018, 20:00 Uhr
~5 Minuten Lesezeit

Tage des Zorns

Den französischen ,,Gelbwesten" ist der Kragen geplatzt.

von Rubikons Weltredaktion
Foto: Guenter Albers/Shutterstock.com


Die Forderungen der ,,Gelbwesten" gehen nun offiziell über die bloße Frage der Treibstoffpreise hinaus. In einem langen, der Presse und den Abgeordneten übermittelten Kommuniqué, das in den französischen Medien breite Beachtung fand und das Rubikon hier abdruckt, listen sie eine Reihe von Forderungen auf, die sie erfüllt haben möchten.


Abgeordnete Frankreichs, wir übermitteln Ihnen die Direktiven des Volkes, damit Sie diese in Gesetze umsetzen.

Abgeordnete, verschaffen Sie unserer Stimme Gehör in der Nationalversammlung!

Folgen Sie dem Willen des Volkes! Setzen Sie diese Direktiven durch:

- Null Obdachlosigkeit: DRINGEND.

- Mehr Progression bei der Einkommenssteuer, das heißt, mehr Stufen.

- Mindestlohn von 1.300 Euro netto.

- Förderung der kleinen Geschäfte in den Dörfern und Stadtzentren. Einstellung des Baus von großen Einkaufszentren um die Großstädte herum, die den Einzelhandel abwürgen, und mehr kostenlose Parkplätze in den Stadtzentren.

- Isolierung von Wohnungen im großen Maßstab, um die Ökologie mit Einsparungen in den Haushalten voranzubringen.

- Steuern: die GROSSEN (McDonald´s, Google, Amazon, Carrefour ...) sollen GROSS zahlen und die Kleinen (Handwerker, Klein- und Mittelbetriebe) zahlen KLEIN.

- Ein einheitliches System der Sozialversicherung für alle (Handwerker und kleine Selbständige eingeschlossen). Abschaffung der Selbständigen-Sozialversicherung (RSI).

- Das Rentensystem muss solidarisch bleiben und demzufolge vergesellschaftet werden. Keine Rente nach Punkten.
- Schluss mit der Erhöhung der Treibstoffsteuer.

- Keine Rente unter 1.200 Euro.

- Jeder gewählte Abgeordnete hat das Recht auf den Medianlohn. Seine Reisekosten werden überwacht und, soweit begründet, erstattet. Recht auf Restaurant- und Urlaubsgutscheine.

- Die Löhne aller Franzosen sowie die Renten und Leistungen sind entsprechend der Inflation zu indexieren.

- Schutz der französischen Industrie: Verbot von Verlagerungen. Schutz unserer Industrie bedeutet Schutz unseres Know-hows und unserer Arbeitsplätze.
- Schluss mit der Arbeitnehmerentsendung. Es ist nicht normal, dass jemand, der auf französischem Territorium arbeitet, nicht den gleichen Lohn und die gleichen Rechte erhält. Jede Person, die autorisiert ist, auf französischem Territorium zu arbeiten, ist einem französischen Staatsbürger gleichzustellen und ihr Arbeitgeber muss für sie die gleichen Abgaben entrichten wie ein französischer Arbeitgeber.

- Zur Sicherung der Beschäftigung: Befristete Arbeitsverträge in großen Unternehmen stärker begrenzen. Wir wollen mehr unbefristete Verträge.

- Abschaffung der ,,Steuergutschrift für die Förderung des Wettbewerbs und der Beschäftigung", CICE (1). Nutzung dieser Gelder zur Förderung einer französischen Wasserstoffauto-Industrie (wirklich ökologisch, anders als Elektroautos).

- Ende der Austeritätspolitik. Einstellung von Zinszahlungen auf illegitim eingeschätzte Schulden und Beginn der Schuldentilgung – ohne auf das Geld der Armen und weniger Armen zurückzugreifen, sondern durch Aufspüren der 80 Milliarden an Steuerhinterziehungen.

- Abstellung der Ursachen für erzwungene Migration.

- Korrekte Behandlung von Asylbewerbern. Wir schulden ihnen Wohnraum, Sicherheit, Ernährung sowie Bildung für die Minderjährigen. Zusammenarbeit mit der UNO zur Einrichtung von Empfangslagern in zahlreichen Ländern der Welt in Erwartung des Ergebnisses des Asylverfahrens.

- Rückführung abgelehnter Asylbewerber in ihr Ursprungsland. Umsetzung einer tatsächlichen Integrationspolitik. In Frankreich zu leben heißt, Franzose/Französin zu werden – Französisch-Kurse, Kurse in französischer Geschichte und in staatsbürgerlicher Bildung mit Abschlusszeugnis am Ende der Kurse.

- Festlegung eines Maximallohns von 15.000 Euro.

- Schaffung von Arbeitsplätzen für Arbeitslose.

- Erhöhung der Leistungen für Personen mit Behinderungen.

- Begrenzung der Mieten. Mehr Wohnungen mit gemäßigten Mieten – insbesondere für Studenten und prekär Beschäftigte.

- Verbot des Verkaufs von Grundstücken und Einrichtungen, die sich im Eigentum Frankreichs befinden – Talsperren, Flughäfen und so weiter.

- Konsequente zur Verfügung Stellung von Mitteln für Justiz, Polizei, Gendarmerie und Armee. Bezahlung oder Freizeitausgleich von Überstunden der Ordnungskräfte.

- Einsatz aller Mauteinnahmen für den Unterhalt der Autobahnen und Landstraßen Frankreichs sowie für die Straßenverkehrssicherheit.

- Da die Gas- und Strompreise seit der Privatisierung gestiegen sind, wünschen wir, dass beides wieder in die öffentliche Hand kommt und die Preise entsprechend gesenkt werden.

- Sofortiger Stopp der Einstellung kleiner Bahnstrecken, der Abschaffung von Postämtern und der Schließung von Schulen und Entbindungsstationen.

- Wohlergehen für ältere Menschen. Verbot der Gewinnerzielung auf Kosten älterer Menschen. Statt ,,Graues Gold" ,,Graues Wohlergehen".

- Maximal 25 Schüler pro Klasse von der Vorschule bis zur Abschlussstufe.

- Bereitstellung notwendiger Mittel für die Psychiatrie.

- Volksentscheide sind in die Verfassung aufzunehmen. Schaffung einer lesbaren und effizienten Website, überwacht durch ein unabhängiges Kontrollorgan, auf der Menschen Gesetzesvorschläge einbringen können. Wenn ein solcher Vorschlag 700.000 Unterschriften erhält, ist er von der Nationalversammlung zu diskutieren, zu ergänzen und gegebenenfalls mit Änderungsvorschlägen zu versehen. Die Nationalversammlung ist zu verpflichten, ihn – ein Jahr nach dem Stichtag der Erlangung der 700.000 Unterschriften – der Gesamtheit der Franzosen zur Abstimmung vorzulegen.

- Rückkehr zu einem 7-Jahres-Mandat für den Präsidenten der Republik. Die Wahl der Abgeordneten zwei Jahre nach der Wahl des Präsidenten wird dem Präsidenten der Republik ein positives oder negatives Signal hinsichtlich seiner Politik übermitteln. Dies wird dazu beitragen, der Stimme des Volkes Gehör zu verschaffen.

- Rente mit 60 Jahren. Recht auf Rente mit 55 Jahren für alle Personen, die schwer körperlich arbeiten – beispielsweise Maurer oder Schlachthausarbeiter.

- Verlängerung des Systems der Zuschüsse für Kinderbetreuung (Pajemploi) über das 6. Lebensjahr hinaus bis zum 10. Lebensjahr des Kindes.

- Förderung des Schienengütertransports.

- Kein Quellensteuerabzug.

- Schluss mit den lebenslangen Bezügen für Altpräsidenten.

- Verbot der Erhebung einer Gebühr von Händlern für die Zahlung per Kreditkarte durch deren Kunden.

- Besteuerung von Schiffsdiesel und Kerosin


(1) [url]https://de.ambafrance.org/Der-Pakt-fur-Wachstum]https://de.ambafrance.org/Der-Pakt-fur-Wachstum](1) [url]https://de.ambafrance.org/Der-Pakt-fur-Wachstum[/url]

Quelle: https://www.rubikon.news/artikel/tage-des-zorns


MfG + friedlichen Abend noch

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

counselor

ZitatThomas Ostermeier zu Gelbwesten - ,,Wir als Linke haben uns das selber zuzuschreiben"

Thomas Ostermeier im Gespräch mit Vladimir Balzer

Trotz Chaos und Gewalt erfährt die Gelbwesten-Protestbewegung viel Unterstützung in Frankreich – auch von Intellektuellen. Der Theaterregisseur Thomas Ostermeier beobachtet die Proteste derzeit aus nächster Nähe und hat Verständnis für den Unmut.

Quelle: https://www.deutschlandfunkkultur.de/thomas-ostermeier-zu-gelbwesten-wir-als-linke-haben-uns-das.1013.de.html?dram%3Aarticle_id=435279
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Frankreich:
Erhöhung der Mindestlohns – Macrons Nepp / Streiktag am 15.12.2018 / Demos am 16.12.2018


Macrons Ankündigung der Erhöhung des Mindestlohns um 100 EUR pro Monat ohne Mehrkosten für den Arbeitgeber ist eine bewußte Täuschung und verbirgt eine ganz andere Wirklichkeit. Der Mindestlohn erfährt keinen Anschub: Die vorgesehene gesetzliche Aufwertung von 1,8% (ca. 20 EUR) erlaubt die angekündigte Erhöhung um 100 EUR. Die Lohnzulage ist eine Sozialleistung, finanziert von den Beitragszahlern und erfährt eine Aufwertung von lediglich 3% in 2019 und 2020. Sie wird bei den Sozialversicherungsbeiträgen nicht berücksichtigt und trägt, anders als bei echten Lohnerhöhungen, nicht zur Berechnung des Rentenniveaus bei. Macrons Antworten sind nichts weiter als Krümel und Sand in die Augen. Keine überraschende Feststellung. Die Mobilisierungen müssen also verstärkt und zielgerichtet auf soziale und steuerliche Gerechtigkeit gelenkt werden. Deshalb unterstützt die Gewerkschaft die Mobilisierung der Jugend und ruft dazu auf, den Freitag, 14. Dezember zum berufsübergreifenden Streiktag zu machen, und der Mobilmachung der Gelbwesten am Samstag, 15. Dezember zu folgen.



http://www.labournet.de/?p=141387

Rudolf Rocker

Ich hoffe das sich die Leute nicht von diesen lächerlichen "Zugeständnissen" verarschen lassen!
Und in Deutschland kann man dann so einen Schwachsinn lesen wie:
ZitatMacron ist mit seinen Zugeständnissen bis an die Schmerzgrenze gegangen
Jetzt schon?

counselor

Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kunta

Danke für den Hinweis, aber ich frage mich ob da Leute kommen denn die #Aufstehen macht den Fehler nicht alle Forderungen der Gelbwesten 1:1 auf Deutschland zu übertragen - als selbst betroffener Angehöriger einer schwerstkranken - mit Demenz und Parkinson - pflegebedürftigen Mutter -  vermisse ich insbesonders diese Forderung - neben anderen die nicht übernommen worden sind von #Aufstehen - schmerzlich:

ZitatWohlergehen für ältere Menschen. Verbot der Gewinnerzielung auf Kosten älterer Menschen. Statt ,,Graues Gold" ,,Graues Wohlergehen".

z.B. wäre schon ein Anfang damit gemacht zu fordern, dass niemand Privatinsolvenz anmelden muss, oder Grund und Besitz oder Haus und Hof verkaufen muss nur um die Pflege seiner alt, und schwerst krank gewordenen Angehörigen, damit zu finanzieren: Niemand ist schuld daran alt und krank zu werden und gehört dafür auch nicht bestraft und es kann jedem einmal so gehen, die Einsicht fehlt vielen Leuten in .de.

Und osteuropäische Pflegehilfskräfte sollten denselben Lohn erhalten wie deutsche Pflegekräfte in Privathaushalten....und die volle Finanzierung sollte gesichert sein, und die Anerkennung der Leute die sich 24-h voll  in der Schwerstpflege einsetzen sollte auch da sein, ebenso wie psychische Hilfe sollte es seelische Probleme geben (denn die 24stündige Pflege ist nervenaufreibend für Angehörige und Helfer und man ist oft damit ganz alleine gelassen, weil Egozombies bestimmen und nicht solidarische Leute).

Gruß
Kunta

Kunta

Zitat von: Rudolf Rocker am 15:20:21 Di. 11.Dezember 2018
Ich hoffe das sich die Leute nicht von diesen lächerlichen "Zugeständnissen" verarschen lassen!
Und in Deutschland kann man dann so einen Schwachsinn lesen wie:
ZitatMacron ist mit seinen Zugeständnissen bis an die Schmerzgrenze gegangen
Jetzt schon?

Vielleicht sollten eventuelle deutsche Gelbwesten erst einmal die Medien belagern und übernehmen - für korrekte und ideolgiefreie Berichterstattung - da könnte man ja noch was von den Ostdeutschen lernen, die die DDR vom SED-Regime befreit haben. Obwohl? Grübel, denk: Eigentlich sogar von allen Aufstandsbewegungen damals in der UDSSR bzw. dem Warschauer Pakt - erst die Medien übernehmen und dann die Macht - Übrigens mir ist die geschichtliche Ironie in meinen Gedanken schon klar ;D

Kunta

Liebe Forengemeinde,

ich verabschiede mich jetzt für einige Zeit hier, als Beobachter werde ich wohl ab und an vorbeischauen, für eurer Unterstützung und Hilfe bedanke ich mich noch einmal sehr, und wünsche meinen Unterstützern hier, egal bei welchen Problemen, wo sie mir sehr hilfreich beistanden, alles Gute.

Man unterstellt mir etwas was ich nicht bin, und diesen Leuten sage ich fasst euch erst mal an eure eigene Nase bevor ihr fremden Leuten, die ihr nicht im richtigen Leben kennt, und die antifaschistisch eingestellt sind, wie ihr hier, mit an den Haare herbeigezogenen Queerfront-Vorwürfen bzw. -Verdächtigungen kommt, und diese so tief verletzt, dass diese nun aus diesem Forum, nicht für immer, aber für eine gewisse Zeit, ins Real Life verschinden, dennoch auch meinen Schädigern hier alles Gute.

Mit freundlichen, basisdemokratischen Grüßen und euch noch schöne Weihnachtsfeiertage und einen Guten, friedlichen Rutsch ins neue Jahr 2019 wünschend
Kunta

Troll

ZitatFrankreich demonstriert, Deutschland lamentiert

Frankreich wird von den größten Sozialprotesten seit Jahren überrollt und Deutschlands Linke ist zutiefst verunsichert, wie man nun darauf reagieren sollte. Parteichef Riexinger macht sich vor allem Sorgen um das ,,Potenzial Ultrarechter in den Reihen der Bewegung" und wittert eine Querfront, die in Deutschland ,,so nicht denkbar wäre". Die Linke sollte aufpassen, dass sie vor lauter Lamentieren und Distanzieren das Demonstrieren nicht vergisst. Denn ansonsten werden die kommenden Sozialproteste ohne sie stattfinden. Von Jens Berger.
...

Zitat von: Pamela AndersonIch verachte Gewalt ... aber was ist die Gewalt all dieser Menschen, was sind die verbrannten Luxusautos, verglichen mit der strukturellen Gewalt der französischen und globalen Eliten? Anstatt sich von den Bildern der Brände hypnotisieren zu lassen, müssen wir fragen, wo das alles herkommt.
Und die Antwort lautet: Es kommt von der wachsenden Kluft zwischen der städtischen Elite und den ländlichen Armen, zwischen der von Macron repräsentierten Politik und den 99 Prozent, welche unter der Ungleichheit leiden – nicht nur in Frankreich, sondern überall auf der Welt.

Audio:
https://www.nachdenkseiten.de/upload/podcast/181206_Frankreich_demonstriert_Deutschland_lamentiert_NDS.mp3
Quelle: NDS

Ich sehe Wagenknecht/Lafontaine nicht so ablehnend wie einige hier bei CD, aber dieser komplett kritiklose Umgang einer angelich kritischen Seite ist befremdlich, alles wird penibel kritisch beleuchtet, bei Wagenknecht/Lafontaine sind die Lampen aus oder kaputt.
Aber egal, die französischen Proteste aus deutsch politischer Sicht betrachtet finde ich treffend, bei uns verderben viel zu viele Köche, all diejenigen die die absolute Wahrheit pepachtet haben, jeden Brei.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel

ZitatDie Linke sollte aufpassen, dass sie vor lauter Lamentieren und Distanzieren...
Ich habe die ganze Zeit davor gewarnt, sich von der Bewegung zu distanzieren, trotz offensichtlicher Widersprüche unter Teilnehmern und Forderungen.

ZitatParteichef Riexinger macht sich vor allem Sorgen um das ,,Potenzial Ultrarechter in den Reihen der Bewegung"...
Es ist ein guter Grund, sich Sorgen zu machen und es muß diskutiert werden.
Ich halte es für einen Fehler, dieses Thema unter den Teppich zu kehren.

Ich fand die Diskussion in diesem Thread vor Kuntas Ergüssen recht differenziert und hilfreich.


Rudolf Rocker

ZitatParteichef Riexinger macht sich vor allem Sorgen um das ,,Potenzial Ultrarechter in den Reihen der Bewegung"...
Sich Sorgen zu machen heißt ja nicht, das er die "Gelbwesten" ablehnt. Ich mache mir auch Sorgen darüber und lehne die Bewegung trotzdem nicht ab.
Zu behaupten, die Faschisten würden nicht versuchen einen Fuss in die Bewegung zu bekommen wäre einfach gelogen. Das versuchen die bei nahezu jeder Bewegung.
Meine Aufgabe als Antifaschist ist es, dagegen zu intervenieren! Und das auch mit der notwendigen Kritik an den Bewegungen (nicht nur die Gewlbwesten) wenn sie sich rechtsoffen zeigen oder das Problem nicht erkennen.

Kuddel

Die Bewegung der Gelbwesten hat erstaunliche Folgen. Der Kampf wird mit ungewöhnlicher Heftigkeit geführt, die Auseinandersetzung berührt die Wirtschaft und hat scheinbar Auswirkungen rund um den Globus...

ZitatMehr als 1.700 Festnahmen am Samstag

Den vierten Samstag in Folge hatte es in Frankreich schwere Ausschreitungen gegeben. Die Polizei setzte in mehreren Städten Tränengas ein. In Paris zündeten Randalierer einzelne Autos an und versuchten, Barrikaden zu errichten. Die Sicherheitskräfte setzten zum Teil Wasserwerfer gegen sie ein. In der Hauptstadt waren auch gepanzerte Fahrzeuge unterwegs.
https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_84917008/-gelbwesten-proteste-in-frankreich-emmanuel-macron-kuendigt-erklaerung-an.html

ZitatSechster Toter bei Gelbwesten-Protesten

Ein 23 Jahre alter Aktivist wurde in der Nähe von Avignon an einem Kreisverkehr von einem Laster erfasst.


Es handelt sich um den sechsten Toten seit Beginn der Gelbwesten-Proteste vor rund einem Monat. Vier Aktivisten kamen ebenfalls bei Verkehrsunfällen ums Leben, eine weitere Aktivistin wurde in Marseille von einer Tränengasgranate verletzt und starb später im Krankenhaus.
https://www.welt.de/politik/ausland/article185450848/Gelbwesten-Sechster-Toter-bei-Protesten.html

Zitat"Eine Katastrophe für unsere Wirtschaft"

Die Gewalt sei "eine Katastrophe für den Handel und für unsere Wirtschaft", sagte er.

Es war bereits der vierte Protest-Samstag in Folge. Frankreichs Einzelhändler beklagen schon jetzt Umsatzeinbußen in Milliardenhöhe. Viele Geschäfte hatten geschlossen und ihre Schaufenster aus Angst vor Plünderungen verrammelt.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/gelbwesten-frankreich-121.html

ZitatGelbe Westen wollen am 3. Advent weiter protestieren

Der Misstrauensantrag gegen die französische Regierung hatte von vornherein keine Chance. Doch die linken Parteien - Sozialisten, Kommunisten und "La France Insoumise" ("Das unbeugsame Frankreich") machten dadurch ihre Kritik am Umgang mit der Protestbewegung der Gelben Westen deutlich.

Die Gelben Westen wollen ihre Proteste nicht aufgeben - und sie wollen auch am 3. Adventswochenende weiter in vielen Städten auf die Straße gehen.

Die französische Zentralbank hat den negativen Einfluss der Proteste auf die Wirtschaft des Landes bestätigt.
https://de.euronews.com/2018/12/14/auch-in-paris-gelbe-westen-wollen-am-3-advent-weiter-protestieren

ZitatGelbwesten inspirieren Proteste in Nahost

Frankreichs Protestbewegung wird in der arabischen Welt genau beobachtet. In einigen Ländern haben sich junge Menschen zu ähnlichen Kundgebungen motivieren lassen. Die Regierungen der Region sind nervös.



Paris? Marseille? Lyon? Nein, das ist Basra im Südirak am 4. Dezember 2018

Gegen Steuererhöhungen: Protest in Amman, 6. Dezember 2018

Umgekehrt füllen sich zumindest einige der französischen Demonstranten ihrerseits an das arabische Protestjahr 2011 erinnert. "Das Volk will den Sturz der Regierung", ist auf Arabisch auf einem Graffiti an einer Hauswand in Paris zu lesen. Hinter dieser Parole versammelten sich 2011 die Demonstranten in verschiedenen arabischen Ländern.

Proteste in Tunesien, Jordanien und im Irak


Diesen Schritt haben Demonstranten in Tunesien bereits getan. Nicht in gelbe, wohl aber in rote Jacken gekleidet haben sie für Mitte dieser Woche zu einer Kundgebung in Tunis aufgerufen. Der Unmut richtet sich auch dort gegen die hohen Lebenskosten - allerdings nicht nur. Die Demonstranten wenden sich auch Arbeitslosigkeit, Korruption sowie die Ineffizienz der Behörden: "Wir sind eine Gruppe junger Tunesier, die sich gegen mangelnde Glaubwürdigkeit und die Ideenlosigkeit der politischen Klasse wenden", erklärt ein junger Demonstrant dem Sender "Sky News Arabyia".

Auch im südirakischen Basra, seit Monaten Schauplatz immer wieder aufflammender Sozialproteste, ziehen sich die Demonstranten seit einigen Tagen gelbe Westen über. Wie die Tunesier wenden auch sie sich gegen Korruption und die Verschlechterung städtischer Dienstleistungen und fordern mehr Arbeitsmöglichkeiten. Auch in Jordanien kam es bereits zu Protestkundgebungen.

Die Forderungen der arabischen Demonstranten mögen denen der französischen ähneln, räumt Politologe Ali Hassan ein. Die staatlichen Reaktionen unterschieden sich aber gründlich: "Trotz aller Gewalt, die die französische Polizei einsetze, wurde dort nicht geschossen."...
https://www.dw.com/de/gelbwesten-inspirieren-proteste-in-nahost/a-46703160

Auch in Kanada gibt es Gelbwestenproteste. Klingt aber eher nach rechten Wirrköpfen.


Hartzhetzer

Kapitulation vor dem Kampf

Mit weisser Weste in den Untergang

Die ablehnende Reaktion von Teilen der deutschen Linken auf die Sozialproteste der »gilets jaunes« ist nicht nur falsch – sie ist gefährlich


ZitatSeit dem 17. November brennt Frankreich. Zehntausende Demonstrant*innen, oft in gelben Signalwesten, legen das Land lahm. Der Protest, der sich zunächst gegen eine angekündigte Benzinpreiserhöhung richtete, wurde bald zu einer allgemeinen Revolte gegen die neoliberale Regierung Emmanuel Macrons.

Die Bewegung der »gilets jaunes« begann als eine spontanes Aufbegehren gegen ein ungerechtes Steuersystem: »Massenabgaben werden erhöht, die Reichen müssen kaum irgendwas zahlen« – der simple Grund der Empörung. Es kamen weitere Forderungen – etwa die nach einem Mindestlohn, der zum Leben reicht – hinzu. Eine Million Menschen unterzeichneten innerhalb kürzester Zeit die Online-Petition der Gelbwesten, viele tausend liefern sich Strassenschlachten mit der brutal vorgehenden Staatsmacht.

Eigentlich – so könnte man meinen – ein fixer Bezugspunkt für innereuropäische, linke Solidarität. Und vor wenigen Jahren hätten wir, wie bei den Krisenprotesten in Griechenland oder Spanien, sicher noch linke Soli-Demos in Berlin gesehen – wie klein und wirkungslos auch immer. Doch das Koordinatensystem vor allem der liberalen Linken in Deutschland hat sich verschoben. Aus dem Gefühl der eigenen Ohnmacht folgt die Angst vor Veränderung. Man traut sich nichts zu, also hängt man an der Illusion, der bürgerliche Staat möge wenigstens die dünne zivilisatorische Eisdecke nicht brechen lassen, die einem veganes Essen in der Uni-Mensa oder den Job als Redenschreiber im Bundestag ermöglicht.

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Die Nazis vollzogen auf ihre Weise, was die Sozialdemokratie sich immer erträumt hatte: eine »ordentliche Revolution«, in der alles ganz anders wird, damit alles so bleiben kann, wie es ist.

Zitat Schwarzbuch Kapitalismus Seite 278

counselor

Die Ablehnung der Gelbwesten ist dämlich.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

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