Armut ist das Letzte

Begonnen von dagobert, 01:02:33 Di. 15.August 2017

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dagobert

ZitatArmut ist das Letzte

Bundestag Die Große Koalition hat den Armutsbericht lange verschleppt und unangenehme Wahrheiten darin getilgt

Bundesregierung verabschiedet. Grund für die große Terminüberschreitung waren Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Großen Koalition. Man stritt über das Verhältnis von Armut, Reichtum und Demokratie. Kanzleramt und das Finanzministerium, beide CDU-geführt, verbaten sich die Feststellung, dass ein sehr Reicher im Zeitalter des organisierten Lobbyismus auch politisch einflussreicher als ein ,,Normalbürger" ist. Daher wollten die CDU-Ministerien auch nicht ausführlich dargestellt wissen, dass sich Arme immer weniger an Wahlen beteiligen – und man deshalb von einer Krise der politischen Repräsentation sprechen kann. Selbst der Hinweis, dass extreme soziale Ungleichheit das Wirtschaftswachstum und damit den Wohlstand einer Gesellschaft beeinträchtigt, wurde im Rahmen der ersten Ressortabstimmung aus dem Ursprungsentwurf des Arbeits- und Sozialministeriums unter Leitung von Andrea Nahles (SPD) gestrichen.
[...]
Trotz aller Beschönigungs-, Beschwichtigungs- und Entschuldigungsversuche offenbart der Regierungsbericht, dass Armut längst kein Rand(gruppen)problem mehr ist, sondern ebenso wie die Konzentration des Reichtums in wenigen Händen eine Schlüsselfrage der Gesellschaftsentwicklung. CDU/CSU und SPD haben jedoch nicht bloß im Hinblick auf die Berichterstattung darüber ein unwürdiges Schauspiel geliefert, sondern auch kein schlüssiges Konzept zur Bekämpfung der Armut entwickelt. Statt der wachsenden Armut den Krieg zu erklären, wie es US-Präsident Lyndon B. Johnson im Januar 1964 tat, beganne deutsche Politiker eher die Armen zu attackieren – und für ihre soziale Misere selbst verantwortlich zu machen.
weiterlesen:
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/armut-ist-das-letzte
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

BGS

Leider gefällt es ihnen, dass es mehr und mehr "Arme" gibt. So können diese Nullen sich weiter einreden, eine Art "Elite" zu sein. Muss zur Schicht und warte auf den nächsten Lohn.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Kuddel

Ich bin begeistert von der Überschrift des Berichts.

Es geht hier um ein zentrales gesellschaftliches Problem, vielleicht DAS gesellschaftliche Problem.
Es wird in der linken Szene/Bewegung jedoch wenig thematisiert.

Individuell mag scheinbar niemand etwas mit Armut zu tun haben. Arm sind immer die anderen. Diejeingen, die ökonomisch noch irgendwie klarkommen, sagen, ihnen gehe es noch "gut", da sie sehen, daß es anderen noch viel schlechter geht. Jeder distanziert sich vom eigenen arm-Sein. Wir sind voll in der Mangel. Die brauchen keinen Überwachungs- und keinen Polizeistaat. Die kriegen uns mit der Armut klein. Wir sind gespalten und vereinzelt. Wir verachten bereits diejenigen, die im 1. Arbeitsmarkt noch einen halbwegs guten Lohn kriegen und verwechseln sie mit der Herrschenden Klasse.

Wir müssen die EIGENE Armut zum Thema machen und zum Kern politischer Arbeit.
Wie wenig glaubhaft ist es, wenn wir gegen die Ausbeutung in der 3.Welt ins Feld ziehen und noch nicht einmal in der Lage sind, unseren eingenen Arsch in ökonomischen Fragen zu retten?

Troll

Zitat von: Kuddel am 13:44:08 Di. 15.August 2017
...
Es geht hier um ein zentrales gesellschaftliches Problem, vielleicht DAS gesellschaftliche Problem.
Es wird in der linken Szene/Bewegung jedoch wenig thematisiert.
...

Nachdem Armut in Deutschland nicht existiert braucht es auch nicht thematisiert werden, in Afrika, im Sozialismus, und sonstigen nicht Neoliberalen "Regimen" gibt es Armut, bittere Armut, Hunger und Elend, es ist unangemessen/falsch unsere faulen Sozialschmarotzer als Arn zu bezeichnen. Ja, leider haben auch sehr viele (ehemalig!?) linke Geister mittlerweile klein bei gegeben und leugnen  was ihre Augen sehen.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Rudolf Rocker

Hmm, was macht eigentlich Dr. Gscheidle? ::)

Tiefrot

Der wird sich schon noch äußern.  ;D  ;D  ;D
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet Facebook ab !

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