Vertrauen der Bürger*innen in staatliche Stellen

Begonnen von krapotke, 13:03:34 Mi. 16.August 2023

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krapotke

Gin din den letzten Tagen durch die Medien: Im Auftrag des Beamtenbundes wurde eine Umfrage erstellt, in der sich die Befragten zu der Leistungsfähigkeit staatlicher Stellen äußern sollten. Dabei sehen 70% den Staat damit überfordert, seine Aufgaben zu erfüllen.

https://www.tagesschau.de/inland/umfrage-beamtenbund-staat-100.html

Die Umfrage im Detail:


https://www.dbb.de/fileadmin/user_upload/globale_elemente/pdfs/2023/230815_dbb_Buergerbefragung_2023_final.pdf

Mir fällt auf, dass es zwar eine generelle Unzufriedenheit zu geben scheint, diese nicht konkret ausgedrückt wird. So zeigt z.B. die Tabelle auf Seite 7 aus meiner Sicht in den meisten Bereichen Vertrauen in die Arbeit staatlicher Stellen.
,,Das habe ich getan" sagt mein Gedächtnis. "Das kann ich nicht getan haben" sagt mein Stolz und bleibt unerbittlich. Endlich gibt das Gedächtnis nach.        Friedrich Nietzsche

Kuddel

Ich habe mehrmals im Ausland gelebt.

Da habe ich gemerkt, daß das relative Funktionieren von Ämtern und Behörden keine Selbstverständlichkeit ist. Ich finde es schon gut, daß man in Deutschland dem Sachbearbeiter keine Flasche Schnaps oder Stange Zigarretten mitbringen muß, wenn man eine schnelle Bearbeitung wünscht. Ich weiß zu schätzen, daß man hier im Ottonormalverbraucherniveau es mit keiner korrupten Justiz zu tun hat oder zumindest selten.

Sicher, jeder dürfte von Steuererklärungen genervt sein, aber das liegt wohl nicht an einem unfähigen Finanzamt. Ich halte Ämter und Behörden für recht ok im Vergleich mit anderen Ländern, für das, was man als Normalsterblicher mit ihnen zu tun hat. Ausnahme, das Arschamt. Bei Hausbesitzern mag es anders aussehen. Wenn man sich kommunal engagiert, also Einfluß auf Schulen, Straßen, Windräder etc. nehmen will, gibt es wohl jede Menge Frust wg. Bürokratie und Bocklosigkeit der Zuständigen. Ausländer haben noch ganz andere Probleme, rassistische Bullen, rassistische Ausländerbehörden, rassistische Jobcenter etc..

Diese allgemeine Unzufriedenheit den Institutionen gegenüber, scheint mir eine Projektionsfläche zu sein, weil "die da oben machen eh was sie wollen", und da ist viel Zeitgeist mit bei, wie das Zuwanderungsthema.

Ansonsten ist ein Teil des Frusts auch real, wg. der Kürzungen im öffentlichen Dienst, haben sich die Leistungen tatsächlich verschlechtert und das Behördenpersonal ist überlastet und überfordert.

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