Dezember-Rente auf Pump kommt

Begonnen von Wilddieb Stuelpner, 22:16:43 Di. 29.November 2005

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Wilddieb Stuelpner

Videotexttafel 123, MDR, Di.29.11.05 22:13:48

Dezember-Rente auf Pump kommt

Die Deutsche Rentenversicherung muss im Dezember erstmals in ihrer Geschichte ein Darlehen aufnehmen, um die Renten auszahlen zu können.

Das Loch in der Kasse ist sogar größer als befürchtet. Ursprünglich war die Rentenversicherung von 600 Mio. Euro Schulden ausgegangen. Nun muss sie einen Kredit über 900 Mio. Euro aufnehmen

Vorstandschef Gunkel erwartet deshalb, dass die Beiträge zur Rentenversicherung stärker steigen müssen als von der großen Koalition geplant. Als Grund für das aktuelle Loch nannte er, dass erwartete Lohnsteigerungen und damit höhere Einnahmen ausgeblieben sind.

Carsten König

Aha, schwarze Löcher findet man also nicht nur in kosmischen Sphären, sondern auch im deutschen Rentensystem. Und ähnlich wie die Gravitationsmonster in der Stille des Weltalls saugen auch die hiesigen Löcher alles ein und geben nichts mehr frei...

Carpe Noctem

ZitatOriginal von joachimkuehnel
erwartete Lohnsteigerungen und damit höhere Einnahmen ausgeblieben sind.

Ja was hat der Doll denn erwartet? Wo lebt der?

Grüsse - CN
Art. 1 GG: "Die Menschenwürde steht unter Finanzierungsvorbehalt"

Wilddieb Stuelpner

Nun, der Mann glaubt noch, daß er sich in den Wirtschaftswunderjahren befindet und sieht zu häufig den alten BRD-Filmschinken "Wir Wunderkinder"

WIR WUNDERKINDER, BRD 1958
Regie: Kurt Hoffmann, 108 min.



Der Film erzählt die Geschichte von Hans Boeckel und seinem Mitschüler Bruno Tiches über einen Zeitraum von vierzig Jahren, von der Ära Wilhelms II. bis in die Wirtschaftswunderzeit nach dem 2. Weltkrieg. Die verbindende Rahmenhandlung wird dabei von einem "Erklärer" und einem ihn begleitenden Klavierspieler gestellt. Schon während der gemeinsamen Schulzeit beweist Bruno Talent, sich nach den Zeichen der Zeit zu richten. Während Hans studiert und sich in Vera verliebt, beginnt Bruno mit den Nationalsozialisten zu sympathisieren und tritt der NSDAP bei. Hans und Vera verloben sich, doch dann erkrankt Vera und muss in ein Sanatorium. Kurze Zeit später lernt Hans auf einer Faschingsfeier eine dänische Austauschstudentin namens Kirsten kennen. Hans ist Vera jedoch treu. Als Vera wieder gesund ist, machen sie und Hans Urlaub in Italien. Dabei stellen sie fest, dass sie nicht mehr zusammenpassen und trennen sich. Durch Bruno verliert Hans kurz darauf seine Arbeit bei einer Tageszeitung. So findet ihn Kirsten, die zwischenzeitlich nach Hause zurückgegangen war, bei ihrer Rückkehr in einer Buchhandlung, wo er Bücher in Kisten packt. Sie nimmt ihn nach Dänemark mit, wo sie heiraten. Kurz nach Kriegsende treffen sich Bruno und Hans wieder. Bruno, der sich als Schwarzmarkthändler betätigt, geht es wieder gut, Hans lebt mit Kirsten und ihren zwei Kindern zur Untermiete in einem kleinen Zimmer auf dem Land. Ein paar Jahre später, während des Wirtschaftswunders, schreibt Hans für die Zeitung, bei der er arbeitet, einen Artikel über die Vergangenheit von Bruno, der inzwischen unter anderem Namen wieder Karriere gemacht hat. Bruno beschwert sich daraufhin persönlich bei Hans' Vorgesetztem, der Hans hinzuruft. Hans lässt sich jedoch von Bruno nicht mehr einschüchtern und verweigert die verlangte Gegendarstellung. Vor lauter Wut übersieht Bruno nach seinem Abgang daraufhin ein Warnschild am Aufzug und stürzt in den Schacht.

Wolfgang Neuss war Schauspieler und Kabarettist. In den 50er Jahren wurde er in der Bundesrepublik vor allem mit Auftritten in Filmkomödien bekannt. Als "Mann mit der Pauke" setzte er sich aber auch von Anfangan satirisch mit dem Alltag in der Bundesrepublik auseinander. Mit seinem Partner Wolfgang Müller realisierte er Kabarett-Programme. Das "Lied vom Wirtschaftswunder" stammt aus dem Film "Wir Wunderkinder" von 1958.

unter WDR, Planet Wissen: Lied vom Wirtschaftswunder

Musik: Franz Grothe / Text: Günter Neumann /
Gesang: Wolfgang Neuss und Wolfgang Müller(1958)

und WDR, Planet Wissen: Das "Konjunktur Cha cha cha"

Musik: Paul Durand / Text: Kurt Feltz (1960)

Carpe Noctem

Hallo Joachim,

ja es kann durchaus sein, dass Herr Gunkel in den 50er Jahren irgendwie auf einem Trip hängen geblieben ist oder so. Vielleicht ist auch nur seine Leistungsfähigkeit bzw. Auffassungsgabe durch fortschreitendes Alter in Mitleidenschaft gezogen. Ich kann mir gut vorstellen dass cineastische Genüsse ein geeignetes Tätigkeitsfeld für ihn wären.

Grüsse - CN
Art. 1 GG: "Die Menschenwürde steht unter Finanzierungsvorbehalt"

besorgter bürger

Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.

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