Gewerkschaften

Begonnen von GotthilfFischer, 18:50:13 Mi. 12.Februar 2003

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Kuddel

Lob der WirtschaftsWoche für IGM-Vors. Huber - dem Redner am 1. Mai auf dem Fischmarkt

Zitat"IG Metall Held der Arbeit
Berthold Huber hat aus der Gewerkschaft einen Konzern gemacht, der finanzstark, mächtig und einflussreich ist wie nie zuvor".


In der neuesten Ausgabe der Wirtschaftswoche (30.4.12) wird Berthold Huber, Vorsitzender der IG Metall, mit Lob überhäuft.  Sie schreibt anerkennend, daß er "zur Flexibilisierung von Tarifverträgen" schon früh beigetragen habe. Sie danken ihm: "...der Flächentarifvertrag wurde zudem in den vergangenen Jahren spürbar flexibilisiert".
Allen  führenden Gewerkschaftern attestieren sie: "Längst sehen sich die Gewerkschaftsbosse weniger als Klassenkämpfer denn als Co-Manager."

Wie sieht die von Huber organisatorisch umgekrempelte IG Metall aus? Es werden Begriffe gebraucht wie VS-Ratings, ABC-Analysen, Organizingprojekte, Leistungsschecks. In 17 Unitversitäten will die IGM eigene Büros aufbauen "als eine Art ADAC für die Arbeitswelt". Die Bildungsstätten sollen "auf Drei- bis Vier-Sterne-Niveau" gehoben werden.

Wenn das nicht revolutionär ist: Die IGM als ADAC für die Arbeitswelt. Mit VS Ratings (was mag das sein?). Und aus einem Vier-Sterne Niveau heraus den künftigen Kampf gegen den Gegner zu führen - da kommt Freude auf. Wir alten GewerkschafterInnen haben unser Leben falsch gelebt, glaubten wir doch, nur mit Klassenkampf könnten wir der Gegenseite was abringen. Und bräuchten dazu eigene Gewerkschaftshäuser, mit großen Sälen für Versammlungen - die wir nicht teuer anmieten müßten. Wir glaubten, sowas wie "Vier Sterne Niveau" sei großkotzig und bürgerlich und unnütze Verschwendung, uns reiche das abendliche gemütliche Zusammensein mit Diskussionen im Bierkeller. Nun werden wir eines Besseren belehrt, altmodisch und traditionell wie wir sind.

Wir wissen nicht wie Berthold Huber auf Lob und Anerkennung von Kapitalseite reagiert.
Es ist wiederholtes Lob: Auf Gewerkschaftstagen, in den Medien haben Kapitals- und Regierungsvertreter keine Scheu, die deutschen Gewerkschaftsführer, den DGB und die Führungen aller Einzelgewerkschaften ob ihrer vernünftigen Politik zu loben.

Waren sie doch verläßliche Sozialpartner, die Reallöhne in den letzten 15 Jahren zu senken und mitzuhelfen, einen breiten Niedriglohnsektor (Prekariat) zu schaffen. Da wird selbst dem Innenminister Schäuble bange, der jetzt bei den Tarifverhandlungen die IGM anspornt, mal kräftig zuzulangen.

"Die IG Metall, das ist Kapitalismus in seiner schönsten Form",  schreibt die Wirtschaftswoche. Ist das nun Süffisanz oder uneingeschränktes Lob?

Hier der gesamte Artikel von Bert Losse in der WirtschaftsWoche vom 01.05.2012
http://www.wiwo.de/politik/deutschland/gewerkschaften-der-unheimliche-macht-der-ig-metall/6563826.html

ZitatBerthold Huber als working class heroe - hier am
1. Mai sonst als konstruktiver Verhandlungsführer


Hier die Presseerklärung der IGM zur Rede vom Vors. Huber am 1. Mai in Hamburg
http://www.igmetall.de/cps/rde/xchg/SID-E73367F9-FC69B641/internet/style.xsl/kundgebungen-anlaesslich-des-1-mai-2012-9901.htm
Darin sagt Huber: "Wer am Verhandlungstisch nicht konstruktiv ist, der bekommt die Antwort von den Beschäftigten im Betrieb geliefert!".
Ein tiefer Einblick in das Denken des ehemaligen Klassenkämpfers. Aha, der Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit kann am Verhandlungstisch gelöst werden - durch konstruktive Verhandlungsführer. Und die Beschäftigten sind so eine Art Tacho oder Thermometer, die eine Anzeigefunktion haben. Und wenn sie ausschlagen, dann wird mit dem Sozialpartner nachverhandelt, kreativ und konstruktiv natürlich.

ZitatDie Verdienste von Olaf Scholz, Redner in Harburg
Die Verdienste des Redners in Harburg, Olaf Scholz, 1. Bürgermeister der Hansestadt sind nicht weniger spektakulär.
Er war Arbeitsminister in der rot-grünen Koalition (Schröder-Fischer), hat die Agenda 2010, die Rente mit 67 und das Privatisierungsbeschleunigungsgesetz mit auf den Weg gebracht. Es ist weiterhin seinem persöniichen Einsatz  zu verdanken, daß es in der EU keine Equal-Pay-Regelung gibt! Die hat er (zusammen mit seinem britischen Amtskollegen) gegen die übrigen EU-Kollegen verhindert.

Diese ihre  Leistungen und Verdienste haben sie bei ihren Auftritten jedoch nicht erwähnt!
ZitatDie Verdienste der IG Metall für mehr Rüstung in Deutschland
Berthold Huber redete auf dem Fischmarkt, gegenüber auf dem anderen Elbufer liegt die Werft Blohm und Voß.
Sie baut Fregatten und U-Boote, auch für die Bundesmarine. Das hätte er sicher vor 35 Jahren skandalisiert, als er noch führendes Mitglied beim KABD (Kommunistischen Arbeiterbund Deutschland), heute MLPD war. Heute ist er, wie der IGM-Vorstand für mehr Rüstung!

Unsere Gewerkschaftsführer haben nicht nur Verdienste in Sachen Hartz IV und Flexibilisierung der Arbeitswelt vorzuweisen sondern auch, was die Außen- und Verteidigungspolitik anbelangt: German foreign policy schrieb am 8.9.2011.  "Die Industriegewerkschaft Metall bekennt sich zum Umbau der Bundeswehr zur global operierenden  Interventions- und Besatzungsarmee und fordert eine drastische  Ausweitung der deutschen Rüstungsexporte".
mehr
(Siehe Anhang).

In einer Broschüre der IGM vom Nov. 2010 mit dem Titel: "Perspektiven der deutschen militärischen Schiffsbaukapazitäten im europäischen Kontext" schrieb die jetzige Senatorin und frühere IG Metallvorsitzende in Hamburg, Jutta Blankau ein Vorwort. Hier der link zur Broschüre.

http://www.labournet.de/igm-akint.berlin/dokumente/dgb_kurzreport_perspektiven_militaerischer_schiffbaukapazitaeten-1.pdf

"Gute Arbeit für Europa" fordern die DGB-Gewerkschaften 2012 von ihren Mitgliedern, 2004 auferlegten sie ihnen zusammen mit ihren GenossInnen von der SPD die Agenda 2010 und das Privatisierungsbeschleunigungsgesetz mit der Folge von Reallohnsenkungen bis hin zum Abrutschen ins Mittelfeld der EU-Lohnskala. Allerdings mit der -realisierten- Absicht, dadurch eine haushohe  Überlegenheit der deutschen Wirtschaft gegenüber ihren Konkurrenten zu erreichen und die politische und ökonomische Führungsmacht in der EU zu werden.

Politik wird in Deutschland gemacht in einem Dreiklang: Kapital - Regierung - Gewerkschaften.


Das Ziel wird erneut deutlich durch eine Meldung von German foreign policy vom 2.5.12:
"Deutsche Außenpolitik-Experten diskutieren über die Ausgestaltung einer "deutschen Führung" in Europa und der Welt. Deutschland habe "die Aufgabe, in Führung zu gehen", heißt es in der soeben erschienenen neuen Ausgabe der Zeitschrift "Internationale Politik", des einflussreichsten deutschen Fachblattes auf dem Gebiet der Außenpolitik... Um das notwendige politische Gewicht zu erlangen, müsse man die Machtmittel der EU im Sinne einer "'Hebelung' deutscher außenpolitischer Interessen" nutzen. Mit ihrer aktuellen Ausgabe stößt die "Internationale Politik" erstmals eine breitere öffentliche Debatte über die Berliner Hegemonialpolitik an, die bislang zwar ausgeübt, offiziell jedoch bis vor kurzem entschieden abgestritten wurde, um andere EU-Staaten nicht zu demütigen".

mehr
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58318

Alle Texte aus dem Flugblatt des Jour Fixe Gewerkschaftslinke Hamburg, das am 1. Mai in Hamburg auf der DGB-Demo verteilt wurde.

counselor

Zitat von: Kuddel am 13:28:31 Mo. 07.Mai 2012
ZitatDie Opelaner wollen die Astra-Produktion in Rüsselsheim halten und sind zu weitreichenden Zugeständnissen bereit. Laut eines Medienberichts würden die Mitarbeiter auf Lohn verzichten, wenn sie weiterhin den Astra zusammenschrauben dürfen... erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Gewerkschaftskreisen.
http://www.stern.de/wirtschaft/news/astra-abzug-aus-ruesselsheim-opelaner-zu-weiterem-lohnverzicht-bereit-1823477.html

Ich halt's nicht aus!

Wie rf-news gerade berichtet, haben die Gewerkschaftsspitzen (insbes. der Betriebsrat) kein Mandat zu solchen Äußerungen:

"Allerdings wird in der Presse auch berichtet, dass die Betriebsratsspitze in Rüsselsheim - ohne jegliches Mandat der Kollegen - schon wieder Zugeständnisse in Aussicht stellt, um die Astra-Produktion in Deutschland zu halten. Notfalls "würden die Beschäftigten in Rüsselsheim auf Lohnbestandteile in Höhe von 35 Millionen Euro verzichten und die Effizienz erhöhen, um die Investitionen gegen zu finanzieren", wird der Betriebsrats-Vorsitzende im "Rüsselsheimer Echo" von heute zitiert.

Bei der derzeitigen Arbeitshetze und der Kampfbereitschaft für die IGM-Tarifforderungen dürfte er mit diesem "Angebot" aber ziemlich alleine stehen. Weder die Mitarbeiteraussprache noch die letzte Betriebsversammlung hat auch nur den Ansatz einer Absichtserklärung für weitere Zugeständnisse der Kollegen an GM/Opel sichtbar werden lassen!"

Quelle: RF News
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Troll

Ein Nachtrag zu meinem letzten Beitrag.

Es gab bei uns selbstverständlich nie so etwas wie eine Partnerschaft zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, daß was da so einen Anschein erwecken sollte war ein Konsens zwischen Arbeitgebern und Politik besser zu sein als der Feind im kalten Krieg.

So, jetzt fühl ich mich wohler.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel

ZitatSeit der Gründung herrschte bei Ver.di noch nie so ein raues Klima. Zu recht! Denn Ver.di macht sich unglaubwürdig, wenn der Öffentlichkeit und den Mitgliedern im öffentlichen Dienst suggeriert wird, gegen die Sparbeschlüsse zu sein, da das unerträgliche Arbeitsbedingungen für die Bediensteten bedeuten würde. Andererseits stimmen Ver.di-Funktionäre mit SPD-Parteibuch den fatalen Kürzungen zu, nur um Genosse Scholz einen Gefallen zu tun.

Es sei nur erinnert, dass es derselbe Olaf Scholz war, der vor acht Jahren als SPD-Generalsekretär unter Bundeskanzler Gerhard Schröder die Agenda 2010 und somit Hartz IV für Millionen durchsetzte und zugleich den Unternehmen Tür und Tor für billige Leiharbeit öffnete.

Das sollten auch Gewerkschafter mit SPD-Parteibuch nicht vergessen, bevor in Hamburg zu allem Ja gesagt wird, ohne an die gravierenden Folgen zu denken.
http://www.taz.de/Kommentar-Sparpolitik/!95479/

Kuddel

Ich habe stets versucht nicht ins neoliberale Horn der Gewerkschaftsfeindlickeit zu stoßen. Ich schätze die Idee der Gewerkschaft (kenne auch die Widersprüche und Grenzen), aber bei diesem DGB fällt mir langsam überhauptnichts mehr ein. Dieser Laden wird allmählich so unerträglich, wie die FDP.

ZitatNach dreißig Jahren war mit Thomas de Maizière wieder ein Bundesverteidigungsminister zu Besuch beim Deutschen Gewerkschaftsbund. De Maizière folgte einer Einladung des DGB. Vereinbart wurde eine engere Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr und Gewerkschaften...
(aus: DGB-Pressemitteilung vom 5.2.2013)

ZitatDoch der oberste Dienstherr der Bundeswehr sieht diese als Friedensmissionen: »Die Gewerkschaften sind Teil der Friedensbewegung. Und auch die Bundeswehr ist Teil der Friedensbewegung.« Und DGB-Chef Sommer widersprach nicht. Die Zeit der Konflikte zwischen Gewerkschaften und Bundeswehr ist offenbar vorbei. Sommer vermied jede kritische Bemerkung. »Egal, wie wir zur Frage von Auslandeinsätzen stehen«, man müsse alles dafür tun, »die Soldaten anständig auszurüsten«
http://www.neues-deutschland.de/artikel/812145.dgb-jetzt-teil-der-truppe.html


Kuddel

ZitatStreik beim Gewerkschaftsbund

DGB-Gewerkschaften fordern für ihre Mitglieder derzeit bis zu 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Mitarbeiter der DGB-Rechtsschutz sollen sich dagegen mit 0,9 Prozent zufrieden geben. Das tun sie nicht und streiken.

Berlin –  Saufe Wein, predige Wasser: Diesen Grundsatz nähert sich überraschend der Deutsche Gewerkschaftsbund an. Denn während DGB-Gewerkschaften wie Verdi und die IG Metall 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt in ihren Branchen für 2013 fordern, mag die DGB-Rechtsschutz GmbH, eine hundertprozentige Tochter des Gewerkschaftsbundes, ihren 730 Angestellten ein lediglich mageres Plus von 0,9 Prozent zugestehen. Der Verband der Gewerkschaftsbeschäftigten (VGB) hat für kommenden Dienstag Warnstreiks in den bundesweit 111 Büros der Rechtsschutz GmbH angekündigt sowie eine Protestkundgebung vor der DGB-Bundeszentrale in Berlin-Mitte. Eine peinliche Sache.

Ebenso peinlich sind die Hintergründe, die aus Sicht des VGB für das unwürdige Lohnangebot verantwortlich sind: Der verbandseigene Rechtsschutz, der die rechtliche Vertretung aller DGB-Gewerkschaftsmitglieder in Prozessen vor Arbeits-, Sozial- und Verwaltungsgerichten übernimmt, wurde 1997 ausgelagert und in eine selbstständige GmbH überführt – ganz wie es andere Arbeitgeber häufig gegen gewerkschaftlichen Widerstand tun. Dabei fasste der DGB immerhin den Beschluss, 40 Prozent der jährlichen Beitragseinnahmen des DGB an die Rechtsschutz GmbH zu überweisen, um die Finanzierung der gewerkschaftlichen Rechtsvertretung dauerhaft zu gewährleisten.

DGB: Kein Spielraum für Tariferhöhungen

Dieser Verpflichtung kam die DGB-Spitze freilich nur teilweise nach: Man bediente sich, so der VGB, ,,eines ebenso frechen wie durchschaubaren Tricks": Immer im Herbst nimmt der Gewerkschaftsbund eine bewusst niedrig angesetzte Schätzung der Einnahmen für das kommende Jahr vor, die dann als Basis für den 40-Prozent-Anteil der Rechtsschutz GmbH rechnerisch herangezogen wird.

Die tatsächlichen Einnahmen lagen laut VGB in fast allen Jahren aber über den Schätzungen. Insgesamt mehr als 30 Millionen Euro habe die DGB-Mutter ihrer Rechtsschutz-Tochter auf diese Weise vorenthalten. ,,Das ist mehr als die Hälfte des 2013er-Jahresbudgets", heißt es in der Streikankündigung des VGB.

Das Argument des Gewerkschaftsbundes, man sehe angesichts knapper Kassen ,,keinen Spielraum für größere Tariferhöhungen", wirkt vor diesem Hintergrund in der Tat eher ulkig. Die innergewerkschaftliche Entgeltrunde wird nach Einschätzung des VGB ,,noch zu manch interessanter Diskussion unter den Gewerkschaften führen".

Keine allzu kühne Prognose: Immerhin hat sich die mächtige Dienstleistungsgewerkschaft Verdi mit dem VGB solidarisch erklärt und ruft ebenfalls für den 26. Februar zur Kundgebung vor der DGB-Hauptverwaltung auf.
http://www.fr-online.de/arbeit---soziales/dgb-streik-beim-gewerkschaftsbund,1473632,21911000.html

Rappelkistenrebell

Eine wirkliche Sauerei wie der DGB mit Hilfe der Sozialdemokraten die Lohnabhängigen immer mehr in den Rücken rammt! kotz
Gegen System und Kapital!


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xyu

ergänzend dazu:

ZitatGanztägiger Warnstreik bei der DGB Rechtsschutz GmbH
25.02.2013

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die rund 750 Beschäftigten der DGB Rechtsschutz GmbH am Dienstag (26. Februar 2013) zu einem ganztägigen Warnstreik und einer Kundgebung um 14 Uhr vor der DGB-Zentrale am Hackeschen Markt in Berlin auf. Die Arbeitgeberin hatte in der zweiten Verhandlungsrunde im Januar 2013 lediglich Entgelterhöhungen von 0,9 Prozent für 12 Monate angeboten. ,,Dieses Angebot ist völlig unzureichend; es für nicht weiter verhandelbar zu erklären, ist eine Provokation", erklärte ver.di-Verhandlungsführer Gerd Denzel. ,,Die Beschäftigten sind die Zeitspielerei leid und wollen endlich ein verhandlungsfähiges Angebot sehen."

ver.di fordert 6,5 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von 12 Monaten. Die meisten DGB-Gewerkschaften haben im vergangenen Jahr den Mitgliederrückgang gestoppt und deutlich höhere Beitragseinnahmen erzielt. Der DGB erhält von den Beitragseinnahmen der Einzelgewerkschaften 12 Prozent. Die DGB Rechtsschutz GmbH hiervon wiederum 40 Prozent. ,,Geld für eine reale Einkommenserhöhung der Beschäftigten ist also vorhanden", so Denzel.

Die DGB Rechtsschutz GmbH unterhält bundesweit 111 Büros und 48 Service-Points. Allein im Jahre 2011 wurden für rechtsuchende Gewerkschaftmitglieder rund 300 Millionen Euro erstritten.
https://www.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++d8404412-7f37-11e2-96c4-52540059119e

Rappelkistenrebell

27.02.2013 / Titel / Seite 1Inhalt
Ver.di bestreikt den DGB
Mindestens sechs Prozent mehr Lohn fordern DGB-Gewerkschaften. Eigene Mitarbeiter sollen mit 0,9 Prozent zufrieden sein. Diese antworten mit Ausstand
Von Johannes Schulten
Beschäftigte der Rechtsschutz-GmbH demonstrieren vor DGB-Bu
Beschäftigte der Rechtsschutz-GmbH demonstrieren vor DGB-Bundesverwaltung
Foto: Paul Zinken/dpa
Die Gewerkschaften werden die Tarifverhandlungen in diesem Jahr sehr selbstbewußt führen und, falls nötig, auch mit aller Konsequenz.« Gewohnt kämpferischen hatte der DGB-Vorsitzende Michael Sommer im Februar in der Neuen Passauer Presse die Unternehmer auf kommende Streiks eingestimmt. Daß Sommer in seiner Funktion als Arbeitgeber selber zum Ziel eines Arbeitskampfes werden könnte, damit hat er wahrscheinlich nicht gerechnet.

Mit Trillerpfeifen und rot-weißen Westen ausgestattet, demonstrierten am Dienstag etwa 200 Angestellte der DGB-Rechtsschutz-GmbH vor der DGB-Bundesverwaltung in Berlin. Aufgerufen zu dem ungewöhnlichen Warnstreik hatte die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. In den laufenden Tarifverhandlungen bei der hundertprozentigen Tochter des Gewerkschaftsbundes fordert sie 6,5 Prozent mehr Lohn für die gut 750 Beschäftigten; die GmbH des DGB will jedoch nur 0,9 Prozent bezahlen, was die Demonstranten mit Schildersprüchen wie »Mit 0,9 Prozent ist (kein) Sommer zu machen« oder »Sommer, wir vertreten auch dich« quittierten. »Wir wollen so viel, wie die DGB-Gewerkschaften etwa im öffentlichen Dienst oder bei der Deutschen Bahn fordern«, sagte ver.di-Gesamtbetriebsrat Günter Dorsch. »Wo DGB draufsteht, muß auch DGB drinsein.«

Das Problem: Der DGB fühlt sich nicht zuständig. Man sei der falsche Adressat für die Aktionen. »Rechtssekretäre sind keine Beschäftigten des DGB«, erläuterte Vorstandsmitglied Dietmar Hexel, der gleichzeitig stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Rechtsschutz GmbH ist.

Formal hat er recht: 1997 hat der DGB seine Rechtsschutzabteilung outgesourct. Man wollte eigene Strukturen schaffen, und die Anwälte sollten nicht mehr vom jeweiligen Kreisvorstand abhängig sein, hieß es zur Begründung. Doch finanziert wird die Rechtsschutz-GmbH auch weiterhin durch den DGB und ist inzwischen sogar eine hundertprozentige Tochter. Die vertraglich vereinbarte Zahlung von 40 Prozent der jährlichen Beitrags­einnahmen soll den Betrieb der 111 Büros, in denen Gewerkschaftsmitglieder kostenlose Rechtsberatung erhalten, sicherstellen.

Aber dieser Verpflichtung komme der DGB nicht nach, kritisierte Helmut Wagner gegenüber jW. Wagner ist Vorsitzender des Verbandes der Gewerkschaftsbeschäftigten (VGB), einer Art Gewerkschaft in der Gewerkschaft. Vom DGB und seinen Mitgliedsorganisationen wird der VGB allerdings nicht akzeptiert, und auch die Gerichte erkennen ihn nicht als vollwertige Gewerkschaft an. Die Schätzungen der Beitragseinkünfte, die dann als Basis für den 40-Prozent-Anteil der Rechtsschutz-GmbH gelten, werden jeden Herbst vom Gewerkschaftsbund zu gering angesetzt, kritisierte Wagner. Die tatsächlichen Einnahmen lagen laut VGB in fast allen Jahren über den Schätzungen. Insgesamt soll der DGB seiner Rechtsschutz-Tochter so bis zu 30 Millionen Euro vorenthalten haben. Davon ließen sich die Lohnerhöhungen locker finanzieren, sagte auch Günter Dorsch. Für ihn ist der DGB der richtige Adressat der Ak­tion. Der würde die Tarifverhandlungen »massiv beeinflussen«. Ohne das Okay von Michael Sommer ginge in den Runden gar nichts.

Ein Vertreter der Rechtsschutz-GmbH nannte die Summe von 30 Millionen gegenüber jW »falsch«. Es treffe zwar zu, daß mit Planzahlen gearbeitet werde, doch diese würden »jedes Jahr mit den tatsächlichen verrechnet«.

http://www.jungewelt.de/2013/02-27/062.php

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Kuddel

Fracking mit dem DGB und dem Arbeitgeberverband!

ZitatDer Chemie-Gewerkschaftschef Michael Vassiliadis kämpft gemeinsam mit dem Arbeitgeberverband BDI für die umstrittene Förderung von Schiefergas in Deutschland
http://www.cicero.de/kapital/chemie-gewerkschafter-ein-fracking-verbot-hilft-keinem/55262

kotz    kotz     kotz

admin

Aus der Rundmail Jour Fixe Gewerkschaftslinke HH:

ZitatMetallindustrie: Tarifparteien offen für niedrigere Einstiegslöhne

"Das ist selten: IG Metall und VDMA können sich geringere Einstiegstarife vorstellen. Die Gewerkschafter wollen, dass es dafür
weniger Werkverträge gibt. Ohne Werkverträge geht's nicht, sagen die Arbeitgeber..." Artikel von Dietrich Creutzburg in der FAZ online.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/metallindustrie-tarifparteien-offen-fuer-niedrigere-einstiegsloehne-12547601.html

Anmerkungen:

Dieser informative Artikel stammt aus der FAZ. Falls er von Arbeiterseite geschrieben worden wäre, hätte die Überschrift geheißen: Eine Gewerkschaft läßt sich wieder mal erpressen. Oder zynischer: Eine Gewerkschaft geht ihrer nationalen Pflicht nach. Wie geht die Erpressung? Indem der Gewerkschaftsvorstand gleich als Kapitulant in die Verhandlungen einsteigt. Die Worte dafür sind: "Wir verweigern uns keiner Diskussion", "stimmiges Tarifkonzept für eine zukunftsfähige Elektroindustrie in Deutschland", "die Sicherung einfacher...Tätigkeiten in Deutschland". Schon bei Beginn der Verhandlungen stehen die Opfer fest: Die Neueingestellten! Es wird eine weitere Aufspaltung in den Belegschaften geben. Und das Ergebnis der Verhandlungen wird Herr Wetzel uns noch als Erfolg verkaufen wollen.

Die Position des Gegners dagegen ist klar: Das Instrument des Werkvertrags wird nicht eingeschränkt!

Auf der einen Seite ein Kapitulant, auf der anderen Seite ein Klassengegner. So beginnen die Verhandlungen. Das Ergebnis ist von vornherein klar.
Herr Wetzel wird  Herrn Huber als Vorsitzender der IGM nachfolgen. Ob bei der "Wahl" im November auch Delegierte teilnehmen dürfen, die prekär Beschäftigte oder LeiharbeiterInnen sind?

Herr Wetzel bedauert, daß vor sieben Jahren von der IGM der Fehler gemacht worden sei, nicht auf ein entsprechendes Angebot der Arbeitgeber einzugehen. Da hat er seinen Sozialpartner doch glatt um einen Milliardenprofit gebracht.

Rappelkistenrebell

Nachdem nu der DGB durch die neuen "Zeitarbeitstarifveräge" mt der Menschenhändlerbranche Equal Pay verhindert hat (sicherlich in Anbetracht der Tatsache,daß der DGB selbst Zeitarbeitsfirmen betreibt) würde es mich interessieren, was der IWW , aso die WOBBLIES in Deutschland so treiben? Sind die denn in der Lage gewerkschaftlich zu arbeiten?
Leider gibt deren Internetseite

www.wobblies.de

nicht allzuviel her. Haben die ne eigene Zeitung oder einen Rundbrief? Wie sieht es mit betrieblicher Verankerung aus ?
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Rappelkistenrebell

JUNGE WELT - die linke Tageszeitung hat morgen eine Sonderbeilage zum Thema "Gewerkschafen" . Erhältlich am Kiosk!

Beilage: gewerkschaften

Am Mittwoch im Abo und am Kiosk: Mit kritischen Berichten zu Werkvertragsverhältnissen, Betrachtungen und Analysen zum Verhältnis von DGB und Spartengewerkschaften sowie zum gewerkschaftlichen Kampf in anderen Ländern.

  Hier im Link  das Inhaltsverzeichnis

http://www.jungewelt.de/beilage/beilage/276

Gegen System und Kapital!


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Rudolf Rocker

ZitatGewerkschafen

;D ;D ;D
Blööööck!



dagobert

Zitat von: Rappelkistenrebell am 00:15:24 Mi. 25.September 2013
Gewerkschafen
Auf den ersten Blick sieht das aus wie ein gewöhnlicher Tippfehler, auf den zweiten Blick macht es richtig Sinn ...  ;D
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Kuddel

ZitatDer Betriebsratschef von Siemens gerät in die Kritik. Laut "Süddeutscher Zeitung" kassierte er Ende 2008 eine Gehaltserhöhung um rund 100.000 Euro. Einige Monate zuvor hatte er einen großen Jobabbau abgesegnet. Konzern und Betriebsrat kommentieren die Abfolge der Ereignisse nicht.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/siemens-prueft-gehaltserhoehung-fuer-betriebsratschef-a-926952.html

Kuddel

Was ist nur mit den Gewerkschaften los?
Bisher sahen sie ihre Rolle darin in den Betrieben eine Friedhofsruhe und einen für die Unternehmen störungsfreien Ablauf der Produktion zu gewährleisten und handelten dafür höhere Löhne aus.

Ohne Not scheint damit Schluß zu sein.
Bei Neupack wurde in dem Moment, als der Streik Wirkung zeigte, von der Gewerkschaft ein "Flexi Streik" ausgerufen. Im Klartext heißt das: Als die Lager leer waren und es beim Unternehmen ans Eingemachte ging, rief die Gewerkschaft die Streikenden dazu auf, zurück zur Arbeit zu kehren und erst dann wieder zu streiken, wenn der Unternehmer wieder seine Lager ausreichend gefüllt hat. So wurde der Streik von der Gewerkschaft sabottiert und den Streikenden ihre schärfste Waffe genommen.

Es wiederholt sich:
ZitatTarifforderungen
Verdi beendet Streik bei Amazon - vorerst

Die Gewerkschaft Verdi hat ihren Streik um die Arbeitsbedingungen bei dem Online-Händler Amazon beendet. Allerdings könnten schon im neuen Jahr der Arbeitskampf weitergehen.
http://www.stern.de/wirtschaft/news/tarifforderungen-verdi-beendet-streik-bei-amazon-vorerst-2079051.html

Gerade in der Vorweihnachtszeit kann man den Konzern empfindlich treffen. Wenn man diese Möglichkeit sausen läßt und einen Kampf auf Zeiten verlegt, in denen dieser kaum Folgen hat, beweist man das eigene Desinteresse an einem wirkungsvollen Kampf.

Diese Gewerkschaften machen sich überlüssig.

Troll

Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Borg-Praktikant

Zitat von: Kuddel am 09:57:47 Mo. 23.Dezember 2013
Gerade in der Vorweihnachtszeit kann man den Konzern empfindlich treffen. Wenn man diese Möglichkeit sausen läßt und einen Kampf auf Zeiten verlegt, in denen dieser kaum Folgen hat, beweist man das eigene Desinteresse an einem wirkungsvollen Kampf.
Wer ist "man"? Die Gewerkschaft?

Der letzte Streik war in der Woche vom 16. bis 21. Dezember. Zählt das nicht als Vorweihnachtszeit? Der Effekt war deswegen klein, weil sich laut stern.de über 95% nicht an den Streiks beteiligt haben: Unter 1000 Streikende bei 9000 Angestellten plus 14000 Jahresendzeit-Aushilfen

Glaubt ihr, die Streikverweigerung der riesigen Mehrheit kommt daher, dass denen die Gewerkschaft nicht rrrrevolutionär genug ist? "Ja Mann, ich will ja eigentlich schon streiken, aber nur wenn die Arbeiterklasse sich sofort die Produktionsmittel von zumindest der Eurasischen Kontinentalplatte krallt und auf Naturalrechnung nach Konzept Otto Neuraths umstellt" -said nobody ever. Die Leute haben Schiss.

Bsirske mag ja etwas verstrahlt sein, aber der ist auch nicht identisch mit der Gewerkschaft.

admin

Zitat"Wir erleben nicht das Ende der Marktwirtschaft. Das kann sich auch niemand wünschen, denn sie ist immer noch das beste Wirtschaftssystem, das es gibt...Es geht um eine starke Deformation des Kapitalismus...Zuerst muß die Krise bewältigt werden...Ich unterstütze, was die Regierung tut".
Michael Sommer, DGB-Chef

Rudolf Rocker

Keine weiteren Fragen, euer Ehren! >:(

dagobert

Der hat nichts verstanden.  kotz
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

BakuRock

Zitat von: admin am 17:53:29 Mi. 12.Februar 2014
Zitat"Wir erleben nicht das Ende der Marktwirtschaft. Das kann sich auch niemand wünschen, denn sie ist immer noch das beste Wirtschaftssystem, das es gibt...
Michael Sommer, DGB-Chef

Der hat schon recht: Es ist das beste Wirtschaftssystem. - Aber es ist eben nicht das beste Gesellschafts-System.

Da liegt der Hund begraben. Wem nutzt was? Das Wirtschaftssystem nutzt denen, welche die wenigen ein Prozent darstellen, die an diesem System ihren "Reibach" machen (koennen). Ein friedliches, umweltvertraegliches, ehrliches, emphatisches,-usw..... Gesellschaftsmodell kaeme allen zu Gute. Wo kaemen wir denn da hin?  :rolleyes:

Dann waere auch Sommer "einer von vielen".

Er muss nach "Oben" buckeln und nach "Unten" treten, um sein eigenes Ego befriedigen zu koennen und natuerlich auch um sein "Schaerflein" ins Trockene bringen zu koennen.

Das sind die grundlegenden Gegensaetze (Wirtschaftssystem<----->Gesellschaftsmodelle), die entweder wenige befriedigen, oder viele gleich leben lassen.

Und wenn dann auch noch die Rede auf den sog. "Oekologischen Fussabdruck" kommt, dann sehen (nicht nur) solche Leute ihren (derzeitigen) Lebensstandard gefaehrdet - und darum kaempfen sie so erbarmungslos.
---
Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, gibt es für sie keine Hoffnung. .... A. Einstein

Eigentumsfragen stellen!

Wer sind FAUistas

Tiefrot

ZitatUnd wenn dann auch noch die Rede auf den sog. "Oekologischen Fussabdruck" kommt, dann sehen (nicht nur) solche Leute ihren (derzeitigen) Lebensstandard gefaehrdet - und darum kaempfen sie so erbarmungslos.

Da wirft sich mir eine Frage auf:
Leben wir ewig ? Nein.
Gibt es Dinge des täglichen Gebrauchs, die ewig halten ? Nein.
Ist dieser Materialüberschuß (2 Autos, 5 Fernseher, etc.) nötig ? Nein.

Sich bescheiden würde nicht schaden.  :rolleyes:
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet die asozialen Medien ab !

Kuddel

ZitatUnter den Gewerkschaften ist der Ruf nach einer schnellen Anhebung des noch nicht eingeführten gesetzlichen Mindestlohns umstritten. Die IG BCE wandte sich gegen eine schnelle Erhöhung
http://www.neues-deutschland.de/artikel/926566.schnelle-mindestlohn-erhoehung-ig-bce-kontra-ver-di.html

Wat fürn verkommener Verein...  X(

Rudolf Rocker

Ach guck, die IG BCE mal wieder!
Der Laden ist ja schon beim Neupack- Streik den eigenen Leuten in den Rücken gefallen.
Naja, was soll man von einer Gewerkschaft erwarten die, die sich für den Erhalt der Atomkraft auspricht?

Kuddel

Hier ein paar Infos darüber, wie es bei der IG BCE funktioniert:

ZitatIhr aktueller Chef Michael Vassiliadis beherrscht das Spiel in Perfektion. Der 50-Jährige ist mit Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel befreundet. Auch mit Kanzlerin Angela Merkel, die trotz laufender Koalitionsverhandlungen als Gastrednerin zum Kongress der Chemiegewerkschaft einflog, kann er gut. Die Lebensgefährtin von Vassiliadis ist Yasmin Fahimi. Sie leitete bis zum Jahresanfang die Grundsatzabteilung der IG BCE. Nun ist sie Generalsekretärin der SPD. Schließlich wird mit Reiner Hoffmann der frühere Leiter des mächtigen nordrhein-westfälischen Landesbezirks der IG BCE im Mai zum neuen Boss des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) gewählt.
http://www.fr-online.de/meinung/leitartikel-lobbyismus-die-heimliche-lobby,1472602,26823354.html

Die IG BCE plädiert auch für weitere Kohleverstromung. Industrielobbyismus in Reinkultur.

kotz

Kuddel

Wer glaubt, daß es keinen ekelhafteren Gewerkschaftschef geben kann als den da


der hat sich getäuscht.
Denn jetzt kommt der da



"Reiner Hoffmann, ist offen für mehr Flexibilität beim Renteneintritt" Handelsblatt

"Hoffmann hat Wirtschaftswissenschaften studiert und sich alsbald im Apparat gewerkschaftlicher Institute (Böckler-Stiftung) verdingt. Dann zog es ihn nach Brüssel, wo er von 1994 an fünfzehn Jahre als Direktor des Europäischen Gewerkschaftsinstituts und stellvertretender Generalsekretär des Europäischen Gewerkschaftsbundes arbeitete. Hoffmanns Europa-Kompetenz ist das Ass, das ihn als DGB-Chef geeignet sein lässt. Denn nach den vielen Jahren der Euro-Krise haben die Gewerkschaften bemerkt, dass sie wenig Eigenes zu Europa zu melden hatten, abgesehen von ihrer Echofunktion der Europa-Propaganda der Exportindustrie" FAZ

"2009 wurde er Landesbezirksleiter bei der IG Bergbau, Chemie, Energie. Am 12. Mai soll er zum Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) gewählt werden." WELT

Die IGBCE ist Kaderschmiede und Karrieresprungbrett der Arbeiterverräter.

Rappelkistenrebell

14.05.2014 / Titel / Seite 1Inhalt

Arbeitszeit kein Thema
Vor 30 Jahren begann der Streik für die 35-Stunden-Woche. Seither haben die DGB-Spitzen den Kampf um Arbeitszeitverkürzung de facto aufgegeben

Von Daniel Behruzi

Heute vor 30 Jahren, am 14. Mai 1984, traten rund 13 000 Metaller in Nordwürttemberg/Nordbaden in den Ausstand wie zuvor bereits ihre Kollegen aus der Druckindustrie. Es war der Beginn eines fast siebenwöchigen Arbeitskampfs, an dessen Ende die schrittweise Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden stand. Seither haben die Gewerkschaftsspitzen die Forderung nach Arbeitszeitverkürzung de facto aufgegeben. Auch beim DGB-Bundeskongreß in dieser Woche spielt das Thema kaum eine Rolle.

Der Streik für die 35-Stunden-Woche – in dessen Verlauf fast 60 000 Beschäftigte die Arbeit niederlegten und rund 170 000 ausgesperrt wurden – war »die härteste Auseinandersetzung in der Geschichte der IG Metall«, erinnert sich der damalige Verhandlungsführer Ernst Eisenmann. In einer am Dienstag verbreiteten Erklärung bezeichnete der einstige IG-Metall-Bezirksleiter den Arbeitskampf als Akt der Solidarität: »Diejenigen, die beschäftigt waren, haben Solidarität mit denjenigen geübt, die keine Arbeit hatten.« Der heutige Chef der Metallergewerkschaft im Südwesten, Roman Zitzelsberger, sagte über die Auswirkungen der Arbeitszeitverkürzung: »Die 35-Stunden-Woche hat in der Metall- und Elektroindustrie Hunderttausende Arbeitsplätze gesichert und trotz mehrerer Krisen in den 90er-Jahren zu einem Beschäftigungsaufbau beigetragen.«

Das stimmt, obwohl der Tarifvertrag zugleich den Einstieg in eine weitreichende Flexibilisierung der Arbeitszeiten markierte. Baden-Württembergs IG-Metall-Bezirksleiter Zitzelsberger hält sogar das für eine Erfolgsgeschichte. Die in den vergangenen Jahrzehnten geschaffenen Arbeitszeitkonten hätten während der Wirtschaftskrise zwischen 2008 und 2010 dazu beigetragen, den massiven Auftragseinbruch abzufedern, sagte er. Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit. Denn die Anpassung der Arbeits- an die Betriebsnutzungszeiten führt auch zu einer effektiveren Ausnutzung der Arbeitskräfte – und verhindert somit Einstellungen im Aufschwung. Ganz abgesehen davon, was es für so viele Beschäftigte bedeutet, ihre Lebensgestaltung an den Nachfrageschwankungen des Marktes ausrichten zu müssen.

»Wir brauchen eine neue Debatte über Arbeitszeit, die sich vor allem an den Lebenswirklichkeiten der Menschen orientiert«, fordert Zitzelsberger. Gemeint ist damit nicht die Forderung nach kollektiver Verkürzung der Arbeitszeiten, sondern deren Anpassung an individuelle Bedürfnisse nach vorübergehender Reduzierung. Als Mittel im Kampf gegen die Erwerbslosigkeit haben IG Metall und Co. das Instrument längst aufgegeben. Spätestens seit dem halbherzig geführten – und von westdeutschen Betriebsratsfürsten sabotierten – Streik für die 35-Stunden-Woche im Osten ist Arbeitszeitverkürzung in den Beschäftigtenorganisationen nicht mehr von Bedeutung.

Das zeigt auch der DGB-Kongreß in Berlin. Einen Antrag, der »Arbeitszeitverkürzung und Umverteilung der Erwerbsarbeit (...) zu einem Schwerpunkt der gewerkschaftspolitischen Strategiediskussion« machen wollte, werteten die rund 400 Delegierten lediglich »als Material« – eine Beerdigung zweiter Klasse. Der DGB-Bezirksvorstand Hessen-Thüringen hatte in seiner Antragsbegründung unter anderem darauf hingewiesen, daß sich die tariflichen und tatsächlichen Arbeitszeiten in den vergangenen Jahren verlängert haben. Die Unternehmer bleiben in Sachen Arbeitszeit nämlich nicht untätig – anders als der DGB.

Quelle

http://www.jungewelt.de/2014/05-14/033.php

Gegen System und Kapital!


www.jungewelt.de

Kuddel

Alles, was traditionell mal als irgendwie links, kritisch oder sozial galt, hat sich neoliberal gewendet oder es wird erst jetzt klar, daß sie ihr Image zu unrecht so lange aufrecht erhalten konnten.

Die Medien, Stern, Spiegel, Süddeutsche, Frankfürter Rundschau, Taz, alles totaler Dreck der unerträglichsten Sorte.
Wie verkommen die SPD und die Grünen sind, ist ja auch kein Geheimnis.

Aber bei den Gewerkschaften sieht es anders aus. Die Linke hält sie irgendwie für einen Vertretung der Arbeiterklasse, eine Massenorganisation, die auf den falschen Weg gekommen ist und die man von unten her umkrempelm muß um sie in eine kämpferische Organisation zu transformieren. Dieser Glaube hält sich teilweise sogar in linksradikalen Kreisen.

Bevor der DGB klassenkämpferisch wird, erklärt der Papst, daß Gott tot ist.

Die Politik des DGB ist schon immer eine Institution zur Kontolle des Proletariats gewesen. Inzwischen ist diese Organisation (glücklicherweise?) so verkommen, daß sie nicht mehr besser rüberkommt, als die SPD.

Die FR kommentiert:
ZitatSie werden nicht mehr als Blockierer und Betonköpfe abgestempelt, wie es vor zehn Jahren üblich war, als Rot-Grün die Rechte von Arbeitslosen beschnitt, den Arbeitsmarkt deregulierte und die Rente mit 67 beschloss. Dieser Großumbau ist erledigt. Nun hört die Politik wieder auf die Gewerkschaften und ist bereit, einzelne Korrekturen in der Sozialpolitik vorzunehmen.
ZitatUmso erstaunlicher ist die Bescheidenheit der DGB-Spitze. Das Gehalt eines Arbeitnehmers solle zumindest den Lebensunterhalt gewährleisten, heißt es in ihrem Leitantrag zum Thema Arbeit.
Das heißt im Umkehrschluß: Die Bezüge von Erwerbslosen brauchen nicht den Lebensunterhalt zu gewährleisten.

Die FR weiter:
ZitatDGB-Gewerkschaften fordern die Entmachtung von erfolgreichen Konkurrenz-Gewerkschaften...
Wenn der DGB aber billigt, dass die Politik kleine, starke Gewerkschaften entmachtet, dann sollte er sich nicht wundern, wenn seine Organisationen als nächste an der Reihe sind.

Nichteinmal die FDP hätte eine so ekelige, korrupte Organisation erträumen können...

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