Aktuelle Arbeitslosenzahlen im Spiegel der Realität

Begonnen von Sybilla, 12:46:06 Mi. 28.Februar 2007

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Troll

Zitat108.000 Selbstständige nahmen im September 2008 ALG II in Anspruch

Arbeit und Soziales/Antwort

Berlin: (hib/BOB) Die Zahl der selbstständig erwerbstätigen Bezieher von Arbeitslosengeld II (ALG II) ist seit Einführung der Grundsicherung für Arbeitsuchende im Januar 2005 kontinuierlich gestiegen. Das teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort (16/12021) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (16/11830) mit. Seien im Einführungsmonat rund 34.000 Selbstständige (gleich 0,8 Prozent aller ALG-II-Bezieher) registriert worden, die gleichzeitig Leistungen aus der Grundsicherung für Arbeitssuchende bezogen hätten, so habe sich diese Zahl auf 108.000 (2,2 Prozent) im September vorigen Jahres erhöht. Die Regierung weist darauf hin, dass in den Daten alle selbstständig erwerbstätigen ALG-II-Bezieher erfasst seien, unabhängig von der Frage, ob Einkommen aus der selbstständigen Tätigkeit berücksichtig worden sei.

Im Jahr 2007 erhielten selbstständig erwerbstätige und erwerbsfähige Hilfebedürftige im Jahresdurchschnitt 510 Euro aus der Grundsicherung für Arbeitsuchende, wie es in der Antwort weiter heißt. 190 Euro seien dabei auf kommunale Leistungen wie etwa Mieten entfallen. Bedarfsgemeinschaften, die Einkommen aus selbständiger Erwerbstätigkeit bezögen, erhielten den Angaben zufolge im Jahresdurchschnitt 845 Euro an Geldleistungen, wovon 358 Euro auf kommunale Leistungen entfielen. Betrachtet seien hierbei alle Personen, bei denen mindestens ein Euro aus der selbstständigen Tätigkeit als Einkommen berücksichtigt worden sei.

Quelle: hib-Meldungen


Kleine Anfrage 16/11830 (PDF)

Antwort der Bundesregierung 16/12021 (PDF)
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Strombolli

Im STERN-Online auf zwei Seiten wird nun auch offiziell ähnliches berichtet, wie in diesem Forum, dankenswerterweise von Sybilla.

Was sagt man dazu?
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

Wilddieb Stuelpner

Mit ein bissel bissigen Humor die Statistik betrachtet

Was arbeitslosenstatistisch noch nicht vom Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung ausgewertet wurde:


  • Gibt es einen Zusammenhang zwischen sozialer Bedürftigkeit und Bedürfnis?
  • Muß Letzteres auch statistisch erfasst und ausgewertet werden oder ist das nur ein rein medizinisches Problem für den Fachverband der Urologen?
  • Sind Arbeitsagenturen und ARGEn im eigentlichen Sinn mit gewissen B. - anstalten gleichzusetzen, wenn sie Bedürftige betreuen?

Wenn ja, dann muß für das Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung schleunigst mal wieder über eine Namens- und Logoänderung sinniert werden. Ifo-Präsident Sinn ist da bestimmt eine sachkundige Kapazität.

Darüber sollte der Bundesminister für Arbeit Scholz mal tiefgründig nachdenken oder noch besser gleich eine tiefschürfende Forschungsstudie in Auftrag geben.

Ich wüßte da schon jemanden, der sich mit solchen sozialen Siedlungsproblemstellungen fachkundig auseinander gesetzt hat - Jürgen Becker mit dem "Dritten Bildungsweg". In einem Teil dieser Sendereihe befasste er sich exemplarisch mit den archäologischen Fundstücken aus dem Kölner Siedlungsmüll. Da traten erhellende Erkenntnisse zu Tage. Man stelle sich nur mal das als bundesdeutsche und flächendeckende Bildungs- und Beschäftigungsinitiative vor, wenn ein Großteil der dafür eingespannten, jobsuchenden Arbeitslosen der Frage nachgehen wie sie denn ihre Lebensbedürfnisse befriedigen könn(t)en, wenn sie denn nur woll(t)en wie sie dürf(t)en.

Das ist doch ein tolles Projekt im Superwahljahr und bringt der SPD bestimmt wieder den richtigen Wählerzulauf. 

Tetrarchos

Zitat von: Strombolli am 21:03:07 Do. 26.Februar 2009
Im STERN-Online auf zwei Seiten wird nun auch offiziell ähnliches berichtet, wie in diesem Forum, dankenswerterweise von Sybilla.

Was sagt man dazu?

Stern ist eher ein SPD-Blatt und der Wahlkampf für September beginnt langsam.  Am schlimmsten ist, das wir sogar Westerwelle als Kanzler kriegen könnten.
Wie das gehn soll? Stellt Euch vor die SPD verliert noch 2-3% und FDP legt weiter kräftig zu, so das SPD und FDP in Koalition 51% erreichen. Die stärkere Partei von beiden stellt den Kanzler und das könnte dann FDP sein. Unter diesen Verlockungen wird Westerwelle der CDU eiskalt die Bündnistreue kündigen, wenn er die Chance auf den Kanzlertitel bekommt. Oder?

Sybilla

Arbeitsmarkt März 2009:

Arbeitslose:

Der BA Monatsbericht berichtet von einem ungewöhnlichem Anstieg der statistisch erfassten Arbeitslosigkeit vom Monat Februar zu März 09. Im Vorjahr sank die Zahl der Arbeitslosen von Februar zu März um -110.007 (BA Bericht März 09 Seite 56
Laut BA Bericht wurden im März 09 (Seite 48) 3.585.811 Personen von der BA – Statistik als arbeitslos erfasst. Das waren 33.885 mehr als im Februar 09 und 78.375 als im März 2008 gegenüber November 2008 2.988.444 Personen ist das ein Anstieg von -597.367 Personen in nur 4 Monaten.

Leistungsempfänger: (ALG I; ALG II; Sozialgeld)

7.918.642 Leistungsempfänger von ALG I, ALG II und Sozialgeld  BA Bericht März 2009 Seite 48. Das ist ein Anstieg von  40.558 Personen zum Vormonat. Im Vergleich zu November 08 im Vergleich der vorläufige Zahlen, einen Anstieg um -519.331 Leistungsempfänger.

(BA Bericht November 7.399.311 Leistungsberechtigte im BA Bericht März 09 auf 7.542.787 Leistungsberechtigte korrigiert)

Außer den Leistungsempfängern gab es im November noch 383.000 Arbeitslose, die im Berichtsmonat keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung oder der Grundsicherung bezogen. Von allen Arbeitslosen erhielten 87 Prozent Leistungen
(siehe Abbildung 11: Arbeitslosigkeit und Leistungsbezug). (BA Bericht März 2009 Seite 18)


Kurzarbeit:

Schlimmeres verhindert im Augenblick noch die Kurzarbeit, sagte Frank-Jürgen Weise, Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA). Nach vorläufigen Berechnungen der BA waren davon zwischen Januar und März bis zu 1,7 Millionen Menschen betroffen.

Arbeitsmarktpolitische Instrumente

Mit Beginn des Jahres 2009 ist eine weitere Reform der arbeitsmarktpolitischen Instrumente, das ,,Gesetz zur Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente", in Kraft getreten. Im Monat März befanden sich 1,58 Millionen Personen ( + 30.000 zum Vormonat Februar) in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme. (Seite 6 BA Bericht März 2009)

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Bundessozialgericht: Hartz IV ist verfassungswidrig.
ZitatKassel - Die Hartz-IV-Regelleistungen für Kinder bis 14 Jahren sind nach Ansicht des Bundessozialgerichts (BSG) verfassungswidrig. Die gesetzlichen Regelungen verletzten den im Grundgesetz festgeschriebenen Gleichheitsgrundsatz, die Menschenwürde und das Sozialstaatsprinzip, erklärte das Gericht. Die obersten Sozialrichter haben daher die entsprechenden Vorschriften im Sozialgesetzbuch II dem Bundesverfassungsgericht zur Prüfung vorgelegt (Aktenzeichen: B 14/11b AS 9/07 und B 14 AS 5/08 R).

Arbeit zum Dumpinglohn sittenwidrig.


(Neue Studie - Zahl der Hartz-IV-Aufstocker gestiegen)




Gestiegene Vermögensungleichheit in Deutschland - DIW Wochenbericht 4/2009 (PDF)

Enthüllungsbuch über Leben mit Hartz IV - Mit Lizenz zur Ausbeutung

In der ARD-Undercover-Reportage ,,Arm durch Arbeit" hat sich Markus Breitscheidel ein Jahr lang durch das Dickicht der Leiharbeitsfirmen geschlagen. Und dabei Erfahrungen gemacht, die ihn als Menschen verändert haben.


Growing Unequal? : Income Distribution and Poverty in OECD Countries Summary in German - Mehr Ungleichheit trotz Wachstum? Einkommensverteilung und Armut in OECD-Ländern Zusammenfassung in Deutsch 9 Seiten

Alexander Engels zu einem neuerlichen Hartz-IV-Problem-Fall - Geldabhängig - Die Tücken der Hartz-IV-Gesetze treten immer in Einzelfällen hervor. Das zeigt sich nun am Beispiel von Marion Kuhnert. Ihre Tochter erhält Bafög, um sich im Studentenleben über Wasser zu halten, und in der Folge verliert die Mutter ihre Wohnung....

Viele Kinder können sich das Schulessen nicht leisten Schüler aus ärmeren Familien haben oft zu wenig Geld für die gemeinsame Mahlzeit.

"Ich weiß, dass Kinder gerne hier essen würden, es sich aber nicht leisten können und anderen Kindern während der Mahlzeit über die Schulter gucken"

Studie - Kein warmes Essen bei Hartz IV



Bei genauer Betrachtung vertieft sich die Vermutung und das Gefühl, das die Reformen am Arbeitsmarkt das Entstehen der Niedriglohnsektoren, Praktika, 1 Euro Jobs, Bürgerarbeit sowie die Schaffung prekärer Arbeitsverhältnisse und Working Poor die Ursachen der aktuellen Finanz – Wirtschaftskrise ubd Arbeitsmarktkrise sind.

Warum wurde die Entstehung von prekären Arbeitsverhältnissen – 1 Euro Jobs die Beschäftigung in Bürgerarbeit und als Pflegeassident/in, multimedial im Gleichklang der meisten Medien bejubelt, wobei jede kritische Betrachtung der steigenden Armut (1 Millionen Tafelbedürftige in 2008 – siehe unten) ohne nennenswerte Beachtung blieb?

Ich fürchte, weil die Last/Kosten der Arbeitslosigkeit solidarisch alle Arbeitnehmer und Arbeitgeber tragen müssen, die Last der Armut im Niedrigstlohnbereich die Einzelnen ganz alleine.

Was heißt würdige Arbeit?

Ich sage unwürdig ist, wenn Personen die Vollzeit arbeiten sich von ihrem Lohn weder ausreichend Brot noch ausreichend Kuchen kaufen können.

Das heißt, wenn diese Personen kein Brot haben, können diese Personen auch keinen Kuchen essen, sondern sie sind auf steuerfinanziertes ALG II angewiesen dass sie nur nach einer Offenlegung ihrer intimsten partnerschaftlichen Verhältnisse und einer akribischen und für viele sehr peinlichen Bedürftigkeitsprüfung beanspruchen dürfen. Dass ist nach meinem Verständnis mehr als unwürdig.

Vor allem stellt sich die Frage woher leiten Unternehmen die Arbeitnehmer mit Anspruch auf steuerfinanziertes ALG II beschäftigen denn Anspruch ab, dass die Solidargemeinschaft der Steuerzahler und nicht die Arbeitgeber den Lohn der von ihnen Beschäftigten Arbeitnehmer bis zur Grundsicherung aufstockt ?


Analyse des BA Berichts März 2009:

Erstellt von Sybilla am 31.03.09 10 Uhr 00
Jeder darf diesen Bericht unter Hinweis auf die Autorin frei verwenden.


Entwicklung der statistisch erfassten Arbeitslosigkeit

Offizielle ermittelte BA - Zahlen des Arbeitsmarkt – Bericht März 2009

LEISTUNGSEMPFÄNGER 2) BA Bericht März 2009 Seite 46

LEISTUNGSEMPFÄNGER
- Arbeitslosengeld I  1.230.951* Personen
- erwerbsfähige Hilfebedürftige (Alg II)  4.878.138* 
- nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige (Sozialgeld) 1.809.553* 
*Vorläufig und hochgerechnet, endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit von drei Monaten fest.

*  7.918.642 Leistungsempfänger  

+  xxx Personen in Kurzarbeit (letzte Zahl Dezember 08 (270.472 Personen Seite 53 BA Bericht März 2009) Schlimmeres verhindert im Augenblick noch die Kurzarbeit, sagte Frank-Jürgen Weise, Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA). Nach vorläufigen Berechnungen der BA waren davon zwischen Januar und März bis zu 1,7 Millionen Menschen betroffen.
 

+  xxx Arbeitslose, die im Berichtsmonat, letzte Zahl November 08 (383.000) keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung oder der Grundsicherung bezogen.

+ Kinder von ALG II Leistungsbeziehern im Leistungsbezug des Kinderzuschlags.
Kinderzuschlag - Der Kinderzuschlag wird Eltern gewährt, die zwar ihren eigenen Bedarf durch Erwerbseinkommen bestreiten können, aber nicht über ausreichend finanzielle Mittel verfügen, um den Bedarf ihrer Kinder zu decken. Eltern mit geringem Einkommen haben Anspruch auf Kinderzuschlag von bis zu 140 Euro monatlich.


Integrierte Auswertungen zu Leistungsbezug und Arbeitslosigkeit können erst nach einer Wartezeit von drei Monaten vorgenommen werden und liegen aktuell für den November 2008 vor. Danach waren von 5.509.000 Leistungsempfängern 2.605.000 oder 47 Prozent in der Arbeitslosenversicherung oder der Grundsicherung für Arbeitsuchende arbeitslos gemeldet. 2.903.000 Personen oder 53 Prozent bekamen Leistungen, ohne arbeitslos zu sein.
(BA Bericht März 2009 Seite 18 )


ZitatPressemitteilung Nr. 288 vom 11.08.2008  - Sozialhilfeausgaben 2007: Anstieg auf netto 18,8 Milliarden Euro
Die Nettoausgaben für die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung lagen im Jahr 2007 bei 3,5 Milliarden Euro; dies entspricht 18% der Sozialhilfeausgaben insgesamt. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Ausgaben für diese Hilfeart damit um 12,7% gestiegen.


In dieser Zahl sind nicht (ca. 1,1 Millionen 2007) Personen enthalten die Sozialhilfe nach SGB XII beziehen.

Pressemitteilung Nr.460 vom 02.12.2008
Sozialhilfe 2007: 1,1 Millionen Menschen erhielten besondere Leistungen



Im Monat März 09 befanden sich 1,58 Millionen Personen in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme.
(Februar 09 1,55 Millionen) 
(Januar 09   1,54 Millionen) 
(Dezember  1,64 Millionen)
( November 1,62 Millionen)
(Oktober 1,57 Millionen)
(September 1,51 Millionen) in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme.[/b]


Ein Blick auf die Graphiken VI. Arbeitsmarkt Gesamtübersicht Seite 46 BA Bericht März 09 zeigt ganz deutlich das die Zahl der Bevölkerung zwischen 15 und unter 65 Jahren erheblich abgesunken ist. Das bedingt auch einen Rückgang der Arbeitslosigkeit.

Verlässliche Aussagen zu 1 Euro Arbeitsgelegenheiten und arbeitsmarktpolitische Instrumente sind aufgrund einer erheblichen Unterfassung der Daten und Änderungen der Datenerfassung und gesetzlichen Bestimmungen nicht möglich.

Fußnoten BA Bericht März 2009 Seite 73

3) Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben für 2008 [Datenstand Dez. 2008] nur ca. 72 % der Träger Daten zum Einsatz der flankierenden Leistungen erfasst.
6) Im November 2008 erfolgte eine Umstellung der seit November 2005 über XSozial-BA-SGB II gelieferten Förderdaten auf einen neuen Softwarestand. Daher können Differenzen zu den bereits veröffentlichten Daten auftreten.
7) Zum 01.01.2009 eingeführt mit dem Gesetz zur Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente vom 21.Dezember 2008. Statistische Daten liegen noch nicht vor. 
Leider gibt es keine statistischen Zahlen wie viele Personen in kommunalen Projekten, die ich als ,,Bürgerarbeit" bezeichne, beschäftigt werden. Diese Projekte und Personen verbergen sich vielfach in der statistischen Untererfassung der Arbeitslosigkeit.

Entwicklung am Stellenmarkt

Bestand - BA Bericht März 2009  Seite 11

alle Stellen 507.000
darunter: Vakanzen 437.000
ungeförderte Stellen 318.000 
darunter: Vakanzen 264.000
ungeförderte "normale" Stellen1) 292.000
darunter: Vakanzen 241.00



Quelle:
http://www.pub.arbeitsamt.de/hst/services/statistik/000100/html/monat/200903.pdf

2009:
März 507.000 (März 2008 588.000)
Februar 506.000 (Februar 2008 565.000)
Januar 485.000 (Januar 2008 528.000)

2008:
Dezember 568.500 (Dezember 2007  (545.600)
November  539.000 (November 2007 577.000 )
Oktober 571.000 (Oktober 2007 608. 500)
September 585.000 (September 2007) 629.100
August 586.000 (August 2007 647.500)
Juli 588.000
Juni 596.000
Mai 579.000
April 592.000
März 588.000
Februar 565.000
Januar 528.000

2007:

Dezember 545.600

Natürlich ergibt sich unter Einbeziehung aller Jobangebote aller Jobbörsen eine höhere Zahl an offenen Stellen, allerdings gibt es den nicht unerheblichen Effekt der Doppelung ( 1 freier Arbeitsplatz wird in mehren Jobstellen ausgeschrieben. Deshalb denke ich das die Zahl der offenen ungeförderten sozialversicherungspflichtigen Stellen näher bei 150.000 als erheblich höher liegt.

Ein Vergleich der Zahl der Arbeitslosen mit Statistiken vor 2005 ist äußerst schwierig – so gab es vor Januar 2005 keine ,,Bürgerarbeit" keine Ein Euro Jobs und die Arbeitslosenhilfe hatte eine komplett andere Grundlage von Bedürftigkeit als das Arbeitslosengeld II.
Die Darstellung eines Vergleich der Arbeitslosenzahlen vor 2005, also vor der Neudefinition der Arbeitslosigkeit, durch das SGB II ab 2005 ansetzt, ist deshalb meines Erachtens unsachgemäß. Die Daten zu den Arbeitslosenzahlen werden seit der Reform des SGB II in den BA Berichten verkürzt wiedergegeben und von der Politik und vielen Medien einseitig tendenziös interpretiert.

Knapp die Hälfte aller Leistungsbezieher nicht als arbeitslos registriert

ZitatArbeit und Soziales/Antwort

Berlin: (hib/MPI) Von den 2007 durchschnittlich 6,348 Millionen Beziehern von Arbeitslosengeld I (Alg I) und Arbeitslosengeld II (Alg II) sind laut Bundesregierung 3,135 Millionen (49 Prozent) nicht in der Arbeitslosenstatistik registriert. Dagegen seien insgesamt 3,213 Millionen (51 Prozent) arbeitslos gemeldet gewesen, schreibt die Regierung in ihrer Antwort (16/8458) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (16/8131). Außer den Leistungsempfängern habe es noch 686.000 Arbeitslose gegeben, die keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung bezogen. Von allen Arbeitslosen hätten 82 Prozent Leistungen erhalten. Von den durchschnittlich 1,092 Millionen Alg-I-Empfängern im Jahr 2007 seien 26 Prozent nicht in der Arbeitslosenstatistik aufgetaucht, schreibt die Regierung. 225.000 der Alg-I-Bezieher fielen unter die so genannte 58er-Regel, 25.000 der nicht als arbeitslos geführten Personen hätten an einer Trainingsmaßnahme teilgenommen, 26.000 seien arbeitsunfähig erkrankt und 16.000 seien vermindert leistungsfähig gewesen. Kriterien für die Aufnahme in die Arbeitslosenstatistik der Bundesagentur für Arbeit seien die Arbeitslosmeldung, die Beschäftigungslosigkeit und die Verfügbarkeit. Danach würden etwa Personen, die arbeitsunfähig erkrankt oder dauerhaft erwerbsgemindert sind, nicht als arbeitslos gezählt, "weil sie dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen". Wie aus der Antwort weiter hervorgeht, waren von den im Jahr 2007 durchschnittlich 5,329 Millionen Alg II-Empfängern 2,473 Millionen (46 Prozent) als arbeitslos registriert und 2,856 Millionen (54 Prozent) nicht als arbeitslos registriert. Eine Zuordnung zu bestimmten Gruppen sei bisher statistisch nur annäherungsweise möglich. Zur Gruppe der erwerbstätigen Hilfebedürftigen ("Aufstocker") mit einem monatlichen Bruttoeinkommen von mehr als 400 Euro zählten demnach 524.000 Personen. Der Gruppe der "Ein-Euro-Jobber" und Teilnehmer an Qualifizierungsmaßnahmen wurden demnach 418.000 der als nicht arbeitslos registrierten Alg-II-Bezieher zugeordnet. Ferner seien 484.000 unter-20-jährige und 312.000 über-58-jährige Alg-II-Empfänger statistisch nicht als arbeitslos geführt worden.

http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2008/2008_088/02.html


Der enorme Abbau der statistisch erfassten Arbeitslosigkeit seit Januar 2005 wurde vor allem durch folgende Maßnahmen erreicht.

- Genration Praktikum
- 1 Euro Jobs
- Bürgerarbeit
- Pflegassitenten/Pfleghelfer
- Jobs mit ergänzenden ALG II

ZitatPressemitteilung Nr. 340 vom 09.09.2008  -Neue Beschäftigungsformen prägen Arbeitsmarktentwicklung

WIESBADEN – Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute im Rahmen eines Pressegesprächs in Frankfurt am Main mitteilte, hat die Zunahme neuer Beschäftigungsformen die Beschäftigungsentwicklung der vergangenen zehn Jahre in Deutschland maßgeblich geprägt. Zu diesen neuen oder häufig auch als atypisch bezeichneten Beschäftigungsformen gehören befristete oder geringfügige Beschäftigung, Teilzeitarbeit sowie Zeitarbeit. Während die Zahl der Erwerbstätigen in sogenannten Normalarbeitsverhältnissen von 1997 bis 2007 um 1,5 Millionen gesunken ist, stieg die Anzahl der Personen in neuen oder atypischen Beschäftigungsformen in diesem Zeitraum um 2,6 Millionen an. Insgesamt ergibt sich für alle abhängig Beschäftigten eine Zunahme um 1,1 Millionen.


Wie Wolfgang Strohm, Leiter der Abteilung ,,Gesamtrechnungen, Arbeitsmarkt" des Statistischen Bundesamtes, weiter mitteilte, ist trotz dieser Entwicklung das Normalarbeitsverhältnis nach wie vor die dominierende Form abhängiger Beschäftigung. Knapp drei Viertel (22,5 Millionen) der 30,2 Millionen abhängig Beschäftigten im Alter von 15 bis 64 Jahren, die nicht in Bildung oder Ausbildung waren, befanden sich 2007 in einem Normalarbeitsverhältnis. Demgegenüber standen 7,7 Millionen Personen in neuen Beschäftigungsformen.

Im Laufe der vergangenen zehn Jahre hat die Bedeutung des Normalarbeitsverhältnisses abgenommen, wenn auch nicht deutlich. 1997 betrug der Anteil der Personen in einem Normalarbeitsverhältnis an allen abhängig Beschäftigten noch 82,5%. Der Anteil hat sich seither um acht Prozentpunkte verringert (2007: 74,5%). Entsprechend stieg der Anteil der neuen Beschäftigungsformen von 17,5% auf 25,5%....


Armut

Hartz IV: Trauriger Rekord bei den Tafeln - Die Tafeln vermuten einen traurigen Rekord: Bis Ende des Jahres werden rund eine Million Menschen die Tafeln besucht haben.



3. Armutsbericht vom 19. Mai 2008 (415 Seiten - 1,53 MB pdf.datei)

ZitatTafeln brauchen mehr Lebensmittelspenden

Es gibt immer mehr Bedürftige für Lebensmittelspenden. Die wachsende Armut in Deutschland bringt die Tafeln zunehmend in Bedrängnis. Diesen Trend bestätigte die Sprecherin des Bundesverbandes Deutsche Tafel, Anke Assig. Vor allem in ländlichen Regionen und strukturschwachen Gebieten werde es zunehmend schwierig, Spenden für die Tafeln zu generieren, sagte sie. Bundesweit versorgen die Einrichtungen rund 800 000 Menschen.
http://newsticker.welt.de/index.php?channel=ham&module=dpa&id=18397734
Jene die aufrecht gehen, werden nur historisch hoch angesehen.


Sobutai

Zitat / Song Frank Zappa:
What I always say is that politics is the entertainment branch of industry.

Arwing

Zitat von: jobless0815 am 18:46:14 Di. 31.März 2009

Über 5  Mio. Arbeitslose werden für DE erwartet:


Die haben wir schon längst inoffiziell. Es wird nur seitens der Behörden und der Politik nicht zugegeben.
Das aktuelle Geldsystem ist auf die Gewinnmaximierung einer kleinen Elite ausgerichtet, die von der Gemeinschaft der Bürger Europas erbracht werden soll und die politische Elite fungiert als Handlanger.

jobless0815

Zitat von: Arwing am 22:56:14 Di. 31.März 2009
Zitat von: jobless0815 am 18:46:14 Di. 31.März 2009

Über 5  Mio. Arbeitslose werden für DE erwartet:


Die haben wir schon längst inoffiziell. Es wird nur seitens der Behörden und der Politik nicht zugegeben.

Das ist natürlich richtig. Ich bezog das nur auf die ausgewiesenen Arbeitslosenzahlen.
Die wahre Zahl liegt um 60-70 % höher. Zusammen  -mit prekärer Beschäftigung, Frühverrentung etc.
dürften es rund 10. Mio sein.

Sybilla

Arbeitsmarkt April 2009:

Arbeitslose:

Der BA Monatsbericht berichtet trotz Frühjahrsbelebung von einer Stagnation – 985 Personen der statistisch erfassten Arbeitslosigkeit 3.584.826 Personen. Im Vorjahr 2008 sank die Zahl der Arbeitslosen von März 2008 3.507.436 Arbeitslose zu April 2008 3.413.921 Arbeitslose
um –  93.515 (/Seite 45 BA Bericht März 08/Seite 46 BA Bericht April 08 )

Laut BA Bericht wurden im April 09 (Seite 48 ) 3.585.811 Personen von der BA – Statistik als arbeitslos erfasst. Das waren 170. 905 Personen mehr als im April 09 und gegenüber November 2008 2.988.444 Personen ist das ein Anstieg von 596.382 Personen.

Leistungsempfänger: (ALG I; ALG II; Sozialgeld)

7.948.681Leistungsempfänger von ALG I, ALG II und Sozialgeld  BA Bericht April 2009 Seite 48. Das ist ein Anstieg von  30.039 Personen zum Vormonat. Im Vergleich zu November 08 im Vergleich der vorläufige Zahlen, einen Anstieg um 549.370 Leistungsempfänger.

(BA Bericht November 7.399.311 Leistungsberechtigte im BA Bericht März 09 auf 7.542.787 Leistungsberechtigte korrigiert)

Außer den Leistungsempfängern gab es im Dezember noch 357.000 Arbeitslose, die im Berichtsmonat keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung oder der Grundsicherung bezogen. (BA Bericht März 2009 Seite 18 )


Kurzarbeit:

Schlimmeres verhindert im Augenblick noch die Kurzarbeit,. Nach vorläufigen Berechnungen der BA waren davon im April 1,3 – 1,5 Millionen Personen betroffen.

Arbeitsmarktpolitische Instrumente

Mit Beginn des Jahres 2009 ist eine weitere Reform der arbeitsmarktpolitischen Instrumente, das ,,Gesetz zur Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente", in Kraft getreten. Im Monat April befanden sich 1,59 Mio ( + 10.000 zum Vormonat März) Personen in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme.  (Seite 6 BA Bericht April 2009)

Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II  (1 € Jobs) 303.339 Personen
Jene die aufrecht gehen, werden nur historisch hoch angesehen.

Sybilla

Arbeitsmarkt Mai 2009:

Arbeitslose:

Die Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt fällt 2009 erheblich geringer als üblich aus. Die Zahl der statistisch erfassten Arbeitslosigkeit sinkt im Mai 2009 nur um 126.770 Personen auf 3.458.028 Personen (April 2009 3.584.798). Allerding stieg die Zahl der Personen in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme von April 2009 zu Mai 2009 um 40.000 Personen auf 1,63 Millionen Personen an. 

Im Vergleich zum Vorjahresmonat Mai 2008 stieg die Zahl der Arbeitslosen um 174.794 Personen an. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Mai 2008 stieg die Zahl der Personen in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme um 80.000 an. (Von 1,55 Millionen im Mai 2008 auf 1,63 Millionen Personen im Mai 2009)

Leistungsempfänger: (ALG I; ALG II; Sozialgeld)

7.901.232 Leistungsempfänger von ALG I, ALG II und Sozialgeld  BA Bericht April 2009 Seite 50.  Darunter 6.082.624 Leistungsempfänger im Bereich des ALGI und ALG II.

Außer den Leistungsempfängern gab es im Januar noch 395.000 (Dezember noch 357.000) Arbeitslose, die im Berichtsmonat keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung oder der Grundsicherung bezogen.

Saisonbereinigt steigt die Zahl der Arbeitslosen um 1.000 von 3.455.000 April 2009 auf 3.456.000 Mai 2009 an (Seite 57 BA Bericht Mai 2009)


Kurzarbeit: 

Schlimmeres verhindert im Augenblick noch die Kurzarbeit,. Nach vorläufigen Berechnungen der BA waren davon im Mai 1,3 – 1,6 Millionen Personen betroffen. (März 2009 1.246.618 BA Bericht Mai 2009 Seite 55) Im April 2009 gingen neue Anzeigen für 452.000 Kurzarbeiter ein.

,,Kurzarbeit droht nutzlos und teuer zu werden"

Arbeitsmarktpolitische Instrumente

Mit Beginn des Jahres 2009 ist eine weitere Reform der arbeitsmarktpolitischen Instrumente, das ,,Gesetz zur Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente", in Kraft getreten. Im Monat Mai 2009 befanden sich 1,63 Mio Personen in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme. ( + 40.000 zum Vormonat April)  (Seite 6 BA Bericht Mai 2009)

Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II  (1 € Jobs) 314.629 Personen

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Silberstreif am Konjunkturhorizont - Aufträge im Maschinenbau brechen nur um 58 % ein

DIW sieht Silberstreif am Konjunkturhorizont

ZitatDer deutsche Maschinenbau rutscht im Rekordtempo tiefer in die Krise.- Mit einem Ordereinbruch von 58 Prozent im April setzte sich der dramatische Abwärtstrend des lange erfolgsverwöhnten Wirtschaftszweiges fort. Es war der stärkste Rückgang, den der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) je ermittelt hat. Anzeichen für eine Stabilisierung sieht die als wichtiger Konjunkturmotor geltende Branche bislang nicht.

Es geht wieder aufwärts die Zahl der Arbeitslosen sinkt und die Auftragseinbrüche sind geringer als erwartet.

Toll das riecht nach einen neuen "Merkel- Aufschwung" oder stehen Wahlen an?

Hat die deutsche Wirtschaft die Talsohle wirklich erreicht?

Fragen über Fragen?
Jene die aufrecht gehen, werden nur historisch hoch angesehen.

Strombolli

Es ist schon erstaunlich, dass in diesen Tagen etliche Berichte auftauchen, an welchen Stellen wieder statistisch getrickst wird und durch Herausnahme bestimmter Gruppen die Quote gedrückt wird.

Interessant wäre mal zu erfahren, wer mit dieser Trickserei "verschärft" angefangen hat. Meine Lesart geht ja in die Mitte der Siebziger Jahre.
Also die "Schmidt-Jahre" mit Ehrenberg als Arbeitsminister und so...

Kann jemand präzisere Angaben machen?
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

Pawel

Zitat von: Sybilla am 22:09:19 Fr. 29.Mai 2009
Silberstreif am Konjunkturhorizont - Aufträge im Maschinenbau brechen nur um 58 % ein

Das liest sich wie eine Wettermeldung vom Polarkreis, so ungefähr steigende Temperatur auf minus 58° C.
"Da man sich in Deutschland der Armut schämt, fürchten sie keinen Widerstand der Armen." Gregor Gysi, Die Linke

Hartzwech

Zitat von: Sybilla am 22:09:19 Fr. 29.Mai 2009
Silberstreif am Konjunkturhorizont - Aufträge im Maschinenbau brechen nur um 58 % ein

Na das gibt doch Anlaß zum Optimismus. ;D

Man könnte auch sagen: Der Aufschwung ist (fast) wieder da. :D
Achtung! Jeder ist nur 1 Jahr von Hartz entfernt!

Hartzwech

Zitat von: Strombolli am 22:35:16 Fr. 29.Mai 2009
Es ist schon erstaunlich, dass in diesen Tagen etliche Berichte auftauchen, an welchen Stellen wieder statistisch getrickst wird und durch Herausnahme bestimmter Gruppen die Quote gedrückt wird.

Interessant wäre mal zu erfahren, wer mit dieser Trickserei "verschärft" angefangen hat. Meine Lesart geht ja in die Mitte der Siebziger Jahre.
Also die "Schmidt-Jahre" mit Ehrenberg als Arbeitsminister und so...

Kann jemand präzisere Angaben machen?

Leider kann ich keine genauen Angaben machen wie sich das Ganze entwickelte.

Ich kann mich aber erinnern wie der ehemalige Arbeitsamt Chef Jagoda gefeuert worden ist, weil die Zahlen nicht stimmten.

Ein Riesenskandal, alle Bundestagsabgeordneten waren vollkommen entrüstet.

Was kam danach?

Clement kürte den Mann mit dem Siegelring zum neuen Chef, bei doppelten Gehalt zum Vorgänger.

Zunächst mußte mal das unwürdige Büro des Vorgängers mit Millionensummen aufgepäppelt werden, usw usw.

Das wurde sogar für Clement zu bunt, Florian mußte gehen. (Er hat natürlich vorgesogt, sein Arbeitsvertrag garanitierte ihm über Jahre hinaus seine Kohle)

Einen neuen Namen bekam der Laden auch. -----> Bundesagentur für Arbeit

Die haben natürlich auch "Kunden".

Neues Logo usw.

Geändert hat sich schon was, seitdem wird so hemmungslos mit Zahlen getrickst das sich die Balken biegen.

Jeder mit Gehirn im Kopf weiß, daß die Zahlen Fake sind, aber man hat die Scheuklappen aufgelegt.

Achtung! Jeder ist nur 1 Jahr von Hartz entfernt!

Eivisskat

Zitat"Zahlenfetischismus" - Meuterei in der Bundesagentur

Zahlen, Zahlen, Zahlen - nichts schätzt Frank-Jürgen Weise mehr, um die Bundesagentur im Griff zu behalten. Die Mitarbeiter haben genug davon.

Der Hauptpersonalrat der Bundesagentur für Arbeit (BA), Eberhard Einsiedler, kann mit der Lust seines Chefs, BA-Chef Frank Jürgen Weise, an Zahlen eigentlich gut umgehen. Mit der Krise ist damit Schluss: Jetzt wirft sich Einsiedler schützend vor die 65.000 Mitarbeiter.

In einem Brief vom 5. Juni, der der FTD vorliegt, fordert der Hauptpersonalrat von Weise ungewöhnlich scharf, das Controlling in der Behörde zurückzufahren: "Es muss Schluss sein mit dem Zahlenfetischismus! Ich bitte Sie dringend, pfeifen Sie Ihre Zahlenknechte zurück", fordert er. Mit den Belastungen in der Krise sei es "nur noch eine Frage der Zeit, bis die BA steuerungsunfähig wird".

Damit würde man Weise in der Substanz treffen: Denn genau um die Behörde zu steuern, hatte Weise schon bei Amtsantritt ein umfangreiches Controlling-System eingeführt. Vor Ort müssen Mitarbeiter dazu zahlreiche Daten erheben, Kennzahlen und Zielvorgaben einhalten - und leiden zunehmend darunter.

Die BA gibt Einsiedler teilweise Recht. "Das ist Diskussionsthema in der BA. Wir wissen, dass das Pendel bei den Kennzahlen zu weit ausgeschlagen hat und sie reduziert werden muss ", sagte BA-Sprecher John-Philip Hammersen der FTD. Man versuche bereits, die Anforderungen zurückzuschrauben. "Aber das ist ein langwieriger Prozess."


Einsiedler beruft sich in seinem Schreiben auf "Rückmeldungen aus der Fläche". Danach entstehe der Eindruck, dass nicht die Arbeit mit den Arbeitslosen das Kerngeschäft sei, "sondern Controlling, Qualitätsmanagement und Steuerung". So würden von den Regionaldirektionen (RD) der Behörde bei den Agenturen "sinnlos Daten und Fakten eingefordert", Teamleiter zu "sinn- und hilflosen Zahlenproduzenten" degradiert.

Zudem warnt er davor, dass mit diesem System Erfolgsmeldungen der Agenturen künstlich herbeigeführt werden. "Wenn die erwarteten bzw. geforderten Teamergebnisse nicht erbracht werden, müssen andere mehr bringen, damit das Gesamtagentur- bzw. Gesamt-RD-Ergebnis stimmt. Solch einen Schwachsinn braucht man nicht zu steuern - der steuert sich selbst, nämlich gegen die Wand!", schäumt Einsiedler. "Es gilt nur, auf Gedeih und Verderb ein zahlenmässig vorgegebenes Agenturergebnis zu erreichen, damit ein ordentlicher Rangplatz in der Hitliste erreicht wird." Der Druck führe dazu, dass "gestandene Führungskräfte der Veröffentlichung der Rangliste angstvoll entgegenfiebern".

Die Angst dürfte nun vor allem in der Führung keimen. Denn besonders dieser Vorwurf ist mit Blick auf den Vermittlungsskandal der BA 2002 brisant: Ursache für die geschönten Vermittlungszahlen damals waren Mitarbeiter, die sich unter Druck sahen, positive Ergebnisse abzuliefern.


Aus der FTD vom 10.06.2009 http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Zahlenfetischismus-Meuterei-in-der-Bundesagentur/524998.html


Pinnswin

Zitat... entstehe der Eindruck, dass nicht die Arbeit mit den Arbeitslosen das Kerngeschäft sei, "sondern Controlling, Qualitätsmanagement und Steuerung". So würden von den Regionaldirektionen (RD) der Behörde bei den Agenturen "sinnlos Daten und Fakten eingefordert", Teamleiter zu "sinn- und hilflosen Zahlenproduzenten" degradiert....
*schnaub* ... Eindruck? Lachhaft. So sieht die Realität aus aus. Die brauchen aber ganz schön lange, um das zu checken  ::)  ::)
Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

Eivisskat

ZitatVon wegen 3,7 Millionen Arbeitslose

Im April 2009 gab es in der BRD laut offiziellem Bericht der Arbeitsagentur Nürnberg bereits 9.926.232 Arbeitslose!!! Und die Zahl steigt von Monat zu Monat.


Zitat: "LEISTUNGSEMPFÄNGER / BA Bericht April 2009 Seite 50

- Arbeitslosengeld I:  1.135.613 * Personen
- erwerbsfähige Hilfebedürftige (Alg II) 4.947.011*
- nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige (Sozialgeld) 1.818.608*"
*Vorläufig und hochgerechnet, endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit von drei Monaten fest.
Das ergibt zusammen 7.901.232 Leistungsempfänger

+ ca. 1,3 - 1,6 Millionen Menschen in Kurzarbeit, von denen wahrscheinlich sehr viele in wenigen Monaten arbeitslos werden, geschätzt werden mindestens weitere 300.000 Arbeitslose

+ schätzungsweise 450.000 Arbeitslose, die im Berichtsmonat keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung oder der Grundsicherung bezogen.

Im Monat Mai 09 befanden sich 1,63 Millionen Personen in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme. Diese Personen werden nicht als Arbeitslose in der Statistik aufgeführt.

Darunter befinden sich 314.629 Personen in einer Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II (BA Bericht Mai 2009 Seite 81)

Verlässliche Aussagen zu 1 Euro Arbeitsgelegenheiten und arbeitsmarktpolitische Instrumente sind aufgrund einer erheblichen Unterfassung der Daten und Änderungen der Datenerfassung und gesetzlichen Bestimmungen nicht möglich. Fußnoten BA Bericht April 2009 Seite 73

Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben für 2008 [Datenstand Dez. 2008] nur ca. 72 % der Träger Daten zum Einsatz der flankierenden Leistungen erfasst.

Im November 2008 erfolgte eine Umstellung der seit November 2005 über XSozial-BA-SGB II gelieferten Förderdaten auf einen neuen Softwarestand. Daher können Differenzen zu den bereits veröffentlichten Daten auftreten.

Nicht erfasst sind ca. hunderttausende Obdachlose, die auch keine Arbeit haben.
Als nicht arbeitslos registriert werden Arbeitslose, die sich krank gemeldet haben.

Total im Mai 2009 gab es ganz offiziell registrierte 9.926.232 Arbeitslose!!! laut Statistik der Arbeitsagentur Nürnberg.

Wenn jetzt von führenden Leuten der Wirtschaft und von Bundeswirtschaftsminister von und zu Guttenberg die Behauptung aufgestellt wird, man müsse nächstes Jahr mit 4,5 bis 5 Millionen Arbeitslosen rechnen, wir wissen aber, dass es jetzt schon 10 Millionen sind.

Warum lassen sich die Deutschen von Presse, TV und Politikern so belügen?
Warum sagt man nicht endlich die Wahrheit?

Bernd Irmler > http://www.scharf-links.de/43.0.html?&tx_ttnews%5Bpointer%5D=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=5541&tx_ttnews%5BbackPid%5D=8&cHash=0fdeaaaf8b
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Strombolli

Zitat von: Eivisskat am 07:27:54 Do. 25.Juni 2009
ZitatVon wegen 3,7 Millionen Arbeitslose

.....

Warum lassen sich die Deutschen von Presse, TV und Politikern so belügen?
Warum sagt man nicht endlich die Wahrheit?

.....

Bernd Irmler > http://www.scharf-links.de/43.0.html?&tx_ttnews%5Bpointer%5D=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=5541&tx_ttnews%5BbackPid%5D=8&cHash=0fdeaaaf8b
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Weil es dieselben Menschen sind, die sich von Hitler, Ulbricht, Honecker, Kohl usw. gerne in ihrer "kleinen Welt" belügen lassen wollen.
Kleinbürgerlich vernebelt, auf scheinbar hohen Niveau, irre gemacht vor sich hin vegetierend, nur dem Heute verpflichtet.
Das Ziel ist erreicht. Mittlerweile sind 95% verbildet.
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

Schrubberbude

Regiert, überwacht und ausgebeutet vom legalisierten organisierten Verbrechen.

Sybilla

Arbeitsmarkt Juni 2009:

Mitten in der Krise meldet die BA sinkende Arbeitslosigkeit ist die Arbeitslosigkeit wirklich gesunken, oder wird das sinken der Arbeitslosigkeit mittels kreativer Statistik suggeriert?

Prognose: Deutschland verliert 1,8 Millionen Stellen

Arbeitslose:

Zumindest fällt die Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt 2009 erheblich geringer als üblich aus. Die Zahl der statistisch erfassten Arbeitslosigkeit sinkt im Juni 2009 nur um 48.048 Personen auf 3.409.980  Personen (Mai 3.458.028 April 2009 3.584.798). Allerdings befanden sich Im Monat Juni  1,62 Mio Personen in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme.

Darunter sind 326.798 Personen in einer  Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II

Im Vergleich zum Vorjahresmonat Juni 2008 stieg die Zahl der Arbeitslosen um 250.211 (Mai 174.794 Personen) an.

Leistungsempfänger: (ALG I; ALG II; Sozialgeld)

7.842.588 Leistungsempfänger von ALG I, ALG II und Sozialgeld  BA Bericht Juni 2009 Seite 52.  Darunter 6.033.002 Leistungsempfänger im Bereich des ALGI und ALG II.

- Arbeitslosengeld 1.101.389
- erwerbsfähige Hilfebedürftige (Alg II) 4.931.613
- nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige (Sozialgeld) 1.809.586

Außer den Leistungsempfängern gab es im Februar noch 388.000 Arbeitslose, die im Berichtsmonat keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung oder der Grundsicherung bezogen. Von allen Arbeitslosen erhielten 89 Prozent Leistungen


Saisonbereinigt steigt die Zahl der Arbeitslosen um 31.000 auf 3.495.000 an (Seite 59 BA Bericht Juni 2009)


Kurzarbeit: 

Ein ansteigen der Arbeitslosigkeit verhindert im Augenblick noch die Kurzarbeit,. Nach vorläufigen Berechnungen der BA waren davon im Mai 1,3 – 1,6 Millionen Personen betroffen. (letzte Zahl in der Zahlenreihe März 2009 1.246.618 BA Bericht Juni 2009 Seite 57)Die aktuelle Zahl (Juni 2009) der Personen in Kurzarbeit konnte ich im BA Bericht Juni 2009 nicht erkennen.

,,Kurzarbeit droht nutzlos und teuer zu werden"


Arbeitsmarktpolitische Instrumente

Mit Beginn des Jahres 2009 ist eine weitere Reform der arbeitsmarktpolitischen Instrumente, das ,,Gesetz zur Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente", in Kraft getreten. Im Monat Juni 2009 befanden sich 1,62 Mio Personen in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme.  (Seite 6 BA Bericht Juni 2009)

Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II  (1 € Jobs)  326.798 Personen (Seite 83 BA Bericht Juni 2009)

6.033.002 Leistungsempfänger im Bereich des ALGI und ALG II ist das wirklich ein Erfolg?

Quelle:
http://www.pub.arbeitsamt.de/hst/services/statistik/000100/html/monat/200906.pdf
Jene die aufrecht gehen, werden nur historisch hoch angesehen.

plabbo

"Agentur für Arbeit" sofort und ersatzlos abschaffen
Auszahlung des Arbeitslosengeldes durch die Krankenkassen
Deutschland statt BRD
Sozialismus statt Kapitalismus
Freiheit statt Repression

Kater

ZitatDGB warnt vor ungebremstem Absturz in Hartz IV

Berlin (AP) Nach einem Jobverlust stürzt mittlerweile fast jeder Dritte ohne Zwischenstopp in der Arbeitslosenversicherung ins Hartz-IV-System ab. Viele Betroffene waren entweder gar nicht oder weniger als die geforderten zwölf Monate in den letzten zwei Jahren sozialversichert, erklärte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach am Dienstag in Berlin. Besonders betroffen seien befristet Beschäftigte und Leiharbeitskräfte.

Im ersten Halbjahr 2009 wurden knapp 2,2 Millionen Menschen aus einer Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos, davon waren 655.000 (knapp 30 Prozent) direkt auf Hartz IV angewiesen, wie Buntenbach sagte. Darin seien auch Ein-Euro-Jobs und andere Formen öffentlich geförderter Beschäftigung enthalten.

Auch sozialversichert Beschäftigte gefährdet

Doch auch diejenigen, die zuvor auf dem ersten Arbeitsmarkt sozialversichert beschäftigt waren, müssen den direkten Absturz ins Hartz-IV-System befürchten: Im ersten Halbjahr 2009 seien 331.000 ehemals Erwerbstätige aus sozialversicherter Beschäftigung (18,5 Prozent) hilfebedürftig geworden, sagte Buntenbach. In den neuen Ländern liege der Anteil sogar bei 22,2 Prozent.

Buntenbach forderte, die Rahmenfrist für Arbeitslosengeld I zu verlängern, um den Absturz in Hartz IV zu vermeiden. «Viele instabil und befristet Beschäftigte könnten vor Hartz IV verschont bleiben, wenn die gültige zweijährige Rahmenfrist für die notwendigen Beitragszeiten zumindest um ein Jahr verlängert würde», sagte Buntenbach.

Um einen Anspruch auf Arbeitslosengeld zu haben, müssen Erwerbslose bislang mindestens zwölf Monate innerhalb der letzten zwei Jahre Beiträge zur Arbeitslosenversicherung gezahlt haben. Vor der Hartz-Gesetzgebung betrug diese sogenannte Rahmenfrist noch drei Jahre.

Fast fünf Millionen auf Hartz-IV angewiesen

Die Hartz-IV-Empfänger müssen nach Einschätzung des DGB angesichts der Krise befürchten, dass die Leistungen im kommenden Jahr sinken werden. Die von der Bundesregierung geplanten arbeitsmarktpolitischen Hilfen würden voraussichtlich nicht einmal halb so stark steigen wie die Zahl der Hilfeempfänger, sagte Buntenbach. Damit bestehe die Gefahr, dass Hartz-IV-Empfänger pro Kopf im Krisenjahr 2010 weniger Fördergeld als bisher erhielten.

Buntenbach sagte, bei anhaltender Krise steige das Risiko, arbeitslos zu bleiben und auf der sozialen Rutsche aus dem Versicherungs- in das Fürsorgesystem zu rutschen. «In den nächsten Monaten wird daher auch im Hartz-IV-System die Arbeitslosigkeit steigen und 2010 voraussichtlich noch einmal um bis zu 450.000 gegenüber diesem Jahr.»

Insgesamt seien rund 4,9 Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter auf Hartz IV angewiesen. Im Februar 2009 seien dies bundesweit neun Prozent der Bevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren gewesen, in den neuen Ländern habe die Quote gar bei 15,2 Prozent gelegen.

Kritik an Alt-Vorstoß

Den Vorstoß des Vorstandsmitglieds der Bundesagentur für Arbeit, Heinrich Alt, langjährig Beschäftigte nach ihrem Abrutschen in die Dauerarbeitslosigkeit besser zu stellen als andere Hartz-IV-Empfänger, lehnte Buntenbach ab. Dies würde die gesellschaftliche Spaltung nur noch vertiefen, meinte sie. Alt hatte verlangt, wer jahrelang gearbeitet und in die sozialen Sicherungssysteme eingezahlt habe, solle besser gestellt werden als Erwerbslose, die schon ihr Leben lang arbeitslos gewesen seien.

Kritik an dem Vorschlag kam auch von SPD-Vize Andrea Nahles. «Letztlich stellt Alt damit doch die Solidarität in Frage», sagte Nahles der «Frankfurter Rundschau».
http://de.news.yahoo.com/1/20090714/tde-dgb-warnt-vor-ungebremstem-absturz-i-3fc80be.html

Strombolli

Nö, ich will kein Posting schreiben. HIER habt ihr was zu lesen.

Neue Rheinische Zeitung
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

Eivisskat

Zitat von: Strombolli am 22:31:06 Mi. 15.Juli 2009
Nö, ich will kein Posting schreiben. HIER habt ihr was zu lesen.

Neue Rheinische Zeitung

ZitatDramatische Arbeitslosenzahlen

Dass Arbeitgeber, die Entlassungen vornehmen, je von der Bundesregierung sanktioniert wurden, ist der Redaktion nicht bekannt.



Troll

ZitatDie lukrativen Geschäfte mit der Arbeitslosigkeit (23.7.09)

Rede von Elisabeth Graf auf der Bremer Montagsdemo am 20.7.09

1. Aus einer Antwort auf die Anfrage der Linkspartei an die Bundesregierung geht hervor, dass es kaum einem Arbeitnehmer gelingt, bis zum 65. Geburtstag zu arbeiten. Die Beschäftigungsquote für sozialversicherungspflichtige Vollzeitstellen sinkt ab Mitte 50 ganz enorm. In der Altersklasse 55 bis 58 stehen 39,4 Prozent voll im Berufsleben. Bei den 58- bis 62-Jährigen sinkt die Quote auf 26,6 Prozent, in der Altersklasse darüber auf 7,4 Prozent. Zwischen Mai 2007 und Mai 2008 sank die Zahl der 55- bis 64-jährigen Arbeitslosen zwar um 14 Prozent, nahm aber in den zwölf Monaten danach um 17 Prozent wieder zu.

Richtig dramatisch stellt sich jedoch die Lage für die Überachtundfünfzigjährigen dar, denn ihre Arbeitslosenzahl schnellte binnen eines Jahres um 96 Prozent hoch, verdoppelte sich also fast. Dabei hätte der gesunde Menschenverstand auch ungeachtet dieser Zahlen sagen können, dass es sich bei der Rente mit 67 nur um Gift für den Arbeitsmarkt handeln kann: Es geht hierbei nur um eine Rentenkürzung! Aber der Bundesregierung fällt noch immer nicht die rosarote Brille von der Nase, wenn sie die Arbeitsmarktentwicklung bei den Älteren als ,,relativ günstig" einstuft und den rapiden Anstieg bei den Überachtundfünfzigjährigen mit dem Auslaufen der 58er-Regelung zu begründen sucht.

2. Noch nie seit Einführung der Krankenstatistik meldeten sich so wenige Beschäftigte in Deutschland krank. Die Angst um den Arbeitsplatz drückt den Krankenstand auf ein historisches Tief. Doch wer sich krank zur Arbeit schleppt, gefährdet nicht nur seine Gesundheit, sondern auch den Betrieb. Da wäre es doch vernünftiger, wenn am Arbeitsplatz ein Klima herrschte, wo der Chef schniefende Angestellte mit Genesungswünschen nach Hause schickte, damit nicht noch alle angesteckt werden! Nach einer dänischen Studie geht, wer sich trotz einer leichteren Erkrankung zur Arbeit schleppt, zu 53 Prozent das Risiko ein, in einer Weise zu erkranken, die ihn für ein bis zwei Wochen ans Bett fesselt. Viele halten sich zudem mit Pillen fit, um nach außen hin gut zu funktionieren. Der ,,Weser-Kurier" schrieb, Bremen schwimme gegen den Trend, weil hier der Krankenstand zum Teil 25 Prozent über dem Bundesdurchschnitt liegt, was kaum damit begründet werden kann, dass die Jobs in Bremen sicherer als anderswo wären. Vielmehr sei dies auf ein überdurchschnittliches Plus bei den psychischen Leiden zurückzuführen. Klar: Angst essen Seele auf!

3. Letzte Woche Mittwoch strahlte die ARD eine wahrlich sehenswerte Sendung mit dem Titel ,,Die Armutsindustrie" aus, die bei mir eine gehörige Portion Wut im Bauch auslöste. Autorin Eva Müller recherchierte, wie viele lukrative Geschäfte sich mit der Arbeitslosigkeit machen lassen. Es ist ein Geschäft, das Arbeitslose einem Härtetest unterzieht und Millionen Euro von Steuergeldern in völlig sinnlose Pseudo-Fortbildungseinrichtungen steckt, wovon die Erwerbslosen gar nichts haben! Das massenhafte Ableisten vollkommen sinnentleerter Praktika und öder Ein-Euro-Jobs scheint hierbei inzwischen zu einer Voraussetzung für einen Bildungsgutschein, also für eine Ausbildung avanciert zu sein!

Aus Erwerbslosen gesetzten Alters werden plötzlich Lehrlinge. Da schickt die Agentur für Arbeit den 51 Jahre alten Berufskraftfahrer zum Praktikum, um ,,Erfahrung" zu sammeln. Sein eigentliches Problem, dass er nie schreiben lernen konnte, bleibt ungelöst. Der Kraftfahrer mit 27 Jahren Berufserfahrung ,,lernt" nun, Kartons zu packen. Die müssen ,,vernünftig" befüllt werden – eine Tätigkeit, die nicht allzu viel feinmotorisches Geschick oder gar intellektuelle Fähigkeiten erfordert, die etwa für den ersten Arbeitsmarkt förderlich sein könnten. Es wird einfach behauptet, dass zum Päckchenpacken ja auch ,,mehr gehört". Was denn? Vielleicht mehr Geduld, um die Langeweile dabei zu ertragen? Der dazugehörige Firmenchef erzählt ganz ungeniert, dass er durchaus zwei, drei Leute fest einstellen könnte, er sich aber lieber Praktikanten schicken lasse, und gibt zu, dass für diese Tätigkeit früher sehr wohl ein festes Mitarbeiterteam existierte.

Die Dekra oder die ,,Neue Arbeit" der Diakonie schaffen eine vom Staat subventionierte parallele Arbeitswelt, die ihre gierigen Finger in alle Bereiche des Handwerks oder auch in Haushalts- oder Gastronomiearbeiten steckt und dort die ALG-II-Bezieher für sich arbeiten lässt. Für die geleistete Arbeit bekommt die entsprechende Gesellschaft zwölf Euro die Stunde, während die ,,Integrationsjobber" mit einem einzigen Euro abgespeist werden. Für diese spezielle Art der ,,Förderung" erhalten die Gesellschaften außerdem pro Monat und Nase bis zu 800 Euro von der Agentur für Arbeit. Eine Stuttgarter Firma lässt auf die hier so günstig hergestellten Trampoline ,,Quality made in Germany" drucken. Weil sich deutsche ,,Wertarbeit" nun mal besser verkauft als chinesische, verlegte der Unternehmer seine Produktion aus Fernost zurück ins Schwabenländle, brachte dafür jedoch das chinesische Lohnniveau unter die Leute. Auf die einfache Frage, was denn am Trampolinbau gemeinnützig sei, kam die putzig-dreiste Antwort, dass dann ja ALG-II-Bezieher beschäftigt seien. Egal, womit und für wen: Sozial ist, was Arbeit schafft?

Diese entzückende Erfolgsgeschichte dient leider nur unserem ,,Freund", dem Unternehmer. Sie hinterlässt bei mir ein fassungsloses Staunen und die empörte Frage, was daran nun bitte gemeinnützig sei. Ist im neoliberalen Deutschland mittlerweile all das gemeinnützig, was der unbegrenzten Profitmaximierung der Unternehmen nützt? Dann ist wohl inzwischen auch dieser Begriff ,,reformiert" worden! Der Umsatz dieser neuen Gesellschaften ist jedenfalls auf dem Rücken der ALG-II-Bezieher und auf Kosten des Steuerzahlers zu 30 Prozent gewachsen. Warum wohl werden daraus keine vernünftigen sozialversicherungspflichtigen Jobs gemacht? Weil dann kein Geld mehr in die ,,gemeinnützigen" Rachen der hungrigen Gesellschaften gestopft würde und sich das Gängelband, an dem die ALG-II-Bezieher hängen müssen, sich nicht mehr so wirksam um deren Hals schlingen könnte?

Den absoluten Vogel schossen wohl jene Arbeitssklaven ab, die gebrauchtes Kinderspielzeug sammeln und auf weitere Verwertbarkeit überprüfen mussten. Da wurde in zehn Tagen Arbeit ein 5000er-Puzzle zusammengesetzt, um die Vollständigkeit der Teile zu untersuchen. Am Ende fehlten drei Elemente, und damit war das Spiel unbrauchbar geworden. Wer zehn Tage Arbeitszeit für eine solche Tätigkeit vergeuden muss, bekommt am Ende noch vorgeführt, dass die geleistete Arbeit offenkundig nichts wert ist, weil das zusammengesetzte Puzzle weggeworfen wird. In einem anderen Raum saßen einige Frauen und häkelten emsig an wollener Bekleidung für zu früh geborene Säuglinge. Liegen die denn neuerdings gar nicht mehr in Wärmebettchen? Zwei Ein-Euro-Sklaven wurden als ,,Redaktion" für die hausinterne ,,Zeitung" abgestellt, einer Art Witz-, Rätsel- und Larifari-Trallala-Blatt. Sie bekommen 14 Tage Zeit dafür, schaffen es jedoch in nur zwei. Die Langeweile beim Zeitabsitzen ertragen sie, indem sie ihr ,,Hirn zu Hause lassen", wie einer der Probanden resigniert erzählt. Sinnlose Tätigkeit soll also für den ersten Arbeitsmarkt fit machen!

Es wurde auch eine Sachbearbeiterin bei der Arbeitsagentur befragt, die hölzern herumdruckste, dass sich die Betroffenen ja auch beschweren könnten. Dafür waren die ALG-II-Bezieher in der Dokumentation aber zu deprimiert. Sie meinten resigniert, das würde ja nichts bringen, da sie eh nur Bittsteller wären, die sich besser mit der Arge gutstellen müssten. Erst bekommen ,,notleidende Banken" Milliarden in den Allerwertesten gestopft, jetzt sind mit der vielen ,,gemeinnützigen Arbeit" wohl endlich die ,,notleidenden Unternehmer" an der Reihe! Noch mal für alle: Die ,,Neue Arbeit" ist die Diakonie. Die existiert in dieser Form auch bereits in Bremen. Es war schon früher so, dass Kirche und Obrigkeit in parasitärer Symbiose lebten und gemeinsam die Leute klein hielten – alles immer unter dem Deckmäntelchen von ,,Gemeinnützigkeit" und ,,Hilfe für die Armen", um in aller Verlogenheit die eigenen Pfründen zu sichern.

4. Inzwischen wird in Deutschland ein Drittel aller erwirtschafteten Gelder für Sozialleistungen ausgegeben, satte 720 Milliarden Euro. Die Bundesregierung rechnet im laufenden Jahr mit einem weiteren Anstieg. Daraus ließe sich leicht der Eindruck erwecken, es sei der ,,der Staat", der fast ein Drittel des Sozialprodukts für soziale Wohltaten aufwende. Soll damit zum Ausdruck gebracht werden, dass etwa die gesetzliche Rentenversicherung oder die gesetzliche Kranken- und die Pflegeversicherung soziale Wohltaten sind? Werden die Versicherungsbeiträge nicht von den Beitragszahlern selbst aufgebracht? Wäre der Betrag niedriger, wenn die Altersversorgung und die Kosten für Krankheit und Pflege privat aufgebracht würden? Was ist daran ,,sozial", wenn jemand über 15 Prozent seines Bruttoeinkommens in eine Krankenversicherung einbezahlt, um damit die Kosten im Krankheitsfall abzudecken? Die Leistung des Staats kann ja wohl nur darin bestehen, dass er diese Versicherungen gesetzlich erzwingt!

5. In Offenbach werden Erwerbslose dazu gezwungen, unter Androhung von Leistungskürzungen ein zweimonatiges Bewerbungstraining über sich ergehen zu lassen. Da müssen sie viermal die Woche jeweils vier Stunden lang Bewerbungen schreiben. Carsten Müller, SPD-Kreisbeigeordneter und Leiter des kommunalen Jobcenters ,,Pro Arbeit" ist stolz auf das vom ihm erdachte ,,Pilotprojekt" für Erwerbslose. Der Kreisvorsitzende der Linkspartei, Nikolaus Dümpelmann, sieht darin ein Aushebeln des Artikels 1 des Grundgesetzes, weil die Menschenwürde durch diese Maßnahme mit Füßen getreten werde. Auch Artikel 2, nach dem jeder Mensch das Recht hat, sich frei zu entfalten, werde missachtet. ,,Pro Arbeit" unterstellt offenbar, dass Erwerbslose nur intensiv genug mit Bewerbungstraining behelligt werden müssen, um für den ersten Arbeitsmarkt fit gemacht zu werden.

Mit dieser Haltung wird den Erwerbslosen unterstellt, dass sie selbst und nicht etwa die fehlenden Arbeitsplätze an ihrer finanziellen Misere die Schuld tragen. Wenn wirklich davon ausgegangen würde, das Projekt wäre erfolgversprechend, hätte man es wohl den ALG-I-Beziehern übergestülpt! Dieses Bewerbungstraining soll anscheinend im Zuge der Verfolgungsbetreuung der Kontrolle über die Leistungsbezieher dienen. Denn bereits beim erstmaligen Nichterscheinen ,,dürfen" willkürlich 30 Prozent von 359 Euro abgezogen werden. Weil in der Krise eher Jobs abgebaut als neue geschaffen werden, bekommen Erwerbslose, wenn überhaupt, nur schlecht bezahlte Jobs im Dumpinglohnbereich. Auch werden die Anbieter der sogenannten Schulungsmaßnahmen noch dazu angehalten, die ALG-II-Bezieher mit Hausbesuchen zu drangsalieren, wofür es überhaupt keine Rechtsgrundlage gibt. Hauptsache, die Statistik wird beschönigt! Offenbar müssen die Mitarbeiter des Jobcenters irgendwo ihren Einspardruck umsetzen.

6. Ende letzter Woche hörte ich im Radio, dass die Agentur für Arbeit mehr ALG-II-Bezieher in den ersten Arbeitsmarkt vermitteln will. Nach ihrer Ansicht wird das Arbeitskräfte-Potential der Hartz-IV-Empfänger zu wenig genutzt. Deshalb werben sie jetzt in einer bundesweiten Aktion bei Arbeitgebern dafür, diesen Menschen verstärkt Jobs anzubieten. Obwohl in Bremerhaven der Anteil der ALG-II-Bezieher bei 80 Prozent liegt, rechnet sich die Arbeitsagentur dort gute Chancen für den ersten Arbeitsmarkt aus. Laut Friedrich-Wilhelm Gruhl, dem Geschäftsführer der ,,Arge Jobcenter Bremerhaven" gebe es Branchen, die trotz Wirtschaftskrise noch ,,händeringend" nach Arbeitskräften suchten, etwa Betriebe aus dem Handwerk oder den Pflegediensten. Auf der anderen Seite gebe es gut qualifizierte ALG-II-Bezieher, die hoch motiviert sind, diese Jobs zu übernehmen.

Auch sehr gute Bewerber hätten es bei den Arbeitgebern jedoch oftmals schwer, weil der Begriff Hartz IV leider mit sehr vielen Vorurteilen behaftet sei. Ziel des Arge-Chefs Gruhl ist es, die Unternehmen dazu zu bewegen, den ALG-II-Beziehern vermehrt auch Helferjobs anzubieten. Diese Scheinheiligkeit vor der Wahl zur Statistikaufhübschung ist wirklich nur schwer zu ertragen. Erst überbieten sich verschiedene Politiker darin, in den Medien das angebliche Rauchen und Saufen der Eltern auf Kosten ihrer Kinder, die ,,Bildungsferne", die Energieverschwendung oder die ,,träge Unmotiviertheit" von ALG-II-Beziehern unüberprüft anzuprangern – und dann wird sich über ein gewisses Vorurteil mokiert? ALG-II-Bezieher werden zu Hilfsarbeiten und Ein-Euro-Jobs gezwungen, die in einem Lebenslauf nicht gerade für sie, ihre Fähigkeiten und Kenntnissen sprechen können. Außerdem werden sie damit allzu oft ihrer Arbeitnehmerrechte beraubt.

Aber was macht das schon? Sie sollen ja nur noch in ,,Helferpositionen" vermittelt und damit vermutlich weiter degradiert werden! Dass solche Pläne ausgerechnet zu einem Zeitpunkt ans Tageslicht kommen, wo die ,,Tagesthemen" melden, dass ein Viertel der Unternehmer einen massiven Stellenabbau im nächsten halben Jahr plant, gibt mir zu denken. Sollen mal wieder Festangestellte entlassen werden, damit ALG-II-Bezieher ihre Posten übernehmen und dabei den Unternehmern von der Arbeitsagentur zu einem hohen Prozentsatz die Lohnkosten erstattet werden? Warum sollten Unternehmer überhaupt noch Menschen ohne eine derartige finanzielle Unterstützung von Seiten der Arbeitsargentur einstellen? Werden jetzt Politiker, Arbeitsagentur und Unternehmer in einer Art Einheitssoße verschwimmen beziehungsweise ,,zusammenwachsen"?

7. Die Ökonomen wollen den ,,Hartz-IV-Schrecken" mildern, weil Deutschland vor der Kündigungswelle zittert, denn wem gekündigt wird, der stürzt nach nur einem Jahr ab in Armut und Verfolgungsbetreuung, die das ALG II so hartnäckig begleiten. Den ,,Wirtschaftsweisen" erscheint das in Krisenzeiten zu hart zu sein: Sie fordern eine Verlängerung des ALG I um ein halbes Jahr. Diese Lockerung müsse jedoch im Aufschwung wieder zurückgenommen werden, und zwar auf ein niedrigeres Niveau als jetzt. Ah, von daher weht der Wind! Darum geht's bei der scheinbaren Verteilung von ,,Wohltaten" in Wirklichkeit: Die kurzfristige Lockerung ist – von hinten durch die Brust ins Auge – langfristig nur als Würgegriff auf das angeblich zu üppige ALG II angedacht! Aber auch diese aberwitzig ,,großzügige" Verlängerung im ALG I wird kaum dazu ausreichen, auch nur annähernd genug sozialversicherungspflichtige Jobs für die Betroffenen zu finden, die den Lebensunterhalt befriedigend absichern. Der Absturz ist und bleibt unausweichlich, solange die Schrecken des ALG II nicht abgeschafft werden. Diese sogenannten Weisen sollten eher beim ALG II beginnen, statt die Leute weiterhin mit einer ,,Verlängerung der Bezugsdauer beim ALG I" zu verblöden! Die Krise wird noch länger dauern, und die Jobs werden auch in zwei Jahren noch abgebaut werden.

Elisabeth Graf (parteilos, aber Partei ergreifend)

Quelle: scharf-links.de
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Sybilla

Arbeitsmarkt Juli 2009:

Wenige Wochen vor Landtags - und der Bundestagswahl verkündet die BA einen moderaten Anstieg der Arbeitslosigkeit ist die Arbeitslosigkeit wirklich nur moderat angestiegen, oder wird der Anstieg der Arbeitslosigkeit mittels kreativer Statistik verschleiert?
Bei sorgfältiger Betrachtung der BA Monatsberichte fällt auf, dass viele Zahlen auf Schätzungen und Hochrechnungen beruhen. Für mich stellt sich deshalb die Frage wird die Zahl der Arbeitslosen seitens der BA gezählt oder geschätzt?

Prognose: Deutschland verliert 1,8 Millionen Stellen

Im Juli 2008 hat die BA 3.462.446 Arbeitslose in der Statistik erfasst

Die Zahl der statistisch erfassten Arbeitslosigkeit (Arbeitslosigkeit registriert nach § 16 SGB III) steigt laut BA Bericht Juli 2009 Seite 52 im Juli 2009 nur um 52.466 Personen auf 3.462.446  Personen .

Allerdings befanden sich Im Monat Juli  1,58 Mio Personen (BA Bericht Juli 2009 Seite 6) in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme. Darunter sind 332.234 Personen in einer  Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II .Wobei  von einer Untererfassung auszugehen ist, so haben für 2009 (Januar bis Juni; Datenstand Juni 2009) nur ca. 72 % der Träger Daten zum Einsatz der kommunalen Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst. Wie viele Personen in den fehlenden 28 % gefördert werden, wäre reine Spekulation.

Fußnote BA Bericht Juli 2009 Seite 85
7) Zum 01.01.2009 eingeführt. Aus BA-Verfahren liegen bundesweit Informationen zu ca. 418.689 Förderungen aus dem Vermittlungsbudget nach § 45 SGB III vor (Datenstand: Juni 2009)

Im Vergleich zum Vorjahresmonat Juli 2008  3.210.045 BA Bericht Juli 2008 Seite 46 stieg die Zahl der Arbeitslosen um 252.401 im Juli 2009 auf 3.462.446 Personen

Leistungsempfänger 3): (ALG I; ALG II; Sozialgeld) A Bericht Juli 2009 Seite 52
3) Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit fest. Am aktuellen Rand können die Daten aufgrund von Erfahrungswerten überwiegend hochgerechnet werden.

Leistungsempfänger3)
- Arbeitslosengeld 1.162.111
- erwerbsfähige Hilfebedürftige (Alg II) 4.949.407
- nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige (Sozialgeld) 1.819.433

Im Juli 2009 gibt es laut BA Bericht 7.930.951  Leistungsempfänger von ALG I, ALG II und Sozialgeld  BA Bericht Juli 2009 Seite 52.  Darunter 6.111.518 Leistungsempfänger im Bereich des ALGI und ALG II. Im Juni 2008 wurden nur 7.842.588 und im Juli 2008 *7.782.243Leistungsberechtigte *Vorläufig und hochgerechnet BA Bericht Juli 2008 Seite 46  ermittelt 

Außer den Leistungsempfängern gab es im März noch 398.000 Arbeitslose,
die im Berichtsmonat keine Geldleistungen
aus der Arbeitslosenversicherung oder der Grundsicherung bezogen. Von allen Arbeitslosen erhielten 89 Prozent Leistungen.(BA Bericht Juli 2009 Seite 20)

Saisonbereinigt sinkt die Zahl der Arbeitslosen um 6000 auf 3.480.000 ab (Seite 59 BA Bericht Juli 2009)


Kurzarbeit: 

Nach Schätzung der Statistik der BA auf Basis von Abrechnungslisten und Anzeigen, dürfte der Bestand an konjunkturellen Kurzarbeitern bis in den Mai auf 1,3 bis 1,4 Mio zugenommen haben. BA Bericht Juli 2009 Seite 9 (letzte Zahl in der Zahlenreihe März 2009 1.246.618 BA Bericht Juli 2009 Seite 57)Die aktuelle Zahl (Juli 2009) der Personen in Kurzarbeit konnte ich im BA Bericht Juni 2009 nicht erkennen.

,,Kurzarbeit droht nutzlos und teuer zu werden"
Jene die aufrecht gehen, werden nur historisch hoch angesehen.

Eivisskat

ZitatVermittlerschelte und gezielte Irreführung

Bremer Arbeitsmarktforscher: Unternehmerverband verbreitet falsche Zahlen über offene Stellen

Den Unternehmern stehen harte Zeiten bevor. Wenn sie nach der Bundestagswahl Hunderttausenden wegen Profitklemme die Arbeit wegnehmen müssen, könnte ihr guter Ruf als »Arbeitgeber« Schaden nehmen. Also wird schon einmal präventiv mit dem Finger auf andere gezeigt, und einmal mehr müssen »unfähige« Arbeitsvermittler als Sündenböcke herhalten.

Der Anfang der Kampagne ist gemacht: Auf dem Arbeitsmarkt gebe es noch 480000 offene Stellen, »deutlich mehr als im Juli 2008«, schrieb die Bild-Zeitung am Montag unter Berufung auf das Deutsche Institut für Wirtschaft (IW). Dieselbe Zahl hatte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Dieter Hundt, via Welt am Sonntag verbreitet – und noch einen draufgesetzt: Nicht einmal jede zweite offene Stelle werde der Bundesagentur für Arbeit (BA) überhaupt gemeldet. Viele Firmen suchten händeringend nach Mitarbeitern, die Nürnberger Bürokraten lieferten aber einfach zu wenige Leute mit Qualität. Was lernen wir daraus? Arbeit gibt es massenhaft, aber keiner greift zu.

So weit, so falsch: Paul Schröder vom Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ) ist der Zahl auf den Grund gegangen: Leicht abgerundet stimmt sie mit dem von der BA im zurückliegenden Monat ermittelten »Bestand an gemeldeten Stellen« in Höhe von 483593 überein. Allerdings waren dies nicht »deutlich mehr«, sondern deutlich weniger als vor einem Jahr. Damals sei von 588420 entsprechenden Stellen berichtet worden, »21,7 Prozent mehr als im Juli 2009«, konstatiert Schröder in seiner Analyse.

Eine gezielte Irreführung ist auch die Aussage, bei diesen 480000 handele es sich um offene Stellen.
Die der BA gemeldeten Stellen umfassen nach Schröders Angaben auch alle öffentlich geförderten Angebote, darunter beispielsweise gut 151000 Ein-Euro-Jobs. Bereinigt um diese und ähnliche Maßnahmen bleiben knapp 300000 »ungeförderte Stellen« übrig. Im Juli 2008 waren es noch knapp 424500, also noch rund 42 Prozent mehr. Zu den »ungeförderten Stellen« zählen Schröder zufolge zudem jene, »deren Besetzung später z. B. durch Eingliederungszuschüsse gefördert wird, und natürlich auch jene, deren Entlohnung so gering ist, daß ergänzend ALG II gezahlt wird«.

http://www.jungewelt.de/2009/08-05/050.php


ABM - freak

2,931 MillionenArbeitslosigkeit geht weiter zurück

http://www.n-tv.de/politik/Arbeitslosigkeit-geht-weiter-zurueck-article2039101.html

mitten in der krise mitten im herbst gefühlt winter!

ja ne is klar ::)

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