Milliardenprogramm - Mehr Perspektiven für Langzeitarbeitslose

Begonnen von counselor, 18:44:50 Mi. 18.Juli 2018

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counselor

Zitat Milliardenprogramm -  Mehr Perspektiven für Langzeitarbeitslose

Künftig soll der Arbeitsmarkt sozialer werden.

Die Bundesregierung beschließt ein Milliardenprogramm für einen neuen sozialen Arbeitsmarkt. Profitieren sollen Menschen, die länger als sechs Jahre ohne Job sind.

Quelle: https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.milliardenprogramm-mehr-perspektiven-fuer-langzeitarbeitslose.853cb74f-ea19-4543-be1f-34621723879a.html

Ich bin da skeptisch. Kapitalisten bekommen den Lohn vom Staat ersetzt - für fünf Jahre. Und Arbeitslose werden dem Kapitalisten einfach zugewiesen. Möglicherweise unter Androhung einer Sanktion.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

CubanNecktie

Nichts weiter als Bürgerarbeit/AGH/§ 16e SGB II- 2.0 
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Kuddel


tleary

4 Milliarden vom Staat fürs Kapital zum quasi kostenlosen Ausbeuten der "Reservearmee", die die Kapitalisten bisher nicht brauchten. Billiger ersetzt billig! - Die einschlägigen Arbeitgeber reiben sich jetzt schon die Hände!

Dieses System wird immer perfider! Das wird jetzt als "soziale Wohltat" hingestellt, wenn massenhaft ELO's zum Mindestlohn (mehr wird's ohnehin nicht) malochen müssen.

Und diejenigen, die eine Familie (reicht auch schon 1 Kind) haben, bleiben dann trotzdem in den bürokratischen Mühlen der Arbeitsverwaltung (durch Aufstockungsanträge) gefangen, weil der Hungerlohn zum Leben ohnehin nicht reicht.
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

BGS

So sollen wohl Armeen bettelarmer, zu allem bereiter, verzweifelter und entrechteter Menschen geschaffen werden, die sich gegenseitig um ein paar Krümel streiten und in zukünftigen Kriegen verheizt werden.

Eine Frechheit! Wer sich dagegen nicht wehrt, lebt verkehrt.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
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Onkel Tom

Und solange diese "Förderung" bis zu 5 Jahre läuft, bleibt der
Betroffene unter den Fittichen der Verfolgungsbetreuung des JC..

Warum übernimmt der Staat nicht gleich alle Personalkosten ?
Dann wäre deren Kapitullation gegenüber der Wirtschaft perfekt  >:(
Lass Dich nicht verhartzen !

Troll

Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Onkel Tom

Könnte er aber dann müssten ja seine "Sklaven" Selbstbestimmung ergreifen  ;D
Lass Dich nicht verhartzen !

götzb

Laut Heil ist es freiwillig, Ausgestaltung über Zwang wäre auch schlecht möglich.
Sabotage als legitimes Mittel gegen Zwangsarbeit und Niedriglohn.

Onkel Tom

Ach was.. So mancher Politiker seid H4 hat schon von Freiwilligkeit geseibert und
es bedurfte nicht viel Zeit darin, das sich (Verschlimm)besserungen mit verknüpfter
Zwangskomponennen nachweisen ließen..

Soweit ich durch die Glotze registrieren konnte, handelt es sich anbei um sogenannte
"Arbeitnehmerförderung" die bereits schon existiert, jedoch nun auf bis zu 5 Jahren
ausgedehnt werden.. Das Controlling darüber, lässt sich die BA garantiert nicht
entgehen und da alle Leistungen deren dem §61 SGB II unterliegen, ist das Tor des
Anschiss weit offen, falls der "geförderte Arbeitnehmer" nicht so parieren sollte, wie
AG das will..

Mit Sicherheit wird dem Betroffenen dazu noch eine "passende" EGV verbraten, damit
der Kontrahierungszwang nicht zu kurz kommt..

Lass Dich nicht verhartzen !

CubanNecktie

Ja und nicht vergessen, im Herbst 2004 waren die ersten 1€ Jobs auch noch freiwillig, Anfang 2005 dann nicht mehr.  Und eine freiwillige Variante  gibt es ja schon - nennt sich Bundesfreiwilligendienst.
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Tiefrot

Ausweitung des Billigstlohnsektors, mehr ist das nicht.
Zumal die Vorgängermodelle auch nicht funktioniert haben.

Außer kommunaler Betriebe wird die Leute auch keiner nehmen.
Wo nix verkauft wird (mangels Kaufkraft) wird auch bald nix mehr angeboten.
Damit brauchts auch keine zusätzlichen Arbeitskräfte. Totgeburt.  :rolleyes:
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet Facebook ab !

götzb

Zitat von: CubanNecktie am 10:51:57 Sa. 21.Juli 2018
Ja und nicht vergessen, im Herbst 2004 waren die ersten 1€ Jobs auch noch freiwillig, Anfang 2005 dann nicht mehr.  Und eine freiwillige Variante  gibt es ja schon - nennt sich Bundesfreiwilligendienst.
H.IV Gesetze mit enthaltender 0€ Zwangsarbeit für 1€ Mehraufwandsentschädigung traten ja auch erst 2005 in Kraft.
Vorher hätte man die 1€ Jobs nicht zwangsweise zuweisen können.
Sabotage als legitimes Mittel gegen Zwangsarbeit und Niedriglohn.

Tiefrot

Die Leute sitzen dem Irrtum auf, Geld sei ein Wert an sich. Seit wann ist Papier oder gar ein Datensatz
(ein Konto ist genau dieses) ein Wert ? Es ist eine Definition von Kaufkraft, mehr nicht.
Und die kann bei einem Geldsack, wie auch bei einem H4 Bezieher
innerhalb von Sekunden Bruchteilen über den Jordan gehn. Ein Geldsack täte mir allerdings mitnichten leid.
Schließlich weiß der mit so viel Kohle nichts sinnvolles anzufangen. Nichts sichtbar Sinnvolles jedenfalls.

Was außerdem in Vergessenheit geraten ist, Wirtschaft ist ein Kreislauf.
Daher nennen ja einige auch Geld das Blut der Wirtschaft. Dieser Kreislauf ist seit Jahrzehnten unterbrochen.
Was mit Körperteilen unter solchen Bedingungen passiert, wissen die Meisten ja.
Dies läßt sich zu 100% auf die geldbasierte Wirtschaft übertragen.

Prost Mahlzeit. kotz

Damit ist auch alles an Ideen, die hier jetzt und vorher diskutiert wurden, Schaumschlägerei.
Wo kein Verdienst, da kein Konsum und damit auch kein Bedarf an Arbeitskräften.
Frühere Beispiele gibts mehr als genug.
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tleary

Zitat von: Onkel Tom am 15:44:39 Do. 19.Juli 2018
Warum übernimmt der Staat nicht gleich alle Personalkosten ?
Dann wäre deren Kapitullation gegenüber der Wirtschaft perfekt  >:(
So wie ich das aus den Medien entnommen habe, tut er das doch:
Im 1. Jahr 100 % Lohnkostenzuschuss, bis zur Höhe des Mindestlohns.
im 2. Jahr 100 %
im 3. Jahr 90 %
im 4. Jahr 80 %
und im 5. (und letzten) Jahr 70 %.
Dann läuft der Zuschuss nach einer halben Ewigkeit aus. Währenddessen hat sich der Arbeitgeber ordentlich am Sozialsystem bereichern dürfen mit Knete von der Arbeitsagentur (oder vom Bund - auch egal). Setzt man den derzeitigen Mindeslohn von ca. 9 € an, wären das im 1. und 2. Jahr jährlich (bei 1.920 Arbeitsstunden) jeweils 17.920 €.
Insgesamt über die 5 Jahre gerechnet ergibt sich der gigantische Zuschuss von 78.850 € (!) (= 4,4 Brutto-Jahreslöhne) - Und das wohlgemerkt pro Arbeitslosem!
Die eigentliche Sauerei ist doch, daß beim Arbeitslosen, der dann zu Zwangsarbeit verpflichtet wird - abgesehen vom gesetzlichen Hungerlohn - nichts hängenbleibt. Das ganze Programm ist eine einzige kostenlose Zurverfügungstellung von Arbeitskräften für die Arbeitgeber, die die einzigen Nutznießer sind!

Zitat
Die Beschäftigungsverhältnisse sollen sowohl bei privaten als auch öffentlichen Arbeitgebern geschaffen werden. Es ist eine Förderung für maximal fünf Jahre möglich. Während dieser Zeit sollen Arbeitgeber einen degressiven Lohnkostenzuschuss zum Arbeitsentgelt erhalten. Der Zuschuss soll in den ersten beiden Jahren 100 Prozent des Entgelts betragen und danach jährlich um jeweils 10 Prozentpunkte bis auf 70 Prozent im fünften Jahr absinken. Während der fünfjährigen Förderdauer ist eine einmalige Verlängerung des Arbeitsvertrags zulässig.
UND damit die Sesselpfurzer beim Arbeitsamt deswegen nicht um ihre Jobs fürchten müssen (und evtl. auf der anderen Seite des Schreibtischs landen), gibt es noch die dazugehörige Vollbetreuung für den ehemaligen ELO gratis dazu:
Zitat
Außerdem sollen geförderte Personen im ersten Jahr ihrer Teilnahme durch die Bundesagentur für Arbeit (BA) oder einen beauftragten Träger begleitet und beraten werden. Ebenso sollen qualifizierende Maßnahmen während der gesamten Förderdauer möglich sein, die den Arbeitgebern erstattet werden können.
Quelle: http://www.o-ton-arbeitsmarkt.de/o-ton-news/foerderung-fuer-langzeitarbeitslose-details-zum-neuen-regelinstrument

Die SPD'ler á la Heil haben's immer in-sich, im sozialen Sauereien aushecken. Wahrscheinlich können sie das deshalb so unverfroren, weil's ihnen noch immer keiner so recht zutraut.

Zitat von: Tiefrot am 11:04:02 Sa. 21.Juli 2018
Außer kommunaler Betriebe wird die Leute auch keiner nehmen.
Wo nix verkauft wird (mangels Kaufkraft) wird auch bald nix mehr angeboten.
Damit brauchts auch keine zusätzlichen Arbeitskräfte. Totgeburt.  :rolleyes:
Sehe ich nicht so, weil gerade z.B. die Leihklitschen da ordentlich staatliche Lohnzuschüsse für ihre Hungerleiderjobs absahnen können.
Einfach den derzeitigen Leiharbeiter austauschen mit einem Langzeitarbeitslosen.
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

counselor

ZitatHartz IV - Teilhabechancen-Gesetz: Umverteilung der Arbeitslosigkeit?

Am vergangenen Mittwoch hat das Bundeskabinett den Vorschlag für ein ,,Teilhabechancengesetz" von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) verabschiedet. Mit 4 Mrd. Euro will die Bundesregierung von 2019 bis 2022 privaten Firmen, Kommunen oder gemeinnützigen Trägern Lohnzuschüsse für die Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen geben.

Quelle: https://www.rf-news.de/2018/kw30/hubertus-heils-teilhabechancengesetz-umverteilung-der-arbeitslosigkeit
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BGS

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counselor

ZitatZwangsarbeit für Hartz IV Bedürftige wurde beschlossen!

Jetzt ist es also amtlich: In der letzten Woche haben wir bereits angekündigt, dass der Staat Zwangsarbeit für Hartz IV Bedürftige per Gesetz schaffen möchte. Diesen Gesetzesentwurf von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) zu staatlich bezuschussten Jobs hat das Bundeskabinett am Mittwoch bewilligt. Damit soll Langzeitarbeitslosen der Schritt in ein ,,neues Leben" ermöglicht werden. Vier Milliarden Euro stehen dafür bis zum Jahr 2022 zur Verfügung. Profitieren können davon maximal 40.000 Personen – obwohl bereits 800.000 Hartz IV Empfänger die Voraussetzungen erfüllen.

Quelle: https://www.hartziv.org/news/20180720-zwangsarbeit-fuer-hartz-iv-beduerftige-wurde-beschlossen.html
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

BGS

Was heisst hier "profitieren" oder gar ,,neues Leben"?!

Profitieren werden die gewissenlosesten Ausbeuter und warum nicht endlich eine anständig entlohnte Arbeit mit ausreichend Urlaub, Lohnfortzahlung, etc. etc. bei der unglauböichen Inlandsnachfrage bzw. "Konjunktur im reichen Deutschland?

MfG

BGS
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Tiefrot

Diese unglaubliche Inlandsnachfrage ist eine Schimäre. Siehe oben.
Der für die Funktion der Wirtschaft nötige Konsum ist hier längst zum Stillstand gekommen.
Zu tlearys Einwand aber noch kurz was: Du liegst nicht ganz falsch, allerdings wird dieses Vorgehen
die Zirkulation des Gelds für den Arbeitnehmer / Transferbezieher noch weiter abschnüren.
Der Niedergang wird damit lediglich beschleunigt.
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