Der Trick mit der "offenen IT-Stelle" in Magdeburg... und dann nur Outbound...

Begonnen von Sgt.Lapdance, 11:43:30 Fr. 18.Januar 2019

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Sgt.Lapdance

Hallo User,

es ist jetzt das 2te Mal, dass ich mich von zwei relativ seriös klingenden ( gibts die überhaupt :P)) Stellenangeboten hab hinreißen lassen, mich zu bewerben.

Es war 1x eine Zeit-Leihbude und 1x direkt beim Servicecenter in Magdeburg.

Es ging um "Verlagswesen" und IT-Support (Kunden in's Internet bringen...)

Der Text im Stellenangebot lautet so (irgendwie schon Grottenschlecht & dämlich formuliert aber nun ja..)


  • Du hast Ahnung von Wlan-Kabeln und anderen technischen Dingen?
    Du verlegst Wlan-Kabel im Schlaf? Stehst bei technischen Fragen mit Rat und Tat zur Seite? Dann habe ich dich gesucht und du hast mich gefunden! Es werden Servicemitarbeiter (m/w/d) 1st-Level-Support im wunderschönen Magdeburg gesucht.

Zumindest IT-Support klang für mich nicht schlecht. Besser wie knallharte Outboundtelefonie oder "Vetragsoptimierungs"-Schei.... am Telefon.

Also beworben - und gleich am nächsten Tag (keine 11 Stunden später) schon Bewerberinterview per Telefon gehabt...

Es war 2mal 1:1 dann die Aussage, "...tut uns uns leid, wir haben vor 1 Stunde erfahren, die Stelle für den PC-Techniksupport ist weg - ABER wir haben noch Mobilfunkanbieter..."

Bäh!

Schämt Euch!

Ich kann nur annehmen, dass dies direkt per Anweisung / Gesprächsleitfaden gemacht wird: von dem "Mobilfunkanbieter" wahrscheinlich auch vorgegeben!

Ich nenne das eine Masche! Fast schon Betrug!

Beim "Verlagswesen" genau das selbe! Stelle ist schon weg, wir haben noch Mobilfunk und Voda.... für "Vetragsoptimierung" (=also Verkauf).

Das schlimme ist auch, dass man überall seine "Datenschutzhäkchen" und Erklärungen abgibt - somit erheben diese Unternehmen schonmal alle persönlichen Daten von einem!

Der Widerruf gestaltet sich auch nicht immer so leicht. Ich hatte direkt am Telefon verlangt, alles zu löschen und wurde nur pampig auf den Schriftweg verwiesen.

Schade, dass es "fast" kein Schwein interessiert. Vor Jahren war man jedenfalls noch ehrlicher in Magdeburg - da hatte man noch die Wahl zwischen In- oder Outbound.

Die Entlohnung sollte im übrigen bei 1750€/brutto Monat betragen... bisschen über 10€ bei einer 40 Std. Woche.


Ich würde es ggf. gut finden, wenn hier noch andere User schreiben oder berichten...

Mfg

counselor

Das ist auf jeden Fall zu wenig Kohle. Ich habe von 2002 bis 2008 an einer IT-Servicehotline im 1st Level in Darmstadt schon €14,00 pro Stunde verdient. Aber man frage nicht nach meinem nervlichen Zustand nach sechs Jahren!
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

BGS

Zitat von: counselor am 15:22:36 Fr. 18.Januar 2019
Das ist auf jeden Fall zu wenig Kohle. Ich habe von 2002 bis 2008 an einer IT-Servicehotline im 1st Level in Darmstadt schon €14,00 pro Stunde verdient. Aber man frage nicht nach meinem nervlichen Zustand nach sechs Jahren!

Absolut mies bezahlt. Bekam 1996 fuer Inbound DM 18,- netto.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

dagobert

Zitat von: Sgt.Lapdance am 11:43:30 Fr. 18.Januar 2019es ist jetzt das 2te Mal, dass ich mich von zwei relativ seriös klingenden ( gibts die überhaupt :P)) Stellenangeboten hab hinreißen lassen, mich zu bewerben.
Seriös? :o
Zitat von: Sgt.Lapdance am 11:43:30 Fr. 18.Januar 2019
Der Text im Stellenangebot lautet so (irgendwie schon Grottenschlecht & dämmlich formuliert aber nun ja..)
"Dämlich formuliert" ist noch höflich formuliert.
Zitat von: Sgt.Lapdance am 11:43:30 Fr. 18.Januar 2019

  • Du hast Ahnung von Wlan-Kabeln und anderen technischen Dingen?
    Du verlegst Wlan-Kabel im Schlaf? Stehst bei technischen Fragen mit Rat und Tat zur Seite? Dann habe ich dich gesucht und du hast mich gefunden! Es werden Servicemitarbeiter (m/w/d) 1st-Level-Support im wunderschönen Magdeburg gesucht.
Wenn man weiß, wofür das W in WLAN steht, dann kann man auch die fachliche Kompetenz dieser Firma beurteilen.
Wer so dämlich ist, der kann höchstens aus Zufall seriös sein.

Obwohl, vielleicht irre ich mich ja auch  8):
https://www.wlansignalverstaerken.de/wlan-kabel

Zitat von: Sgt.Lapdance am 11:43:30 Fr. 18.Januar 2019Der Widerruf gestaltet sich auch nicht immer so leicht. Ich hatte direkt am Telefon verlangt, alles zu löschen und wurde nur pampig auf den Schriftweg verwiesen.
Beim zuständigen Landesdatenschützer beschweren.
Laut Art. 7 DS-GVO muss der Widerruf so einfach sein wie die Einwilligung. Ein  Verstoß dagegen ist nach Art. 63 Abs. 5 DS-GVO ein Bußgeldtatbestand.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Sgt.Lapdance

Zitat von: counselor am 15:22:36 Fr. 18.Januar 2019
Ich habe von 2002 bis 2008 an einer IT-Servicehotline im 1st Level in Darmstadt schon €14,00 pro Stunde verdient. Aber man frage nicht nach meinem nervlichen Zustand nach sechs Jahren!

18DM oder 14€ ... ich selber habe 7 Jahre für 6,51€/Std. telefoniert...


..das nennt sich "Standortvorteil" ... das ist der dumme Spruch, den ich mir jahrelang im "Osten" anhören durfte...

Ich kenne einige Kollegen die sich nach 10 Jahren "walter MD" (mehr sage ich nicht...) vor die S-Bahn geschmissen haben - das ist ein trauriger Fakt, der leider nicht oft genug öffentlich diskutiert wird. 



counselor

Der Osten wurde ja auch nach der Wende zur Niedriglohnzone degradiert. 2002 habe ich mal kurze Zeit für IBM Global Services in Erfurt über eine Zeitarbeit telefoniert. Der Lohn war €9,00 pro Stunde.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

MarcoW75

Ich habe knappe 1 3/4 Jahre im Auftrag einer Zeitarbeitsbude bei einem Paderborner Maschinenhersteller in dessen Inbound-Callcenter gearbeitet, sollte dort deren Leergutautomaten supporten. 20 % der Fehler waren wirklich technisch bedingt. 40 % waren durch eine mangelhafte Reinigung der Geräte bedingt und weitere 40 % waren dem Umstand zuzuschreiben, dass die Geräte über Nacht mal wieder eine neue (unausgereifte) Softwareversion aufgespielt bekommen hatten und dadurch die Technik verrückt spielte. Und letzteres war auch das, was mich persönlich am meisten genervt hat, weil die Kommunikation innerhalb der Firma eine Katastrophe war. Der gleiche Fehler, der heute noch eine bestimmte eigentümliche Ursache hatte, konnte morgen schon eine ganz andere Ursache haben und wurde folglich anders behoben. Weiß Gott, wie oft wir da vom Supervisor zusammengestaucht wurden, wenn wir da eine "falsche" Lösungsweise nutzten....klar, er wusste ja, welche Bugs die neue Software hatte, nur gab er diese Infos nicht weiter.  Zum Schluss war ich nervlich so fertig, dass ich kurz davor war, ihm eine Gesichtsmassage mit meiner Faust angedeihen zu lassen, aber ich hab es dann vorgezogen, mich erstmal längere Zeit krankschreiben zu lassen und hab mir in der Zwischenzeit einen neuen Job gesucht. In ein Callcenter bringen mich jedenfalls keine 10 Pferde mehr. 
In dieser Zeit hat sich mein Menschenbild sehr zu Negativen gewandelt. Früher hielt ich Erlebnisberichte von Callcenteragenten über fragwürdige Anrufer immer für mächtig übertrieben, aber inzwischen weiß ich, dass es wirklich so ist. Bei manchen Anrufern fragt man sich, ob diese Anrufe wirklich echt sind, weil einer allein doch gar nicht SO blöd sein kann, wie die sich anstellen. Ein Marktleiter wird mir wohl ewig in Erinnerung bleiben: der rief an, weil sein Automat nicht starten wollte. Wir ließen dann immer erstmal den Startknopf und die Sicherungen prüfen, anschließend nach dem Stecker schauen. Bei letzterem sagte er, dass er den nicht sehen könnte, weils im Leergutraum zu dunkel sei und er auch keins anmachen könne, weil gerade Stromausfall (!) sei. Da schaut man sich dann schonmal nach der versteckten Kamera um.
Der Lohn in der Firma lag anfangs irgendwo bei 9,35 €/h + einer Branchenzulage von ca. 1,01 €, da die Einsatzfirma irgendeinem Tarifvertrag unterlag, der das für die eingesetzten Zeitarbeiter vorschrieb. Allerdings hatte die Zeitarbeitsbude eine nette Klausel in ihren Verträgen, die es ihnen erlaubt, jede Lohnerhöhung im igZ-Tarif durch Änderungen bei der Branchenzulage abzufedern. Sprich: wenn der Stundenlohn angehoben wurde, ging im gleichen Schritt die Branchenzulage runter. Zwar nicht genauso stark wie der Stundenlohn hoch ging, aber von jeder Erhöhung kamen bei uns maximal 50-60% bei uns an.

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