Gewerkschaften

Begonnen von GotthilfFischer, 18:50:13 Mi. 12.Februar 2003

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alfred

Wie wird denn eigentlich hier die sonst zu recht kritisierte Küngelei von Arbeitnehmervertretern und Aufsichtsräten im Falle Porsche/VW gesehen?

Machtränkeleien der Oligarchenseite mal außen vor, läuft doch ad hoc alles in Richtung Arbeiter, oder? Brüssel soll ausgebremst werden, was meiner Meinung nach nicht gelingen wird und Supermann Wiedeking soll vom wirklichem Geldadel eins vor den Bug bekommen (das wird wirkungsvoll geschehen werden).

Was mich extrem stört ist, dass der Aktienpreis in wirklichkeitsfremde Dimensionen getrieben wird (heute 212Euro!!!), wobei Porsche sich über Call-Optionen dumm und dämlich verdient, obwohl sie selbst ja durch ihre Aktienkäufe den Kurs treiben um auf 50+1 zu kommen. Wo bleibt da die Börsenaufsicht, zwecks Insiderbereicherung???

Wenn es noch keiner festgestellt haben sollte, teile ich es Euch hiermit mit, dass der niedersächsische Steuerzahler der extrem Angeschissene sein wird, weil dieser Depp von Landesvater angekündigt hat zukaufen zu wollen, um die Sperrminorität erhalten zu können - also wird der dumme Wulff einige Milliarden Steuergelder "investieren" um vo 20 auf 25% zu kommen, nur um dann zuzusehen wie der Aktienkurs von 250 (?) auf unter 100 rauschen wird, aber liebe Chefduzer, er wird dies für das Volk getan haben werden...
To be is to do (Socrates), To do is to be (Sartre), Do be do be do (Sinatra)

Kater

vielleicht sollte man Wolfsburg angesichts dieser Betriebsgemeinschaft wieder zurückbenennen in Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben wie "Wolfsburg" von der Gründung am 1. Juli 1938 bis zum 25. Mai 1945 offiziell genannt wurde...  :rolleyes:

http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfsburg

jobless0815

ZitatOriginal von alfred...
Wenn es noch keiner festgestellt haben sollte, teile ich es Euch hiermit mit, dass der niedersächsische Steuerzahler der extrem Angeschissene sein wird, weil dieser Depp von Landesvater angekündigt hat zukaufen zu wollen, um die Sperrminorität erhalten zu können - also wird der dumme Wulff einige Milliarden Steuergelder "investieren" um vo 20 auf 25% zu kommen, nur um dann zuzusehen wie der Aktienkurs von 250 (?) auf unter 100 rauschen wird, aber liebe Chefduzer, er wird dies für das Volk getan haben werden...

Schau schau, Alfred gibt Börsentips :D
Ich guck mal was ich aufm Konto hab :tongue: :D.

Sollen Wulf u. ich noch ein paar Puts :lesen> kaufen (?).

:D

BakuRock

Was ich mich jetzt ganz besorgt frage ist: Was, verdammt nochmal, hat das mit Gewerkschaft zu tun?

O.T. ! .......
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alfred

Hallo besorgter Baku,

eigentlich war meine Intention mal richtig Aktuelles in die trockene Theoriedebatte zu bringen, was einen Blick in die nähere Zukunft mit einschließen sollte - weil in der theoretisch-nachträglichen Analyse sind wir alle schlauer.

Auf allen Kanälen war gestern fröhliche Kungelei von Politik, Arbeitnehmervertretern (@Baku: GEWERKSCHAFTEN) und Aufsichtsräten (@Baku: Wirtschafts-, Politik- u. GEWERKSCHAFTsvertretern) zu bestaunen.

Aber Baku, Asche auf mein Haupt, ich hatte gestern keine Zeit mehr meinen on-toppic-Beitrag inhaltlich und rechtschreiblich nachzueditieren - mein Pfleger kam und entriß mir die Tastatur...

 :(

Eigentlich wollte ich nur eine Anregung zur fröhlichen Gewerkschaftsdebatte einbringen, denn nichts steht doch so für die alte "Deutschland-AG", wie das System Volkswagen. Trotz teils korrupter und gut entlohnter Gewerkschaftsvertreter (bis in den Aufsichtsrat hinein) profitiert auch der kleinste Arbeitnehmer bei VW davon (Festangestellte und Leiharbeiter). Ich wäre jedenfalls gern dort beschäftigt und die 99,blumenkohl prozentige IGMetallzugehörigkeitsquote wäre das letzte was mich stören würde. Nun kommt aber der böse Kapitalist (Porsche) und der neoliberale Oberlehrer (Brüssel) und bedrohen dieses Biotop der Glückseeligkeit...

@jobless0815, irgendwie hast Du meine Tipps nicht verstanden. Erst müssen Wulff (und Du) Calls kaufen - nämlich genau so lange wie Porsche oder Niedersachsen Aktien benötigen und erst dann sollten alle auf Puts umswitschen...

edit: :wallbash> Danke joblessnullachtfünfzehn für die korrekte 'Intention'!  :tischkante>
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jobless0815

Zitat@jobless0815, irgendwie hast Du meine Tipps nicht verstanden. Erst müssen Wulff (und Du) Calls kaufen - nämlich genau so lange wie Porsche oder Niedersachsen Aktien benötigen und erst dann sollten alle auf Puts umswitschen...

Auch noch doppelt kassieren. Gier lieber Alfred, weisst du doch, ist der schlechteste Ratgeber ;)

Und dann noch, aus aktuellem Anlass:  das Wort IntenTion, im Sinne von Absicht, Zielsetzung etc., schreibt man mit "t", auch wenn es an einer Stelle wie ein "s" ausgesprochen wird.

Nur well ich mal woanders ein "s" zu wenig hatte, musst du nicht gleich hier eins an der völlig falschen Stelle setzen.


 :P    :)    :tongue:    :]

 :cheer:

Wilddieb Stuelpner

Und im Hintergrund sitzt Piech als graue Eminenz, wo Wedekind auch mit diesem Piech-Familienclan verbandelt ist und beide machen feste Kasse. Deren langfristige Strategie ist es doch aus dem noch niedersächsisch kontrolliertem halbstaatlichem Volkswagenkonzern ein weltweites Piech-Privatimperium zu machen, daß Regierungen und andere Wirtschaftsunternehmen nach freiem Belieben machtpolitisch erpressen kann.

Phoenix-Dokumentation vom 02.07.2007: Die Macht, die Gier und der Größenwahn

"... Der eine: Ferdinand Piech, Techniker und menschenscheuer Milliardenerbe. Er ist und war die treibende Kraft bei VW. Ohne ihn geht nichts. Piech verwirklicht derzeit einen alten Traum der Familie Porsche: Der Enkel des VW-Gründers Ferdinand Porsche führt Porsche und VW wieder zusammen. ...

... Sein Ziel lässt Piech dabei nicht aus dem Auge. Jetzt wächst zusammen, was für die Familien eigentlich schon seit dem Dritten Reich zusammengehörte: VW und Porsche, ein Imperium. Der Aktienkurs hat sich unterdessen verdoppelt. ..."

Piech hat die Funktion eines Mafia-Paten. des Patrone.

"... Piëch kann ungemütlich werden, seine Harmoniebedürfnis ist sehr begrenzt. Unter anderem hasst er Drückeberger, Wichtigtuer und Manager, die sich gegenseitig in die wichtigen Jobs hochloben. Zusammengefasst: Er mag viele und vieles nicht. Sein Führungsstil ist feudalistisch. Ein Borderliner der Macht mit ungewöhnlicher Witterung für Gefahren. ..."

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/955/151575/4/

"... Der alte Piëch scheut schriftliche Vereinbarungen. Wirklich Wichtiges erledigt er im Stillen, mündlich. ..."

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/955/151575/5/

telebörse.de: Neues Imperium - Piechs Traum fast perfekt

Deutschlandradio: Piech außer Kontrolle

ManOfConstantSorrow

Dieses Spektakel war die größte Demonstration der VW Arbeiter in der Konzerngeschichte.

Da sieht man welch Mobilisierungsmacht (zumindest in dieser Branche) die Gewerkschaften noch besitzen. Und wozu nutzen sie diese Macht? Zum Wohl der Belegschaft? Nein, nur zum Mitmischen bei einer Fehde zwischen zwei Kapitalisten mit aufgebrähtem Ego, zweier Sonnenkönige. Welcher von den Beiden an der Spitze sitzt, dürfte für die Bandarbeiter keinen allzu großen Unterschied machen.

Alfred erwähnte die eher vorbildlichen Arbeitsbedingungen der VW Arbeiter. Im Vergleich zu dem, was inzwischen Gang und Gäbe ist, sind die wirklich hervorragend. Die Gewerkschaften hatten dies mit ihrem sozialpartnerschaftlichen Kurs ausgehandelt. Sie sorgen für eine handzahme, fleißige Belgschaft, dafür garantiert das Unternehmen überdurchschnittliche Arbeitsbedingungen. Das gilt jedoch für einen immer kleiner werdenden Kreis. Die alte Stammbelegschaft. Die Arbeiter, die in den letzten Jahren hinzukamen, hatten schon einen weitaus schlechteren Status, doch immernoch Lichtjahre besser, als der der Leiharbeiter.

Die IGM hätte durchaus die Möglichkeit zu Kämpfen zu mobilisieren, von denen auch alle profitieren, die alte Stammbelegschaft, die neuen VW Arbeiter und die der Fremdfirmen. Nur scheint man bei der IGM da kein Interesse dran zu zeigen.

Kann man die Gewerkschaft zwingen, endlich mit den notwendigen Schritten zu einem Kampf zu beginnen?

Ich wüßte nicht wie. Ich sehe nur, wie sie den Ast absägt, auf dem sie sitzt. Sie verliert Mitgleider und Autorität. So macht man sich Stück für Stück überflüssig.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kater

WDR, Mittwoch, 24. September 2008, 23:15 - 01:11  

ZitatKollege Otto  
Dokumentarspiel, Deutschland 1991

Vor 20 Jahren, 1988, berichtete ein großes Nachrichtenmagazin über Bilanzmanipulationen und Vermögensverschiebungen beim gewerkschaftseigenen Coop-Konzern, in der Folge wurde eine Verschuldung von fünf Milliarden D-Mark bekannt. In der Summe hatte der co op-Vorstand mehrere Banken um zwei Milliarden D-Mark geprellt.

Aus diesem Anlass wiederholt der WDR Heinrich Breloers dokumentarischen Fernsehfilm über den größten Gewerkschaftsskandal der Bundesrepublik. 1988 wurden der Unternehmensleitung des gewerkschaftseigenen Konzerns Coop massive Bilanzfälschungen und Betrug nachgewiesen. In seinem aus Dokumentar- und Spielteilen zusammengesetzten Film interessiert sich der Regisseur für die Entwicklungsgeschichte des Skandals, wie aus der genossenschaftlichen Idee der Gewerkschaftsbetriebe eine auf Raffgier und Bereicherung gründende Betriebspolitik wurde. Hauptfigur ist der Vorstandsvorsitzende der Coop, Bernd Otto, der in den Spielszenen glänzend von Rainer Hunold dargestellt wird.

http://dyninet.wdr.de/inetepg/ObjekteZurSendung.asp?Sendung=2904828&bookmark=http://www.wdr.de/epg/sqlepg/f0924t.html&Pos=69

Bowie

Wie kapitalistisch ist der DGB? Die Geschäftspraktiken der DGB-Gewerkschaften und ihre Einbindung in Unternehmen und Politik werfen unbequeme Fragen auf.

http://labournet.de/diskussion/gewerkschaft/real/hansenmarcks.html

ManOfConstantSorrow

ZitatWer sich an der Umsetzung des Kahlschlagkonzepts von WAZ-Superchefredakteur Reitz auch noch beteiligt, kann als dju-Bundesvorsitzender nicht mehr die Interessen der von Kündigung bedrohten Kolleginnen und Kollegen vertreten - auch nicht der Kollegen von Süddeutscher Zeitung, von G+J, vom Berliner Verlag, vom Handelsblatt oder anderswo." Hinz solle auch umgehend alle weiteren Ämter in der Gewerkschaft niederlegen...
http://dju-berlinbb.verdi.de/
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Wilddieb Stuelpner

Zitat von: Mimir am 20:52:13 Mo. 30.Januar 2006
Wo sind denn die meisten Gewerkschafter politisch beheimatet?
Doch wohl in der SPD.

... und die Gewerkschaftsfunktionäre sitzen im deutschen Bundestag in der SPD-Fraktion, hatten während der Basta-Schröder-Regierung für den Hartzmist alle die Händchen zustimmend gehoben. Und ihnen gefällt es in Aufsichtsräten, Verwaltungs- und Firmenvorständen so gut, daß sie sich von Unternehmern mit allmöglichen Annehmlichkeiten und Privilegien ausstatten lassen.

Und jetzt die grossen Jammerarien der gleichen Funktionäre in Talkrunden wie schlecht denn Leih- und Zeitarbeit, Minijobs usw. sind. So ein verlogenes Verhalten wirkt wie bei einem Kirchenfürsten, der Wasser predigt, aber heimlich Wein säuft, Hurerei betreibt und sich den Wanst vollstopft.

BakuRock

jokues blindwuetige Rundumschlaege sind ja meist unangebracht und mit Schaum vorm Maul, aber hier scheint das mal zu passen. - Das Gezerre geht weiter und der Wechsel (die Berufung/Bestechung) zum Chef ...... Redakteur ist schon ein Paradigmenwechsel der betroffenen Person. Das erinnert doch ziemlich an den "Chefgewerkschafter" einer gewissen Bahnergewerkschaft.

Geht denn solchen Typen voellig das Gefuehl ab, auf welcher Seite sie stehen? Woher sie kommen und weshalb sie mal Gewerkschafter geworden sind? Da werden sie dann noch von Leuten gestuetzt und bestaerkt (oder es wird in den Allerwertesten gekrochen, um spaeter mal eigene Vorteile zu haben?), die Monat fuer Monat die Mitgliederbeitraege auf ihren Konten, als "Lohn" getarnt, fuer sich verbrauchen koennen. Die geben dann sowas von sich (Auszug):

ZitatDieses Schreiben ging vor der Veröffentlichung der Pressemeldung der dju Berlin-Brandenburg an Malte Hinz. Deren öffentliche Rücktritts-Forderung erscheint uns in jeder Hinsicht überflüssig und verfehlt. Dies ist nicht Haltung des Fachbereichs Medien in ver.di und es gibt dafür auch keinerlei Grundlage in den bisherigen internen Äußerungen des dju-Bundesvorstands. Malte Hinz ist mit großer Mehrheit in die Funktion des dju-Bundesvorsitzenden gewählt worden, jeden Versuch,   ihn jetzt persönlich beschädigen zu wollen,   weisen wir zurück.

Falls es in der dju Bedenken hinsichtlich der Doppelfunktion von Malte Hinz als dju-Bundesvorsitzender und als Chefredakteurs der WR gibt, dann kann das in den dafür zuständigen Gremien der dju eingebracht werden. Das ist der richtige Ort – und zwar im Beisein von Malte.

Gleichzeitig wollen wir an dieser Stelle aus unserer Sicht Position beziehen: Für uns schließen sich diese beiden Aufgaben nicht grundsätzlich aus.

Die Quadratur des Kreises? - in Zeiten der Rezessionen?

Quelle: http://dju.verdi.de/aktuell/themen/waz
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Abraxas

also ich bin nach 20 jahren aus einer dgb gewerkschaft ausgetreten. die ändern sich nicht. bei lichte betrachtet schaden sie mehr als sie nützen. ihre aufgabe ist es den sozialen frieden zu bewahren. ich wurde mitglied in der gewerkschaft IWW genannt die wobblies. da können die mitglieder selbstbestimmen. und es wird kein träger hauptamtlichen aperat durchgefüttert der sich mehr mit sich selbst als mit den sorgen der mitgliederinnen beschäftigt.
"es ist eine dumme idee menschen schlecht zu behandeln, die mit deinem essen alleine sind"

jobless0815

Zitat von: Abraxas am 18:08:59 Di. 23.Dezember 2008
... und es wird kein träger hauptamtlichen aperat durchgefüttert der sich mehr mit sich selbst als mit den sorgen der mitgliederinnen beschäftigt.


So sollte es eigentlich sein. Aber meine Erfahrung ist: vorher wird man umgarnt und hofiert als potentielles Mitglied, fliessen die
Beträge erst mal, gibts höchstes noch ne Zeitschrift: wie beim Energieversorger oder der IHK oder... .


Abraxas

er keine hauptamtlichen durchfüttern will muß halt viel selber machen. "uns aus dem elend zu erlößen können wir nur selber tun"
in frankfurt hat sich gerade eine betriebsgruppe gebildet. jetzt wird ein fest geplant um kohle für einen anwalt usw. zu bunkern. die mitglieder entscheiden selbst. das gibt selbstbewustsein. die dgb gewerkschaften lassen eigeninitiative nur begrenzt zu. desshalb gehen sie unter
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ManOfConstantSorrow

Ich habe kürzlich gleich von einer Reihe Leuten mitbekommen, deren (vorsichtig ausgedrückt) sehr gewerkschaftskritische Haltung mir seit langem bekannt war, daß sie alle Mitglied einer Gewerkschaft sind. Ich war mehr als überrascht. Sie erklärten das mit einer rein taktischen Haltung. Es kann manchmal von Vorteil sein, wenn man bei einem Auftritt (z.B. bei einer Streikversammlung) sagen kann, man kommt von der und der Gewerkschaft. Kontakte, Verteiler, Zugang zu Versammlungräumlichkeiten gehören wohl auch zu den "taktischen" Gründen.

Auch überrascht war ich, daß viele von ihnen von der Gewerkschaft als "Rechtsschutzversicherung" sehr wenig halten. Aus der Erfahrung mit gewerkschaftlicher Rechtsvertretung, mit den unmotivierten und unfähigen Anwälten (daß sie erst 10 min vor Prozeßbeginn sich erstmalig den Fall ansehen, ist keine Seltenheit) brachte sie dazu zusätzlich eine private Rechtsschutzversicherung abzuschließen um so zumindest mit einem Anwalt eigener Wahl arbeiten zu können.
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ManOfConstantSorrow

  "Essen steht auf" protestiert gegen IG-Metall-Ausschlussdrohung

27.03.09 - Das überparteiliche Kommunalwahlbündnis "Essen steht auf" protestiert gegen die Drohung der Essener IG-Metall-Führung, seine Mitglieder und Kommunalwahlkandidaten Yazgülü Kahraman-Meister und Horst Dotten aus der Gewerkschaft auszuschließen, weil sie ebenfalls auf der Offenen Liste der MLPD zur Bundestagswahl kandidieren. In der Pressemitteilung von "Essen steht auf" heißt es:

"'Mit seiner Drohung setzt sich der Ortsvorstand über den letzten Gewerkschaftstag der IG Metall hinweg, der erklärt hat, die sog. Unvereinbarkeitsbeschlüsse endlich abzuschaffen, und den Vorstand damit beauftragt hat, das umzusetzen', so Ratsherr Dietrich Keil, selbst IG-Metall-Mitglied. 'Wir stehen am Beginn einer tiefen Wirtschaftskrise, in der die Belegschaften Zusammenhalt und Kampfkraft brauchen. Ausgerechnet jetzt will Essens IG-Metall-Chef Bruno Neumann ihre Kampfkraft und Einheit durch den Ausschluss kämpferischer Kollegen schwächen? Das nützt nur den Unternehmern.'

Frau Kahraman-Meister, Vertrauensleutekörperleiterin bei Kennametal-Widia, tritt bei der Kommunalwahl im Wahlkreis 31 (Kray) an, Horst Dotten, Betriebsrat und Vertrauensmann bei ECS, im Wahlkreis 12 (Frohnhausen). 'Wir sind stolz darauf, solche aktiven Gewerkschafter in unseren Reihen zu haben', so Keil weiter. 'Für Essen steht AUF ist es ein Grundrecht, dass jede(r) unabhängig von Parteizugehörigkeit und Weltanschauung auf antifaschistischer Grundlage Mitglied einer Gewerkschaft sein kann. Der Sozialismus gehört zur Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung und nicht ausgeschlossen. Deshalb fordern wir die sofortige Rücknahme der Ausschlussdrohung gegen unsere Mitglieder.'"
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Abraxas

bist du aber in der cdu oder spd wirst du von der gewerkschaft mit offenen armen aufgenommen. so "vertreten" sie die arbeiter.desshalb lieber die eigenen interessen selbst vertreten www.wobblies.de
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Wilddieb Stuelpner

Zitat von: Abraxas am 12:51:52 So. 29.März 2009
bist du aber in der cdu oder spd wirst du von der gewerkschaft mit offenen armen aufgenommen. so "vertreten" sie die arbeiter.desshalb lieber die eigenen interessen selbst vertreten www.wobblies.de

Die Schlagkraft hat kein einzelner AN oder Arbeitsloser. Statt der verlogenen CDU- und SPD-verseuchten Gewerkschaften, brauchen wir echte, basisdemokratische, linke Gewerkschaften.

Seht Euch doch an, was die CDU- und SPD-Gewerkschaftsfunktionäre mit ihren Bundestagsmandaten für sozialen Schaden anrichten, wo sie fleißig bei Abstimmungen und fraktiontreu ihre Pfötchen heben - für den Sozialabbau, den sie ständig immer schlechter reformieren.

Wer braucht denn noch solche Interessenvertreter?

Allein kann man nichts ausrichten - deshalb braucht's linke Gewerkschaften, die noch im Sinne von August Bebel und Wilhelm Liebknecht handeln, den einstigen Gründervätern der Ur-SPD.

Spätestens ab Bewilligung der Kriegskredite zum Bau der kaiserlichen Panzerkreuzer durch die SPD kann man die SPD in die Tonne treten. Ab diesem Zeitpunkt verrät und verarscht die SPD ständig die Arbeiterbewegung. Sie ruft ganz offen zur Ermordung von Arbeiterführern auf: So erteilte Friedrich Ebert 1919 dem Noske und der ihm unterstellten Freikorps (rechtsorientierte Gliederung der Reichswehr) den Mordauftrag gegen Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg.

Der Berliner SPD-Polizeipräsident Zörgiebel ließ am 1. Mai 1929 auf demonstrierende, unbewaffnete Arbeiter schießen. Dafür bekam Zörgiebel 1953 in der Adenauer-BRD das Bundesverdienstkreuz.

Wilddieb Stuelpner

Mein Kommentar: Lohnwucher, Klagen gegen Hungerlöhne und die kneifende Haltung der gewerkschaftlichen DGB-Rechtschutz GmbH - nicht akzeptabel, würdelos und beschämend!!!

Wir sind weit gekommen, wenn der DGB-Rechtsschutz von Klagen gegen Hungerlöhne abrät, weil Arbeitsrichter sich auf undiskutaple, ortsübliche Hungerlöhne als Rechtsgrundlage einschießen, die dann zum Rechtsmaßstab erklärt werden, von denen man zusätzlich die 33 1/3 Lohnabzug toleriert und danach sie erst als Lohnwucher deklariert. So was kann man nicht mal mit gesundem Menschenverstand und Logik erklären.

Ich möchte den Richter und Anwalt mal mit seinem Beamtensold sehen, wenn der mit Stundenlöhnen zwischen 2 bis 4 Euro brutto ausfallen würde. Aber vor einem sozialen Abstieg bis auf Alg II schützt sie die BRAGO - die Bundesgebührenordnung der Rechtsanwälte bzw. ihr Nachfolger das RVG - das Rechtsanwaltsvergütungsgesetz - sozusagen die brancheneinheitliche und bundesweit, flächendeckende, verbindliche Eingruppierungsunterlage. Die würden nicht erst so ein scheinheiliges, bürokratisches Rechtsschmierentheater mit der Ortsüblichkeit von Arbeitsvergütungen abziehen, sondern mit solchen Dienstherrn gleich kurzen Prozeß machen. Aber leider sind sie diesem Hungerlohnniveau nicht ausgeliefert und so inszenieren sie eben neoliberales Schmierentheater in Gerichtssäalen. Man könnte meinen, sie handeln so wie verlogene, hinterhältige katholische Priester, die ein gottgefälliges Werk vorgauckeln oder Unternehmer, die christliche Nächstenliebe des Lohn- und Gehaltkürzens zelebrieren.

Der Fall Emily und die unseelige, nicht zu akzeptierende asoziale, mittelalterliche Rechtssprechungspraxis mit der Verdachtskündigung war so ein Vorgeschmack neoliberaler Unternehmerrechtssprechung. Wenn man die politische Einstellung der vorsitzenden Richterin im Emilyfall näher beleuchtet und ihre Vortragsreihen vor unternehmensnahen Interessenverbänden verfolgt wie man Arbeitsrecht zum Nachteil von AN auslegen kann, dann wird es klar, wohin die Rechtskarre fährt. Der nachfolgende Trend, Hungerlöhne als ortsübliche Löhne für rechtmäßig zu erklären, ist ein weiteres Beispiel aus dem juristischem Tollhaus kapitalistischer Ausbeuter- und Unterdrückerrechtssprechung. Schön das der DGB-Rechtsschutz noch den Schwanz einzieht und mit den Achseln zuckt.

Kann es daran liegen, daß Gewerkschaften samt ihre Mitglieder und die SPD, in dessen Fahrwasser sie schwimmen, nicht manns genug sind, gegen tariffreihe Branchen und tariffreie, territoriale Regionen anzukämpfen?

Sie haben über Jahrzehnte diese Branchen und Regionen dem lohnmäßigem Verfall ausgeliefert und kneifen jetzt, unter Bedingungen der Finanzkrise, steigender Verbraucherpreise, sinkender Sozialstandards und steigender Inflation ein seriöses, leistungsorientiertes Lohn- und Gehaltsniveau durch Tarifkämpfe und gesetzliche Grundlagen, durch eine seriöse Klassifizierung der Bewertung von Arbeitsaufgaben nach aktuellen arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen durchzusetzen. Wie man sieht, freut's die raffende, räuberische Unternehmerbagage, die CDU/CSU/FDP.

Die Arbeitsrichter schwingen sich gleich gern auf als ihre Rechtsbüttel, das Hungerlohnniveau rechtmäßig einzubetonieren, damit es zu "gefestigter Rechtssprechung" erklärt werden kann. Also die Rechtsorgane sind damit auch von den Unternehmern eingekauft und korrumpiert worden. Sie sind kein Stück unabhängig und neutral, sondern höchst parteilich, biedern sich mit ihren Diensten dem Kapital an. Kein Wunder, stellt sich doch die Justiz als gleichberechtigter Partner der selbsternannten bourgeoisen Leistungselite aus Politik und Wirtschaft dar, die ihre "Netzwerke", sprich Amigo- und Klüngelbeziehungen spielen lassen. Man kennt sich untereinander in diesen erlauchten Kreisen und da pinkelt man sich nicht gegenseitig ans Bein.

Sollte wider Erwarten mal ein Gericht wie z.B. der 4. Senat des BSG im Fall der Abschlagsbewertung von Erwerbsminderungsrenten menschen- und volksfreundlich entscheiden, besetzt man eben gleich ganze Gerichte personell neu und reformiert rechtsbeugend über den Deutschen Bundestag schnurstraks gleich entsprechende Gesetzespassagen, nur damit die gesetzlichen Rentenversicherung von millionenschweren Rentennachzahlungen verschont wird.

http://www.mdr.de/umschau/1137065.html - Rentenkassen zahlen immer öfter erst nach Klage

http://www.mdr.de/umschau/6085611.html - Rentenversicherung macht Rückzieher bei Intelligenzrente

http://www.mdr.de/umschau/5925381.html - Warum ein Richter am Bundessozialgericht versetzt wurde

http://www.mdr.de/umschau/3247148.html - Neues BSG-Urteil zu Erwerbsminderungsrenten

http://www.mdr.de/umschau/4148442.html - Nachzahlung für Erwerbsminderungs-Rentner gefährdet

Man bekommt als Bürger so schnell den Eindruck, das man mit Vorsatz volksfeindliche Rechtbeugung durch Politik, Lobbygruppen, Wirtschaft und Justiz vorantreibt. Und daran sind die Unternehmerparteien CDU/CSU/FDP maßgeblich mit beteiligt.

Georg Büchner mit der Flugschrift "Der Hessische Landbote" und die darin befindlichen Juristenkritik läßt grüßen.

Zitat(§ 99 BetrVG - branchen- und flächendeckende Eingruppierungsverpflichtung, unabhängig von der Betriebsgröße - siehe zum Vergleich - http://www.verfassungen.de/de/ddr/arbeitsgesetzbuch77.htm - Arbeitsgesetzbuch der DDR, §§ 79 ff.

§ 79. Arbeitsklassifizierung.

Der Betrieb hat gemeinsam mit den Werktätigen bei Veränderungen der Arbeitsbedingungen durch Einführung neuer Technik und Technologien sowie bei der Verbesserung der Arbeitsorganisation zu gewährleisten, daß die Arbeit inhaltsreicher wird und entsprechende Arbeitsaufgaben festgelegt werden. Auf dieser Grundlage sind die Anforderungen an die Qualifikation und Verantwortung der Werktätigen sowie auftretende Arbeitserschwernisse zu ermitteln und mit den Werktätigen die erforderlichen Qualifizierungsmaßnahmen zu vereinbaren sowie Maßnahmen zur schrittweisen Beseitigung der Arbeitserschwernisse zu treffen.

§ 100. Zur Eingruppierung der Arbeitsaufgaben sind zwischen den zuständigen zentralen Staatsorganen und den Zentralvorständen der zuständigen Industriegewerkschaften und Gewerkschaften Eingruppierungsunterlagen als Bestandteile der Rahmenkollektivverträge zu vereinbaren.

§ 101. (1) Die Lohn bzw. Gehaltsgruppe für die mit dem Werktätigen vereinbarte Arbeitsaufgabe ergibt sich aus den Eingruppierungsunterlagen. Wird eine Arbeitsaufgabe von den Eingruppierungsunterlagen nicht unmittelbar erfaßt, ist die zutreffende Lohn bzw. Gehaltsgruppe entsprechend den rahmenkollektivvertraglichen Festlegungen zwischen dem Betriebsleiter und der Betriebsgewerkschaftsleitung zu vereinbaren:

(2) Die im Betrieb vorhandenen Arbeitsaufgaben sind mit den zutreffenden Lohn- bzw. Gehaltsgruppen und der erforderlichen Qualifikation in einer Liste oder in anderer geeigneter Form zu erfassen.

(3) Für eine Arbeitsaufgabe ist auch dann nur eine Lohn- bzw. Gehaltsgruppe festzulegen, wenn sie Teilaufgaben mit unterschiedlichem Kompliziertheitsgrad enthält. Für bestimmte Bereiche kann in den Rahmenkollektivverträgen eine andere Regelung getroffen werden, wenn es die Besonderheit der Arbeit erfordert.

§ 102. (1) Der Werktätige hat Anspruch auf Lohn nach der Lohn- oder Gehaltsgruppe der vereinbarten Arbeitsaufgabe.

(2) Der Betrieb ist verpflichtet, mit dem Werktätigen eine Arbeitsaufgabe zu vereinbaren, für die er den erforderlichen Qualifikationsgrad eines entsprechenden Ausbildungsberufes besitzt. Ist der erforderliche Qualifikationsgrad noch nicht vorhanden, hat der Betrieb den Werktätigen für die Qualifizierung zu gewinnen und ihm den Abschluß eines entsprechenden Qualifizierungsvertrages anzubieten.

(3) In Rechtsvorschriften kann festgelegt werden, daß Werktätige mit langjähriger Berufserfahrung den erforderlichen Qualifikationsgrad nicht besonders nachweisen müssen, wenn sie durch ihre Leistungen zeigen, daß sie die für die Ausführung der Arbeitsaufgabe festgelegte Qualifikation besitzen.

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In der DDR waren die beschriebenen Eingruppierungen von Arbeitsaufgaben, lt. zentralen Eingruppierungskatalogen flächendeckend und brachenweit, wenn nicht sogar branchen- oder flächenübergreifend rechtsverbindlich für jedermann, wenn er das Anforderungsprofil der eingruppierten Arbeitsaufgabe erfüllte. Z.B. war ein Schlosser in der Metallurgie, dem Schlosser im Maschinen- und Werkzeugbau, im Landmaschinenbau in der Arbeitsbewertung und damit in der Arbeitsvergütung gleichgestellt, weil die grundsätzlichen Arbeitsanforderungen kerntypisch gleich waren. In der BRD dagegen will man die Belegschaften auseinanderdividieren, spalten oder frei nach Gesicht um Löhne und Gehälter feilschen wie auf arabischen Basaren. Das widerspricht jeglichen Grundsätzen objektiver Arbeitsbewertung, widerspricht dem Leistungs- und Lohnverteilungsprinzip - Gleiche Arbeit für gleichen Lohn!!!)

MDR, Sendung "Umschau" vom 31.03.2009, 20:15 Uhr: Gute Chancen auf angemessenen Lohn im Einzelhandel (?????!!!!!)

Mein Kommentar: Die Frage- und Ausrufezeichen mußte ich setzen, weil man diese Überschrift in Zweifel ziehen muß.

Klagen auf angemessenen Lohn sind in Deutschland nach Aussagen von Arbeitsrechtlern eher die Ausnahme. Der Erfolgschancen hängen von der Branche und der Region ab. Der Grund: Die Richter orientieren sich bei ihrer Bewertung am ortsüblich gezahlten Lohn. Das ist aber nicht immer der Tariflohn. Im Einzelhandel gab es jetzt Urteile zugunsten der Verkäuferinnen.

Ursula G. arbeitete als geringfügig Beschäftigte beim Textildiscounter Kik in Nordrhein-Westfalen (NRW). Der Arbeitgeber zahlte ihr einen Stundenlohn von 5,20 Euro. Das erschienen ihr und der Gewerkschaft zu wenig. Der NRW-Tarifvertrag sieht mehr als 12 Euro vor. Die Richter des Landesarbeitsgerichtes Hamm urteilten, dass ihr mindestens 8,21 Euro zustehen. Weniger sei sittenwidrig und Lohnwucher, was bedeutet, dass der gezahlte Lohn weniger als zwei Drittel des ortsüblichen Lohns beträgt. (LAG Hamm 18.03.2009, Az. 6 Sa 1284/08).

"Auffälliges Missverhältnis"

Ähnlich verlief die Klage einer Verkäuferin vor dem Arbeitsgericht Rostock. Sie hatte den Beruf gelernt und konnte mit Berufserfahrung aufwarten, verdiente aber 6,61 Euro pro Stunde. Das Gericht urteilte, dass ein Stundenlohn unter 7,22 Euro in diesem Fall unzulässig ist. In der Rostocker Urteilsbegründung hieß es ähnlich wie im Fall von Ursula G., dass der gezahlte Lohn ein "auffälliges Missverhältnis" von Leistung und Entgelt darstelle. Dies sei nach § 612 Absatz 2 des Bürgerlichen Gesetzbuches sittenwidrig (ArbG Rostock Az. 2 Ca 442/08).

Tariflohn nicht überall geeigneter Maßstab

Erfolgreich waren diese Klagen nur, weil die Richter als Maßstab für den ortsüblichen Lohn den Tariflohn definiert hatten. Das machen sie, wenn man nachweisen kann, dass mehr als die Hälfte der Beschäftigten in der gleichen Branche und der gleichen Region Tariflohn beziehen. Nach Einschätzung von Manfred Landmann von der Gewerkschaft "Nahrung Genuss Gaststätten" (NGG) ist dieser Bewertungsmaßstab in den Neuen Bundesländern problematisch:

Zitat"Da im Osten oft kein Tariflohn gezahlt wird, schauen die Richter, was vor Ort tatsächlich gezahlt wird. Und das ist meist viel weniger. Aber erst dann, wenn dieser sehr viel niedrigere Lohn nochmals um ein Drittel unterschritten wird, sprechen die Richter im Osten von sittenwidrigen Löhnen."

Manfred Landmann, Gewerkschaft "Nahrung Genuss Gaststätten"

Nach den Angaben des Institutes für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) gelten derzeit nur für 40 Prozent der Beschäftigten in den Neuen Bundesländern Branchentarifverträge und für 56 Prozent der in Westdeutschland.


Nicht jede Klage hat Aussicht auf Erfolg
Anders als im Einzelhandel sieht es im Osten in anderen Branchen aus. Mitarbeiter einer Großbäckerei in Thüringen (Mein Kommentar: Im Sendebeitrag ging es um die Firma Entebrot) klagten auf angemessene Bezahlung. Seit 1993 bekamen sie den gleichen Stundenlohn in Höhe von 4,96 Euro. Obwohl der Tariflohn bei zirka neun Euro liegt, ist ein Stundenlohn von 4,96 nicht sittenwidrig, so die Richter des Arbeitsgerichtes Gera. Begründet wurde dies damit, dass kaum ein Unternehmen Tarif zahlt und fast alle in der Branche ebenso niedrige Löhne anbieten.

Wann Gewerkschaften von Klagen abraten

Ähnliche Erfahrungen sammelte die NGG auch in anderen Fällen. Aus diesem Grund raten sie auch hilfesuchenden Kollegen von einer Klage ab, zum Beispiel Nicole W. aus Leipzig. Die Frau arbeitete in der Gastronomie und erhielt von ihrem Arbeitgeber einen Stundenlohn von 3,47 Euro. Als sich Nicole W. an die Gewerkschaft wandte, riet man von einer Klage wegen Lohnwucher ab. Der Grund: In der sächsischen Gastronomie wird kaum nach Tarif bezahlt. Stattdessen bekommen sehr viele Köche eine ähnlich geringe Bezahlung wie Nicole W. Die Richter hätten diesen schlechten Durchschnitt zum Maßstab für ihre Bewertung genommen. Oft herrscht Angst

Doch auch, wenn die Erfolgschancen wie im Einzelhandel sehr gut stehen, gibt es beim Einklagen des angemessenen Lohns ein anderes Problem: Kaum eine Verkäuferin oder ein Verkäufer traut sich dies. Deutlich wurde dies, als Umschau-Reporter eine Gewerkschafterin in Dresdner Kik-Filialen begleiteten. Die Frau bot den Kolleginnen Hilfe an, doch sie stieß dabei auf Angst und Ablehnung. Einige Kolleginnen waren nicht einmal bereit, ihren Stundenlohn zu nennen.

Zuletzt aktualisiert: 31. März 2009, 18:11 Uhr





Abraxas

die NGG ist restlos verkommen. es wird eine kosten nutzenanalyse gemacht. wenn eine wegen der löhne klagt klagen andere auch und das kosten den rechsschutz geld. apropo rechtsschutz. man muss nicht glauben daß NGG einen anwalt nach wahl bezahlt. man wird von dgb rechssekretären vewrtreten die zum teil rattenschlecht sind und immer die gewerkschaftlichen interessen im kopf haben. die sind nicht immer die gleichen wie die der kolleginnen
"es ist eine dumme idee menschen schlecht zu behandeln, die mit deinem essen alleine sind"

ManOfConstantSorrow

,,... Der Ausschuss für Solidarität mit Thomas Möller ruft alle Gewerkschaftsmitglieder und Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich mit dem Kollegen Möller zu solidarisieren, der einer persönlichen und politischen Intrige zum Opfer fallen soll.
Wir fordern die sofortige Wiedereinsetzung des Kollegen Möller in Greifswald!
Wir fordern den Erhalt des DGB in Greifswald!
Wir fordern die Willensbildung von unten nach oben!
Wir fordern einen politisch unabhängigen DGB!
Wir fordern das uneingeschränkte Recht auf Meinungsfreiheit in den Gewerkschaften!
Wir fordern ein Ende der Beitragsverschwendung für unsinnige Gerichtsverfahren!
Wir fordern mehr Mitsprache der Mitglieder!..."

http://www.labournet.de/branchen/dienstleistung/allg/dgbgreifswald2.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kater

ZitatGewerkschaft bat Bahn um Datenabgleiche

Die von einem Datenskandal schwer belastete Deutsche Bahn hat auch für die Gewerkschaft Transnet Datenabgleiche vorgenommen. Transnet wollte Insidern zufolge wissen, ob die Gewerkschaftsmitglieder ihre Mitgliedsbeiträge in der festgelegten Höhe anteilig von ihrem Einkommen entrichtet hätten, wie das Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" vorab berichtete. Die Abgleiche sollen in den Jahren 1994 und 1998 stattgefunden haben. Aber auch noch Ende 2008 soll dem Bericht zufolge der damalige Transnet-Boss Lothar Krauß die Bahnführung darum gebeten haben.

Transnet-Funktionäre sollen laut "Spiegel" auch weiter Druck gemacht haben, nachdem sowohl der Datenschutzbeauftragte als auch das Personalressort der Bahn dieses Ansinnen aufgrund neuer datenschutzrechtlicher Bestimmungen abgelehnt hatten. Die Gewerkschaft bestreitet dies demnach. Allerdings bestätigte Transnet dem Magazin die beiden vorherigen Datenabgleiche. Das Verfahren sei seinerzeit im Vorfeld mit dem Bundesdatenschutzbeauftragten erörtert und von diesem auch genehmigt worden, erklärte die Gewerkschaft demnach. Persönliche Daten wie Anschriften oder Kontoverbindungen seien nicht einbezogen worden.

Die Sonderermittler im Datenskandal sehen derweil dem Bericht zufolge weiteren Aufklärungsbedarf. Die Ex-Bundesminister Gerhart Baum (FDP) und Herta Däubler-Gmelin (SPD) forden demnach in der 204 Seiten umfassenden Lang-Version ihrer Untersuchungen weitergehende Ermittlungen. "Wir empfehlen dem Aufsichtsrat, die wegen der Kürze der Zeit und der nur begrenzt zur Verfügung stehenden Aufklärungs- und Ermittlungsinstrumente, die nicht in allen Details zu Ende geführten Prüfungen in Verantwortung des Vorstandes abzuschließen", heiße es in dem Bericht. Darüber hinaus forderten Baum und Däubler-Gmelin das Bahn-Kontrollgremium zu zivilrechtlichen Schritten gegen den ehemaligen Bahn-Vorstand auf.

Die Bahn hatte in den vergangenen Monaten nach und nach eingestanden, im Kampf gegen Korruption die eigenen Mitarbeiter systematisch überprüft und überwacht zu haben. Die Vorgehensweise hatten zuletzt unter anderem die Sonderermittler Däubler-Gmelin und Baum untersucht. Am Mittwoch hatte sich das Unternehmen im Bemühen um einen Neuanfang von mehreren Vorständen und hohen Managern getrennt. Bahn-Aufsichtsratchef Werner Müller betonte zugleich, die Ermittlungen im Konzern hätten gezeigt, dass keinen Vorstand persönlich Schuld in der Affäre treffe. Auf unterer Ebene gibt es laut Bahn jedoch klare Hinweise auch auf strafrechtliche Verstöße.

http://de.news.yahoo.com/2/20090516/tbs-gewerkschaft-bat-bahn-um-datenabglei-f41e315.html

Abraxas

transnet ist doch keine gewerkschaft oder?
"es ist eine dumme idee menschen schlecht zu behandeln, die mit deinem essen alleine sind"

ManOfConstantSorrow



27.05.09 - Bei der bundesweiten Demonstration am 16. Mai in Berlin trauten viele Teilnehmer ihren Augen nicht. DGB-Ordner räumen am Breitscheidplatz gewaltsam einen Info-Stand der MLPD und zertrümmern ihn. Damit nicht genug, wird bei der Abschlusskundgebung auf Anweisung von Andrew Walde, SPD-Funktionär und Organisationssekretär des DGB Berlin-Brandenburg, ein weiterer Stand der MLPD von Polizeikräften abgeräumt. In ähnlicher Weise wird dort gegen Infostände anderer linker Organisationen vorgegangen, wird ein Pavillon der SAV zerstört und ein Stand der Linkspartei untersagt bzw. diese zum Abbau des Stands gezwungen. Wer bisher dachte, dass hier lediglich einigen antikommunistisch verhetzten Funktionären die Sicherung durchbrannte, wird nun eines Besseren belehrt.

Inzwischen ist eine Ordner-Anweisung des DGB zum 16. Mai aufgetaucht, die im Internet kursiert und bei "Indymedia" veröffentlicht wurde. Darin heißt es unter anderem:

"Folgende Dinge sind dabei von Wichtigkeit. (...)
3. Wir müssen den Bereich vor der Bühne so freihalten, dass die Gewerkschaftsfahnen und -transparente dort das Bild bestim­men.
4. Wir müssen die Flächen in der Straße des 17. Juni bis zur Siegessäule freihalten von unerwünschten Ständen oder Aktio­nen.
5. Wir erwarten keine Störungen durch rechte Gruppierungen.
6. Wir erwarten massive Störungen durch linke Gruppierungen. Dies können u.a. sein:
- große Transparente bei den Kundgebungen, Demozügen oder der Abschlussveranstaltung,
- unerwünschte Infostände bei den Auftaktkundgebungen oder der Abschlusskundgebung,
- Lautsprecherwagen oder mobile Akku-Anlagen bei den Auftaktkundgebungen, in den Demozügen oder bei der Abschlussveranstaltung.
Wir benötigen daher mindestens 50 Ordner der Berliner Gewerkschaften."

Viele Mitglieder und Funktionäre der DGB-Gewerkschaften protestieren bereits dagegen. So erklärte David Schultz, Mitglied im Landesvorstand der Linkspartei Hamburg, zu dem "absolut nicht tolerierbaren Verhalten" der DGB-Ordner, dass er sich als Gewerkschafter noch nie für etwas so geschämt habe.

Protesterklärungen an den DGB-Bundesvorstand: Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin, E-Mail: info.bvv@dgb.de

http://www.rf-news.de/2009/kw22/skandal-aggressives-vorgehen-gegen-linke-infostaende-von-dgb-spitze-angeordnet

Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Wilddieb Stuelpner

Zitat von: ManOfConstantSorrow am 17:51:45 Do. 28.Mai 2009
27.05.09 - Bei der bundesweiten Demonstration am 16. Mai in Berlin trauten viele Teilnehmer ihren Augen nicht. DGB-Ordner räumen am Breitscheidplatz gewaltsam einen Info-Stand der MLPD und zertrümmern ihn. Damit nicht genug, wird bei der Abschlusskundgebung auf Anweisung von Andrew Walde, SPD-Funktionär und Organisationssekretär des DGB Berlin-Brandenburg, ein weiterer Stand der MLPD von Polizeikräften abgeräumt. In ähnlicher Weise wird dort gegen Infostände anderer linker Organisationen vorgegangen, wird ein Pavillon der SAV zerstört und ein Stand der Linkspartei untersagt bzw. diese zum Abbau des Stands gezwungen. Wer bisher dachte, dass hier lediglich einigen antikommunistisch verhetzten Funktionären die Sicherung durchbrannte, wird nun eines Besseren belehrt....

Nun haben wir also auch eine antikommunistische DGB-Gewerkschaftsfunktionärs-Stasi und die regt sich noch künstlich über den 17. Juni 1953 und die Errichtung der Mauer zum 13. August 1961 auf. Wer antikommunistisch denkt und handelt, ist rechtsradikal und damit ein verkappter Neonazi. Und solche Leute sind noch mit vollem Kadavergehorsam in der SPD und auf den SPD-Fraktionsplätzen in den Parlamenten, in den Aufsichts- und Vorstandsetagen einschlägiger Firmenleitungen. Sie sind verlogene, hinterhältige Diener des Kapitals mit neoliberalem Anstrich und keine Führer der deutschen Arbeiterbewegung mehr.

Scheidemann, Ebert, Noske und Schumacher lassen grüßen!!!

Wir brauchen also auch linke Gewerkschaften, weil auf dem SPD-DGB zunehmend kein Verlaß mehr ist. Die nähern sich in ihrem Verhalten und Charakter den christlichen Gewerkschaften. Ein Zeichen, daß es in diese Richtung geht, sind ihre Unterschriften zu den Hartzgesetzen, zur Leih- und Zeitarbeit.

Abraxas

eine linke gewerkschaft ist gerade am wachsen und zegt erst erfolge
http://www.wobblies.de/?cat=31
"es ist eine dumme idee menschen schlecht zu behandeln, die mit deinem essen alleine sind"

LibertärerCommie

vergisst mir die FAU nicht.   ;)
sie kämpft gerade in berlin gegen das kino babylon und zim bspw. und ist solidarisch mit einem genossen aus zaragossa der von ryanair entlassen wurde. oder einer genossin aus spanien (stadt grad nicht im kopf) die bei starbucks entlassen wurde
weitere aktionen werden sicherlich folgen.
aber an sich egal wo man drin ist, solange es nicht dgb ist. aber anarchistisch denkende menschen und solche die auf die volle selbstverwaltung setzen sollten in der fau sein um vernetzt zu sein.
"Der Name Deutschland bedeutet heute brutalen und triumphierenden Sklavensinn"

Bakunin in "Gott und der Staat"

Abraxas

na werd doch unsere schwestergewerkschaft nicht vergessen.
nur gemeinsam sind wir stark
"es ist eine dumme idee menschen schlecht zu behandeln, die mit deinem essen alleine sind"

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