Essener Tafel nimmt nur noch Deutsche auf

Begonnen von Rappelkistenrebell, 15:44:07 Do. 22.Februar 2018

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Almenschorsch

Mich persönlich ärgert und beunruhigt in höchsten Maße eher dies, das in diesem Land, wo es den Leuten angeblich sooo gut geht und jeder 3000 Durchschnittsnetto hat, überhaupt solche Riesenschlangen an den Tafeln sind, um Lebensmittel zu bekommen, die die großen Konzerne nicht mehr verkaufen können und sich so als Wohltäter aufspielen können.
Ist ja auch im JC so (ich habe dort ja zwangsweise von September-Dezember 2016 dort arbeiten sollen), das man "Kunden", die um einen Vorschuß bitten, weil sie sonst nichts zu essen haben, darauf hinzuweisen hat, man soll dann halt einfach zur Tafel gehen. Das wird totgeschwiegen.

counselor

Zitat von: Almenschorsch am 16:30:41 Sa. 03.März 2018
Mich persönlich ärgert und beunruhigt in höchsten Maße eher dies, das in diesem Land, wo es den Leuten angeblich sooo gut geht und jeder 3000 Durchschnittsnetto hat, überhaupt solche Riesenschlangen an den Tafeln sind, um Lebensmittel zu bekommen, die die großen Konzerne nicht mehr verkaufen können und sich so als Wohltäter aufspielen können.
20% der Bevölkerung sind arm. Das sind etwa 16 Millionen.
https://www.n-tv.de/panorama/Jeder-Fuenfte-ist-von-Armut-bedroht-article20121566.html
Zitat von: Almenschorsch am 16:30:41 Sa. 03.März 2018
Ist ja auch im JC so (ich habe dort ja zwangsweise von September-Dezember 2016 dort arbeiten sollen), das man "Kunden", die um einen Vorschuß bitten, weil sie sonst nichts zu essen haben, darauf hinzuweisen hat, man soll dann halt einfach zur Tafel gehen. Das wird totgeschwiegen.
Das zeigt wieder mal die Menschenverachtung in den JCs.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

counselor

ZitatArmutsfolgen - Diskussion um Entscheidung der Essener Tafel entfaltet sich

Rote Fahne News berichtete am 26. Februar über die breite Kritik an der Entscheidung der Essener Tafel, zukünftig keine ausländischen Menschen mehr aufzunehmen. Dazu kamen eine Reihe Leserzuschriften und auch die öffentliche Debatte geht weiter.

Quelle: https://www.rf-news.de/2018/kw10/diskussion-um-essener-tafel-vertieft-sich
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Schluepferstuermer

Man könnte jedem Rentner, Arbeitslosen usw. 500€ mehr geben. Aber will die selbsternannte Elite dies? Nein
Dann hat man doch keinen,  auf dem man runterschauen kann.


Eine andere Möglichkeit wäre, Lebensmittel in Geschäften billiger zu machen, anstatt diese Tonnenweise wegzuschmeissen. Schon bei Bauern wird wegen Gewinnmargen der Lebensmittelindustrie weggeschmissen.
Aber dann sind ja die Gewinne der Lebensmittelindustrie um Milliarden geschmälert.
lg Schlüpferstürmer

Die Massenmedien sind schon lange die 4. Macht im Staat.
Wir haben folglich Legislative, Judikative, Exekutive und Primitive.
"Bild" Euch Eure Meinung
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Wer die CxU und SPD in ihrer Terrorherrschaft gegen das eigene Volk lobt, lobt ihren braungefärbten Nazicharakter!!

Rappelkistenrebell

Aus: Ausgabe vom 07.03.2018, Seite 1   / Titel

Verteilen und herrschen
Entscheidung einer Essener Tafel hat sozialpolitische Debatte ausgelöst. Doch es ist der Staat, der durch seine Einsparungen die Armut verschärft
Von Johannes Supe




Weil die öffentlichen Leistungen nicht für eine gute Ernährung reichen, werden die Schlangen vor den Tafeln immer länger (Ausgabestelle in Augsburg)
Foto: picture alliance/Sueddeutsche Zeitung Photo

Über Soziales wird in der BRD selten gesprochen. Kommt doch einmal eine Debatte auf, entzündet sie sich in der Regel an Abseitigem, etwa der Entlassung einer Kassiererin, weil sie Pfandbons im Wert von nicht einmal zwei Euro unterschlug, oder der Ernennung eines SPD-Vizekanzleranwärters. Nun wird wieder über Armut in Deutschland diskutiert – weil eine Essener Tafel dem Andrang von Bedürftigen nicht mehr Herr wird und nur noch deutsche Neukunden annehmen will. Ulrich Schneider hätte sich wohl einen anderen Anlass für die Debatte gewünscht. Aber immerhin: Sie ist nun da. Und der Chef des Paritätischen Wohlfahrtsverbands findet in ihr deutliche Worte: »Der Staat versucht den Menschen möglichst wenig zukommen zu lassen, unabhängig davon, was sie wirklich brauchen.«

Ein Bündnis aus mehr als 30 Initiativen, Wohlfahrtsverbänden und Gewerkschaften hat am Dienstag in Berlin das Versagen des hiesigen Sozialstaats kritisiert. Die BRD komme ihrer Verpflichtung, den Menschen ein Existenzminimum zu garantieren, immer weniger nach – und mache damit Hunderttausende von ehrenamtlichen Initiativen abhängig. Mit einer erneuten Regierung aus Union und SPD drohe die Fortführung dieser Politik.

»Sozialpolitische Reformen der vergangenen Jahre hatten immer das Ziel, Mittel einzusparen«, erklärte Barbara Eschen, Sprecherin der Nationalen Armutskonferenz. Reichen seien Steuergeschenke gemacht worden, gleichzeitig habe man die Leistungen für Bedürftige zusammengekürzt. In der Folge sei die Konkurrenz der Menschen um die Mittel verschärft worden. »Und heute beklagt die Politik, die den Sozialabbau herbeigeführt hat, die Entsolidarisierung der Gesellschaft.« Für Eschen ist das schlicht eine »verkehrte Welt«.

Zu der gehört etwa das Hartz-IV-System. Trickreich würden die Regelsätze kleingerechnet, führte Ulrich Schneider aus. Erwachsenen würden gerade einmal 4,77 Euro am Tag für Essen zugestanden, bei Schulkindern liege der Betrag nochmals deutlich niedriger: 2,77 Euro. Eine ordentliche Ernährung sei mit solchen Leistungen nicht möglich. Um über die Runden zu kommen, seien viele auf die Tafeln angewiesen.

Und so geht es in der BRD schon seit Jahren zu. Die Tafeln selbst weisen aus, dass ihre Zahl seit 2003 sprunghaft anstieg – also seit der Einführung der »Agenda«-Gesetze unter Gerhardt Schröder (SPD). Gab es damals bundesweit 330 Einrichtungen, so sind es mittlerweile über 900. Sie betreuen etwa anderthalb Millionen Bedürftige.

Nicht nur die Hartz-IV-Leistungen seien zu gering bemessen, so Schneider. Auch die Mittel für Kinder reichten nicht aus, ebensowenig die Grundsicherung für ältere Menschen oder das wenige Geld, das Schutzsuchenden zugestanden wird. Teils um 30 Prozent müssten die Leistungen angehoben werden.

Doch unter einer erneuten »großen Koalition« wird auch dieses Minimum erkämpft werden müssen – oder es bleibt aus. Das wissen die mehr als 30 Organisationen, die sich nun für Verbesserungen einsetzen wollen. Am Dienstag betonten ihre Vertreter, dass im Koalitionsvertrag von Union und SPD keine Trendwende in der Sozialpolitik zu erkennen sei. Über Hartz-IV finde sich im Dokument nicht einmal ein einziger Satz. Worum es in den kommenden Monaten und Jahren also gehen muss, fasste Schneider so zusammen: »Der neuen Groko müssen wir deutlich machen: Dieser Koalitionsvertrag kann nicht das letzte Wort sein.«

Quelle

https://www.jungewelt.de/artikel/328521.verteilen-und-herrschen.html

Gegen System und Kapital!


www.jungewelt.de

counselor

ZitatUmstrittene Regelung - Essener Tafel will Ausländer-Aufnahmestopp wohl Ende März aufheben

Die Essener Tafel wird den umstrittenen Aufnahmestopp für Ausländer voraussichtlich Ende März aufheben. "Wir gehen davon aus, dass es in zwei, drei Wochen so sein wird, Ende des Monats", sagte der Vorsitzende des Tafel-Trägervereins, Jörg Sartor, der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag.

Quelle: https://www.focus.de/politik/deutschland/umstrittene-regelung-essener-tafel-will-auslaender-aufnahmestopp-wohl-ende-maerz-aufheben_id_8593915.html
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Tiefrot

Ihren Ruf hat sich die Tafel trotzdem versaut.
Mal ganz von der Seite des Armutszeugnisses mal abgesehn...
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet Facebook ab !

Onkel Tom

Der Oberfuzzi der Tafel in Essen hat sich das verdammt einfach gemacht..

Bei anderen Tafeln werden Nummern- oder Buchstabenzettel ausgegeben
und somit der Durchgang am Stand gesteuert. So funzt das in HH ganz gut,
egal wer da Schlange steht..

Warum schaffen die das in Essen nicht ? Der Fehler liegt wohl am
Organisatorischem. Für die Schuldabschiebung auf Migrannten gehört der
Typ durch einem ersetzt, der Organisation vorzieht..

>:(
Lass Dich nicht verhartzen !

counselor

Die Nürnberger Tafel hat das auch besser organisiert. Hier bekommen die Leute Nummern, die am Eingang aufgerufen werden. Rentner und Flüchtlinge werden dazu auch zeitlich getrennt.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Hartzhetzer

Das mit dem Defizit in der Organisation stimmt schon, jedoch kann nur das verteilt werden was da ist. Wenn durch die geflüchteten mehr Bedürftige auf Lebensmittel angewiesen sind und die Supermärkte nicht mehr Wegwerfzeug für die Mülltonnen haben, müssen halt Menschen von der Müll ähm Essensverteilung ausgeschlossen werden, oder alle müssen weniger bekommen. Man kann immer nur das verteilen was da ist, umso weniger da ist, umso größer wird Angst, Hilflosigkeit und Aggression auf beiden Seiten (Tafelbetreiber, Bedürftige).
Die Salamitaktik funktioniert immer wieder ausgezeichnet, wo am Anfang der Hartz IV Tafelzeit Menschen noch widerwillig, als absoluten Notnagel zur Tafel gegangen sind, ist der Tafelgang 13 Jahre später ein selbstverständlicher Lebensalltag der gar nicht mehr hinterfragt wird, im Gegenteil, man Kämpft gegeneinander um die Essensreste der reichen Schweine. Wer hat mehr Anrecht auf deren Müll, wo ziehen wir die Linie?
Inländer gegen Ausländer, Männer gegen Frauen, Junge gegen Alte, Kinder gegen Rentner. Hat eine Schwangere Frau mehr recht auf Essen, als eine 48 Jährige Frau? Braucht ein Mann zwischen 20 und 30 Jahren weniger Nahrung als ein über 60 jähriger? Obwohl der über 60 jährige könnte ja bald sterben, da geben wir es lieber den jüngeren Mann, den können wir vielleicht noch in einem blöden Dienstleistungsjob auf Verschleiß fahren. Los schnell holt die Statistiken und den Taschenrechner und dann spielen wir eine Runde moderne Menschenverwaltung 4.0

Allerdings sieht die Bundesregierung das ganze etwas optimistischer  ;)


https://www.youtube.com/watch?v=haYmt3mmeNM&t=6s
Die Nazis vollzogen auf ihre Weise, was die Sozialdemokratie sich immer erträumt hatte: eine »ordentliche Revolution«, in der alles ganz anders wird, damit alles so bleiben kann, wie es ist.

Zitat Schwarzbuch Kapitalismus Seite 278

Kuddel

ZitatArmut bekämpfen, statt Armut auszuspielen

Ein Bündnis von sozialen Initiativen fordert offensive Sozialpolitik


Die Verarmungspolitik hat einen Namen: Hartz-IV

Die Organisatoren machen auch deutlich, dass die politisch gewollte Verarmungspolitik einen langen Vorlauf hat, aber in dem Hartz IV-Programm kulminiert.

Um überleben zu können, waren immer mehr Menschen auf die Tafeln angewiesen. Da ist es besonders zynisch, dass der Alt-Sozialdemokrat und Lobbyist Claus Schmiedel in einem Interview in der Wochenzeitung Kontext erklärt.

    Mit der Agenda und Gerhard Schröder haben wir 2005 noch einmal ein prächtiges Ergebnis bei der Bundestagswahl eingefahren.
    Claus Schmiedel


So wie Schmiedel denken wahrscheinlich viele in der SPD, nur nicht alle werden es so offen aussprechen. Wenn eine Spätfolge der Essener Tafeldebatte dazu führt, diese Verarmungspolitik und die dafür Verantwortlichen in den Fokus zu nehmen, dann wäre das sehr positiv. Es gäbe viele Gründe weiterhin gegen die Vertafelung der Gesellschaft zu protestieren.

Wie schon Karl Marx den bürgerlichen Philanthropismus scharf kritisierte, so ist das heute auch wichtig. Nur noch wenige Organisationen wie Medico International kritisieren einen solch paternalistischen Ansatz von Hilfe und propagieren dagegen eine Unterstützung, die Menschen zu Selbstbewusstsein und Widerstand ermutigt.

Warum nicht die Tafeln nutzen, um mit den Menschen gemeinsame "Zahltage" in Jobcentern zu machen, um ihre Rechte einzufordern, damit sie genug Geld haben, um Produkte ihrer Wahl zu kaufen? So würden sich die Tafeln selber überflüssig machen und das müsste ihre vornehmste Aufgabe für alle Menschen sein, wenn die Arbeit bei der Tafel wirklich gesellschaftlich etwas bewirken und nicht nur Armut verwalten und regulieren will.
https://www.heise.de/tp/features/Armut-bekaempfen-statt-Armut-auszuspielen-3988098.html?seite=all

counselor

ZitatArmutsdebatte: Essener Tafel nimmt wieder Ausländer auf

Die Tafel in Essen lehnt derzeit Bedürftige ohne deutschen Pass ab - und steht damit im Mittelpunkt einer Debatte über Armut und Diskriminierung. Nun hat der Verein eine neue Entscheidung getroffen.

Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/essen-tafel-nimmt-wieder-auslaender-auf-a-1200991.html
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

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