Aktuelle Arbeitslosenzahlen im Spiegel der Realität

Begonnen von Sybilla, 12:46:06 Mi. 28.Februar 2007

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BGS

Zitat von: Kuddel am 12:28:00 Fr. 29.September 2017

[...]
Ich habe den Eindruck, du forderst immer mehr Arbeit. Ich strebe weniger Arbeit für alle an, damit wir noch etwas vom Leben haben. Und weder Arbeit noch Erwerbslosigkeit sollten zu Armut führen.
Gut ausgedrückt. Danke.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

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Kuddel

Danke!
Ich schätze Sybillas unermüdliche Recherchearbeit sehr. Wir dürfen aber nicht vergessen, wo wir hinwollen.

Schluepferstuermer

Wie wird heute Arbeit erzeugt?

Es werden Aufträge geteilt (obwohl dies unsinnig ist)
Bsp.
Wir haben 1000 kleine Teile bekommen (die alle an den gleichen Ort und zur gleichen Zeit hinmußten). Die Teile mußten dann mit der Hand abgezählt werden (nicht mit der Waage). Dies wurde unter 5 Leuten aufgeteilt. Somit zählten 5 Leute, jeweils 200 Teile heraus. Alle rannten dann zu diesen Platz.
Wehe einer zählte statt 200, 202 Teile heraus. Dann begann die Fehlersuche nach diesen 2 Stck.
Wichtig: alle Aufträge der 200 Teile der 5 Mitarbeiter kamen dann an den gleichen Ort. Zählten diesen Artikel, beim nächsten Artikel war es ebenso. Einige freuten sich, dass sie Überstunden und Samstag arbeiten durften. Denn sie kapierten nicht, wie diese Firma "leitet".
Mit dieser Methode benötigte man 20 Zeitarbeiter (mit niedrigen Lohn), obwohl bei richtigem Leiten der Arbeit, die 5 Festangestellte (mit vernünftigen Lohn) die bewältigt hätten. Ähnliches gibt es bei jeder Firma. Aber es gibt immer "Ausreden" warum es so gemacht werden muß.
lg Schlüpferstürmer

Die Massenmedien sind schon lange die 4. Macht im Staat.
Wir haben folglich Legislative, Judikative, Exekutive und Primitive.
"Bild" Euch Eure Meinung
----

Wer die CxU und SPD in ihrer Terrorherrschaft gegen das eigene Volk lobt, lobt ihren braungefärbten Nazicharakter!!

Hartz4?SOWHAT!

nabend,

CC-Agenten, insbesondere Outbound werden auch wie verrückt gesucht in Hamburg. Woran das wohl liegt???
Drückt mir bitte am mittwoch die Daumen, daß ich unbeschadet aus dem Bewerbertag einer berüchtigten CC-Firma im Jobcenter wieder herauskomme. :rolleyes:

BGS

Zitat von: Hartz4?SOWHAT! am 22:00:32 Fr. 29.September 2017
nabend,

CC-Agenten, insbesondere Outbound werden auch wie verrückt gesucht in Hamburg. Woran das wohl liegt???
Drückt mir bitte am mittwoch die Daumen, daß ich unbeschadet aus dem Bewerbertag einer berüchtigten CC-Firma im Jobcenter wieder herauskomme. :rolleyes:

Möge es in Deinem Sinne ausgehen.

MfG

BGS
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Sybilla

Danke für die Resonanz zu meiner Analyse des Arbeitsmarktberichts des Pressedienst der BA.
Meine Analyse gründet ja in der Frage wie die monatliche ,,Rekordzahl" der immer geringeren Arbeitslosigkeit zustande kommt. Die Suggestion des Berichts ist ja die Behauptung das immer mehr und neue Beschäftigung entsteht aufgrund deren die Zahl der Arbeitslosen immer weiter absinkt. Mein detaillierter Betrachtung wird aber sehr schnell offensichtlich das dies nur aufgrund einer bestimmten Definition von  Beschäftigung und Arbeitslosigkeit  darstellbar ist. Der sozial psychologische Ansatz hinter dem  Arbeitsmarktberichts des Pressedienst der BA ist offensichtlich nicht eine wahrhaftige Abbildung der Realität sondern die suggestive Darstellung einer positivistischen Sicht auf den Arbeitsmarkt. So wird Beschäftigung in dem Sinne definiert das jeder als erwerbstätig gilt, wer mindestens eine Stunde in der Woche arbeitet. Somit erscheinen betroffene Person nicht in der Statik der Arbeitslosen. Die Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden stagniert bestenfalls seit Jahren hingegen der Zuwachs der Beschäftigung vor allem durch Jobsharing erreicht wurde. Ebenso wird der Begriff Arbeitslos definiert dadurch werden bestimmte Personenkreise (Kranke, Maßnahmenteilnehmer, ü58 jährige usw. aus der statistisch erfassten Zahl der Arbeitslosen aufgrund einer positivistischen Sicht auf den Arbeitsmarkt herausgerechnet.

Das heißt meine  Analyse unter Beachtung der detaillierten Betrachtung des Arbeitsmarktberichts des Pressedienst der BA befasst sich nicht primär mit dem  Komplex ob nun mehr oder weniger zu leistenden Arbeitsstunden für das Anwachsen von Beschäftigung notwendig oder nötig ist sondern mit der Definition des Arbeitsmarktberichts des Pressedienst der BA. Mein Thema ist der sozial psychologische Ansatz der  positivistischen Sicht auf den Arbeitsmarkt durch die allmonatliche Jubelmeldung vom absinken der Arbeitsteiligkeit. Diese sich bei detaillierter Betrachtung des Arbeitsmarktberichts des Pressedienst der BA aus einer objektiven Betrachtungsweise als größtenteils substanzlos erweist. Der ,,Erfolg" am Arbeitsmarkt gründet somit größtenteils in Definition von Beschäftigung – Unterbeschäftigung und Arbeitsteiligkeit sowie der  Definition wer als arbeitslos in der Statistik abgebildet wird.

Eine wahrhaftige und ehrliche Betrachtung des Arbeitsmarkt in Deutschland führt nahezu zwangsläufig zur der Erkenntnis das eine Teilhabe aller an den sozialen kulturellen und politischen Leben nur möglich ist wenn einer Person mehr als 60 % des durchschnittlichen Arbeitnehmereinkommen zur Verfügung steht. Wie ist das zu-erreichen? Zur Zeit durch ergänzendes Hartz IV.  In Zeiten in denen die Wirtschaft von Automatisierung, Robotik und Digitalisierung dominiert wird und aufgrund dessen eine exorbitant hohe Wertschöpfung ohne menschliche Arbeitskraft erzielt wird. Ist die Gewährung eines allgemeines Grundeinkommen in der Höhe von 60 % des durchschnittlichen Arbeitnehmereinkommen die logische Konsequenz der wirtschaftlichen Entwicklung. Anhand der Wertschöpfung  Automatisierung, Robotik und Digitalisierung ist das auch finanzierbar.

Ein  Grundeinkommen in der Höhe von 60 % des durchschnittlichen Arbeitnehmereinkommen löst Probleme wie Kinder oder Altersarmut weil dieses  Grundeinkommen nicht an das Lebensalter sondern an die Existenz gekoppelt.

Natürlich wird auch weiterhin die Arbeitskraft des Menschen benötigt nur dessen Einsatz und Bedienungen des Einsatzes werden neu definiert. Jeder kann entsprechend seiner Lebensphase soviel oder so wenig arbeiten als er möchte, die Anzahl der Arbeitskräfte übersteigt ja bei weitem dem Bedarf. Natürlich ist Bildung und Ausbildung die Grundlage dieses Gesellschaftsmodell.

Allerdings benötigt dieses  Grundeinkommen in der Höhe von 60 % des durchschnittlichen Arbeitnehmereinkommen eine Bedingung es kann nur in Wirtschaftsräumen geleistet werden wenn es aufgrund der hohen wirtschaftlichen Entwicklung der Automatisierung, Robotik und Digitalisierung erwirtschaftet wird. Diese Wertschöpfung ist endlich und der Personenkreis der aus dieser Wertschöpfung ein Grundeinkommen erhalten kann begrenzt.

Aufgrund dessen – und jetzt werde ich gleich von der linken in die rechte Ecke geschoben – benötigt dieser Wirtschaftsraum Grenzen der Zuwanderung von unqualifizierten Wirtschaftsmigranten ein Wirtschaftsraum mit offenen Grenzen und freien Zugang für jedermann wird auch trotz Automatisierung, Robotik und Digitalisierung die sozialen und gesellschaftlichen Probleme nicht lösen können eine Teilhabe aller an den sozialen kulturellen und politischen Leben nicht ermöglichen können.

Welche Perspektive haben nun Menschen die nicht in einen hochentwickelten Wirtschaftsraum geboren wurden? Die gleiche die, die Menschen im Nachkriegsdeutschland hatten, sie haben die Chance den Wirtschaftsraum in dem sie geboren wurden zu entwickeln, nicht mechanisch wie im Nachkriegsdeutschland sondern in der Form der  Automatisierung, Robotik und Digitalisierung zum Beispiel in mittelständischen Handwerksbetrieben im Versandhandel oder im Lebensmittel-Discount Bereich. Das ist die wirtschaftliche Perspektive die jeder Mensch egal wo er lebt hat.
Jene die aufrecht gehen, werden nur historisch hoch angesehen.

Kuddel

Zitat von: Sybilla am 10:43:35 Sa. 30.September 2017
und jetzt werde ich gleich von der linken in die rechte Ecke geschoben

Das hat ja nun wirklich niemand getan.

Es genügt einfach nicht, das Gegenteil von dem zu fordern, was die Herrschenden sagen. Man sollte sich überlegen, was man will und was erstrebenswert ist. Ich erinnere mich an die ewige Kohl-Ära. Kohl galt ja als Reformenverhinderer. Prompt haben ein paar linke Kiddies in einem Graffiti "Reformen!" gefordert. Die haben sie unter Schröder mit den Hartz Reformen gekriegt.

Die CDU war dann auch clever genug, zu erkennen, daß man nur das Gegenteil von dem sagen braucht, was man meint. Als man mehr Frauen in die Produktion kriegen wollte, sagte man frech: Frauen gehören an den Herd! Und tatsächlich haben selbsternannte Feministinnen es übernommen, die Werbetrommel zu rühren, um mehr Frauen in den Ausbeutungsprozeß zu bringen.

Natürlich lügen die Herrschenden wie gedruckt und man kann auch mit Statistiken lügen. Es ist gut, daran zu erinnern und es auch zu belegen. Da leistest du eine gute Arbeit.

Mir ist es wichtig, nicht einfach das Gegenteil von dem zu fordern, was die Gegenseite sagt.
Wir sollten uns überlegen, was wir wollen und was gut für uns ist.

Das Hauptproblem ist doch, daß es den meisten von uns an Geld fehlt, egal wie bescheiden und frei von Konsumflashs man sein mag.
Das nächste Problem ist, immer wenige Autonomie über seine Lebenszeit und Handlungsmöglichkeiten hat.
Die einen arbeiten bis zum Umfallen und haben weder Zeit noch Kraft, etwas anderes zu machen.
Den Erwerbslosen fehlt es an Kohle, sich am sozialen Leben zu beteiligen, hinzu kommt, daß sie unter einem gesellschaftlichen Mobbing leiden und vom Jobcenter drangsaliert werden. Viele sind von diesen Bedingungen psychisch angeschlagen und führen ein Leben auf Sparflamme.

Ich halte es für richtig, daß noch nie so viel gearbeitet wurde wie heute und daß der gesellschaftliche noch nie so hoch war, wie er es jetzt ist. Nur wir haben nichts davon. Immer größeren Teilen der Bevölkerung geht es immer schlechter. Diese horrende Menge an Arbeit ist nicht nur zu einem großen Teil sinnlos oder gar schädlich (Waffenproduktion, Werbung, Konsummüll), sondern oftmals sogar unbezahlt:
Zitat1,8 Milliarden Überstunden machen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland - jedes Jahr. Umgerechnet entspricht das 45 Millionen 40-Stunden-Wochen. Das Problem: Die Mehrheit dieser Überstunden werden nicht bezahlt. Dadurch sind den Beschäftigten allein im letzten Jahr mehr als 20 Milliarden Euro Lohn und Gehalt entgangen.
http://www.dgb.de/themen/++co++160441c6-66de-11e7-8afd-525400e5a74a

Es ist eine Frage der Verteilung. Die Erwerbslosen brauchen einen Erhöhung auf einen menschenwürdigen Level und die erzwungenen Maßnahmen und Sanktionen müssen  abgeschafft werden. Damit wäre ein Teil des Niedriglohnsektors nicht mehr möglich. Die unerträglichen Bedingungen der Erwerbslosen treiben viele in die Niedriglohnjobs. Lohnerhöhungen dürfen nicht, wie es bisher von den Gewerkschaften gehandhabt wird, in Prozenten eingefordert werden, sondern als Festgeldforderungen und Sonderzuschläge für die unteren Lohngruppen.

Ich finde es überflüssig über Automatisierung und Robotik zu jammern. Sollen Automaten und Roboter doch die Scheißarbeit machen. Wir sollten dann eben eine 20 Stundenwoche fordern. Oder eine Zehnstundenwoche!

Ich habe nur meinen Unmut ausgedrückt, weil man aus einigen deiner Formulierungen herauslesen könnte, du würdest "mehr Arbeit" fordern.
Ich halte es für wichtig, "weniger Arbeit" zu fordern.

Rudolf Rocker

ZitatAufgrund dessen – und jetzt werde ich gleich von der linken in die rechte Ecke geschoben – benötigt dieser Wirtschaftsraum Grenzen der Zuwanderung von unqualifizierten Wirtschaftsmigranten ein Wirtschaftsraum mit offenen Grenzen und freien Zugang für jedermann wird auch trotz Automatisierung, Robotik und Digitalisierung die sozialen und gesellschaftlichen Probleme nicht lösen können eine Teilhabe aller an den sozialen kulturellen und politischen Leben nicht ermöglichen können.
Ja, aber wie werden wir diese 15 Millionen Ossis denn jetzt wieder los? Und wie können wir den Soli- Zuschlag wieder zurückfordern?
Und was ist daran gut, wenn in Deutschland alle ein Grundeinkommen haben, während an der Grenze die Menschen verrecken? Eine ziemlich gruselige Dystopie, in der ich ganz sicher nicht leben möchte!

Sybilla

Zitat von: Rudolf Rocker am 21:29:04 Sa. 30.September 2017Und was ist daran gut, wenn in Deutschland alle ein Grundeinkommen haben, während an der Grenze die Menschen verrecken? Eine ziemlich gruselige Dystopie, in der ich ganz sicher nicht leben möchte!

Unabhängig davon ob in einem zu definierenden gut entwickelten Wirtschaftraum ein Grundeinkommen (oder Sozialleistungen) gewährt werden oder nicht muss keine Person an dessen Grenzen unwürdig sterben. (Das ist nur Ideologie) Unwürdiges sterben passiert an anderen Orten dieser Erde an denen warum auch immer Nahrungsmittelknappheit herrscht. Ja dort müssen die Wohlhabenden dieser Erde helfen aber nicht dadurch das dauerhaft Lebensmittelspenden zur Verfügung gestellt werden. Sondern dadurch das die Menschen zur kontinuierlichen und ausreichenden Lebensmittelproduktion befähigt werden.

Allerdings wer eine Teilhabe am Wohlstand erhalten möchte ist schon auf einen gut entwickelnden Wirtschaftsraum angewiesen diese Entwicklung ist die Aufgabe der Menschen die in diesen Wirtschaftsraum leben. Die Hilfestellung durch Bildung und Ausbildung sollte schon von den Wohlhabenden dieser Erde  geleistet werden. Aber die Entwicklung des Wirtschaftsraumes anhand von Handwerksbetrieben, Dienstleistungen, Einzel-Versandhandel, usw... bleibt die Aufgabe der Menschen vor Ort.
Jene die aufrecht gehen, werden nur historisch hoch angesehen.

Rudolf Rocker

Das Denken in willkürlich gezogenen Grenzen macht auf einem Planeten wenig Sinn. Desshalb kann nur eine globale Lösung dauerhaft Bestand haben, an der jeder Mensch partizipiert.

Troll

Das ist schon sehr weit aus dem Fenster, da geht es ins philosophische wie eine Lebenwerte Welt aussehen könnte.
Nichts dagegen, alternatives wäre in beinahe allen Bereichen dringend notwendig, die Praxis sieht leider anders aus, nach wie vor steht der Krieg gegen die Armen auf der politischen Agenda. Mit ein Grund weshalb ich ein Sinnvolles bedingungsloses Grundeinkommen derzeit auch ins Reich der Phantasie schiebe, es ist die denkbar schlechteste Zeit mit einer tatsächlichen, grundlegenden Lebensverbesserung für die unteren Schichten nachzudenken, ablenkende Beschäftigungstherapie, Fast-Food-Fluchtmöglichkeit vor zunehmender Staatswillkür.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Rudolf Rocker

Da bin ich (fast möchte ich hier ein "leider" einfügen) deiner Meinung, Troll!
Ich sehe am Horizont momentan auch keinen Lichtblick, sondern eher braune Wolken aufziehen.
Aber diese Utopie ist es eben, die mich vor der kompletten Verzweiflung schützt.
Ein BGE halte ich, in der derzeitigen Gesellschaftsform für nicht machbar, bzw. sehe es als Köder für den entgültigen Abbau der Sozialversicherung und dem Solidarprinzip.

ZitatDas ist schon sehr weit aus dem Fenster, da geht es ins philosophische wie eine Lebenwerte Welt aussehen könnte.
Ja, es sind natürlich philosophische Überlegen. Aber was eignet sich besser, als ein schöner, sonniger Sonntagmorgen im Oktober zum philosophieren? :)

Kuddel

Dieses Bedingungslose Grundeinkommen kommt wie eine religiöse Heilslehre daher und wirkt wie eine Nebelbombe.
Man sollte die Probleme benennen und dann für Lösungen dieser Probleme kämpfen.
Arbeitszwang und Armut halte ich für gewaltige Probleme.
Ich sehe nicht, daß du gegen den Arbeitszwang kämpfst, gegen die Verschwendung von Lebenszeit, der Ruinierung der Gesundheit und die Produktion von Wohlstandsmüll. Im Gegenteil, dir scheint es zu wenig Arbeitszwang zu geben. Du beklagst dich, daß wir noch keine echte Vollbeschäftigung haben, also daß der Arbeitszwang noch nicht hundertprozentig funktioniert.

Deinen Blick auf "unser" Deutschland, oder auf "unsere" entwickelten westlichen Länder, finde ich absolut befremdlich.
Zitat von: Sybilla am 09:58:27 So. 01.Oktober 2017
Allerdings wer eine Teilhabe am Wohlstand erhalten möchte ist schon auf einen gut entwickelnden Wirtschaftsraum angewiesen diese Entwicklung ist die Aufgabe der Menschen die in diesen Wirtschaftsraum leben.
"Teilhabe am Wohlstand erhalten"!?! Das Problem ist doch, daß es bereits im Herzen der reichen westlichen Staaten keine Teilhabe gibt.
Wir müssen Enteignung und Umverteilung anstreben und nicht eine Abschottung der ungerechten Verteilung.

Zitat von: Sybilla am 09:58:27 So. 01.Oktober 2017
Die Hilfestellung durch Bildung und Ausbildung sollte schon von den Wohlhabenden dieser Erde  geleistet werden. Aber die Entwicklung des Wirtschaftsraumes anhand von Handwerksbetrieben, Dienstleistungen, Einzel-Versandhandel, usw... bleibt die Aufgabe der Menschen vor Ort.
Ein ziemich herablassender Blick auf die armen und ausgeplünderten Staaten. Die Bodenschätze und Früchte der Landwirtschaft dieser Länder haben den Reichtum der westlichen Staaten erst ermöglicht, der Export von Kleidung aus unseren Altkleidersammlungen und die Exporte der Produkte der der westlichen Lebensmittelindustrie zerstören die lokale Wirtschaft, das Landgrabbing produziert Hungersnöte und ansonsten sind es Abladeplätze für abgelaufufene Pharmaprodukte, Industriemüll und Elektroschrott. Ganz zu Schweigen von der Einmischung der reichen Staaten in die Politik der Länder. "Hilfestellung" halte ich für eine Merkwürdige Forderung angesichts dieser Machtverhältnisse. Ich wäre froh, wenn man damit aufhören könnte, diese Länder auszuplündern und kaputtzumachen.

Zitat von: Sybilla am 09:58:27 So. 01.Oktober 2017
Ja dort müssen die Wohlhabenden dieser Erde helfen
Wovon träumst du nachts!?!
Meinst du, "die Wohlhabenden" werden irgendwas von ihrem Reichtum freiwillig abgeben, innerhalb eines Landes oder grenzüberschreitend?
Einen Scheißdreck werden sie tun! Wenn es ihnen nicht genommen wird, werden wir und die Mehrheit der Menschheit weiterhin mit einer wachsenden Armut zu kämpfen haben.

Zitat von: Sybilla am 10:43:35 Sa. 30.September 2017
benötigt dieser Wirtschaftsraum Grenzen der Zuwanderung von unqualifizierten Wirtschaftsmigranten

Jetzt kriege ich aber richtig das Kotzen! Forderst du allen Ernstes den Schulterschluß mit den Ausbeutern des "Wirtschaftsraumes" gegen diejenigen, denen es noch schlechter geht, als uns selbst?

Und an dieser Stelle wird es knüppelhart: "Zuwanderung von unqualifizierten Wirtschaftsmigranten".
Siehst du den Wert von Menschen darin, ob sie im im kapitalistischen Verwertungsprozeß nutzen kann oder nicht? Diejenigen, die nicht den Anforderungen der Wirtschaft in punkto Gesundheit und Qualifikation entsprechen, die schickt man zurück in Elend und Tod, wenn sie nicht bereits im Mittelmeer ersoffen  oder in den Lagern in Nordafrika umgekommen/ermordet worden sind. Erinnert mich schwer an die Aternative: Produktion oder Gaskammer.

Sorry, ich habe kein Verständnis dafür, wenn einfache Leute sich einen Kopf darüber machen, wie die Wirtschaft die Arbeitskraft am besten auspreßt.

dagobert

Zitat von: Sybilla am 09:58:27 So. 01.Oktober 2017Unabhängig davon ob in einem zu definierenden gut entwickelten Wirtschaftraum ein Grundeinkommen (oder Sozialleistungen) gewährt werden oder nicht muss keine Person an dessen Grenzen unwürdig sterben. (Das ist nur Ideologie) Unwürdiges sterben passiert an anderen Orten dieser Erde an denen warum auch immer Nahrungsmittelknappheit herrscht.
Ach, echt jetzt?
Das Mittelmeer ist die EU-Außengrenze, und dort wird gestorben.
Ersaufen ist aus deiner Sicht also ein würdevoller Tod?
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936


Kuddel

Zitat von: Sybilla am 10:43:35 Sa. 30.September 2017
Der sozial psychologische Ansatz hinter dem  Arbeitsmarktberichts des Pressedienst der BA ist offensichtlich nicht eine wahrhaftige Abbildung der Realität sondern die suggestive Darstellung einer positivistischen Sicht auf den Arbeitsmarkt. So wird Beschäftigung in dem Sinne definiert das jeder als erwerbstätig gilt, wer mindestens eine Stunde in der Woche arbeitet. Somit erscheinen betroffene Person nicht in der Statik der Arbeitslosen. Die Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden stagniert bestenfalls seit Jahren hingegen der Zuwachs der Beschäftigung vor allem durch Jobsharing erreicht wurde.

Es wird so gern behauptet, die Arbeitslosigkeit werde kleingelogen, damit die Regierung in einem guten Licht steht. Ich sehe es nicht so. Ich glaube nicht, daß das Wahlverhalten der Bevölkerung anders aussähe, wären die veröffentlichten Zahlen doppelt so hoch wie bisher.

Ich bezweifle deine dreiste Behauptung
ZitatDie Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden stagniert bestenfalls seit Jahren
vehement! Das Gegenteil ist der Fall! Es sind so viele in den kapitalistischen Verwertungsprozeß geworfen wie nie. Die Erwerbslosenkohle reicht nicht. Diverse Graubereiche werden genutzt, um hinzuzuverdienen, Flaschensammeln, Schwarzarbeit, Flohmarkt- und Ebayhandel, Verkauf von Gras... und vielen ist die Maschinerei des Jobcenters unterträglich und sie melden sich dort nicht, leben von Kleinkriminalität, Betteln, Prostitution, Arbeiterstrich. Migranten ohne legalen Status sowieso. Es gibt unendlich viel Arbeit, die geleistet wird, ohne in den Statistiken aufzutauchen.

Und in diesem Forum berichten auch immer mehr, daß ihnen Jobs angeboten werden, die sie einfach nicht machen wollen...
ZitatDer Online-Versandhändler Amazon schafft in seinem neuen Logistik-Zentrum in Dortmund über 1000 neue Arbeitsplätze. Job-Hammer!

Arbeitsagentur und Jobcenter in Dortmund haben sogar extra Sonder-Teams für die Vermittlung eingesetzt. Julia Kaluza (42) von der Arbeitsagentur Dortmund: ,,1000 Jobs auf einen Schlag durch eine Firma. Das hat es meines Wissens im Revier seit der Montanzeit nicht mehr gegeben."

Michael Schneider (34), Sprecher des Jobcenters: ,,Es handelt sich um Jobs, die wir hier dringend brauchen. Eine hervorragende Chance mit Perspektive für gering Qualifizierte. Mit 10,79 Euro pro Stunde plus Zulagen liegt die Bezahlung klar über dem Mindestlohn."

Bei den Jobs handelt es sich überwiegend um Logistik-Helfer, die Ware versandfertig machen. Bislang haben sich rund 4000 Bewerber gemeldet, 300 Verträge wurden bereits unterschrieben. Schneider: ,,90 Prozent davon sind Arbeitssuchende. Zwei Drittel aus dem Raum Dortmund, ein Drittel aus anderen Revier-Städten."
http://www.bild.de/regional/ruhrgebiet/dortmund/amazon-bringt-den-job-hammer-ins-revier-53367500.bild.html

Almenschorsch

Ach ja das Jobwunder in Deutschland das ich nicht lache. Werd zum 1. Januar erneut arbeitslos, hab mich wie befohlen Ende September "arbeitssuchend" gemeldet wie das geht weiß ich ja (und wie dort gearbeitet wird auch, aus eigener Erfahrung). Heute durfte ich zum SB und der hat gleich gesagt ich soll mich bewerben wie blöde denn wenn ich am 1. Januar nix vorweisen kann muß ich gleich auf eine Weiterbildung gehen die 8 Monate dauert, weil ich angeblich sonst keine Chancen habe noch was zu finden ich würde auch dann 4 Monate länger ALG1 bekommen.

So ist man gleich von Anfang an nicht "arbeitslos" und die Welt ist gut.

BGS

Zitat von: Almenschorsch am 16:50:31 Fr. 06.Oktober 2017
Ach ja das Jobwunder in Deutschland das ich nicht lache. Werd zum 1. Januar erneut arbeitslos, hab mich wie befohlen Ende September "arbeitssuchend" gemeldet wie das geht weiß ich ja (und wie dort gearbeitet wird auch, aus eigener Erfahrung). Heute durfte ich zum SB und der hat gleich gesagt ich soll mich bewerben wie blöde denn wenn ich am 1. Januar nix vorweisen kann muß ich gleich auf eine Weiterbildung gehen die 8 Monate dauert, weil ich angeblich sonst keine Chancen habe noch was zu finden ich würde auch dann 4 Monate länger ALG1 bekommen.

So ist man gleich von Anfang an nicht "arbeitslos" und die Welt ist gut.

Danke fuer Deine entlarvenden, Worte. Gut, dass Du den Saustall ARGE von innen kennst.

Das Polararbeitsamt lässt einen weitgehend in Ruhe, doch kam neulich eine Einladung, mich zu einem Kurs fuer zukuenftige Unternehmer anzumelden, hier an, kaum war ich "arbeitslos". Doch kann ich ohne Erklärung und ohne nachteilige Folgen schlicht ablehnen, indem ich mich fuer den Schwachsinn nicht anmelde.

Allerorten soll die Statistik mit der Arbeitslosenzahl wohl auf unseren Knochen beschönigt werden. Das teutsche Vorbild wirkt... .

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
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Onkel Tom

Jo, dieser Hartz-4-Dreck schwappt über unsere Landesgrenze hinaus und
was soll das noch werden, wenn in der EU überall der gleiche Mist vorherrscht ?

Die Franzosen haben ja gegenwärtig Stress damit, den Export von H4 in ihrem
Land den Platzverweis durch zu setzen. Ich hoffe, das die Franzosen das nie
zulassen, was hier passiert.

Schlimm genug, das sich D zu einem "Arbeiterknast" entwickelt hat.  kotz
Lass Dich nicht verhartzen !


Sybilla

Arbeitsmarkt Deutschland Oktober 2017:

Im Oktober 2017 sind "nur noch" 6.664.905 Personen in rund 10 % der Haushalte im Leistungsbezug SGB II/III allerdings schwankt diese Zahl seit Jahren um 7 Millionen trotz Demographie vermehrter Eintritt in Rente (Altersarmut) je nach Jahreszeit.

Nahezu Vollbeschäftigung? Ja regional sind nahezu alle irgendwie beschäftigt.

663.043 Personen erhalten Arbeitslosengeld bei Arbeitslosigkeit (ALG I)

3.4 Bedarfsgemeinschaften und Regelleistungsberechtigte BA Bericht Oktober 2017 Seite 27

Im Oktober 2017 lebten in 3.217.000 Bedarfsgemeinschaften 6.002.000 Regelleistungsberechtigte. Knapp drei Viertel von ihnen waren erwerbsfähig (4.300.000) und 1.702.000 zählten als nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte. Nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte sind vor allem Kinder unter 15 Jahren, ihr Anteil an dieser Gruppe belief sich zuletzt auf 97 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat hat die Zahl der regel leistungsberechtigten Personen um knapp 74.000 zugenommen (+1 Prozent). Noch Fragen zur Vollbeschäftigung?

Noch nie seit der Wiedervereinigung lebten mehr Menschen in D in Armut oder waren von Armut bedroht als heute. Die Armutsrisikoquote ist 2015 auf 15,7 Prozent gestiegen - der höchste Stand seit der Wiedervereinigung.
 

Es war einmal, ein Land mitten in Europa in dem lebten viele Menschen in einer von vielen Medien erzeugte wohlfühl Blase der herrschenden Nomenklatur. Viele waren davon überzeugt das es ,,Deutschland" das es Ihnen gut geht und sie waren der Meinung die anderen müssten Eigenverantwortlich für sich sorgen, wenn jeder an sich selbst denkt ist auch an alle gedacht. Genau in diesem Land fanden eines schönes Tages Wahlen zum Bundestag statt und völlig überraschend haben die politisch Verantwortlichen sehr viele Stimmen der Wähler verloren. Dennoch wird in vielen Medien und in der Politik trotzig übe neue Rekorde am Arbeitsmarkt berichtet, Die herrschende Nomenklatur wird trotz oder vielleicht auch wegen des Votums der Wähler weiterhin von den ,,Qualitätsmedien" für ihre ,,Erfolge" gefeiert. So vermeldeten die ,,Qualitätsmedien" das die anhaltend gute Konjunktur und die hohe Beschäftigung das Rekordtief der von der BA statistisch erfassten Arbeitslosen und die Rekordzahl der offenen Stellen ein toller Erfolg der herrschende Nomenklatur sei.

Aber was die ,,Qualitätsmedien" in ihrer lückenhaften Berichten zum Arbeitsmarkt vermutlich versehentlich vergessen ist  das eine Beschäftigung in Teilzeit (zum Beispiel 3 Stunden pro Tag als Beifahrer von Paketdiensten, Regalbefüller oder Jobsahring in Bäckereien oder im diversen Einzelhandel) sowie Beschäftigung in Leih und Zeitarbeit zwar einen Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung (Rekordbeschäftigung) bedeutet aber keine echte Vollbeschäftigung ist keine Beschäftigung in der die Beschäftigten den Lebensunterhalt für sich und ihre Familien erzielen können. Sondern für viele nichts anderes als Armut trotz Arbeit mit ergänzender Grundsicherung. Diese Grundsicherung wird als Lohnsubvention für Beschäftigung von der Solidargemeinschaft der Steuerzahler zu Gunsten der Unternehmen erbracht. Die Wirtschaft-Mächtigen freut es, ihnen bleiben die Freiräume zur Gewinnmaximierung. Die Armen bleiben eben arm.

Die herrschenden Nomenklatur hat durch Ihre Medien Dominanz eine imaginäre sozialpolitische Blase geschaffen (anhaltend gute Konjunktur hohe Beschäftigung, früher in der DDR hieß das Planerüberfüllung, in den Jahren 1988/89 war das Wort fester Bestandteil in der ,,Aktuellen Kamera") aber jede Blase platzt – wie in der DDR geschehen - irgendwann auch Claqueure der herrschenden Nomenklatur haben einmal eine Frage die sie beschäftigt. Die Antwort auf diese Frage die jeden Claqueur der herrschenden Nomenklatur irgendwann beschäftigt, findet er dann nicht in der imaginären sozialpolitischen Blase der Gleich-klingenden Medien. Ich hoffe das ist dann der Zeitpunkt an dem jeder Claqueur der herrschenden Nomenklatur die Wahrheit in der Wirklichkeit der Realität erkennen kann. Die Hoffnung die ich habe ist der Humanismus und die Vernunft im Menschen.

Rekordbeschäftigung?

Als erwerbstätig gilt, wer mindestens eine Stunde in der Woche arbeitet.

Wie ist das, mit der wunderbaren Vermehrung der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen?

Es gibt Gewinner der neoliberalen Politik des Niedriglohnsektor aber viel mehr Verlierer die nicht an der ,,anhaltend guten Konjunktur" teilhaben. So sind die Löhne trotz gefühlter Rekordbeschäftigung erst wieder auf dem Niveau der Jahrtausendwende die Lohnzuwächse sind sehr gering. Was bei einer Rekordbeschäftigung sehr unlogisch erscheint. Ebenso steigt die Produktivität kaum an. Ein geteilter Arbeitsplatz bringt zwar zwei Personen in Beschäftigung aber der Lohn pro Person ist allerdings jeweils nur die Hälfte die Produktivität bleibt bestenfalls gleich.

Ein Beispiel die Bäckerei bei uns um die Ecke hatte lange Zeit von 6 Uhr 30 bis 18 Uhr geöffnet und Samstag bis 13 Uhr in der Bäckerei waren 3 Verkäuferinnen in Vollzeit (170 Std/Monat) beschäftigt

Nun hat die Bäckerei von Montag bis Samstag von 5 Uhr 30 bis 20 Uhr und sonntags von 8 - 10 Uhr geöffnet jetzt arbeiten dort 8 Verkäuferinnen (Jobsharing)  je 70 Std/Monat es sind also 5 neue sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen entstanden. 5 Verkäuferinnen erhalten zusätzlich ALG II Leistungen oder Wohngeld.

So entstehen neue sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen allerdings kann nun keine der 8 Verkäuferinnen trotz das sie früh aufsteht und arbeitet von ihrer Hände Arbeit sich und ihre Kinder angemessen versorgen. Sie benötigt entweder ein zweites Einkommen oder erhält ergänzende Sozialleistungen. ,,Qualitätsmedien" und die herrschende Nomenklatur mögen das als Erfolg feiern ich nicht. Und das ist nur ein Beispiel einer einzigen Bäckerei wie viele Bäckereien gibt es in Deutschland? In wie vielen Bereichen entstehen die sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen durch Jobsharing?

Faktencheck Arbeitsmarkt

Abermals jubeln alle über die nach offiziellen Angaben des Pressediensts der BA historisch niedrigste Zahl der Arbeitslosen in D in einen .... seit ....Jahren und über die anhaltend gute Konjunktur sowie die hohe Beschäftigung. Wir, die herrschende Nomenklatur, müssen dem Bürger sagen, wie viele Menschen als arbeitslos gezählt werden, dann tun wir so als gäbe es Vollbeschäftigung, und das Volk glaubt uns, weil es die Lage am Arbeitsmarkt nicht überblickt. Durch das halbstündliche Eintrichtern der immer gleichen ,,Informationen" wird das Gefühl erzeugt, gut informiert zu sein. Bestimmte Sachverhalte und Zusammenhänge der Arbeitslosigkeit und des Arbeitsmarkt werden so ,,Nebulös" oder gar ,,unsichtbar", andere ,,Rekordbeschäftigung" hervorgehoben und akzentuiert. Es entstehen bei den Bürgern Informationslücken. (Lückenpresse) Durch ständiges Wiederholen von erwünschten Inhalten der herrschenden Nomenklatur glaubt  der Bürger schließlich an deren Wahrheitsgehalt –  nach dem Motto steter Tropfen höhlt das Hirn. So kann es schon einmal passieren dass in den Talk Shows die Mär von der historisch niedrigsten Zahl der Arbeitslosen in Deutschland den Zuhörer unwidersprochen von den ,,Qualitätsmedien"  die ja den Begriff ,,Lügenpresse" weit von sich weisen und ihre Seriosität betonen suggeriert wird. Ein Blick in die Geschichte zeigt Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik in den Jahren 1950 bis 1990 Das die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland tatsächlich in den 1960er Jahren bei einer Zahl von rund 200.000 Personen historisch niedrig war. Womit wohl die ,,Qualitätsmedien" und diverse Talk-Show Moderator*innen zumindest der sprachlichen Fehldeutung überführt sind.  Hingegen alleine die offizielle Zahl der Arbeitslosen historisch immer noch sehr hoch ist, die Zahl der Unterbeschäftigung befindet sich nach wie vor auf historisch hohen Niveau.

Jobwunder durch Hartz IV und Co.?
http://www1.wdr.de/daserste/monitor/videos/video-jobwunder-durch-hartz-iv-und-co-100.html


3.8 Hilfequoten   BA Bericht Oktober 2017 Seite 28 *32

Im Oktober 2017 hat jeder zehnte Haushalt in Deutschland Leistungen zur Grundsicherung für Arbeitsuchende bezogen (9,9 Prozent). 9,2 Prozent der in Deutschland lebenden Personen bis zur Regelaltersgrenze waren hilfebedürftig – und 7,9 Prozent der Personen im erwerbsfähigen Alter. Damit waren im Vergleich zum Vorjahresmonat anteilig etwas weniger Haushalte (-0,1 Prozentpunkte) aber etwas mehr Personen (+0,1 Prozentpunkte) auf SGB II-Leistungen angewiesen.

32 * Vgl. zur Ermittlung der Hilfequoten:
http://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Grundlagen/Berechnung-der-Hilfequoten/Berechnung-der-Hilfequoten-Nav.html.

1.1 Eckwerte des Arbeitsmarktes BA Bericht Oktober 2017 Seite 58

Im Oktober 2017 waren beachtliche 6.664.905 Personen Leistungsempfänger von Leistungen im Bereich SGBII/SGBIII das entspricht nach wie vor einer Hilfequote von 8,0 % erwerbsfähige Leistungsberechtigte.  Die Zahl der Unterbeschäftigten, wird für Oktober 2017 im BA Bericht auf 3.366.695  Personen 7,4 % beziffert. Hingegen die Zahl der Arbeitslosen ist im Sinne des § 16 SGB III im Oktober 2017  laut Statistik des BA Pressedienst auf ein ,,Oktober Rekordtief " von 2.388.711 arbeitslosen Personen beziffert wird.. Allerdings gibt es auch 871.657   Personen (vorläufig und hochgerechnet) in der Teilnehme an Maßnahmen aktiver Arbeitsmarktpolitik. Ein Plus von ca. 40.000 Personen (Vergleichszahl Bericht September 2017). Der Bestand gemeldeter Arbeitsstelle wird im BA Bericht auf 779.712   beziffert BA-X 245

  * § 235 Sozialgesetzbuch Sechstes Buch
1.1 Eckwerte des Arbeitsmarktes Seite 58

Gemeldete Arbeitsstellen

In der Stellenbörse der BA habe ich vor unlängst ein Stellenangebot gelesen in dem eine Zeit und Leiharbeitsfirma im üblichen Muster 150 offene Stellen im IT Support männlich/weiblich in Großstädten angeboten hat. Bis jetzt waren die Stellenangebote im besonderen von Zeit und Leiharbeitsfirma Bürokauffrau/Bürokaufmann oder Lagerarbeiter auf 20 oder 30 beschränkt. Wenn ich diese imaginären Stellenangebote lese die sich natürlich in den verschieden Jobbörsen und bei unterschiedlichen Zeit und Leiharbeitsfirma multiplizieren. Aufgrund dessen ist die Zahl der offenen Stellen immer mit einen Fragezeichen zu versehen. Ebenso sollte zunehmend bedacht werden das Leih und Zeitarbeitsfirmen in der Regel keine Fachkräfte ausbilden. Wer sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Zeit und Leiharbeit sät wird vermutlich sehr bald Fachkräftemangel ernten. Nun einige konkrete Beispiele von vielen Angeboten alleine aus der Jobbörse der BA. Diese belegen das die offenen Stellenangebote vielfach nicht das beinhalten was die Statistik suggeriert..

IT-Administrator/in
10000-1157050229-S  IT-Administrator/in 10 offene Stelle deutschlandweit
Fachkraft für Telefonmarketing  - 10 Stellenangebote deutschlandweit
13114-245022171102020233-S - Fachkraft für Telefonmarketing -  Anzahl offener Stellen 10 deutschlandweit
Verkäufer/in auf Minijob-Basis
10000-1157264417-S- Verkäufer/in auf Minijob-Basis - 10 offene Stelle in verschiedenen Orten deutschlandweit

Auffällig ist das es immer genau  10 offene Stelle in verschiedenen Orten deutschlandweit sind.
 

Bei dem Lesen der BA Berichte über einen längeren Zeitraum denke ich immer an die Romane eines sehr bekannten Autors, in denen alles alltäglich beginnt, dann aber immer fantastischer und unwahrscheinlicher wird. Bis sich gegen Ende des Romans das utopische mit der Wirklichkeit vermischt. Ich warte schon auf die erste Stellenanzeige in der Jobbörse in der eine einzige Zeit und Leiharbeitsfirma 1000 offene Stellen beziffert. Diese Stellen gibt es aber ob diese durch die Zeit und Leiharbeitsfirma zu besetzen sind ist zumindest fraglich. Oder anders gesagt philosophisch formuliert ,,Am Ende der Kreidezeit kurz vor dem Meteoriteneinschlag waren die Dinosaurier am größten"


Leistungsempfänger SGB II/III ohne Bezieher von Asylleistungen

Im Oktober 2017 erhalten  6.664.905 Personen
Im September 2017 erhalten 6.727.799
Im August 2017 erhalten6.835.569 
Im Juli 2017 erhalten 6.854.319
Im Juni 2017 erhalten 6.822.362
Im Mai 2017 erhalten 6.824.875
Im April 2017 erhalten 6.873.442
Im März 2017 erhalten 6.907.966
Im Februar erhalten 6.926.753
Im Januar 2017 erhalten 6.877.926
Im Dezember 2016 erhalten 6.714.797

Leistungen im Bereich des SGB II/III

Quelle:  BA Bericht Oktober 2017

https://statistik.arbeitsagentur.de/Statistikdaten/Detail/201710/arbeitsmarktberichte/monatsbericht-monatsbericht/monatsbericht-d-0-201710-pdf.pdf

Wirklichkeit und Wahrheit sind längst eine Frage von Gestaltung und Machbarkeit geworden. Wirklichkeit und Wahrheit quillt nicht mehr aus Erfahrung und Wahrhaftigkeit, sondern wird zur Projektion, letztlich sogar zur Suggestion.

Damit sind die Medien-mächtigen längst bei:
Wir gestalten die Wirklichkeit.
Wir schaffen die Wirklichkeit.
Wir erschaffen die Wirklichkeit.
Wir schaffen die Wirklichkeit nach unserer Doktrin

So gesehen ist die Zensur das kleinere Übel.
PR-tauglich formuliert sind wir bei: Wahrheit ist machbar, Herr Nachbar!

Was ist Wahrheit? (Pontius Pilatus)

Erstellt von Sybilla am 02.11.17 --- 10 Uhr 30
Jene die aufrecht gehen, werden nur historisch hoch angesehen.

Sybilla

Armut/Armutsgefährdung in Deutschland erreicht Rekordwert seit der Wiedervereinigung

Laut statistischen Bundesamt Pressemitteilung Nr. 392 vom 08.11.2017  sind 16,5% der Bevölkerung war jede sechste Person in Deutschland im Jahr 2016 armutsgefährdet. Das entsprach rund 13,4 Millionen Menschen. Bitte nicht vergessen das Med
ien, Wirtschaft Wissenschaft un Politik in weiten Teilen Deutschland bereits von Vollbeschäftigung sprechen.3,7 % der Bevölkerung in Deutschland waren im Jahr 2016 von erheblicher materieller Entbehrung betroffen. Das bedeutet, dass ihre Lebensbedingungen aufgrund von fehlenden finanziellen Mitteln eingeschränkt waren. Sie waren zum Beispiel nicht in der Lage, ihre Rechnungen für Miete, Hypotheken oder Versorgungsleistungen zu bezahlen, ihre Wohnungen angemessen zu beheizen oder eine einwöchige Urlaubsreise zu finanzieren. 9,6 % der Bevölkerung unter 60 Jahren lebten in einem Haushalt mit sehr niedriger Erwerbsbeteiligung und damit in Haushalten, in denen die tatsächliche Erwerbsbeteiligung der erwerbsfähigen Haushaltsmitglieder im Alter von 18 bis 59 Jahren insgesamt weniger als 20 % betrug.

Das sind schon einmal 19,7 % der Bevölkerung Deutschlands die von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht ist, und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Denn viele Mittelschichteinkommen werden von den exorbitant hohen Mieten, Mietnebenkosten und Haushaltskosten der Daseinsvorsorge verschlungen. Das Problem des Niedriglohn ist weitaus größer als mancher denkt.

Aber viele neoliberale und ihre Claquore und viele Medienmächtige glauben tatsächlich, dass die Meldung ARBEITSMARKT IM OKTOBER - So wenige Arbeitslose wie nie seit Wiedervereinigung Die Lebenswirklichkeit der Menschen in Deutschland widerspiegelt.
Jene die aufrecht gehen, werden nur historisch hoch angesehen.

Schluepferstuermer

Politik, Wirtschaft und Medien glauben an den Scheiß, was sie reden. Nennt sich Schönreden bzw. kongnetive Dissonanz. (Erwin Pelzig)
Und die Meisten vom Volk glaubt mit.
lg Schlüpferstürmer

Die Massenmedien sind schon lange die 4. Macht im Staat.
Wir haben folglich Legislative, Judikative, Exekutive und Primitive.
"Bild" Euch Eure Meinung
----

Wer die CxU und SPD in ihrer Terrorherrschaft gegen das eigene Volk lobt, lobt ihren braungefärbten Nazicharakter!!

BGS

Zitat von: Schluepferstuermer am 08:20:15 So. 12.November 2017
Politik, Wirtschaft und Medien glauben an den Scheiß, was sie reden. Nennt sich Schönreden bzw. kongnetive Dissonanz. (Erwin Pelzig)
Und die Meisten vom Volk glaubt mit.

Mal sehen, was sie noch glauben, wenn erstmal jeder Dritte älter als 65 in absoluter Armut "lebt". Wird ca. 2030 so weit sein.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

counselor

Stimmt. Viele Deutsche glauben, dass jeder, der arbeiten will, auch Arbeit findet und dass es Deutschland gut geht.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Troll

Ja, selbst wenn es stimmen würde, spätestens bei "Arm trotz Arbeit" zerbröselt das ganze endgültig.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Schluepferstuermer

Zitat von: Troll am 14:02:48 So. 12.November 2017
Ja, selbst wenn es stimmen würde, spätestens bei "Arm trotz Arbeit" zerbröselt das ganze endgültig.

Haben wir doch längst. Und was passiert? Es wird weiter geglaubt.
Man sollte. Markus Bahrwasser - Pelzig stellt sich
das Beispiel mit dem schlechten Auto, das dann zu einem guten Auto durch Schönreden wird, verinnerlichen.

Mal schauen, ob ich ein youtube-video finde. Dann wird es klarer, was ich meine.

Finde leider nix, außer das mit der Bank

https://www.meine-news.de/erlenbach-amain/kultur/franz-markus-barwasser-alias-erwin-pelzig-pelzig-stellt-sich-d11615.html


https://www.youtube.com/watch?v=LOeoATxBqG8

lg Schlüpferstürmer

Die Massenmedien sind schon lange die 4. Macht im Staat.
Wir haben folglich Legislative, Judikative, Exekutive und Primitive.
"Bild" Euch Eure Meinung
----

Wer die CxU und SPD in ihrer Terrorherrschaft gegen das eigene Volk lobt, lobt ihren braungefärbten Nazicharakter!!

counselor

Arm trotz Arbeit haben wir schon. Da brauche ich nur mein eigenes Einkommen anschauen. Z
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

dagobert

Zitat von: Schluepferstuermer am 23:15:50 So. 12.November 2017Haben wir doch längst. Und was passiert? Es wird weiter geglaubt.
Je beschissener die Realität, desto stärker der Glaube.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

BGS

Zitat von: dagobert am 22:21:52 Mi. 15.November 2017
Zitat von: Schluepferstuermer am 23:15:50 So. 12.November 2017Haben wir doch längst. Und was passiert? Es wird weiter geglaubt.
Je beschissener die Realität, desto stärker der Glaube.

Glaube versetzt Särge. War es nicht so?

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

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