Scheinheiliger geht es wirklich nicht

Begonnen von Hartzhetzer, 20:19:15 Do. 08.März 2007

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BGS

Jeder darf gerne die Übersetzung weiterverwenden, klar ;D.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Kuddel

ZitatErich Klausener
Er lobte seine Mörder



Der glühende Katholik Erich Klausener suchte den Schulterschluss mit den Nazis – doch die sahen in ihm einen Mann des Widerstands. Sein Schicksal spiegelt das ambivalente Verhältnis der katholischen Kirche zum NS-Regime.
http://www.zeit.de/2014/26/erich-klausener-katholische-kirche-ns-regime

Troll

ZitatDie Story im Ersten - Mission unter falscher Flagge

Radikale Christen in Deutschland
Während die traditionellen Kirchen Mitglieder verlieren, sind die sogenannten Evangelikalen im Aufwind. Dahinter verbirgt sich ein breites Spektrum verschiedenster Glaubensgemeinschaften wie Pfingstgemeinden, Freikirchen, Gemeinschaften der charismatischen Bewegung oder Gemeinden evangelischer Landeskirchen. Gemeinsam ist ihnen ihr Glaube an die Irrtumslosigkeit der Bibel und an Jesus Christus als den einzigen Retter. Wer Jesus ablehnt, sei verdammt, wie es in einer Erklärung der Evangelischen Allianz heißt. Sie ist die Dachorganisation der sogenannten Evangelikalen, etwa 1,3 Millionen Gläubige versammeln sich nach eigenen Angaben unter ihrem Dach. Innerhalb der Allianz gibt es verschiedene Strömungen und unterschiedlich radikale Ansichten zu Themen wie Homosexualität oder Abtreibung. An ihren Rändern kämpft die Allianz mit zum Teil fundamentalistischen Gruppierungen. Die stünden aber nicht für die Mitte der Bewegung, wie Jürgen Werth, Mitglied des Hauptvorstandes der evangelischen Allianz, betont.
....

Quelle: ARD


Mission unter falscher Flagge (Radikale Christen in Deutschland)
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel

ZitatProteste gegen Fundamentalisten-Demo angekündigt

In Berlin wollen am 20. September mehrere tausend Personen zur Einführung von rigiden Gesetzen sowohl gegen das Selbstbestimmungsrecht von Frauen als auch todkranken Menschen aufrufen. Dabei könnten sie auf deutlichen Widerstand treffen. Die Veranstalter einer Protestkundgebung rechnen ebenfalls mit einer großen Beteiligung.




Daneben haben antifaschistische und radikal feministische Gruppen unter dem Motto ,,Marsch für das Leben? What the Fuck!" angekündigt, unabhängige Protestaktionen gegen den Kreuze-Marsch durchzuführen.

Die Initiatoren der autonomen Protestaktionen verweisen auf die große Nähe im rechten politischen Spektrum: ,,Die unkommentierte Unterstützung des Marsches für das Leben durch Abgeordnete zeigt dabei, dass die oftmals betonte Distanzierung von AfD, CDU/CSU und Junger Union von rechts-reaktionären und fundamentalistischen Kreisen eine hohle Phrase zu sein scheint."
http://www.diesseits.de/perspektiven/nachrichten/deutschland/1410472800/proteste-gegen-fundamentalisten-demo-angekuendigt

http://whatthefuck.noblogs.org/


Kuddel

ZitatRainer Maria Kardinal Woelki ist der neue Erzbischof in Köln. An diesem Samstag wird Woelki offiziell eingeweiht. Auf Großleinwand zeigt die Kirche das Spektakel im Public Viewing auf dem Roncalliplatz, zudem überträgt der Westdeutsche Rundfunk die Messe live im Fernsehen (10.30 Uhr). Danach gibt es für alle Gäste Freibier
http://www.handelsblatt.com/panorama/aus-aller-welt/neuer-erzbischof-von-koeln-wir-reduzieren-niemanden-auf-seine-sexualitaet/10727642.html

;D      ;D

admin

ZitatDemo der Abtreibungsgegner
Christliches Gewand für Nationalisten

Für das Leben wollen die ,,Lebensschützer" sein. Dabei bewegen sie sich gerne in der Nähe menschenverachtender rechtsradikaler Ideologie.



In jedem Jahr gibt es Proteste gegen den ,,Marsch für das Leben".  Bild: dpa

Mit einem sogenannten ,,Marsch für das Leben" wollen am Samstag Antifeminist*innen, christliche Fundamentalist*innen und Nationalist*innen durch Berlin ziehen. Unter dem Motto ,,Ja zum Leben – für ein Europa ohne Abtreibung und Euthanasie" fordern sie ein europaweit komplettes Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen und Sterbehilfe.

Organisiert wird der Marsch, der schon seit mehreren Jahren am letzten Septemberwochenende in Berlin stattfindet, vom ,,Bundesverband Lebensrecht e.V.", einem Dachverband von derzeit 13 ,,Lebensschutz"-Gruppen. Unterstützung bekommen die ,,Lebensschützer" dabei sowohl von hochrangigen Vertretern der Kirchen und der CDU, als auch aus dem Umfeld der Neuen Rechten.

Die ,,Lebensschützer"-Szene tritt seit den späten 1960er Jahren öffentlich in Erscheinung. Ihr Kernthema ist die Forderung nach einem gesetzlichen Verbot von Abtreibungen. Zunehmend gerät aber auch Sterbehilfe in den Fokus der Bewegung, die keinen Eingriff in ,,Gottes Plan" dulden will. Liberalere Sexualmoral, Geschlechter-Gerechtigkeit, die Gleichstellung homosexueller Partnerschaften oder selbst den Zugang zu Verhütungsmitteln lehnen sie ab. Dahinter steht oft ein christlich fundamentalistisches Weltbild, das die Säkularisierung der Gesellschaft als die Quelle allen Übels ausmacht.

Demonstrationen und ,,Gehsteigberatungen"

Neben umfassender Lobbyarbeit und regelmäßigen Demonstrationen versuchen ,,Lebensschützer" in den letzten Jahren zunehmend in Form sogenannter ,,Gehsteigberatungen", Frauen vor Schwangerschaftsberatungsstellen abzupassen und hinsichtlich ihrer Entscheidung zu bedrängen und zu verunsichern. Beliebte Hilfsmittel dabei sind Embryomodelle aus Plastik, die bei den Frauen Schuldgefühle hervorrufen sollen, aber tatsächlich wenig mit einem Fötus in der zehnten Schwangerschaftswoche gemein haben.

Laut §218 StGB sind Schwangerschaftsabbrüche rechtswidrig, bleiben allerdings bis zur zwölften Woche straffrei, sofern die Frau eine Beratung besucht und eine Bedenkzeit von drei Tagen abwartet. Explizit gesetzlich erlaubt sind sie lediglich bei medizinischer oder kriminologischer Indikation. Feminist*innen kritisieren diese Praxis als entmündigend und bevormundend. So fordern auch beide Bündnisse, die am Samstag zu Gegenprotesten aufrufen, den uneingeschränkten Zugang zum Schwangerschaftsabbruch und die Streichung des §218 aus dem Strafgesetzbuch.

Von ,,Ja zum Leben" bis ,,Deutschland treibt sich ab"

Das Auftreten und die Rhetorik der Mitglieder des ,,Bundesverbands Lebensrecht e.V." (BvL) erscheinen auf den ersten Blick moderat. Die Hilfe für Schwangere wird ins Zentrum gesetzt, das ,,Ja zum Leben" steht im Mittelpunkt, vielfach ist von ,,Menschenwürde" die Rede. Im Onlinebereich zeigt sich jedoch: Oft genügen nur wenige Klicks auf den einschlägigen Seiten, um Verbindungen der ,,Lebensschutz"-Bewegung zu Teilen der ,,Neuen Rechten" zu entdecken.

Hierbei stellen nicht nur Antifeminismus und Homophobie eine ideologische Schnittmenge zwischen christlichen ,,Lebensschützern" und dem Weltbild der ,,Neuen Rechten" dar. Immer wieder zeigt sich der ,,Lebensschutz" offen und anschlussfähig gegenüber nationalistischen und rassistischen Argumentationen. Dabei dient vor allem der demographische Wandel als Ausgangspunkt.

Im Geburtenrückgang der letzten Jahrzehnte erblicken die Vertreter*innen der ,,Neuen Rechten" sogleich das drohende Aussterben des ,,deutschen Volkes". Während das Selbstbestimmungsrecht von Frauen in der christlichen Rhetorik dem vermeintlichen Dienst an Gott untergeordnet wird, sind es hier Volk und Nation, denen Frauen in ihrer Funktion als Mütter zu dienen haben.

Mit Slogans wie ,,Deutschland treibt sich ab" in Anschluss an Thilo Sarrazin Rhetorik oder ,,Ein Volk stirbt im Mutterleib" zeigt dann auch so mancher christliche ,,Lebensschützer" ein anderes Gesicht. Denn eine eindeutige Trennlinie zwischen christlich-konservativen ,,Lebensschützern" und ,,Lebensschützern" aus dem Umfeld der ,,Neuen Rechten" gibt es keineswegs.

Warnung vor dem ,,Babycaust"

Martin Lohmann, der Vorsitzende des BvL, schrieb bereits für die rechte Wochenzeitschrift Junge Freiheit. Martina Kempf, die Vorsitzende des Freiburger Regionalverbandes der ,,Aktion Lebensrecht für Alle e.V." (ALfA) und Gründerin der Arbeitsgemeinschaft ,,Christen in der Alternative für Deutschland" gab 2013 ein Interview für das extrem rechte Magazin Zuerst! Aber auch in eigenen Publikationen der ,,Lebensschützer" finden sich rechte Inhalte. So fallen in der Vereinszeitschrift von ,,Pro Conscientia e.V.", einem weiteren Mitglied des BvL, Autor*innen wie die AfD-Europaabgeordnete Beatrix von Storch durch Islamfeindlichkeit, aggressiven Antifeminismus und Hetze gegen Sexualaufklärung und Homosexualität auf.

Immer wieder machen ,,Lebensschützer" zudem durch die Instrumentalisierung des Holocausts und die Relativierung nationalsozialistischer Verbrechen auf sich aufmerksam. Zentrales Motiv ist dabei der Vergleich von Schwangerschaftsabbrüchen mit dem Holocaust. Slogans wie ,,Damals: Holocaust – Heute: Babycaust" (Klaus Günter Annen) sind dabei kein Einzelfall und finden auch bei den ,,Christdemokraten für das Leben", einer ,,Lebensschützer"- Gruppe innerhalb der CDU, Zuspruch.

Der Regionalverband Stuttgart der ALfA instrumentalisierte sogar eine Stolperstein-Verlegung zum Gedenken an ein Mädchen, das im Rahmen des ,,Kindereuthanasie"-Programmes der Nationalsozialisten umgebracht wurde, um darauf hinzuweisen, dass im selben Haus heute Abtreibungen durchgeführt werden. Dabei gingen ,,Lebensschützer" in der Vergangenheit in ihrer NS-Verharmlosung oftmals sogar noch weiter.

So schrieb die katholische Zeitung des Bistums Münster Kirche und Leben in den 80er Jahren: ,,Die Nazis haben ihren Massenmord immerhin noch mit einer Ideologie versehen. Es war nicht kaltherzige Ichsucht, wie etwa heute bei der Abtreibung. Diese Tötung aus rücksichtsloser Selbstsucht ist darum moralisch niedriger anzusetzen." Bei all diesen Anknüpfungspunkten zu einem reaktionären und extrem rechten Weltbild überrascht es nicht, dass bei den Demonstrationen der ,,Lebensschützer" immer wieder auch Neonazis mitlaufen.
http://www.taz.de/Demo-der-Abtreibungsgegner/!146319/

Kuddel

Auf einem Computer Josef Wesolowskis sind mehr als hunderttausend Kinderporno-Dateien gefunden worden. Der Pole, ehemals Gesandter des Vatikan in der Dominikanischen Republik, sagt: "Ich kann das alles erklären."

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/kinderpornografie-josef-wesolowski-soll-tausende-dateien-gehabt-haben-a-993970.html

Troll

Zitat"Ich kann das alles erklären."

Außer involvierten staatlichen Polizeiermittlern in Sachen Kinderpornographie sehe ich keinen plausiblen Grund so etwas auf dem Rechner zu haben, daher wäre ich auf diese Erklärung gespannt.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Rudolf Rocker

Zitat"Ich kann das alles erklären."
Antwort 1: "Ich hab den Rechner bei Ebay ersteigert. Der Typ von dem ich den habe hieß Editha.. Eduardie...nee Edathy!"
Antwort 2: "Putin war´s!"

Troll

Ja klar, ich Depp habe nicht an den russischen Teufel Putin gedacht.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel

Man sollte mit der Begeisterung für den neuen Papst vorsichtig sein.

Der Opus Dei ist nicht irgendwie rechts, sondern ganz eindeutig klerikalfaschistisch.

ZitatWie der katholische Orden Opus Dei seine Kritiker mundtot macht

"Reinbek: Die katholische Geheimorganisation Opus Dei versucht, beim Landgericht München das Jahrbuch 'Welt aktuell '86' des Rowohlt Verlags durch eine Einstweilige Verfügung zu verbieten. Das Jahrbuch erinnert in einem Beitrag über diese katholische Rechtsaußen-Gruppe an die Unterstützung des Pinochet-Putsches 1973 und an die Todesschwadronen, denen seinerzeit Tausende von Menschen zum Opfer fielen.

Hierzu erklärt der Herausgeber der 'Rororo aktuell Reihe', Freimut Duve: 'Wir weisen die Kritik und die juristischen Schritte gegen unser Jahrbuch zurück. Es ist heute unbestritten, daß Opus Dei maßgeblichen Anteil am Widerstand gegen Allende hatte, und es ist in Chile bekannt, daß unter den Förderern der Todesschwadronen auch Personen waren, die zugleich für Opus Dei arbeiteten. Hier wird versucht, ein kritisches Jahrbuch mit Hilfe von Gerichten mundtot zu machen.'"
ZitatMitte 1983 tauchten die ersten kritischen Berichte über Opus Dei in westdeutschen Medien auf. Am 5. Mai 1984 beschwerte sich das OD-Informationsbüro erneut wegen einer ARD-Fernsehsendung vom Vortag mit dem Titel: "Opus Dei - Irrenhaus Gottes?"
Zitat"Waffenhändler im Dienste Gottes"

Am 13. November 1984 sendete das ARD-Magazin "Monitor" Auszüge aus dem Interview von Jürgen Roth mit einem als Opus-Dei-Mitglied vorgestellten Prinzen Miguel de Bourbon, laut Tageszeitung vom 14. November 1984 "einer der größten Waffenhändler Europas": "Heute gehören Waffen, ob in Afrika oder anderswo, zum Tagesgeschehen. Waffen gibt es, seit es Menschen gibt ... Warum sollen wir ihnen die Waffen nicht verkaufen? Nicht die Waffen, nur der Mensch ist gut oder schlecht ... Ich finde, daß die Waffen, die Opus Dei zuläßt oder auch andere Regierungen - denn für mich ist Opus Dei eine Regierung für sich - dem Menschen dienen ... Wenn wir bestimmte Dinge brauchen, dann bekommen wir sie nicht durch eine Predigt, sondern auf andere Weise ... Wenn die Menschen nicht hören wollen, dann ist es wie in der Schule, dann muß man mit anderen Mitteln dafür sorgen, daß sie hören ... Ich bin der Auffassung, Opus Dei muß über ganz Europa herrschen, und Menschen, die meine Vorstellungen von Hierarchie und Disziplin teilen, sollten Opus Dei beitreten. Ich bin überzeugt, das ist das einzige, was Europa retten kann. Opus Dei wird Präsident Reagan folgen ..." (In: Tageszeitung vom 14. November 1984.)
Zitat"Dunkelmänner der Macht" - ein Buch wird verboten

Am 14. November 1984 veröffentlichte die Frankfurter Rundschau einen Artikel über das Buch "Dunkelmänner der Macht - Politische Geheimzirkel und organisiertes Verbrechen".

Jürgen Roth ließ sich - im Grunde auf sich allein gestellt - nicht einschüchtern und trat der Klageschrift von Opus Dei mit weiteren Details entgegen. Wir zitieren aus der uns zur Verfügung gestellten Erwiderung Roths die wichtigsten Textstellen: "Opus-Dei-Mitglieder waren in der Vergangenheit an einer Vielzahl von Wirtschaftsunternehmungen beteiligt.

"Daß Opus Dei international wegen seiner Unterwanderungspolitik höchster politischer Regierungskreise für gefährlich gehalten wird, insbesondere wegen der illegalen Finanztransaktionen, geht aus einer Vielzahl von Untersuchungen hervor. Beweis: Prof. Jean Ziegler, Geneve." - "In dem Bericht der französischen Nationalversammlung zur Untersuchung über die sogenannten Schnüffelflugzeuge, ein großangelegtes Betrugsmanöver, heißt es: 'Opus Dei, Mitglieder der Loge P2, zusammen mit der bayerischen CSU von Strauß, haben eng zusammengearbeitet, um für ihre antikommunistische Ideologie zu kämpfen.' (Rapport der Kommission, Nr. 2418, Paris.)" - "Selbstverständlich waren die wichtigsten Führer der reaktionären Front gegen die Regierung Allende Opus-Dei-Mitglieder. Und es ist allgemein bekannt, daß der einflußreiche Kardinal Alfonso Lopez Trujillo dem Opus Dei angehörte ... Beweis: Prof. Alberto Moncada, Prof. Norbert Greinacher, Tübingen."

"Die US-Publizistin Penny Lernoux schreibt in ihrem Buch 'Cry of the People': 'Opus Dei und die Organisation 'Vaterland und Freiheit' arbeiteten in Chile während der Allendezeit zusammen, und General Juan Carlos Ongania, argentinischer Diktator von 1966 bis 1970, kam dadurch an die Macht, weil er von Opus Dei gefördert wurde.' Beweis: Penny Lernoux, 'The Nation', New York." - "Über die Verwicklungen des Opus Dei berichten im übrigen mehrere ehemalige CIA-Agenten, die als Zeugen geladen werden können. Was die Verbindungen zwischen Opus-Dei-Mitgliedern und der kriminellen AAA in Argentinien angeht, so kann als Zeuge geladen werden: der ehemalige Kontrolleur im französischen Auslandsspionagedienst unter Mitterand, Frederic Lorent, Paris.

Jürgen Roth schließt seine Klageerwiderung mit einem Zitat des ehemaligen Opus-Dei-Mitglieds John J. Roche, jetzt Dozent an der Universität von Oxford, mit dem auch wir vorläufig unsere Dokumentation beenden: "Opus Dei glaubt, daß die Kirche korrupt ist, daß Opus Dei das neue auserwählte Volk ist und daß man von Gott den heiligen Auftrag hat, indem man versucht, wirtschaftliche, politische und religiöse Macht zu gewinnen. Die Methoden, die dabei zum Einsatz kommen, sind alles andere als ehrenhaft. Man praktiziert Geheimhahtung, Täuschung, ja sogar Betrug. Opus Dei ist ein internationaler Finanzkonzern, dem Banken und Import/Exportfirmen gehören.

Über die Terrororganisation AAA (Alianza Argentina Anticomunista, apostolisch-antikommunistische Allianz, Argentinien) schreibt Jürgen Roth in den »Dunkelmännern der Macht« (S. 139ff.): "Ein weiteres Beispiel für die kriminellen Tätigkeiten des Ordens Opus Dei findet man in Argentinien. Dort arbeitet der Orden sehr eng mit der AAA zusammen. In ihr war auch das Mitglied der Freimaurerloge P2, Stefano delle Chiaie, aktiv. Berüchtigt war diese Organisation in Argentinien als inoffizielle Polizeitruppe und Rekrutierungsstelle der Todesschwadronen. Es war im Mai 1973, als Polizei und Angehörige der AAA die Teilnehmer einer oppositionellen Demonstration mit Maschinengewehren und Handgranaten überfielen. Hunderte wurden getötet, 300 schwer verwundet... Daß die argentinische AAA im Drogenhandel in Lateinamerika tätig war, versteht sich fast von selbst..."

Über den Cercle Violet schreibt Roth in seinem Buch (S. 68ff.): "Illegale Aktivitäten von Parallel-Geheimdiensten und Zusammenarbeit mit konservativen und rechtsradikalen politischen Kräften - das findet sich im Cercle Violet, dem bundesdeutschen Geheimbund mit internationaler Verbindung ... Motor des Cercle Violet und Namensgeber ist der Pariser Rechtsanwalt Jean Violet ... Violet wiederum, ein glühender Antikommunist, baute eine rechte Gruppe auf, die Kontakte zu Franz Josef Strauß unterhielt, zu den Christdemokraten Italiens, mit Verbindungen zur Freimaurerloge P2..."
https://www.ibka.org/artikel/miz86/opusdei.html

Und dieser Rechtsradikale Verbrecherverein kriegt nun vom Papst höhere Weihen:

ZitatPapst Franziskus hebt in Botschaft zur Seligprechung des Opus-Dei-Prälaten die zahlreichen Projekte hervor, die der neue Selige "aus Liebe zu Gott und zum Nächsten förderte".
http://www.kath.net/news/47712

Kuddel

ZitatUnter dem Namen "Julia Pink" führte eine Erzieherin der Diakonie Neuendettelsau lange Zeit ein Doppelleben: Tagsüber betreute sie Erwachsene mit Behinderungen. In ihrer Freizeit drehte sie Porno-Filme und veröffentlichte sie im Internet. Als die Diakonie davon erfuhr, wurde der Frau fristlos gekündigt. Pornos seien mit den christlichen Werten der Kirche nicht vereinbar. Julia Pink zog vor Gericht. Das Urteil in der vergangenen Woche: Fristlos kündigen darf ihr die Diakonie nicht, fristgerecht dagegen schon. Ein Gespräch mit Julia Pink über Kirche, Doppelleben und Doppelmoral.

SZ: Können Sie jetzt mit etwas Abstand die Entscheidung der Diakonie nachvollziehen?


Julia Pink: Nein! Ich habe 15 Jahre bei der Diakonie als Erzieherin gearbeitet und es gab nie Probleme. Auch mein Team war immer super. Die Pornos habe ich in meiner Freizeit gedreht. Also nach Dienstschluss. Und ich finde: Das ist mein gutes Recht! Deshalb werde ich in Berufung gehen.

Aber die Diakonie ist ein kirchlicher Arbeitgeber. Es gibt Menschen, die finden, dass Kirche und Porno nicht ganz so gut zusammenpassen.

Warum denn nicht? Ich bin selbst katholisch und gläubig; hin und wieder gehe ich sogar in die Kirche. Trotzdem besuche ich Swinger-Clubs und drehe Pornos. Na und? Für mich besteht da kein Widerspruch. Millionen Menschen schauen Pornos in Deutschland und diejenigen, die Pornos drehen, auf die zeigt man dann mit dem Finger. Das sind dann die Bösen. Was sollen das für Werte sein? Bei uns in der Diakonie arbeiten sehr viele Menschen. Allein statistisch gesehen, müssten da einige dabei sein, die sich zu Hause Pornos anschauen. Aber ich soll dann entlassen werden, weil ich nebenher in Pornos mitspiele. Das ist doch lächerlich!
http://www.sueddeutsche.de/bayern/jobverlust-wegen-pornodrehs-das-ist-doch-laecherlich-1.2193358

Kuddel

Die christlich-abendländische Kultur.



Schwarz-rot-gold, die Farben eines fröhlichen Partypatriotismus.

Das Christenkreuz als Keule mit der man die Kanaken aus dem Land prügeln kann...

Rudolf Rocker

Wer sich nicht integriert und der "Leitkultur" anpasst, wird ermordet, angezündet oder aus dem Land gejagt!
Also genau das was der IS auch macht!

Kuddel

ZitatPöbelnder Gottesmann
Der Pegida-Pastor

Genug gezündelt: Selbst die die bibeltreue ,,Evangelische Allianz" kritisiert Pastor Latzel für seinen Rundumschlag gegen jede Religion, die nicht seine ist.

Anlass zu öffentlicher Kritik und Konsequenzen gegenüber Martini gibt es freilich seit Jahren, etwa durch das dort herrschende – und durchgesetzte – Kanzelverbot für Frauen. Islam und Buddhismus hat Latzel wiederholt als ,,Verkleidungen des Satans" gebrandmarkt, ohne dafür wirklichen Ärger zu bekommen. Latzel weiß: ,,Die Hölle hat eine große Kleiderkammer"...
http://www.taz.de/Poebelnder-Gottesmann/!153865/

Kuddel

ZitatIn der Zeitschrift des Evangelischen AK der Union wird Homosexualität unkommentiert als ,,pervers" und ,,abartig" bezeichnet.
http://www.taz.de/Evangelischer-Arbeitskreis-der-Union-/!155480/

Kuddel

Evangelikaler Extremismus wird von der Politik hofiert:

ZitatProminente Unterstützung für Evangelikale
Mit Plastik-Embryonen gegen Werteverfall

Im CCH findet der "Kongress christlicher Führungskräfte" statt. Innenminister Thomas de Maizière und Bürgermeister Olaf Scholz waren dabei.
http://www.taz.de/Prominente-Unterstuetzung-fuer-Evangelikale/!155543/

ManOfConstantSorrow

"Familienwerte" und "Christliche Werte" werden zu eine argumentativen Speerspitze reaktionärer und faschistischer Politik:



ZitatNach etlichen Auseinandersetzungen haben christlich-fundamentalistische und nationalistische Mitglieder die Hoheit in der »Alternative für Deutschland« übernommen.
http://jungle-world.com/artikel/2014/12/49527.html

Zitat Hasskampagne gegen Abtreibungsklinik

Christliche Fundamentalisten und AfD-Mitglieder wollen Baden-Württembergs größte Abtreibungsklinik ins Aus drängen. Der Arzt wird als Massenmörder diffamiert, Vergleiche zu Amokläufen werden gezogen.
http://www.welt.de/politik/deutschland/article134416582/Hasskampagne-gegen-Abtreibungsklinik.html

ZitatAn ihren Rändern verbünden sich AfD und CDU mit Abtreibungsgegnern und fundamentalistischen Christen. Entsteht eine deutsche Tea Party?

Inzwischen sind solche Töne in der AfD häufiger zu hören: ,,Gleichgeschlechtliche Partnerschaften sind keine Ehen", sagt Frauke Petry, die Spitzenkandidatin der AfD in Sachsen, wo in einer Woche der Landtag gewählt wird.

In Sachsen stört das den amtierenden Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich nicht so sehr, dass er Koalitionsverhandlungen mit der AfD ausschließen würde. Der ehemalige baden-württembergische Ministerpräsident Erwin Teufel rät in dieser Woche sogar ausdrücklich dazu solche Koalitionen mit der Alternative für Deutschland ,,unvoreingenommen" zu prüfen.
http://www.taz.de/!144617/

ZitatIn der AfD wächst der Einfluss bibeltreuer Christen

Die Partei Alternative für Deutschland (AfD) richtet sich nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (F.A.S.)" stark auf eine christlich-konservative Wählerschaft aus.
https://blasphemieblog2.wordpress.com/2014/03/10/in-der-afd-wachst-der-einfluss-bibeltreuer-christen/


ZitatFundamentalistisch und national
AfD in Thüringen schürt Vorurteile und Intoleranz gegenüber Fremden


Er warnt vor dem Zerfall der demokratischen Kultur und sieht in der Einwanderung von Moslems eine Gefahr: Matthias Wohlfarth, Landessprecher der "Alternative für Deutschland" in Thüringen, geht mit christlich-fundamentalistischer Rhetorik und völkischen Ideen auf Stimmenfang.
http://www.deutschlandradiokultur.de/wahlkampf-fundamentalistisch-und-national.1001.de.html?dram:article_id=280051

ZitatFromme Radikale

Die Bischöfe haben ein Problem mit Wutchristen: Konservative Gläubige und Rechtspopulisten verfolgen gemeinsame Ziele.


Spätling redet nicht nur, er marschiert in Duisburg vorneweg; das altmodische Birett auf dem Kopf, eine Gottesmutter-Ikone in der Hand. "Deutschland, Deutschland!", brüllen die Demonstranten hinter ihm.

Der Priester und die Glatzen: Eine seltsame Allianz hat sich gebildet. Rechtsextreme, Hooligans, NPD-Anhänger und Seelsorger wie Spätling, der den Gottesdienst gern mit dem Rücken zur Gemeinde auf Latein zelebriert. In der rechten Szene wird er als Märtyrer gefeiert, weil ihm sein Bischof nach der Demonstration im Januar umgehend ein Predigtverbot erteilt hat.

Nicht nur in Duisburg finden Rechtspopulisten und konservative Christen beider Konfessionen zusammen. Auf etlichen islamfeindlichen Protestzügen hielten Teilnehmer in den vergangenen Wochen schwarz-rot-golden angestrichene Kreuze hoch, die teilweise elektrisch illuminiert im Dunkeln strahlten. Andere reckten Schilder mit einem schwarzen Kreuz oder der Parole "Dresdner Christen grüßen die Pegida" in den Himmel.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-131927826.html

ZitatDer Kölner Kardinal Joachim Meisner hat Muslime mit einer kruden Aussage zu Familien beleidigt. "Vielleicht unglücklich" nennt er nun seine Wortwahl - doch dahinter steckt eine klare Haltung: Meisner hat in seiner Amtszeit rechten Kirchengruppen Tür und Tor geöffnet.
http://www.spiegel.de/panorama/kardinal-meisner-kommentar-zu-islamfeindlicher-rede-a-946212.html

Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Troll

ZitatHarsche Kritik der Kirche  
Vatikan nennt Homo-Ehe "Niederlage für die Menschheit"

Das katholische Irland hat sich für die Homo-Ehe geöffnet. Die katholische Kirche ist von einem ähnlichen Schritt auch unter Papst Franziskus weit entfernt. Die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare sei eine "Niederlage für die Menschheit", heißt es aus dem Vatikan. In Deutschland kommt derweil Bewegung in die Debatte.
....

Quelle: t-online

Den "weltoffenen" Papst Franziskus ins rechte/richtige Licht gerückt.

Nachtrag:
Der Artikel wird selbstverständlich nicht mit einem Bild des beliebten Kirchenoberhauptes Franziskus geschmückt, so wie Merkel nichts mit der Regierung zu tun hat so hat Franziskus nichts mit dem Vatikan zu tun.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel

ZitatDemos gegen Gleichberechtigung sexueller Minderheiten



In Stuttgart sind erneut Tausende Menschen gegen die Politik der grün-roten Landesregierung zur Gleichstellung sexueller Minderheiten auf die Straße gegangen.

CDU-Spitzenkandidat Guido Wolf äußerte Verständnis für die hauptsächlich konservativ-christlichen Demonstranten.


"Demo für alle". Das ist der Versuch, die französische "Manif pour tous" ins Deutsche zu übersetzen. Millionen gingen 2013 in Frankreich auf die Straße, um gegen die Homo-Ehe zu demonstrieren. Von derartigen Massen kann in Stuttgart nicht die Rede sein. Als offizielle Organisatorin firmiert Hedwig Freifrau von Beverfoerde im Namen der in Berlin angesiedelten "Initiative Familienschutz". Die Freifrau, Mitglied der CDU, beharrt darauf, es handle sich um eine überparteiliche Bewegung.

Die Demo ist offensichtlich das Werk eines deutschlandweiten christlich-konservativen Netzwerks und wird von der AfD unterstützt. Bei vielen Pietisten und Evangelikalen in Baden-Württemberg fällt die Botschaft auf fruchtbaren Boden. Auch am Sonntag beteiligten sich christliche Gruppen von CDU und CSU. "Ehe und Familie vor! Stoppt Gender-Ideologie und Sexualisierung unsere Kinder", lautete das Motto.

Zu den Rednern zählte der Vorsitzende der CDU-Mittelstandsvereinigung Rhein-Neckar, Malte Kaufmann, ein Mitglied des CDU-Landesvorstands. Grußworte schickten die CDU-Bundestagsabgeordneten Thomas Bareiß und Thomas Dörflinger, ebenso der katholische Weihbischof Thomas Maria Renz der Diözese Rottenburg/Stuttgart.

Es demonstrierten Geistliche, von Gegendemonstranten im Namen des Regenbogens als "rechte Hetzer" gebrandmarkt.
http://www.sueddeutsche.de/politik/stuttgart-am-ende-des-regenbogens-1.2530844-2

Kuddel

ZitatEx-EKD-Chef besorgt über rechtsextreme Tendenzen im deutschen Protestantismus

Der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, hat vor rechtsradikalen Tendenzen im deutschen Protestantismus gewarnt.


"Wie sich Teile der evangelikalen Bewegung mit der politischen Rechten verbinden und dabei die Grenzen zum Rechtsextremismus ausfransen lassen, das beunruhigt mich sehr", sagte Schneider dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstagausgabe). Wer Verständnis für Hetzparolen gegen Flüchtlinge oder sogar für Steinewerfer und Brandstifter mit dem verharmlosenden Argument begründe, man müsse die Sorgen der Menschen ernst nehmen, "der gebraucht eine verhüllende Sprache", monierte Schneider.

Auch die Redensart, "die Politik weiß ja gar nicht mehr, was das Volk wirklich denkt", sei mit einer unausgesprochenen Legitimation verbunden "für Leute, die Probleme mit Gewalt lösen wollen".
http://www.all-in.de/nachrichten/deutschland_welt/boulevard/Ex-EKD-Chef-besorgt-ueber-rechtsextreme-Tendenzen-im-deutschen-Protestantismus;art15814,2087337#sthash.LwliMHvn.dpuf

Rudolf Rocker

Dazu liefere ich gerne die passende Doku:
Ist schon ein bißchen älter, aber immer noch aktuell.

Jesus junge Garde - Die christliche Rechte und ihre Rekruten
! No longer available


Kuddel

Ich reg mich noch immer auf, daß MizuNoOto im Forum gern die Rolle der Kirche herunterspielt und sogar Sympathie für den katholisch-rechtsradikalen Schulterschluß in Frankreich zeigte.

Religion und deren Strukturen spielen eine erhebliche Rolle beim Rechtsruck in den gesellschaftlichen Verhältnissen.

ZitatFlüchtlingspolitik:
Polens Priester des Hasses
In Polen protestieren Bürger und rechte Gruppen wütend gegen die Aufnahme muslimischer Flüchtlinge. Der Nationalist Jarosław Kaczyński befeuert den Streit im Wahlkampf.


Die beiden jungen Männer marschieren in der ersten Reihe der Anti-Flüchtlingsdemonstration. Sie heben den Arm zum Hitlergruß und schreien: "Freies Polen ohne Islam!". Der Protestzug fand in Łódź statt, wo die Nazis während des Zweiten Weltkriegs mehr als 145.000 Juden ermordeten. Angeführt wurde er von Hooligans, die sich normalerweise spinnefeind sind und prügeln.

In Wrocław (Breslau) wurde eine ähnliche Demonstration letzte Woche vom sogenannten National-Radikalen Lager veranstaltet, einer rechten Organisation die offen nationalistisch und antisemitisch auftritt. "Das weiße Europa geht den Bach runter! Wir werden von den jüdischen Imperialisten regiert. Die, die jetzt kommen schlachten uns alle ab!", sagte ein junger Mann vor den ungefähr 4.000 Teilnehmern. Eine junge Rednerin rief: "Wenn die Islamisten da sind, dann werden sie nicht zögern, uns Frauen zu vergewaltigen."

Polen ist radikalisiert wie lange nicht mehr. Es ging richtig los, als sich die Regierung in Warschau vor zwei Wochen bereiterklärte, 7.000 Flüchtlinge bis 2017 aufzunehmen. Das löste einen regelrechten Proteststurm aus, bis jetzt gab es 26 Demonstrationen gegen die Entscheidung der Regierung. Mitte September marschierten in Warschau 7.000 Nationalisten durch Warschau. Zur Gegendemo kamen nur halb so viele Teilnehmer.

Und es sind längst nicht nur Ultrarechte, die demonstrieren. Es kommen auch Familien mit Kindern, und sogar Ältere rufen antimuslimische Parolen. Noch heftiger tobt sich der Protest und Hass im Netz aus. Auf vielen Internetforen wimmelt es von Gewaltaufrufen. Die linksliberale Zeitung Gazeta Wyborcza hat von einem Fall berichtet, wo ein User forderte, man sollte die Flüchtlinge, die nach Polen kommen, am ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz unterbringen. Ein anderer schrieb, er kenne sich beruflich mit Gasinstallationen aus, da könne er doch "alles vorbereiten". Die meisten jedoch, die im Netz gegen die Aufnahme von Muslimen wüten, sind keine Rechtsradikalen, sondern einfache, durchschnittliche Leute: Angestellte, Väter, Unternehmer.

"Wir sind nie eine sehr offene Gesellschaft gewesen", sagt der Sozialpsychologe Janusz Czapiński. Er beobachtet, dass sich viele Polen nicht nur von fremden Kulturen distanzieren, sondern auch von Ausländern, die in Polen leben. "Diese Einstellung ändert sich nur dann, wenn die Leute direkt davon profitieren; zum Beispiel von einer Ukrainerin, die als Putzfrau schwarz arbeitet und deshalb billiger als die anderen ist. Dann stört auch niemanden mehr, dass sie aus dem Ausland kommt", so Czapiński.

Theoretisch erklären sich die meisten Polen bereit, Flüchtlinge aufzunehmen. 56 Prozent sagten in einer Umfrage Anfang September, es sei eine Frage der Moral, den Syrern zu helfen. Doch wenn es darum geht, Unterkünfte und konkrete finanzielle Hilfen bereitzustellen, waren nur 16 Prozent dafür.

Eine bedeutende Rolle spielt dabei die Angst vor dem Islam. Offiziell sind noch immer mehr als 90 Prozent der Polen katholisch, das prägt die Gesellschaft bis heute. Und die katholische Kirche verhält sich ähnlich wie der Durchschnittsbürger: Sie ist zwar dafür, den Flüchtlingen zu helfen, wenn es aber um Konkretes geht, dann rufen die Vertreter der Kirche den Staat auf, sich mit dem Problem zu beschäftigen. So sieht das auch der Warschauer Erzbischof Henryk Hoser, der sagte, ohne die Hilfe des Staates gehe es nicht.

Es fehlt aber auch nicht an Priestern, die offen gegen die Aufnahme von Flüchtlingen aufrufen. "Wenn sie zu uns kommen, werden sie wie wir leben wollen. Sie werden Geld fordern und dass man ihnen Moscheen baut", sagte der Pfarrer Jan Gacek aus Legnica, der seit Jahren für seine Wohltätigkeitarbeit bekannt ist und der keine Muslime in Polen haben will.

Auch die polnische Ministerpräsidentin Ewa Kopacz wollte bis vor Kurzem nichts davon wissen, Flüchtlinge ins Land zu lassen. Erst nach massivem Druck aus Berlin und Brüssel vor dem Flüchtlingsgipfel vor zwei Wochen erklärte sie sich dann doch dazu bereit.

Und nun könnte sie das politisch viel kosten. Denn in drei Wochen wird in Polen ein neues Parlament gewählt, und die Chancen für die regierende liberal-konservative Bürgerplattform, zum dritten Mal hintereinander die Wahl zu gewinnen, standen schon vorher schlecht. Durch die unpopuläre Entscheidung von Kopacz haben sie sich noch weiter verschlechtert. Als Siegerin mit mehr als zehn Prozent Vorsprung wird die national-konservative Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) von Jarosław Kaczyński gehandelt, die höchstwahrscheinlich nach acht Jahren wieder an die Macht kommen wird. Und die am liebsten die Grenze dicht machen würde.

Kaczyński setzt im Wahlkampf ganz auf das Thema, das den Polen gerade am meisten Angst macht: die Ankunft der Muslime. Er scheut auch nicht davor zurück, Halb- oder Unwahrheiten zu verbreiten. So stellte er im Parlament kürzlich die Aufnahme der Flüchtlinge als eine nationale Katastrophe dar. "Seht doch was in Europa los ist", sagte er: "In Italien wurden katholische Kirchen wegen den vielen muslimischen Flüchtlingen zu Toiletten umgewandelt. Und in Schweden gibt es 54 Bezirke, wo nur das Scharia-Recht gilt. Da haben die schwedischen Behörden nichts zu suchen." Die schwedische Botschaft beeilte sich daraufhin klarzustellen, dass in ganz Schweden das schwedische Recht gelte.

Die konservativen Medien folgen bereitwillig dem Ton von Kaczyński. Wie er verbreiten sie die Ansicht, es kämen nicht Flüchtlinge, sondern Migranten die sich einfach ein besseres Leben wünschten und auf Sozialhilfe lauerten. Dabei entgeht ihnen, dass Polen längst nicht das Land ist, nach dem sich Migranten sehnen. Laut Eurostat leben in Polen gerade einmal 45.000 Ausländer, was 0,1 Prozent der gesamten Bevölkerung entspricht.

Dass Polen kein gewünschtes Ziel ist, zeigt auch das Beispiel der 60 katholischen Familien aus Syrien, die von einigen Monaten angekommen sind. Mehr als die Hälfte hat das Land schnell wieder verlassen. Sie leben jetzt in Deutschland.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-10/polen-fremdenfeindlichkeit-muslimische-fluechtlinge-wahlkampf-jaroslaw-kaczynski

Und das spielte sich vor kurzem in Deutschland ab:


Rund 5000 Menschen marschierten schweigend für das Leben, etwa 300 von insgesamt 1500 Gegendemonstranten versuchten, diesen Umzug zu blockieren oder wenigstens zu stören.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/marsch-fuer-das-leben-in-berlin-demonstration-von-abtreibungsgegnern-wurde-mehrfach-unterbrochen/12343156.html

Das Zahlenverhältnis ist erschreckend.


ZitatGetragen wurde der Marsch vor allem von christlichen Gruppen, auch der CDU/CSU-Fraktionschef im Bundestag Volker Kauder und Erzbischof Rainer Maria Wölki schickten Grußworte.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/berlin-mitte-aktivisten-stoeren-demo-von-abtreibungsgegnern/10731584.html

Ein gefährliches Gebrau!


Rudolf Rocker

ZitatReligion und deren Strukturen spielen eine erhebliche Rolle beim Rechtsruck in den gesellschaftlichen Verhältnissen.
Dazu liefere ich gerne noch ein Beispiel:
Zitat
Jetzt sprechen auch die Kirchen von Rückführungen

Die Kirchen schlagen in der Flüchtlingskrise neue Töne an. Der EKD-Vorsitzende Bedford-Strohm spricht offen über Rückführung. Kardinal Marx will muslimischen Flüchtlingen "das Christentum erklären".
http://www.welt.de/politik/deutschland/article147136527/Jetzt-sprechen-auch-die-Kirchen-von-Rueckfuehrungen.html

Kuddel

ZitatEltern sollen Sohn in Kirche totgeprügelt haben

Sie sollten ihre Sünden gestehen, deshalb wurden sie geschlagen: Zwei Brüder sind in einer Kirche im US-Bundesstaat New York brutal geprügelt worden, ein 19-Jähriger starb.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/new-york-eltern-sollen-sohn-in-kirche-totgepruegelt-haben-a-1057869.html

Kuddel

ZitatVolksverhetzung
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Heidi Mund

Gegen die als radikale Christin bekannt gewordene Heidi Mund ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Volksverhetzung. Sie wurde angezeigt, mit ihren "Gebetsvorschlägen" zum Tag der deutschen Einheit jenen Tatbestand erfüllt zu haben.


Seit Heidi Mund ihre politische Agitation von der Straße ins Internet verlagert hat, vergeht kaum ein Tag ohne eine Botschaft an ihre Anhänger. Die ehemalige Frontfrau der ,,Freien Bürger" und ,,Pegida Rhein Main" hat hierfür einen weiteren Verteiler -  ,,Save Europe" - gegründet, der es sich explizit zum Ziel gesetzt hat, Deutschland vor dem Islam zu retten.

Zum Tag der deutschen Einheit hatte  Mund zu einer Menschenkette um Deutschland aufgerufen, um ,,als geistliche Mauer,..., und mit der ,,Autorität Gottes" den  ,,Mächten der Finsternis" zu widerstehen.

,,Hand in Hand betend für unser Land" nannte die radikale Christin ihre Anleitung für jenen Akt des Widerstands, der am 3. und 4. Oktober mit mäßiger Beteiligung stattfand – und auf den bereits am 4.  Oktober eine Anzeige von Privat gegen Heidi Mund folgte. Ihre  ,,Gebetsvorschläge" erfüllten den Tatbestand der Volksverhetzung, lautet die Anzeige.

Darin ruft sie zum Gebet auf und fordert unter anderem:

,,Wir bitten FÜR die echten Flüchtlinge, dass sie wieder Hoffnung für ihr Leben bekommen, dass unser HERR sie tröstet,...,  gegen die massenhafte Einwanderung von 90 % junger moslemischer Männer, die ihre eigenen Heimatländer aufbauen sollen und hier nicht unsere Mädchen und Frauen vergewaltigen; dass sie mit dem Wort Gottes – der Bibel - wieder zurück in ihre Heimatländer geschickt werden, dort wo sie hingehören. . ... Gegen Krankheiten und Seuchen, die Einwanderer mitgebracht haben, ...,. Wir bitten Gott,..., um Engel, die er an die Grenzen Deutschlands und der anderen europäischen Länder stellt."

Wie die Pressestelle der Kriminalpolizei auf Anfrage erklärt, hat sich mittlerweile die Staatsanwaltschaft Frankfurt der Sache zur rechtlichen Prüfung angenommen. Diese will jedoch zu diesem Zeitpunkt keine Angaben machen.
http://www.fr-online.de/frankfurt/volksverhetzung-staatsanwaltschaft-ermittelt-gegen-heidi-mund,1472798,33011960.html

Kuddel

ZitatMindestens 231 Kinder sollen zwischen 1953 und 1992 bei den Regensburger Domspatzen misshandelt, weitere 50 sexuell missbraucht worden sein. Fast viermal so viele Opfer wie das Bistum bis dato eingeräumt hatte. Hier noch von Einzelfällen zu reden, wäre zynisch. Es handle sich um ein System, sagt Anwalt Ulrich Weber, den das Bistum vor einem Dreivierteljahr beauftragt hat, den Missbrauch bei den Domspatzen lückenlos aufzuklären. Mehr noch als die Zahlen erschrecken die Ereignisse hinter den Zahlen. Die sexuellen Übergriffe reichten "von Streicheln bis hin zu Vergewaltigungen".
http://www.sueddeutsche.de/bayern/zwischenbericht-bis-zu-missbrauchsopfer-bei-regensburger-domspatzen-1.2809626

Na, bricht jetzt eine Diskussion aus, die Katholische Kirche abzuschieben?

Kuddel

ZitatRegensburger Domspatzen
Ratzinger nennt Aufarbeitung des Missbrauchsskandals "Irrsinn"




    Nach mehr als 40 Jahren sei das Thema für ihn nun erledigt. Unterdessen melden sich immer wieder neue Opfer.
    Ein ehemaliges Mitglied der Regensburger Domspatzen schildert schlimme Prügel-Szenen - und wie Ratzinger darüber gelacht habe.
http://www.sueddeutsche.de/bayern/regensburger-domspatzen-ratzinger-nennt-aufarbeitung-des-missbrauchsskandals-irrsinn-1.2814560

Kuddel

ZitatDiskussion über Colonia Dignidad in Chile
Vom Folterkeller zum Freizeitpark

Viele Täter und Opfer der chilenischen Sekte sind Deutsche. Die CSU hatte engen Kontakt zur Führung, die deutsche Justiz blieb lange untätig.



Schon 1988 war die Colonia Dignidad ein Thema im Auswärtigen Ausschuss. Demonstranten prangerten Menschenrechtsverletzungen an. 

Sklavenarbeit, Kindesmissbrauch, Waffenhandel, Folter, Mord – es gebe wohl wenige Straftaten, die in der Colonia Dignidad nicht verübt worden seien, ist Winfried Hempel überzeugt. Viele der Verbrechen hat der Jurist selbst miterlebt. Er ist in dieser deutschen ,,Kolonie der Würde" am Fuße der chilenischen Anden aufgewachsen. Einer Siedlung, in der Demütigung das Leben bestimmte. Jungen wurden vergewaltigt, Frauen als Feldarbeiterinnen versklavt, Oppositionelle der chilenischen Militärdiktatur gefoltert und ermordet.

Viele Täter sind Deutsche, viele Opfer sind Deutsche. ,,Warum ist die deutsche Justiz so lange untätig geblieben?", fragte Hempel auf einer Veranstaltung des European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) am Montag in Berlin. Warum hat die Bundesregierung zugeschaut, obwohl schon kurz nach Gründung der Kolonie 1961 klar war, was in der Siedlung des Sektenführers Paul Schäfer passiert? ,,Erst nachdem Schäfer 2005 in Argentinien verhaftet wurde, hat Deutschland einen Haftbefehl ausgestellt", kritisiert Hempel, der selbst Opfer vertritt: ,,Ein Witz."

Jahrelang hielten CSU-Politiker enge Kontakte zu führenden Mitgliedern der Kolonie. Bis heute lebt die rechte Hand Schäfers, Hartmut Hopp, unbehelligt in Krefeld. Dorthin ist er 2011 geflüchtet, nachdem er in Chile wegen Beihilfe zum sexuellen Missbrauch zu fünf Jahren Haft verurteilt wurde. Ob der 70-Jährige die Haftstrafe hier absitzen muss oder die deutsche Justiz ein eigenes Verfahren eröffnet, ist unklar. Anwältin Petra Schlagenhauf, die Überlebende vertritt, blickt vorsichtig optimistisch auf die Staatsanwaltschaft, ,,aber man hätte mehr machen können".

Dieser Tage erregt das Thema große Aufmerksamkeit wegen des Spielfilm ,,Colonia Dignidad – Es gibt kein Zurück", der in den Kinos angelaufen ist. Entlang einer Liebesbeziehung beschreibt der Film, wie Kritiker des Diktators Augusto Pinochet im Kartoffelkeller gefoltert und Bewohner als Versuchskaninchen für lebensgefährliche Medikamentenversuche benutzt wurden. Regisseur Florian Gallenberger verzichtet weitgehend auf Gewaltinszenierungen. Einige Szenen lassen aber erahnen, wie skrupellos Schäfer und seine Leute vorgegangen sind. Im letzten Moment verweist der Film, wenn auch verkürzt, auf die Nähe der deutschen Botschaft zu den Siedlern.

50 Jahre Gehirnwäsche

Bis heute ist die Bundesregierung zurückhaltend, wenn es um ihre Verantwortung geht. ,,Im Auswärtigen Amt liegen stapelweise Akten unter Verschluss", kritisiert Politikwissenschaftler Jan Stehle, der sich mit der Rolle der deutschen Außenpolitik in der Affäre beschäftigt. Nach dem Ende von Schäfers Regime finanzierte das Auswärtige Amt (AA) mit jährlich 250.000 Euro das neue Wirtschaftsmodell der 15.000 Hektar großen Siedlung, die sich jetzt ,,Villa Baviera" nennt: einen bayerischen Vergnügungspark. Wo früher Menschen gefoltert wurden, gibt es heute Sauerkraut, Schweinshaxen und Blasmusik.

Erst im vergangenen Jahr unterstützte das AA ein Projekt, das sich kritisch mit der Geschichte der Kolonie auseinandersetzt. Damals trafen sich Angehörige deutscher und chilenischer Opfer in Chile. Derzeit findet eine Fortsetzung des Treffen in Berlin statt. Mit dabei sind erstmals Personen, die noch in der Siedlung leben, um über Formen der Erinnerung zu sprechen. 2015 urteilte ein chilenisches Gericht, dass eine Gedenkstätte errichtet werden müsse und die Orte ehemaliger Massengräber öffentlich zugänglich sein sollten.

Angehörige verschwundener politischer Gefangener unterstützen das, die Bewohner halten wenig von einem Denkmal. Nicht nur, weil solche Erinnerungen geschäftsschädigend fürs ,,Bayerische Dorf" wären. Sie halten sich für die Kinder der Opfer des Einzeltäters Schäfer. Viele seien rechtsextrem eingestellt, eine Auseinandersetzung über Mitverantwortung sei schwierig, sagt Hempel. ,,Das Problem ist, dass diese Menschen 50 Jahre Gehirnwäsche hinter sich haben."
http://www.taz.de/Diskussion-ueber-Colonia-Dignidad-in-Chile/!5280265/

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